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Zeit für einen großen Umbruch, oder weiter mit bewährten Mitteln?

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In diesem Thread möchte ich ausdrücklich nicht zur Diskussion anregen, wie der Rest der laufenden Saison zum Abschluss gebracht werden sollte. Dafür gibt es genügend andere Threads, in denen das aktuelle (leider wenig erfreuliche) Geschehen um den verpatzten Start in die Rückrunde, die Torflaute, den Trainer, den Ex-Kapitän und die Aussichten auf die nächsten Spiele ausdiskutiert wird.

Mir stellt sich seit Längerem schon eine andere Frage. Eine Grundsatzfrage. Mit welchem Konzept sollte der Verein die mittel- bis langfristige Zukunft angehen?

Zunächst einmal steht auf dem Punktekonto die beste Hinrunde seit etlichen Jahren. Soweit, so gut. Doch den Blick nach vorne gerichtet stellt sich dir Frage, ob dies nur eine Halbjahres-Fliege war oder ein Modell für die Zukunft.

Hat man das Spielermaterial, das den heutigen modernen Zukunft mit schnellem Kurzpass-Spiel ausmacht, und mit Leidenschaft und Selbstvertrauen jeden Gegner weghauen möchte, oder fehlt es dem Kader an jenen Eigenschaften? Was kann bleiben, was soll sich ändern, welche Perspektive hat man für die nächsten Jahre in Sicht?

Ich persönlich bin der Meinung, es muss sich grundlegend in den Überlegungen der Verantwortlichen etwas ändern. Junge Spieler über Jahre systematisch aufbauen, sie mit Kurzeinsätzen langsam an das big business ranführen, auf versierte Spieler setzen die zwar solide sind, aber teilweise über ihren Zenit hinaus - kann auf Dauer nicht der richtige Weg sein.

Wie war es denn zu Zeiten, als Meier, Köhler, Ochs und co. als Jungspunde in das kalte Wasser geworfen wurden? Diese damaligen Nonames wurden mit der Situation nicht nur fertig, nein, sie meisterten sie mit bravour. Weil ihnen klar war: auf sie wird gesetzt, ihren Fähigkeiten wird vertraut, sie sind eine geile Truppe! Vergleiche werden zwar nicht gerne gesehen, aber was damals für ein Spirit in der Truppe war erinnert mich an das breitbrüstige Auftreten der Dortmunder oder der Mainzer in der aktuellen Hinrunde.

Mit dieser Aufbruchstimmung nach etlichen Jahren des Leidens und der "Söldner", deren Namen größtenteils in Vergessenheit geraten sind, hatten die Fans wieder eine Elf auf dem Platz mit der sie sich identifizieren konnten. Eine Elf, der man Fehler verzieh und auf die man stolz war. Begleiten von einem Trainer, der damals der richtige Mann am richtigen Platz war.

Die Transferpolitik der vergangenen Jahre verließ diese Richtung dann wieder, was man den Verantwortlichen nicht vorwerfen kann, denn ihr Ziel war es schlichtweg noch erfolgreicher zu sein wie zuvor und sich in Liga 1 zu etablieren. Auch diese Marschrichtung war unterm Strich von Erfolg gekrönt, auch wenn einige der Transfers nicht zu dem führten was man erwartet hatte. Der Großteil der Fans tat sich schwer, Identifikation mit Spielern wie Rehmer oder Mahdavikia zu finden, die nie die Leistungen bringen konnten die sie in alten Tagen bei ihren früheren Vereinen gebracht hatten. Andere Transfers (Bellaid, Petkovic, Caio) gingen in die Richtung "junge Talente holen" - auch hier zeigten sich zwar nicht die erhofften Leistungen, dennoch wurden diese Jungen Männer in Fankreisen nie zu Buhmännern stilisiert.

Heute bildet die Mannschaft ein Mischung aus Spielern, deren Zusammensetzung kein klares Zukunftsbild aufweist. Der Kapitän Chris ist leider dauerverletzt, ich unterstreiche das Wort "leider". Vize-Kapitän Ochs spielte vor ein paar Wochen mit dem Gedanken, den Verein zu verlassen. Seitdem ist auch sein Kredit bei den Anhängern geschwunden. Mittelfeld-As Schwegler gibt mit seiner nicht vollzogenen Vertragsverlängerung zu erkennen, dass er an den Zukunftskonzepten des Vereins seine Zweifel hat. Der Sturm besteht nur noch aus Gekas, der in der Hinrunde mit vielen Toren begeisterte, aber von der Veranlagung her auch kein Spieler ist mit dem sich technisch versierter, schneller Fußball in Zukunft spielen lassen wird. Fenin konnte sich noch immer nicht durchsetzen. Altintop ist nur noch ein Schatten seiner früheren Tag. Meier, Köhler oder der aufgrunde seiner undisziplinierten Kritik verbannte Amanatidis scheinen ihre beste Zeit hinter sich zu haben. Im Tor steht Oka, ein Torhüter der "alten Schule", dessen Leistungen immer Licht und Schatten aufwerfen. Schnelles Umschalten, Spielaufbau: Fehlanzeige. Die Mannschaft von hinten heraus deligieren: Fehlanzeigen. So ist er halt, so war er auch immer, und er hat auch viele Stärken. Können diese auf Dauer aber das wettmachen, was modern spielende Torhüter unserer aktuellen Nummer eins voraus haben?

Es sind Spieler wie Sebastian Jung, die mich an den Geist vergangener Tage erinnern. Aus der Not hinaus ins Team gekommen, anfangs unsicher und wackelig wirkend, heute Leistungsträger und Stammspieler. Jungs, denen man auch Fehler verzeiht, weil man weiß dass es für sie noch immer ein ganz großer Traum ist mit dem Adler auf der Brust zu spielen, und die in jedem Spiel alles geben.

Ich möchte hier keinen "Jugendwahn" propagandieren, der dazu führt alles alte abzustoßen und durch Neues zu ersetzen. Auch in "modern spielenden" Mannschaften gibt es altgediente Spieler, die ins Gefüge der Mannschaft nicht nur hineinpassen, sondern ihnen auch einen wichtigen Stempel verleihen. Weidenfeller zum Beispiel, um mal wieder ein (unbeliebtes) Beispiel zu nennen. Auch in unserer Elf gibt es Spieler, denen ich diese Rollen für die Zukunft zuspreche. Spieler wie Maik Franz oder auch noch immer Patrick Ochs, um ein paar positive Beispiele zu nennen.

Daher ist es mein Wunsch, meine Hoffnung, dass man in Zukunft ein Konzept erarbeitet das darauf abzielt, eine Mannschaft zu bilden die mit einer "wir sind die Geilsten und hauen die anderen weg!"-Mentalität auf jeden Platz der Liga geht. Spieler, mit denen sich die Fans identifizieren können und die hungrig darauf sind, nicht einfach nur dabei zu sein, sondern die Geilsten (verzeihung für die Wiederholung dieses Wortes!) zu sein. Spieler, die in Interviews nicht nur brav und schüchtern Alibi-Statements geben, sondern die frech, forsch und mit großem Elan auftreten.

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Das alles würde für die Zukunft erstens bedeuten: Verpflichtungen kritischer zu hinterfragen, als dies in der Vergangenheit geschehen ist. Nicht nur fragen: bringt uns dieser Spieler in nächster Zeit etwas weiter? Sondern zu fragen: ist das ein Spieler, der hungrig ist? Der in die Mannschaft passt? Mit dem sich die Fans identifizieren können? Der besser ist als das, was wir im bisherigen Kader haben, und den Kader nicht nur in der Breite vergrößert?

Und zweitens: mit welchem Konzept können wir aus unserer Jugend Spieler machen, die nicht nur ordentlich Fußball spielen können und einen netten Charakter haben, sondern die die Liga rocken wollen. Mit dem neuen Riederwald ist die Infrastruktur nun gelegt, nun muss sie mit Leben gefüllt werden.

---------------------------------

Ich hoffe, dass dieser Thread nicht gleich zugemacht oder gelöscht wird. Mir geht es wie gesagt nicht um eine weitere Diskussion zur aktuellen Situation und zu kurzfristigen Handlungen. Ich fände eine Diskussion spannend, wie sich unser Verein für die Zukunft aufstellen und in welche Richtung er sich orientieren sollte.
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Du hast was vergessen

Meiner meinung nach waren auch wir Fans in der Zeit als die Mannschaft geformt wurde anders, wir waren heiß auf Liga1 und auch wenns nicht lief standen wir hinter der Mannschaft
Das hat sich ziemlich abgeschliffen und Träume und Visionen sind nicht mehr erkennbar.

Es wäre jetzt die Zeit nochmal anzufangen. Liga irgendwie halten und neu aufbauen. Überall!

Mfg Uli
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meine meinung dazu:

trainer: alexander schur, co-trainer uwe bindewald

fährmann
jung - franz - russ - schorsch
ochs - rode - schwegler - kittel
ama - fenin/gekas


alles, was irgendwie mit perspektive verpflichtet wurde (rode, kittel, fährmann) sollte ab sofort spielpraxis sammeln. unter einem trainergespann, dass werte von eintracht frankfurt transportiert und denen der verein am herzen liegt. ama braucht es dazu neben franz und ochs als leader für die jungen.
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Die Richtung wird doch schon vorgegeben. Oder meinst du wir können jahrelange Erfahrungen in der Hinsicht einfach außer Acht lassen?

Zudem hatten wir schonmal ein ähnliches Konzept, was zwar nicht vollständig gescheitert ist, aber auf lange Sicht einfach keinen (garantierten) Erfolg verspricht. Genau das haben wir erkannt um dann einen anderen Weg einzuschlagen.
Wie soll es auch anders funktionieren? Das Geschäft muss laufen.
Und was bitte hat man von Spielern, die sich zwar mit dem Verein identifizieren, aber sonst nicht viel können?

Muss man auf unserem Level nicht einfach schauen was man irgendwie als (günstige) Verstärkung bekommen kann? Ich denke nicht das da noch ein großer Spielraum für noch stärkeres Sieben vorhanden ist.


Wir wünschen uns wohl in schlechten Zeiten alle die ein oder andere Veränderung.
Nur sollte man die Kirche hier mal im Dorf lassen. Wir haben in der Hinrunde 26Punkte geholt und befinden uns (mal wieder) in einem Tief. Nur keine Panik.

Es wird wie bisher weitergehen, neue Spieler kommen, alte Spieler gehen. Und in der Zukunft wird die Eintracht natürlich versuchen eigene Talente einzubauen - sofern vorhanden.
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Tackleberry schrieb:
In diesem Thread möchte ich ausdrücklich nicht zur Diskussion anregen, wie der Rest der laufenden Saison zum Abschluss gebracht werden sollte. Dafür gibt es genügend andere Threads, in denen das aktuelle (leider wenig erfreuliche) Geschehen um den verpatzten Start in die Rückrunde, die Torflaute, den Trainer, den Ex-Kapitän und die Aussichten auf die nächsten Spiele ausdiskutiert wird.

Mir stellt sich seit Längerem schon eine andere Frage. Eine Grundsatzfrage. Mit welchem Konzept sollte der Verein die mittel- bis langfristige Zukunft angehen?

Zunächst einmal steht auf dem Punktekonto die beste Hinrunde seit etlichen Jahren. Soweit, so gut. Doch den Blick nach vorne gerichtet stellt sich dir Frage, ob dies nur eine Halbjahres-Fliege war oder ein Modell für die Zukunft.

