smoKe89 schrieb: Hatte schon seinen Grund, weshalb das Zinssystem damals durch viele Religionen verboten war. Der Kampf um die Zinsen zwingt jede Gesellschaft in die Knie.
Wie wahr, wie wahr.
Falls du einem aus meinem Volk, dem Elenden bei dir, Geld leihst, dann sei gegen ihn nicht wie ein Gläubiger, ihr sollt ihm keinen Zins auferlegen. Exodus 22,24
Ihr Gläubigen! Nehmt nicht Zins, indem ihr in mehrfachen Beträgen wiedernehmt, was ihr ausgeliehen habt! Und fürchtet Allah! Vielleicht wird es euch dann wohl ergehen. Sure 3:130
religion hat mit dem thema schulden wenig zu tun, denke ich. es verkompliziert das ganze eher noch. insofern würde ich das thema lieber aus dem thread raushalten.
@singender_adler wieder mal ein sehr schöner beitrag von dir! und danke für die vielen weiterführenden links... werd ich heute abend in ruhe mal durchforsten.
ebenfalls nett finde ich die gegenüberstellung von deutscher pro kopf verschuldung gegenüber der amerikanischen. hast du da zufällig auch werte, die den eu-raum betreffen? ich wundere mich nämlich mächtig darüber, dass der euro-kurs gegenüber dem dollar zuletzt so abgesackt ist, wenn man die wirtschaftsdaten und die verschuldungsrate der usa im hinterkopf hat. ich kann mir nicht vorstellen, dass die spekulanten ernsthaft denken, dass die eu auseinanderbricht und so einzelne staaten auf ihren schulden sitzenbleiben. aber es ist derzeit ne menge geld im umlauf, was aus meiner sicht genau diese theorie stützt. ich denke, dass der euro derzeit auf lange sicht äußerst günstig bewertet ist und hab schon überlegt, ob ich nicht bald mal etwas geld in währungsspekulationen investieren sollte.
double_pi schrieb: religion hat mit dem thema schulden wenig zu tun, denke ich. es verkompliziert das ganze eher noch. insofern würde ich das thema lieber aus dem thread raushalten.
@singender_adler wieder mal ein sehr schöner beitrag von dir! und danke für die vielen weiterführenden links... werd ich heute abend in ruhe mal durchforsten.
ebenfalls nett finde ich die gegenüberstellung von deutscher pro kopf verschuldung gegenüber der amerikanischen. hast du da zufällig auch werte, die den eu-raum betreffen? ich wundere mich nämlich mächtig darüber, dass der euro-kurs gegenüber dem dollar zuletzt so abgesackt ist, wenn man die wirtschaftsdaten und die verschuldungsrate der usa im hinterkopf hat. ich kann mir nicht vorstellen, dass die spekulanten ernsthaft denken, dass die eu auseinanderbricht und so einzelne staaten auf ihren schulden sitzenbleiben. aber es ist derzeit ne menge geld im umlauf, was aus meiner sicht genau diese theorie stützt. ich denke, dass der euro derzeit auf lange sicht äußerst günstig bewertet ist und hab schon überlegt, ob ich nicht bald mal etwas geld in währungsspekulationen investieren sollte.
Danke Die Überlegungen beruhen auch auf dem sehr guten Link von Hessi, http://www.youtube.com/watch?v=Y780J3HFiqI Deine Prognose von EURUSD finde ich sehr plausibel (Bernanke ist Inflation egal), kenne mich allerdings damit nicht wirklich aus. Sofern sich nicht irgendwann Robert Mundell (Nobelpreisträger 1999) und Grundlagentheoretiker des Euro durchsetzt, der eine gemeinsame Währung zwischen USA und Europa fordert (http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/wo-soll-mit-dem-euro-gezahlt-werden-293803/). Ein Analyst von BörseGO (k.A. wie seriös) geht vor so einem Szenario von einem Zeitraum hoher Inflation aus (http://www.godmode-trader.de/nachricht/So-koennte-eine-Waehrungsreform-aussehen-Und-Gold,a1921203.html). Ich weiss nicht, als wie realistisch man so eine Spekulation ansehen kann. Mundell ist allerdings kein Anfänger
Für die EU habe ich leider nur eine etwas unübersichtliche Grafik von Stepmap (Einbindung laut den Infos auf der Seite erlaubt) sowie einige EU-Daten gesehen (http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-EK-10-001/EN/KS-EK-10-001-EN.PDF)
Danke Die Überlegungen beruhen auch auf dem sehr guten Link von Hessi, http://www.youtube.com/watch?v=Y780J3HFiqI Deine Prognose von EURUSD finde ich sehr plausibel (Bernanke ist Inflation egal), kenne mich allerdings damit nicht wirklich aus. Sofern sich nicht irgendwann Robert Mundell (Nobelpreisträger 1999) und Grundlagentheoretiker des Euro durchsetzt, der eine gemeinsame Währung zwischen USA und Europa fordert (http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/wo-soll-mit-dem-euro-gezahlt-werden-293803/). Ein Analyst von BörseGO (k.A. wie seriös) geht vor so einem Szenario von einem Zeitraum hoher Inflation aus (http://www.godmode-trader.de/nachricht/So-koennte-eine-Waehrungsreform-aussehen-Und-Gold,a1921203.html). Ich weiss nicht, als wie realistisch man so eine Spekulation ansehen kann. Mundell ist allerdings kein Anfänger
sehr interessanter ansatz von mundell und von Kühn, dem verfasser des godmode-artikels. hab ich so noch nie wirklich drüber nachgedacht. ich bin langfristig immer von kontinentaler blockbildung ausgegangen... also EU, AU, NAU, Arabische Liga, usw. Der ansatz von den beiden wiederspricht dem zwar nicht, aber rückt andere faktoren ins licht. wenn es in 10 jahren eine noch extremere wirtschaftskriese geben sollte, als die aktuelle, wäre ein solches szenario durchaus denkbar.
besonders verrückt finde ich folgendes:
godemode-trader schrieb: Der Staat hat in einem solchen Falle eine ungeheure Machtposition. Der eigentliche Witz – verzeihen Sie den Ausdruck – an einer Währungsrefom ist die unterschiedliche Behandlung von Bestands-(Schulden, Guthaben, Bargeld) und Stromgrößen (Löhne, Mieten etc). Eine Möglichkeit wäre z.B. festzulegen: 1000 EUR Lohn sind nach der Reform 1000 Euro-Dollar Lohn. 1000 EUR Bankguthaben sind 500 Euro-Dollar Bankguthaben. 1000 EUR Miete sind 1000 Euro-Dollar Miete. 1000 EUR Schulden sind 500 Euro-Dollar Schulden…
kennt sich hier jmd genauer aus? kann das jeder staat einfach machen? auch die usa, deren notenbank ja ein privatunternehmen ist?
singender_adler schrieb:
Für die EU habe ich leider nur eine etwas unübersichtliche Grafik von Stepmap (Einbindung laut den Infos auf der Seite erlaubt) sowie einige EU-Daten gesehen (http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-EK-10-001/EN/KS-EK-10-001-EN.PDF)
danke trotzdem! das bedeutet wenn der schuldenstand vor einer währungsreform praktisch egal ist, weil man die schulden anders bewerten darf als das geld was im umlauf ist, dann sind schulden kein argument um eine währungsreform/-union zu verneinen. dementsprechend wäre ein zusammenschluss des europäischen und des amerikanischen wirtschaftsraums ein großer vorteil für beide parteien, egal wie hoch eine partei verschuldet ist.
das hat dann aber mit sicherheit ne inflation zur folge, denk ich mal.
