kreuzbuerger schrieb: ... Ackermann stellt Rohstoff-Geschäft in Frage
Deutschlands größtes Geldhaus gibt sich nachdenklich: Nachdem Foodwatch die Wetten der Deutschen Bank auf Agrarpreise angeprangert hat, will Institutschef Josef Ackermann jetzt den Rohstoffhandel seines Instituts überprüfen - er sei betrübt über Armut und Hunger auf der Welt.
Deutsche Bank schrieb: In ihrer knapp gehaltenen E-Mail schreibt Miltner dann noch, sie bitte Bode "im Auftrag von Herrn Dr. Ackermann, von weiteren Schreiben abzusehen".
ich finde den handel mit nahrungsmitteln einen riesengroßen skandal. hier kann man die direkte abhängigkeit zwischen der rendite der banken und dem hunger auf der welt nachvollziehen. waffengeschäfte laufen auch ähnlich ab. eigentlich kann man sagen, dass vielleicht alles gute, aber auch alles schlechte auf dieser welt bei banken ihren lauf nimmt!
es ist doch wirklich tragisch... alle sehen was täglich passiert, aber niemand unternimmt etwas dagegen, denn griechische staatsanleihen oder wahlkampf in den usa sind wichtiger. wenn banken es nicht schaffen schädliche von unschädlichen geschäften zu unterscheiden, müssen sie strikter kontrolliert werden. es kann nicht sein, dass sich hier nichts tut.
achja, und liebe occupy-demonstranten, die ihr euch bei diesen sibirischen temperaturen im freien aufhaltet und eure gesundheit riskiert - haltet durch! für mich seid ihr die größten! diese arroganz der herrschenden bankenelite, die nur sich selbst wahrnehmen, muss ein ende haben - denn wir sind 99%!
kreuzbuerger schrieb: ... Ackermann stellt Rohstoff-Geschäft in Frage
Deutschlands größtes Geldhaus gibt sich nachdenklich: Nachdem Foodwatch die Wetten der Deutschen Bank auf Agrarpreise angeprangert hat, will Institutschef Josef Ackermann jetzt den Rohstoffhandel seines Instituts überprüfen - er sei betrübt über Armut und Hunger auf der Welt.
Deutsche Bank schrieb: In ihrer knapp gehaltenen E-Mail schreibt Miltner dann noch, sie bitte Bode "im Auftrag von Herrn Dr. Ackermann, von weiteren Schreiben abzusehen".
ich finde den handel mit nahrungsmitteln einen riesengroßen skandal. hier kann man die direkte abhängigkeit zwischen der rendite der banken und dem hunger auf der welt nachvollziehen. waffengeschäfte laufen auch ähnlich ab. eigentlich kann man sagen, dass vielleicht alles gute, aber auch alles schlechte auf dieser welt bei banken ihren lauf nimmt!
es ist doch wirklich tragisch... alle sehen was täglich passiert, aber niemand unternimmt etwas dagegen, denn griechische staatsanleihen oder wahlkampf in den usa sind wichtiger. wenn banken es nicht schaffen schädliche von unschädlichen geschäften zu unterscheiden, müssen sie strikter kontrolliert werden. es kann nicht sein, dass sich hier nichts tut.
achja, und liebe occupy-demonstranten, die ihr euch bei diesen sibirischen temperaturen im freien aufhaltet und eure gesundheit riskiert - haltet durch! für mich seid ihr die größten! diese arroganz der herrschenden bankenelite, die nur sich selbst wahrnehmen, muss ein ende haben - denn wir sind 99%!
Und wenn ,wie beabsichtigt,im Frühjahr wieder eine Veranstaltung organisiert wird, werden dann erneut selbst die degenerierten Sesselpupser (wie z.B. ich)aus ihren Löchern kommen und sich vor Ort sehen lassen
Diese Bewegung hat Respekt und Unterstützung verdient !!
weitsichtige user hätten die aussage in zusammenhang mit dem artikel wohl auf anhieb richtig interpretiert, aber für emjott korrigiere ich diese gerne nochmal!
ich berichtige mich: ich finde die börsenspekulation mit nahrungsmitteln skandalös. du auch emjott?
double_pi schrieb: ich finde die börsenspekulation mit nahrungsmitteln skandalös. du auch emjott?
Ich sehe (noch?) kaum einen Grund dazu.
Verkleinert sich denn durch diese skandalösen Vorgänge die weltweite genutzte Ackerfläche, sinken die Erträge, vergammeln denn mehr Lebensmittel oder landen durch die skandalösen Spekulationen mehr Lebensmittel im Müll?
