Gestern lief auf arte der Film Camp 14, ich habe in meinem blog mal ne Zusammenfassung geschrieben - mit etlichen links zum thema "Arbeitslager in Nordkorea".
Vieles erinnert an die KZ's während des Zweiten Weltkrieges, vieles ist aber auch sehr eigen. Gleich ist die Folter, die Kontrolle, der Tod. Unfassbare Zustände in einem abgeschotteten Land mit einem unglaublichen Führerkult.
Vielleicht interessiert sich ja jemand für dieses Thema, hier der link zur Doku bei Amazon:
Ich habe die Doku gesehen - einfach unfassbar was ein Mensch alles erleiden kann und wie systematisch eine Seele verstümmelt wird.
Was mir komplett den Schlaf geraubt hat waren die Aussagen von Shin Dong-hyuk, das er Sehnsucht nach dem Leben im Lager hat, weil er sein reines Herz vermisst. Ich grüble noch immer, meine es verstanden zu haben - und es verstört mich.
sitzfussballer schrieb: ... Was mir komplett den Schlaf geraubt hat waren die Aussagen von Shin Dong-hyuk, das er Sehnsucht nach dem Leben im Lager hat, weil er sein reines Herz vermisst. Ich grüble noch immer, meine es verstanden zu haben - und es verstört mich...
das geht mir genau so, das unfassbare ist ja nicht nur das grauen, sondern auch das bewusstsein, das entsteht. für uns unbegreifbar. und es stellt natürlich auch unsere wahrnehmung in frage. seltsame welt.
Was mir komplett den Schlaf geraubt hat waren die Aussagen von Shin Dong-hyuk, das er Sehnsucht nach dem Leben im Lager hat, weil er sein reines Herz vermisst. Ich grüble noch immer, meine es verstanden zu haben - und es verstört mich.
das hat mich auch fertig gemacht. Aber auch wie emotionslos die Hinrichtung von Mutter und Bruder hingenommen wurde.
Zeigt mir daß man gar nicht früh genug anfangen kann Kindern Dinge wie Liebe, Empathie usw. beizubringen/vorzuleben.
Unbegreifbar und verstörend sind zwei treffende Worte in diesem Thread. Ich bin nach diesen etwas mehr als eineinhalb Stunden verstört, aber auch dankbar dafür, eine solch grausam misshandelte Seele nicht vollends verstehen zu können, denn letztlich muss man dies wohl selbst erfahren haben, um das ganze Ausmaß des Schreckens begreifen zu können.
Der Inhalt der Schilderungen ging mir schon an die Nieren, aber letztlich noch viel mehr die Art und Weise, wie er sie vorgetragen hat. Ein Mensch, der den Rest seines Lebens weiter versuchen muss, Dinge zu lernen die für uns seit dem Kleinkindalter selbstverständlich sind. Vertrauen, Zuneigung, Empathie, Mitgefühl...
Ein großer Dank an dieser Stelle an Marc Wiese, der eine sehr nüchterne Dokumentation geschaffen hat ohne irgend eine Form von Pathos zu verwenden oder die beiden interviewten Wächter bewusst als Monster dazustellen. Diese Art und Weise der Darstellung verleiht dem ganze eine unglaubliche Intestität, denn man wird gezwungen, sich mit den Aussagen ausführlich zu beschäften, da man sie nicht in ein bekanntes Klischee einordnen kann. Als Zuschauer versucht man daher die ganze Zeit über, das Gesehene einzuordnen und bleibt am Ende eigentlich ratlos zurück, wie so etwas im hier und heute immer noch sein kann.
Was die beiden Wächter betrifft: Diese beiden sind innerlich genauso verkrüppelt worden durch dieses menschenverachtende System wie die, die sie selbst über Jahre misshandelt, gefoltert und getötet haben. Ein Teil von mir wollte zu Beginn des Films einen Grund, diese beiden verachten zu dürfen, aber am Ende empfand ich nichts anderes als Mitleid. Die wahren Täter kommen in dem Film nicht zu Wort...