Der Staat hat so der Bund der Steuerzahler eine Verschuldung von ca. 1.611.000.000.000 Euro.
Was hierbei noch vergessen wird ist, es ist ja nicht nur der Staat verschuldet, sondern auch noch jedes Bundesland und fast alle Städte und Gemeinden in Deutschland. Mich würde mal interessieren wie hoch dann der Schuldenstand ist wenn man alle Schulden zusammen zählen würde.
Danke Die Überlegungen beruhen auch auf dem sehr guten Link von Hessi, http://www.youtube.com/watch?v=Y780J3HFiqI Deine Prognose von EURUSD finde ich sehr plausibel (Bernanke ist Inflation egal), kenne mich allerdings damit nicht wirklich aus. Sofern sich nicht irgendwann Robert Mundell (Nobelpreisträger 1999) und Grundlagentheoretiker des Euro durchsetzt, der eine gemeinsame Währung zwischen USA und Europa fordert (http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/wo-soll-mit-dem-euro-gezahlt-werden-293803/). Ein Analyst von BörseGO (k.A. wie seriös) geht vor so einem Szenario von einem Zeitraum hoher Inflation aus (http://www.godmode-trader.de/nachricht/So-koennte-eine-Waehrungsreform-aussehen-Und-Gold,a1921203.html). Ich weiss nicht, als wie realistisch man so eine Spekulation ansehen kann. Mundell ist allerdings kein Anfänger
sehr interessanter ansatz von mundell und von Kühn, dem verfasser des godmode-artikels. hab ich so noch nie wirklich drüber nachgedacht. ich bin langfristig immer von kontinentaler blockbildung ausgegangen... also EU, AU, NAU, Arabische Liga, usw. Der ansatz von den beiden wiederspricht dem zwar nicht, aber rückt andere faktoren ins licht. wenn es in 10 jahren eine noch extremere wirtschaftskriese geben sollte, als die aktuelle, wäre ein solches szenario durchaus denkbar.
besonders verrückt finde ich folgendes:
godemode-trader schrieb: Der Staat hat in einem solchen Falle eine ungeheure Machtposition. Der eigentliche Witz – verzeihen Sie den Ausdruck – an einer Währungsrefom ist die unterschiedliche Behandlung von Bestands-(Schulden, Guthaben, Bargeld) und Stromgrößen (Löhne, Mieten etc). Eine Möglichkeit wäre z.B. festzulegen: 1000 EUR Lohn sind nach der Reform 1000 Euro-Dollar Lohn. 1000 EUR Bankguthaben sind 500 Euro-Dollar Bankguthaben. 1000 EUR Miete sind 1000 Euro-Dollar Miete. 1000 EUR Schulden sind 500 Euro-Dollar Schulden…
kennt sich hier jmd genauer aus? kann das jeder staat einfach machen? auch die usa, deren notenbank ja ein privatunternehmen ist?
singender_adler schrieb:
Für die EU habe ich leider nur eine etwas unübersichtliche Grafik von Stepmap (Einbindung laut den Infos auf der Seite erlaubt) sowie einige EU-Daten gesehen (http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-EK-10-001/EN/KS-EK-10-001-EN.PDF)
danke trotzdem! das bedeutet wenn der schuldenstand vor einer währungsreform praktisch egal ist, weil man die schulden anders bewerten darf als das geld was im umlauf ist, dann sind schulden kein argument um eine währungsreform/-union zu verneinen. dementsprechend wäre ein zusammenschluss des europäischen und des amerikanischen wirtschaftsraums ein großer vorteil für beide parteien, egal wie hoch eine partei verschuldet ist.
das hat dann aber mit sicherheit ne inflation zur folge, denk ich mal.
Rein theoretisch kann der Staat bzw. eine ihn regierende politische Mehrheit alles machen - mit der Begrenzung durch Grundgesetz/Grundrechte. Vor einer Währungsreform könnten also zB etwaige Inlandsgläubiger mit einer angemessenen Entschädigung enteignet (Art. 14 III GG) oder evtl. vergesellschaftet (Art. 15 GG) werden (ob Banken als Produktionsmittel gelten ist umstritten), die Entschädigung würde dann während der Währungsreform im vom Staat festgesetzten Verhältnis umgetauscht. Der Kerngehalt der Grundrechte (Menschenwürdegehalt) ist glücklicherweise über die Ewigkeitsgarantie in Art. 79 III GG gewährleistet (http://de.wikipedia.org/wiki/Ewigkeitsklausel), allerdings theoretisch wiederum nur bis zum Verabschieden einer anderen Verfassung (http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_146.html). Das ist aber sehr unrealistisch. So wie bisher innerhalb der Finanzkrise gehandelt wird, enteignen die Privatbanken eher den Staat, als umgekehrt - d.h. die Bedingungen einer Währungsreform würden wohl mit einflussreichen Gläubigern ausgehandelt.
Ein interessanter Beitrag zu einer in den Augen eines Fondsgeschäftsführes sicher kommenden Inflationierung:
...Die Notenbanken drucken mehr Geld und pumpen den Markt voll, im Gegenzug reduzieren jedoch die normalen Geschäftsbanken ihr Risiko und damit deren Geldschöpfung und das neutralisiert den Effekt der Notenbanken. … Nicht nur die Notenbanken stellen dem Markt Geld zur Verfügung, sondern auch die normalen Geschäftsbanken tun dem über die berühmte „Geld- und Kreditschöpfung“. … Jedoch sind viele Banken in den letzten Jahren in Schwierigkeiten geraten bzw. misstrauen den anderen Geschäftsbanken und daher wird der Interbankenhandel sehr stark belastet (Geldschöpfung zwischen den Banken).
Durch Maßnahmen wie Basel I, II und Basel III werden die Banken zusätzlich dazu angehalten, ihr Risiko zu reduzieren bzw. ihr Eigenkapital zu erhöhen und die ausgegebenen Kredite mit Eigenkapital der Banken zu unterlegen.
Dieses Rückführen des Risikos führt zum Reduzieren der reellen Geldmenge im Markt. Die Notenbank versucht aber, wie „wild“ diese Geldmengenreduzierung auszugleichen, um auch den gewünschten Effekt vom billigen Geld (wie zum Beispiel Wirtschaftswachstum, geringe Arbeitslosigkeit, Inflationierung der Schulden) am Markt durchzusetzen. … Die nächste Geldspritze der FED wird daher im Sommer 2011 erfolgen und wahrscheinlich ein Volumen von annähernd 1.000 Mrd. US$ erreichen. Ab dieser Kapitalrunde wird es sehr spannend werden, denn die könnte den Durchbruch zur Inflation bedeuten. ... Wir haben daher noch immer Zeit, uns auf die kommende Inflationierung vorzubereiten. http://www.be24.at/blog/entry/650869
Danke Die Überlegungen beruhen auch auf dem sehr guten Link von Hessi, http://www.youtube.com/watch?v=Y780J3HFiqI Deine Prognose von EURUSD finde ich sehr plausibel (Bernanke ist Inflation egal), kenne mich allerdings damit nicht wirklich aus. Sofern sich nicht irgendwann Robert Mundell (Nobelpreisträger 1999) und Grundlagentheoretiker des Euro durchsetzt, der eine gemeinsame Währung zwischen USA und Europa fordert (http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/wo-soll-mit-dem-euro-gezahlt-werden-293803/). Ein Analyst von BörseGO (k.A. wie seriös) geht vor so einem Szenario von einem Zeitraum hoher Inflation aus (http://www.godmode-trader.de/nachricht/So-koennte-eine-Waehrungsreform-aussehen-Und-Gold,a1921203.html). Ich weiss nicht, als wie realistisch man so eine Spekulation ansehen kann. Mundell ist allerdings kein Anfänger
sehr interessanter ansatz von mundell und von Kühn, dem verfasser des godmode-artikels. hab ich so noch nie wirklich drüber nachgedacht. ich bin langfristig immer von kontinentaler blockbildung ausgegangen... also EU, AU, NAU, Arabische Liga, usw. Der ansatz von den beiden wiederspricht dem zwar nicht, aber rückt andere faktoren ins licht. wenn es in 10 jahren eine noch extremere wirtschaftskriese geben sollte, als die aktuelle, wäre ein solches szenario durchaus denkbar.