Was sind denn ganz konkret die direkten Folgen dieser Börsengeschäfte?
double_pi schrieb: ich finde die börsenspekulation mit nahrungsmitteln skandalös. du auch emjott?
Ich sehe (noch?) kaum einen Grund dazu.
Verkleinert sich denn durch diese skandalösen Vorgänge die weltweite genutzte Ackerfläche, sinken die Erträge, vergammeln denn mehr Lebensmittel oder landen durch die skandalösen Spekulationen mehr Lebensmittel im Müll?
Was sind denn ganz konkret die direkten Folgen dieser Börsengeschäfte?
Die Unterernährung von weltweit mehr als 900 Mio. Menschen ist nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) nicht nur nationalen Katastrophen geschuldet, sondern hat auch internationale Gründe. Agrarrohstoffe würden weltweit gehandelt und Grundnahrungsmittel seien derzeit überall teuer wie nie, stellt das Institut in seinem jüngsten Informationsbericht unter dem Titel „Die Lebensmittelmisere“ fest.
Was in meinen Augen primär ein Problem der (teilweise erpressten) Handelsabkommen ist. Wäre es für Bauern in Afrika sinnvoll (wieder) eigenen Anbau zu betreiben und die Märkte dort nicht mit überflüssigen und billigen europäischen Nahrungsmittelprodukten überschwemmt, sähe die Welt gleich ein Stück gerechter und die Ernährungslage besser aus.
Die Schuld wieder einmal nur den Finanzmärkten anzulasten greift da doch etwas kurz. Wie so oft versagt hier jemand anderes: Die Politik. Aber die ist ja ganz gut im Fingerpoiting.
Hauptgründe für 900 Mio. Unterernährte sind laut diesen Links - regionale Katastrophen - wachsende Weltbevölkerung - neue Ernährungsgewohnheiten in China, Indien etc. - Biokraftstoffe
Klingt alles plausibel. Hat aber mit Ackermann und Co. rein gar nix zu tun.
Hauptgründe für 900 Mio. Unterernährte sind laut diesen Links - regionale Katastrophen - wachsende Weltbevölkerung - neue Ernährungsgewohnheiten in China, Indien etc. - Biokraftstoffe
Klingt alles plausibel. Hat aber mit Ackermann und Co. rein gar nix zu tun.
In dem Bericht wird tatsächlich nicht explizit auf Spekulationen als Grund für die hohen Preise der hohen Preise eingegangen. Der folgende Artikel wird da schon deutlicher:
Lebensmittelspekulation macht reich. Und arm.
Eins der beliebtesten Märchen in der Spekulanten-Szene beginnt so: Es war einmal eine Weltbevölkerung, die wuchs und wuchs. Deshalb stieg der Bedarf an Nahrungsmitteln rapide. Und die hohe Nachfrage verteuert nun mal das Angebot. Und so werden Weizen, Mais und Zucker weltweit nun mal immer teurer.
Doch in Wahrheit ist die Teuerung auch das Ergebnis der Geschäfte von Finanzakteuren großer Banken. Sie verkaufen möglichst vielen Anlegern Finanzprodukte, die auf steigende Preise auch von Grundnahrungsmitteln setzen: Profit für Finanz-Jongleure, die solche Fonds anbieten. Darunter die Commerzbank, die Volks- und Raiffeisenbanken, die Allianz, die Sparkassen und die LBBW. Vor allem aber die Deutsche Bank.
Gibt tausende Belege dafür... Wenn dich das Thema wirklich interessiert, hier ist noch ein sehr guter Bericht vom ORF dazu:
ORF Dokumentation- wie amerikanische Spekulanten die Nahrungsmittelrohstoffe zum raschen Geldverdienen einsetzen und damit Engpässe,Hungersnöte und Versorgungsprobleme verursachen.
Die Preise sind mir erstmal egal. Mir geht's um die reinen Mengen an Nahrungsmitteln.
Mal angenommen, es gäbe keinerlei Börsengeschäfte und die Preise lägen nur halb so hoch wie jetzt:
Was hätte das für Auswirkungen auf die 900 Millionen? Deutlich weniger oder gar keine Unterernährung mehr? Wenn ja, wieso? Wer aus dem Rest der Welt isst dann weniger oder wo kommt die zusätzliche Produktion her?
