"Der erste echte Profi mit dem ich zu tun hatte. Ein charismatischer Libero aus Österreich. Ein bemerkenswerter Mensch und ein echter Mannschaftskapitän", schreibt Roland Palmert (1), dem Pezzey 1981 folgendes auf den Weg mitgibt:
"Vertrauen gegen Vertrauen....- die Spielregeln des Bruno Pezzey."
Doch eben dieses Vertrauen haben sie ausgenutzt, die Herren Gramlich, Knispel und Böhm. Einmal mehr hatte die Eintracht Probleme mit der Lizenz. Oder war es doch das Ultimatum, dass dem alkoholkranken Trainer Zebec gestellt wurde? Pezzey oder drei neue fertige Spieler.
Auf ein Drittel seines Gehaltes wollte er zugunsten der Eintracht verzichten. Doch "Bruno wurde im letzten Saisonspiel bei der Düsseldorfer Fortuna (Anm.: 4.06.1983) in der 23. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt. Als er nun mit blutender Kopfwunde in der Kabine saß, kamen die Eintracht-Verantwortlichen zu ihm und teilten ihm kurzerhand mit, dass man ihn in Frankfurt nicht mehr bezahlen könne..." (2)
Danach spielte Pezzey bis 1987 bei Werder Bremen, kehrte zurück nach Österreich, um seine aktive Laufbahn nach dem Gewinn der Meisterschaft mit dem FC Tirol im Jahr 1990 zu beenden.
Im Alter von 39 Jahren verstarb Bruno Pezzey am 31.12.1994 bei einem privatem Eishockeyspiel (3) (2).
Rückblende: Der 22. April 1980 "Ich rechne nicht mit großen Schwierigkeiten", sagte Bayern-Trainer Csernai vor dem UEFA-Cup-Halbfinalrückspiel in Frankfurt. Schließlich hatten die Bayern das Hinspiel durch Tore von Hoeneß und Breitner mit 2:0 gewonnen und waren Auswärts "immer für ein Tor gut" (4). Und die Eintracht hatte drei Tage zuvor im Waldstadion trotz 3:1-Führung nach 60 Minuten noch mit 3:5 gegen Kaiserslautern verloren.
50.000 Zuschauer im Waldstadion sollten jedoch "eine rauschende Ballnacht" (4) erleben. Die Eintracht stürmt von Beginn an, immer wieder angetrieben von Borchers und Nickel. Dann die 31. Spielminute, Ehrmantraut setzt sich auf der Außenbahn durch und flankt in den Strafraum. Torhüter Junghans patscht den Ball nur auf den Boden, genau zu Pezzey, der das Leder aus knapp 5 Metern im linken Toreck versenkt. Das 1:0 für die Eintracht!
Danach werden die Bayern in den eigenen Strafraum gedrängt, selbst Hoeneß und Rummenigge helfen vor dem Strafraum aus, denn die Adler spielen nun "ein nie zuvor gesehenes Powerplay." Das Waldstadion "gleicht einem Tollhaus." Doch noch immer steht es nur 1:0. Die 80. Spielminute, Cha setzt sich im Strafraum durch und ist frei vor Junghans. Ein Schuss, doch der Torhüter kann das Leder an die Latte lenken. Nur Sekunden später rettet wieder die Latte, als Junghans einen Kopfball von Borchers gegen eben diese faustet.
Die 83. Spielminute, es gibt die gefühlte 100ste Ecke für die Eintracht. Nickel läuft an und flankt hoch in den Strafraum, "Junghans du bist nervös" klebt auf der Linie und Pezzey steigt hoch. Der Libero steht in der Luft, als der Ball förmlich von ihm angezogen wird. Ein Stoß mit dem Kopf und das Leder landet im Netz. Das 2:0, jaaaaa, es gibt Verlängerung!
Dann das 3:0 durch Karger, das 3:1 in der 105. Minute, nun waren die Bayern wieder im Endspiel. Aber nur zwei Minuten, dann schlägt Schädel-Harry erneut zu, Lorant erzielt das 5:1 und vier Wochen später kann Pezzey den UEFA-Cup hochhalten.
Rückblende: Der 28. Februar 1981 Viertelfinale im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart. Ein Jahr zuvor verlor die Eintracht bereits im Achtelfinale nach einer 2:0-Führung noch mit 3:2 und vor 14 Tagen gab es ein glückliches 1:1 im Neckarstadion, bei dem neben Torhüter Pahl der nach kicker-Umfrage beliebteste Libero der Bundesliga, Bruno Pezzey, Mann des Spiels war. Und nun die Schwaben im Waldstadion vor 26.000 Zuschauern.
