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Frank Plaßberg - Thema Sterbehilfe

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Stoppdenbus schrieb:

Hat natürlich mit der Sendung (die ich nicht gesehen habe) nix zu tun, sollte aber wohl klar sein, zu welcher Zeit deutsche Mediziner in großem Stil ihren Eid verraten haben.
THX dachte es hätte sich auf die Sendung bezogen....jetzt isses klar...
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Brady schrieb:
Das würde im ersten Schritt nichts an meiner Einstellung zu den Ärzten ändern oder wird man von einem auf den anderen Tag ein Mörder?


Man ist kein Mörder, wenn man legal Menschen tötet.
Welches Problem sollten die Ärzte also haben?
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Stoppdenbus schrieb:
Man ist kein Mörder, wenn man legal Menschen tötet.
Welches Problem sollten die Ärzte also haben?
Immer noch das Problem, Leben zu erhalten, anstatt es zu beenden?
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Brady schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Immer noch, ja. Meine Frage zielte aber auf einen Zustand der erlaubten ärztlichen Sterbehilfe ohne entsprechende FREIWILLIGE (siehe # 63) Patientenverfügung. Wie sähe es dann aus mit deinem Vertrauen in die Weißkittel ?

Das würde im ersten Schritt nichts an meiner Einstellung zu den Ärzten ändern oder wird man von einem auf den anderen Tag ein Mörder?



Ich bin um 15,30 bei der Staatsanwaltschaft, um eine Akte abzuholen, in der es um einen Messerstecher geht, der sein langes Leben ganz ohne polizeiliche Ermittlungen gegen ihn verbrachte. Und was aus Menschen, das sind sicher auch (noch) die Ärzte, alles nach entsprechenden ausdrücklichen oder stillschweigenden Vorgaben ihres Brötchengebers tun, das kann dir doch nicht wirklich fremd sein, oder doch ?
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Brady schrieb:
Stoppdenbus schrieb:
Man ist kein Mörder, wenn man legal Menschen tötet.
Welches Problem sollten die Ärzte also haben?
Immer noch das Problem, Leben zu erhalten, anstatt es zu beenden?


Die Frage ist nur, wenn Ärzte gesetzlich die Wahl haben darüber zu entscheiden "Leben mit allen Mitteln erhalten"oder "(qualvolles) Leben zu beenden", wofür sie sich dann entscheiden? Und vor Allem aus welchem Grund...
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Brady schrieb:


Wenn du Krankenhäuser hasst...dann hast du den falschen Job...



Ich bin ja auch auf der anderen Seite..... ,-)
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Pedrogranata schrieb:

Und was aus Menschen, das sind sicher auch (noch) die Ärzte, alles nach entsprechenden ausdrücklichen oder stillschweigenden Vorgaben ihres Brötchengebers tun, das kann dir doch nicht wirklich fremd sein, oder doch ?
Ja der Kapitalismus wird dann schon dafür sorgen, dass die Sterberate in Krankenhäusern rapide ansteigt.....ja nee iss klar...
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cyberboy schrieb:


Die Frage ist nur, wenn Ärzte gesetzlich die Wahl haben darüber zu entscheiden "Leben mit allen Mitteln erhalten"oder "(qualvolles) Leben zu beenden", wofür sie sich dann entscheiden? Und vor Allem aus welchem Grund...


Sie werden diese Entscheidung niemals selber fällen, sondern die Ethik-Kommission zur Hilfe ziehen.
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Mal ne andere Frage...gibt es eigentlich Länder in denen die Sterbehilfe erlaubt ist? Ist die Sterberate da gestiegen?
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Brady schrieb:
Pedrogranata schrieb:

Und was aus Menschen, das sind sicher auch (noch) die Ärzte, alles nach entsprechenden ausdrücklichen oder stillschweigenden Vorgaben ihres Brötchengebers tun, das kann dir doch nicht wirklich fremd sein, oder doch ?
Ja der Kapitalismus wird dann schon dafür sorgen, dass die Sterberate in Krankenhäusern rapide ansteigt.....ja nee iss klar...


Hab ich in meiner Frage an dich vom Kapitalismus und der Sterberate gesprochen ? Du weichst tapfer aus. Warum eigentlich ? Hast du jetzt grenzenloses Vertrauen in die Ärzteschaft unter den angesprochenen Bedingungen, oder nicht und wenn ja, warum ?
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Isi schrieb:
Sie werden diese Entscheidung niemals selber fällen, sondern die Ethik-Kommission zur Hilfe ziehen.  


Es soll ja um ein wasserdichtes Gesetz gehen.

Wer ist also der entscheidungsbefugte Personenkreis?
In Deutschland approbierte Ärzte?
Zählen auch Diplome von den Cayman-Islands?
Muss der Arzt nur unterschreiben, oder auch ein Gutachten vorlegen?
Wer überprüft das Ganze?

Ist es nicht schon furchtbar, diese Fragen überhaupt zu stellen?
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Pedrogranata schrieb:

Hab ich in meiner Frage an dich vom Kapitalismus und der Sterberate gesprochen ? Du weichst tapfer aus. Warum eigentlich ? Hast du jetzt grenzenloses Vertrauen in die Ärzteschaft unter den angesprochenen Bedingungen, oder nicht und wenn ja, warum ?

Selbst dann hätt ich noch vertrauen in die Ärzte und warum sollte ich keins mehr haben? Nur weil sie aus Profitgier ihres Brötchengebers dann mal kurz die Maschine ausschalten? Iss klar Pedro..hauptsache der Rubel rollt...
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Stoppdenbus schrieb:



Ist es nicht schon furchtbar, diese Fragen überhaupt zu stellen?