Meine Verwandschaft ist in der Landwirtschaft tätig. Ohne funktionierende rohstoffbörse wuerde es keinerlei professionelle Landwirtschaft mehr geben. Ab einer bestimmten Grösse (und damit meine ich den sog. Mittelstand, nicht irgendwelche weltweiten Grosskonzerne) ist es existentiell wichtig Preissicherheit fuer seine Ware zu haben. Dies bieten die sog. Rohstoffbörsen da man dort geschäfte auf Termin abschliessen, bzw sich bestimmte Preisniveaus gegen eine Prämie sichern kann. Wuerde es das nicht geben, wuerde es Landwirtschaft in der jetztigen Dimension nicht geben.
Den Handel mit Nahrungsmitteln zu verbieten, hat in etwa soviel Sinn wie das Autofahren zu verbieten - nur weil sich manch ein Hirni besoffen hinters Steuer setzt.
SeltenerGast schrieb: Meine Verwandschaft ist in der Landwirtschaft tätig. Ohne funktionierende rohstoffbörse wuerde es keinerlei professionelle Landwirtschaft mehr geben. Ab einer bestimmten Grösse (und damit meine ich den sog. Mittelstand, nicht irgendwelche weltweiten Grosskonzerne) ist es existentiell wichtig Preissicherheit fuer seine Ware zu haben. Dies bieten die sog. Rohstoffbörsen da man dort geschäfte auf Termin abschliessen, bzw sich bestimmte Preisniveaus gegen eine Prämie sichern kann. Wuerde es das nicht geben, wuerde es Landwirtschaft in der jetztigen Dimension nicht geben.
Den Handel mit Nahrungsmitteln zu verbieten, hat in etwa soviel Sinn wie das Autofahren zu verbieten - nur weil sich manch ein Hirni besoffen hinters Steuer setzt.
Soweit so gut. Nur es muss doch auch klar sein, dass Spekulationen der Deutschen Bank und anderen Banken/ Hedge-Fonds nicht darauf aus sind für Produzenten und Abnehmer der Lebensmittel einen Vorteil zu erzielen, sondern vielmehr ein Gut ausnutzen, welches unabkömmlich ist. Letztlich ist das für diese Gruppe nur ein Mittel zum Zweck ihre immer weiter ansteigenden Gewinn- und Umsatzrekorde zu übertreffen.
SeltenerGast schrieb: Meine Verwandschaft ist in der Landwirtschaft tätig. Ohne funktionierende rohstoffbörse wuerde es keinerlei professionelle Landwirtschaft mehr geben. Ab einer bestimmten Grösse (und damit meine ich den sog. Mittelstand, nicht irgendwelche weltweiten Grosskonzerne) ist es existentiell wichtig Preissicherheit fuer seine Ware zu haben. Dies bieten die sog. Rohstoffbörsen da man dort geschäfte auf Termin abschliessen, bzw sich bestimmte Preisniveaus gegen eine Prämie sichern kann. Wuerde es das nicht geben, wuerde es Landwirtschaft in der jetztigen Dimension nicht geben.
Den Handel mit Nahrungsmitteln zu verbieten, hat in etwa soviel Sinn wie das Autofahren zu verbieten - nur weil sich manch ein Hirni besoffen hinters Steuer setzt.
Du scheinst mir ein Verschwörungstheoretiker der besonderen Sorte zu sein. Als nächstes behauptest du wohl noch, dass die Preise vielmehr im Zuge der Inflation steigen.
SeltenerGast schrieb: Meine Verwandschaft ist in der Landwirtschaft tätig. Ohne funktionierende rohstoffbörse wuerde es keinerlei professionelle Landwirtschaft mehr geben. Ab einer bestimmten Grösse (und damit meine ich den sog. Mittelstand, nicht irgendwelche weltweiten Grosskonzerne) ist es existentiell wichtig Preissicherheit fuer seine Ware zu haben. Dies bieten die sog. Rohstoffbörsen da man dort geschäfte auf Termin abschliessen, bzw sich bestimmte Preisniveaus gegen eine Prämie sichern kann. Wuerde es das nicht geben, wuerde es Landwirtschaft in der jetztigen Dimension nicht geben.
Den Handel mit Nahrungsmitteln zu verbieten, hat in etwa soviel Sinn wie das Autofahren zu verbieten - nur weil sich manch ein Hirni besoffen hinters Steuer setzt.
Du scheinst mir ein Verschwörungstheoretiker der besonderen Sorte zu sein. Als nächstes behauptest du wohl noch, dass die Preise vielmehr im Zuge der Inflation steigen.
verschwörungstheoretiker? hast du mein posting nicht verstanden? ich habe nix ueber irgendwelche Verschwörungen geschrieben.