Der VfB führt 1:0 zur Pause durch Allgöwer. Trainer Buchmann stellt um, Pezzey rückt von der Liberoposition in den Sturm und Neuberger statt Nachtweih soll sich liebevoll um Allgöwer kümmern. Die 67. Minute, Trapp erzielt den Ausgleich, aber die Minuten verrinnen trotz eines Sturmlaufs der Adler. Es läuft bereits die Nachspielzeit, eine letzte Ecke. Wieder fliegt der Ball hoch in den Strafraum, Kopfball Pezzey und er ist drin! Das 2:1 für die Eintracht. "Pezzey der Held, Pahl der Retter" titelte die Abendpost Nachtausgabe (5).
Zweieinhalb Monate später hält Bruno Pezzey in Stuttgart den DFB-Pokal hoch.
Es gäbe noch so viel mehr über Bruno Pezzey, unseren Libero, unsere Nr. 5 zu schreiben. Besonders liebevoll hat Kid dies in seinem Blog vor 2 Jahren gemacht: Leseempfehlung!
Legenden sterben nie. Nicht in meinen Erinnerungen, nicht in meinem Herzen.
Zitate aus: (1) Die Eintracht 2006: Die Hunde der Diva S. 117 (2) dem Blog The Diva and the Kid vom 31.12.2006 (3) http://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_Pezzey (4) Jörg Heinisch, Der große Triumph, S. 116-120 (5) Jörg Heinisch, Helden in Schwarz-Weiß, S. 116/117
bruno wir werden dich nie vergessen.du wirst in unseren herzen weiterleben.wir haben dir viel zu verdanken.du bist ein wahrer eintrachtler gewesen. r.i.p.
Onwohl es immer hieß Pezzey vor-hinten Tor,ist er seiner Spielweise immer treu geblieben.So einer wie er fehlt uns heute. Ich werde ihn auch nicht vergessen.
Ich weiß gerade nicht was ergreifender ist... der 14. Todestag von Pezzey oder wie gereizt so herrlich hinreisend die Geschichte der Eintracht um Bruno Pezzey darstellt.
Mit einem vom Brunos Format hätten wir ne bombige Abwehr.
Für viele meiner Generation von Eintracht-Fans wird Bruno Pezzey wohl unvergessen bleiben. Er hat eben tiefe Spuren hinterlassen. Und wird für immer einer der wichtigsten Adlerträger sein.
Es war eines der schäbigsten Vorgänge in der Eintracht Geschichte.Wie man mit diesem verdienten Spieler umgegangen ist, war unterste Schublade.
Pezzey war und ist für mich eine Legende. Meiner Meinung nach der beste Abwehrspieler der je bei uns gespielt hat.
Er war in meiner Jugend wirklich ein großes Vorbild. Sein früher Tod hat mich damals richtig geschockt. Es war für mich unvorstellbar dass man mit 39 ein Herzinfarkt bekommen kann.
Er hat mich immer sowohl durch sein spielerisches Vermögen, genauso durch seine Kampfkraft, seinen Siegeswillen aber vor allem durch seine Persönlichkeit beeindruckt. Eine echte Persönlichkeit, kein Retortenspieler. Ihn konnte man mit Recht als Vorbild und Idol sehen. Von der Sorte gibt es heute immer weniger, schade. Sein früher Tod hat mich damals beschäftigt. Finde es richtig, daß er hier in der Erinnerung vieler weiter lebt.
Damals hatten wir ohnehin eine grandiose Mannschaft, nicht nur vom spielerischen her. werde auch nie Spieler wie Schädel-Harry Karger vergessen. Seine Verletzung war auch tragisch. Ebenso ein Kämpfer und Siegertyp, der leider auch durch seine schwere Verletzung die Laufbahn beenden musste. Von der Sorte positiver Typen hatten wir damals Einige.
An den damaligen Leistungen sowohl der Mannschaft wie auch der herausragenden Einzelspieler ändern auch keine verquirlten Statistiken etwas. Das war Fußball und Begeisterung pur. War damals auch live bei vielen Spielen dabei. Das war oft Gänsehaut pur. Dieser Fußball hat auch bei Niederlagen mitgerissen.