Was die beiden Wächter betrifft: Diese beiden sind innerlich genauso verkrüppelt worden durch dieses menschenverachtende System wie die, die sie selbst über Jahre misshandelt, gefoltert und getötet haben. Ein Teil von mir wollte zu Beginn des Films einen Grund, diese beiden verachten zu dürfen, aber am Ende empfand ich nichts anderes als Mitleid. Die wahren Täter kommen in dem Film nicht zu Wort...
Es fällt halt schwer die Beiden auch als Opfer zu sehen, weil man innerlich sofort aufschreit "aber die haben doch……" Wenn man es schafft das zu unterdrücken sind sie genau so zu bemitleiden wie die Insassen des Lagers. Auch ihre Wunden und ganz besonders ihr Schuldgefühl werden wohl niemals heilen.
schade, dass man nicht erfahren hat, wie und aus welchen gründen die wärter nordkorea verlassen haben. aber auch bei mir stellte sich nicht der reflex "die schweine" ein. letztlich wird es eine sache der lagerinsaßen sein, die geschichte, ihre geschichte, aufzuarbeiten - und mit ihrem bewusstsein zu beurteilen.
Beverungen schrieb: letztlich wird es eine sache der lagerinsaßen sein, die geschichte, ihre geschichte, aufzuarbeiten - und mit ihrem bewusstsein zu beurteilen.
Sie werden dazu aber Hilfe brauchen.
Kennst Du Dan Bar-On ? Israelischer Therapeut, der sich sehr viel mit Opfer-Täter Therapie beschäftigt hat. Er hat z.B. Kinder von Nazis und Kinder von deren Opfern zusammengebracht und es tatsächlich geschafft ein bisschen zu heilen. Martin Bormann jr. z.B. war bei dem Projekt auch dabei. Er hat sein ganzes Leben lang unter der Last gelitten Sohn seines Vaters zu sein. Er hatte Depressionen, sehr viele lebensbedrohliche Krankheiten und Unfälle. Nachdem er an diesem Projekt teilgenommen hat, ging es ihm besser. Er führte dann ein relativ normales Leben.
Dan Bar-On hat auch mit Israelis und Palästinensern gearbeitet.
Ich habe seine Bücher gelesen und war wirklich beeindruckt von seiner Arbeit.
im falle der öffnung wird es sicherlich eine form der hilfe brauchen - aber derzeit scheint es mir unmöglich, den bewusstseinsstand sowohl der opfer als auch der täter auch nur ansatzweise begreifen zu können.
info: wahl in nordkorea - 100% kim. der rest im lager.
Vieles erinnert an die KZ's während des Zweiten Weltkrieges, vieles ist aber auch sehr eigen. Gleich ist die Folter, die Kontrolle, der Tod. Unfassbare Zustände in einem abgeschotteten Land mit einem unglaublichen Führerkult.
Vielleicht interessiert sich ja jemand für dieses Thema, hier der link zur Doku bei Amazon:
http://www.amazon.de/Camp-14-Total-Control-Zone/dp/B00DI6MD08
Zur Zeit läuft der Film noch in der mediathek:
http://www.arte.tv/guide/de/043122-000/camp-14-total-control-zone?autoplay=1
Schauderhaft, daß es sowas heute noch gibt. Das ist die Hölle.
Bewegt hat mich auch folgende "Doku", falls es jemand nicht kennt:
Homs - Ein zerstörter Traum ... bei Arte (Mediathek)
Ist zwar nicht Nordkorea, aber auch in Syrien geschieht unbegreifliches.
Ist aber schon ziemlich harte Kost. Ich weiß nicht ob ich heute Nacht so gut schlafen kann.
Was mir komplett den Schlaf geraubt hat waren die Aussagen von Shin Dong-hyuk, das er Sehnsucht nach dem Leben im Lager hat, weil er sein reines Herz vermisst.
Ich grüble noch immer, meine es verstanden zu haben - und es verstört mich.
Habe ich auch gesehen. Unfassbar, dass sowas in der heutigen Zeit noch möglich ist.
das geht mir genau so, das unfassbare ist ja nicht nur das grauen, sondern auch das bewusstsein, das entsteht. für uns unbegreifbar. und es stellt natürlich auch unsere wahrnehmung in frage. seltsame welt.