Hat man das Spielermaterial, das den heutigen modernen Zukunft mit schnellem Kurzpass-Spiel ausmacht, und mit Leidenschaft und Selbstvertrauen jeden Gegner weghauen möchte, oder fehlt es dem Kader an jenen Eigenschaften? Was kann bleiben, was soll sich ändern, welche Perspektive hat man für die nächsten Jahre in Sicht?

Ich persönlich bin der Meinung, es muss sich grundlegend in den Überlegungen der Verantwortlichen etwas ändern. Junge Spieler über Jahre systematisch aufbauen, sie mit Kurzeinsätzen langsam an das big business ranführen, auf versierte Spieler setzen die zwar solide sind, aber teilweise über ihren Zenit hinaus - kann auf Dauer nicht der richtige Weg sein.

Wie war es denn zu Zeiten, als Meier, Köhler, Ochs und co. als Jungspunde in das kalte Wasser geworfen wurden? Diese damaligen Nonames wurden mit der Situation nicht nur fertig, nein, sie meisterten sie mit bravour. Weil ihnen klar war: auf sie wird gesetzt, ihren Fähigkeiten wird vertraut, sie sind eine geile Truppe! Vergleiche werden zwar nicht gerne gesehen, aber was damals für ein Spirit in der Truppe war erinnert mich an das breitbrüstige Auftreten der Dortmunder oder der Mainzer in der aktuellen Hinrunde.

Mit dieser Aufbruchstimmung nach etlichen Jahren des Leidens und der "Söldner", deren Namen größtenteils in Vergessenheit geraten sind, hatten die Fans wieder eine Elf auf dem Platz mit der sie sich identifizieren konnten. Eine Elf, der man Fehler verzieh und auf die man stolz war. Begleiten von einem Trainer, der damals der richtige Mann am richtigen Platz war.

Die Transferpolitik der vergangenen Jahre verließ diese Richtung dann wieder, was man den Verantwortlichen nicht vorwerfen kann, denn ihr Ziel war es schlichtweg noch erfolgreicher zu sein wie zuvor und sich in Liga 1 zu etablieren. Auch diese Marschrichtung war unterm Strich von Erfolg gekrönt, auch wenn einige der Transfers nicht zu dem führten was man erwartet hatte. Der Großteil der Fans tat sich schwer, Identifikation mit Spielern wie Rehmer oder Mahdavikia zu finden, die nie die Leistungen bringen konnten die sie in alten Tagen bei ihren früheren Vereinen gebracht hatten. Andere Transfers (Bellaid, Petkovic, Caio) gingen in die Richtung "junge Talente holen" - auch hier zeigten sich zwar nicht die erhofften Leistungen, dennoch wurden diese Jungen Männer in Fankreisen nie zu Buhmännern stilisiert.

Heute bildet die Mannschaft ein Mischung aus Spielern, deren Zusammensetzung kein klares Zukunftsbild aufweist. Der Kapitän Chris ist leider dauerverletzt, ich unterstreiche das Wort "leider". Vize-Kapitän Ochs spielte vor ein paar Wochen mit dem Gedanken, den Verein zu verlassen. Seitdem ist auch sein Kredit bei den Anhängern geschwunden. Mittelfeld-As Schwegler gibt mit seiner nicht vollzogenen Vertragsverlängerung zu erkennen, dass er an den Zukunftskonzepten des Vereins seine Zweifel hat. Der Sturm besteht nur noch aus Gekas, der in der Hinrunde mit vielen Toren begeisterte, aber von der Veranlagung her auch kein Spieler ist mit dem sich technisch versierter, schneller Fußball in Zukunft spielen lassen wird. Fenin konnte sich noch immer nicht durchsetzen. Altintop ist nur noch ein Schatten seiner früheren Tag. Meier, Köhler oder der aufgrunde seiner undisziplinierten Kritik verbannte Amanatidis scheinen ihre beste Zeit hinter sich zu haben. Im Tor steht Oka, ein Torhüter der "alten Schule", dessen Leistungen immer Licht und Schatten aufwerfen. Schnelles Umschalten, Spielaufbau: Fehlanzeige. Die Mannschaft von hinten heraus deligieren: Fehlanzeigen. So ist er halt, so war er auch immer, und er hat auch viele Stärken. Können diese auf Dauer aber das wettmachen, was modern spielende Torhüter unserer aktuellen Nummer eins voraus haben?

Es sind Spieler wie Sebastian Jung, die mich an den Geist vergangener Tage erinnern. Aus der Not hinaus ins Team gekommen, anfangs unsicher und wackelig wirkend, heute Leistungsträger und Stammspieler. Jungs, denen man auch Fehler verzeiht, weil man weiß dass es für sie noch immer ein ganz großer Traum ist mit dem Adler auf der Brust zu spielen, und die in jedem Spiel alles geben.

Ich möchte hier keinen "Jugendwahn" propagandieren, der dazu führt alles alte abzustoßen und durch Neues zu ersetzen. Auch in "modern spielenden" Mannschaften gibt es altgediente Spieler, die ins Gefüge der Mannschaft nicht nur hineinpassen, sondern ihnen auch einen wichtigen Stempel verleihen. Weidenfeller zum Beispiel, um mal wieder ein (unbeliebtes) Beispiel zu nennen. Auch in unserer Elf gibt es Spieler, denen ich diese Rollen für die Zukunft zuspreche. Spieler wie Maik Franz oder auch noch immer Patrick Ochs, um ein paar positive Beispiele zu nennen.

Daher ist es mein Wunsch, meine Hoffnung, dass man in Zukunft ein Konzept erarbeitet das darauf abzielt, eine Mannschaft zu bilden die mit einer "wir sind die Geilsten und hauen die anderen weg!"-Mentalität auf jeden Platz der Liga geht. Spieler, mit denen sich die Fans identifizieren können und die hungrig darauf sind, nicht einfach nur dabei zu sein, sondern die Geilsten (verzeihung für die Wiederholung dieses Wortes!) zu sein. Spieler, die in Interviews nicht nur brav und schüchtern Alibi-Statements geben, sondern die frech, forsch und mit großem Elan auftreten.

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Das alles würde für die Zukunft erstens bedeuten: Verpflichtungen kritischer zu hinterfragen, als dies in der Vergangenheit geschehen ist. Nicht nur fragen: bringt uns dieser Spieler in nächster Zeit etwas weiter? Sondern zu fragen: ist das ein Spieler, der hungrig ist? Der in die Mannschaft passt? Mit dem sich die Fans identifizieren können? Der besser ist als das, was wir im bisherigen Kader haben, und den Kader nicht nur in der Breite vergrößert?

Und zweitens: mit welchem Konzept können wir aus unserer Jugend Spieler machen, die nicht nur ordentlich Fußball spielen können und einen netten Charakter haben, sondern die die Liga rocken wollen. Mit dem neuen Riederwald ist die Infrastruktur nun gelegt, nun muss sie mit Leben gefüllt werden.

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Ich hoffe, dass dieser Thread nicht gleich zugemacht oder gelöscht wird. Mir geht es wie gesagt nicht um eine weitere Diskussion zur aktuellen Situation und zu kurzfristigen Handlungen. Ich fände eine Diskussion spannend, wie sich unser Verein für die Zukunft aufstellen und in welche Richtung er sich orientieren sollte.


Da sind wirklich gut Ansätze drin die du da vorbringst, hoffentlich lesen das auch mal Leute mit Verantwortung in unserem Verein.        
Tackleberry schrieb:
In diesem Thread möchte ich ausdrücklich nicht zur Diskussion anregen, wie der Rest der laufenden Saison zum Abschluss gebracht werden sollte. Dafür gibt es genügend andere Threads, in denen das aktuelle (leider wenig erfreuliche) Geschehen um den verpatzten Start in die Rückrunde, die Torflaute, den Trainer, den Ex-Kapitän und die Aussichten auf die nächsten Spiele ausdiskutiert wird.

Mir stellt sich seit Längerem schon eine andere Frage. Eine Grundsatzfrage. Mit welchem Konzept sollte der Verein die mittel- bis langfristige Zukunft angehen?

Zunächst einmal steht auf dem Punktekonto die beste Hinrunde seit etlichen Jahren. Soweit, so gut. Doch den Blick nach vorne gerichtet stellt sich dir Frage, ob dies nur eine Halbjahres-Fliege war oder ein Modell für die Zukunft.

Hat man das Spielermaterial, das den heutigen modernen Zukunft mit schnellem Kurzpass-Spiel ausmacht, und mit Leidenschaft und Selbstvertrauen jeden Gegner weghauen möchte, oder fehlt es dem Kader an jenen Eigenschaften? Was kann bleiben, was soll sich ändern, welche Perspektive hat man für die nächsten Jahre in Sicht?

Ich persönlich bin der Meinung, es muss sich grundlegend in den Überlegungen der Verantwortlichen etwas ändern. Junge Spieler über Jahre systematisch aufbauen, sie mit Kurzeinsätzen langsam an das big business ranführen, auf versierte Spieler setzen die zwar solide sind, aber teilweise über ihren Zenit hinaus - kann auf Dauer nicht der richtige Weg sein.

Wie war es denn zu Zeiten, als Meier, Köhler, Ochs und co. als Jungspunde in das kalte Wasser geworfen wurden? Diese damaligen Nonames wurden mit der Situation nicht nur fertig, nein, sie meisterten sie mit bravour. Weil ihnen klar war: auf sie wird gesetzt, ihren Fähigkeiten wird vertraut, sie sind eine geile Truppe! Vergleiche werden zwar nicht gerne gesehen, aber was damals für ein Spirit in der Truppe war erinnert mich an das breitbrüstige Auftreten der Dortmunder oder der Mainzer in der aktuellen Hinrunde.

Mit dieser Aufbruchstimmung nach etlichen Jahren des Leidens und der "Söldner", deren Namen größtenteils in Vergessenheit geraten sind, hatten die Fans wieder eine Elf auf dem Platz mit der sie sich identifizieren konnten. Eine Elf, der man Fehler verzieh und auf die man stolz war. Begleiten von einem Trainer, der damals der richtige Mann am richtigen Platz war.

Die Transferpolitik der vergangenen Jahre verließ diese Richtung dann wieder, was man den Verantwortlichen nicht vorwerfen kann, denn ihr Ziel war es schlichtweg noch erfolgreicher zu sein wie zuvor und sich in Liga 1 zu etablieren. Auch diese Marschrichtung war unterm Strich von Erfolg gekrönt, auch wenn einige der Transfers nicht zu dem führten was man erwartet hatte. Der Großteil der Fans tat sich schwer, Identifikation mit Spielern wie Rehmer oder Mahdavikia zu finden, die nie die Leistungen bringen konnten die sie in alten Tagen bei ihren früheren Vereinen gebracht hatten. Andere Transfers (Bellaid, Petkovic, Caio) gingen in die Richtung "junge Talente holen" - auch hier zeigten sich zwar nicht die erhofften Leistungen, dennoch wurden diese Jungen Männer in Fankreisen nie zu Buhmännern stilisiert.

