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[pol.] Die Festzelt-Attacke

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@tutzt

du hast leider nicht verstanden, was ich ausdrücken wollte. ich formuliere es um:

wenn bekannt wäre, wer den übefall begangen hat (und ich suche mir jetzt mal wahllos unverdächtige aus) und jemand hätte geschrieben: die schweden haben ein zelt überfallen, dann wäre ich nicht darüber gestolpert. dann waren es schweden und man kann sich überlegen, ob schweden in deutschland ein problem sind.

so war die darstellung aber nicht. es waren ""ausländer" und damit gemeint ist "die ausländer".

meine empörung gegen rassisten ist übigens eine die sich gegen die gruppe richtet, der ich angehöre. ich störe mich nicht an "denen", ich störe mich an einigen von "uns".

peter
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tutzt schrieb:

Ist das jetzt irgendwie relevant, welche Nationalität ein gewalttätiger Rassist hat? Bzw. welcher Nation er sich nationalistisch zugehörig führt?

Oder ist das nur dann relevant, wenn sich der gewalttätige Rassist erkennbar nicht Deutschland nationalistisch zugehörig fühlt?

Ich finde das relativ egal, ******** ist ********.


Und vermutlich will er(Vogelchen) damit die Doppelmoral vieler Leute vorführen. Die grenzenlose Empörung, wenn der Sachverhalt andersherum gelagert gewesen wäre(Tat von deutsch-nationalistischen Rassisten begangen, aber Deutsch-feindlichen Nationalistischen Rassisten / gewaltbereiten Linksradikalen zugeschrieben) kann ich mit lebhaft vorstellen.

"Komisch"(oder eher sehr aufschlussreich) auch, dass die Empörungsprofis, die bei Threads über Gewalt von deutsch-nationalistischen Rassisten am lautesten gegen solche brüllen hier nicht zu finden sind.
Es gibt halt für einige guten(oder zumindest akzeptablen) und schlechten Rassismus. Aber das würden sie natürlich stets sehr "glaubwürdig" abstreiten.    


Eigentlich habe ich mir ja vorgenommen, mich von solchen virtuellen Stammtischen fernzuhalten. Aber es fällt bei manchen Beiträgen wirklich schwer.

Nur ganz kurz (man muss sich hier ja wie in einer Vorstellungsrunde erst einmal von allen Schubladen-Zuordnungen distanzieren, um nicht als  "Empörungsprofi" oder ähnliches zu enden): Ich finde Gewalt außerhalb der zulässigen Notwehr generell furchtbar - egal von wem in wessen Namen mit welchem Motiv und zu wessen Nutzen sie begangen wird. Sie sollte auch generell - außerhalb der zulässigen Notwehr - verfolgt und geahndet werden - ebenfalls egal von wem in wessem Namen mit welchem Motiv und zu wessen Nutzen sie begangen wird.

So.

Davon abgesehen bin ich gegen vorschnelle Urteile.

Um mit Deinen Worten, tutzt, zu sprechen: "'Komisch'"(oder eher sehr aufschlussreich)" finde ich, wie dankbar hier von erstaunlich vielen Seiten eine relativ vage und widersprüchliche Faktenlage als klar und unzweifelhaft angesehen wird und daraus abschließende Urteile abgeleitet werden.

Wenn ich es recht sehe, wissen wir bisher nur, dass es nordhessische Festbesucher gibt, die die Schläger zunächst als vermummt und später einerseits als "südländisch" aussehend, also z.B. mit "nach hinten gegelten, dunklen oder schwarzen Haaren", andererseits aber auch mit "kurzen, blonden Haaren" beschrieben haben,  dass die Täter anfangs Brust- und Armschutz getragen haben sollen, später aber offensichtlich doch nicht, und dass es einen Zeugen geben soll, der ein "Scheiß Deutsche" gehört haben will.

Noch weniger als über die Identität der Täter weiß man über deren tatsächlichen Motive. Dennoch wird hier aber schon fleißig als gegeben angesehen, dass der Angriff rassistisch motiviert war - die Angreifer also das Festzelt überfallen haben, weil sie Deutsche ihres Deutschseins, ihrer Hautfarbe, ihrer Sprache, ihrer Kultur wegen angreifen und verletzen wollten.  

Kann sein, aber wissen wir bisher nicht. Und wie schon gesagt: Trotzdem wird das hier von - erstaunlich - vielen Seiten als Fakt angenommen.