@ gereizt: war damals auch bei diesem Spiel dabei. Werde dieses Ereignis nie vergessen, das hat geprägt.
"Rückblende: Der 22. April 1980 „Ich rechne nicht mit großen Schwierigkeiten“ sagte Bayern-Trainer Csernai vor dem UEFA-Cup-Halbfinalrückspiel in Frankfurt. Schließlich hatten die Bayern das Hinspiel durch Tore von Hoeneß und Breitner mit 2:0 gewonnen und waren Auswärts „immer für ein Tor gut“ (4). Und die Eintracht hatte drei Tage zuvor im Waldstadion trotz 3:1-Führung nach 60 Minuten noch mit 3:5 gegen Kaiserslautern verloren.
50.000 Zuschauer im Waldstadion sollten jedoch „eine rauschende Ballnacht“ (4) erleben. Die Eintracht stürmt von Beginn an, immer wieder angetrieben von Borchers und Nickel. Dann die 31. Spielminute, Ehrmantraut setzt sich auf der Außenbahn durch und flankt in den Strafraum. Torhüter Junghans patscht den Ball nur auf den Boden, genau zu Pezzey, der das Leder aus knapp 5 Metern im linken Toreck versenkt. Das 1:0 für die Eintracht!
Danach werden die Bayern in den eigenen Strafraum gedrängt, selbst Hoeneß und Rummenigge helfen vor dem Strafraum aus, denn die Adler spielen nun „ein nie zuvor gesehenes Powerplay“. Das Waldstadion „gleicht einem Tollhaus“. Doch noch immer steht es nur 1:0. Die 80. Spielminute, Cha setzt sich im Strafraum durch und ist frei vor Junghans. Ein Schuss, doch der Torhüter kann das Leder an die Latte lenken. Nur Sekunden später rettet wieder die Latte, als Junghans einen Kopfball von Borchers gegen eben diese faustet.
Die 83. Spielminute, es gibt die gefühlte 100ste Ecke für die Eintracht. Nickel läuft an und flankt hoch in den Strafraum, “Junghans du bist nervös“ klebt auf der Linie und Pezzey steigt hoch. Der Libero steht in der Luft, als der Ball förmlich von ihm angezogen wird. Ein Stoß mit dem Kopf und das Leder landet im Netz. Das 2:0, jaaaaa, es gibt Verlängerung!
Dann das 3:0 durch Karger, das 3:1 in der 105. Minute, nun waren die Bayern wieder im Endspiel. Aber nur zwei Minuten, dann schlägt Schädel-Harry erneut zu, Lorant erzielt das 5:1 und vier Wochen später kann Pezzey den UEFA-Cup hochhalten."
Bruno Pezzey, ein Weltklassespieler, einer der besten, die die Eintracht je hatte. Bildete zusammen mit Charly eins der besten Abwehrbollwerke der Liga. Trotzdem wurde er unter fadenscheinigen Umständen gegangen.
Sein Tod hat mich damals schon schockiert, weil er noch so jung war. Ich wusste bis dato nicht, dass man schon mit 39 Jahren sterben kann.
Bruno, wir werden Dich nie vergessen. Es wird immer ein Platz für Dich in unserem Herzen frei sein.
Ja,Vertrauen gegen Vertrauen und was war dann? Das Vertrauen ist schäbig ausgenutzt worden und Bruno Pezzey wurde verkauft nach Bremen verjagd.
Ja,dass war auch sehr schlimm für mich,ein sympatischer,uneigennütziger Spieler,der auch auf geld verzichtet hätte um bei unsrer SGE bleiben zu können,ja dürfen. Sowas findet man heute kaum noch und ja,Bruno war mit Charly ein Traumduo.
Wer den sympatischen Spieler einmal gesehen hat und mit ihm gesprochen hat,der vergisst ihn nie und Bruno,Du warst ein Held für mich,in dieser Zeit.
Denke gerne aber auch mit viel Wehmut an Dich zurück!!!
Trotz des schäbigen Abgangs durch den damaligen Vorstand hat ER nie ein böses Wort über die Eintracht verlauten lassen. Ein ganz feiner Mensch. Es ist bezeichnend das unsere österreichischen Nachbarn ihren Fußball-Oskar nach IHM benannt haben. Und schön das ein Adlerträger da dieses Jahr abgeräumt hat. Vielleicht kann man im Eintracht-Museum eine Hall of Fame für verdiente Adler einrichten. Bruno hätte einen der vordersten Plätze verdient.
