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Dancing Auschwitz

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AssistDevice schrieb:
...aber gerade dieses unterforum hier ist mit sehr heiser nadel gestrickt; gaza und tetzlaff haben zumindest mich manchmal zweifeln lassen, ob es letzendlich für das eintracht-forum noch tragbar ist
Stopp! Es langt! Dieses Unterforum greift Themen auf, die auch die Leute da draußen beschäftigen. Und ich akzeptiere es nicht, dass ich andauernd lesen muss - ob von Forums-Usern oder in offiziellen Begründungen zu Thread-Löschungen - dass wir uns als unwürdig ansehen müssen,  bestimmte Themen zu diskutieren.

Über die Unfähigkeit der Regierung, über die Tragödie der Love-Parade, über die Öl-Katastrophe darf ich - über Sarrazin, Islam, Gaza und Auschwitz nicht? Was soll das? Zumal der Sarrazin-Thread hier um einiges sachlicher und meinungsvielfältiger war, als sonst im großen weiten Web.

Wie gesagt, wer nur über Fußball reden will, hat dazu 8 Foren. Wer über den Tellerrand hinaus diskutieren will, das Dies & Das. Wenn das nicht mehr gewünscht ist, bin ich weg. Ganz schnell.
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Wer sich das Video genau ansieht wird feststellen, daß das "Tänzchen" nicht nur in Auschwitz sondern auch an anderen Stellen nationalsozialistischer Verbrechen aufgenommen wurde. Das Ghetto in Lodz + der Bahnhof Radegast (von wo aus die Transporte in die Todeslager Chelmno, Treblinka und Auschwitz gingen), das KZ Dachau, das KZ Theresienstadt, die Prager Synagoge und Auschwitz selbst.

Ich mache natürlich keinem KZ-Überlebenden irgendwelche Vorschriften wie er seiner persönlichen Geschichte/Tragödie gedenkt und auf welche Weise er sie verarbeitet. Wo käme ich da auch hin. Dennoch muß ich nicht jede dieser Verarbeitungsmöglichkeiten toll finden. Insbesondere wenn sie von anderen erdacht und nicht aus dem persönlichen Empfinden der Überlebenden herstammen.

Ich persönlich empfinde halt, daß manche Orte, an denen viele Leute gequält, erniedrigt und ermordet wurden sich für bestimmte Dinge nicht unbedingt eignen. Ich nenne es "Pietät wahren". Mag sein daß ich damit konträr zu den Meinungen der meisten anderen hier bin - ist halt so, da ticke ich halt anders.

Im Übrigen mag ich persönlich weder die sogenannte "Betroffenheitsindustrie" noch Vertreter der Spaßgesellschaft, die gewiss in Gedenkstätten tolle Events oder Juxfilme an Originalschauplätzen auf die Beine stellen würden wenn sie dürften. Entsprechende Vorhaben gab es ja in den letzten Jahren genug.

Mit dem Leid anderer sollten keine Geschäfte gemacht werden.
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3zu7 schrieb:
AssistDevice schrieb:
...aber gerade dieses unterforum hier ist mit sehr heiser nadel gestrickt; gaza und tetzlaff haben zumindest mich manchmal zweifeln lassen, ob es letzendlich für das eintracht-forum noch tragbar ist
Stopp! Es langt! Dieses Unterforum greift Themen auf, die auch die Leute da draußen beschäftigen. Und ich akzeptiere es nicht, dass ich andauernd lesen muss - ob von Forums-Usern oder in offiziellen Begründungen zu Thread-Löschungen - dass wir uns als unwürdig ansehen müssen,  bestimmte Themen zu diskutieren.

Über die Unfähigkeit der Regierung, über die Tragödie der Love-Parade, über die Öl-Katastrophe darf ich - über Sarrazin, Islam, Gaza und Auschwitz nicht? Was soll das? Zumal der Sarrazin-Thread hier um einiges sachlicher und meinungsvielfältiger war, als sonst im großen weiten Web.

