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Tour de France 2010

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so, mal kurze Zusammenfassung der deutschen Fahrer, die ich im Gegensatz zu vielen anderen jetzt nicht als so schlecht fand. Klar, einige sind hinter ihren Möglichkeiten geblieben (insbesondere Milram), andere haben ihre Aufgaben jedoch bestens erfüllt.

Voigt: Hat sich trotz Verletzung nach Paris gekämpft. Sein Teamkapitän Andy Schleck kam immerhin als Zweiter nach Paris.
Klöden: Bester Deutscher, hatte auf dem Weg nach Ahrenberg Pech, als 14. der Gesamtwertung nur leicht unter den Erwartungen
Klier: Nicht besonders in Erscheinung getreten.
Lang: Wurde von seinem Teamkapitän Van den Broeck öfters gelobt. Guter Helfer bei Omega Pharma Lotto.
Grabsch: Der ehemalige Zeitfahrweltmeister war immerhin Dritter im abschileßendem Zeitfahren, was man von ihm nicht unbedingt erwartet hätte.
Martin: Von ihm hatte man sich im GK deutlich mehr erwartet. Hat ja auch schon ziemlich am Anfang der Tour zugegeben, nicht gut in Form zu sein. Aber hat wichtige Helferdienste für Cavendish verrichtet und zwei zweite Plätze im Zeitfahren können sich absolut sehen lassen.
Burghardt: Immerhin auf dem Weg zum Tourmalet in der Fluchtgruppe
Gerdemann: Eine Enttäuschung. Milrams Fahrer fürs GK (dort lediglich 84.), auch in Fluchtgruppen ging mit ihm nicht viel.
Ciolek: Von ihm hatte man sich in den Sprints mehr erwartet.
Fröhlinger: unauffällig gefahren.
Kluge: Einmal in der Fluchtgruppe - bei seinem Tour-Debüt nach der 9. Etappe ausgestiegen
Knees: Bislang zumindest konstant unter den Top 30 im GK - jetzt 91. Hat immer wieder versucht, in Fluchtgruppen zu kommen, ist aber nur zweimal gelungen.
Wegmann: Von ihm hatte man sich, vor allem in Sachen Ausreißversuche mehr erwartet
Niermann: Wichtiger Helfer von Gesink/Menchov, der am Ende auf dem Podium war. Wurde vom Team sehr gelobt. Dazu als 56. Zweitbester Deutscher der Gesamtwertung
Hondo: Helfer/Anfahrer für Petacchi, der immerhin (zumindest vorläufig) die Punktewertung gewonnen hat.
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Überzeugt haben mich bei dieser Tour nur wenige deutsche Fahrer. Am ehesten angetan bin ich noch von Grischa Niermann, der toll für seine beiden Klassementfahrer gearbeitet hat. Der verrichtet seit Jahren seine Dienste, ein klasse Fahrer. Klöden fande ich solide, genau wie Voigt, der alles gegeben hat. Mehr kann er einfach nicht mehr leisten, kein Wunder, der Mann geht stark auf die 40 zu. Dafür sind seine Leistungen immernoch beeindruckend.

Martin, Knees und Gerdemann haben absolut enttäuscht, da braucht man nix beschönigen. Milram wurde zudem letzter in der Teamwertung, Ciolek konnte nur ein nennenswertes Ergebnis vorweisen (Etappenzweiter). Gut fande ich dagegen, wie Ciolek teilweise über die Berge gekommen ist. Ich glaube, dass er momentan auf dem Weg von einem mittelmäßigen Sprinter hin zu einem guten Allrounder. Es wird Etappenprofile geben, die ihm liegen - nämlich genau die, die für die Spitzensprinter zu anspruchsvoll sind. Und gegen die dann verbliebene Konkurrenz kann er seine Sprintfähigkeiten einsetzen. Alles in allem trotzdem eine schöne Tour, spannend bis zum Ende, wenn auch teilweise sehr enttäuschend aus deutscher Sicht.
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Zu Martin muss man sagen, daß er die Zeitfahren top war, in Bezug aufs Gesamtklassement war die Vorbereitung wohl sehr suboptimal, was er ja auch selbst so bewertet.

Er selbst möchte in 3 bis 5 Jahren die Top5 anpeilen, was bei entsprechender Lernkurve ein realistischer Ansatz ist.