Danke Thomas für diesen Thread. Eine Pflichtlektüre besonders für all diejenigen, denen es jetzt zu langsam geht.
Es sind diese Worte
Doch eben dieses Vertrauen haben sie ausgenutzt, die Herren Gramlich, Knispel und Böhm. Einmal mehr hatte die Eintracht Probleme mit der Lizenz. Oder war es doch das Ultimatum, dass dem alkoholkranken Trainer Zebec gestellt wurde? Pezzey oder drei neue fertige Spieler.
Auf ein Drittel seines Gehaltes wollte er zugunsten der Eintracht verzichten.
Doch „Bruno wurde im letzten Saisonspiel bei der Düsseldorfer Fortuna (Anm.: 4.06.1983) in der 23. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt. Als er nun mit blutender Kopfwunde in der Kabine saß, kamen die Eintracht-Verantwortlichen zu ihm und teilten ihm kurzerhand mit, dass man ihn in Frankfurt nicht mehr bezahlen könne...“ (2)
die einige, auch mich, vor all zu großen finanziellen Klimmzüge erschaudern lassen.
Zu Bruno selbst er war einer, den sich viele Spieler als Vorbild nehmen sollten. Ein ganz Großer eben.
Wie oft war ich als Bub am Riederwald um den Helden beim Training zuzuschauen? Pezzey war wirklich ein Star, ein sehr sympathischer und toller Fußballer...
Danke Bruno du hast uns viel gegeben.Die Führung war eben scheisse aber wir die kleinen Fans haben und werden dich immer lieben , bewundern und nie vergessen.
Der Bruno, ein Wektklassemann, der unbedingt zur Eintracht wollte, nach der WM 1978, einer der österreichischen "Sieger von Cordoba". nicht nach Italien wollte er, wie Schneckerl Prohaska und nicht nach Barcelona wie der Hans Krankl, sondern zu unserer Eintracht!
Sie hatte damals eine ungeheure Ausstrahlung mit Grabi, Holz, Nickel, die den langen Vorarlberger mit den schwarzen Locken im Dienste von Wacker Innsbruck derart fasziniert haben muss, dass er zu keinem anderen Verein wollte.
Ich erinnere mich noch an die wochenlange "Hängepartie", als unser Manager Udo Klug mit Innsbruck um die Ablöse rangelte. Oft hieß es damals, der Transfer stehe aus finanziellen Gründen vor dem Scheitern.
Dann gab es das erste Bundesligaspiel der Runde 1978/79 auf Schalke - deren Mittelstürmer Klaus Fischer machte drei Tore beim 4:0 gegen unsere Jungs - auf einmal ging alles ganz schnell: Bruno Pezzey kam zu uns!
Das 5:1 n. V. im UEFA-Cup-Halbfinale gegen Bayern mit den beiden Pezzey-Toren werde ich ebenfalls niemals vergessen. Keinen Pfifferling haben "sie" auf uns mehr gegeben nach dem 0:2 im Hinspiel in München und dann gabs im Waldstadion im Punktspiel eine halbe Woche vor dem Rückspiel gegen die Bayern ein 3:5 gegen Lautern - nach eigener 3:1-Führung in der Anfangsphase der 2. HZ!
Da kamen "nur" 50.000 (anstatt der 60.000 möglichen) Zuschauer gegen die Bayern, und das in einem UEFA-Cup-Halbfinale.
Bruno bleibt unvergessen!
Allerdings hatte der UEFA-Cup-Triumph 1980 die Eintracht viel Geld gekostet, die Spieler haben damals auf Grund ihrer Verträge großzügig an den Zuschauereinnahmen aus dem internationalen Wettbewerb kassiert gehabt, für den Verein blieb wenig hängen.
Und man darf während Brunos 5 Jahren in Frankfurt nicht vergessen: In den Saisons 1978/79, 82/83 und der vor seinem Abschied anstehenden Saison 1983/84 gabs keinen internationalen Wettbewerb! Das konnte Eintracht Frankfurt bei einer Reihe von Großverdienern finanziell nicht verkraften. Es war nicht Brunos Schuld.