Heute bildet die Mannschaft ein Mischung aus Spielern, deren Zusammensetzung kein klares Zukunftsbild aufweist. Der Kapitän Chris ist leider dauerverletzt, ich unterstreiche das Wort "leider". Vize-Kapitän Ochs spielte vor ein paar Wochen mit dem Gedanken, den Verein zu verlassen. Seitdem ist auch sein Kredit bei den Anhängern geschwunden. Mittelfeld-As Schwegler gibt mit seiner nicht vollzogenen Vertragsverlängerung zu erkennen, dass er an den Zukunftskonzepten des Vereins seine Zweifel hat. Der Sturm besteht nur noch aus Gekas, der in der Hinrunde mit vielen Toren begeisterte, aber von der Veranlagung her auch kein Spieler ist mit dem sich technisch versierter, schneller Fußball in Zukunft spielen lassen wird. Fenin konnte sich noch immer nicht durchsetzen. Altintop ist nur noch ein Schatten seiner früheren Tag. Meier, Köhler oder der aufgrunde seiner undisziplinierten Kritik verbannte Amanatidis scheinen ihre beste Zeit hinter sich zu haben. Im Tor steht Oka, ein Torhüter der "alten Schule", dessen Leistungen immer Licht und Schatten aufwerfen. Schnelles Umschalten, Spielaufbau: Fehlanzeige. Die Mannschaft von hinten heraus deligieren: Fehlanzeigen. So ist er halt, so war er auch immer, und er hat auch viele Stärken. Können diese auf Dauer aber das wettmachen, was modern spielende Torhüter unserer aktuellen Nummer eins voraus haben?

Es sind Spieler wie Sebastian Jung, die mich an den Geist vergangener Tage erinnern. Aus der Not hinaus ins Team gekommen, anfangs unsicher und wackelig wirkend, heute Leistungsträger und Stammspieler. Jungs, denen man auch Fehler verzeiht, weil man weiß dass es für sie noch immer ein ganz großer Traum ist mit dem Adler auf der Brust zu spielen, und die in jedem Spiel alles geben.

Ich möchte hier keinen "Jugendwahn" propagandieren, der dazu führt alles alte abzustoßen und durch Neues zu ersetzen. Auch in "modern spielenden" Mannschaften gibt es altgediente Spieler, die ins Gefüge der Mannschaft nicht nur hineinpassen, sondern ihnen auch einen wichtigen Stempel verleihen. Weidenfeller zum Beispiel, um mal wieder ein (unbeliebtes) Beispiel zu nennen. Auch in unserer Elf gibt es Spieler, denen ich diese Rollen für die Zukunft zuspreche. Spieler wie Maik Franz oder auch noch immer Patrick Ochs, um ein paar positive Beispiele zu nennen.

Daher ist es mein Wunsch, meine Hoffnung, dass man in Zukunft ein Konzept erarbeitet das darauf abzielt, eine Mannschaft zu bilden die mit einer "wir sind die Geilsten und hauen die anderen weg!"-Mentalität auf jeden Platz der Liga geht. Spieler, mit denen sich die Fans identifizieren können und die hungrig darauf sind, nicht einfach nur dabei zu sein, sondern die Geilsten (verzeihung für die Wiederholung dieses Wortes!) zu sein. Spieler, die in Interviews nicht nur brav und schüchtern Alibi-Statements geben, sondern die frech, forsch und mit großem Elan auftreten.

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Das alles würde für die Zukunft erstens bedeuten: Verpflichtungen kritischer zu hinterfragen, als dies in der Vergangenheit geschehen ist. Nicht nur fragen: bringt uns dieser Spieler in nächster Zeit etwas weiter? Sondern zu fragen: ist das ein Spieler, der hungrig ist? Der in die Mannschaft passt? Mit dem sich die Fans identifizieren können? Der besser ist als das, was wir im bisherigen Kader haben, und den Kader nicht nur in der Breite vergrößert?

Und zweitens: mit welchem Konzept können wir aus unserer Jugend Spieler machen, die nicht nur ordentlich Fußball spielen können und einen netten Charakter haben, sondern die die Liga rocken wollen. Mit dem neuen Riederwald ist die Infrastruktur nun gelegt, nun muss sie mit Leben gefüllt werden.

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Ich hoffe, dass dieser Thread nicht gleich zugemacht oder gelöscht wird. Mir geht es wie gesagt nicht um eine weitere Diskussion zur aktuellen Situation und zu kurzfristigen Handlungen. Ich fände eine Diskussion spannend, wie sich unser Verein für die Zukunft aufstellen und in welche Richtung er sich orientieren sollte.


Tackleberry schrieb:
In diesem Thread möchte ich ausdrücklich nicht zur Diskussion anregen, wie der Rest der laufenden Saison zum Abschluss gebracht werden sollte. Dafür gibt es genügend andere Threads, in denen das aktuelle (leider wenig erfreuliche) Geschehen um den verpatzten Start in die Rückrunde, die Torflaute, den Trainer, den Ex-Kapitän und die Aussichten auf die nächsten Spiele ausdiskutiert wird.

Mir stellt sich seit Längerem schon eine andere Frage. Eine Grundsatzfrage. Mit welchem Konzept sollte der Verein die mittel- bis langfristige Zukunft angehen?

Zunächst einmal steht auf dem Punktekonto die beste Hinrunde seit etlichen Jahren. Soweit, so gut. Doch den Blick nach vorne gerichtet stellt sich dir Frage, ob dies nur eine Halbjahres-Fliege war oder ein Modell für die Zukunft.

Hat man das Spielermaterial, das den heutigen modernen Zukunft mit schnellem Kurzpass-Spiel ausmacht, und mit Leidenschaft und Selbstvertrauen jeden Gegner weghauen möchte, oder fehlt es dem Kader an jenen Eigenschaften? Was kann bleiben, was soll sich ändern, welche Perspektive hat man für die nächsten Jahre in Sicht?

Ich persönlich bin der Meinung, es muss sich grundlegend in den Überlegungen der Verantwortlichen etwas ändern. Junge Spieler über Jahre systematisch aufbauen, sie mit Kurzeinsätzen langsam an das big business ranführen, auf versierte Spieler setzen die zwar solide sind, aber teilweise über ihren Zenit hinaus - kann auf Dauer nicht der richtige Weg sein.

Wie war es denn zu Zeiten, als Meier, Köhler, Ochs und co. als Jungspunde in das kalte Wasser geworfen wurden? Diese damaligen Nonames wurden mit der Situation nicht nur fertig, nein, sie meisterten sie mit bravour. Weil ihnen klar war: auf sie wird gesetzt, ihren Fähigkeiten wird vertraut, sie sind eine geile Truppe! Vergleiche werden zwar nicht gerne gesehen, aber was damals für ein Spirit in der Truppe war erinnert mich an das breitbrüstige Auftreten der Dortmunder oder der Mainzer in der aktuellen Hinrunde.

Mit dieser Aufbruchstimmung nach etlichen Jahren des Leidens und der "Söldner", deren Namen größtenteils in Vergessenheit geraten sind, hatten die Fans wieder eine Elf auf dem Platz mit der sie sich identifizieren konnten. Eine Elf, der man Fehler verzieh und auf die man stolz war. Begleiten von einem Trainer, der damals der richtige Mann am richtigen Platz war.

Die Transferpolitik der vergangenen Jahre verließ diese Richtung dann wieder, was man den Verantwortlichen nicht vorwerfen kann, denn ihr Ziel war es schlichtweg noch erfolgreicher zu sein wie zuvor und sich in Liga 1 zu etablieren. Auch diese Marschrichtung war unterm Strich von Erfolg gekrönt, auch wenn einige der Transfers nicht zu dem führten was man erwartet hatte. Der Großteil der Fans tat sich schwer, Identifikation mit Spielern wie Rehmer oder Mahdavikia zu finden, die nie die Leistungen bringen konnten die sie in alten Tagen bei ihren früheren Vereinen gebracht hatten. Andere Transfers (Bellaid, Petkovic, Caio) gingen in die Richtung "junge Talente holen" - auch hier zeigten sich zwar nicht die erhofften Leistungen, dennoch wurden diese Jungen Männer in Fankreisen nie zu Buhmännern stilisiert.

Heute bildet die Mannschaft ein Mischung aus Spielern, deren Zusammensetzung kein klares Zukunftsbild aufweist. Der Kapitän Chris ist leider dauerverletzt, ich unterstreiche das Wort "leider". Vize-Kapitän Ochs spielte vor ein paar Wochen mit dem Gedanken, den Verein zu verlassen. Seitdem ist auch sein Kredit bei den Anhängern geschwunden. Mittelfeld-As Schwegler gibt mit seiner nicht vollzogenen Vertragsverlängerung zu erkennen, dass er an den Zukunftskonzepten des Vereins seine Zweifel hat. Der Sturm besteht nur noch aus Gekas, der in der Hinrunde mit vielen Toren begeisterte, aber von der Veranlagung her auch kein Spieler ist mit dem sich technisch versierter, schneller Fußball in Zukunft spielen lassen wird. Fenin konnte sich noch immer nicht durchsetzen. Altintop ist nur noch ein Schatten seiner früheren Tag. Meier, Köhler oder der aufgrunde seiner undisziplinierten Kritik verbannte Amanatidis scheinen ihre beste Zeit hinter sich zu haben. Im Tor steht Oka, ein Torhüter der "alten Schule", dessen Leistungen immer Licht und Schatten aufwerfen. Schnelles Umschalten, Spielaufbau: Fehlanzeige. Die Mannschaft von hinten heraus deligieren: Fehlanzeigen. So ist er halt, so war er auch immer, und er hat auch viele Stärken. Können diese auf Dauer aber das wettmachen, was modern spielende Torhüter unserer aktuellen Nummer eins voraus haben?

Es sind Spieler wie Sebastian Jung, die mich an den Geist vergangener Tage erinnern. Aus der Not hinaus ins Team gekommen, anfangs unsicher und wackelig wirkend, heute Leistungsträger und Stammspieler. Jungs, denen man auch Fehler verzeiht, weil man weiß dass es für sie noch immer ein ganz großer Traum ist mit dem Adler auf der Brust zu spielen, und die in jedem Spiel alles geben.

Ich möchte hier keinen "Jugendwahn" propagandieren, der dazu führt alles alte abzustoßen und durch Neues zu ersetzen. Auch in "modern spielenden" Mannschaften gibt es altgediente Spieler, die ins Gefüge der Mannschaft nicht nur hineinpassen, sondern ihnen auch einen wichtigen Stempel verleihen. Weidenfeller zum Beispiel, um mal wieder ein (unbeliebtes) Beispiel zu nennen. Auch in unserer Elf gibt es Spieler, denen ich diese Rollen für die Zukunft zuspreche. Spieler wie Maik Franz oder auch noch immer Patrick Ochs, um ein paar positive Beispiele zu nennen.

Daher ist es mein Wunsch, meine Hoffnung, dass man in Zukunft ein Konzept erarbeitet das darauf abzielt, eine Mannschaft zu bilden die mit einer "wir sind die Geilsten und hauen die anderen weg!"-Mentalität auf jeden Platz der Liga geht. Spieler, mit denen sich die Fans identifizieren können und die hungrig darauf sind, nicht einfach nur dabei zu sein, sondern die Geilsten (verzeihung für die Wiederholung dieses Wortes!) zu sein. Spieler, die in Interviews nicht nur brav und schüchtern Alibi-Statements geben, sondern die frech, forsch und mit großem Elan auftreten.

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Das alles würde für die Zukunft erstens bedeuten: Verpflichtungen kritischer zu hinterfragen, als dies in der Vergangenheit geschehen ist. Nicht nur fragen: bringt uns dieser Spieler in nächster Zeit etwas weiter? Sondern zu fragen: ist das ein Spieler, der hungrig ist? Der in die Mannschaft passt? Mit dem sich die Fans identifizieren können? Der besser ist als das, was wir im bisherigen Kader haben, und den Kader nicht nur in der Breite vergrößert?

