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Einschnitte bei Sozialleistungen

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Ab wann ist man denn ein "Besserverdiener" möchte ich da mal nachfragen. Bei einem unverheirateten Kinderlosen ist man schneller im Höchststeuersatz als viele von Euch denken. Verwechselt das mal nicht mit der "Millionärssteuer".
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Brady schrieb:
Ewigtreuer schrieb:

Wo ist denn das Problem, wenn Besserverdienende "prozentual höhere" Einkommenssteuer zahlen? Bei jeder Lohnerhöhung geht doch auch die Schere weiter auf...
Wenn Schrauber und Meister in einem Betrieb arbeiten, in dem es 2% Lohnerhöhung gibt, der Schrauber vielleicht 1500,- verdient, der Meister 8000,- (willkürliches Zahlenbeispiel) bekommt der Schrauber 30,- € mehr, der Meister 160,- € mehr. Und das geht bei jeder Lohnrunde so
Und wieviel hat er Netto von den 160 Euronen am Ende vom Monat...



da der gute in dem Beispiel weit über der Beitragsbemessungsgrenze liegt ,flacht sich in dem Bereich die Progression der Steuer - und Abgabenbelastung bereits wieder ab.

natürlich gibt es diese Progessionskurve -aber wie gesagt dank BBG wird sie nach oben hin dann sogar wieder flacher.. Die am negativsten von dieser Kurve betroffenen sind die Einkommen  ca. 3.000 - 4.500 ,-- brutto

Mittelstandsbauch eben..
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Nicht dass ich damit sagen will dass wir hier alle Tagträumer sind, aber in welchem Land (außer Nordkorea) ist es denn besser als hier? Wo können wir uns denn was abgucken? Oder machen es alle Länder falsch? Und wenn ja, warum ist das so? Weiß denn zufällig jemand wie das in so ganz neuen Ländern funktioniert, beispielsweise Slowenien, die ja von Null angefangen haben, unter anderem mit einem angeblich ganz einfachen Steuersystem das in Deutschland entwickelt wurde? Oder war das Kroatien?

DA
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peter schrieb:
@EFCB

Auch wird Deutschland nach wie vor mit Geld in der Welt herumwerfen. Wenn irgendwo in der Welt Knete fehlt hält man bei uns die Hand auf. Notfalls hilft ein netter Hinweis auf die unselige Nazizeit. Oder man leistet sich großzügige Entwicklungshilfen für Schwellenländer.

da springst du zu kurz. es geht nicht um die nazizeit, es geht darum, dass wir eine exportnation sind. wir geben den ländern geld und die kaufen damit bei uns ein. das ist für die deutsche wirtschaft eine win/win situation, quasi eine indirekte subvention.



Nö, da springe ich nicht zu kurz. Wir spendieren sehr viel was unserer Wirtschaft gar keinen Nutzen bringt. Schau Dir mal an wieviel wir an diverse UN-Organisationen zahlen. Alleine um Schröders Wunschtraum eines Sitzes im Weltsicherheitsrat zu kriegen haben wir da reichlich Gelder vergeudet. Die Gelder sind nicht nur an die UN sondern auch direkt an andere Staaten gegangen. Oder
um Willi Lemke "unterzukriegen" hat man sich auch seeeehr großzügig gezeigt.

In anderen Ländern geht man davon aus, daß Deutschland die Probleme mit dem Scheckbuch regelt. Und die Nazivorwürfe gabs ja gerade neulich wieder in Griechenland. Nur verfängt das nicht mehr so wie vor 20 Jahren.
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Brady schrieb:
Ewigtreuer schrieb:

Wo ist denn das Problem, wenn Besserverdienende "prozentual höhere" Einkommenssteuer zahlen? Bei jeder Lohnerhöhung geht doch auch die Schere weiter auf...
Wenn Schrauber und Meister in einem Betrieb arbeiten, in dem es 2% Lohnerhöhung gibt, der Schrauber vielleicht 1500,- verdient, der Meister 8000,- (willkürliches Zahlenbeispiel) bekommt der Schrauber 30,- € mehr, der Meister 160,- € mehr. Und das geht bei jeder Lohnrunde so
Und wieviel hat er Netto von den 160 Euronen am Ende vom Monat...


Er hat sowohl prozentual als auch tatsächlich mehr als der Schrauber. Er hat nämlich lediglich den Steuerabzug von 42% während der andere ja schon alleine fast 20% Sozialabgaben hat und die Steuer noch obendrauf.

