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Roland Koch diskriminiert Sozialhifeempfänger

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zappzerrapp schrieb:

Und wann und wo werden denn die Banker öffentlich zum Sündenbock gemacht? Darüber hab ich in letzter Zeit recht wenige Talkrunden gesehen.  


Mehr als ein Jahr Hetze und Unfug waren ja wohl mehr als genug, oder? Beginnt aber bestimmt bald von neuem... Der poese Herr Ackermann...  
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Rahvin schrieb:
zappzerrapp schrieb:

Und wann und wo werden denn die Banker öffentlich zum Sündenbock gemacht? Darüber hab ich in letzter Zeit recht wenige Talkrunden gesehen.  


Mehr als ein Jahr Hetze und Unfug waren ja wohl mehr als genug, oder? Beginnt aber bestimmt bald von neuem... Der poese Herr Ackermann...    


Im Kampfblatt der Arbeiterklasse, der FAZ, kannst du Artikel finden, die die Machenschaften der poesen Banker detailliert aufzeigen. Diese elende Hetze muss endlich ein Ende haben, da gebe ich dir vollkommen recht.
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Die FAZ ist erstens ein konservatives, kein liberales Blatt. Die CDU hat auf die Banken ja genauso eingeschlagen wie die linken Parteien. Zweitens wollen die auch ihre Zeitung verkaufen und die Leute wollen simple, am Besten ein-saetzige Erklaerungen fuer die kompliziertesten Sachverhalte. Jeder internationale Wirtschaftsfachmann, der was zu sagen hat und nicht irgendwelche ideologischen/politischen Motive verfolgt, kann bestaetigen, dass die Krise wesentlich komplexer ist, als einfach nur das Verhalten einiger poeser Banker.

Die Banker haben nur das gemacht, was jeder waehrend eines Goldrausches tut: Der Herde nachgerannt und dasselbe wie die anderen gemacht. Machst du es nicht, macht es die Konkurrenz. Eine Bueffelherde kann man doch auch nicht aufhalten, wenn man selber Teil dieser Herde ist. Der Fehler lag, wie meistens, in der Politik und leider wohl auch bei den Zentralbanken (obwohl Greenspan gerade erst ein neues Paper veroeffentlich hat, in dem er seine eigene monetaere Politik rechtfertigt; und das recht ueberzeugend. Im Economist gabs glaub ich einen recht kritischen Artikel dazu). Blasen am Markt entstehen, seitdem es einen Markt gibt; also seit Menschengedenken. Das ausgerechnet die Banker so systemrelevant sind, ist ja nicht wirklich ihre Schuld, oder? Haetten Politiker ihren Job gemacht, waere das Ganze nie passiert; aber es ist doch klar, dass die Politiker lieber die Banker als Suendenbock darstellen, als ihre eigenen Fehler zuzugeben. Und die Medien springen mit auf den Zug, weil es ihnen die Moeglichkeit gibt, eine simple Loesung fuer die Massen zu praesentieren...
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Na also, geht doch mit dem Argumentieren.
Zwischen einer klassischen Blase, wie sie z.B. 2000 platzte, und der letzten Bankenkrise gibt es grundsätzliche Unterschiede. Du kennst die Geschichte der Depfa Bank? Das Bankgeschäft basiert auf einem fundamentalen Gundsatz: Langfristig leihen, kurzfristig ausleihen. Nun gibt es natürlich Phasen, in denen die kurzfristigen Kredite billiger zu haben sind, als man für langfristige Großprojekte an Zinsen kassieren kann. Dieses Geschäft zu machen, birgt das Scheitern bereits in sich. Sobald sich die Zinsrelation zwischen lang- und kurzfristigen Krediten wieder dreht, muss ich ständig billiges Geld mit immer teurerem ablösen. Genau das hat die Depfa gemacht, und ist dann, als sie von der Hypo Real Estate gekauft wurde, zu deren Sargnagel geworden.
Das ist in meine Augen nicht "mit der Herde laufen", sondern schlicht strafbares Handeln.
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Naja, aber das ist eine einzige Bank. Das hat ja wohl kaum die weltweite Finanzkrise ausgeloest. Ohne die subprime Krise waere wohl auch die Depfa nicht untergangen; oder zumindest waere es nicht "systemrelevant" geworden. Ob da jetzt kriminelles Handeln seitens der Depfa involviert war (Bilanzen schoenigen?) oder die Hypo einfach ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat, vermag ich im Uebrigen nicht zu sagen. Allerdings glaube ich, dass es in jeder Branche kriminelle Energie gibt und prinzipiell waere es doch ohnehin Sache der Bankenaufsicht, so etwas zu ueberpruefen.