Für wenig aussagekräftig halte ich daher derzeit auch die Vergleiche zu dem Angriff auf das nordhessische Zeltlager und den damaligen Reaktionen.  Zum jetzigen Zeitpunkt ist die politische Empörung damals sicher größer gewesen, als sie es in Sachen Festzelt ist - aber eben auch vor allem schlicht deshalb, weil damals die Faktenlage und der politische Hintergrund sehr schnell sehr viel klarer war: Vier Mitglieder der rechtsextremistischen "Freien Kräfte Schwalm-Eder" überfallen das Zeltlager einer linken Jugendorganisation und prügeln ein Mädchen mit einem Klappspaten fast zu Tode. Ablauf, Täter und Motiv waren schon nach wenigen Tagen bekannt. Das ist bei dem Festzelt-Überfall definitiv nicht so. Und entsprechend zurückhaltend würde ich das auch interepretieren.

Und noch ein Letztes: Hier wird gerne fast so getan, als wenn rassistische Gewalt in Deutschland in gleichem Maße von Ausländern wie von Deutschen praktiziert werde. Das ist natürlich kompletter Unsinn.

Es mag akademisch sein, aber Rassismus heißt, dass Menschen auf ihre Herkunft, ihre vermeintliche oder tatsächliche Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie, ihre Hautfarbe, ihre Sprache oder ihrem sonstigen Anderssein reduziert werden, ihnen damit auch eine bestimmte Persönlichkeit oder bestimmte Charaktereigenschaften zugewiesen und diese als minderwertig erachtet werden, und die betroffenen Menschen deshalb verachtet, diskriminiert, verfolgt, angegriffen und teilweise getötet werden.

Die Diskriminierung kann sich übrigens auch in Kleinigkeiten äußern, z.B. dass in Polizeiberichten über allgemeine (nicht politische) Kriminalität meist nur dann die Staatsangehörigkeit des Täters erwähnt wird, wenn es sich bei ihm um einen Ausländer handelt.

Davon ganz abgesehen dürfte aber außer Frage stehen, dass hier in Deutschland eher Ausländer Opfer von Rassismus deutscher Bürger werden als Deutsche Opfer von Rassismus ausländischer Bürger.

gruß,
pallazio
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Dieses Politisieren um jeden Preis geht mir maßlos auf den Sack. Ausländer, die Ausländer, südländisch Aussehende, Rechtsradikale.

Wer es nun wirklich war, ist mir weitgehend Schnuppe. Was das für Leute waren, ist mir wesentlich wichtiger: nämlich asoziale Arschlöcher, die man hoffentlich bald erwischt, und die es verdient hätten, exakt so behandelt zu werden, wie sie ihre Mitmenschen behandelt haben.

Und den Gutmenschen sei gesagt: euch würde ich (gerne?) mal sehen, wenn ihr völlig schuldlos mal ordentlich was auf die Glocke bekommt.
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ghostinthemachine schrieb:

Und den Gutmenschen sei gesagt: euch würde ich (gerne?) mal sehen, wenn ihr völlig schuldlos mal ordentlich was auf die Glocke bekommt.


Verrätst Du dem geneigten Publikum vielleicht auch, wen oder was genau Du in diesem Zusammenhang und diesem Thread als Gutmenschen verstehst?

Ich vermute mal, Du verstehst unter Gutmenschen jene, die sich hier um Differenzierung bemühen, die gegen Pauschalisierungen sind und die ihre Urteile vielleicht auch dann erst fällen wollen, wenn die Fakten eindeutig sind.

Du scheinst jedenfalls mehr gelesen zu haben als ich in diesem Thread (oder aber einfach gar nix gelesen und einfach mal so ein bisschen losgerotzt zu haben): Hat hier jemand die Gewalt oder den Überfall gerechtfertigt oder verharmlost?

Wie gesagt: Eigentlich meide ich virtuelle Stammtische, die sich mit Politik beschäftigen, weil es in Foren gerade bei besonders schwierigen und sensiblen Themen solche Kracher-Argumente wie "Ich möchte Dich mal sehen, wenn Du ...." am einfachsten haben.
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pallazio schrieb:

Davon abgesehen bin ich gegen vorschnelle Urteile.

Um mit Deinen Worten, tutzt, zu sprechen: "'Komisch'"(oder eher sehr aufschlussreich)" finde ich, wie dankbar hier von erstaunlich vielen Seiten eine relativ vage und widersprüchliche Faktenlage als klar und unzweifelhaft angesehen wird und daraus abschließende Urteile abgeleitet werden.

