SGE_Werner schrieb: Mitleid nur mit den Mitarbeitern. Schlecker ist natürlich wegen seines Geschäftsmodells insolvent. Aber auch das Beschäftigungsmodell hat Wirkung gezeigt, ich war früher sicherlich paar Mal im Jahr im Schlecker einkaufen, nachdem die Skandale an die Öffentlichkeit kamen, in den letzten 5 Jahren genau 1 Mal (ging nicht anders).
Und ich kenne eine Hand voll Leute, die seitdem auch Schlecker mieden und vor allem die neueren Schlecker, die mit den Punkten im Emblem, weil die den Mitarbeitern mit neuen Verträgen viel weniger zahlten.
Es mag nicht der Hauptgrund sein, aber beschleunigt hat es vllt. ein wenig den Niedergang.
Wunderte mich eh immer, dass die so viele Filialen haben, die sich halten. Irgendwie immer alte piefige Läden (waren glaube ich die spaetesten in Sachen bargeldlos zahlen), oft nur eine Kassiererin auf die man Minuten lang warten muss. Ich habe glaube ich noch nie einen Schlecker gesehen, in dem mal gleichzeitig 10 Kunden waren. Einfach kein Laden, in dem man gerne einkauft.
Exil-Adler-NRW schrieb: Wunderte mich eh immer, dass die so viele Filialen haben, die sich halten. Irgendwie immer alte piefige Läden (waren glaube ich die spaetesten in Sachen bargeldlos zahlen), oft nur eine Kassiererin auf die man Minuten lang warten muss. Ich habe glaube ich noch nie einen Schlecker gesehen, in dem mal gleichzeitig 10 Kunden waren. Einfach kein Laden, in dem man gerne einkauft.
Genau das trifft auch auf meinen Erfahrungen mit dem Laden zu. Sture Kassierinnen die weiter Regale einräumen obwohl sie sehen das Kunden an der Kasse stehen, kein Guten Tag oder Auf wiedersehen, die ganze Atmosphäre in dem Laden war für mich immer: Schnell rein und wieder aus da. Da gehe ich dann doch lieber in DM oder Rossmann. Da ists angenehmer für mich und auch die Eigenmarke finde ich um einiges besser. Mir tun nur die Mitarbeiter Leid die ihre Jobs dort verlieren.
In meiner Hartz-VI_Zeit hätte ich mich, um den Demütigungen zu entkommen, fast dort beworben. Abgehalten hat mich dann der Tatbestand, dass ich hätte die Regale einräumen müssen, und das machen meine kaputten Knochen leider nicht mit.
Das wird jetzt folgendermaßen ausgehen: meine Filiale um die Ecke, wo ich immer meine Fotos abhole, die ich übrigens per Internet dorthin schicke - wie kommt Ihr drauf, dass die keinen online-Shop haben ?- wird dicht gemacht und die dort arbeitende Verkäuferin aus Fulda ist fortan auf die Gnade ihres Ehemannes angewiesen, wenn die Strumpfhose zerrissen ist und sie eine neue braucht oder aber, was auch nicht besser ist, auf Hartz IV und Ihr habt wieder eine arbeitende Frau weniger. Auch der zweite kleine Schlecker wird dicht gemacht, dafür gibt es dann irgendwo in der Innenstadt alternativ in einem neuen aufstrebenden Stadtteil ein neue blitzendes Zweigstelle mit einer jungen immer freundlichen Kassiererin. Die Regale werden von einem Einräumservice eingeräumt werden und der Tariflohn wieder abgeschafft sein. Es werden nur noch Aushilfen zum Hungerlohn beschäftigt, denn ein "ordentlicher" Lohn treibt ja erwiesenermaßen in den Ruin.
Was mich dann beim Lesen noch bewundert hat ist, dass es auch nur eine Person gibt, die die aufgesetzte Freundlichkeit der Kassiererinnen gut findet. Mir tut das immer fast weh dieses Getue. Außerdem ist mein Erfahrung, zumindest am Telefon: je freundlicher je inkompetenter ...
