Basaltkopp schrieb: Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Gysi gar nicht schuldig sein kann, weil er halt links ist. Und wäre er doch schuldig, dann wäre das ein Fehler der Justiz.
Ich wiederhole mich Mal: Es gab zu diesem Sachverhalt bereits ein Ermittlungsverfahren, das eingestellt wurde.
Sollte es keine Neuigkeiten geben, dürfte dieses Emittlungsverfahren wieder eingestellt werden. Das dürfte eher ausschlaggebend sein als seine politische Gesinnung.
Wir werden sehen.
Eingestellt heisst aber nicht, dass er nicht schuld ist, sondern dass man seine Schuld nicht beweisen konnte, oder liege ich da falsch?
ziemlich falsch! es gilt die unschuldsvermutung, bis jemandem seine schuld nachgewiesen wurde. der rest ist propaganda!
Soso, das ist natürlich grundsätzlich völlig richtig (abgesehen von der Propaganda). Richtig ist auch, dass Gysi und tausende anderer Apparatschiks nicht sanktioniert werden sollen/können, insofern sie nicht von einem hiesigen rechtsstaatlichen Prozess einer Schuld überführt werden können.
Richtig ist aber auch, dass ob seiner Vita eine Zusammenarbeit mit dem Repressionssystem DDR völlig unzweifelhaft ist. Es gab in der DDR keine "freien" Rechtsanwälte, Staatsanwälte und viele andere Positionen mit erzieherischen, juristischen oder politischen Funktionen! Erst recht nicht, wenn diese Juristen sich nicht mit Ladendiebstahl beschäftigt haben, sondern mit politischen Prozessen. Wer die DDR von innen kennt, weiss das. Die Propaganda betreiben da andere.
Deswegen spielt es eben für mich auch nur juristisch eine Rolle, ob man ihm das mit rechtsstaatlichen Mitteln (die in Gesamtdeutschland zum Glück weitestgehend zum Einsatz kommen) nachweisen kann. Ich sestehe ihm ja auch sein Bekenntnis zur Verfassung und der Demokratie zu. Ich bezweifel auch, ob es besonders erhellend und sinnig ist, ihn nun permanent vor Gericht zu zitieren. Seine (juristisch) völlig korrekte Betonung seiner Unschuld kann er von mir aus auch x-mal wiederholen. Ich wiederhole mich aber auch gern, jeder, der auch nur den Hauch einer Ahnung vom Funktionieren des Systems DDR hat, weiss es besser.
Basaltkopp schrieb: Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Gysi gar nicht schuldig sein kann, weil er halt links ist. Und wäre er doch schuldig, dann wäre das ein Fehler der Justiz.
Ich wiederhole mich Mal: Es gab zu diesem Sachverhalt bereits ein Ermittlungsverfahren, das eingestellt wurde.
Sollte es keine Neuigkeiten geben, dürfte dieses Emittlungsverfahren wieder eingestellt werden. Das dürfte eher ausschlaggebend sein als seine politische Gesinnung.
Wir werden sehen.
Eingestellt heisst aber nicht, dass er nicht schuld ist, sondern dass man seine Schuld nicht beweisen konnte, oder liege ich da falsch?
ziemlich falsch! es gilt die unschuldsvermutung, bis jemandem seine schuld nachgewiesen wurde. der rest ist propaganda!
Und Du glaubst, dass jeder, dem man keine Schuld nachweisen kann, definitiv unschuldig ist? Dein Propaganda-Gefasel ist blödsinn, insbesondere im Zusammenhang mit dem Thema DDR.
Basaltkopp schrieb: Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Gysi gar nicht schuldig sein kann, weil er halt links ist. Und wäre er doch schuldig, dann wäre das ein Fehler der Justiz.
Ich wiederhole mich Mal: Es gab zu diesem Sachverhalt bereits ein Ermittlungsverfahren, das eingestellt wurde.
Sollte es keine Neuigkeiten geben, dürfte dieses Emittlungsverfahren wieder eingestellt werden. Das dürfte eher ausschlaggebend sein als seine politische Gesinnung.