Für wenig aussagekräftig halte ich daher derzeit auch die Vergleiche zu dem Angriff auf das nordhessische Zeltlager und den damaligen Reaktionen.  Zum jetzigen Zeitpunkt ist die politische Empörung damals sicher größer gewesen, als sie es in Sachen Festzelt ist - aber eben auch vor allem schlicht deshalb, weil damals die Faktenlage und der politische Hintergrund sehr schnell sehr viel klarer war:

Wie wäre es denn mit dem Brand in Ludwigshafen? Da passt doch deine Empörung über vorschnelle Urteile, Schubladen, Widersprüchlichkeit, etc. hervorragend.


pallazio schrieb:

Und noch ein Letztes: Hier wird gerne fast so getan, als wenn rassistische Gewalt in Deutschland in gleichem Maße von Ausländern wie von Deutschen praktiziert werde. Das ist natürlich kompletter Unsinn.

Das ist natürlich sehr verwunderlich.
Ich habe aber die -vage- Vermutung, das dies auf jedes Land der Erde zutrifft(also dass rassistische Inländergewalt häufiger ist als rassistische Ausländer-/Person mit Migrationshintergrund-gewalt).  Das könnte vor allem mit der Zahl der jeweiligen Bevölkerungsgruppen zu tun haben...

Wobei das ohnehin manchmal schwer zu klassifizieren ist, was jetzt genau eine Tat mit rassistischem Hintergrund ist, da die Motive von Tätern, warum jetzt die und die Person genau als Opfer ausgewählt wurde oft im Dunkeln bleiben.
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peter schrieb:


meine empörung gegen rassisten ist übigens eine die sich gegen die gruppe richtet, der ich angehöre. ich störe mich nicht an "denen", ich störe mich an einigen von "uns".

peter


Das heißt nichts anderes, als das du eine Tat insbesondere danach beurteilst, WER sie begeht und nicht danach, WAS getan wurde.
Genau so also, wie ich es kritisiert habe:
Es gibt solchen und solchen Rassismus für dich(und offenbar noch viele andere).
Für mich dagegen gibt es nur schlechten/gleich verachtenswerten Rassismus.
Völlig egal ob "von denen" oder "von unseren".
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tutzt schrieb:

Wie wäre es denn mit dem Brand in Ludwigshafen? Da passt doch deine Empörung über vorschnelle Urteile, Schubladen, Widersprüchlichkeit, etc. hervorragend.


Klar, passt sogar hervorragend. Und was willst Du damit nun genau sagen?

Ich habe mich auch bei Ludwigshafen komplett mit Wertungen zurückhalten. Und umgekehrt würde Dir das hier ebenfalls ganz gut zu Gesicht stehen.

tutzt schrieb:

Ich habe aber die -vage- Vermutung, das dies auf jedes Land der Erde zutrifft(also dass rassistische Inländergewalt häufiger ist als rassistische Ausländer-/Person mit Migrationshintergrund-gewalt).  Das könnte vor allem mit der Zahl der jeweiligen Bevölkerungsgruppen zu tun haben...


Schön, dass Dir das so klar ist, dass Du sogar lustig darüber ironisieren kannst. Damit wärest Du womöglich dem einen oder anderen hier einen Schritt voraus.
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pallazio schrieb:
tutzt schrieb:

Wie wäre es denn mit dem Brand in Ludwigshafen? Da passt doch deine Empörung über vorschnelle Urteile, Schubladen, Widersprüchlichkeit, etc. hervorragend.


Klar, passt sogar hervorragend. Und was willst Du damit nun genau sagen?

Ich habe mich auch bei Ludwigshafen komplett mit Wertungen zurückhalten.

Nun, die von mir angesprochenen "Empörungsprofis" aber gerade nicht. Im Gegenteil.
Und jetzt darfst du noch mal überlegen, was ich damit sagen wollte...


pallazio schrieb:

tutzt schrieb:

Ich habe aber die -vage- Vermutung, das dies auf jedes Land der Erde zutrifft(also dass rassistische Inländergewalt häufiger ist als rassistische Ausländer-/Person mit Migrationshintergrund-gewalt).  Das könnte vor allem mit der Zahl der jeweiligen Bevölkerungsgruppen zu tun haben...


Schön, dass Dir das so klar ist, dass Du sogar lustig darüber ironisieren kannst. Damit wärest Du womöglich dem einen oder anderen hier einen Schritt voraus.


