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Urheberrecht - Alles wie bisher oder alles neu?

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Spätestens seit dem Erfolg der Piratenpartei ist die Reform des Urheberrechts ein Thema in den Medien. Die Piraten sind für eine Anpassung des deutschen Urheberrechts an das Zeitalter des Internets.

Doch dies finden viele Künstler nicht in Ordnung, weil Sie um die Entlohnung Ihrer Arbeiten fürchten:
http://www.computerworld.ch/news/kommunikation/artikel/urheberrecht-kuenstler-wehren-sich-60476/

Das Urheberrecht im Detail auf Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Urheberrecht

Die Gema geht derzeit derart auf Kampflinie, erhöht die Klubgebühren dramatisch und gießt damit zusätzliches Öl in die Diskussion:
http://www.zeit.de/kultur/musik/2012-06/gema-gebuehren-clubs-diskotheken

Was denkt Ihr zu dem Thema?
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Ich denke vor allem, dass die Piraten bisher kein auch nur im Ansatz überzeugendes alternatives Modell vorgestellt haben. Und das hat mich nach meinen Recherchen doch ziemlich enttäuscht, da es sich ja um ein Kernthema der Piraten handelt. Es ist ungefähr so, als wären die Grünen damals mit der alternativen Energie "Braunkohle" gegen die AKWs angetreten.
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Ich finde es vollkommen normal das jemand für seine Werke Geld haben will, es gibt keinen Grund warum man das im Internet umsonst anbieten soll, ausser der Musiker/Filmemacher erlaubt dies ausdrücklich. Wer Musik oder Filme haben will, der soll dafür bezahlen. Es ist doch nur diese Geiz-ist-geil-Mentalität die Leute meinen lässt sowas müsste es umsonst geben.

Die GEMA allerdings ist ein anderes Thema, diese Gierschlünde versuchen ja aus jedem und allem Geld rauszuholen. Ohne die ganzen Clubs würde man auf viele Musikstücke garnicht aufmerksam, diese jetzt auszupressen wie eine Zitrone sorgt nicht dafür das es so bleibt.
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Ein schwieriges Thema, aber interessantes Thema hast Du da eröffnet, double_pi  

Ich habe mich in letzter Zeit intensiv damit beschäftigt, weil das Urheberrecht auch mich betrifft. Habe die internen Diskussionen bei den Piraten verfolgt, die Debatte um den Programmvorschlag im Rahmen der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen, habe mit diversen Leuten darüber gesprochen, habe die Shitstorms auf diversen Blogs im iNet erlebt und bin jetzt an dem Punkt, wo ich mir Gedanken über vorgeschlagene Alternativen mache.

Aber generell sind mir erstmal ein paar Anmerkungen wichtig:

a) Mich stört die Oberflächlichkeit der bundesweiten Diskussion, bei der fast nur über (bis dato) illegale Raubkopien und Youtube-Videos gesprochen wird.

b) Man sollte bei einem Gedankenaustausch strikt zwischen Urheberrecht und GEMA (oder anderen Verwertungsgesellschaften) trennen. Das eine hat erstmal nichts mit dem anderen zu tun.

c) Das Urheberrecht betrifft viele Bereiche: Journalismus, Fotografie, Autoren, Maler, Bildhauer, Musiker, Filmemacher, usw. usf... Was die GEMA für die Musiker und Komponisten, ist die VG Bild-Kunst für Designer, Fotografen oder Regisseure.

Ein Urheber - d.h. der Erschaffer eines Werkes (ob Text, Musik, Bild, Spiel oder was auch immer) - sollte prinzipiell erst einmal selbst die Kontrolle darüber haben können, was mit seinem 'Produkt' passiert, ohne Angst haben zu müssen, dass das Werk von Dritten unbefugt verwertet oder geändert wird. Dafür steht das Urheberrecht und ich finde das absolut richtig.

GEMA, VG Bild-Kunst u.a. sind von den Schaffenden gegründete Institutionen, die die Werke und Verwertung der Künstler im Sinne des Urheberrechts kontrollieren sollen. Auch das macht prinzipiell Sinn. Ob die Modelle in ihrer Art noch zeitgemäss sind, darüber lässt sich diskutieren. Ein Urheber (ich weiss es aus persönlicher Erfahrung) wäre absolut überfordert bei der Kontrolle seiner Werke, sollten diese Organisationen nicht mehr existieren. Denkt z.B. mal an Fotografen und ihre 1.000ten Bilder!

