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Nochmal zur Klimakatastrophe

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Vermutlich ist auch das Umverteilung nach Oben. Die Kritik gab es ja durchaus auch schon. Ob hier eine Umlagefinanzierung über den Benzinpreis oder Steuerfinanzierung im Sinne der sozialen Verträglichkeit weniger problematisch wäre käme wohl auch die Details an (wie ist die Quote derer, die profitieren bzw. realistischerweise profitieren können? usw.).

An der Stelle sei auch mal angemerkt: Ich bin nicht unbedingt gegen entsprechende Subventionierung. Die Frage, ob nun Klimaschutz oder soziale Ausgewogenheit wichtiger sind, ist für mich schwer zu beantworten.

Am liebsten wäre mir, wenn beides kombiniert würde. Z.b. über eine CO2-Dividende. Das wäre wohl der Königsweg. Ich frage mich, ob es bei einem solchen Modell überhaupt noch entsprechende Subventionen bräuchte? Die sind ja eigentlich schon enthalten.

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miraculix250 schrieb:

Am liebsten wäre mir, wenn beides kombiniert würde. Z.b. über eine CO2-Dividende. Das wäre wohl der Königsweg. Ich frage mich, ob es bei einem solchen Modell überhaupt noch entsprechende Subventionen bräuchte? Die sind ja eigentlich schon enthalten.


Ja klar wäre das eine super Lösung. War aber mit Union und FDP nicht zu machen, wie du dich sicherlich erinnerst.

Insgesamt verstehe ich deinen Ansatz nicht so ganz. Grundsätzlich ging und geht es darum, die Hausdächer für die Erzeugung von klimaneutralem Strom zu nutzen.
Hintergrund: Berechnungen haben ergeben, dass das Potenzial der Hausdächer zwischen dem dreifachen und achtfachen (je nach Berechnungsart) Strombedarf Deutschlands liegen. Heißt: Wenn nur jedes dritte Dach mit einer PV-Anlage bestückt wäre, wäre Deutschlands Strombedarf bereits gedeckt.

Jetzt hätte man die Hausbesitzer zwingen können. Wir haben aber a) keine Diktatur und b) Marktwirtschaft. Also lockt man die Leute mit Subventionen.

Trotzdem bleibt die Investition für die Hausbesitzer kein Pappenstiel. Auch wenn sich über die Jahre eine PV-Anlage mehr als rechnet, muss man das erst einmal stemmen. Ich erinnere mich an meine erste Anlage: die fraß mal eben drei Jahresurlaube. Trotz der Subventionen. Das war es mir aber wert.

Es sind nicht alles Millionäre, die ein Häuschen haben. Wäre das so, würde ich dir recht geben. Ist es aber nicht. Für viele, ich würde sagen, die meisten ist eine Investition von 15 bis 30.000 und mehr Euro erst einmal ein Opfer. Da gehört schon ein gehöriger Teil Idealismus dazu, vor allem in der Vergangenheit, als die Paneele noch sündhaft teuer waren und nicht so viel Ertrag brachten. Diese Investitionen von Privatleuten entlasteten aber den Strommarkt, machten dieses Land ein Stück weit unabhängiger von Importen, verlangsamten die Erderwärmung und Luftverschmutzung, machten mit ihrem Geld also eigentlich das, was im Prinzip die Aufgabe des Staates gewesen wäre. Und da kommst du mit der Umverteilung von unten nach oben.

Nochmal: das EEG war insofern sozialer als die Subventionierung über die Steuern, da sie dem Bürger, der die Subventionierung mittrug, eine Möglichkeit der Einflussnahme gab. Außerdem zahlten die Subventionsempfänger die EEG-Umlage ja auch. Jeder konnte also durch Energiesparen seinen Anteil an der Subvention jederzeit verringern. Auch das war ja ein erklärtes Ziel des EEG. Und: den Anteil des Ökostroms zu erhöhen.

Darüber hinaus hat das EEG ja noch eine zusätzliche soziale Komponente: der Vermieter kann den Strom an den Mieter verkaufen. Hier entsteht eine klassische Win-Win-Situation: der Vermieter erzielt dabei einen höheren Preis als bei der Einspeisung ins Netz, der Mieter spart Stromkosten, weil der "Mieterstrom" unter dem Preis des örtlichen Grundversorgers liegen muss.
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miraculix250 schrieb:

Ich behaupte mal, ohne es geprüft zu haben: Häuslebesitzer haben im Schnitt ein höheres Einkommen als Mieter.