Nun, da du es so explizit erwähnen musstest, als sei es besonders erwähnenswert, dachte ich, mal darauf hinweisen zu können, dass es überhaupt nicht erwähnenswert, sondern quasi zwingend ist. Besser wäre es, wenn es das übrigens gar nicht gäbe, egal in welcher Zahl von welcher Gruppe in welcher Zahl auch immer. (Um auch mal was offensichtliches zu sagen, was aber wichtig klingt...)
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pallazio schrieb:
tutzt schrieb:

Klar, passt sogar hervorragend. Und was willst Du damit nun genau sagen?

Ich habe mich auch bei Ludwigshafen komplett mit Wertungen zurückhalten.

Nun, die von mir angesprochenen "Empörungsprofis" aber gerade nicht. Im Gegenteil.
Und jetzt darfst du noch mal überlegen, was ich damit sagen wollte...


Ich habe - wie empfohlen - noch einmal überlegt und verstehe nun, was Du damit sagen willst - nämlich, dass Du als schlaues Kerlchen von den "Empörungsprofis" gelernt hast und es nun in Sachen Bad Sooden-Allendorf genau so machen willst, wie es die "Empörungsprofis" in Sachen Ludwigshafen getan haben.  Du bist denen, die Du zu kritisieren glaubst, näher, als Du es für möglich hältst.
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irgendwie ja immer die selben muster: irgendwo fällt das wort "ausländer" und sofort kommen schwanz76 und tutzt aus ihrem braunen erdloch hervorgekrochen und deuten mit ihrem ausgestrecktem rechten arm darauf...





aber, @BBB:

ich kann mir vorstellen, dass nachts um 1.20h so n kontrolliertes wehren nicht funzt. das letzte mal, dass ich beim feiern vom ner prügelten rassistentruppe überrascht wurde, war in alt-sachsenhausen nachm uffstiesch. da ging bei mir mit selbstverteidigung auch nix mehr...  :neutral-face
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tutzt schrieb:
peter schrieb:


meine empörung gegen rassisten ist übigens eine die sich gegen die gruppe richtet, der ich angehöre. ich störe mich nicht an "denen", ich störe mich an einigen von "uns".

peter


Das heißt nichts anderes, als das du eine Tat insbesondere danach beurteilst, WER sie begeht und nicht danach, WAS getan wurde.
Genau so also, wie ich es kritisiert habe:
Es gibt solchen und solchen Rassismus für dich(und offenbar noch viele andere).
Für mich dagegen gibt es nur schlechten/gleich verachtenswerten Rassismus.
Völlig egal ob "von denen" oder "von unseren".


da muss man meine beiträge aber schon sehr selektiv gelesen haben um zu diesem ergebnis zu kommen.

ich habe ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eine solche tat asozial ist. und bestraft gehört. was willst du mehr? ich sehe das übrigens  so, unabhängig von der, für mich nicht geklärten frage, ob es ein rassistischer übergriff war.

und ich werde mir mit sicherheit gedanken darüber machen, wie man am sinnvollsten damit umgeht, wenn aggressive nicht-deutsche durch die strassen laufen und "deutschland den ausländern, deutsche raus" skandieren. bis dahin sehe ich an anderer stelle das größere problem.

peter
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kreuzbuerger schrieb:

...
aber, @BBB:

ich kann mir vorstellen, dass nachts um 1.20h so n kontrolliertes wehren nicht funzt. das letzte mal, dass ich beim feiern vom ner prügelten rassistentruppe überrascht wurde, war in alt-sachsenhausen nachm uffstiesch. da ging bei mir mit selbstverteidigung auch nix mehr...  :neutral-face  


Das waren aber auch mehr als vier - und mit Helmen...  :neutral-face

Spaß beiseite, ich kann mir immer noch nicht erklären, wie sowas funktioniert!
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pallazio schrieb:


Eigentlich habe ich mir ja vorgenommen, mich von solchen virtuellen Stammtischen fernzuhalten. Aber es fällt bei manchen Beiträgen wirklich schwer.

Nur ganz kurz (man muss sich hier ja wie in einer Vorstellungsrunde erst einmal von allen Schubladen-Zuordnungen distanzieren, um nicht als  "Empörungsprofi" oder ähnliches zu enden): Ich finde Gewalt außerhalb der zulässigen Notwehr generell furchtbar - egal von wem in wessen Namen mit welchem Motiv und zu wessen Nutzen sie begangen wird. Sie sollte auch generell - außerhalb der zulässigen Notwehr - verfolgt und geahndet werden - ebenfalls egal von wem in wessem Namen mit welchem Motiv und zu wessen Nutzen sie begangen wird.