Wir werden sehen.
Eingestellt heisst aber nicht, dass er nicht schuld ist, sondern dass man seine Schuld nicht beweisen konnte, oder liege ich da falsch?
ziemlich falsch! es gilt die unschuldsvermutung, bis jemandem seine schuld nachgewiesen wurde. der rest ist propaganda!
Und Du glaubst, dass jeder, dem man keine Schuld nachweisen kann, definitiv unschuldig ist? Dein Propaganda-Gefasel ist blödsinn, insbesondere im Zusammenhang mit dem Thema DDR.
wir hatten heute nacht schon - wie du beim blättern nachlesen könntest- die 7% quote durchexerziert. bei den mind. 5 prozessen sind wir demnach bei einer schuldwahrscheinlichkeit von 0,00016%...
Basaltkopp schrieb: Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Gysi gar nicht schuldig sein kann, weil er halt links ist. Und wäre er doch schuldig, dann wäre das ein Fehler der Justiz.
Ich wiederhole mich Mal: Es gab zu diesem Sachverhalt bereits ein Ermittlungsverfahren, das eingestellt wurde.
Sollte es keine Neuigkeiten geben, dürfte dieses Emittlungsverfahren wieder eingestellt werden. Das dürfte eher ausschlaggebend sein als seine politische Gesinnung.
Wir werden sehen.
Eingestellt heisst aber nicht, dass er nicht schuld ist, sondern dass man seine Schuld nicht beweisen konnte, oder liege ich da falsch?
ziemlich falsch! es gilt die unschuldsvermutung, bis jemandem seine schuld nachgewiesen wurde. der rest ist propaganda!
Soso, das ist natürlich grundsätzlich völlig richtig (abgesehen von der Propaganda). Richtig ist auch, dass Gysi und tausende anderer Apparatschiks nicht sanktioniert werden sollen/können, insofern sie nicht von einem hiesigen rechtsstaatlichen Prozess einer Schuld überführt werden können.
Richtig ist aber auch, dass ob seiner Vita eine Zusammenarbeit mit dem Repressionssystem DDR völlig unzweifelhaft ist. Es gab in der DDR keine "freien" Rechtsanwälte, Staatsanwälte und viele andere Positionen mit erzieherischen, juristischen oder politischen Funktionen! Erst recht nicht, wenn diese Juristen sich nicht mit Ladendiebstahl beschäftigt haben, sondern mit politischen Prozessen. Wer die DDR von innen kennt, weiss das. Die Propaganda betreiben da andere.
Deswegen spielt es eben für mich auch nur juristisch eine Rolle, ob man ihm das mit rechtsstaatlichen Mitteln (die in Gesamtdeutschland zum Glück weitestgehend zum Einsatz kommen) nachweisen kann. Ich sestehe ihm ja auch sein Bekenntnis zur Verfassung und der Demokratie zu. Ich bezweifel auch, ob es besonders erhellend und sinnig ist, ihn nun permanent vor Gericht zu zitieren. Seine (juristisch) völlig korrekte Betonung seiner Unschuld kann er von mir aus auch x-mal wiederholen. Ich wiederhole mich aber auch gern, jeder, der auch nur den Hauch einer Ahnung vom Funktionieren des Systems DDR hat, weiss es besser.
also jeder, der in der ddr gelebt hat weiß, dass gysi ein IM war?
Basaltkopp schrieb: Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Gysi gar nicht schuldig sein kann, weil er halt links ist. Und wäre er doch schuldig, dann wäre das ein Fehler der Justiz.
Ich wiederhole mich Mal: Es gab zu diesem Sachverhalt bereits ein Ermittlungsverfahren, das eingestellt wurde.
Sollte es keine Neuigkeiten geben, dürfte dieses Emittlungsverfahren wieder eingestellt werden. Das dürfte eher ausschlaggebend sein als seine politische Gesinnung.
Wir werden sehen.