Wie gesagt, wer nur über Fußball reden will, hat dazu 8 Foren. Wer über den Tellerrand hinaus diskutieren will, das Dies & Das. Wenn das nicht mehr gewünscht ist, bin ich weg. Ganz schnell.


hin und wieder neige ich auch dazu, zitate aus dem zusammenhang zu reisen..
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Schade ist es, dass solche Threads so leicht in Grundsatzdiskussionen sich verhaken und ausfransen. Ich weiß, wie rasch das geht in Rede und Gegenrede. Besser und weitaus interessanter wäre es dennoch, konkret beim Thema zu bleiben.
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EFCB schrieb:
(...) Ich mache natürlich keinem KZ-Überlebenden irgendwelche Vorschriften wie er seiner persönlichen Geschichte/Tragödie gedenkt und auf welche Weise er sie verarbeitet. Wo käme ich da auch hin. Dennoch muß ich nicht jede dieser Verarbeitungsmöglichkeiten toll finden. Insbesondere wenn sie von anderen erdacht und nicht aus dem persönlichen Empfinden der Überlebenden herstammen.

Ich persönlich empfinde halt, daß manche Orte, an denen viele Leute gequält, erniedrigt und ermordet wurden sich für bestimmte Dinge nicht unbedingt eignen. Ich nenne es "Pietät wahren". Mag sein daß ich damit konträr zu den Meinungen der meisten anderen hier bin - ist halt so, da ticke ich halt anders.(...)


Mir scheint sehr wohl, dass dieser Tanz aus dem Empfinden dieses Überlebenden entspringt. Das vermittelt sich auch ganz direkt so. Dass die Aktion als Ganze von der Familie gemainsam geplant wurde, steht dazu nicht im Widerspruch.

Und da Du die Pietät erwähnst: das lateinische Wort kann man am ehesten mit "Ehrfurcht" übersetzen. Und Ehrfurcht wird in dem Tanz, wie ich finde, durchdringend erfahrbar: als Ehrfurcht vor dem Leben, gerade an dem Ort des Todes. Das ist sehr bedeutsam. So oft hört man von Überlebenden großen Sterbens, dass sie sich in der Folge selbst nicht verzeihen können, das Sterben der Anderen überlebt zu haben. Das ist eine große Tragödie. Dieser selbstzerstörerische Zug des Überlebens dürfte auch diesem alten Mann nicht fremd gewesen sein, das ganze Leben über. Nun, im Alter, tanzt er auf dem Haupt dieser Tragödie. Das finde ich bewegend.
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adlerkadabra schrieb:
Schade ist es, dass solche Threads so leicht in Grundsatzdiskussionen sich verhaken und ausfransen. Ich weiß, wie rasch das geht in Rede und Gegenrede. Besser und weitaus interessanter wäre es dennoch, konkret beim Thema zu bleiben.



Bleiben wir beim Thema

Ein Mahnmal ist dieses Werk aus meiner Sicht nicht.
Es geht in eine andere Richtung.
Man bricht  bei diesem Thema irgendwie ein Tabu(Tanzen und Leben im Anschluß an  die Tragödie ist ein Indiz für  Rückkehr zur Normalität)
Provokation stand aus meiner Sicht nicht im Vordergrund.

Wie kann man es nach Eurer Sicht noch auslegen?
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peter schrieb:
Dirty-Harry schrieb:
Instrumentalisieren ist insgesamt und ganz besonders bei diesem Thema  schwer  einzugrenzen und abzustellen.
Wo fängts an(mediale Gedenkfeiern ) und wo hört es auf.

Diese Art ist auf jeden Fall ein vollkommen neuer Ansatz.

Ich bin sehr reserviert herangegangen und kann -trotz aller anfänglicher Mutmaßungen-zumindest keine Instrumentalisierung in die seit ewiger Zeit gewohnten Richtungen erkennen.

Das ist zumindest erfrischend.

