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Neid!

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ein fröhliches moin moin aus dem hohen norden,
ich soll in einerm schulvortrag mit nem kumpel zusammen über den neid referieren und u.a. die positiven seiten des neides hervorheben.
mehr als ein ansporn durch neid, fällt uns jedoch nicht ein...
kennt ihr noch nen vorteil der sich durch neid ergibt?
danke im vorraus
torben
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neid ist eine auszeichnung, die man sich hart erarbeitet. wer neider hat, hat etwas erreicht...
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zwerg_nase schrieb:
neid ist eine auszeichnung, die man sich hart erarbeitet. wer neider hat, hat etwas erreicht...  


schau dir doch mal so reiche verzogene gören an, die verwechseln neid mit verachtung und haben noch gar nix erreicht.
ist alles von der sichtweise abhängig.
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wiki schrieb:
Neid begünstige die Entwicklung von Fairness in einer Gruppe, weil er die Empfindlichkeit für Ungleichheiten innerhalb der Gruppe steigere, damit den Gerechtigkeitssinn [umstritten]. Fairness in einer Gruppe verhindere unnötige Streitereien und daraus folgende Verletzungen. Dadurch erhöhe sich die Überlebenschance der gesamten Gruppe.


http://de.wikipedia.org/wiki/Neid

Auch sonst ein guter wenn auch leider kurzer Text bei wikipedia.
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So-Wie-Einst-Real-Madrid schrieb:

kennt ihr noch nen vorteil der sich durch neid ergibt?


Klar, mit Neid wird man (bzw. Frau) Fußball-Weltmeister!!!
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Cino schrieb:
zwerg_nase schrieb:
neid ist eine auszeichnung, die man sich hart erarbeitet. wer neider hat, hat etwas erreicht...  


schau dir doch mal so reiche verzogene gören an, die verwechseln neid mit verachtung und haben noch gar nix erreicht.
ist alles von der sichtweise abhängig.


das habe ich auch nicht auf verzogene gören bezogen... für die empfinde ich weder noch....
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Ich wuerde im Hoffenheimer Forum nachfragen (wenn die eins haben)
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Neid zählt zu den sog. Todsünden, auch genannt Haupt- oder Wurzelsünden ( Völlerei, Habgier, Wolllust, Zorn, Geiz, Trägheit).
Todsünden deshalb, weil die Sünden ein schweres, den christlichen Vorstellungen entgegenstehendes, gotteslästerliches Verhalten ausmacht. Wurzelsünden deshalb, weil sie -nach Ansicht der Kirche- eine Grundlage für den Verstoß gegen den Dekalog, also die 10 Gebote darstellt. Wer neidisch ist, der begehrt gerne mal des nächsten Haus, Auto, Boot oder tötet vielleicht sogar.

In diesem Zusammenhang ist es auch interessant zu sehen, dass diese Todsünden psychologisch sehr geschickt von der Kirche definiert worden sind. Wer nämlich sündigt (sich also Habgier, Neid, Völlerei, Zorn, Hochmut etc. hingibt), der lebt schlechter und schadet damit mehr sich selbst, als anderen.

Wer sich sinnlos und übertrieben den Ranzen vollschlägt, der fühlt sich danach träge und irgendwie vollgestopft (Stichwort Weihnachten).
Wer seinen Nachbarn um sein Auto beneidet, der ärgert und grämt sich, ist unzufrieden mit dem, was er selbst hat.
Wer habgierig ist und den Hals nicht voll bekommt, der kann das Erreichte nicht genießen sondern will immer mehr und ist rastlos und ständig darauf bedacht mehr und mehr zu kriegen.
Wer der Trägheit fröhnt, erreicht nichts, wird faul, lustlos und antriebsschwach.

Darüber ist der Mensch natürlich besonders anfällig für solches Verhalten. Es ist also nur menschlich, neidisch, träge, etc. zu sein. Das Handeln bleibt aber, wie gesagt, nicht folgenlos, sondern wirkt sich negativ auf Mensch und seine Umwelt aus. Glaubt man der Kirche, dann schafft man sich ein besseres und glücklicheres Leben, wenn man sich diesen Sünden verwehrt.
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Nachtrag: Das erklärt natürlich auch, dass es recht wenig Positives gibt, was daraus hervorgeht außer vielleicht, den bereits angesprochene Motivation, etwas zuerreichen allerdings immer angetrieben durch Unzufriedenheit oder Missgunst, also nicht aus einer intrinsischen Motivation oder positiven Energie heraus.
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Der Thread wandert gleich ins Dies & Das.
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Feigling schrieb:
Der Thread wandert gleich ins Dies & Das.


Neidisch gewesen?
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Der Soziologe Helmut Schoeck hat mal ein Buch über den Neid geschrieben. Das war in der Soziologie zumindest noch in den achtziger Jahren quasi ein Standardwerk zum Thema. Scheint es aber als Neuauflage nicht mehr zu geben,  gebraucht aber schon.


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