Jetzt hab ich halt noch keine Sicherheit beim zweiten Unternehmen, das Interview steht ja noch aus. Aber solange möchte ich das erste Unternehmen nicht warten lassen. Deshalb werde ich dem ersten Unternehmen per mail zusagen. Das mit dem Vertrag wird dann auch wieder etwas Zeit benötigen, velleicht hab ich bis dahin schon die Zusage des anderen. So ist meine Taktik. Deshalb woltle ich fragen, wie das mit der Zusage per Mail aussieht.
Auf gut Deutsch: Du willst Dir also schon jetzt während Deiner nichthauptberuflichen Zeit Deinen Ruf versauen? Sorry, aber das ist keine Taktik, das ist daneben. Ich würde Dir in diesem Fall keinen Arbeitsvertrag mehr geben. Man kann auch verbrannte Erde hinterlassen. Wenn Du den Vertrag zusagst, gilt dies als Annahme des Vertrages (siehe vorherige Beiträge). Wie schon vorgeschlagen wurde: Spiele mit offenen Karten, erbitte Bedenkzeit. Mit einer anderen Vorgehensweise wirst Du möglicherweise bei einem entsprechenden Personaler auf wenig Gegenliebe stoßen und nachhaltig "im Gedächtnis bleiben".
Ist mir schon klar, aber auch jetzt nichts so ungewöhnliches. Schließlich kommt es auch oft genug vor, dass Leute in ihrer Probezeit trotz guter Leistung wieder entlassen wurden. Außerdem finde ich, dass das auch etwas ist, bei dem ich in erster Linie an mich selbst denken muss (und hoffen muss dass ich diesem Personaler dann nie wieder begegner )
adleralder schrieb: Ist mir schon klar, aber auch jetzt nichts so ungewöhnliches. Schließlich kommt es auch oft genug vor, dass Leute in ihrer Probezeit trotz guter Leistung wieder entlassen wurden. Außerdem finde ich, dass das auch etwas ist, bei dem ich in erster Linie an mich selbst denken muss (und hoffen muss dass ich diesem Personaler dann nie wieder begegner )
exakt so seh ich das auch. umgekehrt interessiert es nämlich auch niemanden, wenn du eine mündliche Zusage hattest und dir trotz dessen ein anderer in letzter Sekunde bevorzugt werden. Das ist bei Praktikantenstellen nicht anders als bei Arbeitsplätzen. Das es nicht die Feine Art ist, ist eine komplett andere Geschichte.
adleralder schrieb: Ist mir schon klar, aber auch jetzt nichts so ungewöhnliches. Schließlich kommt es auch oft genug vor, dass Leute in ihrer Probezeit trotz guter Leistung wieder entlassen wurden. Außerdem finde ich, dass das auch etwas ist, bei dem ich in erster Linie an mich selbst denken muss (und hoffen muss dass ich diesem Personaler dann nie wieder begegner )
exakt so seh ich das auch. umgekehrt interessiert es nämlich auch niemanden, wenn du eine mündliche Zusage hattest und dir trotz dessen ein anderer in letzter Sekunde bevorzugt werden. Das ist bei Praktikantenstellen nicht anders als bei Arbeitsplätzen. Das es nicht die Feine Art ist, ist eine komplett andere Geschichte.
Der Punkt ist aber: Er kann es auch auf die feine Art lösen. Was spricht gegen das Erbeten von etwas Bedenkzeit?
adleralder schrieb: Ist mir schon klar, aber auch jetzt nichts so ungewöhnliches. Schließlich kommt es auch oft genug vor, dass Leute in ihrer Probezeit trotz guter Leistung wieder entlassen wurden. Außerdem finde ich, dass das auch etwas ist, bei dem ich in erster Linie an mich selbst denken muss (und hoffen muss dass ich diesem Personaler dann nie wieder begegner )
exakt so seh ich das auch. umgekehrt interessiert es nämlich auch niemanden, wenn du eine mündliche Zusage hattest und dir trotz dessen ein anderer in letzter Sekunde bevorzugt werden. Das ist bei Praktikantenstellen nicht anders als bei Arbeitsplätzen. Das es nicht die Feine Art ist, ist eine komplett andere Geschichte.
