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Landtagswahl 08/09

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Lichtgestalt schrieb:
peter schrieb:
LM_Adler_2005 schrieb:
@whiteeagle

das mit dem Mindestlohn sehe ich total anders. Frau Ypsilanti sagte ja, das mit der Einführung eines Mindestlohns sogar Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Mit dieser Meinung steht sie wohl alleine dar. Mag ja sein, das dadurch mehr Geld für die AN rauskommt, die den Mindestlohn bekommen. Was aber mit denen, die dadurch rausgeschmissen werden??
Und wer sagt, das die Leute das zusätzliche Geld investieren? Vielleicht sparen sie sich das Geld ja auch. Ich finde, das diese Rechnung ein wenig scheinheilig ist.


ehrlich gesagt sehe ich bei denjenigen die jetzt unterhalb eines mindestlohns arbeiten auch bei einer erhöhung des stundenlohns wenig sparpotential.

die drohgebärde "wir müssen dann leute entlassen" hast du doch bei jeder maßnahme die den unternehmen nicht passt. fakt ist aber auch, dass leute entlassen werden wenn es unternehmen richtig gut geht.

ich finde die diskussion um einen mindestlohn sehr spekulativ und bin mir bezüglich der auswirkungen gar nicht sicher.

peter


hessen besteht ja nicht nur aus großen unternehmen, sondern über 95% der arbeitnehmer arbeiten im mittelstand oder in kleinbetrieben. was wird wohl mit den drei verkäuferinnen der bäckerei um die ecke passieren, wenn der inhaber und bäckermeister allen auf einmal 30-40 % mehr gehalt zahlen muss?

der mindestlohn trifft nicht die großen unternehmen. er vernichtet arbeitsplätze in kleinbetrieben und im mittelstand. kein arbeitgeber wird sich den lohn für seine mitarbeiter aufdiktieren lassen, und deshalb bei sich selbst abstriche machen. und das vollkommen zu recht.

die marktwirtschaft in deutschland ist stark genug, um ihre preise selbst zu finden. aber wie erklärt man das ehemaligen lehrern und rechtsanwälten ohne volkswirtschaftlichen hintergund...


ich bin in manchen dingen ein konservativer mensch. zum beispiel bin ich der meinung, dass jemand der jeden tag 8 (?) stunden seine arbeitskraft engagiert einsetzt davon auch leben können sollte. ist das ein zu hoher anspruch?

ich finde es ein unding, wenn menschen die sich für ihre arbeit engagieren in ihrer entlohnung unter dem satz von hartz IV landen. ich finde es sogar erstaunlich, dass diese menschen dann überhaupt einer tätigkeit nachgehen.

deutschland war schon mal ein ganzes stück weiter. eine "marktwirtschaft in deutschland" gibt es in dieser form nicht mehr, da die bedingungen die zu gewinnen führen nicht mehr in deutschland gemacht werden. daran wird sich auch so schnell nichts mehr ändern.

deinen letzten satz verbuche ich einfach mal unter "polemik".

peter
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Luzbert schrieb:
whiteeagle schrieb:
Ich persönlich habe mich auf der Suche nach einer neuen Arbeit  (vor 4 Jahren wegen Umzug)  für eine Stelle beworben, die sich beim Bewerbungsgespräch als Job mit unmöglichen Bedingungen, sowie einem Nettolohn von 5€ die Stunde raus stellte! Klar hab ich sie nicht genommen. Weil es aber Menschen gibt, die darauf angewiesen sind, auch für wenig Geld arbeiten zu gehen, wird diese Stelle sicher besetzt sein.
Dies nenne ich Ausbeuterei- mit dem Mindestlohn wäre derartiges unmöglich!


Darf ich fragen bei welcher Steuerklasse Du auf den geringen (?) Nettolohn gekommen wärst?

Bei einem Mindestlohn von 10€ käme man bei einer 40h-Woche auf 1600€ Brutto im Monat. Davon kann kein Mensch gut leben und die Familie kann man davon erst recht nicht ernähren. Insofern verstehe ich die Rufe nach einem Mindestlohn nciht so ganz, der hilft nämlich irgendwie auch niemandem.