So musste vor der Saison 1983/84 eine bittere Eintscheidung getroffen werden: Bernd Nickel und Willi Neuberger hängten die Schuhe an den Nagel, Kun Bum Cha und Bruno mussten verkauft werden (mit der Erzielung von Ablösen konnten sie ihrer Eintracht einen letzten Dienst erweisen) und nur Charly Körbel - der treue Charly - konnte von den teureren Spielern gehalten werden.
Nicht die Tatsache, DASS Bruno gehen musste, war den Vernatwortlichen anzukreiden, sondern einmal mehr die ART UND WEISE, wie ihm das mitgeteilt worden ist. Er hätte eine würdevollere Behandlung verdient gehabt!
Leider ist früher nicht immer auf angemessene Art und Weise mit verdienten Spielern umgegangen worden!
"Vertrauen gegen Vertrauen....- die Spielregeln des Bruno Pezzey."
Doch eben dieses Vertrauen haben sie ausgenutzt, die Herren Gramlich, Knispel und Böhm. Einmal mehr hatte die Eintracht Probleme mit der Lizenz. Oder war es doch das Ultimatum, dass dem alkoholkranken Trainer Zebec gestellt wurde? Pezzey oder drei neue fertige Spieler.
Auf ein Drittel seines Gehaltes wollte er zugunsten der Eintracht verzichten.
Doch "Bruno wurde im letzten Saisonspiel bei der Düsseldorfer Fortuna (Anm.: 4.06.1983) in der 23. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt. Als er nun mit blutender Kopfwunde in der Kabine saß, kamen die Eintracht-Verantwortlichen zu ihm und teilten ihm kurzerhand mit, dass man ihn in Frankfurt nicht mehr bezahlen könne..." (2)
Danach spielte Pezzey bis 1987 bei Werder Bremen, kehrte zurück nach Österreich, um seine aktive Laufbahn nach dem Gewinn der Meisterschaft mit dem FC Tirol im Jahr 1990 zu beenden.
Im Alter von 39 Jahren verstarb Bruno Pezzey am 31.12.1994
bei einem privatem Eishockeyspiel (3) (2).
Rückblende: Der 22. April 1980
"Ich rechne nicht mit großen Schwierigkeiten", sagte Bayern-Trainer Csernai vor dem UEFA-Cup-Halbfinalrückspiel in Frankfurt. Schließlich hatten die Bayern das Hinspiel durch Tore von Hoeneß und Breitner mit 2:0 gewonnen und waren Auswärts "immer für ein Tor gut" (4). Und die Eintracht hatte drei Tage zuvor im Waldstadion trotz 3:1-Führung nach 60 Minuten noch mit 3:5 gegen Kaiserslautern verloren.
50.000 Zuschauer im Waldstadion sollten jedoch "eine rauschende Ballnacht" (4) erleben. Die Eintracht stürmt von Beginn an, immer wieder angetrieben von Borchers und Nickel. Dann die 31. Spielminute, Ehrmantraut setzt sich auf der Außenbahn durch und flankt in den Strafraum. Torhüter Junghans patscht den Ball nur auf den Boden, genau zu Pezzey, der das Leder aus knapp 5 Metern im linken Toreck versenkt. Das 1:0 für die Eintracht!
Danach werden die Bayern in den eigenen Strafraum gedrängt, selbst Hoeneß und Rummenigge helfen vor dem Strafraum aus, denn die Adler spielen nun "ein nie zuvor gesehenes Powerplay." Das Waldstadion "gleicht einem Tollhaus." Doch noch immer steht es nur 1:0. Die 80. Spielminute, Cha setzt sich im Strafraum durch und ist frei vor Junghans. Ein Schuss, doch der Torhüter kann das Leder an die Latte lenken. Nur Sekunden später rettet wieder die Latte, als Junghans einen Kopfball von Borchers gegen eben diese faustet.
Die 83. Spielminute, es gibt die gefühlte 100ste Ecke für die Eintracht. Nickel läuft an und flankt hoch in den Strafraum, "Junghans du bist nervös" klebt auf der Linie und Pezzey steigt hoch. Der Libero steht in der Luft, als der Ball förmlich von ihm angezogen wird. Ein Stoß mit dem Kopf und das Leder landet im Netz. Das 2:0, jaaaaa, es gibt Verlängerung!
Dann das 3:0 durch Karger, das 3:1 in der 105. Minute, nun waren die Bayern wieder im Endspiel. Aber nur zwei Minuten, dann schlägt Schädel-Harry erneut zu, Lorant erzielt das 5:1 und vier Wochen später kann Pezzey den UEFA-Cup hochhalten.