Der Punkt ist aber: Er kann es auch auf die feine Art lösen. Was spricht gegen das Erbeten von etwas Bedenkzeit?
Nix, sag ja nichts dagegen, sag nur, dass man trotz Zusage absagen kann, das ist alles.
adleralder schrieb: Ist mir schon klar, aber auch jetzt nichts so ungewöhnliches. Schließlich kommt es auch oft genug vor, dass Leute in ihrer Probezeit trotz guter Leistung wieder entlassen wurden. Außerdem finde ich, dass das auch etwas ist, bei dem ich in erster Linie an mich selbst denken muss (und hoffen muss dass ich diesem Personaler dann nie wieder begegner )
exakt so seh ich das auch. umgekehrt interessiert es nämlich auch niemanden, wenn du eine mündliche Zusage hattest und dir trotz dessen ein anderer in letzter Sekunde bevorzugt werden. Das ist bei Praktikantenstellen nicht anders als bei Arbeitsplätzen. Das es nicht die Feine Art ist, ist eine komplett andere Geschichte.
Ich bin nun wahrlich kein Wahrer von Unternehmerinteressen, aber diese Nummer des Threaderöffners gefällt mir nicht, gerade in seinem eigenen Interesse. Nach seiner Aussage handelt es sich um ein namhaftes Unternehmen, keine Dorfklitsche. Solche Unternehmen halten sich nach meiner Erfahrung an Zusagen. Es handelt sich hier ja auch nicht um eine mündliche Zusage (die auch bindend wäre) sondern vielmehr um eine Zusage per Email. Dies kann später durchaus zu Problemen führen, in bestimmten Branchen sieht man sich fast zwangsläufig zweimal im Leben. Vor allem aber: "..bei dem ich in erster Linie an mich selbst denken muss" - wo ist denn bitte bei dir die Grenze beim "An-sich-selbst-denken"? Kollegen bei der Karriere wegmobben, Kunden übers Ohr hauen, Käufer bestechen, alten Omas die Handtasche klauen? Mir graut vor dieser Haltung, die letztlich auch z.B. für die Finanzskandale der letzten Zeit ursächlich ist.
adleralder schrieb: Ist mir schon klar, aber auch jetzt nichts so ungewöhnliches. Schließlich kommt es auch oft genug vor, dass Leute in ihrer Probezeit trotz guter Leistung wieder entlassen wurden. Außerdem finde ich, dass das auch etwas ist, bei dem ich in erster Linie an mich selbst denken muss (und hoffen muss dass ich diesem Personaler dann nie wieder begegner )
exakt so seh ich das auch. umgekehrt interessiert es nämlich auch niemanden, wenn du eine mündliche Zusage hattest und dir trotz dessen ein anderer in letzter Sekunde bevorzugt werden. Das ist bei Praktikantenstellen nicht anders als bei Arbeitsplätzen. Das es nicht die Feine Art ist, ist eine komplett andere Geschichte.
Ich bin nun wahrlich kein Wahrer von Unternehmerinteressen, aber diese Nummer des Threaderöffners gefällt mir nicht, gerade in seinem eigenen Interesse. Nach seiner Aussage handelt es sich um ein namhaftes Unternehmen, keine Dorfklitsche. Solche Unternehmen halten sich nach meiner Erfahrung an Zusagen. Es handelt sich hier ja auch nicht um eine mündliche Zusage (die auch bindend wäre) sondern vielmehr um eine Zusage per Email. Dies kann später durchaus zu Problemen führen, in bestimmten Branchen sieht man sich fast zwangsläufig zweimal im Leben. Vor allem aber: "..bei dem ich in erster Linie an mich selbst denken muss" - wo ist denn bitte bei dir die Grenze beim "An-sich-selbst-denken"? Kollegen bei der Karriere wegmobben, Kunden übers Ohr hauen, Käufer bestechen, alten Omas die Handtasche klauen? Mir graut vor dieser Haltung, die letztlich auch z.B. für die Finanzskandale der letzten Zeit ursächlich ist.