Ein Thema wäre für mich, inwieweit z.B. Monopolisten wie Google (via Youtube) davon profitieren, dass sie das Urheberrecht aushebeln (indem sie die Plattformen dafür schaffen) und sich jetzt als Unschuldslämmer darstellen, die wegen der bösen GEMA das Musikvideo XY nicht mehr zeigen dürfen (Ihr kennt die Einblendung bei entsprechenden Titeln).

Jut, jut... ich werde die Diskussion gespannt verfolgen!
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Ein wirklich schwieriges Thema, das mich als Veranstaltungstechniker indirekt auch betrifft. Schon alleine die Tatsache, dass die Piraten, obwohl es eine ihrer Kernkompetenzen ist, sich sehr schwer mit einem Lösungsweg tun, zeigt mMn, dass eine gerechte Lösung nicht in sicht ist.
Ein Problem ist doch, dass das Internet keine nationalen Grenzen kennt. Die Server für illegale downloads können überall auf der Welt stehen, was einen Zugriff deutlich erschwert. Internationale Firmen, wie google, können durch ihre Marktmacht nationale Institutionen gegeneinander auspielen.
Der einzigen Lösungsansatz, den ich sehe, ist das Urheberrecht international zu gestalten. Quasi eine weltweite Gema o.ä. zu schaffen. Ob das jemals gelingt...
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In einem ersten Schritt könnte bzw. sollte man dafür sorgen, dass so etwas: http://www1.wdr.de/themen/digital/sp_urheberrecht/valentin100.html nicht mehr möglich ist.

Deshalb programmierte der Hamburger Holger Jass im Jahr 2000 die Zitatewebsite "Sehr erfahrene Menschen". Bis 2008 hatte er auf der privaten und werbefreien Seite rund 350 Zitate von 150 berühmten Persönlichkeiten eingestellt, dann bekam er Post von einer Münchener Anwaltskanzlei, darin: die Forderung zur Abgabe einer Unterlassungserklärung wegen eines Urheberrechtsverstoßes. "900 Euro sollte ich wegen der Karl-Valentin-Zitate zahlen.


Ein ähnliches Schreiben erhielten auch Hans Henning und Susanne Raven aus Berlin. Auf ihrer Webseite mit Einrichtungstipps nach Feng Shui-Prinzipien hatten sie in einem Blogeintrag einen unkommentierten Karl-Valentin-Spruch bestehend aus zwölf Wörtern veröffentlicht. Die Folge: ein Schreiben, in dem Anwaltskosten von insgesamt 891,31 Euro erhoben wurden. Die Summe ergab sich aus dem "Gegenstandswert von 10.000 Euro".


Darf ich hier sagen, dass ich das für Abzocke halte, oder werde ich dann abgemahnt?
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Ein sehr interessanter Thread / Fragestellung meines Ermessens.

In der Tat könnte man den Piraten dankbar sein, hiermit eine Debatte zu starten bzw. Dinge kritischer zu hinterfragen. Ich hab mir vor Wochen die Mühe gemacht, diese "Arbeitsgruppen"-Ergebnisse zu lesen und kam eigentlich zum selben Fazit sowie gleichen Fragen wie "Hackentrick".

Ich sehe tendenziell eher ein Problem bei der Lizenzierung von digitalen Medien (worunter nunmal auch Musik + Videos fallen), statt direkt beim Urheberrecht. Hierbei sollte man über eine sinnvolle Gebührenordnung nachdenken, genauso eine sinnvolle Grenze für Lizenzauflagen festlegen.

Google, Youtube, Facebook und Konsorten verdienen über Umwege und durchaus mit Manipulation (SEO & Backlinks) eine Menge Geld bzw. verdienen andere damit, die einfach überhaupt nichts mit der Schöpfung zu tun haben, gleichzeitig will man aber GEMA nicht zahlen. Nun kann man es medial ausschlachten wie Deichkind, aber letztlich kann jeder Künstler selbst entscheiden.

Daher finde ich die Darstellung der Piratenpartei bislang als absolut einseitig.
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S-G-Eintracht schrieb:
...Daher finde ich die Darstellung der Piratenpartei bislang als absolut einseitig...

Die Piraten haben sich anfangs der Debatte ziemlich weit aus dem Fenster gewagt, weil sich da teilweise Leute öffentlich zum Thema geäussert haben, die tatsächlich nicht die geringste Ahnung davon hatten.

