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Heute, Birma (Burma/Myanmar)[TV Tipp 02.11. - Free Zarganar#218]

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niemainz schrieb:
...Ich habe das Land selbst "bereist" und viele Menschen kennengelernt...


Dazu würde ich gerne eine wenig mehr erfahren - gibt ja nicht viele, die schon dort waren.
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HeinzGründel schrieb:
Was erwartest du denn ?

 Soll jetzt die 101. Airborne über Rangoon abspringen?


Wenn schon, dann doch eher über der Hauptstadt. Mittlerweile weiß man ja zumindest wieder, wo diese ist... *klick*
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Bigbamboo schrieb:
igorpamic schrieb:

... Du hast mir nicht erklärt, warum ich "plumpe Amerikahetze" betreibe, ...


Du hast mich zwar nicht direkt angesprochen, aber das reihe ich schon in die Kategorie plumpe Amerikahetze ein:

igorpamic schrieb:
... Ist eben kein "Schurkenstaat" von der "Achse des Bösen"... Da ließt George dabbeljuu lieber den Sportteil und gähnt leise vor sich hin...


Vor allem, wenn man selbst, wie ich auch, lieber seine Meinung in einem Fußballforum, also quasi im Sportteil des Internets, veröffentlicht und nicht für die Freiheit in Burma, Birma, Mynmar oder was auch immer aktiv wird...

Just my two cents.


Ich hab, dich nicht direkt angesprochen, ich hab dich überhaupt nicht angesprochen.
Ich kann zwar immer noch nicht verstehen, daß man einen etwas ironisch gemeinten Satz gleich als plumpe Amerikahetze versteht, aber du mußt ja wissen wo die Grenze zwischen Realismus und Satire ist.

Dem zweiten Zitat entnehme ich, daß du uneingeschränkt zu amerikanischen Aktivitäten stehst, weil sie ja wenigstens etwas tun. Entschuldigung, ich werde gleich noch auf die Bank fahren und 5 Euro für Birma, Burma etc. spenden. Das steht dann im Verhältnis zu den amerikanischen Einflüssen. Wenn Ich bedenke, was im Irak an Kohle und an Menschen verschleudert worden ist, kommt so ein billiges Embargo doch gerade recht...
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igorpamic schrieb:
Bigbamboo schrieb:
igorpamic schrieb:

... Du hast mir nicht erklärt, warum ich "plumpe Amerikahetze" betreibe, ...


Du hast mich zwar nicht direkt angesprochen, aber das reihe ich schon in die Kategorie plumpe Amerikahetze ein:

igorpamic schrieb:
... Ist eben kein "Schurkenstaat" von der "Achse des Bösen"... Da ließt George dabbeljuu lieber den Sportteil und gähnt leise vor sich hin...


Vor allem, wenn man selbst, wie ich auch, lieber seine Meinung in einem Fußballforum, also quasi im Sportteil des Internets, veröffentlicht und nicht für die Freiheit in Burma, Birma, Mynmar oder was auch immer aktiv wird...

Just my two cents.


Ich hab, dich nicht direkt angesprochen, ich hab dich überhaupt nicht angesprochen.

Nun ja, in einem öffentlichen Forum spricht man eigentlich immer alle Teilnehmer indirekt an, aber egal!
igorpamic schrieb:

Ich kann zwar immer noch nicht verstehen, daß man einen etwas ironisch gemeinten Satz gleich als plumpe Amerikahetze versteht, aber du mußt ja wissen wo die Grenze zwischen Realismus und Satire ist.

Dem zweiten Zitat entnehme ich, daß du uneingeschränkt zu amerikanischen Aktivitäten stehst, weil sie ja wenigstens etwas tun.

Wo Du das entnimmst, würde interessiert mich jetzt aber wirklich interessieren
igorpamic schrieb:

Entschuldigung, ich werde gleich noch auf die Bank fahren und 5 Euro für Birma, Burma etc. spenden.

Gut.
igorpamic schrieb:

Das steht dann im Verhältnis zu den amerikanischen Einflüssen. Wenn Ich bedenke, was im Irak an Kohle und an Menschen verschleudert worden ist, kommt so ein billiges Embargo doch gerade recht...