besonders verrückt finde ich folgendes:
godemode-trader schrieb: Der Staat hat in einem solchen Falle eine ungeheure Machtposition. Der eigentliche Witz – verzeihen Sie den Ausdruck – an einer Währungsrefom ist die unterschiedliche Behandlung von Bestands-(Schulden, Guthaben, Bargeld) und Stromgrößen (Löhne, Mieten etc). Eine Möglichkeit wäre z.B. festzulegen: 1000 EUR Lohn sind nach der Reform 1000 Euro-Dollar Lohn. 1000 EUR Bankguthaben sind 500 Euro-Dollar Bankguthaben. 1000 EUR Miete sind 1000 Euro-Dollar Miete. 1000 EUR Schulden sind 500 Euro-Dollar Schulden…
kennt sich hier jmd genauer aus? kann das jeder staat einfach machen? auch die usa, deren notenbank ja ein privatunternehmen ist?
singender_adler schrieb:
Für die EU habe ich leider nur eine etwas unübersichtliche Grafik von Stepmap (Einbindung laut den Infos auf der Seite erlaubt) sowie einige EU-Daten gesehen (http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-EK-10-001/EN/KS-EK-10-001-EN.PDF)
danke trotzdem! das bedeutet wenn der schuldenstand vor einer währungsreform praktisch egal ist, weil man die schulden anders bewerten darf als das geld was im umlauf ist, dann sind schulden kein argument um eine währungsreform/-union zu verneinen. dementsprechend wäre ein zusammenschluss des europäischen und des amerikanischen wirtschaftsraums ein großer vorteil für beide parteien, egal wie hoch eine partei verschuldet ist.
das hat dann aber mit sicherheit ne inflation zur folge, denk ich mal.
Rein theoretisch kann der Staat bzw. eine ihn regierende politische Mehrheit alles machen - mit der Begrenzung durch Grundgesetz/Grundrechte. Vor einer Währungsreform könnten also zB etwaige Inlandsgläubiger mit einer angemessenen Entschädigung enteignet (Art. 14 III GG) oder evtl. vergesellschaftet (Art. 15 GG) werden (ob Banken als Produktionsmittel gelten ist umstritten), die Entschädigung würde dann während der Währungsreform im vom Staat festgesetzten Verhältnis umgetauscht. Der Kerngehalt der Grundrechte (Menschenwürdegehalt) ist glücklicherweise über die Ewigkeitsgarantie in Art. 79 III GG gewährleistet (http://de.wikipedia.org/wiki/Ewigkeitsklausel), allerdings theoretisch wiederum nur bis zum Verabschieden einer anderen Verfassung (http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_146.html). Das ist aber sehr unrealistisch. So wie bisher innerhalb der Finanzkrise gehandelt wird, enteignen die Privatbanken eher den Staat, als umgekehrt - d.h. die Bedingungen einer Währungsreform würden wohl mit einflussreichen Gläubigern ausgehandelt.
Ein interessanter Beitrag zu einer in den Augen eines Fondsgeschäftsführes sicher kommenden Inflationierung:
...Die Notenbanken drucken mehr Geld und pumpen den Markt voll, im Gegenzug reduzieren jedoch die normalen Geschäftsbanken ihr Risiko und damit deren Geldschöpfung und das neutralisiert den Effekt der Notenbanken. … Nicht nur die Notenbanken stellen dem Markt Geld zur Verfügung, sondern auch die normalen Geschäftsbanken tun dem über die berühmte „Geld- und Kreditschöpfung“. … Jedoch sind viele Banken in den letzten Jahren in Schwierigkeiten geraten bzw. misstrauen den anderen Geschäftsbanken und daher wird der Interbankenhandel sehr stark belastet (Geldschöpfung zwischen den Banken).
Durch Maßnahmen wie Basel I, II und Basel III werden die Banken zusätzlich dazu angehalten, ihr Risiko zu reduzieren bzw. ihr Eigenkapital zu erhöhen und die ausgegebenen Kredite mit Eigenkapital der Banken zu unterlegen.
Dieses Rückführen des Risikos führt zum Reduzieren der reellen Geldmenge im Markt. Die Notenbank versucht aber, wie „wild“ diese Geldmengenreduzierung auszugleichen, um auch den gewünschten Effekt vom billigen Geld (wie zum Beispiel Wirtschaftswachstum, geringe Arbeitslosigkeit, Inflationierung der Schulden) am Markt durchzusetzen. … Die nächste Geldspritze der FED wird daher im Sommer 2011 erfolgen und wahrscheinlich ein Volumen von annähernd 1.000 Mrd. US$ erreichen. Ab dieser Kapitalrunde wird es sehr spannend werden, denn die könnte den Durchbruch zur Inflation bedeuten. ... Wir haben daher noch immer Zeit, uns auf die kommende Inflationierung vorzubereiten. http://www.be24.at/blog/entry/650869
ps. Das Konstrukt über erst enteignen und dann umtauschen würde sich natürlich nur lohnen, wenn es via Enteignung für die Gläubiger weniger Cash gibt, als beim direkten Umtausch. Würde so in meinen Augen aber zu 99,9999% nicht kommen!
@propain Die aktuell ca. 1,92 Billionen Euro Staatsschulden umfassen Bund, Länder und Kommunen - langt ja auch (trotz den Spielgeld-Anteilen an der Bundesschuld).
habe gerade dein Alter im Steckbrief gegooeintrachtgelt. Finde ich ganz toll, was man hier, aber leider nicht in der Tagesschau zu sehen bekommt. Hochachtung und weiter so. J._G.
puh, ganz schön kompliziert. ich fasse mal zusammen was ich verstanden hab:
1. wir bekommen im kommenden sommer vermutlich eine inflation, weil die fed dann ca. 1 billion $ auf den markt schiessen wird.
Frage: wird das eine amerikanische inflation oder eine globale? wenn eine globale... wieso?
2. staaten [mit eigener notenbank] können in sachen finanzen theoretisch eigentlich alles tun und lassen was sie wollen.
Frage: wieso sind dann irland und griechenland unter den eu-rettungsschirm geschlüpft? weil sie keine eigene notenbank mehr haben, sondern die euro-notenbank die notenbank der euro-länder ist?