So.

Davon abgesehen bin ich gegen vorschnelle Urteile.

Um mit Deinen Worten, tutzt, zu sprechen: "'Komisch'"(oder eher sehr aufschlussreich)" finde ich, wie dankbar hier von erstaunlich vielen Seiten eine relativ vage und widersprüchliche Faktenlage als klar und unzweifelhaft angesehen wird und daraus abschließende Urteile abgeleitet werden.

Wenn ich es recht sehe, wissen wir bisher nur, dass es nordhessische Festbesucher gibt, die die Schläger zunächst als vermummt und später einerseits als "südländisch" aussehend, also z.B. mit "nach hinten gegelten, dunklen oder schwarzen Haaren", andererseits aber auch mit "kurzen, blonden Haaren" beschrieben haben,  dass die Täter anfangs Brust- und Armschutz getragen haben sollen, später aber offensichtlich doch nicht, und dass es einen Zeugen geben soll, der ein "Scheiß Deutsche" gehört haben will.

Noch weniger als über die Identität der Täter weiß man über deren tatsächlichen Motive. Dennoch wird hier aber schon fleißig als gegeben angesehen, dass der Angriff rassistisch motiviert war - die Angreifer also das Festzelt überfallen haben, weil sie Deutsche ihres Deutschseins, ihrer Hautfarbe, ihrer Sprache, ihrer Kultur wegen angreifen und verletzen wollten.  

Kann sein, aber wissen wir bisher nicht. Und wie schon gesagt: Trotzdem wird das hier von - erstaunlich - vielen Seiten als Fakt angenommen.

Für wenig aussagekräftig halte ich daher derzeit auch die Vergleiche zu dem Angriff auf das nordhessische Zeltlager und den damaligen Reaktionen.  Zum jetzigen Zeitpunkt ist die politische Empörung damals sicher größer gewesen, als sie es in Sachen Festzelt ist - aber eben auch vor allem schlicht deshalb, weil damals die Faktenlage und der politische Hintergrund sehr schnell sehr viel klarer war: Vier Mitglieder der rechtsextremistischen "Freien Kräfte Schwalm-Eder" überfallen das Zeltlager einer linken Jugendorganisation und prügeln ein Mädchen mit einem Klappspaten fast zu Tode. Ablauf, Täter und Motiv waren schon nach wenigen Tagen bekannt. Das ist bei dem Festzelt-Überfall definitiv nicht so. Und entsprechend zurückhaltend würde ich das auch interepretieren.

Und noch ein Letztes: Hier wird gerne fast so getan, als wenn rassistische Gewalt in Deutschland in gleichem Maße von Ausländern wie von Deutschen praktiziert werde. Das ist natürlich kompletter Unsinn.

Es mag akademisch sein, aber Rassismus heißt, dass Menschen auf ihre Herkunft, ihre vermeintliche oder tatsächliche Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie, ihre Hautfarbe, ihre Sprache oder ihrem sonstigen Anderssein reduziert werden, ihnen damit auch eine bestimmte Persönlichkeit oder bestimmte Charaktereigenschaften zugewiesen und diese als minderwertig erachtet werden, und die betroffenen Menschen deshalb verachtet, diskriminiert, verfolgt, angegriffen und teilweise getötet werden.

Die Diskriminierung kann sich übrigens auch in Kleinigkeiten äußern, z.B. dass in Polizeiberichten über allgemeine (nicht politische) Kriminalität meist nur dann die Staatsangehörigkeit des Täters erwähnt wird, wenn es sich bei ihm um einen Ausländer handelt.

Davon ganz abgesehen dürfte aber außer Frage stehen, dass hier in Deutschland eher Ausländer Opfer von Rassismus deutscher Bürger werden als Deutsche Opfer von Rassismus ausländischer Bürger.

gruß,
pallazio


ein wirklich guter Beitrag, der beste den ich hier seit langer Zeit gelesen habe!  
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finds gut, dass caio alle chancen nutzt um fit zu werden.
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pallazio schrieb:
Die Diskriminierung kann sich übrigens auch in Kleinigkeiten äußern, z.B. dass in Polizeiberichten über allgemeine (nicht politische) Kriminalität meist nur dann die Staatsangehörigkeit des Täters erwähnt wird, wenn es sich bei ihm um einen Ausländer handelt.
Könnte dann vllt auch damit zusammenhängen, dass schlicht eine gewisse Abweichung vom Regelfall vorliegt?