Aufm Dorf nicht zwingend. Das sind meistens geerbte Häuser mit Öl- und Gasheizungen zB in meiner Heimat, die halt "weitergegeben" (bzw. vererbt) werden.
Und genau die schreckt derzeit das Thema Heizungen auch ab.
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SGE_Werner schrieb:

miraculix250 schrieb:

Ich behaupte mal, ohne es geprüft zu haben: Häuslebesitzer haben im Schnitt ein höheres Einkommen als Mieter.


Aufm Dorf nicht zwingend. Das sind meistens geerbte Häuser mit Öl- und Gasheizungen zB in meiner Heimat, die halt "weitergegeben" (bzw. vererbt) werden.
Und genau die schreckt derzeit das Thema Heizungen auch ab.

Ja, weil sie nicht wahrhaben wollen, dass ihre alten Heizungen demnächst zur Spardose mutieren. Sie werden es aber irgendwann merken und dann bereitwillig die Förderungen beantragen, die das Heizungsgesetz für eine 65%-erneuerbare-Energie-Heizung bereithält.
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miraculix250 schrieb:

Ich behaupte mal, ohne es geprüft zu haben: Häuslebesitzer haben im Schnitt ein höheres Einkommen als Mieter.


Aufm Dorf nicht zwingend. Das sind meistens geerbte Häuser mit Öl- und Gasheizungen zB in meiner Heimat, die halt "weitergegeben" (bzw. vererbt) werden.
Und genau die schreckt derzeit das Thema Heizungen auch ab.
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SGE_Werner schrieb:

miraculix250 schrieb:

Ich behaupte mal, ohne es geprüft zu haben: Häuslebesitzer haben im Schnitt ein höheres Einkommen als Mieter.


Aufm Dorf nicht zwingend. Das sind meistens geerbte Häuser mit Öl- und Gasheizungen zB in meiner Heimat, die halt "weitergegeben" (bzw. vererbt) werden.
Und genau die schreckt derzeit das Thema Heizungen auch ab.


Im Schnitt.

Statista gestützt die These für die Gesamtbevölkerung, auch wenn die Fragestellung ein wenig anders ist:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1261917/umfrage/anteil-der-wohneigentuemer-in-deutschland-nach-einkommen/

In Kurz: Je höher das Einkommen, desto höher der Anteil an Wohneigentum (wenig überraschend).

Überrascht wäre ich, wenn sich das Ergebnis bei einer Betrachtung nur von ländlichen Gegenden ins Gegenteil verdrehen würde.
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SGE_Werner schrieb:

miraculix250 schrieb:

Ich behaupte mal, ohne es geprüft zu haben: Häuslebesitzer haben im Schnitt ein höheres Einkommen als Mieter.


Aufm Dorf nicht zwingend. Das sind meistens geerbte Häuser mit Öl- und Gasheizungen zB in meiner Heimat, die halt "weitergegeben" (bzw. vererbt) werden.
Und genau die schreckt derzeit das Thema Heizungen auch ab.


Im Schnitt.

Statista gestützt die These für die Gesamtbevölkerung, auch wenn die Fragestellung ein wenig anders ist:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1261917/umfrage/anteil-der-wohneigentuemer-in-deutschland-nach-einkommen/

In Kurz: Je höher das Einkommen, desto höher der Anteil an Wohneigentum (wenig überraschend).

Überrascht wäre ich, wenn sich das Ergebnis bei einer Betrachtung nur von ländlichen Gegenden ins Gegenteil verdrehen würde.
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miraculix250 schrieb:

Überrascht wäre ich, wenn sich das Ergebnis bei einer Betrachtung nur von ländlichen Gegenden ins Gegenteil verdrehen würde.                                              


Also dass Menschen mit Eigentum im Schnitt mehr Geld verdienen, das bestreite ich nicht. Aber wir haben in Kleinstädten und kleineren Gemeinden eine Eigentumsquote im Westen von 54 % , in Großstädten von 30 %  , in Metropolen von 23 % (Statistik vom LBS / aber die Mikrozensus-Daten vom Bundesamt deuten auf ähnliche Verhältnisse bzgl. Bundesländer / Stadtstaaten hin).

Die höchsten Eigentumsquoten haben wir im Saarland. Glaubst Du, die verdienen dort prächtig?