Zu unseren Staatsschulden hatte ich in einem anderen Thread mal folgendes geschrieben:
Die gewaltigen Staatsschulden i.H.V. 1.690.000.000.000 Euro mit im Moment jährlich hinzukommenden 41.000.000.000 Euro Zinsen werden doch wenn man ehrlich ist niemals zurückgezahlt werden können, weshalb die Summe der jetzt verabschiedeten Einsparungen total lächerlich ist. Die folgenden Rechnungen habe ich nicht aufgestellt, also wenn irgendwas Blödsinn ist, bitte ich um Korrektur, halte das ganze aber für schlüssig:
Beispiel 1: Umrechnung des Staashaushaltes 2010 auf eine Person
Man hat bereits 1.000.000 Euro Schulden die irgendwann auf einen zukommen, davon sind fast 200.000 Euro kurzfristige Schulden. Bei einem Nettogehalt von 23.900 Euro pro Jahr gibt man 32.500 Euro aus. Man lebt über seine Verhältnisse und gibt 8.600 Euro mehr aus als man verdient. Und jetzt beschliesst man 1.000 Euro zu sparen. Was soll das nun bringen? Die Schulden steigen trotzdem um 7.600 Euro pro Jahr. Dann kommen evtl. noch 17.000 Euro weitere Schulden dazu, um der Verwandtschaft die pleite ist mit einem "Rettungspaket" zu helfen. 4.000 Euro gibt man alleine für die Zinsen der Schulden aus. Wie soll man aus diesem Loch jemals rauskommen?
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Beispiel 2: Schuldentilgung der Staatsschulden mit 10 Mrd. jährlich
Will der Bund pro Jahr zehn Milliarden Euro der Altschulden tilgen, würde es 100 Jahre dauern, bis eine Billion Euro Schulden abgetragen wären. Dazu kämen aber noch Zinsen von derzeit rund 41 Milliarden Euro pro Jahr.
Der Bund müsste also in einem Jahr mindestens 51 Milliarden Euro Überschüsse erwirtschaften, um Zinsen und ein Prozent Tilgung zu finanzieren.
In einem Tilgungsplan sieht das ganze wie folgt aus:
Bei den momentanen Zinskosten beträgt der Zinssatz etwa 4,1 Prozent. Das bedeutet: Im ersten Jahr müsste der Bund 51 Milliarden Euro Zins und Tilgung aufbringen, nach zehn Jahren wären es immer noch 47 Milliarden Euro im Jahr. Im 50. Jahr wären noch rund 31 Milliarden Euro an Zins und Tilgung fällig, nach 75 Jahren noch 21 Milliarden Euro.
Wenn nach 100 Jahren die letzte Rate überwiesen würde, hätte der Bund insgesamt rund drei Billionen Euro an Zinsen und Tilgung bezahlt.
Im Klartext: Der Staat müsste über 100 Jahre hinweg die gigantische Summe von drei Billionen Euro Überschüsse erwirtschaften!
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Wohlgemerkt, hier geht es nur um den Ist-Stand, eine Neuverschuldung würde das ganze explodieren lassen. Glaubt wirklich jemand das dies funktionieren wird?
double_pi schrieb: puh, ganz schön kompliziert. ich fasse mal zusammen was ich verstanden hab:
1. wir bekommen im kommenden sommer vermutlich eine inflation, weil die fed dann ca. 1 billion $ auf den markt schiessen wird.
Frage: wird das eine amerikanische inflation oder eine globale? wenn eine globale... wieso?
2. staaten [mit eigener notenbank] können in sachen finanzen theoretisch eigentlich alles tun und lassen was sie wollen.
Frage: wieso sind dann irland und griechenland unter den eu-rettungsschirm geschlüpft? weil sie keine eigene notenbank mehr haben, sondern die euro-notenbank die notenbank der euro-länder ist?
Zu 1: Hier gibt's bestimmt ein paar VWL'ler, die das besser beurteilen können - ich interpretiere es so: Wenn die Fondsmanager-Angaben stimmen, dann bekommen die Amerikaner ab dem Sommer (wobei Zeitvorhersagen von Analysten garantiert mit Vorsicht zu geniessen sind) aufgrund der dann "überschwappenden" Geldmenge eine zunehmende Inflation (bei der rasanten Zunahme der Staatsverschuldung und dem Geldregen daraus für die Märkte).
Jetzt kommt es darauf an, was sich im Euroraum in Sachen Zinspolitik der EZB, Geldschöpfung der Privatbanken und Lebensmittel/Rohstoffpreisentwicklung tut. Momentan liegt die Inflation im Euroraum bei 2,2%, die FTD sieht weitere Steigerungen vorprogrammiert (http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:das-kapital-die-inflation-ist-programmiert/50211406.html) - was allerdings keine Horror-Hyperinflation bedeutet. Dennoch gibt's ja weiter einen Run auf Gold (wobei das schon so gestiegen ist, das ich mir - wenn ich in der Verlegenheit wäre Geld zu haben - eher eine nicht überteuert ausgewählte Immobilie/Grundstück kaufen würde).
Zu 2: Die Notenbank kann Scheine drucken, aber auch wenn die Amerikaner sagen, dass sie Dollars auch notfalls mit dem Hubschrauber unters Volk bringen würden (http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_478008&go=performance) bringen in der Realität die Banken das Geld via Kredite an den Mann. Also müsste der Staat diese Geldschöpfung von den Privatbanken übernehmen, um Geld verteilen und von den Zinszahlungen unabhängig zu sein (mit den Inflationsbegrenzungen aus Hessis Video-Link).
Die direkte Vergabe von Krediten an die öffentliche Hand durch die Zentralbank ist im Euroraum seit der zweiten Stufe der Europäischen Währungsunion von 1994 verboten, d. h. der Staat muss sich Geld bei Geschäftsbanken bzw. am Rentenmarkt leihen. http://de.wikipedia.org/wiki/Geldsch%C3%B6pfung
Die eigene Notenbank würde Irland und Griechenland also nix bringen, sie sind vielmehr von den Privatbanken abhängig - und die machen ihre Kreditvergabe von der Produktivität der Volkswirtschaft und Fähigkeit zur Zinszahlung abhängig.
singender_adler schrieb: Also müsste der Staat diese Geldschöpfung von den Privatbanken übernehmen, um Geld verteilen und von den Zinszahlungen unabhängig zu sein [...]
JFK hatte es damals versucht. Mit Executive Order 11110 erlaubte er der US-Schatzkammer, auf Grundlage von Silberunzen eigenes Geld in Umlauf zu bringen, ohne sich bei den Eigentümern der privaten Federal Reserve zu verschulden. Damit hätte er der privaten FED einiges an Macht entzogen. http://www.presidency.ucsb.edu/ws/index.php?pid=59049
habe gerade dein Alter im Steckbrief gegooeintrachtgelt. Finde ich ganz toll, was man hier, aber leider nicht in der Tagesschau zu sehen bekommt. Hochachtung und weiter so. J._G.
Danke Ich bin in dem Metier aber nur Laie und gerade öfter hier wegen studentischem Vermeidungsverhalten (Examenlernen...). In den nächsten Monaten werde ich das Forum zurückfahren müssen
Danke Ich bin in dem Metier aber nur Laie und gerade öfter hier wegen studentischem Vermeidungsverhalten (Examenlernen...)...
Aus gegebenem Anlass ein ganz dringender Tip für das Examen: Nie mehr Fußnoten als Text!
Sehr origineller Kommentar zum Thema. Ich bin beeindruckt Wobei ich die Quellen für meine Meinung inkl. Zitate in der Tat gerne zu ausführlich offenlege, was aber auch dem Schutz vor ungültigen Links/Paywall dient. Artikel der öffentlich-rechtlichen TV/Rundfunk-Anstalten werden sogar automatisch depubliziert (http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/internet/depublizieren101.html)...
Die Fussnoten in meiner Diss werden überschaubar aussehen, z.B. Demarest et al. It's T-ALL about Notch. Oncogene (2008) vol. 27 (38) pp. 5082-91
singender_adler schrieb: Also müsste der Staat diese Geldschöpfung von den Privatbanken übernehmen, um Geld verteilen und von den Zinszahlungen unabhängig zu sein [...]