Eingestellt heisst aber nicht, dass er nicht schuld ist, sondern dass man seine Schuld nicht beweisen konnte, oder liege ich da falsch?
ziemlich falsch! es gilt die unschuldsvermutung, bis jemandem seine schuld nachgewiesen wurde. der rest ist propaganda!
Und Du glaubst, dass jeder, dem man keine Schuld nachweisen kann, definitiv unschuldig ist? Dein Propaganda-Gefasel ist blödsinn, insbesondere im Zusammenhang mit dem Thema DDR.
Das hat doch nichts mit Glauben zu tun, im Gegenteil, die Unschuldsvermutung scheint mir fuer das Verstaendnis unseres Rechtsstaates ziemlich elementar. Er istde jure unschuldig, da koennen wir alle glauben, was wir wollen, das wird daran nichts aendern. Von mir aus darf man ja dann zwischen "juristischer" Schuld und persoenlichen Vermutungen unterscheiden (so wie SGE-Urna), da sehe ich aber dann wenig Diskussionsbedarf. Wenn einige Glauben, dass jeder, der in der DDR bestimmte Positionen inne hatte in irgendeiner Art und Weise schuldig ist, wuerde ich das unzulaessige Verallgemeinerung nennen, ich bin aber nicht in der DDR aufgewachsen und habe kein sonderlich ausgepraegtes Wissen hierzu, deswegen halte ich mich da lieber bedeckt. Dass nicht das eigene Weltbild darueber entscheiden sollte, ob jemand unschuldig ist oder nicht, scheint mir allerdings doch eher wuenschenswert zu sein. Die eigene Meinung zu Gysi sei natuerlich jedem unbelassen.
Basaltkopp schrieb:
Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Gysi gar nicht schuldig sein kann, weil er halt links ist. Und wäre er doch schuldig, dann wäre das ein Fehler der Justiz.
Der Grossteil der Wortmeldungen hier im Fred bemueht eine exakt entgegengesetzte "Logik"...
Basaltkopp schrieb:
wir hatten heute nacht schon - wie du beim blättern nachlesen könntest- die 7% quote durchexerziert. bei den mind. 5 prozessen sind wir demnach bei einer schuldwahrscheinlichkeit von 0,00016%...
Wenn man annimmt, dass die Prozesse statistisch unabhaengige Ereignisse waren, was ich mal bezweifeln wuerde.
EFC.Ammersee.Adler schrieb: Ich dachte eigentlich. es sei gar kein Geheimnis mehr, dass Gysi als "IM Anwalt" für die Stasi gearbeitet hat. Und das nicht unbedingt zu seinem Nachteil
Zumindest habe ich vor Jahren mal einen entsprechenden Fernsehbeitrag gesehen. Damals habe ich mich schon gewundert, wie jemand mit so einer Vergangenheit im Bundestag sitzen kann.
Klärt mich bitte auf (aber nur diesbezüglich...)
Die Stasivergangenheit der ehemaligen SED Politiker wurde nach der Wende genau so wenig aufgearbeitet wie die Nazivergangenheit der Politiker im Westen nach dem Krieg. Ist zum kotzen, wundert mich aber nicht wirklich.
da würde ich dir widersprechen wollen. die damals aktuellen stasiunterlagen sind noch schnell geschreddert worden, dass stasi-archiv ist "für jedermann zugänglich" als gauck-behörde in die analen eigegangen. und im gegensatz zu den filbingers des 3. reiches haben sich doch einige politikerkarrieren nach der ddr schnell erübrigt...
Sorry, aber dann verstehe ich nicht wie ein Gysi, der nachweislich seit 1967 in der SED war und dort auch politische Ämter bekleidet hat, nach der Wende weiterhin politisch aktiv sein durfte.
Da hätte ich aber auch mal eine Gegenfrage: Warum sollte jemand, der in der SED aktiv war, sich aber damals nichts zu schulden kommen lassen hat und sich heute zu allen Werten unseres Grungesetzes und dem freiheitlichen, demokratischen System der BRD bekennt nicht politisch aktiv sein dürfen. Sollte man also demnach einen relevanten Teil der Bevölkerung, die im System der DDR gelebt haben, von unserem heutigen System ausschließen?