meinst jetzt mich? weil du mich zitiert hast? Ich sag nur, dass man das durchaus machen kann. Man kann es ja auch anständig formuliert an die weitergeben, aus eigener Erfahrung im Personalwesen, weiß ich, dass (gerade auch in großen Unternehmen) das niemand persönlich nimmt. Dann eher in kleinen Klitschen. Das man sich immer 2x sieht ist ja nix neues und zählt net nur für die Arbeitswelt. In erster Linie geht es darum was er will und für richtig hällt, schließlich ist es seine Zukunft die er aufbaut. Er muss sich wohlfühlen bei der gesammten Geschichte. Das mit deinen Extrembeispielen hat meines Erachtens nix damit zu tun ... dieses Verhalten gibt es so oder so.
stefank schrieb: Vor allem aber: "..bei dem ich in erster Linie an mich selbst denken muss" - wo ist denn bitte bei dir die Grenze beim "An-sich-selbst-denken"? Kollegen bei der Karriere wegmobben, Kunden übers Ohr hauen, Käufer bestechen, alten Omas die Handtasche klauen? Mir graut vor dieser Haltung, die letztlich auch z.B. für die Finanzskandale der letzten Zeit ursächlich ist.
Grundsätzlich hast Du recht, wenn Du schreibst, dass dieser Egoismus Grenzen haben muss. Aber man sollte auch den Kontext nicht außer Acht lassen, in dem der TE die von Dir zitierte Aussage getätigt hat.
M.E. sind Praktika vor Allem eins, Ausbeutung, insbesondere wenn es um Personen mit abgeschlossenem Studium geht. Der Unternehmer bekommt eine extrem günstige/kostenlose Arbeistkraft. Im Gegenzug erhält der Praktikant Erfahrung und evtl. einen positiven Eintrag im Lebenslauf, was aber bei jeder bezahlten Tätigkeit ebenso der Fall ist, sodass ich einen Mehrwert, der den Verzicht auf (angemessene)Vergütung rechtfertigen würde, nicht zu erkennen vermag.
Paradoxerweise hat man in dem Unternehmen, in dem man das Praktikum ableistet, schlechtere Aussicht auf eine reguläre Stelle als ein aussenstehender gleichqualifizierter Dritter, denn die mitlerweile (leider) übliche Befristung eines Arbeitsvertrages ist gem. § 14 Abs. 2 S.2 TzBfG unzulässig, "wenn mit demselben Arbeitgeber bereits zuvor ein befristetes oder unbefristetes Arbeitsverhältnis bestanden hat". Dies lässt eine spätere Festeinstellung für den Arbeitgeber unattraktiver erscheinen. Diese Regelung gilt ohne zeitliche Beschränkung, was bedeutet, dass man auch nach 20 Jahren das "Manko" einer mangelnden Befristungsmöglichkeit vorzuweisen hat. Und wenn man bei einer späteren Bewerbung auf Nachfrage des künftigen Arbeitgebers die Frage nach einem vorherigen Arbeitsverhältnis im Unternehmen (in großen Unternehmen kann es durchaus vorkommen, dass der Arbeitgeber nicht weiß, dass man schonmal im Betrieb als Praktikant beschäftigt war) wahrheitswidrig verneint, kann der Arbeitsvertrag arbeitgeberseitig angefochten werden (arglistige Täuschung).
Das Bedürfnis nach Praktika ist von Seiten der Unternehmer künstlich geschaffen worden, daher finde ich es legitim, dass man diesbezüglich zuerst an sich denkt, dass Unternehmen nutzt nämlich schon mit dem Angebot einer Praktikantenstelle die schwache Position des Bewerbers aus.
die Sache ist nunmal auch die: Es geht hier um die Wirtschaftsbranche. Es ist mein erstes Praktikum. In JEDEM, aber wirklich JEDEM Praktikum in diesem Bereich werden FUNDIERTE Kenntnisse bereits vorausgesetzt.(war bei mir vorher noch nicht möglich Praktika zu absolvieren, Prüfungen immer in den Semesterferien etc.) Deswegen hats natürlich auch einige Absagen gegeben. Ich hab jetzt das Glück eine Zusage eines wirklich namhaften Unternehmens bekommen zu haben. Ist zwar schonmal super, natürlich dürfte ich da auch keine Ansprüche stellen. Jetzt hab ich aber vor kurzem eben noch 2 Anrufe bekommen von 2 Unternehmen, die auch super sind und eben eher meinem späteren Bereich entsrprechen. Ich kann also das erste Unternehmen nicht um Bedenkzeit beten, da ich im Moment ja NOCH keine Alternativen habe (wenn die anderen nix werden, geh ich natürlich dorthin), und wenn ich schon das Glück habe so weit zu kommen, un DANN noch um Bedenkzeit dort bete, bin ich dort auch direkt weg vom Fenster. Deswegen sehe ich im Moment auch leider keine Alternativen als meine oben beschriebene. Auch wenn Praktika "Ausbeutung" sind, für mich ists vor meinem Studienabschluss ne wertvolle Erfahrung + guter Name im Lebenslauf.
