natürlich war diese form des cdu-wahlkampfes erfolgreich.
erstens wurden die medien sehr geschickt genutzt um dieses thema ganz dick aufzublasen, sowohl pro, als auch con. dem wähler wurde geschickt sugeriert, dass man das "ausländerproblem" lösen wolle.
zweitens wurden die rechten wähler fast komplett einkassiert.
ich halte koch für einen gerissenen karrieristen, der sehr genau weis was er tut. seine antriebsfedern sind machtgewinn und machterhalt. damit steht er in der hessischen oder gar deutschen politik nicht alleine, solche personen gibt es in jeder partei.
aber, und das war mein ausgangspunkt, seine mittel sind in meinen augen unmoralisch und die kann man mir auch nicht schönreden. wer mit den mitteln einverstanden ist und sie auch noch zu verteidigen sucht, der soll das mal machen. ich bin damit nicht einverstanden.
und zum thema parteispenden: es hat schon einen grund, warum parteispenden ab einer gewissen höhe ausgewiesen werden müssen. damit soll zu große einflußnahme unterbunden oder zumindest sichtbar gemacht werden. erlaubt sind sie. wer sie also verschleiert, verheimlicht und über ausländische konten fließen lässt um sie verdeckt im wahlkampf nutzen zu können der handelt in meinen augen nicht nur anti-demokratisch sondern entgegen entsprechende gesetze und damit kriminell. und wird schon irgendwelche gründe haben so zu handeln.
wenn also herr koch tatsächlich nichts gewußt haben sollte (was ich, ehrlich gesagt nur für sehr schwer vorstellbar halte), dann war er nichts desdotrotz der politisch verantwortliche. und als solcher zumindest überfordert.
ich schließe mich da einem vorredner an, das kann er nicht mehr gut machen, egal wie seine politik aussieht und wie erfolgreich sie ist (worüber man auch zumindest sehr geteilter meinung sein kann).
peter schrieb: natürlich war diese form des cdu-wahlkampfes erfolgreich.
erstens wurden die medien sehr geschickt genutzt um dieses thema ganz dick aufzublasen, sowohl pro, als auch con. dem wähler wurde geschickt sugeriert, dass man das "ausländerproblem" lösen wolle.
Aber dann haben doch, damals die SPD und die Grünen auf ganzer Linie versagt oder nicht? Anscheinend haben sie es ja damals nicht geschafft, die Wähler davon zu überzeugen, dass es überhaupt kein Ausländerproblem gibt!?
Was mich nur wundert ist, dass hier immer noch über die erste Wahl gesprochen wird und nicht darüber, dass ein Herr Koch bei der zweiten Wahl die absolute Mehrheit errungen hat....trotz Spendenskandal....sind über 50% der Hessen einfach nur doof im Kopf?
.... Was mich nur wundert ist, dass hier immer noch über die erste Wahl gesprochen wird und nicht darüber, dass ein Herr Koch bei der zweiten Wahl die absolute Mehrheit errungen hat....trotz Spendenskandal....sind über 50% der Hessen einfach nur doof im Kopf?
Das kommt unterschwellig immerwieder durch. Die CDU spielt die Ausländerkarte (ohne Wertung gesagt) und wird gewählt. Hessen ist Naziland
Fazit: Wenn die den Koch wählen sind die alle dooooof! *ätsch* So ist ja dann auch der Wahlkampf oftmals gestrickt.
peter schrieb: natürlich war diese form des cdu-wahlkampfes erfolgreich.
erstens wurden die medien sehr geschickt genutzt um dieses thema ganz dick aufzublasen, sowohl pro, als auch con. dem wähler wurde geschickt sugeriert, dass man das "ausländerproblem" lösen wolle.
Aber dann haben doch, damals die SPD und die Grünen auf ganzer Linie versagt oder nicht? Anscheinend haben sie es ja damals nicht geschafft, die Wähler davon zu überzeugen, dass es überhaupt kein Ausländerproblem gibt!?
Was mich nur wundert ist, dass hier immer noch über die erste Wahl gesprochen wird und nicht darüber, dass ein Herr Koch bei der zweiten Wahl die absolute Mehrheit errungen hat....trotz Spendenskandal....sind über 50% der Hessen einfach nur doof im Kopf?
wie das so ist mit den statistiken. infratest-dimap (gilt jedoch als spd-nah) schreibt, dass die doppelpasskampagne wahlentscheidend war.
die daten des zentralarchivs für empirische sozialforschung (primärdaten von forschungsgruppe wahlen - eher cdu-nah) sprechen hier jedoch eine gänzlich andere sprache.
denke die umfragedaten dieser studie belegen eindeutig, dass der doppelpass nicht das wahlentscheidende thema war. es war sicher ein wichtiger faktor, aber eben nur einer unter anderen.
jetzt kann man sich je nach politischer couleur, die studie heraussuchen, die einem besser gefällt. die angeblich unumstössliche wahrheit, der doppelpass habe koch an die macht gebracht, ist dennoch zumindest diskussionswürdig und keiner der dies tut macht sich der geschichtsfälschung schuldig, wie hier schon mutig behauptet
die cdu griff hier ein thema auf, welches eine politische stimmung antizipierte und die hat originär nichts mit rechtsradikalismus zu tun, sondern mit den themen "angst vor überfremdung" und "bekenntnis zum deutschen staat", die heute topaktuell sind, siehe staatsbürgerschaftstest, was quer durch die parteien diskutiert wird.
prima, erst rassistische stimmung produzieren und gekannte latente ausländerfeindlichkeit benutzen, um wahlen (mit)zu gewinnen- nachdem dieses erfolgreich war, beruft man sich heute darauf, dass "diese themen" heute topaktuell sind. koch hätte quasi "visionen" gehabt. klar, wenn heute die "multi-kulti-schwuchteln" als politischer mainstream durchgehen. inwieweit auch die kamapgne wegbereiter oder ausdruck einer intoleranten haltung sind, sei dahin gestellt. auch dass die "angst vor überfremdung" so gar nichts mit "rechtsradikalismus" zu tun hat, scheint mehr als fraglich.
die frage nach dem schwarzgeld stellt sich auch im zusammenhang mit der finanzierung des wahlkampfes. die mit schwarzgeld finanzierte kampagne war seinerzeit grundlage für eine cdu regierung unter koch.
beeindruckten mich vor allem wichtige entscheidungen, wie die umwandlung der polizeifarben von grün in blau - in zeiten knapper kassen ein wesentlicher beitrag zur sanierung, ebenso wie der kauf eines klosters, dessen ehemaliger inhaber gerade mal knapp bei kasse war.