Abgesehen davon, argumentiere ich sehr gerne. Nur leider wurden meine bisherigen, laengeren Beitraege hier geflissentlich ignoriert und es wurde mir viel lieber soziale Kaelte, "OFC-Style" und Aehnliches vorgeworfen. Da vergeht dann auch irgendwann die Lust, unpolemische Beitraege zu posten. Es ist ein hartes Los, wenn man in solch einem Forum mit seiner Meinung ziemlich alleine dasteht...  
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Rahvin schrieb:

Mehr als ein Jahr Hetze und Unfug waren ja wohl mehr als genug, oder? Beginnt aber bestimmt bald von neuem... Der poese Herr Ackermann...    


Buhuhuhu - der arme, arme Joe.

Kann eigentlich nicht Dein Ernst sein.
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Bigbamboo schrieb:
Rahvin schrieb:

Mehr als ein Jahr Hetze und Unfug waren ja wohl mehr als genug, oder? Beginnt aber bestimmt bald von neuem... Der poese Herr Ackermann...    


Buhuhuhu - der arme, arme Joe.

Kann eigentlich nicht Dein Ernst sein.  


Was bitte sehr hat er denn falsch gemacht, dass er die Hetze und den Hass verdient haette? Aber klar, er ist reich, unglaublich erfolgreich und auch noch Banker. Den muss man ja hassen, in Deutschland....   In den USA oder England wuerde man dem Mann Respekt und Anerkennung entgegenbringen.
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Rahvin schrieb:
Was bitte sehr hat er denn falsch gemacht, dass er die Hetze und den Hass verdient haette? ...

Stellen wir die Frage doch mal anders rum: Was hat er denn richtig gemacht? Klar, aus seiner Sicht alles. Aber aus 'unserer' Sicht? Stellenabbau, Verlagerung nach London, etc.  - alles prima? Herrhausen würde sich im Grabe rum drehen.

Und überhaupt - welche Hetze? Da wird an einem Tag über Teber mehr Dreck ausgeschütten, als über den armen Joe im Jahr.
Rahvin schrieb:
... Den muss man ja hassen, in Deutschland....   In den USA oder England wuerde man dem Mann Respekt und Anerkennung entgegenbringen.

Na klar - bei den Angelsachsen ist alles Gold.  
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Rahvin schrieb:
Bigbamboo schrieb:
Rahvin schrieb:

Mehr als ein Jahr Hetze und Unfug waren ja wohl mehr als genug, oder? Beginnt aber bestimmt bald von neuem... Der poese Herr Ackermann...    


Buhuhuhu - der arme, arme Joe.

Kann eigentlich nicht Dein Ernst sein.  


Was bitte sehr hat er denn falsch gemacht, dass er die Hetze und den Hass verdient haette? Aber klar, er ist reich, unglaublich erfolgreich und auch noch Banker. Den muss man ja hassen, in Deutschland....   In den USA oder England wuerde man dem Mann Respekt und Anerkennung entgegenbringen.


das ist nicht dein ernst, oder?

es findet ein, politisch inszeniertes, gepienze über die faulen arbeitslosen statt und du bringst einen großverdiener ins spiel?

naja, vielleicht bist du ja der richtige um mir zu erklären welchen gesellschaftlich relevanten vorteil es hat, wenn eine bank gewinne macht. darüber grüble ich nämlich schon eine weile nach. da, trotz hoher gewinne, wie bei der commerzbank, in der vergangenheit, stellen abgebaut wurden, ist das argument die würden arbeitsplätze schaffen/sichern hinfällig.

mit dem geld, das von banken verzockt wurde (gelder die ihnen nicht gehörten, wohlgemerkt) könnte man ziemlich viele arbeitslose eine ziemlich lange zeit unterstützen. das macht aber nicht so viel spaß und bringt keine "bonuszahlungen".

aber von oben, ganz oben, kann man ja sehr leicht herumstänkern (siehe herrn henkel), dass alle an ihrem schicksal selbst schuld sind und dass die wirtschaft ein "immanentes system" ist, das auf einzelschicksale keine rücksicht nehmen kann.