und deswegen versuch ich auch das Beste dabei rauszuholen. Wenn ich einem zusagenden Unternehmen absage.. die haben innerhalb von 2 tagen den nächsten Praktikanten an der Angel. So tragisch ists aus Unternehmenssicht nicht.
Ich stimme KroateausFfm völlig zu, was die Praktikantenkultur und die damit verbundene Ausbeutung betrifft. Ich kann auch den TE verstehen, der fürchtet, am Ende der Verarschte zu sein, der gar kein Praktikum bekommt. Was ich problematisch finde: Wie sehr müssen wir uns verbiegen, um den Anforderungen des Kapitals gerecht zu werden? Kann die Antwort auf die Verlogenheit der Wirtschaft sein, selber verlogen zu werden? Das Sein bestimmt das Bewusstsein - ich befürchte, dass man am Ende selbst zum Schwein wird, um im Schweinestall zu überleben.
Paradoxerweise hat man in dem Unternehmen, in dem man das Praktikum ableistet, schlechtere Aussicht auf eine reguläre Stelle als ein aussenstehender gleichqualifizierter Dritter, denn die mitlerweile (leider) übliche Befristung eines Arbeitsvertrages ist gem. § 14 Abs. 2 S.2 TzBfG unzulässig, "wenn mit demselben Arbeitgeber bereits zuvor ein befristetes oder unbefristetes Arbeitsverhältnis bestanden hat". Dies lässt eine spätere Festeinstellung für den Arbeitgeber unattraktiver erscheinen. Diese Regelung gilt ohne zeitliche Beschränkung, was bedeutet, dass man auch nach 20 Jahren das "Manko" einer mangelnden Befristungsmöglichkeit vorzuweisen hat. Und wenn man bei einer späteren Bewerbung auf Nachfrage des künftigen Arbeitgebers die Frage nach einem vorherigen Arbeitsverhältnis im Unternehmen (in großen Unternehmen kann es durchaus vorkommen, dass der Arbeitgeber nicht weiß, dass man schonmal im Betrieb als Praktikant beschäftigt war) wahrheitswidrig verneint, kann der Arbeitsvertrag arbeitgeberseitig angefochten werden (arglistige Täuschung).
Naja, also theoretisch hat man rechtlich schon schlechtere Chancen, meiner Ansicht nach aber nicht tatsächlich. Man hat durch das Praktikum die Gelegenheit, den potentiell künftigen Arbeitgeber von seinem Können zu überzeugen. Man muss ihn eben insoweit überzeugen, dass er danach der Meinung ist, dich auch unbefristet einzustellen, du hast es ja selbst in der Hand. Wenn dem dann so ist, hat man aufgrund der unbefristeten Stelle eh gewonnen.
Und ganz ehrlich: Wenn der Arbeitgeber nach dem Praktikum immer noch der Meinung ist, dass er dich nur mit Befristung einstellen würde - dann hat er Pech gehabt. So selbstbewusst sollte man sein, dann bewirbt man sich halt woanders. Insofern finde ich ein zeitweises Praktikum auch keine Ausbeutung. Man sollte halt nur darauf achten, dass das Praktikum bei dem bestmöglichen Unternehmen abgeleistet wird. (bestmöglich = das beste aus individueller Sicht, sprich wofür reichts?) Wenn einen der Arbeitgeber danach nicht will, bewirbt man sich eben woanders, mit einem attraktiven Praktikum an anderer Stelle im Lebenslauf.