perfide, skrupellos und unverfroren; dieses dürften wohl die bezeichnungen sein, welche die art und weise der politik des herrn koch am ehesten bezeichenen.
schade halt, dass sich die moderne spd inhaltlich nur marginal von der cdu unterscheidet und die grünen so gar nichts mehr von sozialen ungerechtigkeiten wissen wollen, solange sie ein zipfelchen macht in ihren händen halten und bäumchen pflanzen können.
zweitens wurden die rechten wähler fast komplett einkassiert.
hierzu post 50. es war immer eine allgemein anerkannte demokratische gepflogenheit (auch von der spd akzeptiert), dass die cdu durch auch wähler des rechten randes integrieren sollte. auf diese weise wird verhindert, dass sie zu rechten parteien abdriften und sie werden so in die gesellschaft zurück geholt. das bezeichnet man ja gerade mit der integrationskraft von volksparteien. wenn die cdu dies dann aber tut, wird ihr vorgeworfen sie "fische im brauen sumpf".
peter schrieb:
wenn also herr koch tatsächlich nichts gewußt haben sollte (was ich, ehrlich gesagt nur für sehr schwer vorstellbar halte), dann war er nichts desdotrotz der politisch verantwortliche. und als solcher zumindest überfordert.
dir ist schon klar, dass der hessische spendenskandal seinen ursprung im jahr 1983 hat. zu diesem zeitpunkt paukte der böse roland wahrscheinlich gerade für sein zweites staatsexamen. aber da er ja nach dir politisch verantwortlich war, saß er wahrscheinlich mit seinen 25 lenzen auf dem rücksitz einer schwarzen limousine mit richtung basel und streichelte gewinnend lächelnd einen schwarzen lederkoffer. ab 1990 war er dann cdu-fraktionsvorsitzender. wenn man weiß, mit welcher diskretion (und gerade mit dem hintergedanken, dass die fraktion davon nichts wissen sollte) die wittgensteins das system damals aufzogen, dann fände ich es eher überraschend, wenn er etwas davon gewusst hätte. die argumentation er hätte entweder gelogen oder war zu blöd seinen laden zu führen, ist schlicht doppelzüngig. erst wird die kriminelle energie der weyrauchs gegeißelt und dann kritisiert, dass das nicht jedem cdu-politiker seit jeher klar war. was glaubst du denn wie politik läuft?
aber von politischer verantwortung von koch zu sprechen, spottet jeder beschreibung, wie es FF sagen würde.
prima, erst rassistische stimmung produzieren und gekannte latente ausländerfeindlichkeit benutzen, um wahlen (mit)zu gewinnen- nachdem dieses erfolgreich war, beruft man sich heute darauf, dass "diese themen" heute topaktuell sind. koch hätte quasi "visionen" gehabt. klar, wenn heute die "multi-kulti-schwuchteln" als politischer mainstream durchgehen. inwieweit auch die kamapgne wegbereiter oder ausdruck einer intoleranten haltung sind, sei dahin gestellt. auch dass die "angst vor überfremdung" so gar nichts mit "rechtsradikalismus" zu tun hat, scheint mehr als fraglich.
ist ja ganz klar. im februar 1999 waren ganz plötzlich alle hessen rechtsradikal und ausländerfeindlich und wählten deshalb roland goebbels ins amt. zwei wochen später sperrten sie dann wieder ihre reichkriegsflaggen in den schrank und gingen wieder zur liberalen, toleranten, multikulturellen tagesordnung über. denkst du nicht du machst es dir ein bißchen zu einfach?
integration, parallelgesellschaften, patriotismus, bekenntnis zum deutschen staat, deutsche sprache sind heute wichtige politische themen, die quer durch die politischen parteien gottseidank immer ideologiefreier diskutiert werden. gerade vor dem hintergrund von parellelgesellschaften und islamistischen terrors, finde ich es waghalsig diesen komplex unter die rubrik "intolerante meinungen" zu verbuchen. aber es ist ein liebgewonner linker reflex geworden, sobald die cdu über den umgang mit ausländern und immigranten spricht, ihr mit der ausländerfeindlichkeitskeule eins über den schädel zu ziehen. meine favoriten sind hier ströbele und roth, die vermuten noch in jedem cdu-politiker das gauleitergen.
gerade hessen und besonders das rhein-main gebiet waren schon immer eins der multikulturellsten und tolerantesten flecken in deutschland. darauf basiert sein wohlstand. schon a.h. verabscheute frankfurt als judenstadt. nur im februar 1999 wurde die mehrheit dieser sonst toleranten bürger auf einmal kleine ausländerhassende nazis. der doppelpass ist ein komplexes thema und man kann auch mit guten argumenten gegen ihn sein, ohne gleich zum rechten rand zu gehören. die doppelpasskampagne war ausdruck eines vorhandenen integrationsproblems in deutschland und deshalb mobilisierte er viele demokratisch denkende menschen. die heutige debatte zeigt doch, dass diese problematik absolut akut ist.
erstmal @schwarze sabine: ich hab doch explizit von ausnahmen gesprochen!
Schoppenpetzer schrieb: Ich würde gerne wissen, wie und wo du dir deine Meinung über mich angeeignet hast. (...) Das tradiorionelle Familienbild war bis auf die Frauendiskriminierung recht erfolgreich.
von welcher epoche des traditionellen familienbildes sprichst du eigentlich? immerhin ist das familienbild auch dem gesellschaftlichem wandel unterzogen. aber dieser satz zeigt auf, wo dein hase lang läuft! alleinerziehung findet in deinem weltbild nicht statt, ist aber nunmal realität. ebenso ist es ein fakt, dass männer bei gleicher qualifikation und gleicher stellung deutlich höher verdienen.
ein weiterer punkt, der bei dir keinerlei beachtung findet: nicht alle kinder sind erwünscht, sondern zb. durch religiösen druck auf der welt. im deinem tradi-familienbild werden sie typischerweise schnell vernachlässigt. manchmal denke ich sogar an dich, wenn ich in der u-bahn familien sehe, die auch dich schnell von der sinnhaftigkeit einer ganztagsbetreuung überzeugen dürften. vielleicht ahnst du sogar, wie lernbegierig kleine menschen sein können, und kannst evtl. sogar abstrahieren, in welch frühen jahren die soziale schere die entwicklung beschneidet. keine anregungen, was andere kids so treiben und statt zuwendung gibt's schokolade...