Dabei geht es fast ausschließlich um die Zahlung eines Mindestlohns durch den
Arbeit"geber". Bei 7,50 € entspricht das auf den Monat gerechnet etwa der Pfändungsfreigrenze. Außerdem wird damit der Eingangsbetrag für Hartz überschritten. Es geht also darum, daß zusätzliche staatliche Almosen für Menschen in Arbeit wegfallen können. Mehr nicht. Der Staat will nicht mehr für die Dumpingstrategien von Kleinbürgern einspringen, die sich auf Kosten des Staates ihr Dasein durch die Abhängigkeit ihrer Angestellten von den Sozialkassen durch diese bezahlen lassen wollen. Mitnichten geht es um eine Verbesserung des Einkommens für Arbeit. Das bleibt weiterhin von der Kampfkraft der Beschäftigten für ihren jeweiligen Tariflohn abhängig.
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@Dortelweil-Adler

Das Frau Ys Antworten auf konkrete Fragen sehr wenig konkret waren, ist Dir aber trotzdem aufgefallen?

ich hatte bereits geschrieben, dass ich auf solche spektakel wenig gebe. das hat mit politik nichts bis wenig zu tun und ist gelebtes marketing.

sowohl dir als auch mir fielen innerhalb weniger minuten 5-10 politiker ein, die vor der kamera ein richtig gutes bild abgeben, von denen wir aber trotzdem wenig bis nichts halten (auch wenn die bei uns beiden nicht deckungsgleich wären   )

peter
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whiteeagle schrieb:
Eine Vermögenssteuer alleine löst sicher keine Probleme. Aber es wäre ein Anfang.

Zu dem user, der den mittelständischen und kleinen Betrieben den Niedergang voraus sagt: ich glaube nicht, dass der Mindestlohn so angelegt wäre, dass ihn kein Unternehmer tragen kann. Wie gesagt, wenn dieser bereit ist, die Einkünfte, die er hat gerechter zu verteilen.

Mein Mann arbeitet in einem kleinen Betrieb als Polier. Sein Chef zahlt einen ordentlichen Lohn,er verzichtet auf Fremdarbeiter, die das ein-oder andere Projekt sicher billiger machen würden. Dafür bekommt er den einen oder anderen Auftrag nicht, dennoch soviele, dass sein Auftragsbuch gut gefüllt und immer Arbeit vorhanden ist.

Ich persönlich habe mich auf der Suche nach einer neuen Arbeit  (vor 4 Jahren wegen Umzug)  für eine Stelle beworben, die sich beim Bewerbungsgespräch als Job mit unmöglichen Bedingungen, sowie einem Nettolohn von 5€ die Stunde raus stellte! Klar hab ich sie nicht genommen. Weil es aber Menschen gibt, die darauf angewiesen sind, auch für wenig Geld arbeiten zu gehen, wird diese Stelle sicher besetzt sein.
Dies nenne ich Ausbeuterei- mit dem Mindestlohn wäre derartiges unmöglich!



ich bin der user der den kleinen und mittelständigen betrieben den vermeintlichen niedergang voraussagt  

ich will sagen, dass eine funktionierende marktwirtschaft keinen mindestlohn braucht, sondern preise und löhne, die der markt selbst schafft. wenn der staat in die freien märkte eingreift, schadet es letztendlich allen.

wenn man sich das beispiel eines kleinunternehmeners anschaut, der gerne bereit wäre mehr als 5 € zu zahlen, aber im endeffekt nicht kann, weil dann nichts mehr übrig bliebe. was passiert denn mit den mitarbeitern, wenn er auf einmal 8 € zahlen muss? folglich muss er einen teil der mitarbeiter entlassen um seine kosten noch decken zu können. schließlich trägt er auch noch das volle unternehmerische risiko.

das thema mindestlohn spiegelt nur die tatsache wider, dass der statt in den vergangenen 20 jahren keine wettbewerbsfähigen bedingungen auf dem arbeitsmarkt geschaffen hat. Erhöhte staatlich geschaffene Personalkosten und die stetige Steigerung der Steuer- und Sozial-Abgaben stehen im krassen Widerspruch zu einem Mindestlohn.

Wer schonmal in England war, kann sich ausmalen, wie es hier bald aussieht, wenn SPD und Linke dieses Land regieren. Da läuft es mir eiskalt den Rücke runter...
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peter schrieb:


ich bin in manchen dingen ein konservativer mensch. zum beispiel bin ich der meinung, dass jemand der jeden tag 8 (?) stunden seine arbeitskraft engagiert einsetzt davon auch leben können sollte. ist das ein zu hoher anspruch?

[...]

deutschland war schon mal ein ganzes stück weiter. eine "marktwirtschaft in deutschland" gibt es in dieser form nicht mehr, da die bedingungen die zu gewinnen führen nicht mehr in deutschland gemacht werden. daran wird sich auch so schnell nichts mehr ändern.

deinen letzten satz verbuche ich einfach mal unter "polemik".

peter


Natürlich muss man davon leben, wenn man 8h am Tag einer beruflichen Tätigkeit nachgeht. Nur wäre es nicht viel sinnvoller, Bedinungen zu schaffen, dass auch Kleinunternehmer und Mittelständer einen entsprechenden Lohn zahlen können, anstatt es Jahrzehnte zu versäumen um anschließend die Arbeitgeber dazu zu zwingen?