Und zweitens: mit welchem Konzept können wir aus unserer Jugend Spieler machen, die nicht nur ordentlich Fußball spielen können und einen netten Charakter haben, sondern die die Liga rocken wollen. Mit dem neuen Riederwald ist die Infrastruktur nun gelegt, nun muss sie mit Leben gefüllt werden.

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Ich hoffe, dass dieser Thread nicht gleich zugemacht oder gelöscht wird. Mir geht es wie gesagt nicht um eine weitere Diskussion zur aktuellen Situation und zu kurzfristigen Handlungen. Ich fände eine Diskussion spannend, wie sich unser Verein für die Zukunft aufstellen und in welche Richtung er sich orientieren sollte.
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Endless schrieb:
Die Richtung wird doch schon vorgegeben. Oder meinst du wir können jahrelange Erfahrungen in der Hinsicht einfach außer Acht lassen?

Zudem hatten wir schonmal ein ähnliches Konzept, was zwar nicht vollständig gescheitert ist, aber auf lange Sicht einfach keinen (garantierten) Erfolg verspricht. Genau das haben wir erkannt um dann einen anderen Weg einzuschlagen.
Wie soll es auch anders funktionieren? Das Geschäft muss laufen.
Und was bitte hat man von Spielern, die sich zwar mit dem Verein identifizieren, aber sonst nicht viel können?

Muss man auf unserem Level nicht einfach schauen was man irgendwie als (günstige) Verstärkung bekommen kann? Ich denke nicht das da noch ein großer Spielraum für noch stärkeres Sieben vorhanden ist.


Wir wünschen uns wohl in schlechten Zeiten alle die ein oder andere Veränderung.
Nur sollte man die Kirche hier mal im Dorf lassen. Wir haben in der Hinrunde 26Punkte geholt und befinden uns (mal wieder) in einem Tief. Nur keine Panik.

Es wird wie bisher weitergehen, neue Spieler kommen, alte Spieler gehen. Und in der Zukunft wird die Eintracht natürlich versuchen eigene Talente einzubauen - sofern vorhanden.


Naja, aber damit ist Deine Meinung also eher: "weiter so", als etwas zu ändern? Ist ja okay, bin ja an unterschiedlichen Meinungen interessiert.

Aber das unsere Talente nicht viel können, wage ich zu bezweifeln. Was ist mit den Talenten von damals, die es immerhin geschafft werden zu Stammspielern und Leistungsträgern zu werden? Ich spreche von den Eigengewächsen Ochs, Russ, NadW, oder den hinzugeholten Meier und Köhler. Danach war jahrelang scheinbar Flaute, Jung ist der erste und einzige richtige Nachrücker seit langem.

Es kommt m.E. darauf an, wie man Talente in einem Verein aufbaut und was man aus ihnen macht. Wer kannte vor zwei Jahren Thomas Müller, und was hat sich so mancher Fachmann gedacht als dieser Jungspund etablierten Superstars vor die Nase gesetzt wurde? Badstuber, oder auch einige Jahre zuvor Schweinsteiger? Alles Spieler, die ins kalte Wasser geworfen wurden und ihren Mann standen. Okay, Der FC B ist vielleicht nicht der vergleichbare Maßstab, aber bei anderen Vereinen funktionierte es doch ähnlich.

Und ich halte es für durchaus möglich, dass auch unsere Talente zu mehr befähigt sind. Wenn man die künftige Strategie dahingehend ansetzt, auf sie zu bauen statt ihnen Spieler vor die Nase zu setzen, die die Mannschaft in der Breite auffüllen, ihren Zenit überschritten und keinerlei Bezug zum Adler auf der Brust haben.

Kurzum, und das meine ich nicht gegen die Jungs persönlich: mir ist es in Zukunft lieber, einen Rode in die Mannschaft etabliert zu sehen, als einen Clark im Falle der Fälle auflaufen zu lassen. Mir ist ein Kittel, der 10 Spiele am Stück macht, perspektivisch lieber als ein Altintop, der erst nach ellenlangen Vertragsverhandlungen sich gut dotiert dazu entschließen konnte, dass Eintracht Frankfurt momentan sein Lieblingsverein ist. Mir ist ein Alvarez oder ein Tosun im Sturm lieber, als ein Gekas der sich in den letzten Jahren auch nicht gerade zur Eintracht hingezogen fühlte, obwohl schon Interesse da war. Bei Gekas mache ich derzeit noch eine kleine Ausnahme, da das Leistungsprinzip in der Hinrunde stimmte. Mir wäre es aber - da kann man mich für prügeln, lieber gewesen, strategisch von vornherein auf einen Gekas-Transfer zu verzichten und dafür Tosun oder Alvarez zu sagen: ihr seid nicht nur im BuLi-Kader mit dabei, ihr spielt auch!

Genau dies ist es, was ich mir für künftige Strategieüberlegungen wünsche. Auch wenn ich, wie gesagt, Gekas für seine Leistungen in der Vorrunde sehr schätze.
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Ich zitiere mich mal ganz frank und frei selbst:

Die erste Reaktion, als ich das mit Ochs und Schwegler gelesen habe, war natürlich erstmal "Mist, jetzt fällt hier alles auseinander".

Nach einigem darüber Nachdenken sehe ich das inzwischen allerdings etwas differenzierter: Der Kern unseres Teams besteht noch immer aus Spielern der Aufstiegsmannschaft, bzw. der ersten BuLi-Saison. Diese Team spielt also zum großen Teil seit mehr als 5 Jahren zusammen, ist miteinander gewachsen und gealtert. Über kurz oder lang steht hier auf jeden Fall ein Umbruch an. Wenn man sich die Sache mal genauer überlegt, ist das, was im Moment passiert, eigentlich folgerichtig:

- Ochs ist ne Kampfsau und sicher auch eine Identifikationsfigur, aber als Spieler stagniert er und hat eine Grenze erreicht, wo es zumindest hier nicht mehr wirklich aufwärts geht für ihn. Als Typ würde er auf jeden Fall fehlen, sportlich ist er,dekne ich, gut ersetzbar: Ich kann mir ohne weiteres vorstellen, Jung auf die Ochs-Position zu stellen und Franz auf den RV - das hat er schon durchaus erfolgreich gespielt und dabei ganz nebenher noch 6 Tore geschossen. Von Planspielen mit Heller oder Caio halte ich da eher weniger, denen fehlt für die Außenbahn das Defensive. Und Ochs ist an einem Punkt, wo er entweder jetzt geht, um noch einmal beie inem "großen" Verein unterzukommen, oder eben für immer hier bleibt.

- Schwegler hat längst seine Duftmarken in der Liga gesetzt. Ich erinnere mich noch gut, daß eigentlich von Anfang an gesagt wurde, daß der auch irgendwann gehen wird. Wenn er nicht verlängert, muß man ihn im Sommer abgeben, aber daß er irgendwann (hoffentlich für möglichst viel geld) geht, steht für mich außer Frage, dafür hat er zu viel Perspektive. Bei Schwegler geht es daher eigentlich nur darum, ob er den nächsten Schritt jetzt schon macht oder erst ein, zwei Jahre später. Sportlich wäre das ein enormer Verlust, aber dann muß eben Rode in diese Rolle hinein wachsen.

Andere Spieler wie Ama, Köhler, Meier usw. gehen auf die 30 zu oder sind schon (Chris, Oka) darüber hinaus, also wird auch hier ein Generationswechsel auf uns zu kommen.

Und unterm Strich muß man auch sagen, daß mit dieser jetzigen Mansnchaft der angestrebte "nächste Schritt", also ernsthafte Schlagdistanz zu den Plätzen 4-6, bisher nicht gelungen ist - nicht in erster Linie aus fußballerischen Gründen, sondern vor allem, weil dieses Team immer dann versagt, wenn eine Möglichkeit zu einem wirklichen Durchbruch besteht. Und gerade hier sehe ich in einem Generationswechsel und Neuaufbau eine wirkliche Chance. Daß dann wohl gerade Schwegler nicht mehr dabei sein wird, sit sehr schade, aber vielleicht kam der einfach auch ein, zwei Jahre zu früh.

So oder so: Diese und die nächste Saison werden richtungsweisend für die nächsten 4, 5 Jahre werden.
#
kreuzbuerger schrieb:
meine meinung dazu:

trainer: alexander schur, co-trainer uwe bindewald

fährmann
jung - franz - russ - schorsch
ochs - rode - schwegler - kittel
ama - fenin/gekas


alles, was irgendwie mit perspektive verpflichtet wurde (rode, kittel, fährmann) sollte ab sofort spielpraxis sammeln. unter einem trainergespann, dass werte von eintracht frankfurt transportiert und denen der verein am herzen liegt. ama braucht es dazu neben franz und ochs als leader für die jungen.


So siehts aus. Dumm nur, dass eher der Mond viereckig wird.
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kreuzbuerger schrieb:
meine meinung dazu:

trainer: alexander schur, co-trainer uwe bindewald

fährmann
jung - franz - russ - schorsch
ochs - rode - schwegler - kittel
ama - fenin/gekas



Versprich mir das, dann bestelle ich morgen meine Dauerkarte für die neue Saison! Aber wir haben keine Ahnung von der Bundesliga. Dazu passen die Wintertransfers nach München und Türkei sowie das tolle - auch räumliche - Zusammenwachsen von U19 und U23 mit der AG. Ich denke so lange wir einen VV haben, der "Visionen" als Krankheit bezeichnet, wird das nichts...
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Du sprichst mir aus der Seele, ein guter Beitrag. Meine Meinung im XXL-Format:

"Hier entsteht was großes" sagte man vor ein paar Jahren, als man mit einem Konzept mit "jungen, deutschen Spielern aus der Region" die Bundesliga, den DFB-Pokal und schlussendlich den Uefa-Cup stürmte. Zu einer Zeit, in der bei anderen Vereinen mit Geld geprotzt wurde, Söldnertum vorherrschte und auch in der Nationalmannschaft der Jugendwahn noch in den Kinderschuhen steckte und Podolski, Lahm und Schweinsteiger die Vorboten waren.
Ich glaube man kann sagen, wir waren Vorbild für viele andere Vereine, man hatte Respekt und Bewunderung für die Arbeit die hier geleistet wurde.

Es gab viele Nachahmer, viele Vereine versuchten es auch wie wir und nur wenige scheiterten. Aktuell ist ein ähnliches Konzept in Nürnberg zu beobachten, wo ich im Moment mit neidischem Blick hinschaue. Übrigens mit einem Mann aus unserer Jugend, der gestern ein Tor erzielte und zu den besten Männern auf dem Platz gehörte.

Irgendwann kam man vom Konzept ab, teilweise weil Spieler Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen weckten (Jones), aus Notwendigkeit (Preuß), weil es bei einigen doch nicht reichte (Husterer, Reinhardt, Toski, ...) oder weil sinnvolle Ergänzungen getätigt wurden um die Mannschaft voran zu bringen (Kyriakos, Fink, Streit).