aber: hast du dich eigentlich mal mit jungen eltern unterhalten?
klar gibt es heut zu tage mehr und mehr männer, denen kein zacken aus der krone fällt, sich ums kind zu kümmern. nur wirst du im fall der fälle recht schnell einen deutlich biologischen nachteil spüren, wenn du zum ersten mal in die situation kommst, das kind stillen zu müssen... (glaube mir einfach mal, dass der begriff verzweiflung eine neue dimension bekommt und du schweißporen deines körpers kennen lernst, von denen du nicht wusstest, dass es sie gibt) es gibt auch fälle, wo der zu hause gebliebene vater das kind regelmäßig zu festen zeiten der mutter ins büro zum stillen gebracht hat. wir dürften schnell überein kommen, dass diese variante nicht gerade bequemlich ist, und auch nicht von der gänze der arbeitgeber geduldet werden würde.
im allgemeinen belegen allerdings statistische erhebungen, dass im nachwuchsfall der klassische versorger mehr arbeitet, als vorher. liegt wohl einerseits an dem druck, der familie ein möglichst gutes leben zu ermöglichen, andererseits an dem wegfall von einkommen.
womit wir bei der mär des halbtagsjobs sind:
hast du eine vorstellung, was üblicherweise im westen der republik ein betreuungsplatz kostet und wieviel von dem geld des zusätzlichen halbtagsjobs übrig bleibt? das ganze ist im großen und ganzen ein nullsummenspiel - schon beim ersten kind! (da mein freundes- und bekanntenkreis zumeist auch erst beim ersten sproß angekommen ist, kenn ich mich mit der staffelung bei weiteren kinder nicht aus) und nicht jeder zahlt, wie wir hier in berlin augenblicklich 20.- für die betreuung und 23.- für die verpflegung! wenn der job dann zum hobby wird, muss man ihn schon lieben. und nicht jeder hat das privileg, sein hobby zum beruf gemacht zu haben. gar nicht mal unhäufig kommt dann auch noch mobbing mit ins spiel, weil arbeitgeber naturgemäß lieber arbeitskräfte haben, die nicht wegen "unsere kita hat scharlach" zu hause bleiben müssen und gnadenlos rechtzeitig zur abholungszeit den hammer fallen lassen.
ich kann dir von müttern erzählen, die auf dem weg zur arbeit ihr kind in die halbtagsbetreuung geben, auf dem rückweg wieder abholen und bis der mann dann zu hause ist, grundlegende häusliche pflichten erledigen müssen. du kannst ja mal - der erfahrung wegen - babysitten und dabei einkaufen, kochen und die wohnung putzen! und wenn du dir dann noch vorstellst, dass du ständig wegen deiner lebensumstände in deinem beruf schräg angemacht wurdest und kleinigkeiten aufgebauscht worden sind, ist das nervenkostüm schnell sehr dünn - was sich nicht unbedingt zum wohle des kindes auswirkt.
was ich mit langer rede sagen will: nicht jeder hat die möglichkeit, das von dir protegierte weltbild zu leben, welches auch nur unter bestimmten umständen die beste lösung ist.
dir ist schon klar, dass der hessische spendenskandal seinen ursprung im jahr 1983 hat. zu diesem zeitpunkt paukte der böse roland wahrscheinlich gerade für sein zweites staatsexamen. aber da er ja nach dir politisch verantwortlich war, saß er wahrscheinlich mit seinen 25 lenzen auf dem rücksitz einer schwarzen limousine mit richtung basel und streichelte gewinnend lächelnd einen schwarzen lederkoffer. ab 1990 war er dann cdu-fraktionsvorsitzender. wenn man weiß, mit welcher diskretion (und gerade mit dem hintergedanken, dass die fraktion davon nichts wissen sollte) die wittgensteins das system damals aufzogen, dann fände ich es eher überraschend, wenn er etwas davon gewusst hätte. die argumentation er hätte entweder gelogen oder war zu blöd seinen laden zu führen, ist schlicht doppelzüngig. erst wird die kriminelle energie der weyrauchs gegeißelt und dann kritisiert, dass das nicht jedem cdu-politiker seit jeher klar war. was glaubst du denn wie politik läuft?
du schreibst die wahrheit - aber nur die halbe. nein, koch hat die kassen nicht eingeführt. wurde hier auch, glaube ich, von niemandem behauptet. es sollte und müßte ihm aber doch aufgefallen sein, dass er schier unerschöpliche mittel zur finanzierung seines wahlkampfes hatte. irgendwo mußte das geld doch herkommen? selbst wenn koch die schwarzen konten unbekannt waren, dann muß er doch einen überblick über das offiziel verfügbare vermögen der hessen-cdu haben. oder findest du ich erwarte da zuviel?
wenn ich weiß, dass mein sohn 500€ auf dem konto hat und dann mit einem ferrari vorfährt und etwas von einer erbschaft erzählt, würde ich das so stehen lassen? ich denke mein menschenverstand würde mich dazu bringen ganz genau zu überprüfen wo das geld hergekommen ist. kann ich das von einem mann der ministerpräsident werden möchte nicht erwarten? hat die cdu kein controlling dem auffällt, dass mehr geld ausgegeben wird als reinkommt? und, geht man mit einer solchen auffälligkeit nicht zum nächsthöheren vorgesetzten und das ganze landet irgendwann beim chef?
ich behaupte, dass da eine ganze menge leute involviert gewesen sein müssen um den deckel gegenüber koch draufzuhalten, unter der prämisse, dass dieser wirklich nichts wußte. und wenn dem so ist, dann ist ihm das selbstverständlich anzulasten. das nennt man verantwortlichkeit.
was glaubst du denn wie politik läuft?
man beantwortet fragen zwar gemeinhin nicht mit gegenfragen, aber:
was glaubst du denn wie es in politik laufen sollte?
ich entnehme deiner selbstpositionierung, dass du deutlich weniger in der politik anrüchig findest als ich. nur auf den herrn fischer, der vor 30 jahren mal an krawallen beteiligt war, deutest du mahnend mit dem zeigefinger. und vier finger zeigen zurück.
du schreibst die wahrheit - aber nur die halbe. nein, koch hat die kassen nicht eingeführt. wurde hier auch, glaube ich, von niemandem behauptet. es sollte und müßte ihm aber doch aufgefallen sein, dass er schier unerschöpliche mittel zur finanzierung seines wahlkampfes hatte. irgendwo mußte das geld doch herkommen? selbst wenn koch die schwarzen konten unbekannt waren, dann muß er doch einen überblick über das offiziel verfügbare vermögen der hessen-cdu haben. oder findest du ich erwarte da zuviel?
