Ja, Brodowin, so sieht es aus. @ Frankenadler: Zu den "wenigen Kandidaten" (Brodowin), die nun immer wieder auftrumpfen, als sei ihr Lebensziel erreicht, muss man auch Smoke zählen. Spätestens seit seiner Antwort auf WA ist seine Botschaft klar: Nehmt mich als hässlichen Menschen wahr. Habe ich so notiert, ist aber allein sein Problem.
Und nur um keine Verwirrung aufkommen zu lassen, Der Text aus #1234 stammt nicht von Brodowin sondern von brockmann. Ändert aber nix daran, dass Brodowin den Text von brockmann ziemlich okay findet und ihn im Zweifel so unterschreiben könnte.
Ich möchte nur nicht mit fremden Lorbeeren geschmückt werden.
Und bei solchen Leuten wie smoKe89 finde ich es schon irgendwie seltsam, warum sich jemand in einem Fußball-Forum anmeldet, wenn er zu dem Fußball-Verein so überhaupt nix zu sagen hat, aber die Plattform nutzt um seine kranke Weltsicht einer breiten Öffentlichkeit zukommen zu lassen. Da wird ein Bundesligaverein, der auf eine jüdische Tradition zurückblicken kann und aus einer Stadt kommt, in der tausende Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Ländern friedlich zusammenleben missbraucht.
Und bei solchen Leuten wie smoKe89 finde ich es schon irgendwie seltsam, warum sich jemand in einem Fußball-Forum anmeldet, wenn er zu dem Fußball-Verein so überhaupt nix zu sagen hat, aber die Plattform nutzt um seine kranke Weltsicht einer breiten Öffentlichkeit zukommen zu lassen. Da wird ein Bundesligaverein, der auf eine jüdische Tradition zurückblicken kann und aus einer Stadt kommt, in der tausende Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Ländern friedlich zusammenleben missbraucht.
Es fing in dem Moment an, in dem die Rassisten gelernt haben, dass, wenn man den Rassismus in ein Bedrohungsszenario verpackt, da plötzlich viel mehr Leute andocken können, Leute, die sich auch irgendwie bedroht fühlen, von allem, was irgendwie anders ist. Und plötzlich ist das nicht mehr die Hirnkotze einiger Verwirrter, sondern eine irgendwie legitime Meinungsäußerung. Und schon fängt die Spirale an. Wenn man rassistische Aussagen als rassistisch benennt, hat der Betreffende das entweder nicht so gesagt, nicht so gemeint und überhaupt will man ihn ja absichtlich missverstehen, ganz abgesehen davon, dass die Anderen genauso schlimm sind. Einerseits ist man dann das Opfer dunkler Machenschaften, andererseits kriegt man Applaus von den Gesinnungsgenossen von der "Endlich sagt's mal einer"-Fraktion. Und schon diskutiert keiner mehr über die Aussage und das dahinter stehende Welt- und Menschenbild, sondern um das Drumherum.
Ich weigere mich, mein Gehirn dahin zu verbiegen, dass ich mich mit "Argumenten" auseinandersetze die Rassismus legitimieren. Ich werde mich dieser Unerträglichkeit nicht annähern, ich werde nicht zulassen, dass man in meiner Gegenwart ungestört rassistische Probaganda betreiben kann. Ich werde weiterhin Rassisten als Rassisten bezeichnen. Die Erfahrung lehrt, dass der Versuch Rassisten einzufangen, ihre Verachtung für andere Menschen abzupuffern schnell in eine Katastrophe münden kann. Ein Trump, der offen rassistisch auftritt wird nur weil er Präsident der USA wurde, kein anderer Mensch. Nur weil er extrem viel Macht haben wird, ist das was er sagt keinen Deut besser. wenn sich die Großmacht USA einen Präsidenten Trump leisten will, bitteschön. Kann man nix machen. Ich glaube auch nicht, dass er zuvorderst für seinen Rassismus gewählt wurde. Ich kann, das habe ich vor einigen Tagen schon gesagt, verstehen, warum die Leute in den USA keinen Bock mehr auf diese Marktliberale demokratische Seilschaft hatte. Mir wäre Clinton ausschließlich wegen Trumps negativem und rassistischem Menschenbild lieber gewesen. Und deshalb, weil man bei ihr davon ausgehen konnte, dass sie gut zu rahmen ist. Bei Trump bin ich mir da nicht sicher. Der scheint mir ein wenig verrückt. Aber, um zurück zu kommen, dieser Rassismus, der muss auf das entschiedenste benannt und bekämpft werden.
Wir dürfen uns nicht einlullen lassen. Wir dürfen nicht aufhören uns zu ekeln, uns zu entrüsten und Menschlichkeit als Grundlage unseres Zusammenlebens zu verstehen. Wenn wir das preisgeben, wenn wir unsere Köpfe für diesen schleichende Gift öffnen oder auch nur abstumpfen, dann wird das eine böse Nummer! Deshalb muss so ein smoke als Rassist bezeichnet werden. Und wenn er das nicht möchte, dann muss er aufhören Rassismus zu loben und zu rechtfertigen!
Erzähl keine Storys von irgendwelchen Behauptungen anderer Leute. Da kannst du mit denen drüber reden und mit mir, über das was ich sage.
Ob ich Trump für einen Rassisten halte so wie du? Da ich ihn persönlich nicht kenne, kann ich mir da kein abschließendes Urteil erlauben, aber er ist sicher kein Freund aller Menschen.
Ob ich Trump für einen Rassisten halte so wie du? Da ich ihn persönlich nicht kenne, kann ich mir da kein abschließendes Urteil erlauben, aber er ist sicher kein Freund aller Menschen.
also man muss einem Menschen persönlich kennengelernt haben, um ihn als Rassisten bezeichnen zu dürfen? Fernsehauftritte reichen nicht? Sehr interessante Thesen, die hier so verbreitet werden.
Adleriker schrieb: Ob ich Trump für einen Rassisten halte so wie du? Da ich ihn persönlich nicht kenne, kann ich mir da kein abschließendes Urteil erlauben, aber er ist sicher kein Freund aller Menschen.
also man muss einem Menschen persönlich kennengelernt haben, um ihn als Rassisten bezeichnen zu dürfen? Fernsehauftritte reichen nicht? Sehr interessante Thesen, die hier so verbreitet werden.
Offensichtlich scheint er Frau Göring-Eckardt zumindest persönlich zu kennen, ansonsten ist es mir schleierhaft, wie er sich ein Urteil über diese Frau bilden konnte:
Adleriker schrieb:
Tafelberg schrieb: "Wer völkisch redet, ist ein Nazi" sagt Frau Göring.-E.
Das ist natürlich erlesen. Wenn diese Frau nicht Recht hat, wer dann!?
Ob ich Trump für einen Rassisten halte so wie du? Da ich ihn persönlich nicht kenne, kann ich mir da kein abschließendes Urteil erlauben, aber er ist sicher kein Freund aller Menschen.
also man muss einem Menschen persönlich kennengelernt haben, um ihn als Rassisten bezeichnen zu dürfen? Fernsehauftritte reichen nicht? Sehr interessante Thesen, die hier so verbreitet werden.
Adleriker schrieb: Ob ich Trump für einen Rassisten halte so wie du? Da ich ihn persönlich nicht kenne, kann ich mir da kein abschließendes Urteil erlauben, aber er ist sicher kein Freund aller Menschen.
also man muss einem Menschen persönlich kennengelernt haben, um ihn als Rassisten bezeichnen zu dürfen? Fernsehauftritte reichen nicht? Sehr interessante Thesen, die hier so verbreitet werden.
Offensichtlich scheint er Frau Göring-Eckardt zumindest persönlich zu kennen, ansonsten ist es mir schleierhaft, wie er sich ein Urteil über diese Frau bilden konnte:
Adleriker schrieb:
Tafelberg schrieb: "Wer völkisch redet, ist ein Nazi" sagt Frau Göring.-E.
Das ist natürlich erlesen. Wenn diese Frau nicht Recht hat, wer dann!?
Die alte völkische Masche : Üble Dinge ( Rassismus ) hinter guten Dingen ( Infrastruktur , Arbeitsplätze usw ) verstecken.
Grundsätzlich hat er nicht unrecht : Die Infrastruktur in den Staaten bedarf gewaltiger Investitionen. Er möchte 1 Billiarde Dollar investieren und dieses Geld aus dem Verteidigungsetat entnehmen. Er möchte Auslandseinsätze zurückschrauben. Wer könnte da etwas dagegen haben ? Er möchte Arbeitsplätze schaffen. Grundsätzlich selbstverständlich lobenswert. Die Frage ist , ob seine Mittel ( Steuersenkungen für Unternehmen und reiche ) die richtigen Mittel sind. Wenn es funktioniert , hat er eben Erfolg gehabt.
Usw Usw
Die Sache wird kompliziert. Was tun , wenn er erfolgreich ist ? Ein erfolgreicher Rassist als Präsident ? Ein Alptraum.
wird unser designierter neuer Bundespräsident Steinmeier Mr. Trump mit "Guten Tag Herr Hassprediger" begrüßen? umgekehrt waren die Titulierungen Richtung Merkel auch nicht sehr charmant.
Danke FrankenAdler und Brockman für die Beiträge #1233, 1234 und 1235, die mein Unverständnis über die rechten Suppenkasper ausführlicher darstellen, als ich es gewillt bin zu formulieren. Wie ich schon mal schrieb: Alles hat damit angefangen, als man plötzlich "Sorgen ernstnehmen" sollte, anstatt diesen wie früher mit einem höflichen "Verpisst euch, Faschopack!" zu begegnen.
Alles hat damit angefangen, als man plötzlich "Sorgen ernstnehmen" sollte, anstatt diesen wie früher mit einem höflichen "Verpisst euch, Faschopack!" zu begegnen.
Aber selbst wenn Du letzteres sagst, ist das "Faschopack" immer noch da. Du magst es dann nicht mehr sehen, aber es ist noch da. Ich muss da ein wenig widersprechen, es gibt Sorgen, die man ernstnehmen muss und die nicht ernst genommen wurden bzw. werden konnten, weil sie nur noch von den Leuten vorgebracht wurden, die "Faschopack" sind. Die Vernünftigen haben sich diesen Sorgen eben nicht mehr angenommen, weil sie von Rechtsaußen instrumentalisiert wurden und man nicht sich mit ihnen gemein machen wollte. Durchaus nachvollziehbar, löst aber die Sorgen nicht.
Dass 50 % jemanden wie Trump wählen, Le Pen eine aussichtsreiche Präsidentschaftskandidatur hat, die FPÖ stärkste Partei wohl sein wird und die AfD im Aufschwung ist, liegt vor allem daran, dass man gewisse Sorgen, Ängste und Strömungen der Bevölkerung einfach ignoriert, missionarisch weggewischt hat oder jeden diskreditiert hat mit der Nazi-Schiene. Man hat ja nicht mal mehr zugehört. Locker die Hälfte der Bevölkerung hat z.B. Vorurteile gegenüber Migranten. Latenter Rassismus ist Alltag. Das ist alles menschlich. Und das einzige, was ich seit Jahren höre ist entweder Wegducken und nicht Zuhören oder "Wie früher auf die Fresse".