Ja, sollte man. 1990 war Deutschland schon 45 Jahre lang "frei" und die DDR war ein antideutscher "Mafia"-Staat, mit etlichen Verbindungen ins Ausland. Solange die öffentlichen Positionen nicht ohnehin Makulatur sind, weil diese von der BRD in irgendeiner anderen Funktion benutzt werden, sollte keiner ein politisches Amt erhalten dürfen. Für alles weitere gilt selbstverständlich erstmal die Unschuldsvermutung, auch wenn man emotional anderer Meinung ist.
Basaltkopp schrieb: Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Gysi gar nicht schuldig sein kann, weil er halt links ist. Und wäre er doch schuldig, dann wäre das ein Fehler der Justiz.
Ich wiederhole mich Mal: Es gab zu diesem Sachverhalt bereits ein Ermittlungsverfahren, das eingestellt wurde.
Sollte es keine Neuigkeiten geben, dürfte dieses Emittlungsverfahren wieder eingestellt werden. Das dürfte eher ausschlaggebend sein als seine politische Gesinnung.
Wir werden sehen.
Eingestellt heisst aber nicht, dass er nicht schuld ist, sondern dass man seine Schuld nicht beweisen konnte, oder liege ich da falsch?
ziemlich falsch! es gilt die unschuldsvermutung, bis jemandem seine schuld nachgewiesen wurde. der rest ist propaganda!
Soso, das ist natürlich grundsätzlich völlig richtig (abgesehen von der Propaganda). Richtig ist auch, dass Gysi und tausende anderer Apparatschiks nicht sanktioniert werden sollen/können, insofern sie nicht von einem hiesigen rechtsstaatlichen Prozess einer Schuld überführt werden können.
Richtig ist aber auch, dass ob seiner Vita eine Zusammenarbeit mit dem Repressionssystem DDR völlig unzweifelhaft ist. Es gab in der DDR keine "freien" Rechtsanwälte, Staatsanwälte und viele andere Positionen mit erzieherischen, juristischen oder politischen Funktionen! Erst recht nicht, wenn diese Juristen sich nicht mit Ladendiebstahl beschäftigt haben, sondern mit politischen Prozessen. Wer die DDR von innen kennt, weiss das. Die Propaganda betreiben da andere.
Deswegen spielt es eben für mich auch nur juristisch eine Rolle, ob man ihm das mit rechtsstaatlichen Mitteln (die in Gesamtdeutschland zum Glück weitestgehend zum Einsatz kommen) nachweisen kann. Ich sestehe ihm ja auch sein Bekenntnis zur Verfassung und der Demokratie zu. Ich bezweifel auch, ob es besonders erhellend und sinnig ist, ihn nun permanent vor Gericht zu zitieren. Seine (juristisch) völlig korrekte Betonung seiner Unschuld kann er von mir aus auch x-mal wiederholen. Ich wiederhole mich aber auch gern, jeder, der auch nur den Hauch einer Ahnung vom Funktionieren des Systems DDR hat, weiss es besser.
also jeder, der in der ddr gelebt hat weiß, dass gysi ein IM war?
steile these
Ob er nun als IM geführt war oder nicht, ist für mich im wesentlichen völlig unerheblich. Ich gebe zu, dass das relevant sein mag zu seiner juristischen Beurteilung. In welcher Form er sich (zumindest moralisch) schuldig gemacht hat, ist Erbsenzählerei. Auf jeden Fall hat er vollumfänglich mit dem System kollaboriert, ansonsten wäre er nicht 30 Jahre SED Mitglied und Rechtsanwalt gewesen. Wie aktiv und enthusiastisch diese Beihilfe war, vermag ich auch nicht zu beurteilen, juckt mich auch relativ wenig. Wie ich schon sagte, mache ich das Wohl der Republik nicht an Gysi fest, er ist mir ziemlich egal. Was mich aber stört, ist die permanente Augenwischerei, u.a. die Darstellung als ständiger Moralapostel. Was mich auch immer wieder erstaunt ist der offensichtlich verklärte Blick auf die tatsächlichen Realitäten, die in der DDR geherrscht haben.