woher kommst du zu der einsicht, dass koch "schier unerschöpflicher mittel zur finanzierung seines wahlkampfes" hatte. waren seine plakate mit gold und edelsteinen umrandet und hat jeder, der gegen den doppelpass unterschrieben den montblanc-füller mitnehmen. nach meiner erinnerung war es ein stinknormaler wahlkampf. genauso viel spd wie cdu plakate und infostände. hab ich da damals was verpasst?
außerdem bist du hier wieder unredlich. du erhebst eine spekulation in den stand der wahrheit und basierst darauf dann deine kritik. keiner weiß, ob die hessen-cdu den 1999er wahlkampf mit diesen spenden finanziert hat. es ist eine reine spekulation. auch wenn sie es getan hätte, wo war bitte der vorteil? ist die spd nun schon darauf angewiesen ihre wahlkämpfe durch eine bessere kriegskasse und dadurch mehr propaganda zu gewinnen? wenns nach euch geht, haben die sozn ja die besseren argumente und das tolerantere weltbild. wie gesagt, ich habe keine finanziellen nachteile der spd im wahlkampf gespürt.
peter schrieb:
wenn ich weiß, dass mein sohn 500€ auf dem konto hat und dann mit einem ferrari vorfährt und etwas von einer erbschaft erzählt, würde ich das so stehen lassen? ich denke mein menschenverstand würde mich dazu bringen ganz genau zu überprüfen wo das geld hergekommen ist. kann ich das von einem mann der ministerpräsident werden möchte nicht erwarten? hat die cdu kein controlling dem auffällt, dass mehr geld ausgegeben wird als reinkommt? und, geht man mit einer solchen auffälligkeit nicht zum nächsthöheren vorgesetzten und das ganze landet irgendwann beim chef?
das ist zweifelsohne ein gutes argument. da rk aber erst 1998 landesvorsitzender geworden ist und so vergleichsweise sehr wenig zeit hatte einen aussichtslos scheinenden wahlkampf zu drehen, denke ich mal er war froh, dass genügend geld da war und er sich darum nicht kümmern musste. das spendensystem der cdu auf hessen- und bundesebene war ein mit hoher krimineller energie betriebern äußerst profesionell betriebenes verschleierungsunternehmen gewesen. was glaubst du denn, warum das ganze 15 jahre lang von medien und der eigenen partei unentdeckt geblieben ist? glaubst du eine ganze volkspartei waren verschwiegen verschwörer? es war gerade das ziel das geld vor dem eigenen landesverband geheimzuhalten um begehrlichkeiten zu unterbinden. wenn dies 15 jahre lang vor dem cdu-controlling verschleiert wurde, warum glaubst du dann, dass gerade koch es im jahre 1998 herausfinden sollte. ich glaube du unterschätzt kanther, wittgenstein und weyrauch. warum ziehst du denn nicht mal die möglichkeit in betracht, dass koch von den vorgängen von der presse zum ersten mal wind bekam.
peter schrieb:
ich behaupte, dass da eine ganze menge leute involviert gewesen sein müssen um den deckel gegenüber koch draufzuhalten, unter der prämisse, dass dieser wirklich nichts wußte. und wenn dem so ist, dann ist ihm das selbstverständlich anzulasten. das nennt man verantwortlichkeit.
ich glaube genau das gegenteil ist richtig. sowas funktioniert nur, wenn ganz wenige leute äußerst verschwiegen und verschwörerisch zusammenarbeiten. jeder neuer mitwisser ist da ein großes risiko. die verantwortlichkeit tragen dann die verschwörer und die sollten auch bestraft werden.
peter schrieb:
ich entnehme deiner selbstpositionierung, dass du deutlich weniger in der politik anrüchig findest als ich. nur auf den herrn fischer, der vor 30 jahren mal an krawallen beteiligt war, deutest du mahnend mit dem zeigefinger. und vier finger zeigen zurück.
exkurs fischer: es geht mir nicht um seine dummheiten in den 70ern. körperverletzungen als kavaliersdelikte kleinzureden finde ich zwar bedenklich, aber es geht mir um seine dreiste volksverdummung während des rot-grünen jahrhundertprojekts.
was der mann ungestraft während der visa- und cia-affäre die öffentlichkeit belügen durfte und wie er mit seiner unsäglich arroganten haltung demokratische institutionen verhöhnte, das finde ich für die politische kultur achtmal schlimmer, als kochs (angebliche) verfehlungen. sachen wie behinderung der justiz sind da einfach mirnichtsdirnichts untergegangen, da seine anhänger im auch einen opel-kadett als ferrari abkaufen würden. diese arroganz und selbstdarstellung fand ich mit das unerträglichste was je in der deutschen politik rumlief.
auch sein abtritt, vom feinsten: "ich war der letzte live-rocknroller der deutschen politik. ab jetzt kommt nur noch playback"
was für eine gnadenlose selbstüberschätzung gepaart mit chauvinismus. ich bin so froh, dass unsere jetzige regierung zum großteil aus bescheidenen menschen besteht, die gewisse gepflogenheiten und umgangsformen einzuhalten wissen.
Koch hat ne Trickkiste, die komische Ypse net!!!!! Der Koch wird die Frau im Wahlkampf so fertig machen, was für uns für großen Vorteil sein wird!!!!!! Walter wär für euch ne Chanse gewesen! Ypse net!!!!
maxnutzlast schrieb: exkurs fischer: es geht mir nicht um seine dummheiten in den 70ern.
deswegen führtest du auch den "steinewerfer" und"mann aus der putzgruppe" ein...
maxnutzlast schrieb: was der mann ungestraft während der visa- und cia-affäre die öffentlichkeit belügen durfte und wie er mit seiner unsäglich arroganten haltung demokratische institutionen verhöhnte, das finde ich für die politische kultur achtmal schlimmer, als kochs (angebliche) verfehlungen. sachen wie behinderung der justiz sind da einfach mirnichtsdirnichts untergegangen,
und mal unter uns: wie bewertest du denn das "ehren"wort des wehrmachts-kanzlers? dürfte da nicht unter objektiven maßstäben ein ähnlicher text zu erwarten sein?
kreuzbuerger schrieb: deswegen führtest du auch den "steinewerfer" und"mann aus der putzgruppe" ein...und mal unter uns: wie bewertest du denn das "ehren"wort des wehrmachts-kanzlers? dürfte da nicht unter objektiven maßstäben ein ähnlicher text zu erwarten sein?
