vonNachtmahr1982 schrieb: Blöder ist, das inzwischen immer mehr Leute aus irgendwelchen Löchern raus gekrochen kommen die so Argumentation wie in dem Kicker Kommentar "gut" finden und den mit vollem stolz und ernsthaftigkeit als gut da stellen.
vonNachtmahr1982 schrieb: Blöder ist, das inzwischen immer mehr Leute aus irgendwelchen Löchern raus gekrochen kommen die so Argumentation wie in dem Kicker Kommentar "gut" finden und den mit vollem stolz und ernsthaftigkeit als gut da stellen.
Das ist jetzt "Fakt" oder?
Ob es ein Fakt ist weiß ich nicht... zumindest kotzt mich diese Berichterstattung, Mediengeilheit und "heute ist es gefährlicher als jemals zuvor ins Stadion zu gehen"-Geseier fürchterlich an.
Damit wäre eigentlich alles gesagt, sehr guter Beitrag. Wie sich der Kicker auf das Bild-Niveau herablässt ist schlicht und ergreifend ekelhaft, unsachlich und Populismus auf gehobenem "Niveau". Pfui.
Franzke: "...Zustände wie im Bürgerkrieg beim Bundesliga-Abstieg von Frankfurt vor einem Jahr...." Aha, Bürgerkriegsähnliche Zustände also. Ich nehme sicher an, dass Sie Herr Franzke bei dem Platzsturm nach dem Kölnspiel dabei waren. Nicht? Ich aber. Bis heute sind eine schwerverletzte Kamera, einige zerstörte Werbebanden und 23 Leichtverletzte, überwiegend durch Pfefferspray und Schlagstöcke festgestellt worden.
Nicht dass ich missverstanden werde, ich verurteile Gewalt, Platzsturm und Böller aber "Bürgerkriegsähnliche Zustände" ist eine dermaßen unglaubliche Übertreibung, die zugleich Bürgerkriegsopfer verhöhnt, dass mir fast die Sprache wegbleibt.
Selektive Wahrnehmung nenne ich so was. Hinter einem hohen zweizeiligen Banner getarnt begannen die Randalierer ihr Werk zunächst mit einer Pyroshow. (Bild 2/20) http://www.komablog.de/2011/05/bilder-eintracht-frankfurt-vs-1-fc-koln-vs-polizei/?nggpage=2 Unmittelbar nach Spielende krachen Böller. Dass die eigenen Spieler von den teilweise mit Stöcken oder Latten bewaffneten Platzstürmern über den Platz gejagt wurden, lässt CE ebenfalls unter den Tisch fallen. Zugleich macht er die Täter in seiner ungeheuerlichen Relativierungsschrift zu Opfern der Polizei. Fischer beschwichtigte "dann gewinnen wir eben gegen den scheiss BVB" und macht sich so bei den Randalierern beliebt: "Außer Fischer könnt ihr alle gehn" tönt es in Richtung der Spieler. Fischer handelt aus, daß ca. 500 Fans mit den Spielern diskutieren dürfen. Für Sebi Jung ist das alles zu viel, er verlässt weinend den Platz. Aus der Süddeutschen Zeitung vom 09.05.2011: "Direkt nach dem Abpfiff jagten 150 Eintracht-Hooligans die verängstigten Frankfurter Spieler über den Platz, zerstörten eine 600.000 Euro teure ARD-TV-Kamera und ließen sich erst von den Schlagstöcken und dem Pfefferspray der Polizei zurückdrängen." Die Spieler mußten zunächst Schutz in der Kabine suchen. Der Polizei gelang es lediglich, 6 der Randalierer festzunehmen. http://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-randale-nach-niederlage-frankfurter-chaos-tage-1.1094516 http://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga1/randale-in-frankfurt-eintracht-spieler-fluechten-in-kabine_aid_624983.html
Franzke: "Und täglich wird in Fan-Foren auf der einen Seite zu Gewalt aufgerufen.."
Tatsächlich? Ich bin ständiger Leser im Eintracht-Forum und habe dort noch nie einen Aufruf zur Gewalt gelesen. Können Sie Herr Franzke mir eine der Quellen, die Ihnen ja ganz offensichtlich zur Verfügung stehen nennen, in denen zur Gewalt aufgerufen wird?
Ich bin auch öfter im Kölner Brett oder zuletzt im Forum von Hertha BSC Berlin "unterwegs gewesen". Auch dort habe ich keinen "Aufruf zur Gewalt" finden können.
Ich fürchte, Sie werden Heerscharen von Praktikanten ungezählte Fan-Foren durchsuchen lassen müssen, um auch nur eine Spur eines Gewaltaufrufs zu finden.
Ich empfinde diese Behauptung ohne Quellenangabe als nicht seriösen Journalismus.
Ob zB die Relativierungen von CE als so etwas wie eine Ermunterung zu weiteren Taten anzusehen ist, mögen andere entscheiden. Das, was CE 'kritisiert', ist ein Presse-Kommentar, eine Meinungskundgabe, keine Doktorarbeit, welche Fussnoten und Quellenangaben enthalten muss. Wo bleiben eigentlich die Quellenangaben des CE zu seinen ansonsten ausführlichen Relativierungen ? Die eigentlichen Gewaltaufrufe, die es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch gab, dürften die Mods wohl beseitigt haben. Es sei CE aber einstweilen gestattet, die nachstehenden Quellen zur Kenntnis zu nehmen. Sie beinhalten keinen Aufruf zur Gewalt expressis verbis, aber immerhin Rechtfertigungen der Gewalt nach dem Köln-Spiel. Mir persönlich reicht das. http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/1/11182307/?page=57 (#1124, 1130, 1149)
Franzke: "Dabei geben die Gewalttäter in den Kurven oder hinter den Toren längst den Ton an.."
Ich vermute, dass Sie Herr Franzke noch nie in der Kurve gestanden haben. Wie kommen Sie darauf, dass dort die "Gewalttäter" den Ton angeben würden?
Fanbeauftragte, Ultras und Soziologen sagen anderes.
Wer ernsthaft bestreiten will, daß es in der Kurve Deckung für Pyro durch 'menschliche Schuzschilde' vor den durchaus vorhandenen Überwachungs-Kameras gibt, daß es zahlreiche Billigung der Pyro und anderer Rechtsverletzungen seitens der ganz normalen Kurvensteher gibt, der ist entweder blind und taub, oder sagt bewußt die Unwahrheit. Mir persönlich hat ein offizieller Fanvertreter seine eigene und die Sympathie der breiten Mehrheit in der Kurve für die "stimmungsvollen" Rechtsverstöße der Ultras bestätigt.
Franzke: "Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen! Wer Straftaten duldet und gefasst wird, muss mit einer Bestrafung rechnen"
Jetzt wird es pervers und Sie verlassen den Grundsatz unserer Verfassung. Wer also daneben steht macht sich strafbar?
Das kann nicht Ihr Ernst sein. Eine Strafbarkeit wegen Unterlassens gibt es nur und ausschließlich in dem äußerst eingeschränkten Bereich der unterlassenen Hilfeleistung. Und ohne hier einen Exkurs starten zu wollen, Fußballfans, die einfach daneben stehen, machen sich ganz sicher nicht strafbar.
Ich denke, es ist nicht zu viel verlangt, wenn ein Chefredakteur eine Grundrecherche betreibt, bevor solch haltlose Behauptungen veröffentlicht werden.
Es handelt sich bei Herrn Franzke um einen Sportredakteur und keinen Rechtsanwalt. Ich erlaube mir aber, den Herrn Kollegen auf den § 830 Abs. 1 S. 2 BGB hinzuweisen. Dort ist zwar nicht die Strafbarkeit, aber immerhin die zivilrechtliche "Verantwortlichkeit" geregelt, "wenn sich nicht ermitteln lässt, wer von mehreren Beteiligten den Schaden durch seine Handlung verursacht hat."
Franzke: "In den Blöcken, in denen Hooligans unter Applaus ihre kriminellen Taten planen und ausführen, helfen nur noch strengste Sanktionen."
Auf den Begriff der kriminellen Taten komme ich noch zu sprechen. Die Verwendung des Begriffs Hooligans im Zusammenhang von Bengalos, Böller und Platzsturm zeigt lediglich auf, dass Sie hier auf eine populistische Schiene aufspringen, ohne sich mit dem Begriff des Hooligans auch nur ansatzweise beschäftigt zu haben.
Ich empfehle dringend auch hier in eine Grundsatzrecherche einzusteigen.
Franzke: "Aktuell sieht es danach aus, dass - als erste Maßnahme - die Fans wieder hinter Zäunen verbannt werden, wie das in den achtziger Jahren der Fall war"
Es erschließt sich mir nicht, woher Sie diese Information haben. In ernstzunehmenden Quellen war hierüber nichts zu lesen.