Ich kenne auf dem Land zwar einige Reichere, die Eigentum haben, aber auch ganz ganz viele Menschen, die ihre Häuser fast gar nicht renovieren können, weil ihr Einkommen nicht langt. Und zwar jetzt schon nicht. Die verwalten bestenfalls die Substanz und sind froh, wenn sie die Heizung mit ein paar Reparaturen noch ein paar Jahre weiter betreiben können. Ich kann davon allein in meinem Heimatort ne zweistellige Zahl an Haushalten aufzählen, bei denen das so ist. Mein Bruder zB hat für diese Haushalte oft Heizöl-Sammelbestellungen gemacht und daher weiß ich, wie die jeden Cent zwei Mal umdrehen. Insbesondere ältere Personen.
Ja, die freuen sich enorm, wenn die CO2-Bepreisung nun die eigene Heizung immer unwirtschaftlicher macht. Trotzdem sind 1000 Euro Heizölkosten mehr pro Jahr für einen 65-Jährigen aufm Dorf eher zu händeln als der Umbau der Heizung, selbst mit Förderung.

Wie sagt schon Würzi... Die wollen es nicht wahrhaben, was auf sie zukommt.
Und Ihr wollt nicht wahrhaben, dass diese Leute dann AfD wählen und wenn diese an der Regierung sind, einen Großteil der hier genannten Maßnahmen einfach wieder rasieren werden. So ist das eben.

Wir reden hier nicht von Ausnahmen, wir reden von Millionen Menschen, die wenig Geld, aber Eigentum haben, in dem sie leben. Aber ja, glaubt mal weiter, dass die soziale Komponente gut genug beachtet wurde, weil es eine hohe Förderung / Subventionierung gibt. Das Ganze jetzt hätte man schon vor 10, 20 Jahren ankündigen müssen mit Vorlaufzeit. Dann hätten nämlich viele schon früher in andere Heizungsarten investiert.
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miraculix250 schrieb:

Am liebsten wäre mir, wenn beides kombiniert würde. Z.b. über eine CO2-Dividende. Das wäre wohl der Königsweg. Ich frage mich, ob es bei einem solchen Modell überhaupt noch entsprechende Subventionen bräuchte? Die sind ja eigentlich schon enthalten.


Ja klar wäre das eine super Lösung. War aber mit Union und FDP nicht zu machen, wie du dich sicherlich erinnerst.

Insgesamt verstehe ich deinen Ansatz nicht so ganz. Grundsätzlich ging und geht es darum, die Hausdächer für die Erzeugung von klimaneutralem Strom zu nutzen.
Hintergrund: Berechnungen haben ergeben, dass das Potenzial der Hausdächer zwischen dem dreifachen und achtfachen (je nach Berechnungsart) Strombedarf Deutschlands liegen. Heißt: Wenn nur jedes dritte Dach mit einer PV-Anlage bestückt wäre, wäre Deutschlands Strombedarf bereits gedeckt.

Jetzt hätte man die Hausbesitzer zwingen können. Wir haben aber a) keine Diktatur und b) Marktwirtschaft. Also lockt man die Leute mit Subventionen.

Trotzdem bleibt die Investition für die Hausbesitzer kein Pappenstiel. Auch wenn sich über die Jahre eine PV-Anlage mehr als rechnet, muss man das erst einmal stemmen. Ich erinnere mich an meine erste Anlage: die fraß mal eben drei Jahresurlaube. Trotz der Subventionen. Das war es mir aber wert.

Es sind nicht alles Millionäre, die ein Häuschen haben. Wäre das so, würde ich dir recht geben. Ist es aber nicht. Für viele, ich würde sagen, die meisten ist eine Investition von 15 bis 30.000 und mehr Euro erst einmal ein Opfer. Da gehört schon ein gehöriger Teil Idealismus dazu, vor allem in der Vergangenheit, als die Paneele noch sündhaft teuer waren und nicht so viel Ertrag brachten. Diese Investitionen von Privatleuten entlasteten aber den Strommarkt, machten dieses Land ein Stück weit unabhängiger von Importen, verlangsamten die Erderwärmung und Luftverschmutzung, machten mit ihrem Geld also eigentlich das, was im Prinzip die Aufgabe des Staates gewesen wäre. Und da kommst du mit der Umverteilung von unten nach oben.

Nochmal: das EEG war insofern sozialer als die Subventionierung über die Steuern, da sie dem Bürger, der die Subventionierung mittrug, eine Möglichkeit der Einflussnahme gab. Außerdem zahlten die Subventionsempfänger die EEG-Umlage ja auch. Jeder konnte also durch Energiesparen seinen Anteil an der Subvention jederzeit verringern. Auch das war ja ein erklärtes Ziel des EEG. Und: den Anteil des Ökostroms zu erhöhen.

Darüber hinaus hat das EEG ja noch eine zusätzliche soziale Komponente: der Vermieter kann den Strom an den Mieter verkaufen. Hier entsteht eine klassische Win-Win-Situation: der Vermieter erzielt dabei einen höheren Preis als bei der Einspeisung ins Netz, der Mieter spart Stromkosten, weil der "Mieterstrom" unter dem Preis des örtlichen Grundversorgers liegen muss.
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Ja, ich weiss, dass das mit CDU und FDP und leider wahrscheinlich auch allen anderen Parteien aktuell nicht zu machen ist. Und ich finde das frustrierend.