DA
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Dortelweil-Adler schrieb:
Nicht dass ich damit sagen will dass wir hier alle Tagträumer sind, aber in welchem Land (außer Nordkorea) ist es denn besser als hier? Wo können wir uns denn was abgucken? Oder machen es alle Länder falsch? Und wenn ja, warum ist das so? Weiß denn zufällig jemand wie das in so ganz neuen Ländern funktioniert, beispielsweise Slowenien, die ja von Null angefangen haben, unter anderem mit einem angeblich ganz einfachen Steuersystem das in Deutschland entwickelt wurde? Oder war das Kroatien?

DA


Das ist Kroatien, dieren Steuersystem basiert auf Überlegungen des deutschen Steuerprofessors Rose aus Münster.

Ich habe diesen vor ettlichen Jahren ein paarmal gehört - die Systematik und Übersichtlichkeit fand ich gut.

Aber aufgrund der vielen Nutznießer eines unübersichtlichen Steuersytems war das hierzulande leider noch nicht mal ansatzweise durchzusetzen. Genauso wie die sogenannte "Bierdeckelsteuer" von Merz oder auch das Kirchhoff Modell.

Die hätten auch was gehabt, aber da waren von Gewerkschaften bis zu Unternehmern alle Interessengruppen dagegen, denn einige hätten ihre Steuerprivilegien verloren. Und wer laut schreit und Wählerstimmenverluste androht vor dem kuscht die Politik. Hast sich ja auch bewahrheitet, denn Schröder kam mit der Verteufelung "des Professors aus Heidelberg" beim Wahlvolk eindrucksvoll an.
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EFCB schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:
Nicht dass ich damit sagen will dass wir hier alle Tagträumer sind, aber in welchem Land (außer Nordkorea) ist es denn besser als hier? Wo können wir uns denn was abgucken? Oder machen es alle Länder falsch? Und wenn ja, warum ist das so? Weiß denn zufällig jemand wie das in so ganz neuen Ländern funktioniert, beispielsweise Slowenien, die ja von Null angefangen haben, unter anderem mit einem angeblich ganz einfachen Steuersystem das in Deutschland entwickelt wurde? Oder war das Kroatien?

DA


Das ist Kroatien, dieren Steuersystem basiert auf Überlegungen des deutschen Steuerprofessors Rose aus Münster.

Ich habe diesen vor ettlichen Jahren ein paarmal gehört - die Systematik und Übersichtlichkeit fand ich gut.

Aber aufgrund der vielen Nutznießer eines unübersichtlichen Steuersytems war das hierzulande leider noch nicht mal ansatzweise durchzusetzen. Genauso wie die sogenannte "Bierdeckelsteuer" von Merz oder auch das Kirchhoff Modell.

Die hätten auch was gehabt, aber da waren von Gewerkschaften bis zu Unternehmern alle Interessengruppen dagegen, denn einige hätten ihre Steuerprivilegien verloren. Und wer laut schreit und Wählerstimmenverluste androht vor dem kuscht die Politik. Hast sich ja auch bewahrheitet, denn Schröder kam mit der Verteufelung "des Professors aus Heidelberg" beim Wahlvolk eindrucksvoll an.


Und die ganzen arbeitslosen Steuerberater erst ... können ja nicht alle Kolumnisten im Eintracht Forum werden. Und die Finanzbeamten usw. usf.

DA
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Och, die SPD plant doch schon eine ABM-Maßnahme für Steuerberater - nämlich die Wiedereinführung der Verögensteuer.

Aber um beim scherzhaften zu bleiben: Eine Vereinfachung des Steuersystems würde nicht nur die Steuerberater treffen - denk doch mal an die vielen Arbeitsplätze in den Fachverlagen für Steuerliteratur, den Druckereien, den Fachseminarveranstaltern bzw. Steuervortragsrednern und und und ....

Wo kämen wir denn hin wenn jeder selbst seine Steuererklärung machen könnte. O.k., sowas gabs schon mal im Mittelalter in Form des sogenannten "Zehnten"  - wie paradisisch
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EFCB schrieb:

Wo kämen wir denn hin wenn jeder selbst seine Steuererklärung machen könnte. O.k., sowas gabs schon mal im Mittelalter in Form des sogenannten "Zehnten"  - wie paradisisch


Gibt's doch immer noch. Heißt heute Kirchensteuer. Viele finden die allerdings nicht paradiesisch und ent"zehnt"en sich.
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Den Zehnten hast Du damals an den Landeigner abdrücken müssen. Mal war der Klerus Landbesitzer mal der Adel. Aber dann wars das mit den 10%