Was sollten die USA bzw. die am Irak-Krieg beteiligten denn Deiner Meinung nach tun?
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Nun, Bigbamboo hat es bereits geschrieben, deshalb brauche ich es nicht zu wiederholen.
Sollte es Satire gewesen sein, erlaube ich mir sie als schlecht zu bezeichnen.

Was mir zudem auffällt ist deine Unfähigkeit zu differenzieren.
Wer darauf hinweist, dass die USA nicht völlig tatenlos zusehen (ohne diese Taten ob ihrer Sinnhaftigkeit zu werten) ist in deinen Augen gleich Sympathisant der Regierung bzw ihrer Politik.
Das ist dann möglicherweise weit von der Realität entfernt, für dich jedoch Tatsache.

Nun warte ich noch auf deine Begründung für meine vermeintliche Naivität.
Gerne auch per PN, damit wir hier weiter beim Thema bleiben, das eigentlich nicht "Außenpolitik der USA" heißt.
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Bigbamboo schrieb:
niemainz schrieb:
...Ich habe das Land selbst "bereist" und viele Menschen kennengelernt...

Dazu würde ich gerne eine wenig mehr erfahren - gibt ja nicht viele, die schon dort waren.


Dies war sicher meine "beeindruckenste" meiner vielen Reisen.

Über Bangkok bin ich nach Yangoon (Rangon) eingereist. Leider geht so eine Reise nach Myanmar nicht "auf eigene Faust", sondern man ist auf einen Veranstalter angewiesen.
In Yangoon ist natürlich vor Allem die Schwedagon Pagode, eines der heiligsten Tempel der Buddhisten, sehenswert: Gold über Gold. Regelmäßig kommen in den Nachmittagsstunden Freiwillige, die die gesamte Anlage peinlich sauber kehren.
Ansonsten gibt es weitere interessante Tempel, Märkte und Kolonialbauten der Engländer zu besichtigen.
Da auch hier in der Hauptstadt wenige "Langnasen" zu sehen sind, wird man auch hier bestaunt - aber auf sehr zurückhaltende Art.

Von Yabgoon ging es nach Mandalay per Flieger. Hier alles etwas beschaulicher und ruhiger.
In Mandalay bin ich in einen Dampfer eingescheckt zur Flusskreuzfahrt nach Bagan. Diese Tour Mandalay - Bagan war ein Traum. Ein wenig vergleichbar wie eine Nilkreuzfahrt.
Dieser Dampfer war ein alter Rheindampfer, der die Strecke von Basel nach Amsterdam absolviert hatte. In einer vielwöchentlichen Tour wurde dieses Schiff zum Ayeyarvade (Irrawaddy) transportiert. Hier verrichtet es seinen Dienst auf diesem Fluss. Man hat diesen Rheindampfer angeheuert, da er nur wenig Tiefgang hat, denn der Fluss ist nicht sehr tief und es gibt eine Menge Untiefen. Diese Flusskreuzfahrt ist bekannt aus dem Roman von Kippling "Road to Mandalay". Der Käptn war ganz stolz, mir die deutschen Maschinenaufschriften zu zeigen.
Unterwegs gabs dann mehrer Halts mit verschiedenen Besichtigungen.
Ich hatte den Riesenvorteil, dass ich bei dieser Fahrt der einzig deutschprachige Passagier war und ich eine deutschsprachige burmesische Führerin für mich alleine hatte. Diese war natürlich überall bekannt, so wurden wir oft in die Privathäuser zu Tee, usw. eingeladen. Auch standen wir brav morgens in der Schlange der Ortsbevölkerung, um den vorbeiziehenden Mönchen zu spenden.
Ineressant noch zu wissen, dass sich nicht die Mönche für die Opfergaben bedanken, sondern du selbst, dass die Mönche die Gaben angenommen haben, denn so haben sie dir ja die Gelegenheit gegeben, eine gute Tat zu tun.