Genau dieses "von oben herab" und die Ignoranz hat dazu geführt, dass das so eskaliert. Denn jetzt sucht sich das ganze Aufgestaute der letzten Jahre seinen Weg und ich höre von der einen Seite immer noch die selben Rezepte, die eine Mitschuld daran haben. Ich bin weiß Gott weit entfernt von rechtem Gedankengut, aber ich sehe das ganze soziologisch und gesellschaftlich und ich bleibe dabei, dass das Verhalten der Linken und der Mitte diese Art von Rechtspopulismus erst möglich gemacht hat. In Deutschland hat halt noch die Nazi-Vergangenheit das Ganze eins, zwei Jahrzehnte mehr verhindert. Die Nazi-Opfer etc. sind aber mittlerweile im Altersheim oder tot.
Wir sind m.E. in einer ähnlichen politischen Situation wie in der Weimarer Republik, letztlich können die Rechten und Populisten nur von sich selbst entzaubert werden. Dann, wenn sie an die Macht kommen. Dann, wenn für komplizierte Probleme ihre einfachen Lösungen nicht reichen. Im Gegensatz zu damals sind unsere Institutionen stärker, die Wirtschaft stabiler und die Lust am Militär und an Ausbreitung gering. Eher geht der Gedanke nach Innen (Abkapselung). Daher wünsche ich mir genau das, was ich mir am wenigsten wünsche. Dass diese Rechten an der politischen Macht beteiligt werden. Denn nur so werden wir sie für die nächsten Jahrzehnte wieder los. Die alten Mittel nützen nix mehr, sie bewirken beim Gegner nix mehr. Du kannst eine Bewegung nicht stoppen, nichts anderes ist das hier, indem Du Stopp sagst, Verpisst Euch sagst oder sie gleich ignorierst. Und Ignoranz wäre tatsächlich noch das Mittel, was das Ganze am meisten hinaus zögern würde (ohne das Problem zu beseitigen).
Nein, für mich hat das Ganze angefangen, als man angefangen [Edit] hat in den Volksparteien, den latenten Rassismus und die Vorurteile raus zu nehmen aus der Politik. Das mag ehrenwert gewesen sein, geht aber vollkommen an großen Teilen der Gesellschaft vorbei. Schaut Euch einfach mal paar Debatten über Migration oder Asyl oder Kriminalität von Ausländern und den Ängsten dazu an. Nicht von heute. Von 1990. Da war die SPD fast auf AfD-Linie und die CDU eher rechts davon. Schön, dass man das alles ändern wollte, aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert. Man kann nicht latenten Rassismus und Vorurteile abschalten, indem man die Menschen, die sie pflegen, ausgrenzt, beschimpft oder ignoriert.
Ihr mögt das anders sehen, aber ich sehe nur, dass Eure Konzepte und Euer Vorgehen nichts bewirken. Eher das Gegenteil. Überlegt euch mal paar andere, wie man den Rechtsruck stoppt.
Danke FrankenAdler und Brockman für die Beiträge #1233, 1234 und 1235, die mein Unverständnis über die rechten Suppenkasper ausführlicher darstellen, als ich es gewillt bin zu formulieren. Wie ich schon mal schrieb: Alles hat damit angefangen, als man plötzlich "Sorgen ernstnehmen" sollte, anstatt diesen wie früher mit einem höflichen "Verpisst euch, Faschopack!" zu begegnen.
Danke FrankenAdler und Brockman für die Beiträge #1233, 1234 und 1235, die mein Unverständnis über die rechten Suppenkasper ausführlicher darstellen, als ich es gewillt bin zu formulieren. Wie ich schon mal schrieb: Alles hat damit angefangen, als man plötzlich "Sorgen ernstnehmen" sollte, anstatt diesen wie früher mit einem höflichen "Verpisst euch, Faschopack!" zu begegnen.
Alles hat damit angefangen, als man plötzlich "Sorgen ernstnehmen" sollte, anstatt diesen wie früher mit einem höflichen "Verpisst euch, Faschopack!" zu begegnen.
Aber selbst wenn Du letzteres sagst, ist das "Faschopack" immer noch da. Du magst es dann nicht mehr sehen, aber es ist noch da. Ich muss da ein wenig widersprechen, es gibt Sorgen, die man ernstnehmen muss und die nicht ernst genommen wurden bzw. werden konnten, weil sie nur noch von den Leuten vorgebracht wurden, die "Faschopack" sind. Die Vernünftigen haben sich diesen Sorgen eben nicht mehr angenommen, weil sie von Rechtsaußen instrumentalisiert wurden und man nicht sich mit ihnen gemein machen wollte. Durchaus nachvollziehbar, löst aber die Sorgen nicht.
Dass 50 % jemanden wie Trump wählen, Le Pen eine aussichtsreiche Präsidentschaftskandidatur hat, die FPÖ stärkste Partei wohl sein wird und die AfD im Aufschwung ist, liegt vor allem daran, dass man gewisse Sorgen, Ängste und Strömungen der Bevölkerung einfach ignoriert, missionarisch weggewischt hat oder jeden diskreditiert hat mit der Nazi-Schiene. Man hat ja nicht mal mehr zugehört. Locker die Hälfte der Bevölkerung hat z.B. Vorurteile gegenüber Migranten. Latenter Rassismus ist Alltag. Das ist alles menschlich. Und das einzige, was ich seit Jahren höre ist entweder Wegducken und nicht Zuhören oder "Wie früher auf die Fresse".
Genau dieses "von oben herab" und die Ignoranz hat dazu geführt, dass das so eskaliert. Denn jetzt sucht sich das ganze Aufgestaute der letzten Jahre seinen Weg und ich höre von der einen Seite immer noch die selben Rezepte, die eine Mitschuld daran haben. Ich bin weiß Gott weit entfernt von rechtem Gedankengut, aber ich sehe das ganze soziologisch und gesellschaftlich und ich bleibe dabei, dass das Verhalten der Linken und der Mitte diese Art von Rechtspopulismus erst möglich gemacht hat. In Deutschland hat halt noch die Nazi-Vergangenheit das Ganze eins, zwei Jahrzehnte mehr verhindert. Die Nazi-Opfer etc. sind aber mittlerweile im Altersheim oder tot.
Wir sind m.E. in einer ähnlichen politischen Situation wie in der Weimarer Republik, letztlich können die Rechten und Populisten nur von sich selbst entzaubert werden. Dann, wenn sie an die Macht kommen. Dann, wenn für komplizierte Probleme ihre einfachen Lösungen nicht reichen. Im Gegensatz zu damals sind unsere Institutionen stärker, die Wirtschaft stabiler und die Lust am Militär und an Ausbreitung gering. Eher geht der Gedanke nach Innen (Abkapselung). Daher wünsche ich mir genau das, was ich mir am wenigsten wünsche. Dass diese Rechten an der politischen Macht beteiligt werden. Denn nur so werden wir sie für die nächsten Jahrzehnte wieder los. Die alten Mittel nützen nix mehr, sie bewirken beim Gegner nix mehr. Du kannst eine Bewegung nicht stoppen, nichts anderes ist das hier, indem Du Stopp sagst, Verpisst Euch sagst oder sie gleich ignorierst. Und Ignoranz wäre tatsächlich noch das Mittel, was das Ganze am meisten hinaus zögern würde (ohne das Problem zu beseitigen).
Nein, für mich hat das Ganze angefangen, als man angefangen [Edit] hat in den Volksparteien, den latenten Rassismus und die Vorurteile raus zu nehmen aus der Politik. Das mag ehrenwert gewesen sein, geht aber vollkommen an großen Teilen der Gesellschaft vorbei. Schaut Euch einfach mal paar Debatten über Migration oder Asyl oder Kriminalität von Ausländern und den Ängsten dazu an. Nicht von heute. Von 1990. Da war die SPD fast auf AfD-Linie und die CDU eher rechts davon. Schön, dass man das alles ändern wollte, aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert. Man kann nicht latenten Rassismus und Vorurteile abschalten, indem man die Menschen, die sie pflegen, ausgrenzt, beschimpft oder ignoriert.
Ihr mögt das anders sehen, aber ich sehe nur, dass Eure Konzepte und Euer Vorgehen nichts bewirken. Eher das Gegenteil. Überlegt euch mal paar andere, wie man den Rechtsruck stoppt.
Wir sind m.E. in einer ähnlichen politischen Situation wie in der Weimarer Republik, letztlich können die Rechten und Populisten nur von sich selbst entzaubert werden.
Ich verstehe deinen Standpunkt, den ich einerseits sehr sympathisch finde. Aber andererseits gab es mal eine Zeit, als die Rechten sich nicht getraut haben ihr Maul aufzumachen, weil sie wussten, dass sie damit als Deppen abgestempelt werden. Jetzt wo jeder alles sagen darf, gibt es auch genug, die 'alles' unterstützen und sich in ihrer kruden Weltsicht bestärkt fühlen. Sicher fließt dabei auch ein, dass das Internet heute für jede absurde Meinung Unterstützung bereit hält.
Zu deinem oben genannten Zitat: Die Nazis wurden meines Wissens nach nicht dadurch abgelöst, dass sie sich selbst entzaubert haben, sondern weil viele jungen Menschen im Kampf gegen sie ihr Leben gelassen haben. Und ich hoffe, wir vertrauen nicht darauf, dass sich die Faschisten ja eh irgendwann selbst entzaubern. Und auf diejenigen, die uns damals von den Nazis befreit haben, können wir uns spätestens seit Dienstag auch nicht mehr verlassen.
Von 1990. Da war die SPD fast auf AfD-Linie und die CDU eher rechts davon. Schön, dass man das alles ändern wollte, aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert. Man kann nicht latenten Rassismus und Vorurteile abschalten, indem man die Menschen, die sie pflegen, ausgrenzt, beschimpft oder ignoriert.
nur nochmal in kürze als denkanstoß, damals in den "finsteren 90ern" nach lichtenhagen hat man mit einer der stärksten schleifungen des asylrechts, die bedenken der rassisten und fremdenfeine mehr als ernst genommen, am latenten rassismus und der fremdenfeindlichkeit hat das auch nichts geändert.
zumal ich dieses narrativ, daß jeder, der fremdenfeinliche ansichten äussert als nazi tituliert wird nicht teile, es passiert zwar und ich halte das wie peter auch für einen fehler, bin aber der meinung, daß das nicht die regel ist. allerdings muß man fremdenfeindliche und rassistische aussagen auch als solche ansprechen, ich wüsste auch nicht, warum man darauf verzichten soll.
Lieber Werner, so wenig es hilft ein kerniges verpisst euch raus zu hauen, so wenig hilft es, Rassismus als eine normale Haltung anzuerkennen. Wir haben in der Bevölkerung einen nicht geringen Anteil an Menschen die solcher Denke nicht abgeneigt sind. Die können wir nicht alle unter den Teppich kehren. Das ist wahr. Aber zu vergessen welchen Auftrieb Disskussionsbereitschaft von Seiten der Gesellschaft es denen gibt die ein geschlossen rassistische, völkisches Weltbild haben, das vergisst du in deiner Analyse der Situation. Kommt man denen entgegen, zeigt man Bereitschaft über so etwas zu diskutieren, kurz und schlecht: bietet man ein Forum wird das gnadenlos genutzt. Man muss Sorgen der Menschen ernst nehmen. Keine Frage. Aber man muss nicht Bereitschaft demonstrieren Fremdenfeindlichkeit als begründete Sorge anzuerkennen.
Ich nenne das Vorschub leisten. Und das kann nicht sein. Da muss man auch kämpfen um die Deutungshoheit. Und nicht kapitulieren und Rassismus das Wort reden!