Und was die Marktwirtschaft angeht, sehe ich das etwas differenzierter. Natürlich werden die Bedingungen für große Unternehmen und Global Player nicht (nur) national gemacht. Aber diejenigen, die der Mindestlohn am härtesten trifft, sind auf eine lokal funktionierende Marktwirtschaft angewiesen. Der Bäcker, Schreiner, Altenpfleger oder Friseur ist doch nicht von globalen Wirtschaftszusammenhängen abhängig!

Un mein letzter Satz beinhaltete sicherlich auch einen Teil Polemik, aber wie würdest Du darüber denken, wenn auf einmal z.B. ein Landschaftsgärter Cheftrainer bei einem Bundesligaverein werden würde...

P.S.: Übrigens seit langem mal wieder eine sehr ansprechende Diskussion hier im Forum - trotz der verschiedenen Meinungen!
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Dortelweil-Adler schrieb:
kreuzbuerger schrieb:
...mal überlegen, warum hessen die höchste rückfallquote und die längsten prozessdauern bei jugendlichen straftätern hat...

Lass mich überlegen, gleich hab ich's, ah jetzt ja, weil Roland Koch MP ist, stimmt's? Und als er vor 9 Jahren übernommen hat, war das natürlich ganz anders.

Du erzählst anderen was von Stammtisch? Ich frage mich, woher wir das mit der Rückfallquote wissen, liegt das daran, dass Koch ja sämtliche Polizeistellen zusammengestrichen hat und die Polizei jetzt unmenschliche 42 Stunden arbeiten muss? Vermutlich nicht, die stellen sich sicher alle freiwillig ... und bevor jetzt die gestrichenen Richterstellen kommen, wie viele Stunden arbeitet in Richter in Hessen im Durchschnitt pro Woche?

DA


schon klar, wenns an unbequeme wahrheiten geht macht man lieber auf brutalsmögliche polemik...

arndt, hier sitzen deine retter der demokratie!  
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Habe mal eine Frage ans Forum! Glaubt ihr,dass eine Frau die folgenden Satz sagt, in Hessen regieren kann?! " Der Herr Koch möchte, dass die Gesellschaft gespaltet wird."

Ich denke, dieser Satz sagt eine Menge aus. Aber wahrscheinlich hat sie es mit Absicht gesagt, um sich noch mehr mit den kriminellen Ausländern solidarisch zu zeigen, welche Prügeln und dazu noch der deutschen Sprache nicht mächtig sind.
Alleine der Vorschlag zur Einheitsschule wäre für mich ein Grund das Land Hessen, so sehr ich es auch liebe, zu verlassen. Wer diese Frau wirklich wählt, der kann sich auch gleich eine Zeitmaschiene besorgen und an meinen Wohnort ziehen.
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:
dawiede schrieb:
Frankfurter-Phillip schrieb:
I Die Schulpolitk ist aber das aller letzte..Schüler werden nicht mehr nach ihren individuellen Begabungen gefördert- im Einheitsunterricht sitzt der Gymnasiast neben dem Föderschüler und wird vom Einheitslehrer unterrichtet


Da kann ich mit meinem Beruf "Kinderquaeler" wirklich nur sagen: Selten so ein quatsch gelesen. Studien zeigen ganz deutlich, um so heterogener die Klasse desto bessere Ergebnisse aller Schueler. Dinge wie z.B. soziale Kompetenzen und Problemløsungsstrategien bei mathematischen Aufgaben sind in heterogenen Klassen wesentlich staerker.
Mein Wahlland Norwegen zeigt sich doch in internationalen Studien als ein Land, das in der Schule sehr hohe Standards pflegt und das mit "Einheitsunterricht"


Man kann Deutschland und Norwegen doch gar nicht miteinander vergleichen.
Norwegen ist ein rohstoffreiches Land mit Dienstleistungsgesellschaft. Wir sind rohstoffarmes Industrieland. Noch dazu kommt der erhebliche Bevölkerungsunterschied. Berlin und Hamburg haben zusammen mehr Einwohner als ganz Norwegen. Wir haben ganz andere Bedürfnisse und Anforderungen an die Schüler zu richten.

Die meisten Schüler in Norwegen ergreifen Dienstleistungsberufe. Ich hab mich damit lange befaßt. Ich unterhalte mich bzw. schreibe oft mit Norwegerinnen.  