Nach dem Aufschrei wegen Sven Regeners Äusserungen und der Kampagne "Wir sind die Urheber" kam jedoch anscheinend auch die Piratenpartei zur Besinnung.

Soweit ich informiert bin, finden sich derzeit landesweit für einen Meinungsaustausch Diskussionsrunden mit Piraten, Urhebern und Verwertern zusammen. Sicher ein hilfreicher Prozess.

Einigkeit scheint in diesem Thread darin zu bestehen, dass das Urheberrecht weiterhin Bestand haben sollte (in welcher Form auch immer). Daraus folgernd, müsste ja dann jeder damit einverstanden sein, für die Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken eine sachgerechte Zahlung zu leisten. Oder?
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Hackentrick schrieb:
Daraus folgernd, müsste ja dann jeder damit einverstanden sein, für die Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken eine sachgerechte Zahlung zu leisten. Oder?



Suggestivfragen sind nie wirklich hilfreich, oder?  ,-)
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Ich denke, dass eine gerechte Bezahlung in unser allem Sinne ist.
Die Frage ist doch, wie eine gerechte Bezahlung aussehen könnte. Meiner Meinung nach übertreibt es die Gema mit dem abkassieren von Veranstaltungen. Selbst wenn man Lizenzfreie Musik spielt, muss man ja im normalfall zahlen, weil der Veranstalter den Nachweis bringen muss (das ist aus eigener Erfahrung oft schlicht unmöglich).
Könnte es nicht ein Problem sein, dass die Gema versucht entgangene Einnahmen aus dem Internet durch "abzocke" von Veranstaltungen wieder auszugleichen? Wie könnte ein gerechtes Bezahlsystem im digitalen Zeitalter aussehen? Mir fällt da spontan nur eine "Haushaltsabgabe", die über den provider abgerechnet wird, ein. Wie schwer es ist die Anbieter von Plattformen zu greifen, sieht man ja am Beispiel google.
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Dass die Kulturschaffenden Kohle haben möchten, kann ich gut verstehen. Allerdings finde ich das Verhalten der GEMA ziemlich ätzend:

http://www.pcgameshardware.de/aid,886014/GEMA-Abgaben-fuer-USB-Sticks/Laufwerk/News/

Und wenn es die Anwälte sind, die mit ihren Abmahnungen abkassieren, kriege ich auch die Krise.

Wie eine halbwegs akzeptable Lösung aussehen könnte, weiß ich leider nicht. Womit ich aber nicht der Einzige bin, wenn ich mir die Diskussion so angucke.
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es ist natürlich ein wirklich schwieriges thema, aber ich traue den usern hier im forum eine differenziertere diskussion zu als man sie derzeit in der presse wahrnimmt, wo ein bushido sich so zum urheberrecht äußert: "Es sei „eine ganz große Frechheit“, überhaupt darüber zu diskutieren, das Urheberrecht aufzuweichen".

Quelle: http://www.abendblatt.de/vermischtes/article2317284/Bushido-fuer-das-Urheberrecht-Piraten-keine-Partei.html

soeine äußerung schreit doch gradezu nach einer diskussion zu dem thema. ich kann natürlich auch künstler verstehen, die diese position vertreten, aber das man eine rechtslage, die aus dem frühen 19. jhd stammt hundert jahre später diskutiert, sollte doch in jedem fall möglich sein.

ich sehe das ganze als informatiker und habe eine technische und abstraktere sicht auf das thema, so dass ich mich frage was man überhaupt machen kann. ich halte es bei dieser diskussion für wichtig, dass man sich anguckt woher wir gesellschaftlich kommen und wo wir hingehen. damals war es relativ einfach künstlerische werke zu schützen. dies ist seit dem internetzeitalter aber viel schwieriger geworden, weil jeder mensch ganz einfach zugriff auf daten der ganzen welt hat.

nun hat sich die gesellschaft wie folgt verändert... ich kenne kids, die halb so alt sind wie ich und selbstständig ihr lieder einsingen, aufnehmen, überarbeiten, abmischen und online stellen. dies ist heute gang und gebe und wird mit jeder generation weiter perfektioniert bzw. intensiviert und ein ende der entwicklung ist nicht abzusehen. die kids haben die volle ausstattung auf ihrem heim-pc, wie man sie damals nur in professionellen tonstudios hatte. viele von diesen heranwachsenden jugendlichen wollen am anfang ihrer karriere soviele menschen wie möglich erreichen und möglichst unabhängig bleiben. dementsprechend ist der gang zu einem tonstudio und somit auch zur gema zum einen nicht mehr zwingend und zum anderen seit jeher von einigen künstlern unerwünscht.