Auf gut Deutsch: Du willst Dir also schon jetzt während Deiner nichthauptberuflichen Zeit Deinen Ruf versauen? Sorry, aber das ist keine Taktik, das ist daneben. Ich würde Dir in diesem Fall keinen Arbeitsvertrag mehr geben. Man kann auch verbrannte Erde hinterlassen. Wenn Du den Vertrag zusagst, gilt dies als Annahme des Vertrages (siehe vorherige Beiträge). Wie schon vorgeschlagen wurde: Spiele mit offenen Karten, erbitte Bedenkzeit. Mit einer anderen Vorgehensweise wirst Du möglicherweise bei einem entsprechenden Personaler auf wenig Gegenliebe stoßen und nachhaltig "im Gedächtnis bleiben".
Schließlich kommt es auch oft genug vor, dass Leute in ihrer Probezeit trotz guter Leistung wieder entlassen wurden.
Außerdem finde ich, dass das auch etwas ist, bei dem ich in erster Linie an mich selbst denken muss (und hoffen muss dass ich diesem Personaler dann nie wieder begegner )
exakt so seh ich das auch. umgekehrt interessiert es nämlich auch niemanden, wenn du eine mündliche Zusage hattest und dir trotz dessen ein anderer in letzter Sekunde bevorzugt werden. Das ist bei Praktikantenstellen nicht anders als bei Arbeitsplätzen.
Das es nicht die Feine Art ist, ist eine komplett andere Geschichte.
Der Punkt ist aber: Er kann es auch auf die feine Art lösen. Was spricht gegen das Erbeten von etwas Bedenkzeit?
Nix, sag ja nichts dagegen, sag nur, dass man trotz Zusage absagen kann, das ist alles.
Ich bin nun wahrlich kein Wahrer von Unternehmerinteressen, aber diese Nummer des Threaderöffners gefällt mir nicht, gerade in seinem eigenen Interesse. Nach seiner Aussage handelt es sich um ein namhaftes Unternehmen, keine Dorfklitsche. Solche Unternehmen halten sich nach meiner Erfahrung an Zusagen. Es handelt sich hier ja auch nicht um eine mündliche Zusage (die auch bindend wäre) sondern vielmehr um eine Zusage per Email. Dies kann später durchaus zu Problemen führen, in bestimmten Branchen sieht man sich fast zwangsläufig zweimal im Leben. Vor allem aber: "..bei dem ich in erster Linie an mich selbst denken muss" - wo ist denn bitte bei dir die Grenze beim "An-sich-selbst-denken"? Kollegen bei der Karriere wegmobben, Kunden übers Ohr hauen, Käufer bestechen, alten Omas die Handtasche klauen? Mir graut vor dieser Haltung, die letztlich auch z.B. für die Finanzskandale der letzten Zeit ursächlich ist.
meinst jetzt mich? weil du mich zitiert hast?
Ich sag nur, dass man das durchaus machen kann. Man kann es ja auch anständig formuliert an die weitergeben, aus eigener Erfahrung im Personalwesen, weiß ich, dass (gerade auch in großen Unternehmen) das niemand persönlich nimmt. Dann eher in kleinen Klitschen.
Das man sich immer 2x sieht ist ja nix neues und zählt net nur für die Arbeitswelt. In erster Linie geht es darum was er will und für richtig hällt, schließlich ist es seine Zukunft die er aufbaut. Er muss sich wohlfühlen bei der gesammten Geschichte.
Das mit deinen Extrembeispielen hat meines Erachtens nix damit zu tun ... dieses Verhalten gibt es so oder so.
Grundsätzlich hast Du recht, wenn Du schreibst, dass dieser Egoismus Grenzen haben muss.
Aber man sollte auch den Kontext nicht außer Acht lassen, in dem der TE die von Dir zitierte Aussage getätigt hat.
M.E. sind Praktika vor Allem eins, Ausbeutung, insbesondere wenn es um Personen mit abgeschlossenem Studium geht. Der Unternehmer bekommt eine extrem günstige/kostenlose Arbeistkraft. Im Gegenzug erhält der Praktikant Erfahrung und evtl. einen positiven Eintrag im Lebenslauf, was aber bei jeder bezahlten Tätigkeit ebenso der Fall ist, sodass ich einen Mehrwert, der den Verzicht auf (angemessene)Vergütung rechtfertigen würde, nicht zu erkennen vermag.