Da zeichnet sich in meinen Augen schon wieder ein dubioses Vorgehen von Schlecker ab. Nach Angaben des Insolvenzverwalters hat die Firma Schlecker keine Bankkredite. Die Insolvenz erfolgte wegen eines zweistelligen Millionenbetrags an Lieferantenforderungen. Eben diese Lieferanten erklären sich aber bereit, weiter an Schlecker zu liefern. Daneben existiert eine solvente Auslandstochter, die einen immensen Vermögenswert darstellt. Die Rechtsform der Planinsolvenz scheint mir hier wörtliches Programm zu sein. Ungeachtet offenkundig bestehender anderer Finanzierungsmöglichkeiten wurde gezielt die Insolvenz geplant,, um deren Vorteile für die Unternehmenssanierung einzusetzen. M. E. könnte es sich hierbei vor allem um die Möglichkeit der fristlosen Kündigung von Dauerschuldverhältnissen, also Mietverträgen unrentabler Filialen handeln.
stefank schrieb: (...) Die Insolvenz erfolgte wegen eines zweistelligen Millionenbetrags an Lieferantenforderungen. Eben diese Lieferanten erklären sich aber bereit, weiter an Schlecker zu liefern. (...)
Auch wenn ich AS jede dubiose Aktion zutraue und deine Vermutung bzgl. Mietverträgen teile. Dieser Punkt ist allerdings relativ üblich. Zumal ein Großteil der Forderungen über eine Ausfallversicherung abgesichert gewesen sein dürfte. Und für neue Lieferungen ist das Risiko ja recht überschaubar.
Bei aller Liebe, Schlecker wäre ja schön blöd, wenn er seine Kohle nicht zuvor geschenkt,überschrieben, umgelagert oder was auch immer hätte. Nun ist natürlich nix mehr da. Mir stellt sich die Frage, weshalb Schlecker e.K. als Rechtsform gewählt hat. Wahrscheinlich nur, weil er damit das alleinige Recht auf den Gewinn hat... , nun kommt aber der Insolvenzverwalter und sucht sich dumm und dämlich... Bin mal gespannt, was passiert, sollte jemand aus dem Umfeld plaudern... Die Thesen von Grupp mögen keinesfalls dämlich sein.
SGERafael schrieb: Bei aller Liebe, Schlecker wäre ja schön blöd, wenn er seine Kohle nicht zuvor geschenkt, überschrieben, umgelagert oder was auch immer hätte. Nun ist natürlich nix mehr da. Mir stellt sich die Frage, weshalb Schlecker e.K. als Rechtsform gewählt hat. Wahrscheinlich nur, weil er damit das alleinige Recht auf den Gewinn hat... , nun kommt aber der Insolvenzverwalter und sucht sich dumm und dämlich... Bin mal gespannt, was passiert, sollte jemand aus dem Umfeld plaudern... Die Thesen von Grupp mögen keinesfalls dämlich sein.
Welche Thesen? Etwa die, dass Größenwahn ursächlich für die Insolvenz sei? Da hatten wir hier im Thread aber schon bessere Erklärungen.
Grupp gehört zu den "sympathischen" Menschen, die meinen überall ihren Senf dazugeben zu müssen. Er hat seine (ursprünglich als GmbH & Co. KG firmierende) Trigema selbst in eine andere Rechtsform (TRIGEMA Inh. W. Grupp e.K) umgewandelt, um Veröffentlichungspflichten zu umgehen. Also von daher ist er sicher nicht der richtige, um über AS zu richten oder zu urteilen.
Grundsätzlich sind doch fast alle Insolvenzen mehr oder minder anrüchig. Das deutsche Insolvenzrecht begünstigt eindeutig den Schuldner, aber das ist ein anderes Thema. Peinlich finde ich den mitleidigen Auftritt der Familie Schlecker, nach dem Motto "seht her, wir haben auch nichts mehr". Das ist natürlich Unsinn und verhöhnt Beschäftigte und Gläubiger.
Wie fast immer, sehr guter Beitrag,
Im übrigen ist es eine Plan Insolvenz. Dürft ihr ruhig mal googlen.
Ich hab seit Jahren keinen Schlecker mehr von innen gesehen.
Shampoo und Kondome gibt's auch woanders.
Erklär mal, was ne Planinsolvenz.
Genau das trifft auch auf meinen Erfahrungen mit dem Laden zu. Sture Kassierinnen die weiter Regale einräumen obwohl sie sehen das Kunden an der Kasse stehen, kein Guten Tag oder Auf wiedersehen, die ganze Atmosphäre in dem Laden war für mich immer: Schnell rein und wieder aus da.
Da gehe ich dann doch lieber in DM oder Rossmann. Da ists angenehmer für mich und auch die Eigenmarke finde ich um einiges besser.
Mir tun nur die Mitarbeiter Leid die ihre Jobs dort verlieren.
Abgehalten hat mich dann der Tatbestand, dass ich hätte die Regale einräumen müssen, und das machen meine kaputten Knochen leider nicht mit.