ich dachte wir hatten einen deal und wollten uns nicht mehr duellieren, da das nur in rohen beschimpfungen ausartet? für jeden von uns sind die argumente des anderen doch eh keine und die meinung sowieso grundfalsch, viceversa, zumindest erschien es mir bisher so. daher denke ich, dass es nur in hasserfüllten forumstiraden ausufern würde, wenn ich dir jetzt antworte. aber bitte nimm dies nicht als beleg, dass ich keine gegenargumente zu deinem einwurf habe
maxnutzlast schrieb: ich dachte wir hatten einen deal und wollten uns nicht mehr duellieren
nö! (und erspare mir an dieser stelle mind. 3 polemiken, die mir spontan auf der zunge liegen)
also: wie siehts aus mit birnes schweigen vor dem untersuchungsausschuss? wo sehen meine verblendeten augen eine mögliche analogie der wertung falsch - ohne jetzt auf den inhalt der werthaltigkeit deiner aussage ein zu gehen?
also: wie siehts aus mit birnes schweigen vor dem untersuchungsausschuss? wo sehen meine verblendeten augen eine mögliche analogie der wertung falsch - ohne jetzt auf den inhalt der werthaltigkeit deiner aussage ein zu gehen?
gut, wenn du schon so nett bittest.
birne hat gelogen und verschleiert und musste deshalb absolut zurecht von seinem amt als cdu-vorsitzender zurücktreten. das war völlig in ordnung. ein fischer blieb trotz seiner lügen in amt und würden und wird bist heute noch von seinen anhängern als großer politiker gefeiert. da ist der unterschied.
oder nimmst du anstoß daran, dass birne nicht strafrechtlich verfolgt wurde? nur ist nunmal das aussageverweigerungsrecht in demokratischen gesellschaften aus guten gründen ein recht der bürger. von daher, was sollte ein prozess bringen, wenn er sowieso nichts sagen würde. oder sollte kurz das folterverbot aufgehoben werden und er dürfte so lange keinen saumagen mehr essen, bis er die spender nennt?
spielst du eigentlich mit wehrmachts-kanzler auf kohls friedhof besuch in bitburg an? das ist nicht dein ernst oder? bitte sag mir, dass dies nicht so ist!
Was für ein Glück, dass die CDU die einzige Partei ist, die die Dummheit der Wähler ausnutzt, nicht wahr? Das würde einer SPD oder PDS niemals einfallen, beispielsweise vor einer Bundestagswahl Lügen (sic!) über eine geplante Steuerreform eines "Professors aus Tübingen" zu verbreiten, wohl wissend, dass selbst normal intelligente Wähler (darunter hoch geschätzte aus dem Forum) es nicht kapieren/ nachrechnen können ...
Du wieder. Nicht aus Tübingen, sondern aus Heidelberg kommt der Kirchhoff. Als Fachmann vielleicht kompetent, aber eine politische Flachpfeife. Seine Nominierung zum Schattenfinanzminister war der Fehler in der CDU-Wahlkampagne.
Heidelberg oder Tübingen - Hauptsache Rheinland-Pfalz.
erwin stein schrieb: In der Überschrift stehts. Bei der Landtagswahl 2008 stehen die Kontrahenten fest. Ich persönlich finde es gut den Ypsilanti ist genau das Gegenteil von Koch wogegen Walter wohl eher als SPD_Koch daher gekommen ist....
Heidelberg oder Tübingen - Hauptsache Rheinland-Pfalz
Auch sonst hast Du Recht
Das Konzept war i.O.. Besser als das jetzige Flickwerk, dessen einziger Existenzgrund ist, Finanzbeamte in Lohn und Brot zu halten.
Au weia, ich glaub ich geh heim, falschen text zitiert, zweimal das Gleiche geschrieben, trotzdem abgeschickt - habt Mitleid. Wollte auf YZ antworten. Bis morgen.
erstens wurden die medien sehr geschickt genutzt um dieses thema ganz dick aufzublasen, sowohl pro, als auch con. dem wähler wurde geschickt sugeriert, dass man das "ausländerproblem" lösen wolle.
zweitens wurden die rechten wähler fast komplett einkassiert.
ich halte koch für einen gerissenen karrieristen, der sehr genau weis was er tut. seine antriebsfedern sind machtgewinn und machterhalt. damit steht er in der hessischen oder gar deutschen politik nicht alleine, solche personen gibt es in jeder partei.
aber, und das war mein ausgangspunkt, seine mittel sind in meinen augen unmoralisch und die kann man mir auch nicht schönreden. wer mit den mitteln einverstanden ist und sie auch noch zu verteidigen sucht, der soll das mal machen. ich bin damit nicht einverstanden.
und zum thema parteispenden: es hat schon einen grund, warum parteispenden ab einer gewissen höhe ausgewiesen werden müssen. damit soll zu große einflußnahme unterbunden oder zumindest sichtbar gemacht werden. erlaubt sind sie. wer sie also verschleiert, verheimlicht und über ausländische konten fließen lässt um sie verdeckt im wahlkampf nutzen zu können der handelt in meinen augen nicht nur anti-demokratisch sondern entgegen entsprechende gesetze und damit kriminell. und wird schon irgendwelche gründe haben so zu handeln.
wenn also herr koch tatsächlich nichts gewußt haben sollte (was ich, ehrlich gesagt nur für sehr schwer vorstellbar halte), dann war er nichts desdotrotz der politisch verantwortliche. und als solcher zumindest überfordert.
ich schließe mich da einem vorredner an, das kann er nicht mehr gut machen, egal wie seine politik aussieht und wie erfolgreich sie ist (worüber man auch zumindest sehr geteilter meinung sein kann).
peter
Was mich nur wundert ist, dass hier immer noch über die erste Wahl gesprochen wird und nicht darüber, dass ein Herr Koch bei der zweiten Wahl die absolute Mehrheit errungen hat....trotz Spendenskandal....sind über 50% der Hessen einfach nur doof im Kopf?
Das kommt unterschwellig immerwieder durch.