WürzburgerAdler schrieb:

Jetzt hätte man die Hausbesitzer zwingen können. Wir haben aber a) keine Diktatur und b) Marktwirtschaft. Also lockt man die Leute mit Subventionen.


Wie erwähnt: Ich bin nicht per se gegen diese Subventionen. Im Gegenteil. Aber es hätte wohl bessere Wege gegeben, mehr Profiteure zu gegerieren. Auch das hätte vmtl. dem Klimaschutz genutzt.

WürzburgerAdler schrieb:

[quote=miraculix250]
Am liebsten wäre mir, wenn beides kombiniert würde. Z.b. über eine CO2-Dividende. Das wäre wohl der Königsweg. Ich frage mich, ob es bei einem solchen Modell überhaupt noch entsprechende Subventionen bräuchte? Die sind ja eigentlich schon enthalten.

[quote=WürzburgerAdler]
was im Prinzip die Aufgabe des Staates gewesen wäre.


Bin ich sowas von bei Dir. Ohne es jetzt bis ins Letzte durchdacht zu haben: Vielleicht wäre ja sogar eine 100% Steuerfinanzierung sozialer gewesen. Unter der Prämisse, dass Vermieter gesetzlich verpflichtet wären, neben einem "Prämienanteil von ein paar Prozent" (damit sie auch was davon haben) die Ersparnisse durch Selbsterzeugung und etwaige Einspeisung voll an die Nutzer (Mieter bzw. Eigennutzer, die beide Rollen einnehmen) weiterzugeben.

Realistisch wäre es wohl nicht.

WürzburgerAdler schrieb:

Jeder konnte also durch Energiesparen seinen Anteil an der Subvention jederzeit verringern.


Wäre bei der CO2-Dividende auch so. Allerdings würde hier jeder profitieren. Aber das sehen wir ja grundsätzlich ähnlich.

WürzburgerAdler schrieb:

den Anteil des Ökostroms zu erhöhen.


Das ist ein Punkt. Noch cooler wäre in der Hinsicht gewesen, wenn auf 100% erneuerbaren Ökostrom aus der Dose keine EEG-Umlage angefallen wäre.
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miraculix250 schrieb:

Überrascht wäre ich, wenn sich das Ergebnis bei einer Betrachtung nur von ländlichen Gegenden ins Gegenteil verdrehen würde.                                              


Also dass Menschen mit Eigentum im Schnitt mehr Geld verdienen, das bestreite ich nicht. Aber wir haben in Kleinstädten und kleineren Gemeinden eine Eigentumsquote im Westen von 54 % , in Großstädten von 30 %  , in Metropolen von 23 % (Statistik vom LBS / aber die Mikrozensus-Daten vom Bundesamt deuten auf ähnliche Verhältnisse bzgl. Bundesländer / Stadtstaaten hin).

Die höchsten Eigentumsquoten haben wir im Saarland. Glaubst Du, die verdienen dort prächtig?

Ich kenne auf dem Land zwar einige Reichere, die Eigentum haben, aber auch ganz ganz viele Menschen, die ihre Häuser fast gar nicht renovieren können, weil ihr Einkommen nicht langt. Und zwar jetzt schon nicht. Die verwalten bestenfalls die Substanz und sind froh, wenn sie die Heizung mit ein paar Reparaturen noch ein paar Jahre weiter betreiben können. Ich kann davon allein in meinem Heimatort ne zweistellige Zahl an Haushalten aufzählen, bei denen das so ist. Mein Bruder zB hat für diese Haushalte oft Heizöl-Sammelbestellungen gemacht und daher weiß ich, wie die jeden Cent zwei Mal umdrehen. Insbesondere ältere Personen.
Ja, die freuen sich enorm, wenn die CO2-Bepreisung nun die eigene Heizung immer unwirtschaftlicher macht. Trotzdem sind 1000 Euro Heizölkosten mehr pro Jahr für einen 65-Jährigen aufm Dorf eher zu händeln als der Umbau der Heizung, selbst mit Förderung.

Wie sagt schon Würzi... Die wollen es nicht wahrhaben, was auf sie zukommt.
Und Ihr wollt nicht wahrhaben, dass diese Leute dann AfD wählen und wenn diese an der Regierung sind, einen Großteil der hier genannten Maßnahmen einfach wieder rasieren werden. So ist das eben.