wenn man diese sichtweise übernimmt, dann ist man natürlich recht schnell beim amerikanischen fokus auf dinge und menschen. den möchte ich für mich aber nicht haben. eine reduktion auf "marktwert" ist mit meiner persönlichen ethik nicht vereinbar.
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Wir drehen uns ein klein wenig im Kreis, denn bereits am 13.02 habe ich einen Beitrag gepostet, in dem ich u.a. auf deinen Punkt mit der Deutschen Bank eingegangen bin:

Aus meinem aelteren Beitrag:
"Die Entlassungen bei Allianz und Deutscher Bank muss man im Rahmen der weiteren Unternehmensentwicklung sehen. Klar ist das nicht gerade PR fördernd, wenn man viel Geld verdient und gleichzeitig Mitarbeiter entlässt. Auf der anderen Seite muss die Bank auch das große Ganze im Blick haben. Das man dieses Jahr viel Geld verdient, muss nicht heißen, dass man auch nächstes Jahr viel Geld verdient. Je schlanker und effizienter die Bank ist, desto stärker und wettbewerbsfähiger ist sie. Gibt sie aber irgendwelchen "sozialen" Sorgen nach, könnten notwendige Prozesse verzögert werden, wodurch die Bank auf Dauer nicht so wettbewerbsfähig ist, wie sie sein könnte. Letztendlich geht man damit das Risiko ein, dass die Bank irgendwann zugrunde geht. Wegen ein paar Entlassungen jetzt risikiert man die Zukunft des Unternehmens. Von einer starken, schlanken und wettbewerbsfähigen Deutschen Bank aber profitieren wir dadurch, dass sie wachsen kann und weiterhin Leute einstellen KANN (und es auch permanent tut. Entlassung ist nicht gleich Entlassung. Sogar jetzt stellen die ganzen Investment player Leute ein, trotz Krise etc.). Anstatt zu schauen, wie man bestehende Arbeitsplätze beschützen kann, muss man die Bedingungen schaffen, in denen weitere "Deutsche Banken" entstehen und neue Arbeitsplätze geschaffen werden können."

Wovon wir bei der Deutschen Bank profitieren:
- Arbeitsplaetze (klar, da werden auch mal Angestelle entlassen und Arbeitsplaetze verlagert; aber alles in allem koennte es diese Bank auch gar nicht geben und dann gaebe es gar keine Arbeitsplaetze...)

- Dadurch, dass wenigstens eine Deutsche Bank zu den groessten der Welt gehoert, sind wir in Deutschland nicht voellig 'Spielball' auslaendischer Grossbanken. So sehr sich die Deutsche Bank auch internationalisiert, sie wird schon allein ihres Namens wegen, nie den Deutschland Fokus verlieren. Zu ihr wird die deutsche Politik noch am Ehesten einen Draht haben wenn es um Finanzpolitische Fragen geht

- Nicht zu vergessen; die Deutsche Bank war stark genug, dass sie waehrend der Krise keinerlei Hilfen brauchte; das wird nicht mal ansatzweise zur Genuege gewuerdigt und ist u.a. ein grosser Verdienst Ackermanns

- Eine deutsche, international taetige Bank erleichtert das Leben fuer Deutsche im Ausland ungemein. In England kann ich z.B. umsonst ueber Barclays von meinem Deutsche Bank Konto Geld abheben. In den USA konnte ich umsonst ueber Bank of America Geld abgheben. Um solche Deals machen zu koennen, braucht man auch einen gewissen Respekt in der Branche.

- und last but not least: warum sollte die Deutsche Bank eigentlich UNS was schulden? Das ist 50er und 60er Jahre Denken (Deutschland AG anyone?). In einer freien Wirtschaft sollte man sich um solche Punkte gar keine Gedanken machen...
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Rahvin schrieb:
zappzerrapp schrieb:

Und wann und wo werden denn die Banker öffentlich zum Sündenbock gemacht? Darüber hab ich in letzter Zeit recht wenige Talkrunden gesehen.  


Mehr als ein Jahr Hetze und Unfug waren ja wohl mehr als genug, oder? Beginnt aber bestimmt bald von neuem... Der poese Herr Ackermann...    

Aha, es ist also Hetze wenn man den Banken nachweist das sie jahrelang mit fremden Geld rumgesaut haben. Wieso nur erwarte ich von einem FDPler nix vernünftiges?
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propain schrieb:
Rahvin schrieb:
zappzerrapp schrieb:

Und wann und wo werden denn die Banker öffentlich zum Sündenbock gemacht? Darüber hab ich in letzter Zeit recht wenige Talkrunden gesehen.  