Es spricht auch rein gar nichts dafür, dass diese Maßnahme ergriffen wird, da die Abschaffung der Zäune Reaktionen auf Katastrophen, wie Heysel, Hillsborough e.t.c. waren.
Falls Sie mit den Begriffen nichts anfangen können, empfehle ich ebenfalls eine Recherche.
Die Redewendung "aktuell sieht es danach aus" deutet für mich darauf hin, daß es sich um eine rhetorische Verpackung eines Vorschlags handelt, zu den Zäunen zurückzukehren. Ich halte auch nichts davon. Persönlich bin ich für's erste für die Abschaffung der (von CE mehr oder weniger bewußt weggelassenen) von Franzke zu recht gerügten Zuschüsse und Vergünstigungen. Bei Franzke heißt es dazu: ".. Vereinen wie zum Beispiel Köln und Frankfurt,..Die diese "Fans" sogar noch subventionieren mit vergünstigten Tickets und der Bezuschussung von Reisen zu den Auswärtsspielen? Diese Subventionspolitik gibt es weder bei Rockkonzerten noch bei anderen Großveranstaltungen. Allein dort, wo Gewalt wächst und begünstigt wird, macht ein Stehplatzverbot Sinn." Ich jedenfalls brauche zB ihre Choreos nicht, mit denen sie sich perfide ihre Gunst beim Publikum und Macht zu Pyro oder Randale zu verschaffen suchen. Mich erinnern diese Menschenmassenbilder ohnehin lediglich an Nordkoreanische Gleichschaltungszeremonien, die hierzulande sonst heftigst kritisiert werden.
Franzke: "Warum sollen Bayern München, Schalke 04 oder Borussia Dortmund bestraft werden wegen Vereinen wie zum Beispiel Köln und Frankfurt, die einen wachsenden Teil ihrer Stehplatzbesucher nicht in den Griff bekommen?"
Aha, die Kölner und Frankfurter sind die Bösen, die anderen genannten die Guten. Auch hier hilft eine Recherche, sofern Sie das Pokalfinale, in dem Fans von Dortmund reichlich Bengalos verbrannt haben schon vergessen haben. Schauen Sie doch einfach mal in die Statistik der DFB-Strafen. Sie werden staunen, wer da ganz oben mit dabei ist. Nur am Rande sei angemerkt, dass es bei dem Dortmunder Platzsturm 2011 zu wesentlich mehr Verletzten und höherem Sachschaden kam, als beim Frankfurter Platzsturm gegen Köln.
Herrje, es kann doch nicht so schwer sein, mal nachzuschlagen, bevor man so erkennbar falsche Aussagen trifft.
Eine anerkannte Quelle außer der Bild oder einen Pauli-Blog habe ich auch nicht gefunden. Aber allein schon der Teilausschluss dürfte die Eintracht in der Ruhmestabelle der durch Randale verursachten Verluste ziemlich weit nach vorne gebracht haben. Abgesehen davon kann es aber tatsächlich nur darum gehen, vor der eigenen Haustüre zu kehren.
Franzke: "Dass sich Sicherheits- und Fanbeauftragte von DFB und DFL in jüngerer Vergangenheit auf die Diskussion um Pyrotechnik in den Stadien eingelassen haben, gegen alle gesetzlichen Bestimmungen, war fahrlässig und verantwortungslos"
Auch die Behauptung "gegen alle gesetzlichen Bestimmungen" ist schlicht falsch.
Selbstverständlich wäre ein kontrolliertes Abbrennen außerhalb der Blöcke vor dem Spiel, in der Halbzeit und nach dem Spiel durch Feuerwerker zulässig gewesen. So wird es ja bei Länderspielen auch häufig gemacht.
Ob sich die Parteien auf so eine Vorgehensweise hätten einigen können, weiß ich nicht. Aber eine Diskussion hierüber war definitiv nicht gegen alle gesetzlichen Bestimmungen.
Die entsprechenden Bestimmungen der SprengVO sehen ein aufwendiges und teures öffentlichrechtliches Genehmigungsverfahren von Fall zu Fall vor. Hinzu kommt die Beauftragung von Spezialisten. Und "selbstverständlich" ist bei diesem Verfahren schon mal gar nix. Die zuständigen Behörden sind verdammt pingelig mit der Genehmigung und Auflagen. Ich habe keinerlei Bock, auch das noch mit meinem Eintritt zu bezahlen. Diese Pyrokacke hat mit Fussball nichts zu tun und in den Stadien nichts verloren, auch wenn das die Randalemeister anders sehen. Franzke kritisiert den DFB und seine Fan- und Sicherheitsbeauftragten wegen deren Diskussionen zu recht. Pyromanie ist eine Gesundheitsbeeinträchtigung. Beim Psychiater des Vertrauens findet der erkrankte Randalierer sicher Hilfe.
Ganz generell schreiben Sie Herr Franzke mehrfach von Kriminellen. Wen genau meinen Sie damit? Den Bengalozündler, den Böllerwerfer, den Platzstürmer?
In dem einen oder anderen Fall kann tatsächlich eine Straftat vorliegen aber je nach Verwendung könnte auch nur eine Ordnungswidrigkeit bestehen. Ist dann ein Falschparker auch ein Krimineller?
Hausfriedensbruch, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Körperverletzungen, Beleidigungen, oder Verstöße gegen die Sprengstoff- und Waffengesetze, die üblicherweise im Stadion vorkommen, sind Straftaten, Herr Kollege.Die jeweiligen Täter sind Kriminelle. Falschparker dürfte Franzke kaum gemeint haben.
Und lassen Sie mich bitte abschließend ein Fazit ziehen. Es war seit 1974 noch nie ungefährlicher ein Fußballstadion zu besuchen, als es heute der Fall ist.
Der mediale Hype, der zur Zeit um die "lebensbedrohenden" Umstände durch "Kriminelle" gemacht wird, liegt auch viel an so schlecht recherchierten Kommentaren, wie dem Ihrigen.
Mein Brief soll nichts verharmlosen und selbstverständlich sind gerade in letzter Zeit zu viele Auffälligkeiten vorgekommen, soll doch der Sport m.E. im Vordergrund stehen aber ein bisschen Information würde nicht schaden bevor Sie einen Kommentar abgeben.
Ich erwarte von Ihnen Herr Franzke als Journalisten, dass Sie Ihre Aussagen anhand meiner Kommentierung mal überprüfen und die erkennbar falschen Behauptungen zurücknehmen.
Andernfalls werde ich den Kicker nach fast 40 Jahren kündigen, denn von einem Fachblatt erwarte ich eine Recherche, bevor etwas kommentiert wird.
Ich bin für Oldschool-Fußball. Alles das, was die Randalierer sich dazu noch wünschen, ist für mich überflüssig. Ich brauche weder einen quakenden, lautsprecherverstärkten Vorbeter, wie den Maddin, noch Choreos, oder sonstigen Schnickschnack, der mir den Spass organisiert. Aber das ist Geschmacksache. Was ich jedenfalls nicht akzeptiere, ist ein Vergleich mit Zeiten, in denen es vielleicht noch gefährlicher zu ging, um mir die Randalemeister als 'kleineres Übel' aufzuschwatzen. Wenn man das kleinere Übel wählt, wird einem nämlich - im Gegensatz zur landläufigen Anschauung - das größere über kurz oder lang eben nicht geschenkt.
Ich habe übrigens den Kicker längst gekündigt. Aber das ist ein anderes Thema.
Pedrogranata schrieb: Franzke: "...Zustände wie im Bürgerkrieg beim Bundesliga-Abstieg von Frankfurt vor einem Jahr...." Aha, Bürgerkriegsähnliche Zustände also. Ich nehme sicher an, dass Sie Herr Franzke bei dem Platzsturm nach dem Kölnspiel dabei waren. Nicht? Ich aber. Bis heute sind eine schwerverletzte Kamera, einige zerstörte Werbebanden und 23 Leichtverletzte, überwiegend durch Pfefferspray und Schlagstöcke festgestellt worden.
Nicht dass ich missverstanden werde, ich verurteile Gewalt, Platzsturm und Böller aber "Bürgerkriegsähnliche Zustände" ist eine dermaßen unglaubliche Übertreibung, die zugleich Bürgerkriegsopfer verhöhnt, dass mir fast die Sprache wegbleibt.