Ich will das nicht abqualifizieren, aber industriemäßig reißt Norwegen nicht viel. Noch dazu kommt, daß den meisten Firmen durch den Ölfonds quasi ein staatlicher Schutz zukommt.

Wir brauchen uns international ganz sicher nicht zu verstecken, was Bildungspolitik angeht. In Deutschland ist das Anforderungsprofil deutlich höher - hier wird viel mehr Transferleistung verlangt, als in anderen europäischen Ländern.

Soziale Kompetenz ist zwar wichtig, aber nicht das alleinige Kriterium, um in der Wirtschaft zu bestehen.

Generell nehmen skandinavische Länder einen gewissen Sonderstatus ein, der mit den bevölkerungsreichen und mehr oder weniger industriemäßig ausgeprägten Ländern wie Deutschland, England oder Frankreich einfach nicht zu vergleichen ist.


Also eigentlich sagst du nichts anderes als: In Norwegen (Skandinavien) waren das alles mal Bauern und heute kann ich sie auf eine "Einheitsschule" schicken, denn mehr als nett sein (Dienstleistungsberuf) muessen die eh nicht lernen. Geile Sicht auf die Welt.

Was passiert eigentlich so mit den Rohstoffen?
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peter schrieb:
sowohl dir als auch mir fielen innerhalb weniger minuten 5-10 politiker ein, die vor der kamera ein richtig gutes bild abgeben, von denen wir aber trotzdem wenig bis nichts halten (auch wenn die bei uns beiden nicht deckungsgleich wären   )

peter

EIne gewisse Schnittmenge ist da aber schon drin denke ich. Und ich glaube auch nicht dass Koch ein gutes Bild vor der Kamera abgibt. Hier war aber der Unterschied zwischen Fakten und blabla frappant.
Lichtgestalt schrieb:
Wer schonmal in England war, kann sich ausmalen, wie es hier bald aussieht, wenn SPD und Linke dieses Land regieren. Da läuft es mir eiskalt den Rücke runter...


Bin gerade in England und während meiner letzten Rauchpause sind fast nur Bentleys und Mercedes an mir vorbei gefahren. Falscher Ort schätze ich.

@whiteeagle
EIn Mindestlohn in der Pflegebranche wird aber 1:1 auf die Beiträge umgelegt werden - oder es gehen Arbeitsplätze verloren bei gleichzeitiger Verschlechterung der Bedingungen für die zu Pflegenden. Die Besserverdiener sind davon dank der Privatversicherung vermutlich weniger betroffen. Auch wenn ich Mindestlöhne nicht gänzlich ablehne halte ich eine Verbesserung beim Steuersystem für die bessere Variante (z.B. negative Lohnsteuer oder wie das heißt).

DA
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Lichtgestalt schrieb:
peter schrieb:


ich bin in manchen dingen ein konservativer mensch. zum beispiel bin ich der meinung, dass jemand der jeden tag 8 (?) stunden seine arbeitskraft engagiert einsetzt davon auch leben können sollte. ist das ein zu hoher anspruch?

[...]

deutschland war schon mal ein ganzes stück weiter. eine "marktwirtschaft in deutschland" gibt es in dieser form nicht mehr, da die bedingungen die zu gewinnen führen nicht mehr in deutschland gemacht werden. daran wird sich auch so schnell nichts mehr ändern.

deinen letzten satz verbuche ich einfach mal unter "polemik".

peter


Natürlich muss man davon leben, wenn man 8h am Tag einer beruflichen Tätigkeit nachgeht. Nur wäre es nicht viel sinnvoller, Bedinungen zu schaffen, dass auch Kleinunternehmer und Mittelständer einen entsprechenden Lohn zahlen können, anstatt es Jahrzehnte zu versäumen um anschließend die Arbeitgeber dazu zu zwingen?

100% zustimmung. ich arbeite in einer firma mit insgesamt 20 angestellten und 3 auszubildenden. da ich die bilanzen kenne finde ich es immer wieder erstaunlich wieviel geld an den staat fließt, auch in zeiten in denen es wirtschaftlich richtig eng ist. nur, das bundesland in dem ich arbeite ist hessen. und da regiert koch nunmal seit 9 jahren.