Ich würde gerne noch einmal auf diesen Beitrag eingehen, auch wenn das jetzt vermutlich von der US-Wahl wegführt (vielleicht noch in einen anderen Thread verschieben?):
SGE_Werner schrieb:
Raggamuffin schrieb: Alles hat damit angefangen, als man plötzlich "Sorgen ernstnehmen" sollte, anstatt diesen wie früher mit einem höflichen "Verpisst euch, Faschopack!" zu begegnen.
Aber selbst wenn Du letzteres sagst, ist das "Faschopack" immer noch da. Du magst es dann nicht mehr sehen, aber es ist noch da. Ich muss da ein wenig widersprechen, es gibt Sorgen, die man ernstnehmen muss und die nicht ernst genommen wurden bzw. werden konnten, weil sie nur noch von den Leuten vorgebracht wurden, die "Faschopack" sind. Die Vernünftigen haben sich diesen Sorgen eben nicht mehr angenommen, weil sie von Rechtsaußen instrumentalisiert wurden und man nicht sich mit ihnen gemein machen wollte. Durchaus nachvollziehbar, löst aber die Sorgen nicht.
Dass 50 % jemanden wie Trump wählen, Le Pen eine aussichtsreiche Präsidentschaftskandidatur hat, die FPÖ stärkste Partei wohl sein wird und die AfD im Aufschwung ist, liegt vor allem daran, dass man gewisse Sorgen, Ängste und Strömungen der Bevölkerung einfach ignoriert, missionarisch weggewischt hat oder jeden diskreditiert hat mit der Nazi-Schiene. Man hat ja nicht mal mehr zugehört. Locker die Hälfte der Bevölkerung hat z.B. Vorurteile gegenüber Migranten. Latenter Rassismus ist Alltag. Das ist alles menschlich. Und das einzige, was ich seit Jahren höre ist entweder Wegducken und nicht Zuhören oder "Wie früher auf die Fresse".
Ich möchte hier gerne mal das Thema "Sorgen" aufgreifen. Ich halte es für den falsch, diesen Begriff auf die aktuelle Lage anzuwenden. Wenn ich mir Sorgen um meinen Arbeitsplatz mache, weil meine Firma Kapazitäten ins Ausland verlagern will, ist das natürlich berechtigt. Diese Sorge leuchtet jedem ein, sie ist begründet und klar zu formulieren. Die "Sorgen", die du hier meinst und die du richtigerweise in einem Alltagsrassismus verortest, sind aber mit diesem Begriff schon im Grundsatz falsch betitelt. Diese "besorgten Bürger" waren zu einem großen Teil nicht "besorgt". Sie waren, wenn wir jetzt die Flüchtlinge als Thema heranziehen, nicht von Arbeitsplatzverlust bedroht, nicht von Gewalt, nicht von Wohnungsverlust, nicht von Einschränkungen ihrer Lebensweise. Jedenfalls nicht mehr als vorher. Sie hatten nur das Gefühl, es könnte so sein und das Gefühl hatten sie, weil sie den "jungen Männern aus Afrika" (Afrika ist bekanntermaßen ein Land) pauschal unterstellt haben, sie könnten die Finger nicht von weißen Frauen lassen oder den syrischen Flüchtlingen, sie seien Terroristen und Islamisten. Wir haben genug Versuche gehabt, diese Leute ihre "Sorgen" begründen zu lassen und sie hatten mit den sozialen Medien auch genug Kanäle dafür, sprachlos waren sie also mitnichten. Was dabei herauskam, kann man nachlesen und nachschauen. Der Realitätsbezug hing im besten Fall (!) an einem ganz dünnen Faden. Der Begriff "Sorgen" war doch in der Mehrzahl der Fälle ein Tarnbegriff für ganz niedere Vorurteile. Und welches Signal sende ich denn, wenn ich als Politik anfange, diese "Sorgen" zu legitimen Anliegen zu erheben? Ich habe selbst Infoveranstaltungen zu Flüchtlingsheimen erlebt, wo ehrenwerte Menschen aus Politik und Behörden mit klaren Fakten versucht haben, Sorgen zu zerstreuen. Man sah genau, bei wem das gewirkt hat und bei wem nicht. Und um letztere Gruppe geht es hier. Wenn man diesen anfängt nach dem Mund zu reden, ist alles das Gleiche. Ich fange jeden Satz mit "Ich mache mir Sorgen..." an und schon bin ich legitimer Teilnehmer am politischen Diskurs, egal ob ich den Satz mit "...weil so viele LKW mangels Umgehungsstraße mitten durch mein Dorf fahren, wo Kinder spielen" beende oder mit "...weil die Neger und die Araber ja Frauen und Kinder belästigen"? Das kann nicht der Weg sein.
Genau dieses "von oben herab" und die Ignoranz hat dazu geführt, dass das so eskaliert. Denn jetzt sucht sich das ganze Aufgestaute der letzten Jahre seinen Weg und ich höre von der einen Seite immer noch die selben Rezepte, die eine Mitschuld daran haben. Ich bin weiß Gott weit entfernt von rechtem Gedankengut, aber ich sehe das ganze soziologisch und gesellschaftlich und ich bleibe dabei, dass das Verhalten der Linken und der Mitte diese Art von Rechtspopulismus erst möglich gemacht hat. In Deutschland hat halt noch die Nazi-Vergangenheit das Ganze eins, zwei Jahrzehnte mehr verhindert. Die Nazi-Opfer etc. sind aber mittlerweile im Altersheim oder tot.
Ich halte das für eine Umkehrung der Ursachen. Es gibt ein demokratisches Spektrum, das sich in den ersten 20 Artikeln des Grundgesetz verortet. Dabei hat es immer einen Mainstream gegeben. Der sah 1960 anders aus als 2016 und natürlich hat dieser Mainstream nie alle abgeholt. Globalisierung, Digitalisierung, transnationale Strukturen, Urbanisierung, neue Beziehungsmodelle gehen über traditionelle Gewissheiten hinweg, natürlich. Aber ist das eine Berechtigung, nach Ausgrenzung, Beschneidung von Rechten und letztendlich Gewalt zu rufen? Wer seine Stimme abgibt, wer seine Aussage trifft, ist für diese selbst verantwortlich. Ein angenommenes linkes "Von oben herab" macht niemanden zum Rassisten.
Wir sind m.E. in einer ähnlichen politischen Situation wie in der Weimarer Republik, letztlich können die Rechten und Populisten nur von sich selbst entzaubert werden. Dann, wenn sie an die Macht kommen. Dann, wenn für komplizierte Probleme ihre einfachen Lösungen nicht reichen. Im Gegensatz zu damals sind unsere Institutionen stärker, die Wirtschaft stabiler und die Lust am Militär und an Ausbreitung gering. Eher geht der Gedanke nach Innen (Abkapselung). Daher wünsche ich mir genau das, was ich mir am wenigsten wünsche. Dass diese Rechten an der politischen Macht beteiligt werden. Denn nur so werden wir sie für die nächsten Jahrzehnte wieder los. Die alten Mittel nützen nix mehr, sie bewirken beim Gegner nix mehr. Du kannst eine Bewegung nicht stoppen, nichts anderes ist das hier, indem Du Stopp sagst, Verpisst Euch sagst oder sie gleich ignorierst. Und Ignoranz wäre tatsächlich noch das Mittel, was das Ganze am meisten hinaus zögern würde (ohne das Problem zu beseitigen).
Also meiner Meinung nach hat uns die Weimarer Republik das genau Gegenteil gelehrt. Die Rechte hat sich dem demokratischen Gründungsprozess verweigert, hat gehetzt und Gewalt in Wort und Tat praktiziert, wo sie konnte und wurde dann in der Weltwirtschaftskrise in die Verantwortung gespült, gestützt von vielen Frustrierten, aber eben außerhalb eines demokratischen Spektrums stehend, ein Bereich in dem sich viel mehr Menschen verortet haben als heute, natürlich, wo sollte der demokratische Geist in der Fläche nach dem autoritären Kaiserreich auch herkommen? Damals waren Antisemitismus und Nationalismus völlig legitime Positionen, die offen im Parlament und irgendwann auch in Regierungen vertreten wurden. Wollen wir dahin wieder zurück?
Nein, für mich hat das Ganze angefangen, als man angefangen [Edit] hat in den Volksparteien, den latenten Rassismus und die Vorurteile raus zu nehmen aus der Politik. Das mag ehrenwert gewesen sein, geht aber vollkommen an großen Teilen der Gesellschaft vorbei. Schaut Euch einfach mal paar Debatten über Migration oder Asyl oder Kriminalität von Ausländern und den Ängsten dazu an. Nicht von heute. Von 1990. Da war die SPD fast auf AfD-Linie und die CDU eher rechts davon. Schön, dass man das alles ändern wollte, aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert. Man kann nicht latenten Rassismus und Vorurteile abschalten, indem man die Menschen, die sie pflegen, ausgrenzt, beschimpft oder ignoriert.
Ihr mögt das anders sehen, aber ich sehe nur, dass Eure Konzepte und Euer Vorgehen nichts bewirken. Eher das Gegenteil. Überlegt euch mal paar andere, wie man den Rechtsruck stoppt.
Der Rechtsruck wird in jedem Fall nicht gestoppt, in dem man den Rechten nach dem Mund redet. Das verstärkt ihn nur. Es geht um klare Aufklärung, klare Positionierung, klare Ansprache an das eigene Klientel. Die Zeit der Volksparteien ist vorbei. Es gibt kein politisches Konzept mehr, in dem sich große Teile einer Gesellschaft wiederfinden. Wir werden in Zukunft Dreier-Koalitionen haben, wo alle drei Akteure zusammen auf 40 Prozent der abgegebenen Stimmen kommen. Das haben SPD oder Union früher alleine geholt. "Das Volk" gibt es schlicht nicht mehr. Auch links und rechts gibt es in diesem Sinne vermutlich bald nicht mehr, es gibt Gesellschaftskonzepte, manche offener, manche geschlossener. Und dann geht es um den Mittelweg. Und dann muss jeder selber entscheiden, was er will. Und wer sich für den extremen Bereich außerhalb des demokratischen Spektrums entscheidet, tut dies aus eigenem Antrieb. Und wenn man jetzt zur US-Wahl zurückkommt, wird diese Tendenz natürlich verstärkt, wenn man ein Zweiparteiensystem hat. 40 Prozent haben bei dieser Wahl gar nicht gewählt, weil sie vielleicht beide Kandidaten nicht für akzeptabel hielten. Und Trump wurde nicht wegen seines Programms gewählt, das er zudem gar nicht hat, sondern wegen der Verbalisierung einer Gefühlslage. Aber diese Gefühlslage ist nicht schon allein deshalb legitim, nur weil sie eine Gefühlslage ist. Man kann keine Politik auf Basis von Gefühlen oder "Sorgen" machen. Das geht schief.
Nur zur Klarstellung, damit die "Rechten" meinen Beitrag nicht feiern: Ich kann deren Gedankengut nicht ab, ich teile es nicht, ich finde Rassismus jeder Art scheisse und Vorurteile bedenklich. Aber ich muss akzeptieren, dass Menschen so denken und dass man Menschen nicht so einfach dieses Gedankengut austreibt, nicht in der Kürze und nicht mit den jetzigen Mitteln.
Eine Stunde in einem Flüchtlingsheim wird einen Nazi mehr verändern als 100 "Verpisst Euch".
Alles hat damit angefangen, als man plötzlich "Sorgen ernstnehmen" sollte, anstatt diesen wie früher mit einem höflichen "Verpisst euch, Faschopack!" zu begegnen.