JFK hatte es damals versucht. Mit Executive Order 11110 erlaubte er der US-Schatzkammer, auf Grundlage von Silberunzen eigenes Geld in Umlauf zu bringen, ohne sich bei den Eigentümern der privaten Federal Reserve zu verschulden. Damit hätte er der privaten FED einiges an Macht entzogen. http://www.presidency.ucsb.edu/ws/index.php?pid=59049
Als erste Amtshandlung hob der eingesprungene Vizepräsident Lyndon B. Johnson E.O. 11110 auf.
Die USA hatten parallel zum Geld der privaten Notenbank (Eigentümer der Fed ist nicht der Staat, der Präsident beruft aber das Direktorium, http://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve_System) von 1862 bis de facto 1971 ein staatlich ausgegebenes Geld, die United States Note (http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Notes). Entstehungsgrund war der Finanzbedarf zur Finanzierung des Bürgerkriegs, ab 1914 übernahm dann die Fed das Gelddrucken.
A United States Note… was a type of paper money that was issued from 1862 to 1971 in the U.S… They were originally issued directly into circulation by the U.S. Treasury to pay expenses incurred by the Union during the American Civil War... limit to $450,000,000. ... The difference between a United States Note and a Federal Reserve Note is that a United States Note represented a "bill of credit" and was inserted by the Treasury directly into circulation free of interest. http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Notes
Die bereits vorbestehende Möglichkeit zum Drucken von Geld auf Silberstandard zeigt sich auch bei der Executive Order 11,110, denn die übertrug die Umsetzung nur auch vollständig auf den Finanzminister.
Hierzu wurde bei der vorbestehenden Executive Order 10,289 zu Paragraph 1 ein Absatz j hinzugefügt:
E.O. 10,289 von 1951
1. The Secretary of the Treasury is hereby designated and empowered to perform the following-described functions of the President without the approval, ratification, or other action of the President: (http://www.archives.gov/federal-register/codification/executive-order/10289.html)
E.O. 11,110 von 1963 "(j) The authority vested in the President by paragraph (b) of section 43 of the Act of May 12, 1933, as amended (31 U.S.C. 821 (b)), to issue silver certificates... coin standard silver dollars and subsidiary silver currency for their redemption" http://mcadams.posc.mu.edu/prouty_fed.htm
Man könnte sich aber fragen, warum Kennedy das in den Jahren zuvor praktisch unbenutzte Recht der Gelderstellung (der United States Notes) auch auf seinen Finanzminister übertragen hat. Dazu sagt ein Finanzwissenschaftler, dass Kennedy die United States Notes aufgeben wollte und mit dieser Aufgabe seinen Finanzminister betraut habe (http://www.publiceye.org/conspire/flaherty/flaherty9.html). Demgegenüber könnte man natürlich auch spekulieren, dass er vom Recht Gebrauch machen wollte.
President Kennedy broke away from the traditional Democratic tie to silver and told the Treasury to stop selling the metal, which it was almost out of anyway. And he said he would seek repeal of the law requiring the Treasury to buy silver. To the man on the street, it means that eventually he will notice that none of his currency is marked "Silver Certificate." (1:7-8) http://www.jfklibrary.org/Historical+Resources/Archives/Reference+Desk/New+York+Times+Chronology/1961/November.htm
Der Thread hat sich richtig gut entwickelt. Besonderen Danks dabei an Singender Adler.
Es hat ja hier schon einer aufgezeigt, dass die Schulden niemals abgebaut werden. Ich dummer Mensch frage mich dann, was soll die ganze Sparerei - besonders an den Armen der Gesellschaft?
Dann zur Geldmenge die im Umlauf ist, kann es nicht sein, dass da immer wieder Geld gedruckt wird? Mehr als wir wissen?
Ich versuche es mal vereinfacht darzustellen, was ich meine
10 Menschen erhalten 10 Euro, die Gesamtmenge ist also 100 Euro
6 von denen brauchen aber mehr Geld und leihen sich Geld - jeweils 5 Euro von den anderen 4 Personen. Dauer 2 Jahre 10% Zins (gesamt). 6*5 = 30 * 10% = 3Euro. Das bedeutet die Menge Geld die jetzt im Umlauf ist, ist 3% mehr als vor 2 Jahren. Nur wo kommt das Geld her?
Es wird also in den Geldkreislauf Geld hinein gepumpt. Ich frage mich, weshalb pumpt man nicht so viel rein, wie man braucht? Inflation, der Reiche wird noch reicher? Kann ja alles sein, nur so bringt man Länder an der Rand des Kollaps, Bürgerkriege usw.
Aus meiner Sicht müsste es eine Weltbank geben, die die Befugnis und den Willen hat das ganze zu steuern. Die die Geldmenge, die Kreditnehmer und Kreditgeber überwacht. Am besten eine Währung.
Vielleicht sollte man einen Strich machen, alle Konten auf 0 gestellt und neu beginnen. Aus dem jetzigen Schlamassel kommt man eh nicht mehr raus.
Afrigaaner schrieb: Vielleicht sollte man einen Strich machen, alle Konten auf 0 gestellt und neu beginnen. Aus dem jetzigen Schlamassel kommt man eh nicht mehr raus.
Und damit alle vernünftigen Leute verarschen, die mit Geld umgehen können, und alle belohnen, die das eben nicht wollen oder können? Klasse Idee ...
Dann bekäme beispielsweise Schalke den Riesenschuldenberg genullt und bei uns wäre das bescheidene Guthaben weg.
Mal abgesehen von rechtsstaatlichen Fragen, wäre das weder sinnvoll, noch gerecht, sondern asozial.
Afrigaaner schrieb: Vielleicht sollte man einen Strich machen, alle Konten auf 0 gestellt und neu beginnen. Aus dem jetzigen Schlamassel kommt man eh nicht mehr raus.
Und damit alle vernünftigen Leute verarschen, die mit Geld umgehen können, und alle belohnen, die das eben nicht wollen oder können? Klasse Idee ...
Dann bekäme beispielsweise Schalke den Riesenschuldenberg genullt und bei uns wäre das bescheidene Guthaben weg.
Mal abgesehen von rechtsstaatlichen Fragen, wäre das weder sinnvoll, noch gerecht, sondern asozial.
Meine Schulden wären dann aber auch weg. ,-)
Ich sprach weniger von S04 als von Länder und Gemeinden. Weil diese Schulden werden nie mehr getilgt werden. Vielmehr können Spekulanten, Scharlatane und Betrüger heute diese Länder zahlungsunfähig machen.
Afrigaaner schrieb: Vielleicht sollte man einen Strich machen, alle Konten auf 0 gestellt und neu beginnen. Aus dem jetzigen Schlamassel kommt man eh nicht mehr raus.
Und damit alle vernünftigen Leute verarschen, die mit Geld umgehen können, und alle belohnen, die das eben nicht wollen oder können? Klasse Idee ...
Dann bekäme beispielsweise Schalke den Riesenschuldenberg genullt und bei uns wäre das bescheidene Guthaben weg.
Mal abgesehen von rechtsstaatlichen Fragen, wäre das weder sinnvoll, noch gerecht, sondern asozial.
Wie war das? "Alle Jubeljahre mal"? Damals haben die Juden alle 50 Jahre alle Schulden erlassen und Besitztümer neu verteilt. Heute hält man das System mit Währungsreformen am Leben, mitsamt den resultierenden Konsequenzen.
@singender_adler: Ah okay, ich war irgendwie davon ausgegangen, dass die United States Notes erst durch Kennedy in den Umlauf gebracht wurden.
Aber völlig richtig, dem Kongress steht es laut der US-Verfassung zu, Geld in den Umlauf zu bringen und damit auch den Wert zu regulieren.