Wir reden hier nicht von Ausnahmen, wir reden von Millionen Menschen, die wenig Geld, aber Eigentum haben, in dem sie leben. Aber ja, glaubt mal weiter, dass die soziale Komponente gut genug beachtet wurde, weil es eine hohe Förderung / Subventionierung gibt. Das Ganze jetzt hätte man schon vor 10, 20 Jahren ankündigen müssen mit Vorlaufzeit. Dann hätten nämlich viele schon früher in andere Heizungsarten investiert.
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SGE_Werner schrieb:

Und Ihr wollt nicht wahrhaben, dass diese Leute dann AfD wählen und wenn diese an der Regierung sind, einen Großteil der hier genannten Maßnahmen einfach wieder rasieren werden. So ist das eben.


Was geht mir dieses "die wählen dann aber AFD" Argument auf den Sack.

Ich fahr nämlich mit dem Bus 5 Minuten hoch nach Marzahn und da habe ich locker fünfstellige Zahlen für die AfD im Plattenbau, weil die Politik ja alles den Wohneigentümern in den Popo schiebt.
Die unterscheiden nämlich da drei Mal nicht.
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miraculix250 schrieb:

Überrascht wäre ich, wenn sich das Ergebnis bei einer Betrachtung nur von ländlichen Gegenden ins Gegenteil verdrehen würde.                                              


Also dass Menschen mit Eigentum im Schnitt mehr Geld verdienen, das bestreite ich nicht. Aber wir haben in Kleinstädten und kleineren Gemeinden eine Eigentumsquote im Westen von 54 % , in Großstädten von 30 %  , in Metropolen von 23 % (Statistik vom LBS / aber die Mikrozensus-Daten vom Bundesamt deuten auf ähnliche Verhältnisse bzgl. Bundesländer / Stadtstaaten hin).

Die höchsten Eigentumsquoten haben wir im Saarland. Glaubst Du, die verdienen dort prächtig?

Ich kenne auf dem Land zwar einige Reichere, die Eigentum haben, aber auch ganz ganz viele Menschen, die ihre Häuser fast gar nicht renovieren können, weil ihr Einkommen nicht langt. Und zwar jetzt schon nicht. Die verwalten bestenfalls die Substanz und sind froh, wenn sie die Heizung mit ein paar Reparaturen noch ein paar Jahre weiter betreiben können. Ich kann davon allein in meinem Heimatort ne zweistellige Zahl an Haushalten aufzählen, bei denen das so ist. Mein Bruder zB hat für diese Haushalte oft Heizöl-Sammelbestellungen gemacht und daher weiß ich, wie die jeden Cent zwei Mal umdrehen. Insbesondere ältere Personen.
Ja, die freuen sich enorm, wenn die CO2-Bepreisung nun die eigene Heizung immer unwirtschaftlicher macht. Trotzdem sind 1000 Euro Heizölkosten mehr pro Jahr für einen 65-Jährigen aufm Dorf eher zu händeln als der Umbau der Heizung, selbst mit Förderung.

Wie sagt schon Würzi... Die wollen es nicht wahrhaben, was auf sie zukommt.
Und Ihr wollt nicht wahrhaben, dass diese Leute dann AfD wählen und wenn diese an der Regierung sind, einen Großteil der hier genannten Maßnahmen einfach wieder rasieren werden. So ist das eben.

Wir reden hier nicht von Ausnahmen, wir reden von Millionen Menschen, die wenig Geld, aber Eigentum haben, in dem sie leben. Aber ja, glaubt mal weiter, dass die soziale Komponente gut genug beachtet wurde, weil es eine hohe Förderung / Subventionierung gibt. Das Ganze jetzt hätte man schon vor 10, 20 Jahren ankündigen müssen mit Vorlaufzeit. Dann hätten nämlich viele schon früher in andere Heizungsarten investiert.
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Hier reden wir glaube ich ein bissi aneinander vorbei. Ich bestreite nicht, dass es Hausbesitzer gibt, die es sich trotz Förderung nicht leisten können, eine PV-Anlage auf das Dach zu bauen. Und folglich ein bissi gekniffen sind, weil sie zahlen - aber nicht profitieren. ("Strom ist so teuer geworden!!!")

Das Heizungsgesetzt ist irgendwie ein Ding für sich. Und hat wohl nicht direkt mit der EEG-Umlage zu tun.
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miraculix250 schrieb:

Überrascht wäre ich, wenn sich das Ergebnis bei einer Betrachtung nur von ländlichen Gegenden ins Gegenteil verdrehen würde.                                              


Also dass Menschen mit Eigentum im Schnitt mehr Geld verdienen, das bestreite ich nicht. Aber wir haben in Kleinstädten und kleineren Gemeinden eine Eigentumsquote im Westen von 54 % , in Großstädten von 30 %  , in Metropolen von 23 % (Statistik vom LBS / aber die Mikrozensus-Daten vom Bundesamt deuten auf ähnliche Verhältnisse bzgl. Bundesländer / Stadtstaaten hin).