Und was die Marktwirtschaft angeht, sehe ich das etwas differenzierter. Natürlich werden die Bedingungen für große Unternehmen und Global Player nicht (nur) national gemacht. Aber diejenigen, die der Mindestlohn am härtesten trifft, sind auf eine lokal funktionierende Marktwirtschaft angewiesen. Der Bäcker, Schreiner, Altenpfleger oder Friseur ist doch nicht von globalen Wirtschaftszusammenhängen abhängig!

mit bäcker, schreiner, altenpfleger und friseur ist mir das ein bisschen zuviel im gleichen topf.

bäcker sind, zumindest in den größeren städten, davon überrollt worden, dass es ketten gibt die zu deutlich günstigeren konditionen produzieren können und die von den kunden angenommen werden. das ist eine verbraucherentscheidung und egal wie sehr ich sie bedaure, das lässt sich nicht mehr zurückdrehen. wenn ich deine position richtig verstanden habe, dann findest du das ja auch eher ok. so funktioniert marktwirtschaft.

ähnlich verhält es sich mit dem schreiner. wenn geiz geil ist und alles bei ikea nur einen appel und ein ei kostet, dann ist das ein beruf ohne zukunft für einen massen markt.

alten- und krankenpfleger sind, in meiner einschätzung, die finanziell am wenigsten gewertschätzen berufe überhaupt. allerdings sind viele von denen in
pflegeheimen und krankenhäusern staatlicher oder kirchlicher träger beschäftigt. das hat mit marktwirtschaft eher wenig bis nichts zu tun. und die privaten legen dann einen euro fünfzig drauf und haben dafür gute argumente, denn der staat zahlt ja auch nicht mehr.

frisöre würde ich da jetzt mal rausnehmen, denn da gibt es die angesagten, die richtig gut verdienen und die anderen. das ist, wie bei gastronomen, eine frage des geschäftskonzepts.



Un mein letzter Satz beinhaltete sicherlich auch einen Teil Polemik, aber wie würdest Du darüber denken, wenn auf einmal z.B. ein Landschaftsgärter Cheftrainer bei einem Bundesligaverein werden würde...

naja, von denjenigen die hier posten wird sicherlich niemand wirtschaftsminister in hessen.

P.S.: Übrigens seit langem mal wieder eine sehr ansprechende Diskussion hier im Forum - trotz der verschiedenen Meinungen!


yap,

peter
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wimi schrieb:
Habe mal eine Frage ans Forum! Glaubt ihr,dass eine Frau die folgenden Satz sagt, in Hessen regieren kann?! " Der Herr Koch möchte, dass die Gesellschaft gespaltet wird."

Ich denke, dieser Satz sagt eine Menge aus. Aber wahrscheinlich hat sie es mit Absicht gesagt, um sich noch mehr mit den kriminellen Ausländern solidarisch zu zeigen, welche Prügeln und dazu noch der deutschen Sprache nicht mächtig sind.
Alleine der Vorschlag zur Einheitsschule wäre für mich ein Grund das Land Hessen, so sehr ich es auch liebe, zu verlassen. Wer diese Frau wirklich wählt, der kann sich auch gleich eine Zeitmaschiene besorgen und an meinen Wohnort ziehen.


Antwort: Ja.
Im Wahlkampf haut jeder dämliche Sätze raus. Da muss man alles etwas unaufgeregter sehen. Der Koch haut ja auch Kraftwörter raus.
Allerdings finde ich einen studierten Juristen allgemein geeigneter als eine Soziologin mit einer Vergangenheit als Sekretärin und Stewardess. Nichts gegen diese Berufe, aber unter einer Führungskraft verstehe ich was anderes. Ist mir aber egal, die Frau gibt mir 500 Euro wenn sie gewählt wird. Ist doch super.
Das Schulkonzept ist ein Niederschlag für jeden Schüler, der auch nur halbwegs was in der Birne hat. Der sollte zusehen, das er sein Abitur in einem anderem Bundesland macht. Aber ich habe noch keine Kinder und aus der Schule bin ich längst raus.
Die Sache mit dem Mindestlohn finde ich (durch dieses Diskussion hier!) gut.
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kreuzbuerger schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:
kreuzbuerger schrieb:
...mal überlegen, warum hessen die höchste rückfallquote und die längsten prozessdauern bei jugendlichen straftätern hat...

Lass mich überlegen, gleich hab ich's, ah jetzt ja, weil Roland Koch MP ist, stimmt's? Und als er vor 9 Jahren übernommen hat, war das natürlich ganz anders.

Du erzählst anderen was von Stammtisch? Ich frage mich, woher wir das mit der Rückfallquote wissen, liegt das daran, dass Koch ja sämtliche Polizeistellen zusammengestrichen hat und die Polizei jetzt unmenschliche 42 Stunden arbeiten muss? Vermutlich nicht, die stellen sich sicher alle freiwillig ... und bevor jetzt die gestrichenen Richterstellen kommen, wie viele Stunden arbeitet in Richter in Hessen im Durchschnitt pro Woche?

