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Endlich - Technisches Rathhaus wird heute abgerissen

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reggaetyp schrieb:
Bigbamboo schrieb:
Woher nehmt ihr eigentlich die Sicherheit, dass das was heute nicht gefällt morgen nicht wieder schön ist?

Ich hätte das Ding stehen lassen, bin damit aber vermutlich allein auf weiter Flur.  


Das technische Rathaus? Ich net.
Aber natürlich hat jede Zeit ihre Architektur und damit auch schwerverdaulichere Gebäude. Das technische Rathaus hingegen muss man schon auch im Kontext zur Umgebung sehen, und da passt es einfach nicht.
Die Bürostadt Niederrad ist auch nicht unbedingt schön, finde ich. Aber als Ensemble hat sie ihre Berechtigung und steht für die Zeit, in der sie gebaut wurde.


Das Gebäude am Eschenheimt Tor, in dem heute das Flemmings-Hotel ist, war bis vor kurzem auch noch ein Schandfleck; heute ein Schmuckstück.

So, ich gehe jetzt mal los und kette mich am technischen Rathaus fest.  
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SGE_Werner schrieb:
Bin kein Frankfurter, aber immer wenn ich das techn. Rathaus gesehen habe, hab ich mich schon als Kind gefragt, wer auf die Idee kam, einen so komischen Kontrast zum Stadtbild da reinzustellen. Sowas kann man in einem Industriegebiet machen.

Ich scanne am Wochenende mal die Lobpreisung des Baus des Bundesrechnungshofs aus dem Buch von meinem Opa ein. Ganz nützlich, um mal die "Vorstellungen" der Stadtbauer der 50er/60 er aufzuzeigen. Das war definitiv eine andere Zeit. Damals gings wenig um Romantik und um Historie, damals wollte man m.E. vergessen, ein neues Zeitalter einläuten, ein Zeitalter der Technik, die ein Symbol für den Wandel der dt. Gesellschaft in ein Wirtschaftswunderland sein sollte.


Wohl wahr. Und man sollte nicht vergessen, daß es wohl in erster Linie um Funktionalität ging. Den gesellschaftlichen Reichtum, um den Römerplatz mit so ein paar fallerhäuschenartigen Imitaten zuzustellen, die man für teuer Geld vermietet oder verkauft, gab es erst später.
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Dirty-Harry schrieb:

Bis 2014 sollen in einer Häuserzeile mindestens 6 Fachwerkhäuser originalgetreu hergestellt werden.


Au Backe! Rekonstruierte, auf alt getrimmte Häuser sind auch kaum schöner, sondern erinnern idR eher an Freizeitpark resp. Bühnenkulisse (s. Ostseite Römereberg).
Das TR ist hässlich, aber es gehört irgendwie zum Stadtbild. Die Altstadt, die es da mal gab, kommt eh nie mehr zurück - so schade es auch sein mag. Dann lieber Bausünden, die aber wenigstens reingewachsen sind und nunmal zur Stadt dazugehören, als kitischige Rekonstruktionen.
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Die Stadt sollte sich mal lieber um die Strassen kümmern. Ist mit der Supermoto echt Lebensgefährlich was es für Schlaglöcher gibt!

Das schlimme an den ganzen neuen Gebäuden ist das die in 10-15 Jahren genauso "Sünden" sind wie die jetzigen. Frankfurt wird immer mehr zu ner Glasfasaden recyling Stadt. Alleine schon die Scheiss Banken, alles ist nur noch für Bänker (after work partys   ). Schade das die Stadt nicht mehr an die ursprünge..............................ach das führt zu jetzt zu weit
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Ich finds gut.

Und sollten die beabsichtigten Rekonstruktionen in einer guten Qualität sein, dürfte wenigstens ein Teil des 43-44 verlorenen gegangenen Flairs wieder spürbar sein.

Der Dresdner Neumarkt ist m.M. ein gutes Beispiel, was heutzutage bei der Rekonstruktion gehen kann.

Meiner Meinung nach ist dies noch viel zu wenig.
(die kosten außen vor gelassen)
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Gute Nachricht.
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derjens schrieb:
Ich finds gut.

Und sollten die beabsichtigten Rekonstruktionen in einer guten Qualität sein, dürfte wenigstens ein Teil des 43-44 verlorenen gegangenen Flairs wieder spürbar sein.

Der Dresdner Neumarkt ist m.M. ein gutes Beispiel, was heutzutage bei der Rekonstruktion gehen kann.

Meiner Meinung nach ist dies noch viel zu wenig.
(die kosten außen vor gelassen)




Kann ich nur zustimmen. Von den Kosten natürlich abgesehen , können die von mir aus Klotzen.
Schöne Altbauten(Original oder Rekonstruktion) und dies in geschmackvoller Kombination mit modernen Bauten ... traumhaft!!