eine ähnliche entwicklung kann man bei der schreibenden zunft erkennen. dort gibt es viele künstler, die garkeinen verleger für ihre werke finden. mittlerweile gibt es aber die möglichkeit des "self publishings". dies bedeutet, dass man unabhängig von einem verleger sein buch als ebook selbstständig auf den markt bringt:

http://www.focus.de/kultur/buecher/tid-23881/neuer-trend-self-publishing-bestseller-ohne-verleger_aid_673299.html


auch ich habe keine lösung für alle probleme, aber ich erkenne den bedarf der anpassung des urheberrechts. denn auch ich empfinde einzelforderungen der gema teilweise als horrend und nicht nachvollziehbar, v.a. wenn man bedenkt, dass eine person stellvertretend für alle anderen bezahlen darf, also auch für schäden haftet, die er selber nicht angerichtet hat. mit gerechtigkeit hat das alles nichts mehr zu tun. hier werden die rechte von bürgern zugunsten einzelner künstler verbogen und das kann auch kein gerechigkeitsfanatiker wollen.

ich möchte zum schluss noch einmal eine idee anregen, die bisher noch garnicht hier im thread diskutiert wurde. ich sage aber auch gleich dazu, dass es sicherlich nicht die finale lösung sein kann, aber ich finde die variante kommt einer schlüssigen argumentation bisher am nächsten:

Lieber frei als gerecht
von Michael Seemann
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/warum-urheberrecht-und-internet-nicht-zusammenpassen-a-828246.html
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double_pi schrieb:

Lieber frei als gerecht
von Michael Seemann
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/warum-urheberrecht-und-internet-nicht-zusammenpassen-a-828246.html


Ein seh interessanter Ansatz, dem ich in weiten Teilen beipflichte. Nur bleibt die Frage offen, wie man eine gerechte Entlohnung der Künstler gestalten könnte oder soll die Kunst zu einem Hobby werden, was man neben einem normalen Beruf ausübt?
Ein Lösungsansansatz wäre für Kunst, die einem gefällt freiwillig einen Obulus zu entrichten. Nur ist das nicht mit der "geiz ist geil" Mentalität vereinbar. Ein zweiter Weg wäre eine Grundabgabe für Kunst einzuführen. Nur wie könnte eine gerechte Verteilung ablaufen und kontrolliert werden?
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double_pi schrieb:
Lieber frei als gerecht
von Michael Seemann
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/warum-urheberrecht-und-internet-nicht-zusammenpassen-a-828246.html

Es steht jedem frei, seine Werke für jedermann zur Verfügung zu stellen. Dafür gibt es ja beispielsweise das Verfahren der CreativeCommons-Lizenz.

Eine völlige Aufhebung des Urheberrechts kann aber doch nicht die Lösung sein. Denke mal bitte an die vielen Fotografen, die davon leben, dass ihre Bilder verwertet werden und deren Fotos Du z.B. (illegal) von jeder Online-Nachrichtenseite runterladen könntest, um sie für Deinen Blog oder auf Facebook oder hier im Forum zu nutzen.

Künstler / Kreative müssen die Verwertung ihres Schaffens selber kontrollieren und von der Nutzung ihrer Werke finanziell profitieren können, wenn sie das wollen.

Da müssen andere Modelle her.
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Muf schrieb:
double_pi schrieb:

Lieber frei als gerecht
von Michael Seemann
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/warum-urheberrecht-und-internet-nicht-zusammenpassen-a-828246.html


Ein seh interessanter Ansatz, dem ich in weiten Teilen beipflichte. Nur bleibt die Frage offen, wie man eine gerechte Entlohnung der Künstler gestalten könnte oder soll die Kunst zu einem Hobby werden, was man neben einem normalen Beruf ausübt?
Ein Lösungsansansatz wäre für Kunst, die einem gefällt freiwillig einen Obulus zu entrichten. Nur ist das nicht mit der "geiz ist geil" Mentalität vereinbar. Ein zweiter Weg wäre eine Grundabgabe für Kunst einzuführen. Nur wie könnte eine gerechte Verteilung ablaufen und kontrolliert werden?