SeltenerGast schrieb: Meine Verwandschaft ist in der Landwirtschaft tätig. Ohne funktionierende rohstoffbörse wuerde es keinerlei professionelle Landwirtschaft mehr geben. Ab einer bestimmten Grösse (und damit meine ich den sog. Mittelstand, nicht irgendwelche weltweiten Grosskonzerne) ist es existentiell wichtig Preissicherheit fuer seine Ware zu haben. Dies bieten die sog. Rohstoffbörsen da man dort geschäfte auf Termin abschliessen, bzw sich bestimmte Preisniveaus gegen eine Prämie sichern kann. Wuerde es das nicht geben, wuerde es Landwirtschaft in der jetztigen Dimension nicht geben.
Den Handel mit Nahrungsmitteln zu verbieten, hat in etwa soviel Sinn wie das Autofahren zu verbieten - nur weil sich manch ein Hirni besoffen hinters Steuer setzt.
Du scheinst mir ein Verschwörungstheoretiker der besonderen Sorte zu sein. Als nächstes behauptest du wohl noch, dass die Preise vielmehr im Zuge der Inflation steigen.
verschwörungstheoretiker? hast du mein posting nicht verstanden? ich habe nix ueber irgendwelche Verschwörungen geschrieben.
Ich muss wohl ein wenig an meiner ironischen Ausdrucksweise arbeiten.
SeltenerGast schrieb: Meine Verwandschaft ist in der Landwirtschaft tätig. Ohne funktionierende rohstoffbörse wuerde es keinerlei professionelle Landwirtschaft mehr geben. Ab einer bestimmten Grösse (und damit meine ich den sog. Mittelstand, nicht irgendwelche weltweiten Grosskonzerne) ist es existentiell wichtig Preissicherheit fuer seine Ware zu haben. Dies bieten die sog. Rohstoffbörsen da man dort geschäfte auf Termin abschliessen, bzw sich bestimmte Preisniveaus gegen eine Prämie sichern kann. Wuerde es das nicht geben, wuerde es Landwirtschaft in der jetztigen Dimension nicht geben.
es geht hier um ein system, bei dem nahrungsmittelproduzenten ausreichend entlohnt werden und trotzdem überkapazitäten geschaffen werden, wovon die mittellosen ernährt werden, die mal eben ein fünftel der weltbevölkerung ausmachen. es kann nicht so schwer sein dieses zu etablieren. was aber sicher ist, dass die spekulationen im bereich der nahrungsmittel aufhören müssen. nahrungsmittel sind kein spielzeug, sondern hier gehts darum menschen das überleben zu sichern.
spekulationen mit menschenleben gehen nun mal nicht, selbst dann nicht wenn die preissicherheit darunter leiden muss und deine verwandtschaft arbeitslos wird. hier muss man prioritäten setzen, wenn die globalisierung funktionieren soll. jedenfalls ist die ernährung der gesamten menschheit möglich, es wird nur nicht getan u.a. weil sonst menschen arbeitslos werden und profite von konzernen schrumpfen. man muss sich fragen was wichtiger ist und dann eine entscheidung treffen. diese entscheidung sollte aber kein konzern treffen, sondern die weltgemeinschaft.
emjott schrieb: Die Preise sind mir erstmal egal. Mir geht's um die reinen Mengen an Nahrungsmitteln.
Mal angenommen, es gäbe keinerlei Börsengeschäfte und die Preise lägen nur halb so hoch wie jetzt:
Was hätte das für Auswirkungen auf die 900 Millionen? Deutlich weniger oder gar keine Unterernährung mehr? Wenn ja, wieso? Wer aus dem Rest der Welt isst dann weniger oder wo kommt die zusätzliche Produktion her?
wenn du dir klar machst, dass (achtung frei erfundene zahlen) 100mio tonnen getreide pro jahr auf den markt kommen und nun sich ein paar banker sagen "lass uns doch 20mio tonnen im sommer für 80€ die tonne kaufen um sie dann im winter für 100€ die tonne zu verkaufen", dann muss dir auch klar sein, dass eine versorgungslücke entsteht. weil die gleiche menge an getreide nun über einen größeren zeitraum verkauft wird. hinzu kommt, dass sich immer mehr spekulanten an dem geschäft beteiligen und was mal mit 20mio tonnen begonnen hat, längst bei 40mio tonnen angekommen ist.
ziel ist nur finanzieller gewinn. banken sind ja auch dazu verpflichtet ihren aktionären die bestmöglichen gewinne zu präsentieren. deshalb sterben natürlich menschen daran - ohne jeden zweifel! es darf keine spekulationen auf nahrungsmittel geben - das muss den banken von der politik verboten werden. ich hoffe das ist jetzt deutlich geworden und das es da auch keine zwei meinungen gibt.