Die CDU spielt die Ausländerkarte (ohne Wertung gesagt) und wird gewählt. Hessen ist Naziland
Fazit: Wenn die den Koch wählen sind die alle dooooof! *ätsch*
So ist ja dann auch der Wahlkampf oftmals gestrickt.
hier findest du ein paar antworten:
http://www.infratest-dimap.de/?id=75
peter
die daten des zentralarchivs für empirische sozialforschung (primärdaten von forschungsgruppe wahlen - eher cdu-nah) sprechen hier jedoch eine gänzlich andere sprache.
http://www.infratest-dimap.de/?id=101
www.za.uni-koeln.de/data/election-studies/ltw/codebuch/s3120.pdf
hier mal die wichtigen daten dieser studie, da das dokument ziemlich unbersichtlich ist:
Was ist ihrer Meinung nach gegenwärtig das wichigste Problem in Hessen? (februar 1999, 1001 befragte)
1. Arbeitslosigkeit/Arbeitsplätze 49%
2. Schul-, Bildungs-, Kulturpolitik 17%
3. Ausländer/Doppelte Staatsbürgerschaft 10%
denke die umfragedaten dieser studie belegen eindeutig, dass der doppelpass nicht das wahlentscheidende thema war. es war sicher ein wichtiger faktor, aber eben nur einer unter anderen.
jetzt kann man sich je nach politischer couleur, die studie heraussuchen, die einem besser gefällt. die angeblich unumstössliche wahrheit, der doppelpass habe koch an die macht gebracht, ist dennoch zumindest diskussionswürdig und keiner der dies tut macht sich der geschichtsfälschung schuldig, wie hier schon mutig behauptet
prima, erst rassistische stimmung produzieren und gekannte latente ausländerfeindlichkeit benutzen, um wahlen (mit)zu gewinnen- nachdem dieses erfolgreich war, beruft man sich heute darauf, dass "diese themen" heute topaktuell sind. koch hätte quasi "visionen" gehabt. klar, wenn heute die "multi-kulti-schwuchteln" als politischer mainstream durchgehen. inwieweit auch die kamapgne wegbereiter oder ausdruck einer intoleranten haltung sind, sei dahin gestellt. auch dass die "angst vor überfremdung" so gar nichts mit "rechtsradikalismus" zu tun hat, scheint mehr als fraglich.
die frage nach dem schwarzgeld stellt sich auch im zusammenhang mit der finanzierung des wahlkampfes. die mit schwarzgeld finanzierte kampagne war seinerzeit grundlage für eine cdu regierung unter koch.
hierzu das linksradikale blatt "die zeit"
http://www.zeit.de/archiv/2000/4/200004.koch_.xml?page=all
neben seinem schauspielerischen talent (erinnert ihr euch an seinen unverfrorenen auftritt im bundesrat im rahmen des zwanderunggesetzes)
http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/265601
beeindruckten mich vor allem wichtige entscheidungen, wie die umwandlung der polizeifarben von grün in blau - in zeiten knapper kassen ein wesentlicher beitrag zur sanierung, ebenso wie der kauf eines klosters, dessen ehemaliger inhaber gerade mal knapp bei kasse war.
perfide, skrupellos und unverfroren; dieses dürften wohl die bezeichnungen sein, welche die art und weise der politik des herrn koch am ehesten bezeichenen.
schade halt, dass sich die moderne spd inhaltlich nur marginal von der cdu unterscheidet und die grünen so gar nichts mehr von sozialen ungerechtigkeiten wissen wollen, solange sie ein zipfelchen macht in ihren händen halten und bäumchen pflanzen können.
wie sagte georg büchner einst so schön?
"friede den hütten, krieg den palästen"
hierzu post 50. es war immer eine allgemein anerkannte demokratische gepflogenheit (auch von der spd akzeptiert), dass die cdu durch auch wähler des rechten randes integrieren sollte. auf diese weise wird verhindert, dass sie zu rechten parteien abdriften und sie werden so in die gesellschaft zurück geholt. das bezeichnet man ja gerade mit der integrationskraft von volksparteien. wenn die cdu dies dann aber tut, wird ihr vorgeworfen sie "fische im brauen sumpf".
dir ist schon klar, dass der hessische spendenskandal seinen ursprung im jahr 1983 hat. zu diesem zeitpunkt paukte der böse roland wahrscheinlich gerade für sein zweites staatsexamen. aber da er ja nach dir politisch verantwortlich war, saß er wahrscheinlich mit seinen 25 lenzen auf dem rücksitz einer schwarzen limousine mit richtung basel und streichelte gewinnend lächelnd einen schwarzen lederkoffer. ab 1990 war er dann cdu-fraktionsvorsitzender. wenn man weiß, mit welcher diskretion (und gerade mit dem hintergedanken, dass die fraktion davon nichts wissen sollte) die wittgensteins das system damals aufzogen, dann fände ich es eher überraschend, wenn er etwas davon gewusst hätte. die argumentation er hätte entweder gelogen oder war zu blöd seinen laden zu führen, ist schlicht doppelzüngig. erst wird die kriminelle energie der weyrauchs gegeißelt und dann kritisiert, dass das nicht jedem cdu-politiker seit jeher klar war. was glaubst du denn wie politik läuft?
aber von politischer verantwortung von koch zu sprechen, spottet jeder beschreibung, wie es FF sagen würde.
ist ja ganz klar. im februar 1999 waren ganz plötzlich alle hessen rechtsradikal und ausländerfeindlich und wählten deshalb roland goebbels ins amt. zwei wochen später sperrten sie dann wieder ihre reichkriegsflaggen in den schrank und gingen wieder zur liberalen, toleranten, multikulturellen tagesordnung über. denkst du nicht du machst es dir ein bißchen zu einfach?
integration, parallelgesellschaften, patriotismus, bekenntnis zum deutschen staat, deutsche sprache sind heute wichtige politische themen, die quer durch die politischen parteien gottseidank immer ideologiefreier diskutiert werden. gerade vor dem hintergrund von parellelgesellschaften und islamistischen terrors, finde ich es waghalsig diesen komplex unter die rubrik "intolerante meinungen" zu verbuchen. aber es ist ein liebgewonner linker reflex geworden, sobald die cdu über den umgang mit ausländern und immigranten spricht, ihr mit der ausländerfeindlichkeitskeule eins über den schädel zu ziehen. meine favoriten sind hier ströbele und roth, die vermuten noch in jedem cdu-politiker das gauleitergen.
gerade hessen und besonders das rhein-main gebiet waren schon immer eins der multikulturellsten und tolerantesten flecken in deutschland. darauf basiert sein wohlstand. schon a.h. verabscheute frankfurt als judenstadt. nur im februar 1999 wurde die mehrheit dieser sonst toleranten bürger auf einmal kleine ausländerhassende nazis. der doppelpass ist ein komplexes thema und man kann auch mit guten argumenten gegen ihn sein, ohne gleich zum rechten rand zu gehören. die doppelpasskampagne war ausdruck eines vorhandenen integrationsproblems in deutschland und deshalb mobilisierte er viele demokratisch denkende menschen. die heutige debatte zeigt doch, dass diese problematik absolut akut ist.