DA


schon klar, wenns an unbequeme wahrheiten geht macht man lieber auf brutalsmögliche polemik...

arndt, hier sitzen deine retter der demokratie!  


Genau. Wenn die anderen sich erlauben genau so saublöde Fragen stellen, ist es Polemik. Sehr schöne Diskussionskultur.

Was ist denn die Wahrheit? Und warum willst Du eigentlich an Symptomen herumdoktern? Wäre es nicht besser, die Ursachen zu beseitigen? Wir bracuhen keine kürzeren Verfahren oder weniger Rückfällige. Wir brauchen weniger Ersttäter. Und das lösen wir sicher nicht mit dem Wahlprogramm der hessischen SPD.

Gespannte Grüße,

DA
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MS-DOS schrieb:
wimi schrieb:
Habe mal eine Frage ans Forum! Glaubt ihr,dass eine Frau die folgenden Satz sagt, in Hessen regieren kann?! " Der Herr Koch möchte, dass die Gesellschaft gespaltet wird."

Ich denke, dieser Satz sagt eine Menge aus. Aber wahrscheinlich hat sie es mit Absicht gesagt, um sich noch mehr mit den kriminellen Ausländern solidarisch zu zeigen, welche Prügeln und dazu noch der deutschen Sprache nicht mächtig sind.
Alleine der Vorschlag zur Einheitsschule wäre für mich ein Grund das Land Hessen, so sehr ich es auch liebe, zu verlassen. Wer diese Frau wirklich wählt, der kann sich auch gleich eine Zeitmaschiene besorgen und an meinen Wohnort ziehen.


Antwort: Ja.
Im Wahlkampf haut jeder dämliche Sätze raus. Da muss man alles etwas unaufgeregter sehen. Der Koch haut ja auch Kraftwörter raus.
Allerdings finde ich einen studierten Juristen allgemein geeigneter als eine Soziologin mit einer Vergangenheit als Sekretärin und Stewardess. Nichts gegen diese Berufe, aber unter einer Führungskraft verstehe ich was anderes. Ist mir aber egal, die Frau gibt mir 500 Euro wenn sie gewählt wird. Ist doch super.
Das Schulkonzept ist ein Niederschlag für jeden Schüler, der auch nur halbwegs was in der Birne hat. Der sollte zusehen, das er sein Abitur in einem anderem Bundesland macht. Aber ich habe noch keine Kinder und aus der Schule bin ich längst raus.
Die Sache mit dem Mindestlohn finde ich (durch dieses Diskussion hier!) gut.


Warum, wenn ich mal fragen darf?
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Dortelweil-Adler schrieb:
Was ist denn die Wahrheit? Und warum willst Du eigentlich an Symptomen herumdoktern? Wäre es nicht besser, die Ursachen zu beseitigen? Wir bracuhen keine kürzeren Verfahren oder weniger Rückfällige. Wir brauchen weniger Ersttäter. Und das lösen wir sicher nicht mit dem Wahlprogramm der hessischen SPD.

Gespannte Grüße,

DA
wie wäre es mit bootcamps?  

tja, wenn wir mit den ursachen anfangen, löst sich das problem evtl in einigen jahren. bildung für alle!? ein mehr an kinderbetreuung könnte auch nicht schaden! akademiker sind zumeist impotent und die armen töten ihren wurf. die, die im ghetto aufwachsen, leben z.t. so verwahrlost, dass sie noch nicht mal n suppentopf kennengelernt haben. kinderbetreuung von klein auf verhindert, dass ein 3j. kein deutsch sprechen dürfte/erlernen konnte und fördert soziale kompetenz!

ein durchaus nicht schlechter ansatz ist zb. unser kinderbauernhof hier im park. helfen pädagogen 8-12j., was anderes als "straße" kennen zu lernen. könnten aber mmn mehr pädagogen gebrauchen...

denke aber, der sich akut bedrohte bürger hätte gerne nen spontaneren ansatz. würde ja fürs erste schonmal helfen, wenn man die rückfallquote aufs "schwule kommunisten"-niveau (berlin) bekommt. wenn man dann schaut, wie die quoten erlangt werden, gibt es bestimmt ansatzpunkte für mehr prävention!
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peter schrieb:
Lichtgestalt schrieb:
peter schrieb:


ich bin in manchen dingen ein konservativer mensch. zum beispiel bin ich der meinung, dass jemand der jeden tag 8 (?) stunden seine arbeitskraft engagiert einsetzt davon auch leben können sollte. ist das ein zu hoher anspruch?