In einem Ort waren wir in einem Tempel, wo gerade für einen Mönchnovizen eine Feier abgehalten wurde.
Die Eltern dieses Novizen ließen anfragen, ob sie mich zum Essen einladen dürften. Das war natürlich für mich wie ein Sechser im Lotto, denn 1. liebe ich die asiatische Küche und 2. war auf dem Schiff ein englischer Koch engagiert. Mehr brauch ich glaube ich nicht zu erzählen. Das Essen schmeckte göttlich - gekocht von steinalten Nonnen.
Während des Essens wurde ich natürlich von den Gästen bestaunt wie ein Naturwunder und die Eltern kamen erneut und fragten die Reiseleiterin, ob sie mich fotografieren dürften. Sie erklärte mir, dass diese Eltern bald platzten vor Stolz, dass ich die Einladung angenommen hatte und mir auch offensichtlich das Essen schmeckte. Wenn sie nun in ihr Dorf zurück kämen, wären sie mit meinem Foto, die Kings.
Nach dem Essen musste ich natürlich den Nonnen noch Komplimente wegen ihres Essens machen (und natürlich etwas spenden). Die haben - fast zahnlos - gekichert wie die Teenager.
Am Ende dieser Schiffstour gings nach Bagan (Weltkulturerbe) mit seinen tausenden von Pagoden und Tempel. Es gibt auf der Welt keine größer Anzahl von Sakralbauten auf einem Fleck. Beeindruckend.

Der Abschluss meiner Myanmarreise war ein Flug zum Inle-See. Auf diesem sehr großen See gibt es riesige schwimmende Gärten, wo vor Allem Gemüse angebaut wird. Bekannt ist der See durch die "Beinruderer". Die Fischer halten ein Ruder stehend mit einem Bein, so haben sie beide Hände frei, um ihre Netze auszuwerfen.
Auch hier war ich natürlich beim Bootsführer der Sightseeingtour zu Hause zu Tee und Gebäck eingeladen. Es macht die stolz wie Bolle, wenn sie einen Touristen bewirten können.

Ich habe Myanmar als wunderschönes Land mit wunderbaren Menschen kennen gelernt. Kein Erwachsener käme auf die Idee um irgend etwas zu Betteln - viel zu stolz. Kinder werden scharf zurechtgewiesen, wenn sie einen nach einem Kugelschreiber fragen.

Es erhebt sich natürlich noch die Frage: sollte man überhaupt in dieses Land reisen? Unterstützt man damit die Machthaber?
Diese Frage habe ich ausgiebig mit den Einheimischen diskutiert. Die einhellige Meinung war: ja. Wenn keiner mehr käme, wären sie gänzlich abgeschnitten von der Welt (kein Internet, kein Mobiltelefon!). So sehen sie noch ein kleines Fenster und können ihre Eindrücke sammeln.

Also noch einmal: meine beeindruckenste Reise überhaupt!
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niemainz schrieb:
...
Es erhebt sich natürlich noch die Frage: sollte man überhaupt in dieses Land reisen? Unterstützt man damit die Machthaber?
Diese Frage habe ich ausgiebig mit den Einheimischen diskutiert. Die einhellige Meinung war: ja. Wenn keiner mehr käme, wären sie gänzlich abgeschnitten von der Welt (kein Internet, kein Mobiltelefon!). So sehen sie noch ein kleines Fenster und können ihre Eindrücke sammeln.

Also noch einmal: meine beeindruckenste Reise überhaupt!


Da ich ziemlicher Südostasien-Fan bin, habe ich auch schon öfters mit dem Gedanken an eine Reise nach Burma gespielt, vor allem Mandalay reizt hier natürlich. Ich hab' mir jedoch die gleich Frage wir Du gestellt, kam aber zu einem Nein. Deine Argumente warum man hinfahren sollte, teile ich, an Asienreisen gefällt mir jedoch gerade die persönliche Freiheit, welche man dort erleben kann. Und da hatte ich große Bedenken. Wie schaute das denn aus? Konntest Du hingehen, wo Du wolltest oder hattest Du ständig Aufpasser dabei?

Hoffentlich bessert sich nun dort die Lage!

PS: Vielen Dank für den schönen Bericht!
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@ niemainz

Danke für Deine Eindrücke aus erster Hand. Was die Frage anbelangt, ob es sinnvoll sei, nach Birma/Burma/Myanmar zu reisen, beziehe ich mich gern auf eine Äußerung aus dem Land selbst (freilich nicht von Seiten der Militärs): gut und hoch willkommen seien Individualtouristen, da diese of their very own dort unterwegs seien, sich selbst eine Meinung bilden und die Akzente ihrer Reise frei setzen könnten. Organisierte Reisen hingegen würden eher - nicht zuletzt ökonomisch - das Unrechtsregime stärken - frelich ganz entgegen der Intention der Reisenden selber. Eine interessante Differenzierung, die freilich über Birma hinaus Geltung hat (denkt man etwa an Tibet).
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niemainz schrieb:
Bigbamboo schrieb:
niemainz schrieb:
...Ich habe das Land selbst "bereist" und viele Menschen kennengelernt...