Rückblende: Der 28. Februar 1981
Viertelfinale im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart. Ein Jahr zuvor verlor die Eintracht bereits im Achtelfinale nach einer 2:0-Führung noch mit 3:2 und vor 14 Tagen gab es ein glückliches 1:1 im Neckarstadion, bei dem neben Torhüter Pahl der nach kicker-Umfrage beliebteste Libero der Bundesliga, Bruno Pezzey, Mann des Spiels war. Und nun die Schwaben im Waldstadion vor 26.000 Zuschauern.
Der VfB führt 1:0 zur Pause durch Allgöwer. Trainer Buchmann stellt um, Pezzey rückt von der Liberoposition in den Sturm und Neuberger statt Nachtweih soll sich liebevoll um Allgöwer kümmern. Die 67. Minute, Trapp erzielt den Ausgleich, aber die Minuten verrinnen trotz eines Sturmlaufs der Adler. Es läuft bereits die Nachspielzeit, eine letzte Ecke. Wieder fliegt der Ball hoch in den Strafraum, Kopfball Pezzey und er ist drin! Das 2:1 für die Eintracht. "Pezzey der Held, Pahl der Retter" titelte die Abendpost Nachtausgabe (5).
Zweieinhalb Monate später hält Bruno Pezzey in Stuttgart den DFB-Pokal hoch.
Es gäbe noch so viel mehr über Bruno Pezzey, unseren Libero, unsere Nr. 5 zu schreiben. Besonders liebevoll hat Kid dies in seinem Blog vor 2 Jahren gemacht: Leseempfehlung!
Legenden sterben nie. Nicht in meinen Erinnerungen, nicht in meinem Herzen.
Zitate aus:
(1) Die Eintracht 2006: Die Hunde der Diva S. 117
(2) dem Blog The Diva and the Kid vom 31.12.2006
(3) http://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_Pezzey
(4) Jörg Heinisch, Der große Triumph, S. 116-120
(5) Jörg Heinisch, Helden in Schwarz-Weiß, S. 116/117
r.i.p.
danke
mir geht das ebenso mit dem Bruno
Ich werde ihn auch nicht vergessen.
Mit einem vom Brunos Format hätten wir ne bombige Abwehr.
R.I.P.
Einer meiner absoluten Lieblingsspieler, der mitprägend für meine frühen "Eintracht-Fan-Erfahrungen" war.
Leider sehr traurige Umstände bzw. eine wirklich miese Art und Weise, wie sein Abschied von uns ablief.
Danke, dass Du die Erinnerungen wieder für einen schönen, wenn auch melancholischen, Moment so lebendig gemacht hast.
R.I.P. Bruno und Danke !
Danke für alles !
Thomas, Du hast völlig recht, wenn Du unausgesprochen die Frage stellst:
Wollen wir heute wieder solch abenteuerliche Verhältnisse, die es erforderlich machen, der Eintracht treue und ergebene Spieler vom Acker zu jagen?
Nein, die wollen wir nicht. Dank an alle Verantwortliche, dass der Verein heute solide auf gesunden Füßen steht und weitgehend autonom ist!
Und an all diejenigen hier im Forum, die dem einen oder anderen Abenteuerchen, dieser oder jener Zündelei nicht abgeneigt wären:
Ihr kommt damit nicht durch. Nicht hier. Und wenn ihr den Eingangsthread gelesen habt, wisst ihr auch, warum. Es geht immer um Menschen.
RIP
Pezzey war und ist für mich eine Legende. Meiner Meinung nach der beste
Abwehrspieler der je bei uns gespielt hat.
Er war in meiner Jugend wirklich ein großes Vorbild. Sein früher Tod hat mich damals richtig geschockt. Es war für mich unvorstellbar dass man mit 39 ein Herzinfarkt bekommen kann.
Ich werde ihn niemals vergessen.
Damals hatten wir ohnehin eine grandiose Mannschaft, nicht nur vom spielerischen her. werde auch nie Spieler wie Schädel-Harry Karger vergessen. Seine Verletzung war auch tragisch. Ebenso ein Kämpfer und Siegertyp, der leider auch durch seine schwere Verletzung die Laufbahn beenden musste. Von der Sorte positiver Typen hatten wir damals Einige.