von welcher epoche des traditionellen familienbildes sprichst du eigentlich? immerhin ist das familienbild auch dem gesellschaftlichem wandel unterzogen.
aber dieser satz zeigt auf, wo dein hase lang läuft! alleinerziehung findet in deinem weltbild nicht statt, ist aber nunmal realität. ebenso ist es ein fakt, dass männer bei gleicher qualifikation und gleicher stellung deutlich höher verdienen.
ein weiterer punkt, der bei dir keinerlei beachtung findet: nicht alle kinder sind erwünscht, sondern zb. durch religiösen druck auf der welt. im deinem tradi-familienbild werden sie typischerweise schnell vernachlässigt. manchmal denke ich sogar an dich, wenn ich in der u-bahn familien sehe, die auch dich schnell von der sinnhaftigkeit einer ganztagsbetreuung überzeugen dürften.
vielleicht ahnst du sogar, wie lernbegierig kleine menschen sein können, und kannst evtl. sogar abstrahieren, in welch frühen jahren die soziale schere die entwicklung beschneidet. keine anregungen, was andere kids so treiben und statt zuwendung gibt's schokolade...
aber: hast du dich eigentlich mal mit jungen eltern unterhalten?
klar gibt es heut zu tage mehr und mehr männer, denen kein zacken aus der krone fällt, sich ums kind zu kümmern. nur wirst du im fall der fälle recht schnell einen deutlich biologischen nachteil spüren, wenn du zum ersten mal in die situation kommst, das kind stillen zu müssen... (glaube mir einfach mal, dass der begriff verzweiflung eine neue dimension bekommt und du schweißporen deines körpers kennen lernst, von denen du nicht wusstest, dass es sie gibt)
es gibt auch fälle, wo der zu hause gebliebene vater das kind regelmäßig zu festen zeiten der mutter ins büro zum stillen gebracht hat. wir dürften schnell überein kommen, dass diese variante nicht gerade bequemlich ist, und auch nicht von der gänze der arbeitgeber geduldet werden würde.
im allgemeinen belegen allerdings statistische erhebungen, dass im nachwuchsfall der klassische versorger mehr arbeitet, als vorher. liegt wohl einerseits an dem druck, der familie ein möglichst gutes leben zu ermöglichen, andererseits an dem wegfall von einkommen.
womit wir bei der mär des halbtagsjobs sind:
hast du eine vorstellung, was üblicherweise im westen der republik ein betreuungsplatz kostet und wieviel von dem geld des zusätzlichen halbtagsjobs übrig bleibt?
das ganze ist im großen und ganzen ein nullsummenspiel - schon beim ersten kind! (da mein freundes- und bekanntenkreis zumeist auch erst beim ersten sproß angekommen ist, kenn ich mich mit der staffelung bei weiteren kinder nicht aus) und nicht jeder zahlt, wie wir hier in berlin augenblicklich 20.- für die betreuung und 23.- für die verpflegung!
wenn der job dann zum hobby wird, muss man ihn schon lieben. und nicht jeder hat das privileg, sein hobby zum beruf gemacht zu haben. gar nicht mal unhäufig kommt dann auch noch mobbing mit ins spiel, weil arbeitgeber naturgemäß lieber arbeitskräfte haben, die nicht wegen "unsere kita hat scharlach" zu hause bleiben müssen und gnadenlos rechtzeitig zur abholungszeit den hammer fallen lassen.
ich kann dir von müttern erzählen, die auf dem weg zur arbeit ihr kind in die halbtagsbetreuung geben, auf dem rückweg wieder abholen und bis der mann dann zu hause ist, grundlegende häusliche pflichten erledigen müssen.
du kannst ja mal - der erfahrung wegen - babysitten und dabei einkaufen, kochen und die wohnung putzen! und wenn du dir dann noch vorstellst, dass du ständig wegen deiner lebensumstände in deinem beruf schräg angemacht wurdest und kleinigkeiten aufgebauscht worden sind, ist das nervenkostüm schnell sehr dünn - was sich nicht unbedingt zum wohle des kindes auswirkt.
was ich mit langer rede sagen will: nicht jeder hat die möglichkeit, das von dir protegierte weltbild zu leben, welches auch nur unter bestimmten umständen die beste lösung ist.
du schreibst die wahrheit - aber nur die halbe. nein, koch hat die kassen nicht eingeführt. wurde hier auch, glaube ich, von niemandem behauptet. es sollte und müßte ihm aber doch aufgefallen sein, dass er schier unerschöpliche mittel zur finanzierung seines wahlkampfes hatte. irgendwo mußte das geld doch herkommen? selbst wenn koch die schwarzen konten unbekannt waren, dann muß er doch einen überblick über das offiziel verfügbare vermögen der hessen-cdu haben. oder findest du ich erwarte da zuviel?
wenn ich weiß, dass mein sohn 500€ auf dem konto hat und dann mit einem ferrari vorfährt und etwas von einer erbschaft erzählt, würde ich das so stehen lassen? ich denke mein menschenverstand würde mich dazu bringen ganz genau zu überprüfen wo das geld hergekommen ist. kann ich das von einem mann der ministerpräsident werden möchte nicht erwarten? hat die cdu kein controlling dem auffällt, dass mehr geld ausgegeben wird als reinkommt? und, geht man mit einer solchen auffälligkeit nicht zum nächsthöheren vorgesetzten und das ganze landet irgendwann beim chef?
ich behaupte, dass da eine ganze menge leute involviert gewesen sein müssen um den deckel gegenüber koch draufzuhalten, unter der prämisse, dass dieser wirklich nichts wußte. und wenn dem so ist, dann ist ihm das selbstverständlich anzulasten. das nennt man verantwortlichkeit.
was glaubst du denn wie politik läuft?
man beantwortet fragen zwar gemeinhin nicht mit gegenfragen, aber:
was glaubst du denn wie es in politik laufen sollte?
ich entnehme deiner selbstpositionierung, dass du deutlich weniger in der politik anrüchig findest als ich. nur auf den herrn fischer, der vor 30 jahren mal an krawallen beteiligt war, deutest du mahnend mit dem zeigefinger. und vier finger zeigen zurück.