Das bei kunst auch andere und ablehnende Haltungen möglich sind, liegt in der Natur der Sache.


wenn kunst keine ablehnung und kritik hervorruft ist sie belanglos und geschmäcklerisch. was genau kunst ist ist eigentlich auch völlig belanglos und wird von denjenigen diktiert, die sich akademisch damit auseinander gesetzt haben. und von denen, die den marktwert bestimmen. das war schon immer so.  
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Dirty-Harry schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Schade ist es, dass solche Threads so leicht in Grundsatzdiskussionen sich verhaken und ausfransen. Ich weiß, wie rasch das geht in Rede und Gegenrede. Besser und weitaus interessanter wäre es dennoch, konkret beim Thema zu bleiben.



Bleiben wir beim Thema

Ein Mahnmal ist dieses Werk aus meiner Sicht nicht.
Es geht in eine andere Richtung.
Man bricht  bei diesem Thema irgendwie ein Tabu(Tanzen und Leben im Anschluß an  die Tragödie ist ein Indiz für  Rückkehr zur Normalität)
Provokation stand aus meiner Sicht nicht im Vordergrund.

Wie kann man es nach Eurer Sicht noch auslegen?


Ein Mahnmal ist es auch meiner Meinung nach nicht, die ganze Aktion ist auf Vergänglichkeit, auf Flüchtigkeit angelegt. Und das ist sehr gut und angemessen so.

Es ist aber wohl auch keine Rückkehr zur Normalität, was wohl bei einer solchen Biographie auch kaum möglich sein dürfte. Es scheint schon ein Schritt voran, durch die Trauer und den Schmerz hindurch zu sein, eine Verwandlung der Trauer in so eine fragile Figur wie den Tanz. Wobei Tanz (nicht nur) in der jüdischen Tradition serh wohl existentiellen Charakter haben kann, etwa in dem Sinne von Todengedenken.

Es ist aber wirklich nicht leicht, hier mit Sprache herumzuhantieren. Vielleicht wäre Klappe halten besser, auch für mich.
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adlerkadabra schrieb:
Es ist aber wirklich nicht leicht, hier mit Sprache herumzuhantieren.

Vielleicht wird ja gerade deshalb im Video getanzt?
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Das Heiligen eines Todeslagers ist für mich ein Graus.
Die Menschen dürfen es feiern, daß diese Lager nicht mehr genutzt werden.
Man mag glauben, daß die Stillegung solcher Lager in der Welt von heute eine offenkundige Tatsache, eine Selbstverständlichkeit ist.
Das grausige Gegenteil ist der Fall.

Und kein Jude dieser Welt hat den Holocaust in Wahrheit überlebt. Jeder von ihnen trägt ihn irgendwie noch mit sich herum.

Das heißt aber nicht, daß Hitlers Schatten für immer auf uns liegen muß. Auch in den Todeslagern ging das Leben weiter. Der Umfang der Misere mußte von den Menschen irgendwie wettgemacht, erleichtert und ausgehalten werden. Und so gab es sogar den Witz noch.

Cohens Tanz ist auch ein Vermächtnis für die Toten. Es ist als wenn die Seelen der Ermordeten ihm bei seinem Tanz zuschauen und etwa rufen: "Ja ! Zeig es den Bastarden ! Zeig ihnen, daß sie nicht alle von uns kriegen konnten und ja - we will survive !"  
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goyschak schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Es ist aber wirklich nicht leicht, hier mit Sprache herumzuhantieren.

Vielleicht wird ja gerade deshalb im Video getanzt?


Oh ja. Daher möchte ich nach Pedros guten Worten nur nochmals diesen Satz zitieren, den Kohn gegen Ende des Videos sagt und auf den bereits @BBB hingewiesen hat:

"What are you talking about?"
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FredSchaub schrieb:
EFCB schrieb:
Finde ich nicht - auch KZ-Überlebende sollten an bestimmten Orten Pietät walten lassen.


so sehe ich das auch


Warum? Sind eure Grossvaeter vom Wachturm gefallen?
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Fantastischer Film.
Bewegend und anrührend. Ich hab Gänsehaut bekommen.