Frankfurt ist in dieser Beziehung seit geraumer Zeit auf einem guten Weg.

Wer dagegen ne Stadt mit Gebäuden und dem Flair ausschließlich im Sinne des TR möchte, der wird in einem Ort in unmittelbarer Nähe Frankfurts noch ausreichend fündig werden .Da kann er seine "Entzugserscheinungen" lindern.............
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Dirty-Harry schrieb:
Da kann er seine "Entzugserscheinungen" lindern.............  


Das erinnert mich gleich wieder an

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite#/beitrag/video/1004112/ZDF-heute-journal-vom-23-M%C3%A4rz-2010

ab 2:20  
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SGE_Werner schrieb:
Damals gings wenig um Romantik und um Historie, damals wollte man m.E. vergessen, ein neues Zeitalter einläuten, ein Zeitalter der Technik, die ein Symbol für den Wandel der dt. Gesellschaft in ein Wirtschaftswunderland sein sollte.


Genau auf den Punkt gebracht Werner.
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Jo-Gi schrieb:

Au Backe! Rekonstruierte, auf alt getrimmte Häuser sind auch kaum schöner, sondern erinnern idR eher an Freizeitpark resp. Bühnenkulisse (s. Ostseite Römereberg).


Wir sprechen hier von einer "Rekonstruktion". Hier werden keine Häuser auf "alt getrimmt" gebaut, die  Rekonstruktion des Altbestandes des TR-Areals basiert auf Original-Vorlagen und Bauplänen.
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guuuude schrieb:
Schade das die Stadt nicht mehr an die ursprünge..............................ach das führt zu jetzt zu weit


Du meinst die kloakenähnlichen Zustände der Straßen, der Gestank, die Armut in der Altstadt...? Gern vergisst man rückblickend immer mehr die Realität.
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Frankfurter_Bubb. schrieb:
guuuude schrieb:
Schade das die Stadt nicht mehr an die ursprünge..............................ach das führt zu jetzt zu weit


Du meinst die kloakenähnlichen Zustände der Straßen, der Gestank, die Armut in der Altstadt...? Gern vergisst man rückblickend immer mehr die Realität.



Gut gesagt. Man muss sich immer klar machen, dass jede Rekonstruktion der angeblich so "guten alten Zeit" immer Gefahr läuft, das Disney-World Abbild diesr Zeit zu sein.
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stefank schrieb:
Frankfurter_Bubb. schrieb:
guuuude schrieb:
Schade das die Stadt nicht mehr an die ursprünge..............................ach das führt zu jetzt zu weit


Du meinst die kloakenähnlichen Zustände der Straßen, der Gestank, die Armut in der Altstadt...? Gern vergisst man rückblickend immer mehr die Realität.



Gut gesagt. Man muss sich immer klar machen, dass jede Rekonstruktion der angeblich so "guten alten Zeit" immer Gefahr läuft, das Disney-World Abbild diesr Zeit zu sein.


ja. die romanik derjenigen, die es nicht leben mussten.

das spricht nicht gegen den abriss des technischen rathauses. aber die lebensumstände derjenigen, die damals die historische altstadt bewohnten, die würde sich wahrscheinlich keiner von uns zumuten wollen.

die konstruktion einer disney-world trifft schon ziemlich genau das, was da geplant ist.
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Schon mal in einen anderen Thread geschrieben. Was wäre denn an der alten Berliner Mitte schön, wenn diese nicht noch zu Honeckers Zeiten wieder rekonstruiert worden wäre? Ist die Semper-Oper oder der Zwinger in Dresden,  die Alte Oper in Frankfurt Disneyland?

Ist die Nachkonstruktion der durch den Krieg dem Erdboden gleich gemachten polnischen Städte Phantasialand? Hätten dort lieber die Plattenbauten oder die Aufmarschplätze der Maiparaden erhalten werden sollen?

Statt froh zu sein, dass wir überhaupt eine Chance bekommen haben, über die architektonische Wiederbelebung des Herzen Frankfurts Gedanken machen zu dürfen, wird nur rumgenörgelt.