Selektive Wahrnehmung nenne ich so was. Hinter einem hohen zweizeiligen Banner getarnt begannen die Randalierer ihr Werk zunächst mit einer Pyroshow. (Bild 2/20) http://www.komablog.de/2011/05/bilder-eintracht-frankfurt-vs-1-fc-koln-vs-polizei/?nggpage=2 Unmittelbar nach Spielende krachen Böller. Dass die eigenen Spieler von den teilweise mit Stöcken oder Latten bewaffneten Platzstürmern über den Platz gejagt wurden, lässt CE ebenfalls unter den Tisch fallen. Zugleich macht er die Täter in seiner ungeheuerlichen Relativierungsschrift zu Opfern der Polizei. Fischer beschwichtigte "dann gewinnen wir eben gegen den scheiss BVB" und macht sich so bei den Randalierern beliebt: "Außer Fischer könnt ihr alle gehn" tönt es in Richtung der Spieler. Fischer handelt aus, daß ca. 500 Fans mit den Spielern diskutieren dürfen. Für Sebi Jung ist das alles zu viel, er verlässt weinend den Platz. Aus der Süddeutschen Zeitung vom 09.05.2011: "Direkt nach dem Abpfiff jagten 150 Eintracht-Hooligans die verängstigten Frankfurter Spieler über den Platz, zerstörten eine 600.000 Euro teure ARD-TV-Kamera und ließen sich erst von den Schlagstöcken und dem Pfefferspray der Polizei zurückdrängen." Die Spieler mußten zunächst Schutz in der Kabine suchen. Der Polizei gelang es lediglich, 6 der Randalierer festzunehmen. http://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-randale-nach-niederlage-frankfurter-chaos-tage-1.1094516 http://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga1/randale-in-frankfurt-eintracht-spieler-fluechten-in-kabine_aid_624983.html
Franzke: "Und täglich wird in Fan-Foren auf der einen Seite zu Gewalt aufgerufen.."
Tatsächlich? Ich bin ständiger Leser im Eintracht-Forum und habe dort noch nie einen Aufruf zur Gewalt gelesen. Können Sie Herr Franzke mir eine der Quellen, die Ihnen ja ganz offensichtlich zur Verfügung stehen nennen, in denen zur Gewalt aufgerufen wird?
Ich bin auch öfter im Kölner Brett oder zuletzt im Forum von Hertha BSC Berlin "unterwegs gewesen". Auch dort habe ich keinen "Aufruf zur Gewalt" finden können.
Ich fürchte, Sie werden Heerscharen von Praktikanten ungezählte Fan-Foren durchsuchen lassen müssen, um auch nur eine Spur eines Gewaltaufrufs zu finden.
Ich empfinde diese Behauptung ohne Quellenangabe als nicht seriösen Journalismus.
Ob zB die Relativierungen von CE als so etwas wie eine Ermunterung zu weiteren Taten anzusehen ist, mögen andere entscheiden. Das, was CE 'kritisiert', ist ein Presse-Kommentar, eine Meinungskundgabe, keine Doktorarbeit, welche Fussnoten und Quellenangaben enthalten muss. Wo bleiben eigentlich die Quellenangaben des CE zu seinen ansonsten ausführlichen Relativierungen ? Die eigentlichen Gewaltaufrufe, die es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch gab, dürften die Mods wohl beseitigt haben. Es sei CE aber einstweilen gestattet, die nachstehenden Quellen zur Kenntnis zu nehmen. Sie beinhalten keinen Aufruf zur Gewalt expressis verbis, aber immerhin Rechtfertigungen der Gewalt nach dem Köln-Spiel. Mir persönlich reicht das. http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/1/11182307/?page=57 (#1124, 1130, 1149)
Franzke: "Dabei geben die Gewalttäter in den Kurven oder hinter den Toren längst den Ton an.."
Ich vermute, dass Sie Herr Franzke noch nie in der Kurve gestanden haben. Wie kommen Sie darauf, dass dort die "Gewalttäter" den Ton angeben würden?
Fanbeauftragte, Ultras und Soziologen sagen anderes.
Wer ernsthaft bestreiten will, daß es in der Kurve Deckung für Pyro durch 'menschliche Schuzschilde' vor den durchaus vorhandenen Überwachungs-Kameras gibt, daß es zahlreiche Billigung der Pyro und anderer Rechtsverletzungen seitens der ganz normalen Kurvensteher gibt, der ist entweder blind und taub, oder sagt bewußt die Unwahrheit. Mir persönlich hat ein offizieller Fanvertreter seine eigene und die Sympathie der breiten Mehrheit in der Kurve für die "stimmungsvollen" Rechtsverstöße der Ultras bestätigt.
Franzke: "Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen! Wer Straftaten duldet und gefasst wird, muss mit einer Bestrafung rechnen"
Jetzt wird es pervers und Sie verlassen den Grundsatz unserer Verfassung. Wer also daneben steht macht sich strafbar?
Das kann nicht Ihr Ernst sein. Eine Strafbarkeit wegen Unterlassens gibt es nur und ausschließlich in dem äußerst eingeschränkten Bereich der unterlassenen Hilfeleistung. Und ohne hier einen Exkurs starten zu wollen, Fußballfans, die einfach daneben stehen, machen sich ganz sicher nicht strafbar.
Ich denke, es ist nicht zu viel verlangt, wenn ein Chefredakteur eine Grundrecherche betreibt, bevor solch haltlose Behauptungen veröffentlicht werden.
Es handelt sich bei Herrn Franzke um einen Sportredakteur und keinen Rechtsanwalt. Ich erlaube mir aber, den Herrn Kollegen auf den § 830 Abs. 1 S. 2 BGB hinzuweisen. Dort ist zwar nicht die Strafbarkeit, aber immerhin die zivilrechtliche "Verantwortlichkeit" geregelt, "wenn sich nicht ermitteln lässt, wer von mehreren Beteiligten den Schaden durch seine Handlung verursacht hat."
Franzke: "In den Blöcken, in denen Hooligans unter Applaus ihre kriminellen Taten planen und ausführen, helfen nur noch strengste Sanktionen."
Auf den Begriff der kriminellen Taten komme ich noch zu sprechen. Die Verwendung des Begriffs Hooligans im Zusammenhang von Bengalos, Böller und Platzsturm zeigt lediglich auf, dass Sie hier auf eine populistische Schiene aufspringen, ohne sich mit dem Begriff des Hooligans auch nur ansatzweise beschäftigt zu haben.
Ich empfehle dringend auch hier in eine Grundsatzrecherche einzusteigen.
Franzke: "Aktuell sieht es danach aus, dass - als erste Maßnahme - die Fans wieder hinter Zäunen verbannt werden, wie das in den achtziger Jahren der Fall war"
Es erschließt sich mir nicht, woher Sie diese Information haben. In ernstzunehmenden Quellen war hierüber nichts zu lesen.
Es spricht auch rein gar nichts dafür, dass diese Maßnahme ergriffen wird, da die Abschaffung der Zäune Reaktionen auf Katastrophen, wie Heysel, Hillsborough e.t.c. waren.
Falls Sie mit den Begriffen nichts anfangen können, empfehle ich ebenfalls eine Recherche.
Die Redewendung "aktuell sieht es danach aus" deutet für mich darauf hin, daß es sich um eine rhetorische Verpackung eines Vorschlags handelt, zu den Zäunen zurückzukehren. Ich halte auch nichts davon. Persönlich bin ich für's erste für die Abschaffung der (von CE mehr oder weniger bewußt weggelassenen) von Franzke zu recht gerügten Zuschüsse und Vergünstigungen. Bei Franzke heißt es dazu: ".. Vereinen wie zum Beispiel Köln und Frankfurt,..Die diese "Fans" sogar noch subventionieren mit vergünstigten Tickets und der Bezuschussung von Reisen zu den Auswärtsspielen? Diese Subventionspolitik gibt es weder bei Rockkonzerten noch bei anderen Großveranstaltungen. Allein dort, wo Gewalt wächst und begünstigt wird, macht ein Stehplatzverbot Sinn." Ich jedenfalls brauche zB ihre Choreos nicht, mit denen sie sich perfide ihre Gunst beim Publikum und Macht zu Pyro oder Randale zu verschaffen suchen. Mich erinnern diese Menschenmassenbilder ohnehin lediglich an Nordkoreanische Gleichschaltungszeremonien, die hierzulande sonst heftigst kritisiert werden.
Franzke: "Warum sollen Bayern München, Schalke 04 oder Borussia Dortmund bestraft werden wegen Vereinen wie zum Beispiel Köln und Frankfurt, die einen wachsenden Teil ihrer Stehplatzbesucher nicht in den Griff bekommen?"
Aha, die Kölner und Frankfurter sind die Bösen, die anderen genannten die Guten. Auch hier hilft eine Recherche, sofern Sie das Pokalfinale, in dem Fans von Dortmund reichlich Bengalos verbrannt haben schon vergessen haben. Schauen Sie doch einfach mal in die Statistik der DFB-Strafen. Sie werden staunen, wer da ganz oben mit dabei ist. Nur am Rande sei angemerkt, dass es bei dem Dortmunder Platzsturm 2011 zu wesentlich mehr Verletzten und höherem Sachschaden kam, als beim Frankfurter Platzsturm gegen Köln.
Herrje, es kann doch nicht so schwer sein, mal nachzuschlagen, bevor man so erkennbar falsche Aussagen trifft.