Ich danke dir dafür meine Fragen mit eigenen Worten zu beantworten, statt nur fremde Inhalte hier reinzukopieren und etliche Links vorzubringen.
Verständlich und plausibel finde ich dein Modellbeispiel jedoch überhaupt nicht:
double_pi schrieb: wenn du dir klar machst, dass (achtung frei erfundene zahlen) 100mio tonnen getreide pro jahr auf den markt kommen und nun sich ein paar banker sagen "lass uns doch 20mio tonnen im sommer für 80€ die tonne kaufen um sie dann im winter für 100€ die tonne zu verkaufen", dann muss dir auch klar sein, dass eine versorgungslücke entsteht. weil die gleiche menge an getreide nun über einen größeren zeitraum verkauft wird.
Um sowas zu realisieren bräuchte es ja gewaltige Kapazitäten an (Kühl)-Lagerung, denn wenn die Nahrungsmittel zwischen Sommer und Winter vergammeln, haben die Banken ja mal gar nix davon. Kann man irgendwie belegen, dass es zuletzt einen massiven Zubau daran gab?
Und noch unklarer ist für mich, wie es in deinem Beispiel dann im Winter weitergeht? Dann stehen ja auf einmal die 20 Millionen Tonnen zusätzlich zur Verfügung. Herrscht dann auf einmal ein Überangebot, was ja ein Widerspruch wäre zu den (im Vergleich zum Sommer) höheren Preisen? Oder erhöhen die Banken im Winter nochmal ihre zurückgehaltenen Mengen von 20 auf meinetwegen 25 Millionen Tonnen? Wie können die auf diese Weise überhaupt Geld verdienen?
Ich danke dir dafür meine Fragen mit eigenen Worten zu beantworten, statt nur fremde Inhalte hier reinzukopieren und etliche Links vorzubringen.
Verständlich und plausibel finde ich dein Modellbeispiel jedoch überhaupt nicht:
double_pi schrieb: wenn du dir klar machst, dass (achtung frei erfundene zahlen) 100mio tonnen getreide pro jahr auf den markt kommen und nun sich ein paar banker sagen "lass uns doch 20mio tonnen im sommer für 80€ die tonne kaufen um sie dann im winter für 100€ die tonne zu verkaufen", dann muss dir auch klar sein, dass eine versorgungslücke entsteht. weil die gleiche menge an getreide nun über einen größeren zeitraum verkauft wird.
Um sowas zu realisieren bräuchte es ja gewaltige Kapazitäten an (Kühl)-Lagerung, denn wenn die Nahrungsmittel zwischen Sommer und Winter vergammeln, haben die Banken ja mal gar nix davon. Kann man irgendwie belegen, dass es zuletzt einen massiven Zubau daran gab?
Und noch unklarer ist für mich, wie es in deinem Beispiel dann im Winter weitergeht? Dann stehen ja auf einmal die 20 Millionen Tonnen zusätzlich zur Verfügung. Herrscht dann auf einmal ein Überangebot, was ja ein Widerspruch wäre zu den (im Vergleich zum Sommer) höheren Preisen? Oder erhöhen die Banken im Winter nochmal ihre zurückgehaltenen Mengen von 20 auf meinetwegen 25 Millionen Tonnen? Wie können die auf diese Weise überhaupt Geld verdienen?
Du hast eine falsche Vorstellung von diesem Geschäft. Ein Investor kauft nicht das phyische Gut, sondern Optionen auf dieses. Das heißt er kauft das verbriefte Recht, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Ware zu einem festgelegten Preis zu kaufen bzw. zu verkaufen. Weiter oben hat schon einmal jemand den Nutzen dieses Systems erklärt, nämlich eine Handlungssicherheit für die Produzenten im Nahrungsmittelsektor. Dieses System wir allerdings auch von den verschiedenen Akteauren des Finanzmarktes ausgenutzt, um Rendiete zu erzielen. In diesem Fall ist die Chance daruf, dass sich der Marktpreis und der per Option festgelegte Preis unterschiedlich entwickeln, denn der Nahrungsmittelbedarf ist steigend. Die Differenz aus diesen Preisen ist dann der Gewinn/Verlust für den jeweiligen Investor.