Heute hast Du überall Räuber, Erpresser und Wegelagerer im deutschen Steuerwesen  
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Zico21 schrieb:
Die gewaltigen Staatsschulden i.H.V. 1.690.000.000.000 Euro mit im Moment jährlich hinzukommenden 41.000.000.000 Euro Zinsen werden doch wenn man ehrlich ist niemals zurückgezahlt werden können, weshalb die Summe der jetzt verabschiedeten Einsparungen total lächerlich ist. Die folgenden Rechnungen habe ich nicht aufgestellt, also wenn irgendwas Blödsinn ist, bitte ich um Korrektur, halte das ganze aber für schlüssig:

Beispiel 1:
Umrechnung des Staashaushaltes 2010 auf eine Person


Man hat bereits 1.000.000 Euro Schulden die irgendwann auf einen zukommen, davon sind fast 200.000 Euro kurzfristige Schulden. Bei einem Nettogehalt von 23.900 Euro pro Jahr gibt man 32.500 Euro aus. Man lebt über seine Verhältnisse und gibt 8.600 Euro mehr aus als man verdient. Und jetzt beschliesst man 1.000 Euro zu sparen. Was soll das nun bringen? Die Schulden steigen trotzdem um 7.600 Euro pro Jahr. Dann kommen evtl. noch 17.000 Euro weitere Schulden dazu, um der Verwandtschaft die pleite ist mit einem "Rettungspaket" zu helfen. 4.000  Euro gibt man alleine für die Zinsen der Schulden aus. Wie soll man aus diesem Loch jemals rauskommen?

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Beispiel 2:
Schuldentilgung der Staatsschulden mit 10 Mrd. jährlich


Will der Bund pro Jahr zehn Milliarden Euro der Altschulden tilgen, würde es 100 Jahre dauern, bis eine Billion Euro Schulden abgetragen wären. Dazu kämen aber noch Zinsen von derzeit rund 41 Milliarden Euro pro Jahr.

Der Bund müsste also in einem Jahr mindestens 51 Milliarden Euro Überschüsse erwirtschaften, um Zinsen und ein Prozent Tilgung zu finanzieren.

In einem Tilgungsplan sieht das ganze wie folgt aus:

Bei den momentanen Zinskosten beträgt der Zinssatz etwa 4,1 Prozent. Das bedeutet: Im ersten Jahr müsste der Bund 51 Milliarden Euro Zins und Tilgung aufbringen, nach zehn Jahren wären es immer noch 47 Milliarden Euro im Jahr. Im 50. Jahr wären noch rund 31 Milliarden Euro an Zins und Tilgung fällig, nach 75 Jahren noch 21 Milliarden Euro.

Wenn nach 100 Jahren die letzte Rate überwiesen würde, hätte der Bund insgesamt rund drei Billionen Euro an Zinsen und Tilgung bezahlt.

Im Klartext: Der Staat müsste über 100 Jahre hinweg die gigantische Summe von drei Billionen Euro Überschüsse erwirtschaften!

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Wohlgemerkt, hier geht es nur um den Ist-Stand, eine Neuverschuldung würde das ganze explodieren lassen. Glaubt wirklich jemand das dies funktionieren wird?

 


Nein, nicht wirklich. Die Schuldenproblematik wird sich nur über Inflationierung lösen lassen. Die Schuldner gewinnen die Sparer (in EUR) verlieren. Wir schon einigemale in der Vergangenheit. Nur Heute hält man länger durch. Gold/Silber & Eigengenutzte Immobilie etc. sind Trumpf. Der Sargnagel könnten die Beamtenpensionen in D für uns werden.
Aber ist schon sehr gut beschrieben. Selbst die 80 Milliarden Einsparungen schmeißen nicht mehr nach vorne, der Drops ist gelutscht...
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Dortelweil-Adler schrieb:
Nicht dass ich damit sagen will dass wir hier alle Tagträumer sind, aber in welchem Land (außer Nordkorea) ist es denn besser als hier? Wo können wir uns denn was abgucken? Oder machen es alle Länder falsch? Und wenn ja, warum ist das so? Weiß denn zufällig jemand wie das in so ganz neuen Ländern funktioniert, beispielsweise Slowenien, die ja von Null angefangen haben, unter anderem mit einem angeblich ganz einfachen Steuersystem das in Deutschland entwickelt wurde? Oder war das Kroatien?

DA


Klar meckert man in D auf hohem Niveau, zumindest von der Sozialversorgung. Aber der Rest liegt doch äußerst im Argen. der zunehmende psychische Stress bedingt durch Existenzängste ist z.B. nicht ohne. Die Stimmung ist doch längst vergiftet.