Eine anerkannte Quelle außer der Bild oder einen Pauli-Blog habe ich auch nicht gefunden. Aber allein schon der Teilausschluss dürfte die Eintracht in der Ruhmestabelle der durch Randale verursachten Verluste ziemlich weit nach vorne gebracht haben. Abgesehen davon kann es aber tatsächlich nur darum gehen, vor der eigenen Haustüre zu kehren.
Franzke: "Dass sich Sicherheits- und Fanbeauftragte von DFB und DFL in jüngerer Vergangenheit auf die Diskussion um Pyrotechnik in den Stadien eingelassen haben, gegen alle gesetzlichen Bestimmungen, war fahrlässig und verantwortungslos"
Auch die Behauptung "gegen alle gesetzlichen Bestimmungen" ist schlicht falsch.
Selbstverständlich wäre ein kontrolliertes Abbrennen außerhalb der Blöcke vor dem Spiel, in der Halbzeit und nach dem Spiel durch Feuerwerker zulässig gewesen. So wird es ja bei Länderspielen auch häufig gemacht.
Ob sich die Parteien auf so eine Vorgehensweise hätten einigen können, weiß ich nicht. Aber eine Diskussion hierüber war definitiv nicht gegen alle gesetzlichen Bestimmungen.
Die entsprechenden Bestimmungen der SprengVO sehen ein aufwendiges und teures öffentlichrechtliches Genehmigungsverfahren von Fall zu Fall vor. Hinzu kommt die Beauftragung von Spezialisten. Und "selbstverständlich" ist bei diesem Verfahren schon mal gar nix. Die zuständigen Behörden sind verdammt pingelig mit der Genehmigung und Auflagen. Ich habe keinerlei Bock, auch das noch mit meinem Eintritt zu bezahlen. Diese Pyrokacke hat mit Fussball nichts zu tun und in den Stadien nichts verloren, auch wenn das die Randalemeister anders sehen. Franzke kritisiert den DFB und seine Fan- und Sicherheitsbeauftragten wegen deren Diskussionen zu recht. Pyromanie ist eine Gesundheitsbeeinträchtigung. Beim Psychiater des Vertrauens findet der erkrankte Randalierer sicher Hilfe.
Ganz generell schreiben Sie Herr Franzke mehrfach von Kriminellen. Wen genau meinen Sie damit? Den Bengalozündler, den Böllerwerfer, den Platzstürmer?
In dem einen oder anderen Fall kann tatsächlich eine Straftat vorliegen aber je nach Verwendung könnte auch nur eine Ordnungswidrigkeit bestehen. Ist dann ein Falschparker auch ein Krimineller?
Hausfriedensbruch, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Körperverletzungen, Beleidigungen, oder Verstöße gegen die Sprengstoff- und Waffengesetze, die üblicherweise im Stadion vorkommen, sind Straftaten, Herr Kollege.Die jeweiligen Täter sind Kriminelle. Falschparker dürfte Franzke kaum gemeint haben.
Und lassen Sie mich bitte abschließend ein Fazit ziehen. Es war seit 1974 noch nie ungefährlicher ein Fußballstadion zu besuchen, als es heute der Fall ist.
Der mediale Hype, der zur Zeit um die "lebensbedrohenden" Umstände durch "Kriminelle" gemacht wird, liegt auch viel an so schlecht recherchierten Kommentaren, wie dem Ihrigen.
Mein Brief soll nichts verharmlosen und selbstverständlich sind gerade in letzter Zeit zu viele Auffälligkeiten vorgekommen, soll doch der Sport m.E. im Vordergrund stehen aber ein bisschen Information würde nicht schaden bevor Sie einen Kommentar abgeben.
Ich erwarte von Ihnen Herr Franzke als Journalisten, dass Sie Ihre Aussagen anhand meiner Kommentierung mal überprüfen und die erkennbar falschen Behauptungen zurücknehmen.
Andernfalls werde ich den Kicker nach fast 40 Jahren kündigen, denn von einem Fachblatt erwarte ich eine Recherche, bevor etwas kommentiert wird.
Ich bin für Oldschool-Fußball. Alles das, was die Randalierer sich dazu noch wünschen, ist für mich überflüssig. Ich brauche weder einen quakenden, lautsprecherverstärkten Vorbeter, wie den Maddin, noch Choreos, oder sonstigen Schnickschnack, der mir den Spass organisiert. Aber das ist Geschmacksache. Was ich jedenfalls nicht akzeptiere, ist ein Vergleich mit Zeiten, in denen es vielleicht noch gefährlicher zu ging, um mir die Randalemeister als 'kleineres Übel' aufzuschwatzen. Wenn man das kleinere Übel wählt, wird einem nämlich - im Gegensatz zur landläufigen Anschauung - das größere über kurz oder lang eben nicht geschenkt.
Ich habe übrigens den Kicker längst gekündigt. Aber das ist ein anderes Thema.
Mit freundlichen GrüßeN
..bleibe ich auch schon wieder weg. ,-)
Advocatus Diaboli.
Erfreue dich an den Reaktionen, die wolltest du ja schließlich
Ach je, aber ganz uneitel die Fettschrift genutzt. Natürlich, eben in der einem quetschemännlein eigenen Bescheidenheit. Darauf einzugehen lohnt nicht weiter.
Ich finde den offenen Brief von Elzer Adler ehrlich gesagt besser, da sachlicher. Aber im Grundsatz halte ich es in allen Fällen für richtig und wichtig, dass man Dinge nicht unkommentiert lässt.
Die FAZ hat Reaktionen auf einen hochgradig reißerischen Artikel nach dem Spiel gegen 60 erhalten und vermeintlich reagiert und genau so sollte das auch weiterhin gehandhabt werden. Wer publiziert, muss auch mit öffentlicher Reaktion rechnen. Ich erlaube mir sogar zu behaupten, dass derjenige genau diese wünscht.
Das Problem in der Berichterstattung ist, dass sich die Analogie des Theoretikers, der sich an der Praxis versucht aufdrängt. Es fehlt der Bezug zur Realität.
Lieber kicker, wenn man alle kriminalisiert werden sich am langen Ende alle kriminalisieren. Was hat man nämlich dann noch zu verlieren? In Karlsruhe haben sehr viele deutlich gemacht, dass Böller unerwünscht sind. Auch diejenigen, von denen man häufig anderes erwartet hat. Die Werferei wird auch kein langfristiges Phänomen sein, da bin ich mir sicher. Denn irgendwann wird es richtig eins auf die Fresse geben untereinander, nur um das zu beenden oder durchzusetzen. Ganz ohne einen kicker-Kommentar.
CE & Elzer Adler beide Briefe gefallen mir gut. Ich habe allerdings wenig Hoffnung, dass der Verfasser des Artikels auch nur annähernd in der Lage ist zu differenzieren und es auch nicht möchte. Im Moment ist der Tenor der Medien eher der, dass Panikmache in allen Belangen oberste Pflicht ist und Leute wie Franzke, durch positives Feedback Bestärkung in Ihren Handlungsweisen erfahren und instrumentalisiert werden um bestimmte Ziele zu erreichen.
@Pedro du hättest dich besser an deine absolute Kernkompetenz gehalten und damals im Aachenfred über die Funkelentlassung deinen Sermon abgelassen. Das hier ist nicht dein Metier.
Vielen Dank an ce und Elzeradler für eure Stellungnahmen. Ich werde später auch einen Leserbrief aus der Sicht einer Frau, die den Fußball und ihren Verein Eintracht Frankfurt liebt, schreiben.
Aus Zeitmangel möchte ich aber kurz anmerken, dass wir (Forum & Fans) im Grunde aber genau so ticken wie die Medien im erweiterten Sinne. Wir beschäftigen uns mehr mit einem schlecht recherchierten, aufreißerischen Artikel als mit einem wirklich gut verfassten, sachlichen Artikel von Herrn Gensing.
Sicher geht es in diesem Thread um den Kommentar eines Herrn F., aber trotzdem erhält der Artikel von Gensing deutlich weniger Aufmerksamkeit. Und das ist schade.
Pedrogranata schrieb: Franzke: "...Zustände wie im Bürgerkrieg beim Bundesliga-Abstieg von Frankfurt vor einem Jahr...." Aha, Bürgerkriegsähnliche Zustände also. Ich nehme sicher an, dass Sie Herr Franzke bei dem Platzsturm nach dem Kölnspiel dabei waren. Nicht? Ich aber. Bis heute sind eine schwerverletzte Kamera, einige zerstörte Werbebanden und 23 Leichtverletzte, überwiegend durch Pfefferspray und Schlagstöcke festgestellt worden.
Nicht dass ich missverstanden werde, ich verurteile Gewalt, Platzsturm und Böller aber "Bürgerkriegsähnliche Zustände" ist eine dermaßen unglaubliche Übertreibung, die zugleich Bürgerkriegsopfer verhöhnt, dass mir fast die Sprache wegbleibt.