Danke für den Tipp. Würde gerne schauen, bekomme aber immer folgenden Hinweis: Es tut uns leid. Error loading stream. Could not connect to server.
Noch jemand das Problem?
habs gerade nochmal probiert, läuft problemlos an.
das hat mich auch fertig gemacht. Aber auch wie emotionslos die Hinrichtung von Mutter und Bruder hingenommen wurde.
Zeigt mir daß man gar nicht früh genug anfangen kann Kindern Dinge wie Liebe, Empathie usw. beizubringen/vorzuleben.
Der Inhalt der Schilderungen ging mir schon an die Nieren, aber letztlich noch viel mehr die Art und Weise, wie er sie vorgetragen hat. Ein Mensch, der den Rest seines Lebens weiter versuchen muss, Dinge zu lernen die für uns seit dem Kleinkindalter selbstverständlich sind. Vertrauen, Zuneigung, Empathie, Mitgefühl...
Ein großer Dank an dieser Stelle an Marc Wiese, der eine sehr nüchterne Dokumentation geschaffen hat ohne irgend eine Form von Pathos zu verwenden oder die beiden interviewten Wächter bewusst als Monster dazustellen. Diese Art und Weise der Darstellung verleiht dem ganze eine unglaubliche Intestität, denn man wird gezwungen, sich mit den Aussagen ausführlich zu beschäften, da man sie nicht in ein bekanntes Klischee einordnen kann. Als Zuschauer versucht man daher die ganze Zeit über, das Gesehene einzuordnen und bleibt am Ende eigentlich ratlos zurück, wie so etwas im hier und heute immer noch sein kann.
Was die beiden Wächter betrifft: Diese beiden sind innerlich genauso verkrüppelt worden durch dieses menschenverachtende System wie die, die sie selbst über Jahre misshandelt, gefoltert und getötet haben. Ein Teil von mir wollte zu Beginn des Films einen Grund, diese beiden verachten zu dürfen, aber am Ende empfand ich nichts anderes als Mitleid. Die wahren Täter kommen in dem Film nicht zu Wort...
Es fällt halt schwer die Beiden auch als Opfer zu sehen, weil man innerlich sofort aufschreit "aber die haben doch……" Wenn man es schafft das zu unterdrücken sind sie genau so zu bemitleiden wie die Insassen des Lagers. Auch ihre Wunden und ganz besonders ihr Schuldgefühl werden wohl niemals heilen.
ps: wenn es deine augen zulassen, es gibt auch ein buch über die flucht aus camp 14
http://www.amazon.de/Flucht-aus-Lager-Blaine-Harden/dp/3421045704
Leider nein, da ist Hopfen und Malz verloren, ich lese nur noch hier im Forum mit Zoom oder Leselupe, da es hier eine klare Schrift mit Kontrast gibt!
Sie werden dazu aber Hilfe brauchen.
Kennst Du Dan Bar-On ? Israelischer Therapeut, der sich sehr viel mit Opfer-Täter Therapie beschäftigt hat. Er hat z.B. Kinder von Nazis und Kinder von deren Opfern zusammengebracht und es tatsächlich geschafft ein bisschen zu heilen. Martin Bormann jr. z.B. war bei dem Projekt auch dabei. Er hat sein ganzes Leben lang unter der Last gelitten Sohn seines Vaters zu sein. Er hatte Depressionen, sehr viele lebensbedrohliche Krankheiten und Unfälle. Nachdem er an diesem Projekt teilgenommen hat, ging es ihm besser. Er führte dann ein relativ normales Leben.
Dan Bar-On hat auch mit Israelis und Palästinensern gearbeitet.
Ich habe seine Bücher gelesen und war wirklich beeindruckt von seiner Arbeit.
im falle der öffnung wird es sicherlich eine form der hilfe brauchen - aber derzeit scheint es mir unmöglich, den bewusstseinsstand sowohl der opfer als auch der täter auch nur ansatzweise begreifen zu können.
info: wahl in nordkorea - 100% kim. der rest im lager.