2008 wollte man den den nächsten Schritt gehen. Man investierte viel Geld in junge, talentierte Spieler (Fenin, Caio, Bellaid, Korkmaz), die mit viel Vorschusslohrbeeren in Frankfurt ankamen. Fenin wurde von Juve umworben, Caio galt als der "brasilianische Ballack", Korzmaz spielte eine überragende EM, Bellaid kam immerhin als franzöischer U21 Nationalspieler. Ich gehe davon aus, dass dieser Schritt langfristig konzeptionell vorgesehen war, eben um sich weiter zu entwickeln. Das außer der Reihe mit viel Herzblut erworbene Geld sollte in die Zukunft der Eintracht investiert werden.
Die Spieler sollten das Niveau der Mannschaft in den nächsten Jahren steigern und das Profil prägen. Man rechnete damit, dass sich die Marktwerte steigern würden und so Transfererlöse erzielt werden könnten. Eine Aussage von Bruchhagen ist mir von damals in Erinnerung geblieben. Sinngemäß: "Ümit Korkmaz wird seinen Vertrag in Frankfurt nicht erfüllen. Wir werden ihn vor Ablauf des Vertrages nicht mehr halten können".

Spätestens zur vergangenen Winterpause muss konstatiert werden, dass dieser Versuch gescheitert ist.
Korkmaz spielt keine Rolle unter dem aktuellen Trainer und wird meiner Einschätzung nach, und nach seinen Aussagen über die letzten Monate in Frankfurt, nicht mehr zu uns zurück kehren und für eine Ablösesumme die in keiner Relation zu der steht die man sich 2008 für die Zukunft erträumte den Verein verlassen.
Caio sollte bereits im Winter für eine Ablösesumme die den wirtschaftlichen Schaden, den Fehlgriff begrenzt hätte, transferiert werden. Der Transfer scheiterte, dazu ist alles gesagt.
Bellaid ist seit Jahren ein Klotz am Bein und wird weder in Frankfurt noch irgendwo in einer anderen europäischen Topliga einen Fuß auf den Boden bekommen, dessen bin ich mir sicher.
Fenins Entwicklung stagniert, über ihn möchte ich mir kein abschließendes Urteil erlauben.

Was ist hier falsch gelaufen? Es war viel Verletzungspech dabei, soviel ist klar. Wer die Schuld trägt ist nicht zu beantworten. Ich denke alle haben zum „Scheitern“ beigetragen, sowohl das Scouting, beide Trainer und schlussendlich auch die Spieler selbst. Im Falle Caio möchte ich auch noch das Umfeld, die Fans sowie den Verein an sich aufgrund der gescheiterten Integration mit ins Boot holen.

Die vergangene Hinrunde war nochmal ein Lichtblick, weckte Hoffnung auf mehr als das im Umfeld propagierte „ewige Mittelmaß“, man sah den oft herangeführten Zement bröckeln.
Wie man nach 10 turbulenten Jahren als Fahrstuhlmannschaft mit teilweise 9 Fußzehen im Amateurfussball vom „ewigen“ Mittelmaß in Liga1 sprechen kann, erschließt sich mir bis heute nicht. Aber Demut war noch nie die Stärke aller Beteiligten bei Eintracht Frankfurt.

Das Hoch in der Hinrunde war allerdings auch dem grandiosen Scheitern vieler Spitzenvereine geschuldet. Es war nicht alles Gold was glänzte.

Meiner Meinung nach wurde in den vergangenen Jahren vieles falsch gemacht. Transferfehlgriffe (Mahdavikia , Teber, Petkovic, Bellaid, Caio, Heller…) blockierten oder blockieren Plätze im Kader für nachstrebende Talente aus der Jugend.
Teure Spieler wurden verpflichtet, die ihren Status als Spitzenverdiener im Kader (bisher) schuldig blieben (Mahdavikia, Altintop,…)
An Ergänzungsspielern wurde zu lange fest gehalten oder Verträge wurden verlängert (Steinhöfer, Heller, Clark), auch hier werden wieder Plätze im Kader für junge Talente blockiert.
Hinzu kamen Dauerverletzte (Amanatidis, Preuß, Bajramovic, Chris) die den Kader weiter aufblähen. Diesen Aspekt möchte ich aus meiner Kritik ausnehmen, jeder dieser Spieler hätte uns im fitten Zustand voran gebracht!

Auf der „Habenseite“ stehen in den letzten Jahren einige wenige Transfers die uns wirklich voran gebracht haben. Diese kann man allerdings an einer Hand abzählen (Schwegler, Franz, Gekas).

In der Mannschaft scheint es nicht zu stimmen, Alte Konzeptler auf der einen Seite werden von „neuen“ Spitzenverdienern als „satt“ angesehen, während sie als „Hungrige“ Leistungen die sie zu „Höherem“ berufen regelmäßig schuldig bleiben.

Das Team präsentiert sich seltsam blutleer, kein Aufbäumen, nichts. Ich denke, dass die seit Jahren funktionierende Hierarchie im Team durch verschiedene Aspekte zerstört wurde.
Der schlaue Kopf Spycher hat den Verein verlassen, Kapitän Chris ist ständig verletzt. Ersatzmann Ochs ist mehr mit sich selbst beschäftigt und eignete sich meiner Meinung nach noch nie zum Leader, dafür ist er zu hitzköpfig. Franz steht seinen Mann, kann aber auf dem Platz seine Mitspieler auch nicht mitreißen. Und über Amanatidis ist alles gesagt.

Langjährige Spieler wie Oka, Meier und Köhler eignen sich aufgrund des Charakters nicht als „Mitreißer“ oder sind ähnlich wie Altintop zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Gekas, Tzavellas und Caio fehlen die sprachlichen Möglichkeiten.

Als Konsequenz meiner Überlegungen, und um die Frage des Threadopeners zu beantworten, komme ich zu dem Schluss, dass ein Umbruch stattfinden muss.
Zukunftsinvestitionen müssen endlich eine Chance erhalten (Fährmann, Rode, Kittel). Sebastian Jung ist der einzige Spieler der es in den letzten 5(!!!) Jahren aus der Jugend dauerhaft in die Mannschaft geschafft hat.
Das ist das falsche Zeichen an unseren Nachwuchs. Die begabtesten jungen Frankfurter machen längst anderswo auf sich aufmerksam. Ob in der Türkei oder aktuell in Nürnberg.

Eintracht Frankfurts Mannschaften werden seit jeher von Spielern aus dem eigenen Nachwuchs geprägt, ob in der glorreichen Vergangenheit, auch in den wilden 90ern, vor allem in den dunklen Jahren aber auch in den ersten Jahren der Bundesligazugehörigkeit seit 2005.

Back to the roots Eintracht Frankfurt! Du hast die Möglichkeiten, du hast die jungen hungrigen Leute in der Jugend. Du hast den neuen Riederwald. Und du hast deine Anhänger, die auch wieder hinter einer echten Mannschaft stehen werden – egal in welchen Tabellenregionen diese spielt… solange erkennbar ist, dass sie fürEintracht Frankfurt alles geben!


Exkurs

Ich stelle mir das so vor (Achtung, Träumerei!)

Alles wie 2004 – 2005, nur qualitativ durch den besseren Spielerstamm eine Ebene höher!

Zu allererst braucht man eine gewisse Qualität in der Mannschaft. Dazu können Leute wie Schwegler und Ochs beitragen. Sie sind unsere überdurchschnittlichen Spieler, auch wenn sie es in der Rückrunde nicht zeigen. Ich denke, dass man sie halten kann, wenn man ihnen klar skizziert, wie es weiter gehen soll! Wenn nicht – dann nicht!

Als Zeichen für den Nachwuchs sollte man die Leute die aus der eigenen Jugend stammen und bereits 2004/2005 dabei waren halten. Darunter fällt wiederum Ochs, aber auch Marco Russ.
Hinzu kommt natürlich Sebastian Jung.

Um den Kreis der Erfahrenen nicht zu vernachlässigen, würde ich Maik Franz und Amanatidis behalten.

Somit hat sich ein Kreis von 6 Spielern gebildet, Eintrachtverbunden (Ochs, Ama, Jung, Russ), Führungsqualitäten (Ama, Franz), mit Potenzial (Schwegler, Jung), dazu alle deutschsprachig und bundesligaerfahren.

Angereichert wird dieser Stamm mit vorhandenen jungen Leuten (Fährmann, Rode, Kittel, Kraus), sowie Spielern vom B-Jugendmeister und aus anderen Jugendmannschaften und er U23.

Behalten würde ich außerdem Fenin um neben Ama einen gestandenen Stürmer im Kader zu haben – Die Personalie Tosun hat sich ja leider erledigt.

Somit wären die wichtigsten Positionen (Sturm, Innenverteidigung, def. MF) mit gestandenen, erfahrenen Spielern besetzt und der Rest kann mit jungen wilden aufgefüllt werden.  

#
HessiP schrieb:
Du sprichst mir aus der Seele, ein guter Beitrag. Meine Meinung im XXL-Format:

"Hier entsteht was großes" sagte man vor ein paar Jahren, als man mit einem Konzept mit "jungen, deutschen Spielern aus der Region" die Bundesliga, den DFB-Pokal und schlussendlich den Uefa-Cup stürmte. Zu einer Zeit, in der bei anderen Vereinen mit Geld geprotzt wurde, Söldnertum vorherrschte und auch in der Nationalmannschaft der Jugendwahn noch in den Kinderschuhen steckte und Podolski, Lahm und Schweinsteiger die Vorboten waren.
Ich glaube man kann sagen, wir waren Vorbild für viele andere Vereine, man hatte Respekt und Bewunderung für die Arbeit die hier geleistet wurde.

Es gab viele Nachahmer, viele Vereine versuchten es auch wie wir und nur wenige scheiterten. Aktuell ist ein ähnliches Konzept in Nürnberg zu beobachten, wo ich im Moment mit neidischem Blick hinschaue. Übrigens mit einem Mann aus unserer Jugend, der gestern ein Tor erzielte und zu den besten Männern auf dem Platz gehörte.

Irgendwann kam man vom Konzept ab, teilweise weil Spieler Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen weckten (Jones), aus Notwendigkeit (Preuß), weil es bei einigen doch nicht reichte (Husterer, Reinhardt, Toski, ...) oder weil sinnvolle Ergänzungen getätigt wurden um die Mannschaft voran zu bringen (Kyriakos, Fink, Streit).

2008 wollte man den den nächsten Schritt gehen. Man investierte viel Geld in junge, talentierte Spieler (Fenin, Caio, Bellaid, Korkmaz), die mit viel Vorschusslohrbeeren in Frankfurt ankamen. Fenin wurde von Juve umworben, Caio galt als der "brasilianische Ballack", Korzmaz spielte eine überragende EM, Bellaid kam immerhin als franzöischer U21 Nationalspieler. Ich gehe davon aus, dass dieser Schritt langfristig konzeptionell vorgesehen war, eben um sich weiter zu entwickeln. Das außer der Reihe mit viel Herzblut erworbene Geld sollte in die Zukunft der Eintracht investiert werden.
Die Spieler sollten das Niveau der Mannschaft in den nächsten Jahren steigern und das Profil prägen. Man rechnete damit, dass sich die Marktwerte steigern würden und so Transfererlöse erzielt werden könnten. Eine Aussage von Bruchhagen ist mir von damals in Erinnerung geblieben. Sinngemäß: "Ümit Korkmaz wird seinen Vertrag in Frankfurt nicht erfüllen. Wir werden ihn vor Ablauf des Vertrages nicht mehr halten können".