Herzlichen Dank für den Link!
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@bernie
ist doch eine berechtigte Frage, wenn hier Leute vom "Taetervolk" ihren "Opfern" vorschreiben wollen, in welcher Art sie mit dem Massenmord an ihrer Religion umgehen wollen.
Vielleicht sollen wir auf der anderen Seite, denjenigen Ueberlebenden, die die Aktion nicht gut fanden, erzaehlen, warum sie sie gut zu finden haben....so als ausgleichende Gerechtigkeit.
Es wurde ihnen schliesslich auch erzaehlt, dass sie umgesiedelt werden, bevor sie dann direkt erschossen wurden.
So ein bissi ja so, nei so sind sie ja gewohnt.

Das ueble Geschmaeckle habe auf alle Faelle ich nicht hier reingebracht...er du...
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Nostradamus schrieb:
dawiede schrieb:
@bernie
ist doch eine berechtigte Frage, wenn hier Leute vom "Taetervolk" ihren "Opfern" vorschreiben wollen, in welcher Art sie mit dem Massenmord an ihrer Religion umgehen wollen.
Vielleicht sollen wir auf der anderen Seite, denjenigen Ueberlebenden, die die Aktion nicht gut fanden, erzaehlen, warum sie sie gut zu finden haben....so als ausgleichende Gerechtigkeit.
Es wurde ihnen schliesslich auch erzaehlt, dass sie umgesiedelt werden, bevor sie dann direkt erschossen wurden.
So ein bissi ja so, nei so sind sie ja gewohnt.

Das ueble Geschmaeckle habe auf alle Faelle ich nicht hier reingebracht...er du...


Definiere mir mal bitte Tätervolk. Danke.


Nein, denn ich habs extra in Anfuehrungszeichen gesetzt, damit es auch der letzte versteht. Ich meine damit ganz bestimmt nicht den Schaub oder den anderen, sondern die Aussenstehenden...jetzt hab ichs dir doch erklaert
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Hier geht es um das Video und die Intention des Überlebenden, um sonst gar nichts.
Hier darf man seine Meinung dazu sagen, man kann es angemessen ja sogar großartig finden (wie ich auch) man kann es auch pietätlos finden. (von Vorschreiben kann ich nichts finden)
Aber bitte bleibt beim Thema, und das sind nicht andere User, Tätervolk oder von Wachtürmen stürzende Großväter (aber das hat ja kein Geschmäckle)
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Pedrogranata schrieb:
Das Heiligen eines Todeslagers ist für mich ein Graus.
Die Menschen dürfen es feiern, daß diese Lager nicht mehr genutzt werden.
Man mag glauben, daß die Stillegung solcher Lager in der Welt von heute eine offenkundige Tatsache, eine Selbstverständlichkeit ist.
Das grausige Gegenteil ist der Fall.

Und kein Jude dieser Welt hat den Holocaust in Wahrheit überlebt. Jeder von ihnen trägt ihn irgendwie noch mit sich herum.

Das heißt aber nicht, daß Hitlers Schatten für immer auf uns liegen muß. Auch in den Todeslagern ging das Leben weiter. Der Umfang der Misere mußte von den Menschen irgendwie wettgemacht, erleichtert und ausgehalten werden. Und so gab es sogar den Witz noch.

Cohens Tanz ist auch ein Vermächtnis für die Toten. Es ist als wenn die Seelen der Ermordeten ihm bei seinem Tanz zuschauen und etwa rufen: "Ja ! Zeig es den Bastarden ! Zeig ihnen, daß sie nicht alle von uns kriegen konnten und ja - we will survive !"    


Liegt es nicht an uns, wenn wir heute in der Ur-Enkel Generation uns diesen Schuh anziehen. Die Rolle des Tätervolkes   Auf meinen Fuß kommt dieser Schuh nicht.

Opfer haben selbstverständlich eine herausragende Rolle in einer Wertegesellschaft.Auch hier!!


Aber: eine Wertegesellschaft beinhaltet selbstverständlich die Autonomie unserer Generation.
Hier läuft ein besonderes Rollenspiel,was anderen Nationen im Kern fremd ist.
Rollen haben interne und externe Faktoren.
Und das schöne ist. Rollen sind jederzeit veränderbar,
Manchmal aber nur aufgrund eines Rollenkonfliktes.