Dazu würde ich gerne eine wenig mehr erfahren - gibt ja nicht viele, die schon dort waren.


Dies war sicher meine "beeindruckenste" meiner vielen Reisen.

Über Bangkok bin ich nach Yangoon (Rangon) eingereist. Leider geht so eine Reise nach Myanmar nicht "auf eigene Faust", sondern man ist auf einen Veranstalter angewiesen.
In Yangoon ist natürlich vor Allem die Schwedagon Pagode, eines der heiligsten Tempel der Buddhisten, sehenswert: Gold über Gold. Regelmäßig kommen in den Nachmittagsstunden Freiwillige, die die gesamte Anlage peinlich sauber kehren.
Ansonsten gibt es weitere interessante Tempel, Märkte und Kolonialbauten der Engländer zu besichtigen.
Da auch hier in der Hauptstadt wenige "Langnasen" zu sehen sind, wird man auch hier bestaunt - aber auf sehr zurückhaltende Art.

Von Yabgoon ging es nach Mandalay per Flieger. Hier alles etwas beschaulicher und ruhiger.
In Mandalay bin ich in einen Dampfer eingescheckt zur Flusskreuzfahrt nach Bagan. Diese Tour Mandalay - Bagan war ein Traum. Ein wenig vergleichbar wie eine Nilkreuzfahrt.
Dieser Dampfer war ein alter Rheindampfer, der die Strecke von Basel nach Amsterdam absolviert hatte. In einer vielwöchentlichen Tour wurde dieses Schiff zum Ayeyarvade (Irrawaddy) transportiert. Hier verrichtet es seinen Dienst auf diesem Fluss. Man hat diesen Rheindampfer angeheuert, da er nur wenig Tiefgang hat, denn der Fluss ist nicht sehr tief und es gibt eine Menge Untiefen. Diese Flusskreuzfahrt ist bekannt aus dem Roman von Kippling "Road to Mandalay". Der Käptn war ganz stolz, mir die deutschen Maschinenaufschriften zu zeigen.
Unterwegs gabs dann mehrer Halts mit verschiedenen Besichtigungen.
Ich hatte den Riesenvorteil, dass ich bei dieser Fahrt der einzig deutschprachige Passagier war und ich eine deutschsprachige burmesische Führerin für mich alleine hatte. Diese war natürlich überall bekannt, so wurden wir oft in die Privathäuser zu Tee, usw. eingeladen. Auch standen wir brav morgens in der Schlange der Ortsbevölkerung, um den vorbeiziehenden Mönchen zu spenden.
Ineressant noch zu wissen, dass sich nicht die Mönche für die Opfergaben bedanken, sondern du selbst, dass die Mönche die Gaben angenommen haben, denn so haben sie dir ja die Gelegenheit gegeben, eine gute Tat zu tun.

In einem Ort waren wir in einem Tempel, wo gerade für einen Mönchnovizen eine Feier abgehalten wurde.
Die Eltern dieses Novizen ließen anfragen, ob sie mich zum Essen einladen dürften. Das war natürlich für mich wie ein Sechser im Lotto, denn 1. liebe ich die asiatische Küche und 2. war auf dem Schiff ein englischer Koch engagiert. Mehr brauch ich glaube ich nicht zu erzählen. Das Essen schmeckte göttlich - gekocht von steinalten Nonnen.
Während des Essens wurde ich natürlich von den Gästen bestaunt wie ein Naturwunder und die Eltern kamen erneut und fragten die Reiseleiterin, ob sie mich fotografieren dürften. Sie erklärte mir, dass diese Eltern bald platzten vor Stolz, dass ich die Einladung angenommen hatte und mir auch offensichtlich das Essen schmeckte. Wenn sie nun in ihr Dorf zurück kämen, wären sie mit meinem Foto, die Kings.
Nach dem Essen musste ich natürlich den Nonnen noch Komplimente wegen ihres Essens machen (und natürlich etwas spenden). Die haben - fast zahnlos - gekichert wie die Teenager.
Am Ende dieser Schiffstour gings nach Bagan (Weltkulturerbe) mit seinen tausenden von Pagoden und Tempel. Es gibt auf der Welt keine größer Anzahl von Sakralbauten auf einem Fleck. Beeindruckend.