Spätestens zur vergangenen Winterpause muss konstatiert werden, dass dieser Versuch gescheitert ist.
Korkmaz spielt keine Rolle unter dem aktuellen Trainer und wird meiner Einschätzung nach, und nach seinen Aussagen über die letzten Monate in Frankfurt, nicht mehr zu uns zurück kehren und für eine Ablösesumme die in keiner Relation zu der steht die man sich 2008 für die Zukunft erträumte den Verein verlassen.
Caio sollte bereits im Winter für eine Ablösesumme die den wirtschaftlichen Schaden, den Fehlgriff begrenzt hätte, transferiert werden. Der Transfer scheiterte, dazu ist alles gesagt.
Bellaid ist seit Jahren ein Klotz am Bein und wird weder in Frankfurt noch irgendwo in einer anderen europäischen Topliga einen Fuß auf den Boden bekommen, dessen bin ich mir sicher.
Fenins Entwicklung stagniert, über ihn möchte ich mir kein abschließendes Urteil erlauben.

Was ist hier falsch gelaufen? Es war viel Verletzungspech dabei, soviel ist klar. Wer die Schuld trägt ist nicht zu beantworten. Ich denke alle haben zum „Scheitern“ beigetragen, sowohl das Scouting, beide Trainer und schlussendlich auch die Spieler selbst. Im Falle Caio möchte ich auch noch das Umfeld, die Fans sowie den Verein an sich aufgrund der gescheiterten Integration mit ins Boot holen.

Die vergangene Hinrunde war nochmal ein Lichtblick, weckte Hoffnung auf mehr als das im Umfeld propagierte „ewige Mittelmaߓ, man sah den oft herangeführten Zement bröckeln.
Wie man nach 10 turbulenten Jahren als Fahrstuhlmannschaft mit teilweise 9 Fußzehen im Amateurfussball vom „ewigen“ Mittelmaß in Liga1 sprechen kann, erschließt sich mir bis heute nicht. Aber Demut war noch nie die Stärke aller Beteiligten bei Eintracht Frankfurt.

Das Hoch in der Hinrunde war allerdings auch dem grandiosen Scheitern vieler Spitzenvereine geschuldet. Es war nicht alles Gold was glänzte.

Meiner Meinung nach wurde in den vergangenen Jahren vieles falsch gemacht. Transferfehlgriffe (Mahdavikia , Teber, Petkovic, Bellaid, Caio, Heller… blockierten oder blockieren Plätze im Kader für nachstrebende Talente aus der Jugend.
Teure Spieler wurden verpflichtet, die ihren Status als Spitzenverdiener im Kader (bisher) schuldig blieben (Mahdavikia, Altintop,…
An Ergänzungsspielern wurde zu lange fest gehalten oder Verträge wurden verlängert (Steinhöfer, Heller, Clark), auch hier werden wieder Plätze im Kader für junge Talente blockiert.
Hinzu kamen Dauerverletzte (Amanatidis, Preuß, Bajramovic, Chris) die den Kader weiter aufblähen. Diesen Aspekt möchte ich aus meiner Kritik ausnehmen, jeder dieser Spieler hätte uns im fitten Zustand voran gebracht!

Auf der „Habenseite“ stehen in den letzten Jahren einige wenige Transfers die uns wirklich voran gebracht haben. Diese kann man allerdings an einer Hand abzählen (Schwegler, Franz, Gekas).

In der Mannschaft scheint es nicht zu stimmen, Alte Konzeptler auf der einen Seite werden von „neuen“ Spitzenverdienern als „satt“ angesehen, während sie als „Hungrige“ Leistungen die sie zu „Höherem“ berufen regelmäßig schuldig bleiben.

Das Team präsentiert sich seltsam blutleer, kein Aufbäumen, nichts. Ich denke, dass die seit Jahren funktionierende Hierarchie im Team durch verschiedene Aspekte zerstört wurde.
Der schlaue Kopf Spycher hat den Verein verlassen, Kapitän Chris ist ständig verletzt. Ersatzmann Ochs ist mehr mit sich selbst beschäftigt und eignete sich meiner Meinung nach noch nie zum Leader, dafür ist er zu hitzköpfig. Franz steht seinen Mann, kann aber auf dem Platz seine Mitspieler auch nicht mitreißen. Und über Amanatidis ist alles gesagt.

Langjährige Spieler wie Oka, Meier und Köhler eignen sich aufgrund des Charakters nicht als „Mitreißer“ oder sind ähnlich wie Altintop zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Gekas, Tzavellas und Caio fehlen die sprachlichen Möglichkeiten.

Als Konsequenz meiner Überlegungen, und um die Frage des Threadopeners zu beantworten, komme ich zu dem Schluss, dass ein Umbruch stattfinden muss.
Zukunftsinvestitionen müssen endlich eine Chance erhalten (Fährmann, Rode, Kittel). Sebastian Jung ist der einzige Spieler der es in den letzten 5(!!!) Jahren aus der Jugend dauerhaft in die Mannschaft geschafft hat.
Das ist das falsche Zeichen an unseren Nachwuchs. Die begabtesten jungen Frankfurter machen längst anderswo auf sich aufmerksam. Ob in der Türkei oder aktuell in Nürnberg.

Eintracht Frankfurts Mannschaften werden seit jeher von Spielern aus dem eigenen Nachwuchs geprägt, ob in der glorreichen Vergangenheit, auch in den wilden 90ern, vor allem in den dunklen Jahren aber auch in den ersten Jahren der Bundesligazugehörigkeit seit 2005.

Back to the roots Eintracht Frankfurt! Du hast die Möglichkeiten, du hast die jungen hungrigen Leute in der Jugend. Du hast den neuen Riederwald. Und du hast deine Anhänger, die auch wieder hinter einer echten Mannschaft stehen werden – egal in welchen Tabellenregionen diese spielt… solange erkennbar ist, dass sie fürEintracht Frankfurt alles geben!


Exkurs

Ich stelle mir das so vor (Achtung, Träumerei!)

Alles wie 2004 – 2005, nur qualitativ durch den besseren Spielerstamm eine Ebene höher!

Zu allererst braucht man eine gewisse Qualität in der Mannschaft. Dazu können Leute wie Schwegler und Ochs beitragen. Sie sind unsere überdurchschnittlichen Spieler, auch wenn sie es in der Rückrunde nicht zeigen. Ich denke, dass man sie halten kann, wenn man ihnen klar skizziert, wie es weiter gehen soll! Wenn nicht – dann nicht!

Als Zeichen für den Nachwuchs sollte man die Leute die aus der eigenen Jugend stammen und bereits 2004/2005 dabei waren halten. Darunter fällt wiederum Ochs, aber auch Marco Russ.
Hinzu kommt natürlich Sebastian Jung.

Um den Kreis der Erfahrenen nicht zu vernachlässigen, würde ich Maik Franz und Amanatidis behalten.

Somit hat sich ein Kreis von 6 Spielern gebildet, Eintrachtverbunden (Ochs, Ama, Jung, Russ), Führungsqualitäten (Ama, Franz), mit Potenzial (Schwegler, Jung), dazu alle deutschsprachig und bundesligaerfahren.

Angereichert wird dieser Stamm mit vorhandenen jungen Leuten (Fährmann, Rode, Kittel, Kraus), sowie Spielern vom B-Jugendmeister und aus anderen Jugendmannschaften und er U23.

Behalten würde ich außerdem Fenin um neben Ama einen gestandenen Stürmer im Kader zu haben – Die Personalie Tosun hat sich ja leider erledigt.

Somit wären die wichtigsten Positionen (Sturm, Innenverteidigung, def. MF) mit gestandenen, erfahrenen Spielern besetzt und der Rest kann mit jungen wilden aufgefüllt werden.  





Das ist der mit Abstand beste Beitrag, den ich hier je im Forum gelesen habe! Du beschreibst die einzelnen Punkte so klar und nachvollziehbar, wie es mir nie gelungen wäre. Dabei trifft es meine Meinung auf den Punkt.

Ein ganz dickes "Dankeschön"!
#
kreuzbuerger schrieb:
meine meinung dazu:

trainer: alexander schur, co-trainer uwe bindewald

fährmann
jung - franz - russ - schorsch
ochs - rode - schwegler - kittel
ama - fenin/gekas


alles, was irgendwie mit perspektive verpflichtet wurde (rode, kittel, fährmann) sollte ab sofort spielpraxis sammeln. unter einem trainergespann, dass werte von eintracht frankfurt transportiert und denen der verein am herzen liegt. ama braucht es dazu neben franz und ochs als leader für die jungen.


würde ich fast genau so unterschreiben.
mit der kleinen änderung:
trainer: alexander schur, co-trainer frank leicht

das soll keine herabsetzung von zico sein, aber frank leicht wäre für mich ein idealer co-trainer.

und als alternative zu deiner aufstellung noch das:

franz - kraus - russ - jung
ochs - rode - schwegler - kittel
ama - fenin/gekas[/align]
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HessiP schrieb:
Du sprichst mir aus der Seele, ein guter Beitrag. Meine Meinung im XXL-Format:

"Hier entsteht was großes" sagte man vor ein paar Jahren, als man mit einem Konzept mit "jungen, deutschen Spielern aus der Region" die Bundesliga, den DFB-Pokal und schlussendlich den Uefa-Cup stürmte. Zu einer Zeit, in der bei anderen Vereinen mit Geld geprotzt wurde, Söldnertum vorherrschte und auch in der Nationalmannschaft der Jugendwahn noch in den Kinderschuhen steckte und Podolski, Lahm und Schweinsteiger die Vorboten waren.
Ich glaube man kann sagen, wir waren Vorbild für viele andere Vereine, man hatte Respekt und Bewunderung für die Arbeit die hier geleistet wurde.

Es gab viele Nachahmer, viele Vereine versuchten es auch wie wir und nur wenige scheiterten. Aktuell ist ein ähnliches Konzept in Nürnberg zu beobachten, wo ich im Moment mit neidischem Blick hinschaue. Übrigens mit einem Mann aus unserer Jugend, der gestern ein Tor erzielte und zu den besten Männern auf dem Platz gehörte.

Irgendwann kam man vom Konzept ab, teilweise weil Spieler Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen weckten (Jones), aus Notwendigkeit (Preuß), weil es bei einigen doch nicht reichte (Husterer, Reinhardt, Toski, ...) oder weil sinnvolle Ergänzungen getätigt wurden um die Mannschaft voran zu bringen (Kyriakos, Fink, Streit).

2008 wollte man den den nächsten Schritt gehen. Man investierte viel Geld in junge, talentierte Spieler (Fenin, Caio, Bellaid, Korkmaz), die mit viel Vorschusslohrbeeren in Frankfurt ankamen. Fenin wurde von Juve umworben, Caio galt als der "brasilianische Ballack", Korzmaz spielte eine überragende EM, Bellaid kam immerhin als franzöischer U21 Nationalspieler. Ich gehe davon aus, dass dieser Schritt langfristig konzeptionell vorgesehen war, eben um sich weiter zu entwickeln. Das außer der Reihe mit viel Herzblut erworbene Geld sollte in die Zukunft der Eintracht investiert werden.
Die Spieler sollten das Niveau der Mannschaft in den nächsten Jahren steigern und das Profil prägen. Man rechnete damit, dass sich die Marktwerte steigern würden und so Transfererlöse erzielt werden könnten. Eine Aussage von Bruchhagen ist mir von damals in Erinnerung geblieben. Sinngemäß: "Ümit Korkmaz wird seinen Vertrag in Frankfurt nicht erfüllen. Wir werden ihn vor Ablauf des Vertrages nicht mehr halten können".