Die höchsten Eigentumsquoten haben wir im Saarland. Glaubst Du, die verdienen dort prächtig?

Ich kenne auf dem Land zwar einige Reichere, die Eigentum haben, aber auch ganz ganz viele Menschen, die ihre Häuser fast gar nicht renovieren können, weil ihr Einkommen nicht langt. Und zwar jetzt schon nicht. Die verwalten bestenfalls die Substanz und sind froh, wenn sie die Heizung mit ein paar Reparaturen noch ein paar Jahre weiter betreiben können. Ich kann davon allein in meinem Heimatort ne zweistellige Zahl an Haushalten aufzählen, bei denen das so ist. Mein Bruder zB hat für diese Haushalte oft Heizöl-Sammelbestellungen gemacht und daher weiß ich, wie die jeden Cent zwei Mal umdrehen. Insbesondere ältere Personen.
Ja, die freuen sich enorm, wenn die CO2-Bepreisung nun die eigene Heizung immer unwirtschaftlicher macht. Trotzdem sind 1000 Euro Heizölkosten mehr pro Jahr für einen 65-Jährigen aufm Dorf eher zu händeln als der Umbau der Heizung, selbst mit Förderung.

Wie sagt schon Würzi... Die wollen es nicht wahrhaben, was auf sie zukommt.
Und Ihr wollt nicht wahrhaben, dass diese Leute dann AfD wählen und wenn diese an der Regierung sind, einen Großteil der hier genannten Maßnahmen einfach wieder rasieren werden. So ist das eben.

Wir reden hier nicht von Ausnahmen, wir reden von Millionen Menschen, die wenig Geld, aber Eigentum haben, in dem sie leben. Aber ja, glaubt mal weiter, dass die soziale Komponente gut genug beachtet wurde, weil es eine hohe Förderung / Subventionierung gibt. Das Ganze jetzt hätte man schon vor 10, 20 Jahren ankündigen müssen mit Vorlaufzeit. Dann hätten nämlich viele schon früher in andere Heizungsarten investiert.
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SGE_Werner schrieb:

Die verwalten bestenfalls die Substanz und sind froh, wenn sie die Heizung mit ein paar Reparaturen noch ein paar Jahre weiter betreiben können. Ich kann davon allein in meinem Heimatort ne zweistellige Zahl an Haushalten aufzählen, bei denen das so ist.

Ja und? Das dürfen sie doch auch weiterhin? Wissen die das denn nicht?

SGE_Werner schrieb:

Ja, die freuen sich enorm, wenn die CO2-Bepreisung nun die eigene Heizung immer unwirtschaftlicher macht. Trotzdem sind 1000 Euro Heizölkosten mehr pro Jahr für einen 65-Jährigen aufm Dorf eher zu händeln als der Umbau der Heizung, selbst mit Förderung.


Zum x-ten Mal: niemand muss seine Heizung umbauen. Und nochmal: NIEMAND.
Nur beim Einbau einer neuen Heizung greift das neue Gesetz. Gestützt auf eine nie dagewesene Förderquote. Wer weiß - vielleicht ist eine Pellets- oder Wärmepumpenheizung in ein paar Jahren, wenn es dann soweit ist, nicht ohnehin günstiger als eine "neue" Ölheizung? Mit den Förderungen allemal.

SGE_Werner schrieb:

Und Ihr wollt nicht wahrhaben, dass diese Leute dann AfD wählen und wenn diese an der Regierung sind, einen Großteil der hier genannten Maßnahmen einfach wieder rasieren werden.

Dann sollen sie es halt machen. Wer aus Dummheit oder Unwissenheit oder Faulheit, sich zu informieren, unbedingt das Falsche machen will, soll es halt machen. Du kennst ja meine Meinung: dies alles wird in absehbarer Zeit unser kleinstes Problem sein. Aber wenn es kein Trinkwasser mehr gibt und die Anbaugebiete versteppen, schreit dann alles wieder nach dem Staat.
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SGE_Werner schrieb:

Und Ihr wollt nicht wahrhaben, dass diese Leute dann AfD wählen und wenn diese an der Regierung sind, einen Großteil der hier genannten Maßnahmen einfach wieder rasieren werden. So ist das eben.


Was geht mir dieses "die wählen dann aber AFD" Argument auf den Sack.