Mehr als ein Jahr Hetze und Unfug waren ja wohl mehr als genug, oder? Beginnt aber bestimmt bald von neuem... Der poese Herr Ackermann...    

Aha, es ist also Hetze wenn man den Banken nachweist das sie jahrelang mit fremden Geld rumgesaut haben. Wieso nur erwarte ich von einem FDPler nix vernünftiges?


nennt sich wohl lebenserfahrung, das ganze
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Stammtischparolen...  
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Rahvin schrieb:
Stammtischparolen...    

Die sind immer noch tausend mal besser als die Scheißhausparolen der FDP!
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propain schrieb:
Rahvin schrieb:
Stammtischparolen...    

Die sind immer noch tausend mal besser als die Scheißhausparolen der FDP!


Noch besser waeren Argumente, aber dafuer braucht man Ahnung, nicht wahr?
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Rahvin schrieb:
Wir drehen uns ein klein wenig im Kreis, denn bereits am 13.02 habe ich einen Beitrag gepostet, in dem ich u.a. auf deinen Punkt mit der Deutschen Bank eingegangen bin:

Aus meinem aelteren Beitrag:
"Die Entlassungen bei Allianz und Deutscher Bank muss man im Rahmen der weiteren Unternehmensentwicklung sehen. Klar ist das nicht gerade PR fördernd, wenn man viel Geld verdient und gleichzeitig Mitarbeiter entlässt. Auf der anderen Seite muss die Bank auch das große Ganze im Blick haben. Das man dieses Jahr viel Geld verdient, muss nicht heißen, dass man auch nächstes Jahr viel Geld verdient. Je schlanker und effizienter die Bank ist, desto stärker und wettbewerbsfähiger ist sie. Gibt sie aber irgendwelchen "sozialen" Sorgen nach, könnten notwendige Prozesse verzögert werden, wodurch die Bank auf Dauer nicht so wettbewerbsfähig ist, wie sie sein könnte. Letztendlich geht man damit das Risiko ein, dass die Bank irgendwann zugrunde geht. Wegen ein paar Entlassungen jetzt risikiert man die Zukunft des Unternehmens. Von einer starken, schlanken und wettbewerbsfähigen Deutschen Bank aber profitieren wir dadurch, dass sie wachsen kann und weiterhin Leute einstellen KANN (und es auch permanent tut. Entlassung ist nicht gleich Entlassung. Sogar jetzt stellen die ganzen Investment player Leute ein, trotz Krise etc.). Anstatt zu schauen, wie man bestehende Arbeitsplätze beschützen kann, muss man die Bedingungen schaffen, in denen weitere "Deutsche Banken" entstehen und neue Arbeitsplätze geschaffen werden können."

Wovon wir bei der Deutschen Bank profitieren:
- Arbeitsplaetze (klar, da werden auch mal Angestelle entlassen und Arbeitsplaetze verlagert; aber alles in allem koennte es diese Bank auch gar nicht geben und dann gaebe es gar keine Arbeitsplaetze...)

- Dadurch, dass wenigstens eine Deutsche Bank zu den groessten der Welt gehoert, sind wir in Deutschland nicht voellig 'Spielball' auslaendischer Grossbanken. So sehr sich die Deutsche Bank auch internationalisiert, sie wird schon allein ihres Namens wegen, nie den Deutschland Fokus verlieren. Zu ihr wird die deutsche Politik noch am Ehesten einen Draht haben wenn es um Finanzpolitische Fragen geht

- Nicht zu vergessen; die Deutsche Bank war stark genug, dass sie waehrend der Krise keinerlei Hilfen brauchte; das wird nicht mal ansatzweise zur Genuege gewuerdigt und ist u.a. ein grosser Verdienst Ackermanns

- Eine deutsche, international taetige Bank erleichtert das Leben fuer Deutsche im Ausland ungemein. In England kann ich z.B. umsonst ueber Barclays von meinem Deutsche Bank Konto Geld abheben. In den USA konnte ich umsonst ueber Bank of America Geld abgheben. Um solche Deals machen zu koennen, braucht man auch einen gewissen Respekt in der Branche.