Spätestens zur vergangenen Winterpause muss konstatiert werden, dass dieser Versuch gescheitert ist.
Korkmaz spielt keine Rolle unter dem aktuellen Trainer und wird meiner Einschätzung nach, und nach seinen Aussagen über die letzten Monate in Frankfurt, nicht mehr zu uns zurück kehren und für eine Ablösesumme die in keiner Relation zu der steht die man sich 2008 für die Zukunft erträumte den Verein verlassen.
Caio sollte bereits im Winter für eine Ablösesumme die den wirtschaftlichen Schaden, den Fehlgriff begrenzt hätte, transferiert werden. Der Transfer scheiterte, dazu ist alles gesagt.
Bellaid ist seit Jahren ein Klotz am Bein und wird weder in Frankfurt noch irgendwo in einer anderen europäischen Topliga einen Fuß auf den Boden bekommen, dessen bin ich mir sicher.
Fenins Entwicklung stagniert, über ihn möchte ich mir kein abschließendes Urteil erlauben.

Was ist hier falsch gelaufen? Es war viel Verletzungspech dabei, soviel ist klar. Wer die Schuld trägt ist nicht zu beantworten. Ich denke alle haben zum „Scheitern“ beigetragen, sowohl das Scouting, beide Trainer und schlussendlich auch die Spieler selbst. Im Falle Caio möchte ich auch noch das Umfeld, die Fans sowie den Verein an sich aufgrund der gescheiterten Integration mit ins Boot holen.

Die vergangene Hinrunde war nochmal ein Lichtblick, weckte Hoffnung auf mehr als das im Umfeld propagierte „ewige Mittelmaß“, man sah den oft herangeführten Zement bröckeln.
Wie man nach 10 turbulenten Jahren als Fahrstuhlmannschaft mit teilweise 9 Fußzehen im Amateurfussball vom „ewigen“ Mittelmaß in Liga1 sprechen kann, erschließt sich mir bis heute nicht. Aber Demut war noch nie die Stärke aller Beteiligten bei Eintracht Frankfurt.

Das Hoch in der Hinrunde war allerdings auch dem grandiosen Scheitern vieler Spitzenvereine geschuldet. Es war nicht alles Gold was glänzte.

Meiner Meinung nach wurde in den vergangenen Jahren vieles falsch gemacht. Transferfehlgriffe (Mahdavikia , Teber, Petkovic, Bellaid, Caio, Heller…) blockierten oder blockieren Plätze im Kader für nachstrebende Talente aus der Jugend.
Teure Spieler wurden verpflichtet, die ihren Status als Spitzenverdiener im Kader (bisher) schuldig blieben (Mahdavikia, Altintop,…)
An Ergänzungsspielern wurde zu lange fest gehalten oder Verträge wurden verlängert (Steinhöfer, Heller, Clark), auch hier werden wieder Plätze im Kader für junge Talente blockiert.
Hinzu kamen Dauerverletzte (Amanatidis, Preuß, Bajramovic, Chris) die den Kader weiter aufblähen. Diesen Aspekt möchte ich aus meiner Kritik ausnehmen, jeder dieser Spieler hätte uns im fitten Zustand voran gebracht!

Auf der „Habenseite“ stehen in den letzten Jahren einige wenige Transfers die uns wirklich voran gebracht haben. Diese kann man allerdings an einer Hand abzählen (Schwegler, Franz, Gekas).

In der Mannschaft scheint es nicht zu stimmen, Alte Konzeptler auf der einen Seite werden von „neuen“ Spitzenverdienern als „satt“ angesehen, während sie als „Hungrige“ Leistungen die sie zu „Höherem“ berufen regelmäßig schuldig bleiben.

Das Team präsentiert sich seltsam blutleer, kein Aufbäumen, nichts. Ich denke, dass die seit Jahren funktionierende Hierarchie im Team durch verschiedene Aspekte zerstört wurde.
Der schlaue Kopf Spycher hat den Verein verlassen, Kapitän Chris ist ständig verletzt. Ersatzmann Ochs ist mehr mit sich selbst beschäftigt und eignete sich meiner Meinung nach noch nie zum Leader, dafür ist er zu hitzköpfig. Franz steht seinen Mann, kann aber auf dem Platz seine Mitspieler auch nicht mitreißen. Und über Amanatidis ist alles gesagt.

Langjährige Spieler wie Oka, Meier und Köhler eignen sich aufgrund des Charakters nicht als „Mitreißer“ oder sind ähnlich wie Altintop zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Gekas, Tzavellas und Caio fehlen die sprachlichen Möglichkeiten.

Als Konsequenz meiner Überlegungen, und um die Frage des Threadopeners zu beantworten, komme ich zu dem Schluss, dass ein Umbruch stattfinden muss.
Zukunftsinvestitionen müssen endlich eine Chance erhalten (Fährmann, Rode, Kittel). Sebastian Jung ist der einzige Spieler der es in den letzten 5(!!!) Jahren aus der Jugend dauerhaft in die Mannschaft geschafft hat.
Das ist das falsche Zeichen an unseren Nachwuchs. Die begabtesten jungen Frankfurter machen längst anderswo auf sich aufmerksam. Ob in der Türkei oder aktuell in Nürnberg.

Eintracht Frankfurts Mannschaften werden seit jeher von Spielern aus dem eigenen Nachwuchs geprägt, ob in der glorreichen Vergangenheit, auch in den wilden 90ern, vor allem in den dunklen Jahren aber auch in den ersten Jahren der Bundesligazugehörigkeit seit 2005.

Back to the roots Eintracht Frankfurt! Du hast die Möglichkeiten, du hast die jungen hungrigen Leute in der Jugend. Du hast den neuen Riederwald. Und du hast deine Anhänger, die auch wieder hinter einer echten Mannschaft stehen werden – egal in welchen Tabellenregionen diese spielt… solange erkennbar ist, dass sie fürEintracht Frankfurt alles geben!


Exkurs

Ich stelle mir das so vor (Achtung, Träumerei!)

Alles wie 2004 – 2005, nur qualitativ durch den besseren Spielerstamm eine Ebene höher!

Zu allererst braucht man eine gewisse Qualität in der Mannschaft. Dazu können Leute wie Schwegler und Ochs beitragen. Sie sind unsere überdurchschnittlichen Spieler, auch wenn sie es in der Rückrunde nicht zeigen. Ich denke, dass man sie halten kann, wenn man ihnen klar skizziert, wie es weiter gehen soll! Wenn nicht – dann nicht!

Als Zeichen für den Nachwuchs sollte man die Leute die aus der eigenen Jugend stammen und bereits 2004/2005 dabei waren halten. Darunter fällt wiederum Ochs, aber auch Marco Russ.
Hinzu kommt natürlich Sebastian Jung.

Um den Kreis der Erfahrenen nicht zu vernachlässigen, würde ich Maik Franz und Amanatidis behalten.

Somit hat sich ein Kreis von 6 Spielern gebildet, Eintrachtverbunden (Ochs, Ama, Jung, Russ), Führungsqualitäten (Ama, Franz), mit Potenzial (Schwegler, Jung), dazu alle deutschsprachig und bundesligaerfahren.

Angereichert wird dieser Stamm mit vorhandenen jungen Leuten (Fährmann, Rode, Kittel, Kraus), sowie Spielern vom B-Jugendmeister und aus anderen Jugendmannschaften und er U23.

Behalten würde ich außerdem Fenin um neben Ama einen gestandenen Stürmer im Kader zu haben – Die Personalie Tosun hat sich ja leider erledigt.

Somit wären die wichtigsten Positionen (Sturm, Innenverteidigung, def. MF) mit gestandenen, erfahrenen Spielern besetzt und der Rest kann mit jungen wilden aufgefüllt werden.  






stark.
ganz im ernst.
danke für den klasse beitrag.
selten hat XXL format lesen so viel "spaß" gemacht.
#
HessiP schrieb:
Du sprichst mir aus der Seele, ein guter Beitrag. Meine Meinung im XXL-Format:

"Hier entsteht was großes" sagte man vor ein paar Jahren, als man mit einem Konzept mit "jungen, deutschen Spielern aus der Region" die Bundesliga, den DFB-Pokal und schlussendlich den Uefa-Cup stürmte. Zu einer Zeit, in der bei anderen Vereinen mit Geld geprotzt wurde, Söldnertum vorherrschte und auch in der Nationalmannschaft der Jugendwahn noch in den Kinderschuhen steckte und Podolski, Lahm und Schweinsteiger die Vorboten waren.
Ich glaube man kann sagen, wir waren Vorbild für viele andere Vereine, man hatte Respekt und Bewunderung für die Arbeit die hier geleistet wurde.

Es gab viele Nachahmer, viele Vereine versuchten es auch wie wir und nur wenige scheiterten. Aktuell ist ein ähnliches Konzept in Nürnberg zu beobachten, wo ich im Moment mit neidischem Blick hinschaue. Übrigens mit einem Mann aus unserer Jugend, der gestern ein Tor erzielte und zu den besten Männern auf dem Platz gehörte.

Irgendwann kam man vom Konzept ab, teilweise weil Spieler Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen weckten (Jones), aus Notwendigkeit (Preuß), weil es bei einigen doch nicht reichte (Husterer, Reinhardt, Toski, ...) oder weil sinnvolle Ergänzungen getätigt wurden um die Mannschaft voran zu bringen (Kyriakos, Fink, Streit).

2008 wollte man den den nächsten Schritt gehen. Man investierte viel Geld in junge, talentierte Spieler (Fenin, Caio, Bellaid, Korkmaz), die mit viel Vorschusslohrbeeren in Frankfurt ankamen. Fenin wurde von Juve umworben, Caio galt als der "brasilianische Ballack", Korzmaz spielte eine überragende EM, Bellaid kam immerhin als franzöischer U21 Nationalspieler. Ich gehe davon aus, dass dieser Schritt langfristig konzeptionell vorgesehen war, eben um sich weiter zu entwickeln. Das außer der Reihe mit viel Herzblut erworbene Geld sollte in die Zukunft der Eintracht investiert werden.
Die Spieler sollten das Niveau der Mannschaft in den nächsten Jahren steigern und das Profil prägen. Man rechnete damit, dass sich die Marktwerte steigern würden und so Transfererlöse erzielt werden könnten. Eine Aussage von Bruchhagen ist mir von damals in Erinnerung geblieben. Sinngemäß: "Ümit Korkmaz wird seinen Vertrag in Frankfurt nicht erfüllen. Wir werden ihn vor Ablauf des Vertrages nicht mehr halten können".

Spätestens zur vergangenen Winterpause muss konstatiert werden, dass dieser Versuch gescheitert ist.
Korkmaz spielt keine Rolle unter dem aktuellen Trainer und wird meiner Einschätzung nach, und nach seinen Aussagen über die letzten Monate in Frankfurt, nicht mehr zu uns zurück kehren und für eine Ablösesumme die in keiner Relation zu der steht die man sich 2008 für die Zukunft erträumte den Verein verlassen.
Caio sollte bereits im Winter für eine Ablösesumme die den wirtschaftlichen Schaden, den Fehlgriff begrenzt hätte, transferiert werden. Der Transfer scheiterte, dazu ist alles gesagt.
Bellaid ist seit Jahren ein Klotz am Bein und wird weder in Frankfurt noch irgendwo in einer anderen europäischen Topliga einen Fuß auf den Boden bekommen, dessen bin ich mir sicher.
Fenins Entwicklung stagniert, über ihn möchte ich mir kein abschließendes Urteil erlauben.