Mit anderen Worten haben Spekulationen mit Nahrungmitteln keinerlei direkte Auswirkungen auf die zur Verfügung stehenden Mengen an Weizen, Reis, Mais etc.. Somit kann es auch keinen Zusammenhang geben zwischen diesen Börsengeschäften und Hunger und Unterernährung auf dieser Welt.
Wenn also von linken Kreisen versucht wird, Spekulationen mit Nahrungsmittel - mit einem Verweis auf die Ernährungssituation in der dritten Welt - zu skandalisieren, ist das nichts anderes als dumme Hetze.
ich finde den handel mit nahrungsmitteln einen riesengroßen skandal. hier kann man die direkte abhängigkeit zwischen der rendite der banken und dem hunger auf der welt nachvollziehen. waffengeschäfte laufen auch ähnlich ab. eigentlich kann man sagen, dass vielleicht alles gute, aber auch alles schlechte auf dieser welt bei banken ihren lauf nimmt!
es ist doch wirklich tragisch... alle sehen was täglich passiert, aber niemand unternimmt etwas dagegen, denn griechische staatsanleihen oder wahlkampf in den usa sind wichtiger. wenn banken es nicht schaffen schädliche von unschädlichen geschäften zu unterscheiden, müssen sie strikter kontrolliert werden. es kann nicht sein, dass sich hier nichts tut.
achja, und liebe occupy-demonstranten, die ihr euch bei diesen sibirischen temperaturen im freien aufhaltet und eure gesundheit riskiert - haltet durch! für mich seid ihr die größten!
diese arroganz der herrschenden bankenelite, die nur sich selbst wahrnehmen, muss ein ende haben - denn wir sind 99%!
Und wenn ,wie beabsichtigt,im Frühjahr wieder eine Veranstaltung organisiert wird, werden dann erneut selbst die degenerierten Sesselpupser (wie z.B. ich)aus ihren Löchern kommen und sich vor Ort sehen lassen
Diese Bewegung hat Respekt und Unterstützung verdient !!
Also ich finde den Handel mit Lebensmitteln großartig.
Noch großartiger wäre natürlich, wenn die Bauern weltweit ausreichend Lebensmittel anbauen würden, um sie dann zu verschenken ...
Alternativ könnte auch jeder seinen kompletten Bedarf an Nahrungsmitteln selbst anbauen und ernten. Puh ... ganz schön anstrengend.
ich berichtige mich: ich finde die börsenspekulation mit nahrungsmitteln skandalös. du auch emjott?
Ich sehe (noch?) kaum einen Grund dazu.
Verkleinert sich denn durch diese skandalösen Vorgänge die weltweite genutzte Ackerfläche, sinken die Erträge, vergammeln denn mehr Lebensmittel oder landen durch die skandalösen Spekulationen mehr Lebensmittel im Müll?
Was sind denn ganz konkret die direkten Folgen dieser Börsengeschäfte?
http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Hohe-Agrarpreise-auch-ein-Grund-fuer-den-Hunger-auf-der-Welt-440494.html
Die Unterernährung von weltweit mehr als 900 Mio. Menschen ist nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) nicht nur nationalen Katastrophen geschuldet, sondern hat auch internationale Gründe. Agrarrohstoffe würden weltweit gehandelt und Grundnahrungsmittel seien derzeit überall teuer wie nie, stellt das Institut in seinem jüngsten Informationsbericht unter dem Titel „Die Lebensmittelmisere“ fest.
Wäre es für Bauern in Afrika sinnvoll (wieder) eigenen Anbau zu betreiben und die Märkte dort nicht mit überflüssigen und billigen europäischen Nahrungsmittelprodukten überschwemmt, sähe die Welt gleich ein Stück gerechter und die Ernährungslage besser aus.
Die Schuld wieder einmal nur den Finanzmärkten anzulasten greift da doch etwas kurz. Wie so oft versagt hier jemand anderes: Die Politik.
Aber die ist ja ganz gut im Fingerpoiting.
Hier das ganze etwas ausführlicher:
http://www.iwkoeln.de/Publikationen/iwd/Archiv/tabid/122/articleid/31274/sq/lebensmittelmisere/portalid/0/Default.aspx
Hauptgründe für 900 Mio. Unterernährte sind laut diesen Links
- regionale Katastrophen
- wachsende Weltbevölkerung
- neue Ernährungsgewohnheiten in China, Indien etc.