Section 8 - Powers of Congress To coin Money, regulate the Value thereof, and of foreign Coin, and fix the Standard of Weights and Measures http://www.usconstitution.net/const.html
Stattdessen verschuldet man sich lieber bei privaten Bankiers. Prost.
Wie wahr, wie wahr.
Falls du einem aus meinem Volk, dem Elenden bei dir, Geld leihst,
dann sei gegen ihn nicht wie ein Gläubiger, ihr sollt ihm keinen Zins auferlegen.
Exodus 22,24
Ihr Gläubigen! Nehmt nicht Zins, indem ihr in mehrfachen Beträgen wiedernehmt, was ihr ausgeliehen habt! Und fürchtet Allah! Vielleicht wird es euch dann wohl ergehen. Sure 3:130
@singender_adler
wieder mal ein sehr schöner beitrag von dir! und danke für die vielen weiterführenden links... werd ich heute abend in ruhe mal durchforsten.
ebenfalls nett finde ich die gegenüberstellung von deutscher pro kopf verschuldung gegenüber der amerikanischen. hast du da zufällig auch werte, die den eu-raum betreffen? ich wundere mich nämlich mächtig darüber, dass der euro-kurs gegenüber dem dollar zuletzt so abgesackt ist, wenn man die wirtschaftsdaten und die verschuldungsrate der usa im hinterkopf hat. ich kann mir nicht vorstellen, dass die spekulanten ernsthaft denken, dass die eu auseinanderbricht und so einzelne staaten auf ihren schulden sitzenbleiben. aber es ist derzeit ne menge geld im umlauf, was aus meiner sicht genau diese theorie stützt. ich denke, dass der euro derzeit auf lange sicht äußerst günstig bewertet ist und hab schon überlegt, ob ich nicht bald mal etwas geld in währungsspekulationen investieren sollte.
Danke Die Überlegungen beruhen auch auf dem sehr guten Link von Hessi, http://www.youtube.com/watch?v=Y780J3HFiqI Deine Prognose von EURUSD finde ich sehr plausibel (Bernanke ist Inflation egal), kenne mich allerdings damit nicht wirklich aus. Sofern sich nicht irgendwann Robert Mundell (Nobelpreisträger 1999) und Grundlagentheoretiker des Euro durchsetzt, der eine gemeinsame Währung zwischen USA und Europa fordert (http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/wo-soll-mit-dem-euro-gezahlt-werden-293803/). Ein Analyst von BörseGO (k.A. wie seriös) geht vor so einem Szenario von einem Zeitraum hoher Inflation aus (http://www.godmode-trader.de/nachricht/So-koennte-eine-Waehrungsreform-aussehen-Und-Gold,a1921203.html). Ich weiss nicht, als wie realistisch man so eine Spekulation ansehen kann. Mundell ist allerdings kein Anfänger
Für die EU habe ich leider nur eine etwas unübersichtliche Grafik von Stepmap (Einbindung laut den Infos auf der Seite erlaubt) sowie einige EU-Daten gesehen (http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-EK-10-001/EN/KS-EK-10-001-EN.PDF)
http://www.stepmap.de/karte/staatlicher-schuldenstand-pro-einwohner-118400
Interessant ist auch die Leistungsbilanz:
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Cumulative_Current_Account_Balance_per_capita.png
sehr interessanter ansatz von mundell und von Kühn, dem verfasser des godmode-artikels. hab ich so noch nie wirklich drüber nachgedacht. ich bin langfristig immer von kontinentaler blockbildung ausgegangen... also EU, AU, NAU, Arabische Liga, usw. Der ansatz von den beiden wiederspricht dem zwar nicht, aber rückt andere faktoren ins licht. wenn es in 10 jahren eine noch extremere wirtschaftskriese geben sollte, als die aktuelle, wäre ein solches szenario durchaus denkbar.
besonders verrückt finde ich folgendes:
kennt sich hier jmd genauer aus? kann das jeder staat einfach machen? auch die usa, deren notenbank ja ein privatunternehmen ist?
danke trotzdem! das bedeutet wenn der schuldenstand vor einer währungsreform praktisch egal ist, weil man die schulden anders bewerten darf als das geld was im umlauf ist, dann sind schulden kein argument um eine währungsreform/-union zu verneinen. dementsprechend wäre ein zusammenschluss des europäischen und des amerikanischen wirtschaftsraums ein großer vorteil für beide parteien, egal wie hoch eine partei verschuldet ist.
das hat dann aber mit sicherheit ne inflation zur folge, denk ich mal.
Was hierbei noch vergessen wird ist, es ist ja nicht nur der Staat verschuldet, sondern auch noch jedes Bundesland und fast alle Städte und Gemeinden in Deutschland. Mich würde mal interessieren wie hoch dann der Schuldenstand ist wenn man alle Schulden zusammen zählen würde.
Rein theoretisch kann der Staat bzw. eine ihn regierende politische Mehrheit alles machen - mit der Begrenzung durch Grundgesetz/Grundrechte. Vor einer Währungsreform könnten also zB etwaige Inlandsgläubiger mit einer angemessenen Entschädigung enteignet (Art. 14 III GG) oder evtl. vergesellschaftet (Art. 15 GG) werden (ob Banken als Produktionsmittel gelten ist umstritten), die Entschädigung würde dann während der Währungsreform im vom Staat festgesetzten Verhältnis umgetauscht.
Der Kerngehalt der Grundrechte (Menschenwürdegehalt) ist glücklicherweise über die Ewigkeitsgarantie in Art. 79 III GG gewährleistet (http://de.wikipedia.org/wiki/Ewigkeitsklausel), allerdings theoretisch wiederum nur bis zum Verabschieden einer anderen Verfassung (http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_146.html).
Das ist aber sehr unrealistisch. So wie bisher innerhalb der Finanzkrise gehandelt wird, enteignen die Privatbanken eher den Staat, als umgekehrt - d.h. die Bedingungen einer Währungsreform würden wohl mit einflussreichen Gläubigern ausgehandelt.
Ein interessanter Beitrag zu einer in den Augen eines Fondsgeschäftsführes sicher kommenden Inflationierung:
...Die Notenbanken drucken mehr Geld und pumpen den Markt voll, im Gegenzug reduzieren jedoch die normalen Geschäftsbanken ihr Risiko und damit deren Geldschöpfung und das neutralisiert den Effekt der Notenbanken.
…
Nicht nur die Notenbanken stellen dem Markt Geld zur Verfügung, sondern auch die normalen Geschäftsbanken tun dem über die berühmte „Geld- und Kreditschöpfung“.
…
Jedoch sind viele Banken in den letzten Jahren in Schwierigkeiten geraten bzw. misstrauen den anderen Geschäftsbanken und daher wird der Interbankenhandel sehr stark belastet (Geldschöpfung zwischen den Banken).
Durch Maßnahmen wie Basel I, II und Basel III werden die Banken zusätzlich dazu angehalten, ihr Risiko zu reduzieren bzw. ihr Eigenkapital zu erhöhen und die ausgegebenen Kredite mit Eigenkapital der Banken zu unterlegen.
Dieses Rückführen des Risikos führt zum Reduzieren der reellen Geldmenge im Markt. Die Notenbank versucht aber, wie „wild“ diese Geldmengenreduzierung auszugleichen, um auch den gewünschten Effekt vom billigen Geld (wie zum Beispiel Wirtschaftswachstum, geringe Arbeitslosigkeit, Inflationierung der Schulden) am Markt durchzusetzen.