Verstehe das wer will...
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Chriz schrieb:
Ich frage mich immer nur, waren diese Gebäude damals "schön"? Diese Bausünden aus den 70ern und 80ern gibt es ja zu hauf. Natürlich mussten die Gebäude damals vorallem funktionell (und billig) sein, aber das mein Ästhetik und Funktionalität miteinander vereinen kann sieht man ja hier und da...


das problem des techn. rathauses ist mmn, dass es wie ein fremdkörper in die umherstehende architektur reingepresst wurde. das passt da nicht hin.

grundsätzlich habe ich allerdings ein faible für die architektur dieser zeit, so sie denn in den raum passt. völlig verzückt war ich zb gerade bei der wiederaufführung von fassbinders "welt am draht", der das thema "matrix" schon 1973 verfilmt hat. mit der damals neuen architektur eine futuristische welt zu erzählen, hat schon großartige momente und bilder geschaffen.

da die bürostadt angesprochen wurde: als niederräder bub haben mich die beiden olivetti-türme schon als kind fasziniert!
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4d/Olivetti_Buildings_-_Egon_Eiermann.jpg

grundsätzlich sollten die frankfurter aber dankbar sein, dass nach dem krieg nicht köln gespielt wurde, sondern die altbauten häufig wieder augebaut wurden.
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Frankfurter_Bubb. schrieb:
Jo-Gi schrieb:

Au Backe! Rekonstruierte, auf alt getrimmte Häuser sind auch kaum schöner, sondern erinnern idR eher an Freizeitpark resp. Bühnenkulisse (s. Ostseite Römereberg).


Wir sprechen hier von einer "Rekonstruktion". Hier werden keine Häuser auf "alt getrimmt" gebaut, die  Rekonstruktion des Altbestandes des TR-Areals basiert auf Original-Vorlagen und Bauplänen.


Es wird, wenn mich nicht alles täuscht, die alte Bebauung wieder rekonstruiert. Das heisst, es werden Häuser errichtet, die meinetwegen den alten entsprechen - nur eben nicht alt, sondern neu sind. Und sowas hat, wie ich finde, wenig Charme.
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Jo-Gi schrieb:
Es wird, wenn mich nicht alles täuscht, die alte Bebauung wieder rekonstruiert. Das heisst, es werden Häuser errichtet, die meinetwegen den alten entsprechen - nur eben nicht alt, sondern neu sind. Und sowas hat, wie ich finde, wenig Charme.


Mehr Charme als das, was in den meisten dt. Städten rumsteht. Wer auf ältere 50er bis 70er Originale mit dementsprechendem "Charme" steht, sollte sich mal KS angucken. Wer den Anblick der Innenstadt ohne Schädigung der Augen übersteht....herzlichen Glückwunsch!

Abgesehen davon würde ich drauf wetten, daß 95% von den Leuten, die täglich über den Römerberg tigern, die jetzigen Gebäude für Originale halten, von daher hat es für die allerwenigsten "Disneyland"-Charakter, weil sie es eh net besser wissen.
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Das ist eh alles relativ und von daher die Debatte eigentlich Makulatur.

Mir ist ein gewachsenes Stadtbild, notgedrungen auch mit derlei Bausünden, lieber als Rekonstruktionen, die dazu dienen, krampfhaft das Schöne und mal Dagewesene wieder herzustellen, was leider nicht möglich ist. Beispiele im In- und Ausland gibt es genügend (man denke an den Irrsinn, der mit dem Palast der Republik als zeitgeschichtliches Dokument zugunsten einer alten Schloßfassade, von denen Deutschland wahrlich genug zu bieten hat, getrieben wurde).
Am Römerberg als zentralem Punkt kann man das ja noch verstehen, da stand ja garnichts mehr nach dem zweiten Weltkrieg. Aber jetzt, wo die Stadtentwicklung vorangetrieben wurde und sich der Städtebau verändert hat, die Architektur zu Gunsten von Fachwerkhäuschen derart grundelegend zu verändern, halte ich für unangebracht. Ein solcher bedingt hübscher Bunker verleiht der Stadt immerhin Urbanität und ist ja irgendwie auch ein Dokument für die Bauweisen in den entsprechenen Zeiten. Kein Vergleich zu reinen Betonwüsten wie in KS.

Vielleicht ist es auch eine Generationenfrage, nämlich ob man FFM ohne TR kennt oder nicht.
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nun ja, das Technische Rathaus befindet sich auch auf zentralem Gebiet. Zwischen Dom und Römer, zentraler geht's kaum.
Krönungsweg und so.

Und ich denke schon, völlig missratene Planung darf auch mal korrigiert werden.
Wenn das jetzt ein ganzes Ensemble wäre, könnte man es auch stehen lassen.

Sollte man denn auch die beschissene Hauptwache mit ihren grauenhaften Eingängen zur B-Ebene lassen, wie sie ist?
In meinen Augen auch ein Ort, den man verbessern und verschönern sollte.
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Frankfurter_Bubb. schrieb:
guuuude schrieb:
Schade das die Stadt nicht mehr an die ursprünge..............................ach das führt zu jetzt zu weit


Du meinst die kloakenähnlichen Zustände der Straßen, der Gestank, die Armut in der Altstadt...? Gern vergisst man rückblickend immer mehr die Realität.



Vielleicht gibt es da draussen noch mehr als Mittelalter und Glassfassaden?

Schon mal ein Bild von z.b der alten Hauptwache? gesehen. kloake? Mann mann


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