peter
woher kommst du zu der einsicht, dass koch "schier unerschöpflicher mittel zur finanzierung seines wahlkampfes" hatte. waren seine plakate mit gold und edelsteinen umrandet und hat jeder, der gegen den doppelpass unterschrieben den montblanc-füller mitnehmen. nach meiner erinnerung war es ein stinknormaler wahlkampf. genauso viel spd wie cdu plakate und infostände. hab ich da damals was verpasst?
außerdem bist du hier wieder unredlich. du erhebst eine spekulation in den stand der wahrheit und basierst darauf dann deine kritik. keiner weiß, ob die hessen-cdu den 1999er wahlkampf mit diesen spenden finanziert hat. es ist eine reine spekulation. auch wenn sie es getan hätte, wo war bitte der vorteil? ist die spd nun schon darauf angewiesen ihre wahlkämpfe durch eine bessere kriegskasse und dadurch mehr propaganda zu gewinnen? wenns nach euch geht, haben die sozn ja die besseren argumente und das tolerantere weltbild. wie gesagt, ich habe keine finanziellen nachteile der spd im wahlkampf gespürt.
das ist zweifelsohne ein gutes argument. da rk aber erst 1998 landesvorsitzender geworden ist und so vergleichsweise sehr wenig zeit hatte einen aussichtslos scheinenden wahlkampf zu drehen, denke ich mal er war froh, dass genügend geld da war und er sich darum nicht kümmern musste. das spendensystem der cdu auf hessen- und bundesebene war ein mit hoher krimineller energie betriebern äußerst profesionell betriebenes verschleierungsunternehmen gewesen. was glaubst du denn, warum das ganze 15 jahre lang von medien und der eigenen partei unentdeckt geblieben ist? glaubst du eine ganze volkspartei waren verschwiegen verschwörer?
es war gerade das ziel das geld vor dem eigenen landesverband geheimzuhalten um begehrlichkeiten zu unterbinden. wenn dies 15 jahre lang vor dem cdu-controlling verschleiert wurde, warum glaubst du dann, dass gerade koch es im jahre 1998 herausfinden sollte. ich glaube du unterschätzt kanther, wittgenstein und weyrauch. warum ziehst du denn nicht mal die möglichkeit in betracht, dass koch von den vorgängen von der presse zum ersten mal wind bekam.
ich glaube genau das gegenteil ist richtig. sowas funktioniert nur, wenn ganz wenige leute äußerst verschwiegen und verschwörerisch zusammenarbeiten. jeder neuer mitwisser ist da ein großes risiko. die verantwortlichkeit tragen dann die verschwörer und die sollten auch bestraft werden.
exkurs fischer: es geht mir nicht um seine dummheiten in den 70ern. körperverletzungen als kavaliersdelikte kleinzureden finde ich zwar bedenklich, aber es geht mir um seine dreiste volksverdummung während des rot-grünen jahrhundertprojekts.
was der mann ungestraft während der visa- und cia-affäre die öffentlichkeit belügen durfte und wie er mit seiner unsäglich arroganten haltung demokratische institutionen verhöhnte, das finde ich für die politische kultur achtmal schlimmer, als kochs (angebliche) verfehlungen. sachen wie behinderung der justiz sind da einfach mirnichtsdirnichts untergegangen, da seine anhänger im auch einen opel-kadett als ferrari abkaufen würden. diese arroganz und selbstdarstellung fand ich mit das unerträglichste was je in der deutschen politik rumlief.
auch sein abtritt, vom feinsten: "ich war der letzte live-rocknroller der deutschen politik. ab jetzt kommt nur noch playback"
was für eine gnadenlose selbstüberschätzung gepaart mit chauvinismus. ich bin so froh, dass unsere jetzige regierung zum großteil aus bescheidenen menschen besteht, die gewisse gepflogenheiten und umgangsformen einzuhalten wissen.
Der Koch wird die Frau im Wahlkampf so fertig machen, was für uns für großen Vorteil sein wird!!!!!!
Walter wär für euch ne Chanse gewesen! Ypse net!!!!
und mal unter uns: wie bewertest du denn das "ehren"wort des wehrmachts-kanzlers? dürfte da nicht unter objektiven maßstäben ein ähnlicher text zu erwarten sein?
ich dachte wir hatten einen deal und wollten uns nicht mehr duellieren, da das nur in rohen beschimpfungen ausartet? für jeden von uns sind die argumente des anderen doch eh keine und die meinung sowieso grundfalsch, viceversa, zumindest erschien es mir bisher so. daher denke ich, dass es nur in hasserfüllten forumstiraden ausufern würde, wenn ich dir jetzt antworte. aber bitte nimm dies nicht als beleg, dass ich keine gegenargumente zu deinem einwurf habe
(und erspare mir an dieser stelle mind. 3 polemiken, die mir spontan auf der zunge liegen)
also: wie siehts aus mit birnes schweigen vor dem untersuchungsausschuss?
wo sehen meine verblendeten augen eine mögliche analogie der wertung falsch - ohne jetzt auf den inhalt der werthaltigkeit deiner aussage ein zu gehen?
gut, wenn du schon so nett bittest.
birne hat gelogen und verschleiert und musste deshalb absolut zurecht von seinem amt als cdu-vorsitzender zurücktreten. das war völlig in ordnung. ein fischer blieb trotz seiner lügen in amt und würden und wird bist heute noch von seinen anhängern als großer politiker gefeiert. da ist der unterschied.
oder nimmst du anstoß daran, dass birne nicht strafrechtlich verfolgt wurde? nur ist nunmal das aussageverweigerungsrecht in demokratischen gesellschaften aus guten gründen ein recht der bürger. von daher, was sollte ein prozess bringen, wenn er sowieso nichts sagen würde. oder sollte kurz das folterverbot aufgehoben werden und er dürfte so lange keinen saumagen mehr essen, bis er die spender nennt?
spielst du eigentlich mit wehrmachts-kanzler auf kohls friedhof besuch in bitburg an? das ist nicht dein ernst oder? bitte sag mir, dass dies nicht so ist!
Du wieder. Nicht aus Tübingen, sondern aus Heidelberg kommt der Kirchhoff. Als Fachmann vielleicht kompetent, aber eine politische Flachpfeife. Seine Nominierung zum Schattenfinanzminister war der Fehler in der CDU-Wahlkampagne.
Heidelberg oder Tübingen - Hauptsache Rheinland-Pfalz
Auch sonst hast Du Recht
Das Konzept war i.O.. Besser als das jetzige Flickwerk, dessen einziger Existenzgrund ist, Finanzbeamte in Lohn und Brot zu halten.
DA
Bis morgen.
DA