[...]

deutschland war schon mal ein ganzes stück weiter. eine "marktwirtschaft in deutschland" gibt es in dieser form nicht mehr, da die bedingungen die zu gewinnen führen nicht mehr in deutschland gemacht werden. daran wird sich auch so schnell nichts mehr ändern.

deinen letzten satz verbuche ich einfach mal unter "polemik".

peter


Natürlich muss man davon leben, wenn man 8h am Tag einer beruflichen Tätigkeit nachgeht. Nur wäre es nicht viel sinnvoller, Bedinungen zu schaffen, dass auch Kleinunternehmer und Mittelständer einen entsprechenden Lohn zahlen können, anstatt es Jahrzehnte zu versäumen um anschließend die Arbeitgeber dazu zu zwingen?

100% zustimmung. ich arbeite in einer firma mit insgesamt 20 angestellten und 3 auszubildenden. da ich die bilanzen kenne finde ich es immer wieder erstaunlich wieviel geld an den staat fließt, auch in zeiten in denen es wirtschaftlich richtig eng ist. nur, das bundesland in dem ich arbeite ist hessen. und da regiert koch nunmal seit 9 jahren.

Da haben wir eine identische Position. Nur ist das Thema Mindestlohn in meinen Augen kein Landesthema, sondern eines für den Bund und somit völlig fehl in dieser politischen Auseinandersetzung.

Und was die Marktwirtschaft angeht, sehe ich das etwas differenzierter. Natürlich werden die Bedingungen für große Unternehmen und Global Player nicht (nur) national gemacht. Aber diejenigen, die der Mindestlohn am härtesten trifft, sind auf eine lokal funktionierende Marktwirtschaft angewiesen. Der Bäcker, Schreiner, Altenpfleger oder Friseur ist doch nicht von globalen Wirtschaftszusammenhängen abhängig!

mit bäcker, schreiner, altenpfleger und friseur ist mir das ein bisschen zuviel im gleichen topf.

bäcker sind, zumindest in den größeren städten, davon überrollt worden, dass es ketten gibt die zu deutlich günstigeren konditionen produzieren können und die von den kunden angenommen werden. das ist eine verbraucherentscheidung und egal wie sehr ich sie bedaure, das lässt sich nicht mehr zurückdrehen. wenn ich deine position richtig verstanden habe, dann findest du das ja auch eher ok. so funktioniert marktwirtschaft.

persönlich finde ich es nicht gut, dass die großen ketten die kleinen bäcker überrollt haben. aber daran sieht man wie freie märkte funktionieren. anstatt auf die hohe qualität ihrer produkte hinzuweisen, haben die kleinen bäckereien jahrelang versucht, die preise er großen mitzugehen. ob der verbraucher im endeffekt ein paar cent mehr für qualität bezahlt sei mal dahin gestellt. aber das ist ja nochmal ein völlig anderes thema. übrigens gab es zu diesem thema letztes jahr einen richtig gute bericht bei brand eins

ähnlich verhält es sich mit dem schreiner. wenn geiz geil ist und alles bei ikea nur einen appel und ein ei kostet, dann ist das ein beruf ohne zukunft für einen massen markt.

der verbraucher hat es doch selbst in der hand zu ikea oder zum schreiner zu gehen...

alten- und krankenpfleger sind, in meiner einschätzung, die finanziell am wenigsten gewertschätzen berufe überhaupt. allerdings sind viele von denen in
pflegeheimen und krankenhäusern staatlicher oder kirchlicher träger beschäftigt. das hat mit marktwirtschaft eher wenig bis nichts zu tun. und die privaten legen dann einen euro fünfzig drauf und haben dafür gute argumente, denn der staat zahlt ja auch nicht mehr.

hier meinte ich eher sowas wie mobile pflegedienste mit 2-3 mitarbeitern. davon gibt es ja immer mehr. ansonsten stimme ich dir völlig uz.

frisöre würde ich da jetzt mal rausnehmen, denn da gibt es die angesagten, die richtig gut verdienen und die anderen. das ist, wie bei gastronomen, eine frage des geschäftskonzepts.

ja, aber die verdienen, sind ja meist die inhaber. und die brauchen keinen mindestlohn. was ist aber, wenn der friseur im dorf noch zwei angestellte hat und auf einmal xx% mehr zahlen soll...