- und last but not least: warum sollte die Deutsche Bank eigentlich UNS was schulden? Das ist 50er und 60er Jahre Denken (Deutschland AG anyone?). In einer freien Wirtschaft sollte man sich um solche Punkte gar keine Gedanken machen...


bitte verzeih, dass es mit meiner antwort ein wenig später geworden  ist, aber ich war erst einmal mit der eintracht beschäftigt und gestern zu gut gelaunt und zu verkatert um mich auf anderes zu konzentrieren.

Wovon wir bei der Deutschen Bank profitieren:
- Arbeitsplaetze (klar, da werden auch mal Angestelle entlassen und Arbeitsplaetze verlagert; aber alles in allem koennte es diese Bank auch gar nicht geben und dann gaebe es gar keine Arbeitsplaetze...)


ein argument, das ich immer wieder höre. das mir aber in keinster weise schlüssig erscheint. arbeitsplätze bei der deutschen bank sind nicht caritativen überlegungen geschuldet, sie resultieren einfach nur aus der notwendigkeit nicht alle prozesse automatisieren zu können. das ziel der deutschen bank liegt in der gewinnoptimierung und davon profitiert, ausser aktionären, niemand als die gutverdiener bei der deutschen bank.

- Dadurch, dass wenigstens eine Deutsche Bank zu den groessten der Welt gehoert, sind wir in Deutschland nicht voellig 'Spielball' auslaendischer Grossbanken. So sehr sich die Deutsche Bank auch internationalisiert, sie wird schon allein ihres Namens wegen, nie den Deutschland Fokus verlieren. Zu ihr wird die deutsche Politik noch am Ehesten einen Draht haben wenn es um Finanzpolitische Fragen geht


das erschließt sich mir nicht. ein gewinnorientiertes unternehmen ist an nichts anderem als an gewinn ausgerichtet. und du schreibst selbst:

- und last but not least: warum sollte die Deutsche Bank eigentlich UNS was schulden? Das ist 50er und 60er Jahre Denken (Deutschland AG anyone?). In einer freien Wirtschaft sollte man sich um solche Punkte gar keine Gedanken machen...

und da stimme ich dir völlig zu. aber die frage sei erlaubt, ob es nicht eher 50er und 60er jahre denken ist, wenn man etwas verteidigt, nur weil das label "deutsch" drauf klebt.

und dieses argument:

- Eine deutsche, international taetige Bank erleichtert das Leben fuer Deutsche im Ausland ungemein. In England kann ich z.B. umsonst ueber Barclays von meinem Deutsche Bank Konto Geld abheben. In den USA konnte ich umsonst ueber Bank of America Geld abgheben. Um solche Deals machen zu koennen, braucht man auch einen gewissen Respekt in der Branche.

finde ich ehrlich gesagt putzig. du bezahlst in den usa bar?
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Naja, dann argumentiere ich noch etwas marktliberaler (mir wäre es auch am Liebsten, wenn das label "deutsch" keine Rolle spielen würde): Natürlich ist die Bank nur gewinnorientiert, das finde ich auch gut so. Aber die Bank zahlt ja auch Steuern hier, die Angestellten zahlen Steuern hier, die Bank unterstützt im Zuge von Marketingmaßnahmen soziale und kulturelle Projekte hier, etc. Wär dir denn eine staatliche Bank lieber; die alles genauso nur viel schlechter machen würde und wo sich irgendwelche Lokalpolitiker gegenseitig die Posten zuschieben könnten? Radikale Gewinnmaximierung ist gut, denn sie schafft eine gesunde Bank, eine geringe aber effizient funktionierende Regulierung ist gut, denn sie schafft die Spielregeln und der freie Markt ist gut, denn er schafft Wohlstand.  
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Rahvin schrieb:
Radikale Gewinnmaximierung ist gut, denn sie schafft eine gesunde Bank, eine geringe aber effizient funktionierende Regulierung ist gut, denn sie schafft die Spielregeln und der freie Markt ist gut, denn er schafft Wohlstand.  


Eine gesunde Deutsche Bank ist in erster Linie für ihre Aktionäre interessant.
Der freie Markt schafft Wohlstand in erster Linie für ohnehin besser Verdienende.
Ich kann da keinen Gewinn oder Vorteil für die Volksgemeinschaft erkennnen.
Aber ich bin ja auch kein Wirtschaftswissenschaftler.

Alles, was ich merke, ist, dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander geht. Und dazu brauch ich kein BWL-Studium oder dergleichen.