Der Abschluss meiner Myanmarreise war ein Flug zum Inle-See. Auf diesem sehr großen See gibt es riesige schwimmende Gärten, wo vor Allem Gemüse angebaut wird. Bekannt ist der See durch die "Beinruderer". Die Fischer halten ein Ruder stehend mit einem Bein, so haben sie beide Hände frei, um ihre Netze auszuwerfen.
Auch hier war ich natürlich beim Bootsführer der Sightseeingtour zu Hause zu Tee und Gebäck eingeladen. Es macht die stolz wie Bolle, wenn sie einen Touristen bewirten können.

Ich habe Myanmar als wunderschönes Land mit wunderbaren Menschen kennen gelernt. Kein Erwachsener käme auf die Idee um irgend etwas zu Betteln - viel zu stolz. Kinder werden scharf zurechtgewiesen, wenn sie einen nach einem Kugelschreiber fragen.

Es erhebt sich natürlich noch die Frage: sollte man überhaupt in dieses Land reisen? Unterstützt man damit die Machthaber?
Diese Frage habe ich ausgiebig mit den Einheimischen diskutiert. Die einhellige Meinung war: ja. Wenn keiner mehr käme, wären sie gänzlich abgeschnitten von der Welt (kein Internet, kein Mobiltelefon!). So sehen sie noch ein kleines Fenster und können ihre Eindrücke sammeln.

Also noch einmal: meine beeindruckenste Reise überhaupt!


Sehr schöner Bericht!

Ähnliches hab ich von einer Arbeitskollegin gehört, die 6 Wochen als Backpackerin dort unterwegs war.
Als Asienfreund (meist Sri Lanka) steht Myanmar ganz oben auf meiner Liste der noch zu bereisenden Länder.
Bleibt zu hoffen, dass die augenblicklichen Ereignisse ein gutes Ende für die Bevölkerung finden.
Je weniger die Weltöffentlichkeit jetzt die Augen verschliesst und je mehr auf China (!!) eingewirkt wird, desto grösser die Chancen dazu.
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Tatsache ist doch, dass die Junta seit vielen Jahren ihr Unterdrückerregime aufrechterhalten kann. Die USA haben mit ihren alibihaften Embargo- und Boykottmaßnahmen nichts, bzw. nur der Bevölkerung schädliches erreicht.
Sicherlich könnte man sich weitergehende Maßnahmen der USA (außerhalb direkter militärischer Intervention) vorstellen, über welche bisher nichts bekannt wurde. Daraus kann man schließen, daß die Mächtigen dieser Welt sich bisher mit der Existenz des Regimes arrangiert haben. Ein Fortschritt der Demokratiebewegung scheitert bisher nicht zuletzt an der Zersplitterung der beteiligten Organisationen im Land. Bisher sind hier keine Änderungen erkennbar.Tatsächlich sind es die jüngsten Preiserhöhungen für Waren des Grundbedarfs als Folge der Öl- und Gaspreiserhöhungen, welche zu den Protesten geführt haben. Wie ich die Zeichen deute, könnte es, nachdem das Scheitern der Boykottpolitik feststeht, zu einer Lockerung oder Aufhebung derselben kommen. Damit wird es zu einer Belebung der wirtschaftlichen Lage und, so vermute ich, zur einem Abebben der Proteste kommen. An einem erfolgreichen Volksaufstand hat letztlich keiner der beteiligten Mächte, bis auf das Volk Burmas, auch nicht die USA, ein wirkliches Interesse. Sonst wäre es in der Vergangenheit bereits zu einer massiveren logistischen Unterstützung der Opposition und größeren diplomatischen Initiativen gegenüber Indien und China gekommen. Eine Beseitigung der Junta könnte zu einer Öffnung des Landes für die strategischen Interessen des Westens, sprich der USA und Europas, führen. Das kann aber insbesondere China oder auch Indien nicht gefallen. Andererseits sind die Westmächte angesichts ihrer Handelsinteressen in China und Indien aber nicht an einer direkten Konfrontation für ihre verleichsweise kleineren Interessen an Burma mit diesen Mächten interessiert.  
So bleibt die Unterstützung für die Demokratiebewegung letztlich im Interessensumpf und in einer propagandistischen Ausschlachtung der Demos stecken. Ohne die Bildung einer Einheitsfront der burmesischen Opposition gegen die Junta hat die Demokratiebewegung keine Chance. Dies scheitert bisher vor allem an der Spaltung dieser Kräfte in die Arbeiterbewegung und ein religiöses und bürgerliches Lager. Insbesondere der Einfluss der chinesischen KP auf die Kräfte der Arbeiterbewegung Burmas hat bisher nicht zur Bildung einer solchen Einheitsfront beigetragen. Hier spielen eben die strategischen Interessen Chinas eine maßgebliche Rolle. Die burmesische Arbeiterbewegung wird sich hiervon freimachen müssen und eine eigenständige, ausschließlich an den eigenen Interessen orientierte Politik entwickeln müssen.
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@ Pedro