Aber selbst wenn Du letzteres sagst, ist das "Faschopack" immer noch da. Du magst es dann nicht mehr sehen, aber es ist noch da. Ich muss da ein wenig widersprechen, es gibt Sorgen, die man ernstnehmen muss und die nicht ernst genommen wurden bzw. werden konnten, weil sie nur noch von den Leuten vorgebracht wurden, die "Faschopack" sind. Die Vernünftigen haben sich diesen Sorgen eben nicht mehr angenommen, weil sie von Rechtsaußen instrumentalisiert wurden und man nicht sich mit ihnen gemein machen wollte. Durchaus nachvollziehbar, löst aber die Sorgen nicht.
Dass 50 % jemanden wie Trump wählen, Le Pen eine aussichtsreiche Präsidentschaftskandidatur hat, die FPÖ stärkste Partei wohl sein wird und die AfD im Aufschwung ist, liegt vor allem daran, dass man gewisse Sorgen, Ängste und Strömungen der Bevölkerung einfach ignoriert, missionarisch weggewischt hat oder jeden diskreditiert hat mit der Nazi-Schiene. Man hat ja nicht mal mehr zugehört. Locker die Hälfte der Bevölkerung hat z.B. Vorurteile gegenüber Migranten. Latenter Rassismus ist Alltag. Das ist alles menschlich. Und das einzige, was ich seit Jahren höre ist entweder Wegducken und nicht Zuhören oder "Wie früher auf die Fresse".
Genau dieses "von oben herab" und die Ignoranz hat dazu geführt, dass das so eskaliert. Denn jetzt sucht sich das ganze Aufgestaute der letzten Jahre seinen Weg und ich höre von der einen Seite immer noch die selben Rezepte, die eine Mitschuld daran haben. Ich bin weiß Gott weit entfernt von rechtem Gedankengut, aber ich sehe das ganze soziologisch und gesellschaftlich und ich bleibe dabei, dass das Verhalten der Linken und der Mitte diese Art von Rechtspopulismus erst möglich gemacht hat. In Deutschland hat halt noch die Nazi-Vergangenheit das Ganze eins, zwei Jahrzehnte mehr verhindert. Die Nazi-Opfer etc. sind aber mittlerweile im Altersheim oder tot.
Wir sind m.E. in einer ähnlichen politischen Situation wie in der Weimarer Republik, letztlich können die Rechten und Populisten nur von sich selbst entzaubert werden. Dann, wenn sie an die Macht kommen. Dann, wenn für komplizierte Probleme ihre einfachen Lösungen nicht reichen. Im Gegensatz zu damals sind unsere Institutionen stärker, die Wirtschaft stabiler und die Lust am Militär und an Ausbreitung gering. Eher geht der Gedanke nach Innen (Abkapselung). Daher wünsche ich mir genau das, was ich mir am wenigsten wünsche. Dass diese Rechten an der politischen Macht beteiligt werden. Denn nur so werden wir sie für die nächsten Jahrzehnte wieder los. Die alten Mittel nützen nix mehr, sie bewirken beim Gegner nix mehr. Du kannst eine Bewegung nicht stoppen, nichts anderes ist das hier, indem Du Stopp sagst, Verpisst Euch sagst oder sie gleich ignorierst. Und Ignoranz wäre tatsächlich noch das Mittel, was das Ganze am meisten hinaus zögern würde (ohne das Problem zu beseitigen).
Nein, für mich hat das Ganze angefangen, als man angefangen [Edit] hat in den Volksparteien, den latenten Rassismus und die Vorurteile raus zu nehmen aus der Politik. Das mag ehrenwert gewesen sein, geht aber vollkommen an großen Teilen der Gesellschaft vorbei. Schaut Euch einfach mal paar Debatten über Migration oder Asyl oder Kriminalität von Ausländern und den Ängsten dazu an. Nicht von heute. Von 1990. Da war die SPD fast auf AfD-Linie und die CDU eher rechts davon. Schön, dass man das alles ändern wollte, aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert. Man kann nicht latenten Rassismus und Vorurteile abschalten, indem man die Menschen, die sie pflegen, ausgrenzt, beschimpft oder ignoriert.
Ihr mögt das anders sehen, aber ich sehe nur, dass Eure Konzepte und Euer Vorgehen nichts bewirken. Eher das Gegenteil. Überlegt euch mal paar andere, wie man den Rechtsruck stoppt.
Wir sind m.E. in einer ähnlichen politischen Situation wie in der Weimarer Republik, letztlich können die Rechten und Populisten nur von sich selbst entzaubert werden.
Ich verstehe deinen Standpunkt, den ich einerseits sehr sympathisch finde. Aber andererseits gab es mal eine Zeit, als die Rechten sich nicht getraut haben ihr Maul aufzumachen, weil sie wussten, dass sie damit als Deppen abgestempelt werden. Jetzt wo jeder alles sagen darf, gibt es auch genug, die 'alles' unterstützen und sich in ihrer kruden Weltsicht bestärkt fühlen. Sicher fließt dabei auch ein, dass das Internet heute für jede absurde Meinung Unterstützung bereit hält.
Zu deinem oben genannten Zitat: Die Nazis wurden meines Wissens nach nicht dadurch abgelöst, dass sie sich selbst entzaubert haben, sondern weil viele jungen Menschen im Kampf gegen sie ihr Leben gelassen haben. Und ich hoffe, wir vertrauen nicht darauf, dass sich die Faschisten ja eh irgendwann selbst entzaubern. Und auf diejenigen, die uns damals von den Nazis befreit haben, können wir uns spätestens seit Dienstag auch nicht mehr verlassen.
Es ist typisch deutsch. In einem Thread über den US-Wahlkampf geht es seitenlang nur um Nazis, Rassismus und die Weimarer Republik. Und da fragt man sich auf der linken Seite, warum so viele Wähler davonrennen.
Donald Trump hat als Republikaner vergleichsweise viele Stimmen Schwarzen und Latinos bekommen, ohne die er wohl nicht hätte gewinnen können. Hat da jemand eine Erklärung für?
Es ist typisch deutsch. In einem Thread über den US-Wahlkampf geht es seitenlang nur um Nazis, Rassismus und die Weimarer Republik. Und da fragt man sich auf der linken Seite, warum so viele Wähler davonrennen.
Donald Trump hat als Republikaner vergleichsweise viele Stimmen Schwarzen und Latinos bekommen, ohne die er wohl nicht hätte gewinnen können. Hat da jemand eine Erklärung für?
Ich wüsste wirklich gern, worauf Du diese vermeintliche Erkenntnis stützt. Bei den Schwarzem z.B. kam 1 Trumpwähler auf 11 Clintonwähler. In Zahlen wählten gerade mal 8 Prozent der Schwarzen Trump.
Ich habe mal kurz die letzte Bush-Wahl von 2004 herangezogen. Selbst der scharte fast bzw. mehr als eineinhalb mal so viele schwarze und lateinamerikanische Wähler um sich. Über die Obama-Wahlen will ich zu Deinen Gunsten mal nicht sprechen.
Es ist in Ansehung dieser Zahlen eine Mär, die von seinen Tiraden Meistbetroffenen hätten sich in großem Stil Trump angeschlossen. Aber man kann ja mal einen raushauen. Vielleicht widerspricht ja niemand, wenn man es nur inbrünstig genug behauptet. Gell?
Alles hat damit angefangen, als man plötzlich "Sorgen ernstnehmen" sollte, anstatt diesen wie früher mit einem höflichen "Verpisst euch, Faschopack!" zu begegnen.
Aber selbst wenn Du letzteres sagst, ist das "Faschopack" immer noch da. Du magst es dann nicht mehr sehen, aber es ist noch da. Ich muss da ein wenig widersprechen, es gibt Sorgen, die man ernstnehmen muss und die nicht ernst genommen wurden bzw. werden konnten, weil sie nur noch von den Leuten vorgebracht wurden, die "Faschopack" sind. Die Vernünftigen haben sich diesen Sorgen eben nicht mehr angenommen, weil sie von Rechtsaußen instrumentalisiert wurden und man nicht sich mit ihnen gemein machen wollte. Durchaus nachvollziehbar, löst aber die Sorgen nicht.
Dass 50 % jemanden wie Trump wählen, Le Pen eine aussichtsreiche Präsidentschaftskandidatur hat, die FPÖ stärkste Partei wohl sein wird und die AfD im Aufschwung ist, liegt vor allem daran, dass man gewisse Sorgen, Ängste und Strömungen der Bevölkerung einfach ignoriert, missionarisch weggewischt hat oder jeden diskreditiert hat mit der Nazi-Schiene. Man hat ja nicht mal mehr zugehört. Locker die Hälfte der Bevölkerung hat z.B. Vorurteile gegenüber Migranten. Latenter Rassismus ist Alltag. Das ist alles menschlich. Und das einzige, was ich seit Jahren höre ist entweder Wegducken und nicht Zuhören oder "Wie früher auf die Fresse".
Genau dieses "von oben herab" und die Ignoranz hat dazu geführt, dass das so eskaliert. Denn jetzt sucht sich das ganze Aufgestaute der letzten Jahre seinen Weg und ich höre von der einen Seite immer noch die selben Rezepte, die eine Mitschuld daran haben. Ich bin weiß Gott weit entfernt von rechtem Gedankengut, aber ich sehe das ganze soziologisch und gesellschaftlich und ich bleibe dabei, dass das Verhalten der Linken und der Mitte diese Art von Rechtspopulismus erst möglich gemacht hat. In Deutschland hat halt noch die Nazi-Vergangenheit das Ganze eins, zwei Jahrzehnte mehr verhindert. Die Nazi-Opfer etc. sind aber mittlerweile im Altersheim oder tot.
Wir sind m.E. in einer ähnlichen politischen Situation wie in der Weimarer Republik, letztlich können die Rechten und Populisten nur von sich selbst entzaubert werden. Dann, wenn sie an die Macht kommen. Dann, wenn für komplizierte Probleme ihre einfachen Lösungen nicht reichen. Im Gegensatz zu damals sind unsere Institutionen stärker, die Wirtschaft stabiler und die Lust am Militär und an Ausbreitung gering. Eher geht der Gedanke nach Innen (Abkapselung). Daher wünsche ich mir genau das, was ich mir am wenigsten wünsche. Dass diese Rechten an der politischen Macht beteiligt werden. Denn nur so werden wir sie für die nächsten Jahrzehnte wieder los. Die alten Mittel nützen nix mehr, sie bewirken beim Gegner nix mehr. Du kannst eine Bewegung nicht stoppen, nichts anderes ist das hier, indem Du Stopp sagst, Verpisst Euch sagst oder sie gleich ignorierst. Und Ignoranz wäre tatsächlich noch das Mittel, was das Ganze am meisten hinaus zögern würde (ohne das Problem zu beseitigen).
Nein, für mich hat das Ganze angefangen, als man angefangen [Edit] hat in den Volksparteien, den latenten Rassismus und die Vorurteile raus zu nehmen aus der Politik. Das mag ehrenwert gewesen sein, geht aber vollkommen an großen Teilen der Gesellschaft vorbei. Schaut Euch einfach mal paar Debatten über Migration oder Asyl oder Kriminalität von Ausländern und den Ängsten dazu an. Nicht von heute. Von 1990. Da war die SPD fast auf AfD-Linie und die CDU eher rechts davon. Schön, dass man das alles ändern wollte, aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert. Man kann nicht latenten Rassismus und Vorurteile abschalten, indem man die Menschen, die sie pflegen, ausgrenzt, beschimpft oder ignoriert.