Deswegen sollte man mit ihm da nicht zu hart ins Gericht gehen.
Eine optimale Vorbereitung ist ein schmaler Grat und lieber jetzt richtig in die Scheiße gegriffen, als die nächsten 3 Jahre jeweils nur ein wenig.
Zudem wird er viel Kraft gespart haben für das letzte Zeitfahren, er hätte sich wohl besser platzieren können, aber Etappensieg ist wichtiger, als der Unterschied zwischen 40. oder 70. Platz.

Ach ja, einen Deutschen möchte ich mal nennen, der nicht mitgefahren ist und zwar Greipel.
Ich bin sehr gespannt in welchem Team er unterkommt.
Und ich wette der heizt Cavendish nächstes Jahr richtig ein, die Wut, die der im Bauch hat wird sich halten.
Halte ihn auch für ein Stück stärker als Ciolek.
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SemperFi schrieb:

Und ich wette der heizt Cavendish nächstes Jahr richtig ein, die Wut, die der im Bauch hat wird sich halten.


Kenne den nicht - was war da?!
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HessiP schrieb:
SemperFi schrieb:

Und ich wette der heizt Cavendish nächstes Jahr richtig ein, die Wut, die der im Bauch hat wird sich halten.


Kenne den nicht - was war da?!

Es ging darum, ob man neben Cavendish einen zweiten schnellen Mann, sprich Sprinter, für die Tour de France nominiert - in diesem Fall Andre Greipel. Cavendish war "not amused" darüber und hat gesagt: Was wollt ihr mit dem Greipel? Der hat doch bis jetzt eh nur irgendwelche kleinen Drecksrennen gewonnen. Wenns gilt, bin ich der Mann (sinngemäß).

Greipel ist auf jeden Fall stärker als Ciolek, genau wie H. Haussler, aber der will ja jetzt leider für Australien starten.
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Hallo Radsportfans,
heute vor 13 Jahren hat der Ulle die TdF gewonnen...danach hat bei ihm irgendwie die Chemie nicht mehr gestimmt...
dopingfreie grüße
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Ullrich an Burn-out erkrankt

Ich wünsche dem Mann alles Gute. Egal was er gemacht hat oder nicht: Er hat kein Verbrechen begangen und wenn überhaupt, dann nur das getan, was alle anderen auch getan haben. Dass es ihm jetzt so schlecht geht, hat sicher auch mit der Treibjagd von ARD, ZDF und sonstiger Deutscher Presse gegen ihn zu tun.
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Der Herr Hettfleisch von der Frankfurter Rundschau hat heute mal einen sehr guten Kommentar geschrieben. Das war für mich das vernünftigste (weil differenziert), was ich seit Jahren in Deutschen Medien zum Thema Jan Ullrich gelesen habe.

http://www.fr-online.de/sport/denkmalpflege/-/1472784/4555866/-/index.html

Vielleicht gibt es ja Hoffnung, dass die Medien in Deutschland langsam mal anfangen, ihren verlogenen und pseudomoralischen Rachezug gegen den Radsport zu hinterfragen.
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nordic_eagle schrieb:
Vielleicht gibt es ja Hoffnung, dass die Medien in Deutschland langsam mal anfangen, ihren verlogenen und pseudomoralischen Rachezug gegen den Radsport zu hinterfragen.  


Vielleicht beginnt der Radsport ja mal selbst mit der Hinterfragung...
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069er schrieb:
nordic_eagle schrieb:
Vielleicht gibt es ja Hoffnung, dass die Medien in Deutschland langsam mal anfangen, ihren verlogenen und pseudomoralischen Rachezug gegen den Radsport zu hinterfragen.  