…
Die nächste Geldspritze der FED wird daher im Sommer 2011 erfolgen und wahrscheinlich ein Volumen von annähernd 1.000 Mrd. US$ erreichen. Ab dieser Kapitalrunde wird es sehr spannend werden, denn die könnte den Durchbruch zur Inflation bedeuten.
...
Wir haben daher noch immer Zeit, uns auf die kommende Inflationierung vorzubereiten.
http://www.be24.at/blog/entry/650869
ps. Das Konstrukt über erst enteignen und dann umtauschen würde sich natürlich nur lohnen, wenn es via Enteignung für die Gläubiger weniger Cash gibt, als beim direkten Umtausch. Würde so in meinen Augen aber zu 99,9999% nicht kommen!
@propain
Die aktuell ca. 1,92 Billionen Euro Staatsschulden umfassen Bund, Länder und Kommunen - langt ja auch (trotz den Spielgeld-Anteilen an der Bundesschuld).
Gläubiger der Schulden (Stand 2005, http://www.bauernkriege.de/reparation.html)
habe gerade dein Alter im Steckbrief gegooeintrachtgelt. Finde ich ganz toll, was man hier, aber leider nicht in der Tagesschau zu sehen bekommt. Hochachtung und weiter so.
J._G.
1. wir bekommen im kommenden sommer vermutlich eine inflation, weil die fed dann ca. 1 billion $ auf den markt schiessen wird.
Frage: wird das eine amerikanische inflation oder eine globale? wenn eine globale... wieso?
2. staaten [mit eigener notenbank] können in sachen finanzen theoretisch eigentlich alles tun und lassen was sie wollen.
Frage: wieso sind dann irland und griechenland unter den eu-rettungsschirm geschlüpft? weil sie keine eigene notenbank mehr haben, sondern die euro-notenbank die notenbank der euro-länder ist?
Die gewaltigen Staatsschulden i.H.V. 1.690.000.000.000 Euro mit im Moment jährlich hinzukommenden 41.000.000.000 Euro Zinsen werden doch wenn man ehrlich ist niemals zurückgezahlt werden können, weshalb die Summe der jetzt verabschiedeten Einsparungen total lächerlich ist. Die folgenden Rechnungen habe ich nicht aufgestellt, also wenn irgendwas Blödsinn ist, bitte ich um Korrektur, halte das ganze aber für schlüssig:
Beispiel 1:
Umrechnung des Staashaushaltes 2010 auf eine Person
Man hat bereits 1.000.000 Euro Schulden die irgendwann auf einen zukommen, davon sind fast 200.000 Euro kurzfristige Schulden. Bei einem Nettogehalt von 23.900 Euro pro Jahr gibt man 32.500 Euro aus. Man lebt über seine Verhältnisse und gibt 8.600 Euro mehr aus als man verdient. Und jetzt beschliesst man 1.000 Euro zu sparen. Was soll das nun bringen? Die Schulden steigen trotzdem um 7.600 Euro pro Jahr. Dann kommen evtl. noch 17.000 Euro weitere Schulden dazu, um der Verwandtschaft die pleite ist mit einem "Rettungspaket" zu helfen. 4.000 Euro gibt man alleine für die Zinsen der Schulden aus. Wie soll man aus diesem Loch jemals rauskommen?
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Beispiel 2:
Schuldentilgung der Staatsschulden mit 10 Mrd. jährlich
Will der Bund pro Jahr zehn Milliarden Euro der Altschulden tilgen, würde es 100 Jahre dauern, bis eine Billion Euro Schulden abgetragen wären. Dazu kämen aber noch Zinsen von derzeit rund 41 Milliarden Euro pro Jahr.
Der Bund müsste also in einem Jahr mindestens 51 Milliarden Euro Überschüsse erwirtschaften, um Zinsen und ein Prozent Tilgung zu finanzieren.
In einem Tilgungsplan sieht das ganze wie folgt aus:
Bei den momentanen Zinskosten beträgt der Zinssatz etwa 4,1 Prozent. Das bedeutet: Im ersten Jahr müsste der Bund 51 Milliarden Euro Zins und Tilgung aufbringen, nach zehn Jahren wären es immer noch 47 Milliarden Euro im Jahr. Im 50. Jahr wären noch rund 31 Milliarden Euro an Zins und Tilgung fällig, nach 75 Jahren noch 21 Milliarden Euro.
Wenn nach 100 Jahren die letzte Rate überwiesen würde, hätte der Bund insgesamt rund drei Billionen Euro an Zinsen und Tilgung bezahlt.
Im Klartext: Der Staat müsste über 100 Jahre hinweg die gigantische Summe von drei Billionen Euro Überschüsse erwirtschaften!
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Wohlgemerkt, hier geht es nur um den Ist-Stand, eine Neuverschuldung würde das ganze explodieren lassen. Glaubt wirklich jemand das dies funktionieren wird?
Zu 1: Hier gibt's bestimmt ein paar VWL'ler, die das besser beurteilen können - ich interpretiere es so:
Wenn die Fondsmanager-Angaben stimmen, dann bekommen die Amerikaner ab dem Sommer (wobei Zeitvorhersagen von Analysten garantiert mit Vorsicht zu geniessen sind) aufgrund der dann "überschwappenden" Geldmenge eine zunehmende Inflation (bei der rasanten Zunahme der Staatsverschuldung und dem Geldregen daraus für die Märkte).
Jetzt kommt es darauf an, was sich im Euroraum in Sachen Zinspolitik der EZB, Geldschöpfung der Privatbanken und Lebensmittel/Rohstoffpreisentwicklung tut. Momentan liegt die Inflation im Euroraum bei 2,2%, die FTD sieht weitere Steigerungen vorprogrammiert (http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:das-kapital-die-inflation-ist-programmiert/50211406.html) - was allerdings keine Horror-Hyperinflation bedeutet. Dennoch gibt's ja weiter einen Run auf Gold (wobei das schon so gestiegen ist, das ich mir - wenn ich in der Verlegenheit wäre Geld zu haben - eher eine nicht überteuert ausgewählte Immobilie/Grundstück kaufen würde).
Zu 2: Die Notenbank kann Scheine drucken, aber auch wenn die Amerikaner sagen, dass sie Dollars auch notfalls mit dem Hubschrauber unters Volk bringen würden (http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_478008&go=performance) bringen in der Realität die Banken das Geld via Kredite an den Mann. Also müsste der Staat diese Geldschöpfung von den Privatbanken übernehmen, um Geld verteilen und von den Zinszahlungen unabhängig zu sein (mit den Inflationsbegrenzungen aus Hessis Video-Link).
Die direkte Vergabe von Krediten an die öffentliche Hand durch die Zentralbank ist im Euroraum seit der zweiten Stufe der Europäischen Währungsunion von 1994 verboten, d. h. der Staat muss sich Geld bei Geschäftsbanken bzw. am Rentenmarkt leihen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geldsch%C3%B6pfung
Die eigene Notenbank würde Irland und Griechenland also nix bringen, sie sind vielmehr von den Privatbanken abhängig - und die machen ihre Kreditvergabe von der Produktivität der Volkswirtschaft und Fähigkeit zur Zinszahlung abhängig.