An den damaligen Leistungen sowohl der Mannschaft wie auch der herausragenden Einzelspieler ändern auch keine verquirlten Statistiken etwas. Das war Fußball und Begeisterung pur. War damals auch live bei vielen Spielen dabei. Das war oft Gänsehaut pur. Dieser Fußball hat auch bei Niederlagen mitgerissen.
@ gereizt: war damals auch bei diesem Spiel dabei. Werde dieses Ereignis nie vergessen, das hat geprägt.
"Rückblende: Der 22. April 1980
„Ich rechne nicht mit großen Schwierigkeiten“ sagte Bayern-Trainer Csernai vor dem UEFA-Cup-Halbfinalrückspiel in Frankfurt. Schließlich hatten die Bayern das Hinspiel durch Tore von Hoeneß und Breitner mit 2:0 gewonnen und waren Auswärts „immer für ein Tor gut“ (4). Und die Eintracht hatte drei Tage zuvor im Waldstadion trotz 3:1-Führung nach 60 Minuten noch mit 3:5 gegen Kaiserslautern verloren.
50.000 Zuschauer im Waldstadion sollten jedoch „eine rauschende Ballnacht“ (4) erleben. Die Eintracht stürmt von Beginn an, immer wieder angetrieben von Borchers und Nickel. Dann die 31. Spielminute, Ehrmantraut setzt sich auf der Außenbahn durch und flankt in den Strafraum. Torhüter Junghans patscht den Ball nur auf den Boden, genau zu Pezzey, der das Leder aus knapp 5 Metern im linken Toreck versenkt. Das 1:0 für die Eintracht!
Danach werden die Bayern in den eigenen Strafraum gedrängt, selbst Hoeneß und Rummenigge helfen vor dem Strafraum aus, denn die Adler spielen nun „ein nie zuvor gesehenes Powerplay“. Das Waldstadion „gleicht einem Tollhaus“. Doch noch immer steht es nur 1:0. Die 80. Spielminute, Cha setzt sich im Strafraum durch und ist frei vor Junghans. Ein Schuss, doch der Torhüter kann das Leder an die Latte lenken. Nur Sekunden später rettet wieder die Latte, als Junghans einen Kopfball von Borchers gegen eben diese faustet.
Die 83. Spielminute, es gibt die gefühlte 100ste Ecke für die Eintracht. Nickel läuft an und flankt hoch in den Strafraum, “Junghans du bist nervös“ klebt auf der Linie und Pezzey steigt hoch. Der Libero steht in der Luft, als der Ball förmlich von ihm angezogen wird. Ein Stoß mit dem Kopf und das Leder landet im Netz. Das 2:0, jaaaaa, es gibt Verlängerung!
Dann das 3:0 durch Karger, das 3:1 in der 105. Minute, nun waren die Bayern wieder im Endspiel. Aber nur zwei Minuten, dann schlägt Schädel-Harry erneut zu, Lorant erzielt das 5:1 und vier Wochen später kann Pezzey den UEFA-Cup hochhalten."
Bildete zusammen mit Charly eins der besten Abwehrbollwerke der Liga.
Trotzdem wurde er unter fadenscheinigen Umständen gegangen.
Sein Tod hat mich damals schon schockiert, weil er noch so jung war.
Ich wusste bis dato nicht, dass man schon mit 39 Jahren sterben kann.
Bruno, wir werden Dich nie vergessen.
Es wird immer ein Platz für Dich in unserem Herzen frei sein.
Charly4ever
Ja,Vertrauen gegen Vertrauen und was war dann?
Das Vertrauen ist schäbig ausgenutzt worden und Bruno Pezzey wurde verkauft nach Bremen verjagd.
Ja,dass war auch sehr schlimm für mich,ein sympatischer,uneigennütziger Spieler,der auch auf geld verzichtet hätte um bei unsrer SGE bleiben zu können,ja dürfen.
Sowas findet man heute kaum noch und ja,Bruno war mit Charly ein Traumduo.
Wer den sympatischen Spieler einmal gesehen hat und mit ihm gesprochen hat,der vergisst ihn nie und Bruno,Du warst ein Held für mich,in dieser Zeit.
Denke gerne aber auch mit viel Wehmut an Dich zurück!!!
Ruhe in Frieden.
Es ist bezeichnend das unsere österreichischen Nachbarn ihren Fußball-Oskar nach IHM benannt haben. Und schön das ein Adlerträger da dieses Jahr abgeräumt hat. Vielleicht kann man im Eintracht-Museum eine Hall of Fame für verdiente Adler einrichten. Bruno hätte einen der vordersten Plätze verdient.