Gute Analyse, denke ich, wenn auch nicht wirklich ermutigende Perspektiven sich daraus ergeben. Nimmt man nämlich noch hinzu, dass Birma/Myanmar nach neueren Funden über erhebliche Vorkommen an Erdgas verfügt - 2006 wurde Erdgas für ca. 2 Milliarden $ exportiert - , dann scheint eine Verbesserung der Verhältnisse im Sinne des Volkes mehr als unwahrscheinlich. Es ist wohl so leider: mit Diktatoren verhandelt es sich allemal am lukrativsten ...
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adlerkadabra schrieb:
@ Pedro

Gute Analyse, denke ich, wenn auch nicht wirklich ermutigende Perspektiven sich daraus ergeben. Nimmt man nämlich noch hinzu, dass Birma/Myanmar nach neueren Funden über erhebliche Vorkommen an Erdgas verfügt - 2006 wurde Erdgas für ca. 2 Milliarden $ exportiert - , dann scheint eine Verbesserung der Verhältnisse im Sinne des Volkes mehr als unwahrscheinlich. Es ist wohl so leider: mit Diktatoren verhandelt es sich allemal am lukrativsten ...



Na vielleicht erbarmt sich Dubbja dann doch .
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Allzuviel kann man ja selbst nicht machen.

Aber immerhin

http://www.ipetitions.com/petition/freiesburma/
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igorpamic schrieb:
Und in 2 Wochen interessiert sich kein Schwein mehr dafür . Ist eben kein "Schurkenstaat" von der "Achse des Bösen"... Da ließt George dabbeljuu lieber den Sportteil und gähnt leise vor sich hin...


Wer hat sich denn vor 2 Wochen HIER im Forum für interessiert???
Eben, keine Sau!

Plötzlich springen alle auf den Zug auf (vermutlich weil es gegen die USA geht...) und in einer Woche wird eine neue Sau durchs Dies&Das gejagt.
Für die Menschen dort interessiert sich doch auch hier kaum einer.
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Bigbamboo schrieb:
Es eskaliert:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508052,00.html


Leider scheint es sich in der Tat so zu verhalten. Warum kann man den Generälen nicht einfach wohldotierte Posten im International Olympic Committee  verschaffen?
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Ich befürchte, dass es diesmal tausende von Tote geben wird.
Letztendlich hat die Bevölkerung aber ohne fremde Hilfe keine Chance.

Für Interessenten, die ganz auf eigene Faust reisen wollen: (gehen wir mal davon aus, dass es demnächst wieder möglich sein wird) dies geht meiner Meinung nach nur, wenn ihr unbegrenzt Zeit mitbringt. Selbst mit vorreservierten Domestic-Tickets, müsst ihr damit rechnen, dass ihr nicht mitkommt. Es ist schwierig, wenn man nur über ein begrenztes Zeitfenster verfügt.