- Biokraftstoffe
Klingt alles plausibel. Hat aber mit Ackermann und Co. rein gar nix zu tun.
In dem Bericht wird tatsächlich nicht explizit auf Spekulationen als Grund für die hohen Preise der hohen Preise eingegangen. Der folgende Artikel wird da schon deutlicher:
Lebensmittelspekulation macht reich. Und arm.
Eins der beliebtesten Märchen in der Spekulanten-Szene beginnt so: Es war einmal eine Weltbevölkerung, die wuchs und wuchs. Deshalb stieg der Bedarf an Nahrungsmitteln rapide. Und die hohe Nachfrage verteuert nun mal das Angebot. Und so werden Weizen, Mais und Zucker weltweit nun mal immer teurer.
Doch in Wahrheit ist die Teuerung auch das Ergebnis der Geschäfte von Finanzakteuren großer Banken. Sie verkaufen möglichst vielen Anlegern Finanzprodukte, die auf steigende Preise auch von Grundnahrungsmitteln setzen: Profit für Finanz-Jongleure, die solche Fonds anbieten. Darunter die Commerzbank, die Volks- und Raiffeisenbanken, die Allianz, die Sparkassen und die LBBW. Vor allem aber die Deutsche Bank.
http://blog.zdf.de/zdfdasblog/2011/10/18/lebensmittelspekulation-macht-reich-und-arm/
Gibt tausende Belege dafür... Wenn dich das Thema wirklich interessiert, hier ist noch ein sehr guter Bericht vom ORF dazu:
ORF Dokumentation- wie amerikanische Spekulanten die Nahrungsmittelrohstoffe zum raschen Geldverdienen einsetzen und damit Engpässe,Hungersnöte und Versorgungsprobleme verursachen.
http://www.youtube.com/watch?v=abelmNdYy64
Mal angenommen, es gäbe keinerlei Börsengeschäfte und die Preise lägen nur halb so hoch wie jetzt:
Was hätte das für Auswirkungen auf die 900 Millionen? Deutlich weniger oder gar keine Unterernährung mehr? Wenn ja, wieso? Wer aus dem Rest der Welt isst dann weniger oder wo kommt die zusätzliche Produktion her?
Ohne funktionierende rohstoffbörse wuerde es keinerlei professionelle Landwirtschaft mehr geben.
Ab einer bestimmten Grösse (und damit meine ich den sog. Mittelstand, nicht irgendwelche weltweiten Grosskonzerne) ist es existentiell wichtig Preissicherheit fuer seine Ware zu haben. Dies bieten die sog. Rohstoffbörsen da man dort geschäfte auf Termin abschliessen, bzw sich bestimmte Preisniveaus gegen eine Prämie sichern kann.
Wuerde es das nicht geben, wuerde es Landwirtschaft in der jetztigen Dimension nicht geben.
Den Handel mit Nahrungsmitteln zu verbieten, hat in etwa soviel Sinn wie das Autofahren zu verbieten - nur weil sich manch ein Hirni besoffen hinters Steuer setzt.
Soweit so gut. Nur es muss doch auch klar sein, dass Spekulationen der Deutschen Bank und anderen Banken/ Hedge-Fonds nicht darauf aus sind für Produzenten und Abnehmer der Lebensmittel einen Vorteil zu erzielen, sondern vielmehr ein Gut ausnutzen, welches unabkömmlich ist. Letztlich ist das für diese Gruppe nur ein Mittel zum Zweck ihre immer weiter ansteigenden Gewinn- und Umsatzrekorde zu übertreffen.
Du scheinst mir ein Verschwörungstheoretiker der besonderen Sorte zu sein. Als nächstes behauptest du wohl noch, dass die Preise vielmehr im Zuge der Inflation steigen.
verschwörungstheoretiker?
hast du mein posting nicht verstanden?
ich habe nix ueber irgendwelche Verschwörungen geschrieben.