Vielleicht beginnt der Radsport ja mal selbst mit der Hinterfragung...


ja bestimmt. genau dann, wenn die Leichtathleten, die Wintersportler und die restliche Sportwelt beginnt, sich zu hinterfragen...
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Ulle,Ulle 2006 (damals erst 32) alles hinzuwerfen und einfach aufzuhören war nicht klug.
Basso, Winokurow u.s.w. haben auch Sperren abgesessen und wieder neu angegriffen.
Ob er jetzt im nachhinein doch alles zugibt oder weiterhin
schweigt is Wurscht, sein guter Ruf ist wohl für immer dahin.
Statt kämpfen und siegen ducken und verkriechen.
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Cocoon-adler schrieb:
Ulle,Ulle 2006 (damals erst 32) alles hinzuwerfen und einfach aufzuhören war nicht klug.
Basso, Winokurow u.s.w. haben auch Sperren abgesessen und wieder neu angegriffen.
Ob er jetzt im nachhinein doch alles zugibt oder weiterhin
schweigt is Wurscht, sein guter Ruf ist wohl für immer dahin.
Statt kämpfen und siegen ducken und verkriechen.




Leider war er nunmal der deutsche Radsportheld und kein Spanier, Italiener oder Holländer...

Und wir können uns diesen medialen Dauerdruck nunmal nicht vorstellen, daran zerbrechen Menschen, er ist nicht der erste und er wird nicht der letzte sein.

Sportliches Talent ist nunmal nicht gleichbedeutend mit stabiler Psyche unter 24/7 Dauerbeobachtung.
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guten morsche, und doch gedopt und keiner wollts erzählen. Sumpfige grüße
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Brady schrieb:
guten morsche, und doch gedopt und keiner wollts erzählen. Sumpfige grüße

waren doch nur verunreinigte Lebensmittel. Niemals nicht wird beim Fahrradfahren gedopt.
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MrBoccia schrieb:
Brady schrieb:
guten morsche, und doch gedopt und keiner wollts erzählen. Sumpfige grüße

waren doch nur verunreinigte Lebensmittel. Niemals nicht wird beim Fahrradfahren gedopt.


...kann ich mir auch nicht vorstellen.
da war sicher Dreck in der Milchschnitte  
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http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,720389,00.html

Ein Jammer was aus diesem wirklich tollen Sport gemacht wird.  
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MrBoccia schrieb:
Brady schrieb:
guten morsche, und doch gedopt und keiner wollts erzählen. Sumpfige grüße

waren doch nur verunreinigte Lebensmittel. Niemals nicht wird beim Fahrradfahren gedopt.


Eben. Beim Radsport wird nicht gedopt. Freut mich für Andy  

Nein, Spaß beiseite, schade um diesen wirklich tollen Sport...
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Ausnahmsweise fand ich die Bild heute lustig, habs in der S-Bahn heute morgen gesehen: Ein großes Bild von Contador und drüber ganz lapidar "War ja klar..."

Mein Kommentar dazu: War ja klar. Bin froh, dass sie ihn erwischt haben. Fuentes und so.

Die UCI ist der größte Drecksverband ever, wie die die Topathleten deckt ist unglaublich...

sportal.de schrieb:
Bei einem "längeren Gespräch" mit der UCI am 26. August - zwei Tage nachdem er vom Doping-Vorwurf erfahren hatte - habe der Verband laut Contador bereits von Lebensmittelverunreinigung gesprochen und ihm damit die Verteidigungslinie vorgegeben. "Danach war ich ständig in Kontakt mit der UCI", offenbarte er.


   
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Ewigtreuer schrieb:
MrBoccia schrieb:
Brady schrieb:
guten morsche, und doch gedopt und keiner wollts erzählen. Sumpfige grüße

waren doch nur verunreinigte Lebensmittel. Niemals nicht wird beim Fahrradfahren gedopt.


...kann ich mir auch nicht vorstellen.
da war sicher Dreck in der Milchschnitte    

Wie einfallslos. Dem Baumann hatten sie das Zeug wenigstens noch in die Zahnpasta getan. Da war es wenigstens noch schlüssig, dass nur er betroffen war.  
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Basaltkopp schrieb:
Ewigtreuer schrieb:
MrBoccia schrieb:
Brady schrieb:
guten morsche, und doch gedopt und keiner wollts erzählen. Sumpfige grüße

waren doch nur verunreinigte Lebensmittel. Niemals nicht wird beim Fahrradfahren gedopt.


...kann ich mir auch nicht vorstellen.
da war sicher Dreck in der Milchschnitte    

Wie einfallslos. Dem Baumann hatten sie das Zeug wenigstens noch in die Zahnpasta getan. Da war es wenigstens noch schlüssig, dass nur er betroffen war.  


Ja... Die Zahnpasta-Verschwörung hatte Stil  


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