Un mein letzter Satz beinhaltete sicherlich auch einen Teil Polemik, aber wie würdest Du darüber denken, wenn auf einmal z.B. ein Landschaftsgärter Cheftrainer bei einem Bundesligaverein werden würde...

naja, von denjenigen die hier posten wird sicherlich niemand wirtschaftsminister in hessen.

hoffentlich  

P.S.: Übrigens seit langem mal wieder eine sehr ansprechende Diskussion hier im Forum - trotz der verschiedenen Meinungen!


yap,

peter


@Dortelweil-Adler
Dann fahren wohl alle Arbeitnehmer in UK Bentleys oder Mercedes? Ich kenne eine ganze Menge Engländer, die das Thema Mindestlohn sehr viel anders sehen, als es von der SPD immer dargstellt wird. Nächste Woche bin ich wieder da, dann zähle ich mal die Luxukarossen...
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Lichtgestalt schrieb:
@Dortelweil-Adler
Dann fahren wohl alle Arbeitnehmer in UK Bentleys oder Mercedes? Ich kenne eine ganze Menge Engländer, die das Thema Mindestlohn sehr viel anders sehen, als es von der SPD immer dargstellt wird. Nächste Woche bin ich wieder da, dann zähle ich mal die Luxukarossen...

Ich weiß schon wovon Du redest, ich fahre ja manchmal mit der Tube.
Zumindest haben die Mindestlöne aber in England keine Jobs gekostet, oder doch?

@kreuzbuerger
Siehste, klappt doch Willste nicht mal der Andrea ein paar Tipps geben? Aber im Ernst, wie zahlt Berlin das? Abgesehen vom Länderfinanzausgleich, wo Hessen einer der größten Einzahler ist?

DA
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Dortelweil-Adler schrieb:
Aber im Ernst, wie zahlt BerlinHessen das?


Vielleicht dadurch, dass man das Geld nicht für unsinnige Prestigebauten in Wiesbaden raushaut? Oder dass man damit aufhört, landeseigene Immobilien weit unter Preis an Parteifreunde zu verscherbeln? Nur so ein paar Vorschläge, die Liste lässt sich lange fortsetzen...
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Dortelweil-Adler schrieb:
Willste nicht mal der Andrea ein paar Tipps geben?
nee, wir müssen doch ypsilanti, al-wazir und die kommunisten verhindern!  

wo kommen wir denn sonst noch hin!!!

über finanzfragen des berliner senats habsch keine ahnung, außer dass künstler hier anteilsmäßig genauso viel steuern zahlen, wie gewerbetreibende...

länderfinanzausgleich schön und gut, denn museumsinsel, brandenburger tor und so n quatsch werden ja eh nur für die touristen aufgepimpt, da könnt ihr auch mal was für zahlen...
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http://www.ippnw.de/biblis/

Ich weiß, es ist von den Atomkraftgegner und somit natürlich überspitzt und zu ihren Gunsten bearbeitet, aber wenn nur die Hälfte davon stimmen sollte. Dann wäre das genau der Grund für mich SPD zu wählen. Nur um dann festzustellen, dass es mit dem Atomaustieg innerhalb von fünf Jahren wieder nichts wird.
So wie Politik eben ist.
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Ich möchte mal etwas zu dem User "Fussballverrückter" sagen:
1. Du kannst mit Sicherheit nicht beurteilen, dass ich null Hintergrundwissen habe.
2. Ich habe beim Überfliegen dieses Textes gelesen, dass ein User Koch wählt, da er mal etwas für die Eintracht getan hat. Ich erinnere mich jetzt leider nicht, was das war. Aber ich verstehe nicht, warum er sich aus deiner Sicht dafür für die nächsten politischen Diskussionen hier im Forum disqualifiziert hat, nur weil er ein Argument mit Fussball bzw. der Eintracht gebracht hat. Die Wahlgründe sind von jedem unterschiedlich. Nur weil dieser Grund aus deiner Sicht unwichtig ist, heißt es lange nicht, dass er hier nicht mitdisskutieren darf. Wenn das ein wichtiger Grund aus seiner Sicht ist, dann darf er deswegen Koch wählen, ohne dass das eine blödsinnige Entscheidung ist. Vielleicht ist auch dir aufgefallen, dass Sport und Politik zusammengehören. Und wenn ein Politiker clever ist, dann nutzt er diese Gelegenheit sich z.b. bei Eintrachtfans beliebt zu machen. Oder glaubst du Fr. Merkel ist ein jahrelanger und treuer Fussballfan, der jedes Wochenende in der Kurve steht?! Nein, sie hat die WM genutzt sich beliebter und volksnah zu präsentieren.
3.Woher nimmst du dir eigentlich das Recht andere als disqualifizert abzustempeln?
4. Bin ich aus deiner Sicht ein Verbrecher, nur weil ich für Koch bin?
5. Willst du ein kommunistisches Hessen haben?
6. Wie stehst du eigentlich zur DDR?


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