Ich fahr nämlich mit dem Bus 5 Minuten hoch nach Marzahn und da habe ich locker fünfstellige Zahlen für die AfD im Plattenbau, weil die Politik ja alles den Wohneigentümern in den Popo schiebt.
Die unterscheiden nämlich da drei Mal nicht.
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SemperFi schrieb:

Was geht mir dieses "die wählen dann aber AFD" Argument auf den Sack.


Hm. Eigentlich habe ich das jetzt nicht als Argument nutzen wollen, sondern einfach als Feststellung.
Unstrittig, dass genug AfD-Wähler sich es so auslegen, wie es ihnen gerade passt.

Mir geht es darum, dass Klimamaßnahmen viel zu spät erfolgt sind und nun vor allem viele Bürger das Gefühl haben, dass die Kosten hauptsächlich auf sie abgewälzt werden, während in anderen Ländern fast gar nix gemacht wird und man selbst viele andere Kostenfaktoren in den letzten Jahren hatte. Am besten noch welche, auf die die Rechten schon seit Jahren mit dem Finger zeigen.

Meines Erachtens versucht die Ampel-Koalition jetzt die Versäumnisse der letzten 2-3 Jahrzehnte aufzuholen und zwar in Zeiten, in denen die Bürger eh schon angefressen und angeschlagen sind. Das kann nicht gut gehen und m.E. geht das Ganze allmählich nach hinten los. Und am Ende stehen wir noch schlechter da als zuvor.

Und ja... Ohne die "Wir muten den Bürgern in guten Zeiten bloß nix zu, um Wahlen nicht zu verlieren" Partei Nr. 1 in Deutschland hätten wir jetzt diese Probleme nicht bzgl. Klimapolitik.
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SGE_Werner schrieb:

Die verwalten bestenfalls die Substanz und sind froh, wenn sie die Heizung mit ein paar Reparaturen noch ein paar Jahre weiter betreiben können. Ich kann davon allein in meinem Heimatort ne zweistellige Zahl an Haushalten aufzählen, bei denen das so ist.

Ja und? Das dürfen sie doch auch weiterhin? Wissen die das denn nicht?

SGE_Werner schrieb:

Ja, die freuen sich enorm, wenn die CO2-Bepreisung nun die eigene Heizung immer unwirtschaftlicher macht. Trotzdem sind 1000 Euro Heizölkosten mehr pro Jahr für einen 65-Jährigen aufm Dorf eher zu händeln als der Umbau der Heizung, selbst mit Förderung.


Zum x-ten Mal: niemand muss seine Heizung umbauen. Und nochmal: NIEMAND.
Nur beim Einbau einer neuen Heizung greift das neue Gesetz. Gestützt auf eine nie dagewesene Förderquote. Wer weiß - vielleicht ist eine Pellets- oder Wärmepumpenheizung in ein paar Jahren, wenn es dann soweit ist, nicht ohnehin günstiger als eine "neue" Ölheizung? Mit den Förderungen allemal.

SGE_Werner schrieb:

Und Ihr wollt nicht wahrhaben, dass diese Leute dann AfD wählen und wenn diese an der Regierung sind, einen Großteil der hier genannten Maßnahmen einfach wieder rasieren werden.

Dann sollen sie es halt machen. Wer aus Dummheit oder Unwissenheit oder Faulheit, sich zu informieren, unbedingt das Falsche machen will, soll es halt machen. Du kennst ja meine Meinung: dies alles wird in absehbarer Zeit unser kleinstes Problem sein. Aber wenn es kein Trinkwasser mehr gibt und die Anbaugebiete versteppen, schreit dann alles wieder nach dem Staat.
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WürzburgerAdler schrieb:

niemand muss seine Heizung umbauen


Korrekt. Durch die höhere Bepreisung und eine gewisse Endlichkeit jeder Heizung mit dann folgender Einschränkung hin auf Heizungsarten, für die auch Maßnahmen am Haus getroffen werden müssen außerhalb des reinen Austauchs besteht aber ein gewisser Druck.

WürzburgerAdler schrieb:

Du kennst ja meine Meinung: dies alles wird in absehbarer Zeit unser kleinstes Problem sein.


Und Du kennst meine Meinung, dass ich das weiß. Die Frage ist nur, ob wir die Demokratie und deren Errungenschaften schon Jahrzehnte vorher aufgeben, bevor sie aufgrund Klimawandel ohnehin zerfällt.
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Ich möchte momentan noch keine Wärmepumpe, weil ich die Haltbarkeit anzweifeln. Die Hersteller sollen entsprechende Garantiemodelle bieten .1 bis 10 Jahre : 10Prozent, 10 bis 20 Jahre : 50 Prozent. So was ...
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Man kann nicht nur mit einer Wärmepumpe Einsparungen erzielen.