Paradoxerweise hat man in dem Unternehmen, in dem man das Praktikum ableistet, schlechtere Aussicht auf eine reguläre Stelle als ein aussenstehender gleichqualifizierter Dritter, denn die mitlerweile (leider) übliche Befristung eines Arbeitsvertrages ist gem. § 14 Abs. 2 S.2 TzBfG unzulässig, "wenn mit demselben Arbeitgeber bereits zuvor ein befristetes oder unbefristetes Arbeitsverhältnis bestanden hat". Dies lässt eine spätere Festeinstellung für den Arbeitgeber unattraktiver erscheinen. Diese Regelung gilt ohne zeitliche Beschränkung, was bedeutet, dass man auch nach 20 Jahren das "Manko" einer mangelnden Befristungsmöglichkeit vorzuweisen hat. Und wenn man bei einer späteren Bewerbung auf Nachfrage des künftigen Arbeitgebers die Frage nach einem vorherigen Arbeitsverhältnis im Unternehmen (in großen Unternehmen kann es durchaus vorkommen, dass der Arbeitgeber nicht weiß, dass man schonmal im Betrieb als Praktikant beschäftigt war) wahrheitswidrig verneint, kann der Arbeitsvertrag arbeitgeberseitig angefochten werden (arglistige Täuschung).
Das Bedürfnis nach Praktika ist von Seiten der Unternehmer künstlich geschaffen worden, daher finde ich es legitim, dass man diesbezüglich zuerst an sich denkt, dass Unternehmen nutzt nämlich schon mit dem Angebot einer Praktikantenstelle die schwache Position des Bewerbers aus.
Ich hab jetzt das Glück eine Zusage eines wirklich namhaften Unternehmens bekommen zu haben. Ist zwar schonmal super, natürlich dürfte ich da auch keine Ansprüche stellen. Jetzt hab ich aber vor kurzem eben noch 2 Anrufe bekommen von 2 Unternehmen, die auch super sind und eben eher meinem späteren Bereich entsrprechen.
Ich kann also das erste Unternehmen nicht um Bedenkzeit beten, da ich im Moment ja NOCH keine Alternativen habe (wenn die anderen nix werden, geh ich natürlich dorthin), und wenn ich schon das Glück habe so weit zu kommen, un DANN noch um Bedenkzeit dort bete, bin ich dort auch direkt weg vom Fenster.
Deswegen sehe ich im Moment auch leider keine Alternativen als meine oben beschriebene.
Auch wenn Praktika "Ausbeutung" sind, für mich ists vor meinem Studienabschluss ne wertvolle Erfahrung + guter Name im Lebenslauf.
Ich kann auch den TE verstehen, der fürchtet, am Ende der Verarschte zu sein, der gar kein Praktikum bekommt.
Was ich problematisch finde: Wie sehr müssen wir uns verbiegen, um den Anforderungen des Kapitals gerecht zu werden? Kann die Antwort auf die Verlogenheit der Wirtschaft sein, selber verlogen zu werden? Das Sein bestimmt das Bewusstsein - ich befürchte, dass man am Ende selbst zum Schwein wird, um im Schweinestall zu überleben.
Naja, also theoretisch hat man rechtlich schon schlechtere Chancen, meiner Ansicht nach aber nicht tatsächlich. Man hat durch das Praktikum die Gelegenheit, den potentiell künftigen Arbeitgeber von seinem Können zu überzeugen. Man muss ihn eben insoweit überzeugen, dass er danach der Meinung ist, dich auch unbefristet einzustellen, du hast es ja selbst in der Hand. Wenn dem dann so ist, hat man aufgrund der unbefristeten Stelle eh gewonnen.
Und ganz ehrlich: Wenn der Arbeitgeber nach dem Praktikum immer noch der Meinung ist, dass er dich nur mit Befristung einstellen würde - dann hat er Pech gehabt. So selbstbewusst sollte man sein, dann bewirbt man sich halt woanders.
Insofern finde ich ein zeitweises Praktikum auch keine Ausbeutung. Man sollte halt nur darauf achten, dass das Praktikum bei dem bestmöglichen Unternehmen abgeleistet wird. (bestmöglich = das beste aus individueller Sicht, sprich wofür reichts?)
Wenn einen der Arbeitgeber danach nicht will, bewirbt man sich eben woanders, mit einem attraktiven Praktikum an anderer Stelle im Lebenslauf.