Rahvin, bist du FDP-Mitglied?
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Rahvin schrieb:
Naja, dann argumentiere ich noch etwas marktliberaler (mir wäre es auch am Liebsten, wenn das label "deutsch" keine Rolle spielen würde): Natürlich ist die Bank nur gewinnorientiert, das finde ich auch gut so.

Dann begründe das aber bitte auch etwas ausführlicher.
Gewinnmaximierung ist das Ziele jeder Kapitalgesellschaft, das ist richtig. Wenn Unternehmen über längerem Zeitraum zu schlecht performen, werden sie von anderne Unternehmen geschluckt. Dennoch sollten wir auch nicht vergessen, dass deutsche Unternehmen niemals vor feindlichen Übernahmen sicher sind. Auch eine Deutsche Bank könnte eine feindliche Übernahme nicht abwehren, weil andere Player eben besser sind.

Rahvin schrieb:
Aber die Bank zahlt ja auch Steuern hier, die Angestellten zahlen Steuern hier, die Bank unterstützt im Zuge von Marketingmaßnahmen soziale und kulturelle Projekte hier, etc. Wär dir denn eine staatliche Bank lieber; die alles genauso nur viel schlechter machen würde und wo sich irgendwelche Lokalpolitiker gegenseitig die Posten zuschieben könnten?  


Totschlagargument von Liberalen, die es wohl einfach nicht besser wissen.
Das deutsche dreigliedrige Bankensystem ist das mit Abstand beste und stabilste in der Welt. Wir haben es auch den Sparkassen und Volksbanken zu verdanken, dass wir die Finanzkrise halbwegs glimpflich überstanden haben. Es gibt zwar ein paar Landesbanken, die massive Probleme haben, aber das ist kein Argument gegen öffentlich-rechtliche Kreditinstitute.

Rahvin schrieb:

Radikale Gewinnmaximierung ist gut, denn sie schafft eine gesunde Bank, eine geringe aber effizient funktionierende Regulierung ist gut, denn sie schafft die Spielregeln und der freie Markt ist gut, denn er schafft Wohlstand.  

Die Finanzmärkte lassen sich nicht national regulieren, das ist das große Problem. Und der freie Markt ist nicht per se gut, was wir erst durch die Finanzkrise wieder gesehen haben. Ohne Regeln ist kein Wirtschaftsmodell der Welt langristig funktionsfähig, auch wenn das die heutigen Liberalen in Deutschland nicht glauben wollen
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Rahvin schrieb:
Naja, dann argumentiere ich noch etwas marktliberaler (mir wäre es auch am Liebsten, wenn das label "deutsch" keine Rolle spielen würde): Natürlich ist die Bank nur gewinnorientiert, das finde ich auch gut so. Aber die Bank zahlt ja auch Steuern hier, die Angestellten zahlen Steuern hier, die Bank unterstützt im Zuge von Marketingmaßnahmen soziale und kulturelle Projekte hier, etc. Wär dir denn eine staatliche Bank lieber; die alles genauso nur viel schlechter machen würde und wo sich irgendwelche Lokalpolitiker gegenseitig die Posten zuschieben könnten? Radikale Gewinnmaximierung ist gut, denn sie schafft eine gesunde Bank, eine geringe aber effizient funktionierende Regulierung ist gut, denn sie schafft die Spielregeln und der freie Markt ist gut, denn er schafft Wohlstand.  


nur für die jenigen die am wohlstand partizipieren können. und irgendwie fallen in den letzten jahren immer mehr hinten herunter und einige wenige stellen sich immer besser. wenn das ein für dich akzeptables gesellschaftsmodell ist:ok. für mich ist es das nicht.

und, um zum ausgangspunkt dieses threads zurück zu kehren, wenn man bei den verlierern dieses systems dann auch noch nachtritt, dann liegt da etwas im argen.

ich bin nicht unbedingt ein freund der vorstellung einer staatlichen bank, aber ich habe die auch nirgends gefordert. ich habe lediglich gefragt, welchen gesellschaftlichen vorteil eine prosperierende bank mit sich bringt, wenn gleichzeitig stellen abgebaut werden. und da habe ich von dir noch keine aussage gehört/gelesen, die mich davon überzeugen könnte, dass die gewinne einer deutschen bank in irgend einer weise gesellschaftlich relevant sind.

ich habe vor einiger zeit in der deutsch bank, ganz oben in der protz-zone, ein interview mit hermann-josef lamberti geführt. römische dekadenz bei hartz IV empfängern? da kommt mir das abendessen hoch.


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