Wenn beim nächsten Tatverdächtigen angegeben wird, dass er auf der Flucht mit dem linken Bein humpelte, soll zur Befriedigung deiner political correctness bei jedem weiteren Polizeibericht auch angegeben werden, wenn der Tatverdächtige aufrecht ging, um die körperlichen eingeschränkten MitbürgerInnen nicht in ihrer Würde zu kränken?
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preserveTHEhonourOFffm schrieb:
pallazio schrieb:
Die Diskriminierung kann sich übrigens auch in Kleinigkeiten äußern, z.B. dass in Polizeiberichten über allgemeine (nicht politische) Kriminalität meist nur dann die Staatsangehörigkeit des Täters erwähnt wird, wenn es sich bei ihm um einen Ausländer handelt.
Könnte dann vllt auch damit zusammenhängen, dass schlicht eine gewisse Abweichung vom Regelfall vorliegt?

Wenn beim nächsten Tatverdächtigen angegeben wird, dass er auf der Flucht mit dem linken Bein humpelte, soll zur Befriedigung deiner political correctness bei jedem weiteren Polizeibericht auch angegeben werden, wenn der Tatverdächtige aufrecht ging, um die körperlichen eingeschränkten MitbürgerInnen nicht in ihrer Würde zu kränken?


Gutes Beispiel!

Wenn die Behinderung nicht in einem Tatzusammenhang steht (z.B. weil der humpelnde Täter einen Rollstuhl geklaut hat), und wenn nach dem Täter auch nicht mehr gefahndet werden muss, weil er schon geschnappt wurde, wird mit Sicherheit in keinem Polizeibericht der Welt darauf hingewiesen werden, dass der Kreditkartenbetrüger humpelte, schielte, nur vier Zehen hatte oder was auch immer.

Umgekehrt taucht in nahezu jedem Polizeibericht der Hinweis auf die ausländische Staatsangehörigkeit eines Täters auch dann auf, wenn das in keinerlei Zusammenhang zur Tat steht und nach dem Täter auch nicht mehr gefahndet werden muss.

Das wäre ungefähr so, wie wenn in einer Forumsdebatte über die Verdienste z.b. eines Andree Wiedener für die Eintracht in jeder Antwort auf Beiträge von Dir stehen würde, Du seist früher immer mal wieder mit rechten Äußerungen im Forum aufgefallen.

Das eine (Deine vermeintliche oder frühere Gesinnung) steht ja aber in keinerlei Zusammenhang zum anderen (Deiner Haltung zu den Verdiensten eines Herrn Wiedener), und die Erwähnung des einen in einer Diskussion über das andere würde nur dazu dienen, Dich zu diskreditieren.

gruß,
pallazio
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Schranz76 schrieb:


" Zeugen beschrieben die Täter von Bad Sooden-Allendorf als „südländisch aussehend“. ......


Diese Beschreibung bekommt man doch meistens, hat aber mit dem wirklichen Täter sehr oft nix zu tun. Das ist halt wie in den USA, da sind es bei Täterbeschreibungen meistens Afro-Amerikaner oder Puertos und dabei sind es oft garnicht gewesen.

Ob das jetzt auf den Vorfall auch zutrifft weiss ich net, ist aber eigentlich auch egal, in jedem Volk gibt es solche und solche.
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Wären es vier hirnlose Nazi-Glatzen gewesen stünde Deutschland kurz vor der Mobilmachung nur um die Schweine zu kriegen.
Jetzt, da es sich nach Zeugenaussagen um "Kriminelle Jugendliche mit Migrationshintergrund" handelt beginnt die Vertuschung. Waren es überhaupt Ausländer?
Sagt ja nichts gegen Ausländer,weil die sind ja zu 100% alle ganz doll lieb!
Hauptsache politisch korrekt!!!
Schnappt man sie wird man bemüht sein sich um ihre schwere Kindheit Gedanken zu machen.Man wird feststellen das wir letztendlich selbst an diesem Vorfall schuld sind um ja nicht ihre Gefühle zu verletzen.

Wie lange wollen wir uns eigentlich noch vor dieser kriminellen Brut unserer Gäste in den Staub werfen um ja politisch korrekt zu sein???
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@ Ste(...)fa(...)n: Du hast nichts, aber auch garnichts verstanden.
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@voyage:

Leute wie Du verdrehen die Tatsachen und halten sich dann für besonders schlau anstatt das Kind beim Namen zu nennen.


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