Selektive Wahrnehmung nenne ich so was. Hinter einem hohen zweizeiligen Banner getarnt begannen die Randalierer ihr Werk zunächst mit einer Pyroshow. (Bild 2/20) http://www.komablog.de/2011/05/bilder-eintracht-frankfurt-vs-1-fc-koln-vs-polizei/?nggpage=2 Unmittelbar nach Spielende krachen Böller. Dass die eigenen Spieler von den teilweise mit Stöcken oder Latten bewaffneten Platzstürmern über den Platz gejagt wurden, lässt CE ebenfalls unter den Tisch fallen. Zugleich macht er die Täter in seiner ungeheuerlichen Relativierungsschrift zu Opfern der Polizei. Fischer beschwichtigte "dann gewinnen wir eben gegen den scheiss BVB" und macht sich so bei den Randalierern beliebt: "Außer Fischer könnt ihr alle gehn" tönt es in Richtung der Spieler. Fischer handelt aus, daß ca. 500 Fans mit den Spielern diskutieren dürfen. Für Sebi Jung ist das alles zu viel, er verlässt weinend den Platz. Aus der Süddeutschen Zeitung vom 09.05.2011: "Direkt nach dem Abpfiff jagten 150 Eintracht-Hooligans die verängstigten Frankfurter Spieler über den Platz, zerstörten eine 600.000 Euro teure ARD-TV-Kamera und ließen sich erst von den Schlagstöcken und dem Pfefferspray der Polizei zurückdrängen." Die Spieler mußten zunächst Schutz in der Kabine suchen. Der Polizei gelang es lediglich, 6 der Randalierer festzunehmen. http://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-randale-nach-niederlage-frankfurter-chaos-tage-1.1094516 http://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga1/randale-in-frankfurt-eintracht-spieler-fluechten-in-kabine_aid_624983.html
Franzke: "Und täglich wird in Fan-Foren auf der einen Seite zu Gewalt aufgerufen.."
Tatsächlich? Ich bin ständiger Leser im Eintracht-Forum und habe dort noch nie einen Aufruf zur Gewalt gelesen. Können Sie Herr Franzke mir eine der Quellen, die Ihnen ja ganz offensichtlich zur Verfügung stehen nennen, in denen zur Gewalt aufgerufen wird?
Ich bin auch öfter im Kölner Brett oder zuletzt im Forum von Hertha BSC Berlin "unterwegs gewesen". Auch dort habe ich keinen "Aufruf zur Gewalt" finden können.
Ich fürchte, Sie werden Heerscharen von Praktikanten ungezählte Fan-Foren durchsuchen lassen müssen, um auch nur eine Spur eines Gewaltaufrufs zu finden.
Ich empfinde diese Behauptung ohne Quellenangabe als nicht seriösen Journalismus.
Ob zB die Relativierungen von CE als so etwas wie eine Ermunterung zu weiteren Taten anzusehen ist, mögen andere entscheiden. Das, was CE 'kritisiert', ist ein Presse-Kommentar, eine Meinungskundgabe, keine Doktorarbeit, welche Fussnoten und Quellenangaben enthalten muss. Wo bleiben eigentlich die Quellenangaben des CE zu seinen ansonsten ausführlichen Relativierungen ? Die eigentlichen Gewaltaufrufe, die es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch gab, dürften die Mods wohl beseitigt haben. Es sei CE aber einstweilen gestattet, die nachstehenden Quellen zur Kenntnis zu nehmen. Sie beinhalten keinen Aufruf zur Gewalt expressis verbis, aber immerhin Rechtfertigungen der Gewalt nach dem Köln-Spiel. Mir persönlich reicht das. http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/1/11182307/?page=57 (#1124, 1130, 1149)
Franzke: "Dabei geben die Gewalttäter in den Kurven oder hinter den Toren längst den Ton an.."
Ich vermute, dass Sie Herr Franzke noch nie in der Kurve gestanden haben. Wie kommen Sie darauf, dass dort die "Gewalttäter" den Ton angeben würden?
Fanbeauftragte, Ultras und Soziologen sagen anderes.
Wer ernsthaft bestreiten will, daß es in der Kurve Deckung für Pyro durch 'menschliche Schuzschilde' vor den durchaus vorhandenen Überwachungs-Kameras gibt, daß es zahlreiche Billigung der Pyro und anderer Rechtsverletzungen seitens der ganz normalen Kurvensteher gibt, der ist entweder blind und taub, oder sagt bewußt die Unwahrheit. Mir persönlich hat ein offizieller Fanvertreter seine eigene und die Sympathie der breiten Mehrheit in der Kurve für die "stimmungsvollen" Rechtsverstöße der Ultras bestätigt.
Franzke: "Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen! Wer Straftaten duldet und gefasst wird, muss mit einer Bestrafung rechnen"
Jetzt wird es pervers und Sie verlassen den Grundsatz unserer Verfassung. Wer also daneben steht macht sich strafbar?
Das kann nicht Ihr Ernst sein. Eine Strafbarkeit wegen Unterlassens gibt es nur und ausschließlich in dem äußerst eingeschränkten Bereich der unterlassenen Hilfeleistung. Und ohne hier einen Exkurs starten zu wollen, Fußballfans, die einfach daneben stehen, machen sich ganz sicher nicht strafbar.
Ich denke, es ist nicht zu viel verlangt, wenn ein Chefredakteur eine Grundrecherche betreibt, bevor solch haltlose Behauptungen veröffentlicht werden.
Es handelt sich bei Herrn Franzke um einen Sportredakteur und keinen Rechtsanwalt. Ich erlaube mir aber, den Herrn Kollegen auf den § 830 Abs. 1 S. 2 BGB hinzuweisen. Dort ist zwar nicht die Strafbarkeit, aber immerhin die zivilrechtliche "Verantwortlichkeit" geregelt, "wenn sich nicht ermitteln lässt, wer von mehreren Beteiligten den Schaden durch seine Handlung verursacht hat."
Franzke: "In den Blöcken, in denen Hooligans unter Applaus ihre kriminellen Taten planen und ausführen, helfen nur noch strengste Sanktionen."
Auf den Begriff der kriminellen Taten komme ich noch zu sprechen. Die Verwendung des Begriffs Hooligans im Zusammenhang von Bengalos, Böller und Platzsturm zeigt lediglich auf, dass Sie hier auf eine populistische Schiene aufspringen, ohne sich mit dem Begriff des Hooligans auch nur ansatzweise beschäftigt zu haben.
Ich empfehle dringend auch hier in eine Grundsatzrecherche einzusteigen.
Franzke: "Aktuell sieht es danach aus, dass - als erste Maßnahme - die Fans wieder hinter Zäunen verbannt werden, wie das in den achtziger Jahren der Fall war"
Es erschließt sich mir nicht, woher Sie diese Information haben. In ernstzunehmenden Quellen war hierüber nichts zu lesen.
Es spricht auch rein gar nichts dafür, dass diese Maßnahme ergriffen wird, da die Abschaffung der Zäune Reaktionen auf Katastrophen, wie Heysel, Hillsborough e.t.c. waren.
Falls Sie mit den Begriffen nichts anfangen können, empfehle ich ebenfalls eine Recherche.
Die Redewendung "aktuell sieht es danach aus" deutet für mich darauf hin, daß es sich um eine rhetorische Verpackung eines Vorschlags handelt, zu den Zäunen zurückzukehren. Ich halte auch nichts davon. Persönlich bin ich für's erste für die Abschaffung der (von CE mehr oder weniger bewußt weggelassenen) von Franzke zu recht gerügten Zuschüsse und Vergünstigungen. Bei Franzke heißt es dazu: ".. Vereinen wie zum Beispiel Köln und Frankfurt,..Die diese "Fans" sogar noch subventionieren mit vergünstigten Tickets und der Bezuschussung von Reisen zu den Auswärtsspielen? Diese Subventionspolitik gibt es weder bei Rockkonzerten noch bei anderen Großveranstaltungen. Allein dort, wo Gewalt wächst und begünstigt wird, macht ein Stehplatzverbot Sinn." Ich jedenfalls brauche zB ihre Choreos nicht, mit denen sie sich perfide ihre Gunst beim Publikum und Macht zu Pyro oder Randale zu verschaffen suchen. Mich erinnern diese Menschenmassenbilder ohnehin lediglich an Nordkoreanische Gleichschaltungszeremonien, die hierzulande sonst heftigst kritisiert werden.
Franzke: "Warum sollen Bayern München, Schalke 04 oder Borussia Dortmund bestraft werden wegen Vereinen wie zum Beispiel Köln und Frankfurt, die einen wachsenden Teil ihrer Stehplatzbesucher nicht in den Griff bekommen?"
Aha, die Kölner und Frankfurter sind die Bösen, die anderen genannten die Guten. Auch hier hilft eine Recherche, sofern Sie das Pokalfinale, in dem Fans von Dortmund reichlich Bengalos verbrannt haben schon vergessen haben. Schauen Sie doch einfach mal in die Statistik der DFB-Strafen. Sie werden staunen, wer da ganz oben mit dabei ist. Nur am Rande sei angemerkt, dass es bei dem Dortmunder Platzsturm 2011 zu wesentlich mehr Verletzten und höherem Sachschaden kam, als beim Frankfurter Platzsturm gegen Köln.