Was ist hier falsch gelaufen? Es war viel Verletzungspech dabei, soviel ist klar. Wer die Schuld trägt ist nicht zu beantworten. Ich denke alle haben zum „Scheitern“ beigetragen, sowohl das Scouting, beide Trainer und schlussendlich auch die Spieler selbst. Im Falle Caio möchte ich auch noch das Umfeld, die Fans sowie den Verein an sich aufgrund der gescheiterten Integration mit ins Boot holen.

Die vergangene Hinrunde war nochmal ein Lichtblick, weckte Hoffnung auf mehr als das im Umfeld propagierte „ewige Mittelmaß“, man sah den oft herangeführten Zement bröckeln.
Wie man nach 10 turbulenten Jahren als Fahrstuhlmannschaft mit teilweise 9 Fußzehen im Amateurfussball vom „ewigen“ Mittelmaß in Liga1 sprechen kann, erschließt sich mir bis heute nicht. Aber Demut war noch nie die Stärke aller Beteiligten bei Eintracht Frankfurt.

Das Hoch in der Hinrunde war allerdings auch dem grandiosen Scheitern vieler Spitzenvereine geschuldet. Es war nicht alles Gold was glänzte.

Meiner Meinung nach wurde in den vergangenen Jahren vieles falsch gemacht. Transferfehlgriffe (Mahdavikia , Teber, Petkovic, Bellaid, Caio, Heller…) blockierten oder blockieren Plätze im Kader für nachstrebende Talente aus der Jugend.
Teure Spieler wurden verpflichtet, die ihren Status als Spitzenverdiener im Kader (bisher) schuldig blieben (Mahdavikia, Altintop,…)
An Ergänzungsspielern wurde zu lange fest gehalten oder Verträge wurden verlängert (Steinhöfer, Heller, Clark), auch hier werden wieder Plätze im Kader für junge Talente blockiert.
Hinzu kamen Dauerverletzte (Amanatidis, Preuß, Bajramovic, Chris) die den Kader weiter aufblähen. Diesen Aspekt möchte ich aus meiner Kritik ausnehmen, jeder dieser Spieler hätte uns im fitten Zustand voran gebracht!

Auf der „Habenseite“ stehen in den letzten Jahren einige wenige Transfers die uns wirklich voran gebracht haben. Diese kann man allerdings an einer Hand abzählen (Schwegler, Franz, Gekas).

In der Mannschaft scheint es nicht zu stimmen, Alte Konzeptler auf der einen Seite werden von „neuen“ Spitzenverdienern als „satt“ angesehen, während sie als „Hungrige“ Leistungen die sie zu „Höherem“ berufen regelmäßig schuldig bleiben.

Das Team präsentiert sich seltsam blutleer, kein Aufbäumen, nichts. Ich denke, dass die seit Jahren funktionierende Hierarchie im Team durch verschiedene Aspekte zerstört wurde.
Der schlaue Kopf Spycher hat den Verein verlassen, Kapitän Chris ist ständig verletzt. Ersatzmann Ochs ist mehr mit sich selbst beschäftigt und eignete sich meiner Meinung nach noch nie zum Leader, dafür ist er zu hitzköpfig. Franz steht seinen Mann, kann aber auf dem Platz seine Mitspieler auch nicht mitreißen. Und über Amanatidis ist alles gesagt.

Langjährige Spieler wie Oka, Meier und Köhler eignen sich aufgrund des Charakters nicht als „Mitreißer“ oder sind ähnlich wie Altintop zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Gekas, Tzavellas und Caio fehlen die sprachlichen Möglichkeiten.

Als Konsequenz meiner Überlegungen, und um die Frage des Threadopeners zu beantworten, komme ich zu dem Schluss, dass ein Umbruch stattfinden muss.
Zukunftsinvestitionen müssen endlich eine Chance erhalten (Fährmann, Rode, Kittel). Sebastian Jung ist der einzige Spieler der es in den letzten 5(!!!) Jahren aus der Jugend dauerhaft in die Mannschaft geschafft hat.
Das ist das falsche Zeichen an unseren Nachwuchs. Die begabtesten jungen Frankfurter machen längst anderswo auf sich aufmerksam. Ob in der Türkei oder aktuell in Nürnberg.

Eintracht Frankfurts Mannschaften werden seit jeher von Spielern aus dem eigenen Nachwuchs geprägt, ob in der glorreichen Vergangenheit, auch in den wilden 90ern, vor allem in den dunklen Jahren aber auch in den ersten Jahren der Bundesligazugehörigkeit seit 2005.

Back to the roots Eintracht Frankfurt! Du hast die Möglichkeiten, du hast die jungen hungrigen Leute in der Jugend. Du hast den neuen Riederwald. Und du hast deine Anhänger, die auch wieder hinter einer echten Mannschaft stehen werden – egal in welchen Tabellenregionen diese spielt… solange erkennbar ist, dass sie fürEintracht Frankfurt alles geben!


Exkurs

Ich stelle mir das so vor (Achtung, Träumerei!)

Alles wie 2004 – 2005, nur qualitativ durch den besseren Spielerstamm eine Ebene höher!

Zu allererst braucht man eine gewisse Qualität in der Mannschaft. Dazu können Leute wie Schwegler und Ochs beitragen. Sie sind unsere überdurchschnittlichen Spieler, auch wenn sie es in der Rückrunde nicht zeigen. Ich denke, dass man sie halten kann, wenn man ihnen klar skizziert, wie es weiter gehen soll! Wenn nicht – dann nicht!

Als Zeichen für den Nachwuchs sollte man die Leute die aus der eigenen Jugend stammen und bereits 2004/2005 dabei waren halten. Darunter fällt wiederum Ochs, aber auch Marco Russ.
Hinzu kommt natürlich Sebastian Jung.

Um den Kreis der Erfahrenen nicht zu vernachlässigen, würde ich Maik Franz und Amanatidis behalten.

Somit hat sich ein Kreis von 6 Spielern gebildet, Eintrachtverbunden (Ochs, Ama, Jung, Russ), Führungsqualitäten (Ama, Franz), mit Potenzial (Schwegler, Jung), dazu alle deutschsprachig und bundesligaerfahren.

Angereichert wird dieser Stamm mit vorhandenen jungen Leuten (Fährmann, Rode, Kittel, Kraus), sowie Spielern vom B-Jugendmeister und aus anderen Jugendmannschaften und er U23.

Behalten würde ich außerdem Fenin um neben Ama einen gestandenen Stürmer im Kader zu haben – Die Personalie Tosun hat sich ja leider erledigt.

Somit wären die wichtigsten Positionen (Sturm, Innenverteidigung, def. MF) mit gestandenen, erfahrenen Spielern besetzt und der Rest kann mit jungen wilden aufgefüllt werden.  





Gefällt mir sehr gut... auch mit dieser Träumerei könnte ich gut leben!  
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6:3 schrieb:

mit der kleinen änderung:
trainer: alexander schur, co-trainer frank leicht
Ich wüsste jetzt nicht, was für Leicht spricht, außer sein Bewerbungsschreiben, äh, Interview in der FR vor einigen Jahren.

Bevor wir aber weiter über Personalien auf der Trainerbank träumen, möchte ich wissen, welchen Weg Eintracht Frankfurt eigentlich gehen will. Die Antwort auf die Frage scheint aber nicht besonders zu interessieren...
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Kompliment - absoluter TOP-Beitrag.
Solche beiträge sollte man an die richtigen , maßgebenden Stellen leiten.
Es ist schade, wenn das nicht gelesen wird.
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Sehr schöner Beitrag

Ich bin schon länger für einen Umbruch, man hat das Gefühl das schon viel zu viele später satt sind.

Ich fänd es im allgemeinen einfach schön, wenn die Eintracht mal wieder ein neues und junges Gesicht bekommen würde

Denn auch ich traue unserer Jugend mehr zu. Niemand sagt hier was von 11 jungen Buben. Der Mix macht es eben!
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Der Thread hier ist schön zu lesen, mal kein Rumgeheule oder ähnliches wie nebenan. Ich teile absolut die Meinung des Threaderöffners und dem Ersteller von Beitrag 10. Ich finde aber, die Fehlinvestitionen in die Neuzugänge '08 waren nicht umbedingt vorhersehbar. Der Schritt war mit einem guten Hintergedanken, nämlich mal junge Spieler zu integrieren. Da dies nun gescheitert ist, denke ich auch, dass zunehmend auf eigene Talente gesetzt werden soll.

Blos leider scheint dies aktuell nicht möglich. Keine Frage, Skibbe leistete bisher ganz akzeptable Arbeit, für die Zukunft steht er mit Sicherheit nicht. Wer hoffnungsvolle Talente verramscht und stattdessen längst ausgediente Spieler verpflichtet, vor allem einen Altintop, dem man nach dem halben Jahr Ausleihe schon ansehen konnte, das er die Mannschaft kaum vorran bringt, ist auch zu einem hier beschriebenen Umbruch nicht fähig. Dazu müssen komplette Umstrukturierungen her. Ich finde den Schur-Trainervorschlag nicht schlecht, der aber wohl zu viel Mut erfordert, der nicht vorhanden ist.

Hoffen darf man ja, glauben tu ichs aber nicht...
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3zu7 schrieb:
6:3 schrieb:

mit der kleinen änderung:
trainer: alexander schur, co-trainer frank leicht
Ich wüsste jetzt nicht, was für Leicht spricht, außer sein Bewerbungsschreiben, äh, Interview in der FR vor einigen Jahren.

Bevor wir aber weiter über Personalien auf der Trainerbank träumen, möchte ich wissen, welchen Weg Eintracht Frankfurt eigentlich gehen will. Die Antwort auf die Frage scheint aber nicht besonders zu interessieren...


ich würde mal fast sagen, dass es in der führungsetage ein missverständnis über den weg gibt. skibbe wurde ja explizit als jugendförderer geholt. (nicht mehr nachzulesen im pressespiegel) dieser hat offensiveren fußball und heimspielspaß versprochen, ist aber eher erfolgsorientiert in der punkteausbeute als am mannschaftsaufbau interessiert.
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Der Umbruch ist vorprogrammiert: 2012 laufen sehr viele Verträge aus, und wir sind endlich wieder im Besitz all unserer Vermarktungsrechte.

Verträge über 2012 hinaus haben derzeit nur:

Franz
Jung
Tzavellas
Köhler
Clark
Meier
Rode
Kittel

Ama und Chris werden dann weg sein, oder zumindest bei weitem nicht mehr als Topverdiener unsere Gehaltsliste anführen - das wäre bei deren Einsatzzeiten und angesichts des Alters nicht mehr zu rechtfertigen.

Mit Fährmann, Ochs, Russ und Schwegler sollte man möglichst verlängern. Ansonsten sehe ich in Hinblick auf die Zukunft keine "heiligen Kühe" im Kader.

Wir werden jetzt noch anderthalb Jahre mit dem Gros der Aufstiegsmannschaft rumeiern, dabei im Idealfall Talente wie Rode und Kittel an die Stammformation heranführen (schön behutsam, wie zuletzt bei Jung), und dann wird man sehen, wo wir noch Handlungsbedarf haben.

Zum Saisonbeginn 2012/2013 wird unsere Startformation ein ganz anderes Gesicht haben.


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