Es sind diese Worte
Doch eben dieses Vertrauen haben sie ausgenutzt, die Herren Gramlich, Knispel und Böhm. Einmal mehr hatte die Eintracht Probleme mit der Lizenz. Oder war es doch das Ultimatum, dass dem alkoholkranken Trainer Zebec gestellt wurde? Pezzey oder drei neue fertige Spieler.
Auf ein Drittel seines Gehaltes wollte er zugunsten der Eintracht verzichten.
Doch „Bruno wurde im letzten Saisonspiel bei der Düsseldorfer Fortuna (Anm.: 4.06.1983) in der 23. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt. Als er nun mit blutender Kopfwunde in der Kabine saß, kamen die Eintracht-Verantwortlichen zu ihm und teilten ihm kurzerhand mit, dass man ihn in Frankfurt nicht mehr bezahlen könne...“ (2)
die einige, auch mich, vor all zu großen finanziellen Klimmzüge erschaudern lassen.
Zu Bruno selbst er war einer, den sich viele Spieler als Vorbild nehmen sollten. Ein ganz Großer eben.
Gruß Afrigaaner
Wie oft war ich als Bub am Riederwald um den Helden beim Training zuzuschauen? Pezzey war wirklich ein Star, ein sehr sympathischer und toller Fußballer...
Sie hatte damals eine ungeheure Ausstrahlung mit Grabi, Holz, Nickel, die den langen Vorarlberger mit den schwarzen Locken im Dienste von Wacker Innsbruck derart fasziniert haben muss, dass er zu keinem anderen Verein wollte.
Ich erinnere mich noch an die wochenlange "Hängepartie", als unser Manager Udo Klug mit Innsbruck um die Ablöse rangelte. Oft hieß es damals, der Transfer stehe aus finanziellen Gründen vor dem Scheitern.
Dann gab es das erste Bundesligaspiel der Runde 1978/79 auf Schalke - deren Mittelstürmer Klaus Fischer machte drei Tore beim 4:0 gegen unsere Jungs - auf einmal ging alles ganz schnell: Bruno Pezzey kam zu uns!
Das 5:1 n. V. im UEFA-Cup-Halbfinale gegen Bayern mit den beiden Pezzey-Toren werde ich ebenfalls niemals vergessen. Keinen Pfifferling haben "sie" auf uns mehr gegeben nach dem 0:2 im Hinspiel in München und dann gabs im Waldstadion im Punktspiel eine halbe Woche vor dem Rückspiel gegen die Bayern ein 3:5 gegen Lautern - nach eigener 3:1-Führung in der Anfangsphase der 2. HZ!
Da kamen "nur" 50.000 (anstatt der 60.000 möglichen) Zuschauer gegen die Bayern, und das in einem UEFA-Cup-Halbfinale.
Bruno bleibt unvergessen!
Allerdings hatte der UEFA-Cup-Triumph 1980 die Eintracht viel Geld gekostet, die Spieler haben damals auf Grund ihrer Verträge großzügig an den Zuschauereinnahmen aus dem internationalen Wettbewerb kassiert gehabt, für den Verein blieb wenig hängen.
Und man darf während Brunos 5 Jahren in Frankfurt nicht vergessen: In den Saisons 1978/79, 82/83 und der vor seinem Abschied anstehenden Saison 1983/84 gabs keinen internationalen Wettbewerb! Das konnte Eintracht Frankfurt bei einer Reihe von Großverdienern finanziell nicht verkraften. Es war nicht Brunos Schuld.
So musste vor der Saison 1983/84 eine bittere Eintscheidung getroffen werden: Bernd Nickel und Willi Neuberger hängten die Schuhe an den Nagel, Kun Bum Cha und Bruno mussten verkauft werden (mit der Erzielung von Ablösen konnten sie ihrer Eintracht einen letzten Dienst erweisen) und nur Charly Körbel - der treue Charly - konnte von den teureren Spielern gehalten werden.
Nicht die Tatsache, DASS Bruno gehen musste, war den Vernatwortlichen anzukreiden, sondern einmal mehr die ART UND WEISE, wie ihm das mitgeteilt worden ist. Er hätte eine würdevollere Behandlung verdient gehabt!
Leider ist früher nicht immer auf angemessene Art und Weise mit verdienten Spielern umgegangen worden!