Dieser Stasi-Apparat war eine Perversion, in der sogar Eltern ihre Kinder bespitzelt haben. Beste Freunde stellten sich nicht selten als IMs heraus. Wer so einen Posten hatte wie Gysi hat zumindestens das alles toleriert, sogar wohl wohlwollend. Man muss den ehemaligen Leidtragenden zugestehen, dass sie jeden dieser "Verräter" enttarnen wollen. Was muss das für ein Gefühl sein, wenn du erfährst, dass dich dein bester Freund über Jahrzehnte ausspioniert hat. Das Resultat solcher Aktionen hätte sehr gut Bautzen sein können. Für manch Einen ist die DDR anscheinend kein Unrechtsstaat gewesen, ja sogar eine Oase der sozialistischen Glückseeligkeit. Wenn du keine Ansprüche (Reisen, Konsumgüter) hattest, konntest du da recht sicher leben. Wenn es damals Facebook schon gegeben hätte, wäre die Stasi fast unnötig gewesen...
Basaltkopp schrieb: Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Gysi gar nicht schuldig sein kann, weil er halt links ist. Und wäre er doch schuldig, dann wäre das ein Fehler der Justiz.
Ich wiederhole mich Mal: Es gab zu diesem Sachverhalt bereits ein Ermittlungsverfahren, das eingestellt wurde.
Sollte es keine Neuigkeiten geben, dürfte dieses Emittlungsverfahren wieder eingestellt werden. Das dürfte eher ausschlaggebend sein als seine politische Gesinnung.
Wir werden sehen.
Eingestellt heisst aber nicht, dass er nicht schuld ist, sondern dass man seine Schuld nicht beweisen konnte, oder liege ich da falsch?
ziemlich falsch! es gilt die unschuldsvermutung, bis jemandem seine schuld nachgewiesen wurde. der rest ist propaganda!
Soso, das ist natürlich grundsätzlich völlig richtig (abgesehen von der Propaganda). Richtig ist auch, dass Gysi und tausende anderer Apparatschiks nicht sanktioniert werden sollen/können, insofern sie nicht von einem hiesigen rechtsstaatlichen Prozess einer Schuld überführt werden können.
Richtig ist aber auch, dass ob seiner Vita eine Zusammenarbeit mit dem Repressionssystem DDR völlig unzweifelhaft ist. Es gab in der DDR keine "freien" Rechtsanwälte, Staatsanwälte und viele andere Positionen mit erzieherischen, juristischen oder politischen Funktionen! Erst recht nicht, wenn diese Juristen sich nicht mit Ladendiebstahl beschäftigt haben, sondern mit politischen Prozessen. Wer die DDR von innen kennt, weiss das. Die Propaganda betreiben da andere.
Deswegen spielt es eben für mich auch nur juristisch eine Rolle, ob man ihm das mit rechtsstaatlichen Mitteln (die in Gesamtdeutschland zum Glück weitestgehend zum Einsatz kommen) nachweisen kann. Ich sestehe ihm ja auch sein Bekenntnis zur Verfassung und der Demokratie zu. Ich bezweifel auch, ob es besonders erhellend und sinnig ist, ihn nun permanent vor Gericht zu zitieren. Seine (juristisch) völlig korrekte Betonung seiner Unschuld kann er von mir aus auch x-mal wiederholen. Ich wiederhole mich aber auch gern, jeder, der auch nur den Hauch einer Ahnung vom Funktionieren des Systems DDR hat, weiss es besser.
also jeder, der in der ddr gelebt hat weiß, dass gysi ein IM war?