Ja, das ist auch meine Meinung!
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Isi schrieb:
cyberboy schrieb:


Die Frage ist nur, wenn Ärzte gesetzlich die Wahl haben darüber zu entscheiden "Leben mit allen Mitteln erhalten"oder "(qualvolles) Leben zu beenden", wofür sie sich dann entscheiden? Und vor Allem aus welchem Grund...


Sie werden diese Entscheidung niemals selber fällen, sondern die Ethik-Kommission zur Hilfe ziehen.  


Die aber meinem Wissen nach ausschließlich beratenden Charakter hat und keine zwingenden Beschlüsse und Entscheidungen treffen kann. Oder irre ich mich da jetzt?


@Brady: In Holland und Belgien ist aktive Sterbehilfe erlaubt. Zu Zahlen kann ich allerdings nichts genaues sagen, nur dass ich mal gelesen hab, dass in Holland jährlich etwa 3.000 Fälle registriert werden.
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cyberboy schrieb:
Isi schrieb:
cyberboy schrieb:


Die Frage ist nur, wenn Ärzte gesetzlich die Wahl haben darüber zu entscheiden "Leben mit allen Mitteln erhalten"oder "(qualvolles) Leben zu beenden", wofür sie sich dann entscheiden? Und vor Allem aus welchem Grund...


Sie werden diese Entscheidung niemals selber fällen, sondern die Ethik-Kommission zur Hilfe ziehen.  


Die aber meinem Wissen nach ausschließlich beratenden Charakter hat und keine zwingenden Beschlüsse und Entscheidungen treffen kann. Oder irre ich mich da jetzt?







In gewissen Fällen haben sie sogar eine Entscheidung (bzw. ein Votum) zu fällen, z.B.: wenn es um Studien geht, die auch an hoffnungslosen Fällen getestet werden sollen.
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cyberboy schrieb:

nur dass ich mal gelesen hab, dass in Holland jährlich etwa 3.000 Fälle registriert werden.


2.120 (leicht steigend)

Das macht bei ca. 135.000 Sterbefällen pro Jahr etwa 1,6 %
Hochgerechnet auf Deutschland wären das ca. 13.000. Also umgerechnet bei jedem 60. - 70. Bürger.
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ich finde, dass in dieser diskussion zwei dinge völlig durcheinandergemischt werden, die man unabhängig von einander betrachten sollte.

die eine sache ist die autonomie über die eigene person und das eigene leben. die sollte man nur bedingt abgeben, sowohl in die hände angehöriger oder die von ärzten. andererseits bewahrt man sich die nur dann, wenn man selbst endgültige entscheidungen trifft.

die andere ist die angst davor, dass aus wirtschaftlichen gründen lebensentscheidende maßnahmen ergriffen oder unterlassen werden.

ich weiß für mich ganz sicher (hier und jetzt, im vollen bewußtsein), dass ich eine "lebensverlängerung" um jeden preis für mich nicht wünsche. und ich erwarte, dass das respektiert wird. also muss ich versuchen, das im vorfeld zu klären und kann nur hoffen, dass diese erklärung dann auch akzeptiert wird und entsprechendes handeln anderer garantiert. anderer, die somit meiner autonomie geltung verschaffen.

ich weiß, das ist ein riesen bündel, das ich ihnen damit aufbinde.

den einwurf, dass es risikobehaftet ist solche entscheidungen dritten zu überlassen kann ich durchaus nachvollziehen und finde ihn auch berechtigt. den einwurf, dass es menschen gibt, die sich bis zu letzt dem herannahenden ende stellen und kämpfen finde ich auch völlig legitim.

letztendlich bleibt es aber bei meiner meinung, dass jeder mensch über sein leben weitest möglich selbst bestimmen können sollte. und das beinhaltet auch das recht über das ende des lebens entscheidungen treffen zu dürfen, soweit ihm "das schicksal" dazu die möglichkeit lässt.

peter
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Ich muss morgen unseren Hasen einschläfern lassen.....
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Pedrogranata schrieb:
Du weichst tapfer aus. Warum eigentlich ? Hast du jetzt grenzenloses Vertrauen in die Ärzteschaft unter den angesprochenen Bedingungen, oder nicht und wenn ja, warum ?
Im Grunde bin ich ja beruhigt...das die Ärzte dann versuchen werden...einen so schnell wie möglich unter die Erde zu bekommen...dann brauch ich mir um eine illegale Organentnahme ja keine Gedanken machen...
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Gestern gab es im WDR einen sehr interessanten Bericht zum Thema Sterbehilfe bzw. ab wann darf man selbst entscheiden ob man weiterleben will oder nicht.
Echt heftig was das kleine Mädchen in Ihrem Alter schon alles mitgemacht hat.
http://www.wdr.de/tv/weltweit/sendungsbeitraege/2010/1214/index.jsp
http://eltern.t-online.de/wdr-doku-herzensangelegenheit-die-geschichte-der-hannah-jones/id_43740360/index
Habe mir gedacht wie würde ich reagieren wenn mein Sohn mir mitteilt er will nicht mehr weiter kämpfen. Wahrscheinlich kann man es nur beurteilen wenn man wirklich betroffen ist, ich weiß nicht wie ich reagieren würde und hoffe ich muss mir auch nie Gedanken darüber machen.


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