Herrje, es kann doch nicht so schwer sein, mal nachzuschlagen, bevor man so erkennbar falsche Aussagen trifft.
Eine anerkannte Quelle außer der Bild oder einen Pauli-Blog habe ich auch nicht gefunden. Aber allein schon der Teilausschluss dürfte die Eintracht in der Ruhmestabelle der durch Randale verursachten Verluste ziemlich weit nach vorne gebracht haben. Abgesehen davon kann es aber tatsächlich nur darum gehen, vor der eigenen Haustüre zu kehren.
Franzke: "Dass sich Sicherheits- und Fanbeauftragte von DFB und DFL in jüngerer Vergangenheit auf die Diskussion um Pyrotechnik in den Stadien eingelassen haben, gegen alle gesetzlichen Bestimmungen, war fahrlässig und verantwortungslos"
Auch die Behauptung "gegen alle gesetzlichen Bestimmungen" ist schlicht falsch.
Selbstverständlich wäre ein kontrolliertes Abbrennen außerhalb der Blöcke vor dem Spiel, in der Halbzeit und nach dem Spiel durch Feuerwerker zulässig gewesen. So wird es ja bei Länderspielen auch häufig gemacht.
Ob sich die Parteien auf so eine Vorgehensweise hätten einigen können, weiß ich nicht. Aber eine Diskussion hierüber war definitiv nicht gegen alle gesetzlichen Bestimmungen.
Die entsprechenden Bestimmungen der SprengVO sehen ein aufwendiges und teures öffentlichrechtliches Genehmigungsverfahren von Fall zu Fall vor. Hinzu kommt die Beauftragung von Spezialisten. Und "selbstverständlich" ist bei diesem Verfahren schon mal gar nix. Die zuständigen Behörden sind verdammt pingelig mit der Genehmigung und Auflagen. Ich habe keinerlei Bock, auch das noch mit meinem Eintritt zu bezahlen. Diese Pyrokacke hat mit Fussball nichts zu tun und in den Stadien nichts verloren, auch wenn das die Randalemeister anders sehen. Franzke kritisiert den DFB und seine Fan- und Sicherheitsbeauftragten wegen deren Diskussionen zu recht. Pyromanie ist eine Gesundheitsbeeinträchtigung. Beim Psychiater des Vertrauens findet der erkrankte Randalierer sicher Hilfe.
Ganz generell schreiben Sie Herr Franzke mehrfach von Kriminellen. Wen genau meinen Sie damit? Den Bengalozündler, den Böllerwerfer, den Platzstürmer?
In dem einen oder anderen Fall kann tatsächlich eine Straftat vorliegen aber je nach Verwendung könnte auch nur eine Ordnungswidrigkeit bestehen. Ist dann ein Falschparker auch ein Krimineller?
Hausfriedensbruch, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Körperverletzungen, Beleidigungen, oder Verstöße gegen die Sprengstoff- und Waffengesetze, die üblicherweise im Stadion vorkommen, sind Straftaten, Herr Kollege.Die jeweiligen Täter sind Kriminelle. Falschparker dürfte Franzke kaum gemeint haben.
Und lassen Sie mich bitte abschließend ein Fazit ziehen. Es war seit 1974 noch nie ungefährlicher ein Fußballstadion zu besuchen, als es heute der Fall ist.
Der mediale Hype, der zur Zeit um die "lebensbedrohenden" Umstände durch "Kriminelle" gemacht wird, liegt auch viel an so schlecht recherchierten Kommentaren, wie dem Ihrigen.
Mein Brief soll nichts verharmlosen und selbstverständlich sind gerade in letzter Zeit zu viele Auffälligkeiten vorgekommen, soll doch der Sport m.E. im Vordergrund stehen aber ein bisschen Information würde nicht schaden bevor Sie einen Kommentar abgeben.
Ich erwarte von Ihnen Herr Franzke als Journalisten, dass Sie Ihre Aussagen anhand meiner Kommentierung mal überprüfen und die erkennbar falschen Behauptungen zurücknehmen.
Andernfalls werde ich den Kicker nach fast 40 Jahren kündigen, denn von einem Fachblatt erwarte ich eine Recherche, bevor etwas kommentiert wird.
Ich bin für Oldschool-Fußball. Alles das, was die Randalierer sich dazu noch wünschen, ist für mich überflüssig. Ich brauche weder einen quakenden, lautsprecherverstärkten Vorbeter, wie den Maddin, noch Choreos, oder sonstigen Schnickschnack, der mir den Spass organisiert. Aber das ist Geschmacksache. Was ich jedenfalls nicht akzeptiere, ist ein Vergleich mit Zeiten, in denen es vielleicht noch gefährlicher zu ging, um mir die Randalemeister als 'kleineres Übel' aufzuschwatzen. Wenn man das kleinere Übel wählt, wird einem nämlich - im Gegensatz zur landläufigen Anschauung - das größere über kurz oder lang eben nicht geschenkt.
Ich habe übrigens den Kicker längst gekündigt. Aber das ist ein anderes Thema.
Mit freundlichen GrüßeN
..bleibe ich auch schon wieder weg. ,-)
Wenn doch alles so schlimm hier ist warum suchst du dir nicht einfach einen anderen Verein??? Oder wenn doch alles so furchtbar schlimm beim Fussball ist warum suchst du dir nicht ne andere Sportart.
prinzhessin schrieb: Vielen Dank an ce und Elzeradler für eure Stellungnahmen. Ich werde später auch einen Leserbrief aus der Sicht einer Frau, die den Fußball und ihren Verein Eintracht Frankfurt liebt, schreiben.
Aus Zeitmangel möchte ich aber kurz anmerken, dass wir (Forum & Fans) im Grunde aber genau so ticken wie die Medien im erweiterten Sinne. Wir beschäftigen uns mehr mit einem schlecht recherchierten, aufreißerischen Artikel als mit einem wirklich gut verfassten, sachlichen Artikel von Herrn Gensing.
Sicher geht es in diesem Thread um den Kommentar eines Herrn F., aber trotzdem erhält der Artikel von Gensing deutlich weniger Aufmerksamkeit. Und das ist schade.
Auf Spox gibt es noch einen deutlich schlimmeren Artikel als den des Herrn Franzke. Ja, das geht tatsächlich... Aber der Kicker ist eine Fachzeitschrift mit viel Einfluß und "angeblich" viel Kompetenz. Und von daher ist die Reaktion auf diesen Kickerartikel nachvollziehbar und richtig. Der gleiche Artikel im Anzeigenblatt Quetschemembach hätte niemanden interessiert.
na ja, der eine faselt von bürgerkrieg, der andere von falschparkern. ich glaube nicht, dass damit etws zur problemlösung beigetragen wird. vieleicht gibt es gar keine probleme sondern nur auffälligkeiten
Das ist jetzt "Fakt" oder?
Ob es ein Fakt ist weiß ich nicht... zumindest kotzt mich diese Berichterstattung, Mediengeilheit und "heute ist es gefährlicher als jemals zuvor ins Stadion zu gehen"-Geseier fürchterlich an.
Damit wäre eigentlich alles gesagt, sehr guter Beitrag. Wie sich der Kicker auf das Bild-Niveau herablässt ist schlicht und ergreifend ekelhaft, unsachlich und Populismus auf gehobenem "Niveau". Pfui.
Den Kicker-Artikel kannte ich (zum Glück) noch nicht, das ist ja unterstes niveau.
Aha, Bürgerkriegsähnliche Zustände also. Ich nehme sicher an, dass Sie Herr Franzke bei dem Platzsturm nach dem Kölnspiel dabei waren. Nicht? Ich aber.
Bis heute sind eine schwerverletzte Kamera, einige zerstörte Werbebanden und 23 Leichtverletzte, überwiegend durch Pfefferspray und Schlagstöcke festgestellt worden.
Nicht dass ich missverstanden werde, ich verurteile Gewalt, Platzsturm und Böller aber "Bürgerkriegsähnliche Zustände" ist eine dermaßen unglaubliche Übertreibung, die zugleich Bürgerkriegsopfer verhöhnt, dass mir fast die Sprache wegbleibt.
Selektive Wahrnehmung nenne ich so was. Hinter einem hohen zweizeiligen Banner getarnt begannen die Randalierer ihr Werk zunächst mit einer Pyroshow. (Bild 2/20) http://www.komablog.de/2011/05/bilder-eintracht-frankfurt-vs-1-fc-koln-vs-polizei/?nggpage=2 Unmittelbar nach Spielende krachen Böller.