In einmem Punkt, wo es besser gemacht wird, kann ich wieder diesen Link anführen.  ,-)

http://www.youtube.com/watch?v=sOgQbx9Ry9s
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EFCB schrieb:
Den Zehnten hast Du damals an den Landeigner abdrücken müssen. Mal war der Klerus Landbesitzer mal der Adel. Aber dann wars das mit den 10%


Nunja, wenn man die Frondienste mal außer Betracht lässt.
Und die Mühlen-, Wald- und sonstigen Abgaben.
Gut, noch die Zölle und Marktabgaben.
Aber sonst? Nur der Zehnt!

Erinnert mich ein bißchen an "Was haben die Römer jemals für uns getan von uns gewollt?"
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Misanthrop schrieb:


Erinnert mich ein bißchen an "Was haben die Römer jemals für uns getan von uns gewollt?"



Zusätzliche Steuern, Tribute  und Abgaben bei den Germanen abkassieren - die ollen Römer waren steuertechnisch sehr einfallsreich um ihre Heere zu finanzieren bzw. Prunkbauten zu erstellen.

Was zeigt uns das? Um den Lebenstil und die prunkhaften Vorhaben der jeweils Regierenden adäquat zu finanzieren war der Fiskus immer mit neuen Ideen zur Stelle. Einsparen war noch nie gerne gesehen, lieber neue Einnahmequellen erschließen.

Wofür war noch gleich die Sektsteuer gedacht ? Zur Finanzierung der kaiserlichen Marine !
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Nochmal ein neuer Artikel über das "Sparpaket"

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,699375,00.html
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Aber jetzt mal zurück zur Ernsthaftigkeit. Die Politik hat ihren großen Sündenfall mit der Bankenrettung gemacht. Angefangen bei den Landesbanken, die alles andere machten nur nicht das wofür sie eigentlich gedacht waren bis hin zur IKB-Bank und der DEPFA ( deren Auslagerung nach Irland nicht ungerne gesehen wurde und eine Veräußerung an die HRE ganz klasse gefunden wurde).

Und dann hat man sich richtig über den Tisch ziehen lassen und das Scheckbuch statt die Daumenschrauben gezückt. Und dann kam noch die unsägliche Abwrackprämie.

Wenn auf der einen Seite das Geld durch den Schornstein geblasen wird und so gut wie keine Konsequenzen für die Verursacher der Krise auferlegt werden ist es kaum zu vermitteln, daß auch mancher Wildwuchs bei den Sozialabgaben wegen Unfinanzierbarkeit gelichtet werden muß. Hier hat das politische System in meinen Augen komplett versagt und versagt jetzt schon wireder. Alles Feiglinge die einzig ihre Wiederwahl im Kopf haben.

Würde jeder und jede Institution in gewissem Maße für die Haushaltsanierung herangezogen wäre die Bereitschaft dafür größer als wenn es eben nicht alle trifft.
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EFCB schrieb:

Wofür war noch gleich die Sektsteuer gedacht ? Zur Finanzierung der kaiserlichen Marine !


Wie zitierte der Spiegel im Jahr 1950 so schön:
""Ich empfing Ihr letztes Schreiben und bin sehr erstaunt, über die Mehrforderung von 3 DM pro Flasche für Kriegszuschlag. Ich muß nun leider doch auf die Lieferung verzichten und bitte höflich, die 105 DM der Firma Gustav Knauer, Berlin-Wilmersdorf, zurückzuüberweisen.
Wir haben hier in der Ostzone nur Manöver, aber von Krieg ist nichts zu spüren. Ich bitte um Nachricht, wenn bei Ihnen der Krieg zu Ende ist, damit ich meine Bestellung erneuern kann."
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Bishop-Six schrieb:
Nochmal ein neuer Artikel über das "Sparpaket"

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,699375,00.html


Wenn ich die zwei "Männer" auf dem Bild sehe, da könnt ich schon wieder kotzen.
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Jetzt mal ohne Wertung, wer von denen schuldiger ist. Aber daran sieht man, dass die Finanz/- und Wirtschaftswelt einfach nur pervertiert ist.

Interessant finde ich den Artikel, weil er mal Hintergründe beschreibt, die man nicht so oft mitbekommt.

http://www.zeit.de/wirtschaft/geldanlage/2010-06/frankreich-kerviel?page=1
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Die bürgerliche Presse schießt seit Tagen gegen die von ihr vorher als "Traum-Koalition" deklarierte Regierung.

Herrlich.  


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