Ihr mögt das anders sehen, aber ich sehe nur, dass Eure Konzepte und Euer Vorgehen nichts bewirken. Eher das Gegenteil. Überlegt euch mal paar andere, wie man den Rechtsruck stoppt.
Von 1990. Da war die SPD fast auf AfD-Linie und die CDU eher rechts davon. Schön, dass man das alles ändern wollte, aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert. Man kann nicht latenten Rassismus und Vorurteile abschalten, indem man die Menschen, die sie pflegen, ausgrenzt, beschimpft oder ignoriert.
nur nochmal in kürze als denkanstoß, damals in den "finsteren 90ern" nach lichtenhagen hat man mit einer der stärksten schleifungen des asylrechts, die bedenken der rassisten und fremdenfeine mehr als ernst genommen, am latenten rassismus und der fremdenfeindlichkeit hat das auch nichts geändert.
zumal ich dieses narrativ, daß jeder, der fremdenfeinliche ansichten äussert als nazi tituliert wird nicht teile, es passiert zwar und ich halte das wie peter auch für einen fehler, bin aber der meinung, daß das nicht die regel ist. allerdings muß man fremdenfeindliche und rassistische aussagen auch als solche ansprechen, ich wüsste auch nicht, warum man darauf verzichten soll.
This is the 1st time watching "The walking Dead" where the zombies are less scary than the reality I have to return to when the show is over. Michael Moore
Bitte nicht falsch verstehen, Tafelberg, mit menschlich meinte ich nicht menschlich im moralischen Sinne, sondern im biologischen. Es liegt durchaus in der Natur des Menschen, Angst vor Fremdem zu haben oder was ihm bedrohlich erscheint und in der Konsequenz dieses Fremde wegzuhalten oder notfalls zu vernichten. Auch das Überhöhen der eigenen "Gruppe" gegenüber anderen und das Abgrenzen ist nichts neues in der Evolution. Es liegt aber auch in der Natur des Menschen, neugierig zu sein, neues entdecken zu wollen. Offen zu sein für Fremdes, es zu erforschen. Die Mischung aus beidem hat dazu geführt, dass wir diesen Planeten dominieren. Wäre nur eine Seite vorhanden, wären wir vermutlich ausgestorben. Ihr könnt gerne beweisen, dass der Gegenteil der oben genannten Zeilen der Fall ist. Bin gespannt.
In einer dermaßen globalisierten Welt sind wir permanent gezwungen, uns mit Neuem, mit Fremdem auseinander zu setzen. In einem atemberaubenden Tempo. Mit wieviel anderen Kulturen kamen denn Menschen vor 100 Jahren in Kontakt, wenn es nicht gerade eine Völkerwanderung als Ganzes gab? Da war schon der Katholik im Nachbarort suspekt. Heute haben ihre Nachfahren als Nachbarn Japaner, Türken, Syrer, Rumänen, Amerikaner, Afrikaner, Juden, Moslems, Buddhisten, Homosexuelle, Geschiedene... Fremde Kulturen, fremde Lebensphilosophien, fremde Sexualitäten usw. , mit denen man früher nur ganz wenig konfrontiert war. Innerhalb von eins, zwei Generationen ist die "kleine heile und eingeschränkte Welt und Weltsicht" auf den Kopf gestellt worden.
Und innerhalb eins, zwei Generationen sollen Urängste, die der Mensch seit zehntausenden Generationen entwickelt hat, bei der Bevölkerung komplett abgeschaltet werden? Das ist genauso, wie Frauen sich wundern, warum Männer Schwierigkeiten haben mit ihrer neuen "Rolle" , nachdem sie hunderte und tausende Jahre eine andere Rolle hatten.
Leute, das sind Ängste. Angst vor Fremdem. Aus dieser entsteht alles andere. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind Symtpome dieser Angst. Die Angst muss bekämpft werden. Wer als Kind von Klein auf Fremdes nicht als fremd empfindet, entwickelt weniger Angst vor Fremden.
Wer diese Ängste nie im Ansatz hatte, dank Erziehung, Umgang, Umfeld, persönlichem Naturell etc. kann und wird nie einen Rassisten oder einen Fremdenfeind verstehen. Muss er auch nicht. Aber er soll sich bitte auch nicht moralisch dann überhöhen. Ich bin in einem sehr homogenen Umfeld aufgewachsen ohne viele fremde Einlüsse. Auf dem Land. Mit einem Migrationsanteil von unter 4 %. Alles, was fremd war, war den Menschen dort suspekt und ist es heute noch. Es gab dort eine türkische Familie und fast jeder hat sie gemieden. Nur wenige Kinder haben mit deren Kindern im Kindergartenalter gespielt, unter anderem ich. Und genau die sind es heute, die als Erwachsene am wenigsten fremdenfeindlich sind.
Wir müssen an die Kinder ran. Wir müssen verhindern, dass Fremdenfeindlichkeit erziehungstechnisch weitergegeben wird. Wer heute Rassist ist, wird es bleiben. Klar können wir Kante gegen die zeigen, das möchte ich gar nicht verhindern, aber das Kante zeigen wird das Problem nur unterdrücken. Es verschwindet deswegen nicht. Ich will tiefer ran ans Problem. Nicht nur das Symptom bekämpfen.
Xaver08 schrieb:
damals in den "finsteren 90ern" nach lichtenhagen hat man mit einer der stärksten schleifungen des asylrechts, die bedenken der rassisten und fremdenfeine mehr als ernst genommen, am latenten rassismus und der fremdenfeindlichkeit hat das auch nichts geändert.
"aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert."
Wie gesagt. Viele Menschen sind überfordert mit dem Tempo. Wir haben so viel erreicht die letzten Jahrzehnte im Umgang mit Minderheiten und Fremdem, aber das Tempo der Veränderung ist für viele einfach zu hoch, um sich selbst schnell genug im Kopf mitzuverändern. Vor allem, wenn Kinder von Generationen erzogen werden, die in einer ganz anderen Welt noch aufgewachsen sind.
Und damals in den 90ern haben die Volksparteien mit dieser Politik,verhindert, dass eine Bewegung wie unter der AfD entsteht. Sie haben die Rechten und Rechtspopulisten unter dem Volk geschluckt und die ganz Rechtsradikalen ausgeschlossen (Die gingen dann zu NPD, DVU etc.). Sonst haben sie nichts erreicht. Aber das schon.
Wie gesagt, ich heiße nichts gut, ich möchte aber mal zu bedenken geben, dass vieles in der menschlichen Natur liegt und wir viel zu wenig darauf achten, diesem psychologisch effektiv zu begegnen. Stattdessen wird nur darüber diskutiert, wie wir die, bei denen schon Hopfen und Malz verloren ist, behandeln sollten. Die Menschen, die applaudieren oder Mauern um Flüchtlingsheime bauen, die Menschen, die ihren Kindern nicht die Angst vor Fremdem nehmen, denen müssen wir uns endlich widmen. Nicht, indem wir ihren Meinungen recht geben, sondern indem wir ihre Ängste ernst nehmen und sie ihnen nehmen. Das geht nicht mit "Wir schaffen das" oder "Basta". Das geht nur mit der Konfrontation mit der Angst.
Das ist meine Meinung. Jeder kann das gerne anders handhaben. Ich möchte den psychologischen und evolutionären Teil in diesen Menschen betrachten. Ihr kümmert euch dafür um die, die sich nicht mehr ändern und anderen das Leben zur Hölle machen. Gerechte Aufgabenteilung. Wir müssen uns da nicht gegenseitig ausspielen.
P.S. Zur US-Wahl zurück: Ein paar Afroamerikaner und Latinos werden Trump schon aus dem Grund gewählt haben, weil sie wirtschaftlich mit die Schwächsten sind und keine Lust haben, dass noch mehr Immigranten rein kommen, die vor allem die Niedriglohn-Jobs besetzen, die sie selbst noch haben. Das war schon im 19. Jahrhundert so. Da haben die Afroamerikaner rassistische irische Einwanderer gewählt, weil die genauso keine Lust hatten, dass noch mehr kommen und ihnen die Jobs nehmen... Das klingt total bekloppt, ist aber irgendwie nichts Neues.
Von 1990. Da war die SPD fast auf AfD-Linie und die CDU eher rechts davon. Schön, dass man das alles ändern wollte, aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert. Man kann nicht latenten Rassismus und Vorurteile abschalten, indem man die Menschen, die sie pflegen, ausgrenzt, beschimpft oder ignoriert.
nur nochmal in kürze als denkanstoß, damals in den "finsteren 90ern" nach lichtenhagen hat man mit einer der stärksten schleifungen des asylrechts, die bedenken der rassisten und fremdenfeine mehr als ernst genommen, am latenten rassismus und der fremdenfeindlichkeit hat das auch nichts geändert.
zumal ich dieses narrativ, daß jeder, der fremdenfeinliche ansichten äussert als nazi tituliert wird nicht teile, es passiert zwar und ich halte das wie peter auch für einen fehler, bin aber der meinung, daß das nicht die regel ist. allerdings muß man fremdenfeindliche und rassistische aussagen auch als solche ansprechen, ich wüsste auch nicht, warum man darauf verzichten soll.
This is the 1st time watching "The walking Dead" where the zombies are less scary than the reality I have to return to when the show is over. Michael Moore
Es ist typisch deutsch. In einem Thread über den US-Wahlkampf geht es seitenlang nur um Nazis, Rassismus und die Weimarer Republik. Und da fragt man sich auf der linken Seite, warum so viele Wähler davonrennen.
Donald Trump hat als Republikaner vergleichsweise viele Stimmen Schwarzen und Latinos bekommen, ohne die er wohl nicht hätte gewinnen können. Hat da jemand eine Erklärung für?
Es ist typisch deutsch. In einem Thread über den US-Wahlkampf geht es seitenlang nur um Nazis, Rassismus und die Weimarer Republik. Und da fragt man sich auf der linken Seite, warum so viele Wähler davonrennen.
Donald Trump hat als Republikaner vergleichsweise viele Stimmen Schwarzen und Latinos bekommen, ohne die er wohl nicht hätte gewinnen können. Hat da jemand eine Erklärung für?
Ich möchte nur nicht mit fremden Lorbeeren geschmückt werden.
Die Erfahrung lehrt, dass der Versuch Rassisten einzufangen, ihre Verachtung für andere Menschen abzupuffern schnell in eine Katastrophe münden kann. Ein Trump, der offen rassistisch auftritt wird nur weil er Präsident der USA wurde, kein anderer Mensch. Nur weil er extrem viel Macht haben wird, ist das was er sagt keinen Deut besser.
wenn sich die Großmacht USA einen Präsidenten Trump leisten will, bitteschön. Kann man nix machen.
Ich glaube auch nicht, dass er zuvorderst für seinen Rassismus gewählt wurde. Ich kann, das habe ich vor einigen Tagen schon gesagt, verstehen, warum die Leute in den USA keinen Bock mehr auf diese Marktliberale demokratische Seilschaft hatte.
Mir wäre Clinton ausschließlich wegen Trumps negativem und rassistischem Menschenbild lieber gewesen. Und deshalb, weil man bei ihr davon ausgehen konnte, dass sie gut zu rahmen ist. Bei Trump bin ich mir da nicht sicher. Der scheint mir ein wenig verrückt.