Das wird jetzt folgendermaßen ausgehen: meine Filiale um die Ecke, wo ich immer meine Fotos abhole, die ich übrigens per Internet dorthin schicke - wie kommt Ihr drauf, dass die keinen online-Shop haben ?- wird dicht gemacht und die dort arbeitende Verkäuferin aus Fulda ist fortan auf die Gnade ihres Ehemannes angewiesen, wenn die Strumpfhose zerrissen ist und sie eine neue braucht oder aber, was auch nicht besser ist, auf Hartz IV und Ihr habt wieder eine arbeitende Frau weniger. Auch der zweite kleine Schlecker wird dicht gemacht, dafür gibt es dann irgendwo in der Innenstadt alternativ in einem neuen aufstrebenden Stadtteil ein neue blitzendes Zweigstelle mit einer jungen immer freundlichen Kassiererin. Die Regale werden von einem Einräumservice eingeräumt werden und der Tariflohn wieder abgeschafft sein. Es werden nur noch Aushilfen zum Hungerlohn beschäftigt, denn ein "ordentlicher" Lohn treibt ja erwiesenermaßen in den Ruin.
Was mich dann beim Lesen noch bewundert hat ist, dass es auch nur eine Person gibt, die die aufgesetzte Freundlichkeit der Kassiererinnen gut findet. Mir tut das immer fast weh dieses Getue. Außerdem ist mein Erfahrung, zumindest am Telefon: je freundlicher je inkompetenter ...
Eben genau nicht.
DA
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,812232,00.html
Und selbst wenn, die Dame kann sich bestimmt für 8 Euro 50 bei Rossmann an die Kasse setzen und nachfragen ob ich Treue Herzchen sammle.
Die Rechtsform der Planinsolvenz scheint mir hier wörtliches Programm zu sein. Ungeachtet offenkundig bestehender anderer Finanzierungsmöglichkeiten wurde gezielt die Insolvenz geplant,, um deren Vorteile für die Unternehmenssanierung einzusetzen. M. E. könnte es sich hierbei vor allem um die Möglichkeit der fristlosen Kündigung von Dauerschuldverhältnissen, also Mietverträgen unrentabler Filialen handeln.
Auch wenn ich AS jede dubiose Aktion zutraue und deine Vermutung bzgl. Mietverträgen teile. Dieser Punkt ist allerdings relativ üblich. Zumal ein Großteil der Forderungen über eine Ausfallversicherung abgesichert gewesen sein dürfte. Und für neue Lieferungen ist das Risiko ja recht überschaubar.
Der Trigema-Inhaber Wolfgang Grupp äußerte bereits Zweifel an der Privatinsolvenz. Bunkert die Familie etwa unbekannte Vermögenswerte im Ausland?
http://wirtschaft.t-online.de/schlecker-insolvenz-geruechte-um-geheimvermoegen-der-schlecker-familie/id_53669672/index?news
Bei aller Liebe, Schlecker wäre ja schön blöd, wenn er seine Kohle nicht zuvor geschenkt,überschrieben, umgelagert oder was auch immer hätte.
Nun ist natürlich nix mehr da. Mir stellt sich die Frage, weshalb Schlecker e.K. als Rechtsform gewählt hat. Wahrscheinlich nur, weil er damit das alleinige Recht auf den Gewinn hat... , nun kommt aber der Insolvenzverwalter und sucht sich dumm und dämlich... Bin mal gespannt, was passiert, sollte jemand aus dem Umfeld plaudern...
Die Thesen von Grupp mögen keinesfalls dämlich sein.
Welche Thesen? Etwa die, dass Größenwahn ursächlich für die Insolvenz sei? Da hatten wir hier im Thread aber schon bessere Erklärungen.
Grupp gehört zu den "sympathischen" Menschen, die meinen überall ihren Senf dazugeben zu müssen. Er hat seine (ursprünglich als GmbH & Co. KG firmierende) Trigema selbst in eine andere Rechtsform (TRIGEMA Inh. W. Grupp e.K) umgewandelt, um Veröffentlichungspflichten zu umgehen. Also von daher ist er sicher nicht der richtige, um über AS zu richten oder zu urteilen.
Grundsätzlich sind doch fast alle Insolvenzen mehr oder minder anrüchig. Das deutsche Insolvenzrecht begünstigt eindeutig den Schuldner, aber das ist ein anderes Thema. Peinlich finde ich den mitleidigen Auftritt der Familie Schlecker, nach dem Motto "seht her, wir haben auch nichts mehr". Das ist natürlich Unsinn und verhöhnt Beschäftigte und Gläubiger.