Ich muss wohl ein wenig an meiner ironischen Ausdrucksweise arbeiten.
es geht hier um ein system, bei dem nahrungsmittelproduzenten ausreichend entlohnt werden und trotzdem überkapazitäten geschaffen werden, wovon die mittellosen ernährt werden, die mal eben ein fünftel der weltbevölkerung ausmachen. es kann nicht so schwer sein dieses zu etablieren. was aber sicher ist, dass die spekulationen im bereich der nahrungsmittel aufhören müssen. nahrungsmittel sind kein spielzeug, sondern hier gehts darum menschen das überleben zu sichern.
spekulationen mit menschenleben gehen nun mal nicht, selbst dann nicht wenn die preissicherheit darunter leiden muss und deine verwandtschaft arbeitslos wird. hier muss man prioritäten setzen, wenn die globalisierung funktionieren soll. jedenfalls ist die ernährung der gesamten menschheit möglich, es wird nur nicht getan u.a. weil sonst menschen arbeitslos werden und profite von konzernen schrumpfen. man muss sich fragen was wichtiger ist und dann eine entscheidung treffen. diese entscheidung sollte aber kein konzern treffen, sondern die weltgemeinschaft.
wenn du dir klar machst, dass (achtung frei erfundene zahlen) 100mio tonnen getreide pro jahr auf den markt kommen und nun sich ein paar banker sagen "lass uns doch 20mio tonnen im sommer für 80€ die tonne kaufen um sie dann im winter für 100€ die tonne zu verkaufen", dann muss dir auch klar sein, dass eine versorgungslücke entsteht. weil die gleiche menge an getreide nun über einen größeren zeitraum verkauft wird. hinzu kommt, dass sich immer mehr spekulanten an dem geschäft beteiligen und was mal mit 20mio tonnen begonnen hat, längst bei 40mio tonnen angekommen ist.
und preisstabilität ist auch in keinster weise ziel der spekulationen. siehe die weizenpreisentwicklung der letzten drei jahre:
http://www.onvista.de/rohstoffe/weizen-indikation-preis/kurs?ID_NOTATION=24877950&PERIOD=5#chart
ziel ist nur finanzieller gewinn. banken sind ja auch dazu verpflichtet ihren aktionären die bestmöglichen gewinne zu präsentieren. deshalb sterben natürlich menschen daran - ohne jeden zweifel! es darf keine spekulationen auf nahrungsmittel geben - das muss den banken von der politik verboten werden. ich hoffe das ist jetzt deutlich geworden und das es da auch keine zwei meinungen gibt.
Verständlich und plausibel finde ich dein Modellbeispiel jedoch überhaupt nicht:
Um sowas zu realisieren bräuchte es ja gewaltige Kapazitäten an (Kühl)-Lagerung, denn wenn die Nahrungsmittel zwischen Sommer und Winter vergammeln, haben die Banken ja mal gar nix davon. Kann man irgendwie belegen, dass es zuletzt einen massiven Zubau daran gab?
Und noch unklarer ist für mich, wie es in deinem Beispiel dann im Winter weitergeht? Dann stehen ja auf einmal die 20 Millionen Tonnen zusätzlich zur Verfügung. Herrscht dann auf einmal ein Überangebot, was ja ein Widerspruch wäre zu den (im Vergleich zum Sommer) höheren Preisen? Oder erhöhen die Banken im Winter nochmal ihre zurückgehaltenen Mengen von 20 auf meinetwegen 25 Millionen Tonnen? Wie können die auf diese Weise überhaupt Geld verdienen?
Du hast eine falsche Vorstellung von diesem Geschäft. Ein Investor kauft nicht das phyische Gut, sondern Optionen auf dieses. Das heißt er kauft das verbriefte Recht, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Ware zu einem festgelegten Preis zu kaufen bzw. zu verkaufen. Weiter oben hat schon einmal jemand den Nutzen dieses Systems erklärt, nämlich eine Handlungssicherheit für die Produzenten im Nahrungsmittelsektor. Dieses System wir allerdings auch von den verschiedenen Akteauren des Finanzmarktes ausgenutzt, um Rendiete zu erzielen. In diesem Fall ist die Chance daruf, dass sich der Marktpreis und der per Option festgelegte Preis unterschiedlich entwickeln, denn der Nahrungsmittelbedarf ist steigend. Die Differenz aus diesen Preisen ist dann der Gewinn/Verlust für den jeweiligen Investor.
Mit anderen Worten haben Spekulationen mit Nahrungmitteln keinerlei direkte Auswirkungen auf die zur Verfügung stehenden Mengen an Weizen, Reis, Mais etc.. Somit kann es auch keinen Zusammenhang geben zwischen diesen Börsengeschäften und Hunger und Unterernährung auf dieser Welt.
Wenn also von linken Kreisen versucht wird, Spekulationen mit Nahrungsmittel - mit einem Verweis auf die Ernährungssituation in der dritten Welt - zu skandalisieren, ist das nichts anderes als dumme Hetze.