Und es stellt sich die Frage, warum der hier oft von Menschen gescheut wird??
Jeder bestimmt seine Rolle selbst. Sie ist bei diesem Thema aus meiner Überzeugung schon längst nicht mehr mit der Position(Rolle) der Ur-Großvater verknüpft.

Wie sieht für die Befürworter der Täterrolle unsere Situation aus, wenn die letzten Opfer verstorben sind?
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Habe gerade erst das Video gesehen.

Ja, es ist eine Gedenkstätte. Und sie sollte es immer bleiben.
Zum Gedenken an die Opfer, zur Mahnung an die Lebenden, zum Vermächtnis an jene, die uns folgen.

Schlimme Dinge sind dort geschehen. Dinge, die das Vorstellungsvermögen sprengen. Wir wissen viel darüber. Dennoch werden wir uns nie ausmalen können, wie es wirklich wahr, dort zu leben, und was die Menschen dort erleiden mußten.

Kritik an diesem Video ist formal legitim in unserem Land. Und doch halte ich es in der Sache für anmassend, jemandem  der dort war und überlebte, Vorschriften zu machen wie er mit seiner Erinnerung umgeht.

Auch für diesen Mann ist seither viel Zeit vergangen. Ich bin sicher, er erlebt keinen neuen Tag ohne Erinnerung an diese schreckliche Zeit.

Wie kann es auch anders sein, wenn man in die Abgründe des menschlichen Daseins blickte und jene hinein stürzen sah, die man liebte.

Aber er hat gelernt, damit umzugehen. Er tut das, was man damals auch in diesen Lagern tat: versuchen, weiter zu leben.
Er weiß, wie die Seinen dachten in den Lagern. Und weil er weiß, daß sie ihm nicht gram wären für das was er tut, tat er es.

Und mehr als das: nicht nur er tanzt, sondern auch er lässt auch andere gewähren und unterstützt sie dabei.

Die Nachricht ist sehr einfach.
Ein jedes Ding hat seine Zeit. Es gibt die Zeit des Trauerns, des Gedenkens und der Mahnung. Und es gibt die Zeit des Feierns.
Er hat den Nazi-Terror auch im Innern überstanden, zeigt ihm trotzig die Stirn: "Seht her: alle könnt ihr nicht kriegen! Das Leben geht weiter - I will survive!"
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Mit Dancing.Ausschwitz-dies ergänze ich , wurden zumindest  einschlägige Rollenspiele in Frage gestellt.  
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Dirty-Harry schrieb:
Wie sieht für die Befürworter der Täterrolle unsere Situation aus, wenn die letzten Opfer verstorben sind?


Die Befürworter des Tätervolks sind für mich diejenigen, welche auch dem Cohen das Benehmen in den "Gedenkstätten" vorschreiben wollen, deren abseitige Lage die Verdrängung statt die wirkliche Auseinandersetzung mit der Geschichte leicht macht und der Schulklasse mit dem Erwerb der Eintrittskarte einen musealen Gedenkevent bietet, mit dem es sich danach aber für die von später Geburt begnadeten auch meist hat.

Damit übernehmen die Gralshüter des "richtigen", "pietätsvollen" Gedenkens Verantwortung für die Örtlichkeit und das dortige Geschehen einst und jetzt.
Das ist im Einzelfall auch in Ordnung, wenn man es denn zB unterließ, seinen Opa, dessen Foto mit der Schirmmütze und dem Totenkopf darauf seit Jahren auf seiner Anrichte steht, einmal zu fragen, was es denn mit seiner schicken Mütze, an die sich Opa offenbar gerne erinnert, so auf sich hat.

Wer sich den "Schuh mit dem Tätervolk" aber nicht anziehen will, sollte sich bezüglich des "richtigen" Gedenkens besser auch heraushalten. Es geht ihn ja nichts an.  

Tatsächlich gab und gibt es kein Tätervolk. Wer von Tätervolk spricht, schützt die Täter und macht sie anonym. Und er wälzt Verantwortung auf ein Volk ab. Geteiltes Leid ist halbes Leid.. Nix gibt's !


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