seemann spricht von der aufhebung des urheberrechts für nichtkommerzielle zwecke. das urheberrecht für kommerzielle zwecke wird nicht thematisiert, so verstehe ich ihn zumindest.
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double_pi schrieb:
Muf schrieb:
double_pi schrieb:

Lieber frei als gerecht
von Michael Seemann
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/warum-urheberrecht-und-internet-nicht-zusammenpassen-a-828246.html


Ein seh interessanter Ansatz, dem ich in weiten Teilen beipflichte. Nur bleibt die Frage offen, wie man eine gerechte Entlohnung der Künstler gestalten könnte oder soll die Kunst zu einem Hobby werden, was man neben einem normalen Beruf ausübt?
Ein Lösungsansansatz wäre für Kunst, die einem gefällt freiwillig einen Obulus zu entrichten. Nur ist das nicht mit der "geiz ist geil" Mentalität vereinbar. Ein zweiter Weg wäre eine Grundabgabe für Kunst einzuführen. Nur wie könnte eine gerechte Verteilung ablaufen und kontrolliert werden?


seemann spricht von der aufhebung des urheberrechts für nichtkommerzielle zwecke. das urheberrecht für kommerzielle zwecke wird nicht thematisiert, so verstehe ich ihn zumindest.


Ich habe den Text gerade nochmal gelesen und verstehe ihn anders. Er spricht davon, dass die Piratenpartei das Urheberrecht für nichtkommerzielle Zwecke abschaffen will. Er selber (der Autor) geht noch einen Schritt weiter.

Wenn es nur um die Abschaffung des nichtkommerziellen Urheberrechts geht, stellt sich mir die Frage, wie man das trennen sollte. Wann fängt eine kommerzielle Nutzung an? Wenn ich mir einen Film runterlade und dafür auf die Werbung im Fernsehen verzichte oder erst dann wenn ich Musik illegal Nutze um eine Party zu veranstalten, die gewinnorientiert ist?
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@hackentrick
wie gesagt, ich glaube er fordert eine aufhebung für nichtkommerzielle zwecke. allerdings soll man auch nicht das foto klauen dürfen und behaupten können, dass du es gemacht hast. geld damit verdienen darfst du ebenso wenig. aber wenn du es schön findest, kannst du es dir ins zimmer hängen ohne dafür zu bezahlen.

Muf schrieb:
Wenn es nur um die Abschaffung des nichtkommerziellen Urheberrechts geht, stellt sich mir die Frage, wie man das trennen sollte. Wann fängt eine kommerzielle Nutzung an? Wenn ich mir einen Film runterlade und dafür auf die Werbung im Fernsehen verzichte oder erst dann wenn ich Musik illegal Nutze um eine Party zu veranstalten, die gewinnorientiert ist?


also ich interpretiere das so...

wenn du mit dem abspielen der musik oder der filme einen kostenausgleich oder gewinn machen willst, dann ist es illegal. also clubs die eintritt verlangen müssen bezahlen. wenn man aber die musik einfach nur zuhause hören will, dann ist sie frei verfügbar. vielleicht kann man in zukunft öffentliche vorführung von nichtlizensierten werken generell verbieten. das muss die diskussion zeigen, ob es so sinnvoll ist.

einen film kann man sich ebenfalls jederzeit kostenlos ansehen oder streamen. das die da nun werbung reinschneiden, könnte eine form der neuzeitlichen vermarktung sein.
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Um "nichtkommerziell" kann es doch nicht gehen. Jemand hat zum Beispiel ein Lied gemacht. Oder ein Gedicht, ein Buch.
Wenn sich das verkauft, kann er hoffentlich davon leben. Wenn es ohne sein Zutun frei zugänglich ist, nicht.
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Also ich hätte gerne die Rechte an Last Christmas....
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Miso schrieb:
Um "nichtkommerziell" kann es doch nicht gehen. Jemand hat zum Beispiel ein Lied gemacht. Oder ein Gedicht, ein Buch.
Wenn sich das verkauft, kann er hoffentlich davon leben. Wenn es ohne sein Zutun frei zugänglich ist, nicht.


wäh?
ich rede davon, dass man ein lied sowohl kommerziell als auch nichtkommerziell nutzen kann. eine kommerzielle nutzung wäre, dass man das lied in einem club spielt, für den man eintritt verlangt. eine nichtkommerzielle nutzung wäre es, wenn man das lied zuhause hört ohne davon finanziell zu profitieren. ich denke, dass der autor das auch so meinte.


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