Zur Frage, ob man mit einer "organisierten" Reise das Regime unterstützt:
Wo soll der Unterschied sein? Diese Organisierte Reise bedeutet ja nicht, dass man wie in einer Schafherde immer mittrotten muss.
Man hat hier den Freiraum, wie als Indiviualtourist auch. Der Vorteil ist halt, dass man sicher sein kann, Weiterflüge auch tatsächlich nutzen zu können.
Kontakte und Gespräche bekommt man auch so.
Und verdienen wird das Militärregime immer mit, so oder so.

Hab ich vergessen zu erzählen: Meine (Privat-)Reiseleiterin während der Flusskreuzfahrt war zwei Jahre in München bei einem Augenarzt und sprach recht gut deutsch.
Sie hatte die Familie des Augenarztes in Myanmar kennengelernt. Diese wollten sie gerne als Au Pair für die Kinder und wollten ihr ermöglichen deutsch zu lernen.

In der Einladung des Arztes - und diese ist halt für ein Visum notwendig - musste er schreiben, dass er sie für die Praxis brauchte. Als Au Pair hätte sie nie ein Visum erhalten, denn die Machthaber stehen auf dem Standpunkt: für niedere Arbeiten erhalten die Bürger Myanmars kein Visum fürs Ausland.

Ich kann nur jedem eine Reise nach Myanmar empfehlen. Diese Eindrücke werdet ihr so leicht aus keinem anderen Land mitnehmen können.

PS: Zum Namen Mayanmar, Birma, Burma: Bei der Umbenennung ging es sicherlich darum, sich von der Kolonialisierung Englands abzugrenzen. So wurden zu diesem Zeitpunkt viele Namen geändert (wir würden sagen: eingedeutscht).
Es gibt verschiedene Volksgruppen, zwei Drittel Birmanen, die zu den Myanma, bzw. Bamar gehören. Daneben viele Bervölker, u.a. Shan und Karen, die seit Jahrzehnten einen Krieg gegen das Militärregime führen und sich immer wieder auf thailändisches Gebiet zurück ziehen.
Hier leben auch die "Long neck"-Frauen vom Stamm der Padaung. Frauen, die als Körperschmuck die Ringe am Hals und an den Beinen tragen. Die Hälse sind so gestreckt, dass die Frauen ohne Stütze nicht mehr leben könnten. Diese Gruppe kommt auch aus Burma und lebt jetzt in Thailand in der Nähe von Mae Hon Son.
Als ich das erste Mal da war, dachte ich ich wäre im Zoo. Zuerst Eintritt bezahlen, dann kann man die Frauen "besichtigen" und sollte etwas abkaufen.
Wenn man den Kulturschock abgelegt hat und man versucht, mit den Frauen ins Gespräch zu kommen, kommt man erst einmal hinter das ganze Dilemma:
Eigentlich würde der Stamm gerne wieder nach Burma zurück, doch die Thai wollen sie nicht lassen, denn sie haben sie als gute Einnahmequelle für den Tourismus entdeckt. Es ist schon eine vertrackte Situation.
Die meisten Europäer, der sich nie in diesen Regionen aufhalten, können sich nicht vorstellen, dass es dort seit Jahrzehnten Krieg gibt und dass hier seit Jahrzehnten Massenmord betrieben wird.
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Jekay schrieb:


Als Asienfreund (meist Sri Lanka) steht Myanmar ganz oben auf meiner Liste der noch zu bereisenden Länder.
Bleibt zu hoffen, dass die augenblicklichen Ereignisse ein gutes Ende für die Bevölkerung finden.
Je weniger die Weltöffentlichkeit jetzt die Augen verschliesst und je mehr auf China (!!) eingewirkt wird, desto grösser die Chancen dazu.


Wo triebst Du Dich da rum???
Ich mach seit einiger Zeit jährlich eine Ayurvedakur auf (in) Sri Lanka.

Auch hier gäbe es so viel über die oekonomischen Verhältnisse zu erzählen.

Sri Lanka ist mM nach eines der deutschfreundlichsten Länder überhaupt!
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niemainz schrieb:


Wo triebst Du Dich da rum???


Tausche i und e
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Tipp:Augenblicklich und noch bis 19 Uhr läuft die HR 2 - Schwerpunktsendung zu Birma.

In Frankfurt auf 96,7 mHz. HR 2 Kultur Der Tag heißt die Sendung, die in der Medienszene weit über die Landesgrenzen geschätzt wird.


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