JFK hatte es damals versucht. Mit Executive Order 11110 erlaubte er der US-Schatzkammer, auf Grundlage von Silberunzen eigenes Geld in Umlauf zu bringen, ohne sich bei den Eigentümern der privaten Federal Reserve zu verschulden. Damit hätte er der privaten FED einiges an Macht entzogen.
http://www.presidency.ucsb.edu/ws/index.php?pid=59049
Er gab den Scheinen den Namen "United States Note":
http://2.bp.blogspot.com/_1l-2XjVuiUk/TOpNkbt4oGI/AAAAAAAABgk/rWkrmt8PF-s/s1600/1963%25245UnitedStatesNoteSnA51298086A.jpg
Vergleich zur Federal Reserve Note:
http://3.bp.blogspot.com/_1l-2XjVuiUk/TOpNcCUW3TI/AAAAAAAABgc/BtmZ61xW72Q/s1600/United%2BStates%2Bof%2BAmerica%2B5%2BDollars%2BFRN-%2B1963A%2BFront.jpg
Als erste Amtshandlung hob der eingesprungene Vizepräsident Lyndon B. Johnson E.O. 11110 auf.
Danke Ich bin in dem Metier aber nur Laie und gerade öfter hier wegen studentischem Vermeidungsverhalten (Examenlernen...). In den nächsten Monaten werde ich das Forum zurückfahren müssen
Aus gegebenem Anlass ein ganz dringender Tip für das Examen: Nie mehr Fußnoten als Text!
Sehr origineller Kommentar zum Thema. Ich bin beeindruckt Wobei ich die Quellen für meine Meinung inkl. Zitate in der Tat gerne zu ausführlich offenlege, was aber auch dem Schutz vor ungültigen Links/Paywall dient. Artikel der öffentlich-rechtlichen TV/Rundfunk-Anstalten werden sogar automatisch depubliziert (http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/internet/depublizieren101.html)...
Die Fussnoten in meiner Diss werden überschaubar aussehen, z.B.
Demarest et al. It's T-ALL about Notch. Oncogene (2008) vol. 27 (38) pp. 5082-91
Die USA hatten parallel zum Geld der privaten Notenbank (Eigentümer der Fed ist nicht der Staat, der Präsident beruft aber das Direktorium, http://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve_System) von 1862 bis de facto 1971 ein staatlich ausgegebenes Geld, die United States Note (http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Notes). Entstehungsgrund war der Finanzbedarf zur Finanzierung des Bürgerkriegs, ab 1914 übernahm dann die Fed das Gelddrucken.
A United States Note… was a type of paper money that was issued from 1862 to 1971 in the U.S… They were originally issued directly into circulation by the U.S. Treasury to pay expenses incurred by the Union during the American Civil War... limit to $450,000,000.
...
The difference between a United States Note and a Federal Reserve Note is that a United States Note represented a "bill of credit" and was inserted by the Treasury directly into circulation free of interest.
http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Notes
Die bereits vorbestehende Möglichkeit zum Drucken von Geld auf Silberstandard zeigt sich auch bei der Executive Order 11,110, denn die übertrug die Umsetzung nur auch vollständig auf den Finanzminister.
Hierzu wurde bei der vorbestehenden Executive Order 10,289 zu Paragraph 1 ein Absatz j hinzugefügt:
E.O. 10,289 von 1951
1. The Secretary of the Treasury is hereby designated and empowered to perform the following-described functions of the President without the approval, ratification, or other action of the President:
(http://www.archives.gov/federal-register/codification/executive-order/10289.html)
E.O. 11,110 von 1963
"(j) The authority vested in the President by paragraph (b) of section 43 of the Act of May 12, 1933, as amended (31 U.S.C. 821 (b)), to issue silver certificates... coin standard silver dollars and subsidiary silver currency for their redemption"
http://mcadams.posc.mu.edu/prouty_fed.htm
Man könnte sich aber fragen, warum Kennedy das in den Jahren zuvor praktisch unbenutzte Recht der Gelderstellung (der United States Notes) auch auf seinen Finanzminister übertragen hat. Dazu sagt ein Finanzwissenschaftler, dass Kennedy die United States Notes aufgeben wollte und mit dieser Aufgabe seinen Finanzminister betraut habe (http://www.publiceye.org/conspire/flaherty/flaherty9.html). Demgegenüber könnte man natürlich auch spekulieren, dass er vom Recht Gebrauch machen wollte.
President Kennedy broke away from the traditional Democratic tie to silver and told the Treasury to stop selling the metal, which it was almost out of anyway. And he said he would seek repeal of the law requiring the Treasury to buy silver. To the man on the street, it means that eventually he will notice that none of his currency is marked "Silver Certificate." (1:7-8)
http://www.jfklibrary.org/Historical+Resources/Archives/Reference+Desk/New+York+Times+Chronology/1961/November.htm
Es hat ja hier schon einer aufgezeigt, dass die Schulden niemals abgebaut werden. Ich dummer Mensch frage mich dann, was soll die ganze Sparerei - besonders an den Armen der Gesellschaft?
Dann zur Geldmenge die im Umlauf ist, kann es nicht sein, dass da immer wieder Geld gedruckt wird? Mehr als wir wissen?
Ich versuche es mal vereinfacht darzustellen, was ich meine
10 Menschen erhalten 10 Euro, die Gesamtmenge ist also 100 Euro
6 von denen brauchen aber mehr Geld und leihen sich Geld - jeweils 5 Euro von den anderen 4 Personen. Dauer 2 Jahre 10% Zins (gesamt). 6*5 = 30 * 10% = 3Euro. Das bedeutet die Menge Geld die jetzt im Umlauf ist, ist 3% mehr als vor 2 Jahren. Nur wo kommt das Geld her?
Es wird also in den Geldkreislauf Geld hinein gepumpt. Ich frage mich, weshalb pumpt man nicht so viel rein, wie man braucht? Inflation, der Reiche wird noch reicher?
Kann ja alles sein, nur so bringt man Länder an der Rand des Kollaps, Bürgerkriege usw.
Aus meiner Sicht müsste es eine Weltbank geben, die die Befugnis und den Willen hat das ganze zu steuern. Die die Geldmenge, die Kreditnehmer und Kreditgeber überwacht. Am besten eine Währung.
Vielleicht sollte man einen Strich machen, alle Konten auf 0 gestellt und neu beginnen. Aus dem jetzigen Schlamassel kommt man eh nicht mehr raus.
Gruß Afrigaaner
Und damit alle vernünftigen Leute verarschen, die mit Geld umgehen können, und alle belohnen, die das eben nicht wollen oder können? Klasse Idee ...
Dann bekäme beispielsweise Schalke den Riesenschuldenberg genullt und bei uns wäre das bescheidene Guthaben weg.
Mal abgesehen von rechtsstaatlichen Fragen, wäre das weder sinnvoll, noch gerecht, sondern asozial.
Meine Schulden wären dann aber auch weg. ,-)
Ich sprach weniger von S04 als von Länder und Gemeinden.
Weil diese Schulden werden nie mehr getilgt werden. Vielmehr können Spekulanten, Scharlatane und Betrüger heute diese Länder zahlungsunfähig machen.
Gruß Afrigaaner
Wie war das? "Alle Jubeljahre mal"? Damals haben die Juden alle 50 Jahre alle Schulden erlassen und Besitztümer neu verteilt. Heute hält man das System mit Währungsreformen am Leben, mitsamt den resultierenden Konsequenzen.
@singender_adler: Ah okay, ich war irgendwie davon ausgegangen, dass die United States Notes erst durch Kennedy in den Umlauf gebracht wurden.
Aber völlig richtig, dem Kongress steht es laut der US-Verfassung zu, Geld in den Umlauf zu bringen und damit auch den Wert zu regulieren.
Section 8 - Powers of Congress
To coin Money, regulate the Value thereof, and of foreign Coin, and fix the Standard of Weights and Measures
http://www.usconstitution.net/const.html
Stattdessen verschuldet man sich lieber bei privaten Bankiers. Prost.