steile these
Ob er nun als IM geführt war oder nicht, ist für mich im wesentlichen völlig unerheblich. Ich gebe zu, dass das relevant sein mag zu seiner juristischen Beurteilung. In welcher Form er sich (zumindest moralisch) schuldig gemacht hat, ist Erbsenzählerei. Auf jeden Fall hat er vollumfänglich mit dem System kollaboriert, ansonsten wäre er nicht 30 Jahre SED Mitglied und Rechtsanwalt gewesen. Wie aktiv und enthusiastisch diese Beihilfe war, vermag ich auch nicht zu beurteilen, juckt mich auch relativ wenig. Wie ich schon sagte, mache ich das Wohl der Republik nicht an Gysi fest, er ist mir ziemlich egal. Was mich aber stört, ist die permanente Augenwischerei, u.a. die Darstellung als ständiger Moralapostel. Was mich auch immer wieder erstaunt ist der offensichtlich verklärte Blick auf die tatsächlichen Realitäten, die in der DDR geherrscht haben.
klar hat gregor gysi ein anderes leben geführt, als beispielsweise der fotograf harald hauswald - dem ich für seine lebensleistung auch immens viel mehr sympathie entgegen bringe. aber zumindest hier im thread hat sich ja nun noch niemand der augenwischer und der darstellung als moralapostel bedient. geht ja eher um die frage, in wie weit der stammtisch seine (vor)urteile fällt...
blöd schrieb: In der Stasi-Unterlagen-Behörde sind dem Nachrichtenmagazin zufolge bislang unbekannte Dokumente aufgetaucht, die Linksfraktionschef Gregor Gysi weiter unter Druck setzen könnten. Nach einer Stasi-Liste habe der Inoffizielle Mitarbeiter „Notar” des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) im Februar 1985 eine Urkunde und eine Münze erhalten, meldet das Magazin.
Soso, das ist natürlich grundsätzlich völlig richtig (abgesehen von der Propaganda). Richtig ist auch, dass Gysi und tausende anderer Apparatschiks nicht sanktioniert werden sollen/können, insofern sie nicht von einem hiesigen rechtsstaatlichen Prozess einer Schuld überführt werden können.
Richtig ist aber auch, dass ob seiner Vita eine Zusammenarbeit mit dem Repressionssystem DDR völlig unzweifelhaft ist. Es gab in der DDR keine "freien" Rechtsanwälte, Staatsanwälte und viele andere Positionen mit erzieherischen, juristischen oder politischen Funktionen! Erst recht nicht, wenn diese Juristen sich nicht mit Ladendiebstahl beschäftigt haben, sondern mit politischen Prozessen. Wer die DDR von innen kennt, weiss das. Die Propaganda betreiben da andere.
Deswegen spielt es eben für mich auch nur juristisch eine Rolle, ob man ihm das mit rechtsstaatlichen Mitteln (die in Gesamtdeutschland zum Glück weitestgehend zum Einsatz kommen) nachweisen kann. Ich sestehe ihm ja auch sein Bekenntnis zur Verfassung und der Demokratie zu. Ich bezweifel auch, ob es besonders erhellend und sinnig ist, ihn nun permanent vor Gericht zu zitieren. Seine (juristisch) völlig korrekte Betonung seiner Unschuld kann er von mir aus auch x-mal wiederholen. Ich wiederhole mich aber auch gern, jeder, der auch nur den Hauch einer Ahnung vom Funktionieren des Systems DDR hat, weiss es besser.
Und Du glaubst, dass jeder, dem man keine Schuld nachweisen kann, definitiv unschuldig ist?
Dein Propaganda-Gefasel ist blödsinn, insbesondere im Zusammenhang mit dem Thema DDR.
wir hatten heute nacht schon - wie du beim blättern nachlesen könntest- die 7% quote durchexerziert. bei den mind. 5 prozessen sind wir demnach bei einer schuldwahrscheinlichkeit von 0,00016%...
also jeder, der in der ddr gelebt hat weiß, dass gysi ein IM war?
steile these
argumente?
Das hat doch nichts mit Glauben zu tun, im Gegenteil, die Unschuldsvermutung scheint mir fuer das Verstaendnis unseres Rechtsstaates ziemlich elementar. Er ist de jure unschuldig, da koennen wir alle glauben, was wir wollen, das wird daran nichts aendern.