Dass die eigenen Spieler von den teilweise mit Stöcken oder Latten bewaffneten Platzstürmern über den Platz gejagt wurden, lässt CE ebenfalls unter den Tisch fallen. Zugleich macht er die Täter in seiner ungeheuerlichen Relativierungsschrift zu Opfern der Polizei. Fischer beschwichtigte "dann gewinnen wir eben gegen den scheiss BVB" und macht sich so bei den Randalierern beliebt: "Außer Fischer könnt ihr alle gehn" tönt es in Richtung der Spieler. Fischer handelt aus, daß ca. 500 Fans mit den Spielern diskutieren dürfen. Für Sebi Jung ist das alles zu viel, er verlässt weinend den Platz.
Aus der Süddeutschen Zeitung vom 09.05.2011:
"Direkt nach dem Abpfiff jagten 150 Eintracht-Hooligans die verängstigten Frankfurter Spieler über den Platz, zerstörten eine 600.000 Euro teure ARD-TV-Kamera und ließen sich erst von den Schlagstöcken und dem Pfefferspray der Polizei zurückdrängen." Die Spieler mußten zunächst Schutz in der Kabine suchen. Der Polizei gelang es lediglich, 6 der Randalierer festzunehmen.
http://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-randale-nach-niederlage-frankfurter-chaos-tage-1.1094516
http://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga1/randale-in-frankfurt-eintracht-spieler-fluechten-in-kabine_aid_624983.html
Franzke: "Und täglich wird in Fan-Foren auf der einen Seite zu Gewalt aufgerufen.."
Tatsächlich? Ich bin ständiger Leser im Eintracht-Forum und habe dort noch nie einen Aufruf zur Gewalt gelesen. Können Sie Herr Franzke mir eine der Quellen, die Ihnen ja ganz offensichtlich zur Verfügung stehen nennen, in denen zur Gewalt aufgerufen wird?
Ich bin auch öfter im Kölner Brett oder zuletzt im Forum von Hertha BSC Berlin "unterwegs gewesen". Auch dort habe ich keinen "Aufruf zur Gewalt" finden können.
Ich fürchte, Sie werden Heerscharen von Praktikanten ungezählte Fan-Foren durchsuchen lassen müssen, um auch nur eine Spur eines Gewaltaufrufs zu finden.
Ich empfinde diese Behauptung ohne Quellenangabe als nicht seriösen Journalismus.
Ob zB die Relativierungen von CE als so etwas wie eine Ermunterung zu weiteren Taten anzusehen ist, mögen andere entscheiden.
Das, was CE 'kritisiert', ist ein Presse-Kommentar, eine Meinungskundgabe, keine Doktorarbeit, welche Fussnoten und Quellenangaben enthalten muss. Wo bleiben eigentlich die Quellenangaben des CE zu seinen ansonsten ausführlichen Relativierungen ? Die eigentlichen Gewaltaufrufe, die es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch gab, dürften die Mods wohl beseitigt haben. Es sei CE aber einstweilen gestattet, die nachstehenden Quellen zur Kenntnis zu nehmen. Sie beinhalten keinen Aufruf zur Gewalt expressis verbis, aber immerhin Rechtfertigungen der Gewalt nach dem Köln-Spiel. Mir persönlich reicht das.
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/1/11182307/?page=57 (#1124, 1130, 1149)
Franzke: "Dabei geben die Gewalttäter in den Kurven oder hinter den Toren längst den Ton an.."
Ich vermute, dass Sie Herr Franzke noch nie in der Kurve gestanden haben. Wie kommen Sie darauf, dass dort die "Gewalttäter" den Ton angeben würden?
Fanbeauftragte, Ultras und Soziologen sagen anderes.
Wer ernsthaft bestreiten will, daß es in der Kurve Deckung für Pyro durch 'menschliche Schuzschilde' vor den durchaus vorhandenen Überwachungs-Kameras gibt, daß es zahlreiche Billigung der Pyro und anderer Rechtsverletzungen seitens der ganz normalen Kurvensteher gibt, der ist entweder blind und taub, oder sagt bewußt die Unwahrheit. Mir persönlich hat ein offizieller Fanvertreter seine eigene und die Sympathie der breiten Mehrheit in der Kurve für die "stimmungsvollen" Rechtsverstöße der Ultras bestätigt.
Franzke: "Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen! Wer Straftaten duldet und gefasst wird, muss mit einer Bestrafung rechnen"
Jetzt wird es pervers und Sie verlassen den Grundsatz unserer Verfassung. Wer also daneben steht macht sich strafbar?
Das kann nicht Ihr Ernst sein. Eine Strafbarkeit wegen Unterlassens gibt es nur und ausschließlich in dem äußerst eingeschränkten Bereich der unterlassenen Hilfeleistung. Und ohne hier einen Exkurs starten zu wollen, Fußballfans, die einfach daneben stehen, machen sich ganz sicher nicht strafbar.
Ich denke, es ist nicht zu viel verlangt, wenn ein Chefredakteur eine Grundrecherche betreibt, bevor solch haltlose Behauptungen veröffentlicht werden.
Es handelt sich bei Herrn Franzke um einen Sportredakteur und keinen Rechtsanwalt. Ich erlaube mir aber, den Herrn Kollegen auf den § 830 Abs. 1 S. 2 BGB hinzuweisen. Dort ist zwar nicht die Strafbarkeit, aber immerhin die zivilrechtliche "Verantwortlichkeit" geregelt, "wenn sich nicht ermitteln lässt, wer von mehreren Beteiligten den Schaden durch seine Handlung verursacht hat."
Franzke: "In den Blöcken, in denen Hooligans unter Applaus ihre kriminellen Taten planen und ausführen, helfen nur noch strengste Sanktionen."
Auf den Begriff der kriminellen Taten komme ich noch zu sprechen. Die Verwendung des Begriffs Hooligans im Zusammenhang von Bengalos, Böller und Platzsturm zeigt lediglich auf, dass Sie hier auf eine populistische Schiene aufspringen, ohne sich mit dem Begriff des Hooligans auch nur ansatzweise beschäftigt zu haben.
Ich empfehle dringend auch hier in eine Grundsatzrecherche einzusteigen.
"Grundsatzrecherchen" hin oder her, jeder weiß auch ohne CEs Beckmesserei, was bzw wen Franzke meint. http://de.wikipedia.org/wiki/Hooligan
Franzke: "Aktuell sieht es danach aus, dass - als erste Maßnahme - die Fans wieder hinter Zäunen verbannt werden, wie das in den achtziger Jahren der Fall war"
Es erschließt sich mir nicht, woher Sie diese Information haben. In ernstzunehmenden Quellen war hierüber nichts zu lesen.
Es spricht auch rein gar nichts dafür, dass diese Maßnahme ergriffen wird, da die Abschaffung der Zäune Reaktionen auf Katastrophen, wie Heysel, Hillsborough e.t.c. waren.
Falls Sie mit den Begriffen nichts anfangen können, empfehle ich ebenfalls eine Recherche.
Die Redewendung "aktuell sieht es danach aus" deutet für mich darauf hin, daß es sich um eine rhetorische Verpackung eines Vorschlags handelt, zu den Zäunen zurückzukehren. Ich halte auch nichts davon. Persönlich bin ich für's erste für die Abschaffung der (von CE mehr oder weniger bewußt weggelassenen) von Franzke zu recht gerügten Zuschüsse und Vergünstigungen. Bei Franzke heißt es dazu: ".. Vereinen wie zum Beispiel Köln und Frankfurt,..Die diese "Fans" sogar noch subventionieren mit vergünstigten Tickets und der Bezuschussung von Reisen zu den Auswärtsspielen? Diese Subventionspolitik gibt es weder bei Rockkonzerten noch bei anderen Großveranstaltungen. Allein dort, wo Gewalt wächst und begünstigt wird, macht ein Stehplatzverbot Sinn."
Ich jedenfalls brauche zB ihre Choreos nicht, mit denen sie sich perfide ihre Gunst beim Publikum und Macht zu Pyro oder Randale zu verschaffen suchen. Mich erinnern diese Menschenmassenbilder ohnehin lediglich an Nordkoreanische Gleichschaltungszeremonien, die hierzulande sonst heftigst kritisiert werden.
Franzke: "Warum sollen Bayern München, Schalke 04 oder Borussia Dortmund bestraft werden wegen Vereinen wie zum Beispiel Köln und Frankfurt, die einen wachsenden Teil ihrer Stehplatzbesucher nicht in den Griff bekommen?"
Aha, die Kölner und Frankfurter sind die Bösen, die anderen genannten die Guten. Auch hier hilft eine Recherche, sofern Sie das Pokalfinale, in dem Fans von Dortmund reichlich Bengalos verbrannt haben schon vergessen haben. Schauen Sie doch einfach mal in die Statistik der DFB-Strafen. Sie werden staunen, wer da ganz oben mit dabei ist. Nur am Rande sei angemerkt, dass es bei dem Dortmunder Platzsturm 2011 zu wesentlich mehr Verletzten und höherem Sachschaden kam, als beim Frankfurter Platzsturm gegen Köln.