Aber, um zurück zu kommen, dieser Rassismus, der muss auf das entschiedenste benannt und bekämpft werden.
Wir dürfen uns nicht einlullen lassen. Wir dürfen nicht aufhören uns zu ekeln, uns zu entrüsten und Menschlichkeit als Grundlage unseres Zusammenlebens zu verstehen.
Wenn wir das preisgeben, wenn wir unsere Köpfe für diesen schleichende Gift öffnen oder auch nur abstumpfen, dann wird das eine böse Nummer!
Deshalb muss so ein smoke als Rassist bezeichnet werden. Und wenn er das nicht möchte, dann muss er aufhören Rassismus zu loben und zu rechtfertigen!
Bei Rassismus helfen nur klare Worte
Ob ich Trump für einen Rassisten halte so wie du? Da ich ihn persönlich nicht kenne, kann ich mir da kein abschließendes Urteil erlauben, aber er ist sicher kein Freund aller Menschen.
Sehr interessante Thesen, die hier so verbreitet werden.
Sehr interessante Thesen, die hier so verbreitet werden.
Grundsätzlich hat er nicht unrecht : Die Infrastruktur in den Staaten bedarf gewaltiger Investitionen. Er möchte 1 Billiarde Dollar investieren und dieses Geld aus dem Verteidigungsetat entnehmen. Er möchte Auslandseinsätze zurückschrauben. Wer könnte da etwas dagegen haben ?
Er möchte Arbeitsplätze schaffen. Grundsätzlich selbstverständlich lobenswert. Die Frage ist , ob seine Mittel ( Steuersenkungen für Unternehmen und reiche ) die richtigen Mittel sind. Wenn es funktioniert , hat er eben Erfolg gehabt.
Usw Usw
Die Sache wird kompliziert. Was tun , wenn er erfolgreich ist ? Ein erfolgreicher Rassist als Präsident ? Ein Alptraum.
umgekehrt waren die Titulierungen Richtung Merkel auch nicht sehr charmant.
Wie ich schon mal schrieb: Alles hat damit angefangen, als man plötzlich "Sorgen ernstnehmen" sollte, anstatt diesen wie früher mit einem höflichen "Verpisst euch, Faschopack!" zu begegnen.
https://secure.avaaz.org/campaign/de/president_trump_letter_loc/?cpmvmeb
Dass 50 % jemanden wie Trump wählen, Le Pen eine aussichtsreiche Präsidentschaftskandidatur hat, die FPÖ stärkste Partei wohl sein wird und die AfD im Aufschwung ist, liegt vor allem daran, dass man gewisse Sorgen, Ängste und Strömungen der Bevölkerung einfach ignoriert, missionarisch weggewischt hat oder jeden diskreditiert hat mit der Nazi-Schiene. Man hat ja nicht mal mehr zugehört. Locker die Hälfte der Bevölkerung hat z.B. Vorurteile gegenüber Migranten. Latenter Rassismus ist Alltag. Das ist alles menschlich. Und das einzige, was ich seit Jahren höre ist entweder Wegducken und nicht Zuhören oder "Wie früher auf die Fresse".
Genau dieses "von oben herab" und die Ignoranz hat dazu geführt, dass das so eskaliert. Denn jetzt sucht sich das ganze Aufgestaute der letzten Jahre seinen Weg und ich höre von der einen Seite immer noch die selben Rezepte, die eine Mitschuld daran haben. Ich bin weiß Gott weit entfernt von rechtem Gedankengut, aber ich sehe das ganze soziologisch und gesellschaftlich und ich bleibe dabei, dass das Verhalten der Linken und der Mitte diese Art von Rechtspopulismus erst möglich gemacht hat. In Deutschland hat halt noch die Nazi-Vergangenheit das Ganze eins, zwei Jahrzehnte mehr verhindert. Die Nazi-Opfer etc. sind aber mittlerweile im Altersheim oder tot.
Wir sind m.E. in einer ähnlichen politischen Situation wie in der Weimarer Republik, letztlich können die Rechten und Populisten nur von sich selbst entzaubert werden. Dann, wenn sie an die Macht kommen. Dann, wenn für komplizierte Probleme ihre einfachen Lösungen nicht reichen. Im Gegensatz zu damals sind unsere Institutionen stärker, die Wirtschaft stabiler und die Lust am Militär und an Ausbreitung gering. Eher geht der Gedanke nach Innen (Abkapselung). Daher wünsche ich mir genau das, was ich mir am wenigsten wünsche. Dass diese Rechten an der politischen Macht beteiligt werden. Denn nur so werden wir sie für die nächsten Jahrzehnte wieder los.
Die alten Mittel nützen nix mehr, sie bewirken beim Gegner nix mehr. Du kannst eine Bewegung nicht stoppen, nichts anderes ist das hier, indem Du Stopp sagst, Verpisst Euch sagst oder sie gleich ignorierst. Und Ignoranz wäre tatsächlich noch das Mittel, was das Ganze am meisten hinaus zögern würde (ohne das Problem zu beseitigen).
Nein, für mich hat das Ganze angefangen, als man angefangen [Edit] hat in den Volksparteien, den latenten Rassismus und die Vorurteile raus zu nehmen aus der Politik. Das mag ehrenwert gewesen sein, geht aber vollkommen an großen Teilen der Gesellschaft vorbei. Schaut Euch einfach mal paar Debatten über Migration oder Asyl oder Kriminalität von Ausländern und den Ängsten dazu an. Nicht von heute. Von 1990. Da war die SPD fast auf AfD-Linie und die CDU eher rechts davon. Schön, dass man das alles ändern wollte, aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert. Man kann nicht latenten Rassismus und Vorurteile abschalten, indem man die Menschen, die sie pflegen, ausgrenzt, beschimpft oder ignoriert.
Ihr mögt das anders sehen, aber ich sehe nur, dass Eure Konzepte und Euer Vorgehen nichts bewirken. Eher das Gegenteil. Überlegt euch mal paar andere, wie man den Rechtsruck stoppt.
Wie ich schon mal schrieb: Alles hat damit angefangen, als man plötzlich "Sorgen ernstnehmen" sollte, anstatt diesen wie früher mit einem höflichen "Verpisst euch, Faschopack!" zu begegnen.
https://secure.avaaz.org/campaign/de/president_trump_letter_loc/?cpmvmeb
Wie ich schon mal schrieb: Alles hat damit angefangen, als man plötzlich "Sorgen ernstnehmen" sollte, anstatt diesen wie früher mit einem höflichen "Verpisst euch, Faschopack!" zu begegnen.
Dass 50 % jemanden wie Trump wählen, Le Pen eine aussichtsreiche Präsidentschaftskandidatur hat, die FPÖ stärkste Partei wohl sein wird und die AfD im Aufschwung ist, liegt vor allem daran, dass man gewisse Sorgen, Ängste und Strömungen der Bevölkerung einfach ignoriert, missionarisch weggewischt hat oder jeden diskreditiert hat mit der Nazi-Schiene. Man hat ja nicht mal mehr zugehört. Locker die Hälfte der Bevölkerung hat z.B. Vorurteile gegenüber Migranten. Latenter Rassismus ist Alltag. Das ist alles menschlich. Und das einzige, was ich seit Jahren höre ist entweder Wegducken und nicht Zuhören oder "Wie früher auf die Fresse".
Genau dieses "von oben herab" und die Ignoranz hat dazu geführt, dass das so eskaliert. Denn jetzt sucht sich das ganze Aufgestaute der letzten Jahre seinen Weg und ich höre von der einen Seite immer noch die selben Rezepte, die eine Mitschuld daran haben. Ich bin weiß Gott weit entfernt von rechtem Gedankengut, aber ich sehe das ganze soziologisch und gesellschaftlich und ich bleibe dabei, dass das Verhalten der Linken und der Mitte diese Art von Rechtspopulismus erst möglich gemacht hat. In Deutschland hat halt noch die Nazi-Vergangenheit das Ganze eins, zwei Jahrzehnte mehr verhindert. Die Nazi-Opfer etc. sind aber mittlerweile im Altersheim oder tot.
Wir sind m.E. in einer ähnlichen politischen Situation wie in der Weimarer Republik, letztlich können die Rechten und Populisten nur von sich selbst entzaubert werden. Dann, wenn sie an die Macht kommen. Dann, wenn für komplizierte Probleme ihre einfachen Lösungen nicht reichen. Im Gegensatz zu damals sind unsere Institutionen stärker, die Wirtschaft stabiler und die Lust am Militär und an Ausbreitung gering. Eher geht der Gedanke nach Innen (Abkapselung). Daher wünsche ich mir genau das, was ich mir am wenigsten wünsche. Dass diese Rechten an der politischen Macht beteiligt werden. Denn nur so werden wir sie für die nächsten Jahrzehnte wieder los.
Die alten Mittel nützen nix mehr, sie bewirken beim Gegner nix mehr. Du kannst eine Bewegung nicht stoppen, nichts anderes ist das hier, indem Du Stopp sagst, Verpisst Euch sagst oder sie gleich ignorierst. Und Ignoranz wäre tatsächlich noch das Mittel, was das Ganze am meisten hinaus zögern würde (ohne das Problem zu beseitigen).
Nein, für mich hat das Ganze angefangen, als man angefangen [Edit] hat in den Volksparteien, den latenten Rassismus und die Vorurteile raus zu nehmen aus der Politik. Das mag ehrenwert gewesen sein, geht aber vollkommen an großen Teilen der Gesellschaft vorbei. Schaut Euch einfach mal paar Debatten über Migration oder Asyl oder Kriminalität von Ausländern und den Ängsten dazu an. Nicht von heute. Von 1990. Da war die SPD fast auf AfD-Linie und die CDU eher rechts davon. Schön, dass man das alles ändern wollte, aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert. Man kann nicht latenten Rassismus und Vorurteile abschalten, indem man die Menschen, die sie pflegen, ausgrenzt, beschimpft oder ignoriert.
Ihr mögt das anders sehen, aber ich sehe nur, dass Eure Konzepte und Euer Vorgehen nichts bewirken. Eher das Gegenteil. Überlegt euch mal paar andere, wie man den Rechtsruck stoppt.
Zu deinem oben genannten Zitat: Die Nazis wurden meines Wissens nach nicht dadurch abgelöst, dass sie sich selbst entzaubert haben, sondern weil viele jungen Menschen im Kampf gegen sie ihr Leben gelassen haben. Und ich hoffe, wir vertrauen nicht darauf, dass sich die Faschisten ja eh irgendwann selbst entzaubern. Und auf diejenigen, die uns damals von den Nazis befreit haben, können wir uns spätestens seit Dienstag auch nicht mehr verlassen.
zumal ich dieses narrativ, daß jeder, der fremdenfeinliche ansichten äussert als nazi tituliert wird nicht teile, es passiert zwar und ich halte das wie peter auch für einen fehler, bin aber der meinung, daß das nicht die regel ist. allerdings muß man fremdenfeindliche und rassistische aussagen auch als solche ansprechen, ich wüsste auch nicht, warum man darauf verzichten soll.
Wir haben in der Bevölkerung einen nicht geringen Anteil an Menschen die solcher Denke nicht abgeneigt sind. Die können wir nicht alle unter den Teppich kehren. Das ist wahr.
Aber zu vergessen welchen Auftrieb Disskussionsbereitschaft von Seiten der Gesellschaft es denen gibt die ein geschlossen rassistische, völkisches Weltbild haben, das vergisst du in deiner Analyse der Situation.