Von mir aus darf man ja dann zwischen "juristischer" Schuld und persoenlichen Vermutungen unterscheiden (so wie SGE-Urna), da sehe ich aber dann wenig Diskussionsbedarf.
Wenn einige Glauben, dass jeder, der in der DDR bestimmte Positionen inne hatte in irgendeiner Art und Weise schuldig ist, wuerde ich das unzulaessige Verallgemeinerung nennen, ich bin aber nicht in der DDR aufgewachsen und habe kein sonderlich ausgepraegtes Wissen hierzu, deswegen halte ich mich da lieber bedeckt. Dass nicht das eigene Weltbild darueber entscheiden sollte, ob jemand unschuldig ist oder nicht, scheint mir allerdings doch eher wuenschenswert zu sein. Die eigene Meinung zu Gysi sei natuerlich jedem unbelassen.
Der Grossteil der Wortmeldungen hier im Fred bemueht eine exakt entgegengesetzte "Logik"...
Wenn man annimmt, dass die Prozesse statistisch unabhaengige Ereignisse waren, was ich mal bezweifeln wuerde.
Ja, sollte man. 1990 war Deutschland schon 45 Jahre lang "frei" und die DDR war ein antideutscher "Mafia"-Staat, mit etlichen Verbindungen ins Ausland. Solange die öffentlichen Positionen nicht ohnehin Makulatur sind, weil diese von der BRD in irgendeiner anderen Funktion benutzt werden, sollte keiner ein politisches Amt erhalten dürfen. Für alles weitere gilt selbstverständlich erstmal die Unschuldsvermutung, auch wenn man emotional anderer Meinung ist.
Ob er nun als IM geführt war oder nicht, ist für mich im wesentlichen völlig unerheblich. Ich gebe zu, dass das relevant sein mag zu seiner juristischen Beurteilung. In welcher Form er sich (zumindest moralisch) schuldig gemacht hat, ist Erbsenzählerei. Auf jeden Fall hat er vollumfänglich mit dem System kollaboriert, ansonsten wäre er nicht 30 Jahre SED Mitglied und Rechtsanwalt gewesen. Wie aktiv und enthusiastisch diese Beihilfe war, vermag ich auch nicht zu beurteilen, juckt mich auch relativ wenig. Wie ich schon sagte, mache ich das Wohl der Republik nicht an Gysi fest, er ist mir ziemlich egal. Was mich aber stört, ist die permanente Augenwischerei, u.a. die Darstellung als ständiger Moralapostel. Was mich auch immer wieder erstaunt ist der offensichtlich verklärte Blick auf die tatsächlichen Realitäten, die in der DDR geherrscht haben.
Wer so einen Posten hatte wie Gysi hat zumindestens das alles toleriert, sogar wohl wohlwollend. Man muss den ehemaligen Leidtragenden zugestehen, dass sie jeden dieser "Verräter" enttarnen wollen. Was muss das für ein Gefühl sein, wenn du erfährst, dass dich dein bester Freund über Jahrzehnte ausspioniert hat. Das Resultat solcher Aktionen hätte sehr gut Bautzen sein können.
Für manch Einen ist die DDR anscheinend kein Unrechtsstaat gewesen, ja sogar eine Oase der sozialistischen Glückseeligkeit. Wenn du keine Ansprüche (Reisen, Konsumgüter) hattest, konntest du da recht sicher leben.
Wenn es damals Facebook schon gegeben hätte, wäre die Stasi fast unnötig gewesen...
klar hat gregor gysi ein anderes leben geführt, als beispielsweise der fotograf harald hauswald - dem ich für seine lebensleistung auch immens viel mehr sympathie entgegen bringe.
aber zumindest hier im thread hat sich ja nun noch niemand der augenwischer und der darstellung als moralapostel bedient. geht ja eher um die frage, in wie weit der stammtisch seine (vor)urteile fällt...
http://www.bild.de/politik/inland/gregor-gysi/stasi-auszeichnung-fuer-im-notar-1985-28562628.bild.html
Man war anscheinend sehr zufrieden mit Herrn Gysi...