Herrje, es kann doch nicht so schwer sein, mal nachzuschlagen, bevor man so erkennbar falsche Aussagen trifft.
Eine anerkannte Quelle außer der Bild oder einen Pauli-Blog habe ich auch nicht gefunden. Aber allein schon der Teilausschluss dürfte die Eintracht in der Ruhmestabelle der durch Randale verursachten Verluste ziemlich weit nach vorne gebracht haben. Abgesehen davon kann es aber tatsächlich nur darum gehen, vor der eigenen Haustüre zu kehren.
Franzke: "Dass sich Sicherheits- und Fanbeauftragte von DFB und DFL in jüngerer Vergangenheit auf die Diskussion um Pyrotechnik in den Stadien eingelassen haben, gegen alle gesetzlichen Bestimmungen, war fahrlässig und verantwortungslos"
Auch die Behauptung "gegen alle gesetzlichen Bestimmungen" ist schlicht falsch.
Selbstverständlich wäre ein kontrolliertes Abbrennen außerhalb der Blöcke vor dem Spiel, in der Halbzeit und nach dem Spiel durch Feuerwerker zulässig gewesen. So wird es ja bei Länderspielen auch häufig gemacht.
Ob sich die Parteien auf so eine Vorgehensweise hätten einigen können, weiß ich nicht. Aber eine Diskussion hierüber war definitiv nicht gegen alle gesetzlichen Bestimmungen.
Die entsprechenden Bestimmungen der SprengVO sehen ein aufwendiges und teures öffentlichrechtliches Genehmigungsverfahren von Fall zu Fall vor. Hinzu kommt die Beauftragung von Spezialisten. Und "selbstverständlich" ist bei diesem Verfahren schon mal gar nix. Die zuständigen Behörden sind verdammt pingelig mit der Genehmigung und Auflagen. Ich habe keinerlei Bock, auch das noch mit meinem Eintritt zu bezahlen. Diese Pyrokacke hat mit Fussball nichts zu tun und in den Stadien nichts verloren, auch wenn das die Randalemeister anders sehen. Franzke kritisiert den DFB und seine Fan- und Sicherheitsbeauftragten wegen deren Diskussionen zu recht. Pyromanie ist eine Gesundheitsbeeinträchtigung. Beim Psychiater des Vertrauens findet der erkrankte Randalierer sicher Hilfe.
Ganz generell schreiben Sie Herr Franzke mehrfach von Kriminellen. Wen genau meinen Sie damit? Den Bengalozündler, den Böllerwerfer, den Platzstürmer?
In dem einen oder anderen Fall kann tatsächlich eine Straftat vorliegen aber je nach Verwendung könnte auch nur eine Ordnungswidrigkeit bestehen. Ist dann ein Falschparker auch ein Krimineller?
Hausfriedensbruch, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Körperverletzungen, Beleidigungen, oder Verstöße gegen die Sprengstoff- und Waffengesetze, die üblicherweise im Stadion vorkommen, sind Straftaten, Herr Kollege.Die jeweiligen Täter sind Kriminelle. Falschparker dürfte Franzke kaum gemeint haben.
Und lassen Sie mich bitte abschließend ein Fazit ziehen. Es war seit 1974 noch nie ungefährlicher ein Fußballstadion zu besuchen, als es heute der Fall ist.
Der mediale Hype, der zur Zeit um die "lebensbedrohenden" Umstände durch "Kriminelle" gemacht wird, liegt auch viel an so schlecht recherchierten Kommentaren, wie dem Ihrigen.
Mein Brief soll nichts verharmlosen und selbstverständlich sind gerade in letzter Zeit zu viele Auffälligkeiten vorgekommen, soll doch der Sport m.E. im Vordergrund stehen aber ein bisschen Information würde nicht schaden bevor Sie einen Kommentar abgeben.
Ich erwarte von Ihnen Herr Franzke als Journalisten, dass Sie Ihre Aussagen anhand meiner Kommentierung mal überprüfen und die erkennbar falschen Behauptungen zurücknehmen.
Andernfalls werde ich den Kicker nach fast 40 Jahren kündigen, denn von einem Fachblatt erwarte ich eine Recherche, bevor etwas kommentiert wird.
Ich bin für Oldschool-Fußball. Alles das, was die Randalierer sich dazu noch wünschen, ist für mich überflüssig. Ich brauche weder einen quakenden, lautsprecherverstärkten Vorbeter, wie den Maddin, noch Choreos, oder sonstigen Schnickschnack, der mir den Spass organisiert. Aber das ist Geschmacksache. Was ich jedenfalls nicht akzeptiere, ist ein Vergleich mit Zeiten, in denen es vielleicht noch gefährlicher zu ging, um mir die Randalemeister als 'kleineres Übel' aufzuschwatzen. Wenn man das kleinere Übel wählt, wird einem nämlich - im Gegensatz zur landläufigen Anschauung - das größere über kurz oder lang eben nicht geschenkt.
Ich habe übrigens den Kicker längst gekündigt. Aber das ist ein anderes Thema.
Mit freundlichen GrüßeN
..bleibe ich auch schon wieder weg. ,-)
Das erstere kannste Dir sparen, das zweite gilt hoffe ich endlich auf Dauer!
Mit unfreundlichem garnix.
Advocatus Diaboli.
Erfreue dich an den Reaktionen, die wolltest du ja schließlich
geh schlafen.
da stimme ich Dir zu, ist garnicht der sonst übliche Stil der Tagesschau..
Danke!
Ich finde den offenen Brief von Elzer Adler ehrlich gesagt besser, da sachlicher. Aber im Grundsatz halte ich es in allen Fällen für richtig und wichtig, dass man Dinge nicht unkommentiert lässt.
Die FAZ hat Reaktionen auf einen hochgradig reißerischen Artikel nach dem Spiel gegen 60 erhalten und vermeintlich reagiert und genau so sollte das auch weiterhin gehandhabt werden.
Wer publiziert, muss auch mit öffentlicher Reaktion rechnen. Ich erlaube mir sogar zu behaupten, dass derjenige genau diese wünscht.
Das Problem in der Berichterstattung ist, dass sich die Analogie des Theoretikers, der sich an der Praxis versucht aufdrängt. Es fehlt der Bezug zur Realität.
Lieber kicker, wenn man alle kriminalisiert werden sich am langen Ende alle kriminalisieren. Was hat man nämlich dann noch zu verlieren?
In Karlsruhe haben sehr viele deutlich gemacht, dass Böller unerwünscht sind. Auch diejenigen, von denen man häufig anderes erwartet hat. Die Werferei wird auch kein langfristiges Phänomen sein, da bin ich mir sicher. Denn irgendwann wird es richtig eins auf die Fresse geben untereinander, nur um das zu beenden oder durchzusetzen. Ganz ohne einen kicker-Kommentar.
Also mein Kicker Abo ist seit gestern gekündigt.
beide Briefe gefallen mir gut. Ich habe allerdings wenig Hoffnung, dass der Verfasser des Artikels auch nur annähernd in der Lage ist zu differenzieren und es auch nicht möchte. Im Moment ist der Tenor der Medien eher der, dass Panikmache in allen Belangen oberste Pflicht ist und Leute wie Franzke, durch positives Feedback Bestärkung in Ihren Handlungsweisen erfahren und instrumentalisiert werden um bestimmte Ziele zu erreichen.
@Pedro
du hättest dich besser an deine absolute Kernkompetenz gehalten und damals im Aachenfred über die Funkelentlassung deinen Sermon abgelassen. Das hier ist nicht dein Metier.
Gruß,
tobago
Aus Zeitmangel möchte ich aber kurz anmerken, dass wir (Forum & Fans) im Grunde aber genau so ticken wie die Medien im erweiterten Sinne. Wir beschäftigen uns mehr mit einem schlecht recherchierten, aufreißerischen Artikel als mit einem wirklich gut verfassten, sachlichen Artikel von Herrn Gensing.
Sicher geht es in diesem Thread um den Kommentar eines Herrn F., aber trotzdem erhält der Artikel von Gensing deutlich weniger Aufmerksamkeit. Und das ist schade.
Wenn doch alles so schlimm hier ist warum suchst du dir nicht einfach einen anderen Verein???
Oder wenn doch alles so furchtbar schlimm beim Fussball ist warum suchst du dir nicht ne andere Sportart.
Auf Spox gibt es noch einen deutlich schlimmeren Artikel als den des Herrn Franzke. Ja, das geht tatsächlich...
Aber der Kicker ist eine Fachzeitschrift mit viel Einfluß und "angeblich" viel Kompetenz.
Und von daher ist die Reaktion auf diesen Kickerartikel nachvollziehbar und richtig.
Der gleiche Artikel im Anzeigenblatt Quetschemembach hätte niemanden interessiert.
Bitte keine Verunglimpfungen des "Bauchgau Boten". Einen Vergleich mit dem Kicker hat er nicht verdient.