Kommt man denen entgegen, zeigt man Bereitschaft über so etwas zu diskutieren, kurz und schlecht: bietet man ein Forum wird das gnadenlos genutzt.
Man muss Sorgen der Menschen ernst nehmen. Keine Frage.
Aber man muss nicht Bereitschaft demonstrieren Fremdenfeindlichkeit als begründete Sorge anzuerkennen.
Ich nenne das Vorschub leisten. Und das kann nicht sein. Da muss man auch kämpfen um die Deutungshoheit. Und nicht kapitulieren und Rassismus das Wort reden!
Ich möchte hier gerne mal das Thema "Sorgen" aufgreifen. Ich halte es für den falsch, diesen Begriff auf die aktuelle Lage anzuwenden. Wenn ich mir Sorgen um meinen Arbeitsplatz mache, weil meine Firma Kapazitäten ins Ausland verlagern will, ist das natürlich berechtigt. Diese Sorge leuchtet jedem ein, sie ist begründet und klar zu formulieren. Die "Sorgen", die du hier meinst und die du richtigerweise in einem Alltagsrassismus verortest, sind aber mit diesem Begriff schon im Grundsatz falsch betitelt. Diese "besorgten Bürger" waren zu einem großen Teil nicht "besorgt". Sie waren, wenn wir jetzt die Flüchtlinge als Thema heranziehen, nicht von Arbeitsplatzverlust bedroht, nicht von Gewalt, nicht von Wohnungsverlust, nicht von Einschränkungen ihrer Lebensweise. Jedenfalls nicht mehr als vorher.
Sie hatten nur das Gefühl, es könnte so sein und das Gefühl hatten sie, weil sie den "jungen Männern aus Afrika" (Afrika ist bekanntermaßen ein Land) pauschal unterstellt haben, sie könnten die Finger nicht von weißen Frauen lassen oder den syrischen Flüchtlingen, sie seien Terroristen und Islamisten. Wir haben genug Versuche gehabt, diese Leute ihre "Sorgen" begründen zu lassen und sie hatten mit den sozialen Medien auch genug Kanäle dafür, sprachlos waren sie also mitnichten. Was dabei herauskam, kann man nachlesen und nachschauen. Der Realitätsbezug hing im besten Fall (!) an einem ganz dünnen Faden. Der Begriff "Sorgen" war doch in der Mehrzahl der Fälle ein Tarnbegriff für ganz niedere Vorurteile. Und welches Signal sende ich denn, wenn ich als Politik anfange, diese "Sorgen" zu legitimen Anliegen zu erheben? Ich habe selbst Infoveranstaltungen zu Flüchtlingsheimen erlebt, wo ehrenwerte Menschen aus Politik und Behörden mit klaren Fakten versucht haben, Sorgen zu zerstreuen. Man sah genau, bei wem das gewirkt hat und bei wem nicht. Und um letztere Gruppe geht es hier. Wenn man diesen anfängt nach dem Mund zu reden, ist alles das Gleiche. Ich fange jeden Satz mit "Ich mache mir Sorgen..." an und schon bin ich legitimer Teilnehmer am politischen Diskurs, egal ob ich den Satz mit "...weil so viele LKW mangels Umgehungsstraße mitten durch mein Dorf fahren, wo Kinder spielen" beende oder mit "...weil die Neger und die Araber ja Frauen und Kinder belästigen"? Das kann nicht der Weg sein.
Ich halte das für eine Umkehrung der Ursachen. Es gibt ein demokratisches Spektrum, das sich in den ersten 20 Artikeln des Grundgesetz verortet. Dabei hat es immer einen Mainstream gegeben. Der sah 1960 anders aus als 2016 und natürlich hat dieser Mainstream nie alle abgeholt. Globalisierung, Digitalisierung, transnationale Strukturen, Urbanisierung, neue Beziehungsmodelle gehen über traditionelle Gewissheiten hinweg, natürlich. Aber ist das eine Berechtigung, nach Ausgrenzung, Beschneidung von Rechten und letztendlich Gewalt zu rufen? Wer seine Stimme abgibt, wer seine Aussage trifft, ist für diese selbst verantwortlich. Ein angenommenes linkes "Von oben herab" macht niemanden zum Rassisten.
Also meiner Meinung nach hat uns die Weimarer Republik das genau Gegenteil gelehrt. Die Rechte hat sich dem demokratischen Gründungsprozess verweigert, hat gehetzt und Gewalt in Wort und Tat praktiziert, wo sie konnte und wurde dann in der Weltwirtschaftskrise in die Verantwortung gespült, gestützt von vielen Frustrierten, aber eben außerhalb eines demokratischen Spektrums stehend, ein Bereich in dem sich viel mehr Menschen verortet haben als heute, natürlich, wo sollte der demokratische Geist in der Fläche nach dem autoritären Kaiserreich auch herkommen? Damals waren Antisemitismus und Nationalismus völlig legitime Positionen, die offen im Parlament und irgendwann auch in Regierungen vertreten wurden. Wollen wir dahin wieder zurück?
Der Rechtsruck wird in jedem Fall nicht gestoppt, in dem man den Rechten nach dem Mund redet. Das verstärkt ihn nur. Es geht um klare Aufklärung, klare Positionierung, klare Ansprache an das eigene Klientel. Die Zeit der Volksparteien ist vorbei. Es gibt kein politisches Konzept mehr, in dem sich große Teile einer Gesellschaft wiederfinden. Wir werden in Zukunft Dreier-Koalitionen haben, wo alle drei Akteure zusammen auf 40 Prozent der abgegebenen Stimmen kommen. Das haben SPD oder Union früher alleine geholt. "Das Volk" gibt es schlicht nicht mehr. Auch links und rechts gibt es in diesem Sinne vermutlich bald nicht mehr, es gibt Gesellschaftskonzepte, manche offener, manche geschlossener. Und dann geht es um den Mittelweg. Und dann muss jeder selber entscheiden, was er will. Und wer sich für den extremen Bereich außerhalb des demokratischen Spektrums entscheidet, tut dies aus eigenem Antrieb.
Und wenn man jetzt zur US-Wahl zurückkommt, wird diese Tendenz natürlich verstärkt, wenn man ein Zweiparteiensystem hat. 40 Prozent haben bei dieser Wahl gar nicht gewählt, weil sie vielleicht beide Kandidaten nicht für akzeptabel hielten. Und Trump wurde nicht wegen seines Programms gewählt, das er zudem gar nicht hat, sondern wegen der Verbalisierung einer Gefühlslage. Aber diese Gefühlslage ist nicht schon allein deshalb legitim, nur weil sie eine Gefühlslage ist. Man kann keine Politik auf Basis von Gefühlen oder "Sorgen" machen. Das geht schief.
Aber ich muss akzeptieren, dass Menschen so denken und dass man Menschen nicht so einfach dieses Gedankengut austreibt, nicht in der Kürze und nicht mit den jetzigen Mitteln.
Eine Stunde in einem Flüchtlingsheim wird einen Nazi mehr verändern als 100 "Verpisst Euch".
Dass 50 % jemanden wie Trump wählen, Le Pen eine aussichtsreiche Präsidentschaftskandidatur hat, die FPÖ stärkste Partei wohl sein wird und die AfD im Aufschwung ist, liegt vor allem daran, dass man gewisse Sorgen, Ängste und Strömungen der Bevölkerung einfach ignoriert, missionarisch weggewischt hat oder jeden diskreditiert hat mit der Nazi-Schiene. Man hat ja nicht mal mehr zugehört. Locker die Hälfte der Bevölkerung hat z.B. Vorurteile gegenüber Migranten. Latenter Rassismus ist Alltag. Das ist alles menschlich. Und das einzige, was ich seit Jahren höre ist entweder Wegducken und nicht Zuhören oder "Wie früher auf die Fresse".
Genau dieses "von oben herab" und die Ignoranz hat dazu geführt, dass das so eskaliert. Denn jetzt sucht sich das ganze Aufgestaute der letzten Jahre seinen Weg und ich höre von der einen Seite immer noch die selben Rezepte, die eine Mitschuld daran haben. Ich bin weiß Gott weit entfernt von rechtem Gedankengut, aber ich sehe das ganze soziologisch und gesellschaftlich und ich bleibe dabei, dass das Verhalten der Linken und der Mitte diese Art von Rechtspopulismus erst möglich gemacht hat. In Deutschland hat halt noch die Nazi-Vergangenheit das Ganze eins, zwei Jahrzehnte mehr verhindert. Die Nazi-Opfer etc. sind aber mittlerweile im Altersheim oder tot.
Wir sind m.E. in einer ähnlichen politischen Situation wie in der Weimarer Republik, letztlich können die Rechten und Populisten nur von sich selbst entzaubert werden. Dann, wenn sie an die Macht kommen. Dann, wenn für komplizierte Probleme ihre einfachen Lösungen nicht reichen. Im Gegensatz zu damals sind unsere Institutionen stärker, die Wirtschaft stabiler und die Lust am Militär und an Ausbreitung gering. Eher geht der Gedanke nach Innen (Abkapselung). Daher wünsche ich mir genau das, was ich mir am wenigsten wünsche. Dass diese Rechten an der politischen Macht beteiligt werden. Denn nur so werden wir sie für die nächsten Jahrzehnte wieder los.
Die alten Mittel nützen nix mehr, sie bewirken beim Gegner nix mehr. Du kannst eine Bewegung nicht stoppen, nichts anderes ist das hier, indem Du Stopp sagst, Verpisst Euch sagst oder sie gleich ignorierst. Und Ignoranz wäre tatsächlich noch das Mittel, was das Ganze am meisten hinaus zögern würde (ohne das Problem zu beseitigen).
Nein, für mich hat das Ganze angefangen, als man angefangen [Edit] hat in den Volksparteien, den latenten Rassismus und die Vorurteile raus zu nehmen aus der Politik. Das mag ehrenwert gewesen sein, geht aber vollkommen an großen Teilen der Gesellschaft vorbei. Schaut Euch einfach mal paar Debatten über Migration oder Asyl oder Kriminalität von Ausländern und den Ängsten dazu an. Nicht von heute. Von 1990. Da war die SPD fast auf AfD-Linie und die CDU eher rechts davon. Schön, dass man das alles ändern wollte, aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert. Man kann nicht latenten Rassismus und Vorurteile abschalten, indem man die Menschen, die sie pflegen, ausgrenzt, beschimpft oder ignoriert.
Ihr mögt das anders sehen, aber ich sehe nur, dass Eure Konzepte und Euer Vorgehen nichts bewirken. Eher das Gegenteil. Überlegt euch mal paar andere, wie man den Rechtsruck stoppt.
Zu deinem oben genannten Zitat: Die Nazis wurden meines Wissens nach nicht dadurch abgelöst, dass sie sich selbst entzaubert haben, sondern weil viele jungen Menschen im Kampf gegen sie ihr Leben gelassen haben. Und ich hoffe, wir vertrauen nicht darauf, dass sich die Faschisten ja eh irgendwann selbst entzaubern. Und auf diejenigen, die uns damals von den Nazis befreit haben, können wir uns spätestens seit Dienstag auch nicht mehr verlassen.
Donald Trump hat als Republikaner vergleichsweise viele Stimmen Schwarzen und Latinos bekommen, ohne die er wohl nicht hätte gewinnen können. Hat da jemand eine Erklärung für?
Für Nachhilfe gibt es die Schülerhilfe. Frag doch mal dort nach.