Beispielsweise haben wir den Verbrauch in 2022 um 50%! im Vergleich zu den Vorjahren gesenkt.

Und dann kam diese tolle Gaspreisbremse, wodurch man 80% des Vorjahresverbrauch zum günstigeren Preis erhält. Da fragen wir uns natürlich, wer sich das in der Form so ausgedacht hat, da es quasi ein Arschtritt für alle bedeutet, die schon im Jahr zuvor Ihren Verbrauch minimiert haben.
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Unter den 30 heißesten Tagen aus der Zeit der systematischen Messungen beherrscht der aktuelle Juli die Plätze eins bis 21. Die restlichen neun erlebte die Welt alle innerhalb der vergangenen acht Jahre.

https://www.sueddeutsche.de/wissen/juli-temperatur-rekord-klimawandel-folgen-1.6071033

Ich weiß, dass ein Link keine Beitragsgrundlage ist, aber mir fehlen bei solchen Schlagzeilen einfach inzwischen die Worte...
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Happy Earth Overshoot Day! 🎉
Heute wurden weltweit die Ressourcen aufgebraucht, die die Erde im Jahr 2023 theoretisch zur Verfügung hätte, wenn die Menschheit langfristig überleben will.
Deutschland war da schon wesentlich früher damit fertig: am 04.05. Amerika hatte ihn bereits am 13.03.

https://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/nachhaltigkeit/earth-overshoot-day-welterschoepfungstag-klima-oekologischer-fussabdruck-100.html
https://www.overshootday.org/newsroom/country-overshoot-days/

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der ZDF Kommentar kritisiert, dass die Studie bzw Befragung zum Umwelt- und Klimaschutz nicht die aktuellen Beschlüsse umfasst und somit veraltet ist.

So richtig überraschend sind die Ergebnisse nicht, das Thema Umweltschutz hat einen hohen Stellenwert, man macht sich Sorgen um die sozialen Folgen bei den Maßnhamen. Verständnis und Unverständnis zu den Klimaschutzbewegungen halten sich die Waage.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/umweltbewusstsein-studie-klima-kommentar-100.html
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Auch wenn ein Jahr alt

"91 Prozent der Befragten befürworten den umwelt- und klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft"

Aber 20 Prozent wählen die AfD. Grandios.
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Auch wenn ein Jahr alt

"91 Prozent der Befragten befürworten den umwelt- und klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft"

Aber 20 Prozent wählen die AfD. Grandios.
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In dem Jahr haben FDP, CDU/CSU und die BILD mit ihren Lügengeschichten für viel Unsicherheit gesorgt.
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In dem Jahr haben FDP, CDU/CSU und die BILD mit ihren Lügengeschichten für viel Unsicherheit gesorgt.
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propain schrieb:

In dem Jahr haben FDP, CDU/CSU und die BILD mit ihren Lügengeschichten für viel Unsicherheit gesorgt.

Und was willst du und damit sagen?
Trotz Lügengeschichten sind 91% dafür oder wegen den Lügengeschichten wählen 20% die AFD?
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propain schrieb:

In dem Jahr haben FDP, CDU/CSU und die BILD mit ihren Lügengeschichten für viel Unsicherheit gesorgt.

Und was willst du und damit sagen?
Trotz Lügengeschichten sind 91% dafür oder wegen den Lügengeschichten wählen 20% die AFD?
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Brady schrieb:

propain schrieb:

In dem Jahr haben FDP, CDU/CSU und die BILD mit ihren Lügengeschichten für viel Unsicherheit gesorgt.

Und was willst du und damit sagen?
Trotz Lügengeschichten sind 91% dafür oder wegen den Lügengeschichten wählen 20% die AFD?


Ganz einfach: wegen Lügengeschichten haben viele Leute Angst um ihr Geld.
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Brady schrieb:

propain schrieb:

In dem Jahr haben FDP, CDU/CSU und die BILD mit ihren Lügengeschichten für viel Unsicherheit gesorgt.

Und was willst du und damit sagen?
Trotz Lügengeschichten sind 91% dafür oder wegen den Lügengeschichten wählen 20% die AFD?


Ganz einfach: wegen Lügengeschichten haben viele Leute Angst um ihr Geld.
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ob jetzt ein kausaler Zusammenhang zwischen der BILD und einigen Parteien und der Umfrage besteht, ist hypothetisch.
Ich kenne genügend sozialdemokratische und grüne Bekannte, die ebenfalls sich Sorgen machen um die soziale Balance bei den Maßnahmen. Das ist doch nicht verwerfliches dabei und diese Leute sehen die Notwendigkeiten für Veränderungen durchaus ein


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