Bei den Schwarzem z.B. kam 1 Trumpwähler auf 11 Clintonwähler. In Zahlen wählten gerade mal 8 Prozent der Schwarzen Trump.
Ich habe mal kurz die letzte Bush-Wahl von 2004 herangezogen.
Selbst der scharte fast bzw. mehr als eineinhalb mal so viele schwarze und lateinamerikanische Wähler um sich.
Über die Obama-Wahlen will ich zu Deinen Gunsten mal nicht sprechen.
Es ist in Ansehung dieser Zahlen eine Mär, die von seinen Tiraden Meistbetroffenen hätten sich in großem Stil Trump angeschlossen.
Aber man kann ja mal einen raushauen. Vielleicht widerspricht ja niemand, wenn man es nur inbrünstig genug behauptet. Gell?
Dass 50 % jemanden wie Trump wählen, Le Pen eine aussichtsreiche Präsidentschaftskandidatur hat, die FPÖ stärkste Partei wohl sein wird und die AfD im Aufschwung ist, liegt vor allem daran, dass man gewisse Sorgen, Ängste und Strömungen der Bevölkerung einfach ignoriert, missionarisch weggewischt hat oder jeden diskreditiert hat mit der Nazi-Schiene. Man hat ja nicht mal mehr zugehört. Locker die Hälfte der Bevölkerung hat z.B. Vorurteile gegenüber Migranten. Latenter Rassismus ist Alltag. Das ist alles menschlich. Und das einzige, was ich seit Jahren höre ist entweder Wegducken und nicht Zuhören oder "Wie früher auf die Fresse".
Genau dieses "von oben herab" und die Ignoranz hat dazu geführt, dass das so eskaliert. Denn jetzt sucht sich das ganze Aufgestaute der letzten Jahre seinen Weg und ich höre von der einen Seite immer noch die selben Rezepte, die eine Mitschuld daran haben. Ich bin weiß Gott weit entfernt von rechtem Gedankengut, aber ich sehe das ganze soziologisch und gesellschaftlich und ich bleibe dabei, dass das Verhalten der Linken und der Mitte diese Art von Rechtspopulismus erst möglich gemacht hat. In Deutschland hat halt noch die Nazi-Vergangenheit das Ganze eins, zwei Jahrzehnte mehr verhindert. Die Nazi-Opfer etc. sind aber mittlerweile im Altersheim oder tot.
Wir sind m.E. in einer ähnlichen politischen Situation wie in der Weimarer Republik, letztlich können die Rechten und Populisten nur von sich selbst entzaubert werden. Dann, wenn sie an die Macht kommen. Dann, wenn für komplizierte Probleme ihre einfachen Lösungen nicht reichen. Im Gegensatz zu damals sind unsere Institutionen stärker, die Wirtschaft stabiler und die Lust am Militär und an Ausbreitung gering. Eher geht der Gedanke nach Innen (Abkapselung). Daher wünsche ich mir genau das, was ich mir am wenigsten wünsche. Dass diese Rechten an der politischen Macht beteiligt werden. Denn nur so werden wir sie für die nächsten Jahrzehnte wieder los.
Die alten Mittel nützen nix mehr, sie bewirken beim Gegner nix mehr. Du kannst eine Bewegung nicht stoppen, nichts anderes ist das hier, indem Du Stopp sagst, Verpisst Euch sagst oder sie gleich ignorierst. Und Ignoranz wäre tatsächlich noch das Mittel, was das Ganze am meisten hinaus zögern würde (ohne das Problem zu beseitigen).
Nein, für mich hat das Ganze angefangen, als man angefangen [Edit] hat in den Volksparteien, den latenten Rassismus und die Vorurteile raus zu nehmen aus der Politik. Das mag ehrenwert gewesen sein, geht aber vollkommen an großen Teilen der Gesellschaft vorbei. Schaut Euch einfach mal paar Debatten über Migration oder Asyl oder Kriminalität von Ausländern und den Ängsten dazu an. Nicht von heute. Von 1990. Da war die SPD fast auf AfD-Linie und die CDU eher rechts davon. Schön, dass man das alles ändern wollte, aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert. Man kann nicht latenten Rassismus und Vorurteile abschalten, indem man die Menschen, die sie pflegen, ausgrenzt, beschimpft oder ignoriert.
Ihr mögt das anders sehen, aber ich sehe nur, dass Eure Konzepte und Euer Vorgehen nichts bewirken. Eher das Gegenteil. Überlegt euch mal paar andere, wie man den Rechtsruck stoppt.
zumal ich dieses narrativ, daß jeder, der fremdenfeinliche ansichten äussert als nazi tituliert wird nicht teile, es passiert zwar und ich halte das wie peter auch für einen fehler, bin aber der meinung, daß das nicht die regel ist. allerdings muß man fremdenfeindliche und rassistische aussagen auch als solche ansprechen, ich wüsste auch nicht, warum man darauf verzichten soll.
where the zombies are less scary than the reality
I have to return to when the show is over.
Michael Moore
In einer dermaßen globalisierten Welt sind wir permanent gezwungen, uns mit Neuem, mit Fremdem auseinander zu setzen. In einem atemberaubenden Tempo. Mit wieviel anderen Kulturen kamen denn Menschen vor 100 Jahren in Kontakt, wenn es nicht gerade eine Völkerwanderung als Ganzes gab? Da war schon der Katholik im Nachbarort suspekt. Heute haben ihre Nachfahren als Nachbarn Japaner, Türken, Syrer, Rumänen, Amerikaner, Afrikaner, Juden, Moslems, Buddhisten, Homosexuelle, Geschiedene... Fremde Kulturen, fremde Lebensphilosophien, fremde Sexualitäten usw. , mit denen man früher nur ganz wenig konfrontiert war. Innerhalb von eins, zwei Generationen ist die "kleine heile und eingeschränkte Welt und Weltsicht" auf den Kopf gestellt worden.
Und innerhalb eins, zwei Generationen sollen Urängste, die der Mensch seit zehntausenden Generationen entwickelt hat, bei der Bevölkerung komplett abgeschaltet werden? Das ist genauso, wie Frauen sich wundern, warum Männer Schwierigkeiten haben mit ihrer neuen "Rolle" , nachdem sie hunderte und tausende Jahre eine andere Rolle hatten.
Leute, das sind Ängste. Angst vor Fremdem. Aus dieser entsteht alles andere. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind Symtpome dieser Angst. Die Angst muss bekämpft werden. Wer als Kind von Klein auf Fremdes nicht als fremd empfindet, entwickelt weniger Angst vor Fremden.
Wer diese Ängste nie im Ansatz hatte, dank Erziehung, Umgang, Umfeld, persönlichem Naturell etc. kann und wird nie einen Rassisten oder einen Fremdenfeind verstehen. Muss er auch nicht. Aber er soll sich bitte auch nicht moralisch dann überhöhen. Ich bin in einem sehr homogenen Umfeld aufgewachsen ohne viele fremde Einlüsse. Auf dem Land. Mit einem Migrationsanteil von unter 4 %. Alles, was fremd war, war den Menschen dort suspekt und ist es heute noch. Es gab dort eine türkische Familie und fast jeder hat sie gemieden. Nur wenige Kinder haben mit deren Kindern im Kindergartenalter gespielt, unter anderem ich. Und genau die sind es heute, die als Erwachsene am wenigsten fremdenfeindlich sind.
Wir müssen an die Kinder ran. Wir müssen verhindern, dass Fremdenfeindlichkeit erziehungstechnisch weitergegeben wird. Wer heute Rassist ist, wird es bleiben. Klar können wir Kante gegen die zeigen, das möchte ich gar nicht verhindern, aber das Kante zeigen wird das Problem nur unterdrücken. Es verschwindet deswegen nicht.
Ich will tiefer ran ans Problem. Nicht nur das Symptom bekämpfen.
"aber die Köpfe der Menschen, die regiert werden sollen, haben sich nicht so schnell geändert."
Wie gesagt. Viele Menschen sind überfordert mit dem Tempo. Wir haben so viel erreicht die letzten Jahrzehnte im Umgang mit Minderheiten und Fremdem, aber das Tempo der Veränderung ist für viele einfach zu hoch, um sich selbst schnell genug im Kopf mitzuverändern. Vor allem, wenn Kinder von Generationen erzogen werden, die in einer ganz anderen Welt noch aufgewachsen sind.
Und damals in den 90ern haben die Volksparteien mit dieser Politik,verhindert, dass eine Bewegung wie unter der AfD entsteht. Sie haben die Rechten und Rechtspopulisten unter dem Volk geschluckt und die ganz Rechtsradikalen ausgeschlossen (Die gingen dann zu NPD, DVU etc.). Sonst haben sie nichts erreicht. Aber das schon.
Wie gesagt, ich heiße nichts gut, ich möchte aber mal zu bedenken geben, dass vieles in der menschlichen Natur liegt und wir viel zu wenig darauf achten, diesem psychologisch effektiv zu begegnen. Stattdessen wird nur darüber diskutiert, wie wir die, bei denen schon Hopfen und Malz verloren ist, behandeln sollten. Die Menschen, die applaudieren oder Mauern um Flüchtlingsheime bauen, die Menschen, die ihren Kindern nicht die Angst vor Fremdem nehmen, denen müssen wir uns endlich widmen. Nicht, indem wir ihren Meinungen recht geben, sondern indem wir ihre Ängste ernst nehmen und sie ihnen nehmen. Das geht nicht mit "Wir schaffen das" oder "Basta". Das geht nur mit der Konfrontation mit der Angst.
Das ist meine Meinung. Jeder kann das gerne anders handhaben. Ich möchte den psychologischen und evolutionären Teil in diesen Menschen betrachten. Ihr kümmert euch dafür um die, die sich nicht mehr ändern und anderen das Leben zur Hölle machen. Gerechte Aufgabenteilung. Wir müssen uns da nicht gegenseitig ausspielen.
P.S. Zur US-Wahl zurück: Ein paar Afroamerikaner und Latinos werden Trump schon aus dem Grund gewählt haben, weil sie wirtschaftlich mit die Schwächsten sind und keine Lust haben, dass noch mehr Immigranten rein kommen, die vor allem die Niedriglohn-Jobs besetzen, die sie selbst noch haben. Das war schon im 19. Jahrhundert so. Da haben die Afroamerikaner rassistische irische Einwanderer gewählt, weil die genauso keine Lust hatten, dass noch mehr kommen und ihnen die Jobs nehmen... Das klingt total bekloppt, ist aber irgendwie nichts Neues.
zumal ich dieses narrativ, daß jeder, der fremdenfeinliche ansichten äussert als nazi tituliert wird nicht teile, es passiert zwar und ich halte das wie peter auch für einen fehler, bin aber der meinung, daß das nicht die regel ist. allerdings muß man fremdenfeindliche und rassistische aussagen auch als solche ansprechen, ich wüsste auch nicht, warum man darauf verzichten soll.
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I have to return to when the show is over.
Michael Moore
Donald Trump hat als Republikaner vergleichsweise viele Stimmen Schwarzen und Latinos bekommen, ohne die er wohl nicht hätte gewinnen können. Hat da jemand eine Erklärung für?
Für Nachhilfe gibt es die Schülerhilfe. Frag doch mal dort nach.
Donald Trump hat als Republikaner vergleichsweise viele Stimmen Schwarzen und Latinos bekommen, ohne die er wohl nicht hätte gewinnen können. Hat da jemand eine Erklärung für?