>

Karl-Theodor zu Guttenberg

#
SGE-URNA schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:
http://plagiatschavan.files.wordpress.com/2013/01/schavan-wartet.jpg
"An apple all day, keeps the doctor away."  

Ich bin mal auf die Nachfolgerin gespannt. Eine Mathematikerin immerhin, aber wieder irgendwie aus dem Osten.

Und @Studiengebühren: Solange wir hier von "popeligen" 1.000 € Gebühren für immer mehr zu Masseneinrichtungen mutierenden Hochschulen sprechen, ist ein Vergleich mit dem Ausland total unangebracht und auch angebliche soziale Benachteiligung. Es geht hier einzig und alleine darum, dass emotional aufzubauschen, um Interessenspolitik für Beamten und große Fachbereiche zu machen. Für den Steuerzahler und das Personal, was in den Universitäten nicht marktgerecht bezahlt wird, nicht gut.


Verstehe die ganze Aufregung nicht. Finde das total sozial gerecht, dass der Bauarbeiter und der KfZ Mechaniker das Studium des Arztsöhnchens durch ihre Steuern finanzieren.


Bingo. Wäre aber zumindestens noch zu verkraften, wenn das Arztsöhnchen nicht Afrikanistik in 15. Semestern studieren würde oder Politikwissenschaft, um dann bei einer Behörde zu "arbeiten". Sondern die Kohle wenigstens wichtigem wie den MINT-Fächern oder dann deutschlandweit organisierten Randfächern wie Archäologie zufließt. Die wenigsten wissen überhaupt einzuschätzen, was ein Studium kostet und was die Allgemeinheit für Kosten für diese Personen trägt. "No pain, no gain."
#
S-G-Eintracht schrieb:
SGE-URNA schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:
http://plagiatschavan.files.wordpress.com/2013/01/schavan-wartet.jpg
"An apple all day, keeps the doctor away."  

Ich bin mal auf die Nachfolgerin gespannt. Eine Mathematikerin immerhin, aber wieder irgendwie aus dem Osten.

Und @Studiengebühren: Solange wir hier von "popeligen" 1.000 € Gebühren für immer mehr zu Masseneinrichtungen mutierenden Hochschulen sprechen, ist ein Vergleich mit dem Ausland total unangebracht und auch angebliche soziale Benachteiligung. Es geht hier einzig und alleine darum, dass emotional aufzubauschen, um Interessenspolitik für Beamten und große Fachbereiche zu machen. Für den Steuerzahler und das Personal, was in den Universitäten nicht marktgerecht bezahlt wird, nicht gut.


Verstehe die ganze Aufregung nicht. Finde das total sozial gerecht, dass der Bauarbeiter und der KfZ Mechaniker das Studium des Arztsöhnchens durch ihre Steuern finanzieren.


Bingo. Wäre aber zumindestens noch zu verkraften, wenn das Arztsöhnchen nicht Afrikanistik in 15. Semestern studieren würde oder Politikwissenschaft, um dann bei einer Behörde zu "arbeiten". Sondern die Kohle wenigstens wichtigem wie den MINT-Fächern oder dann deutschlandweit organisierten Randfächern wie Archäologie zufließt. Die wenigsten wissen überhaupt einzuschätzen, was ein Studium kostet und was die Allgemeinheit für Kosten für diese Personen trägt. "No pain, no gain."


Ich bin Geisteswissenschaftler. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? Oder kann ich das wenigstens teilweise kompensieren, weil ich immerhin Mathe-LK hatte?
#
Haliaeetus schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:
SGE-URNA schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:
http://plagiatschavan.files.wordpress.com/2013/01/schavan-wartet.jpg
"An apple all day, keeps the doctor away."  

Ich bin mal auf die Nachfolgerin gespannt. Eine Mathematikerin immerhin, aber wieder irgendwie aus dem Osten.

Und @Studiengebühren: Solange wir hier von "popeligen" 1.000 € Gebühren für immer mehr zu Masseneinrichtungen mutierenden Hochschulen sprechen, ist ein Vergleich mit dem Ausland total unangebracht und auch angebliche soziale Benachteiligung. Es geht hier einzig und alleine darum, dass emotional aufzubauschen, um Interessenspolitik für Beamten und große Fachbereiche zu machen. Für den Steuerzahler und das Personal, was in den Universitäten nicht marktgerecht bezahlt wird, nicht gut.


Verstehe die ganze Aufregung nicht. Finde das total sozial gerecht, dass der Bauarbeiter und der KfZ Mechaniker das Studium des Arztsöhnchens durch ihre Steuern finanzieren.


Bingo. Wäre aber zumindestens noch zu verkraften, wenn das Arztsöhnchen nicht Afrikanistik in 15. Semestern studieren würde oder Politikwissenschaft, um dann bei einer Behörde zu "arbeiten". Sondern die Kohle wenigstens wichtigem wie den MINT-Fächern oder dann deutschlandweit organisierten Randfächern wie Archäologie zufließt. Die wenigsten wissen überhaupt einzuschätzen, was ein Studium kostet und was die Allgemeinheit für Kosten für diese Personen trägt. "No pain, no gain."


Ich bin Geisteswissenschaftler. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? Oder kann ich das wenigstens teilweise kompensieren, weil ich immerhin Mathe-LK hatte?


Ja, Satan.    Woran liest du heraus, dass ich Geisteswissenschaftler für schlechte Menschen halte? Ich sage lediglich, dass das bisherige System massive Fehlanreize setzt und wir in Zeiten, wo allgemein das Pflicht & Unrechtsbewusstsein eher wenig gegenüber Fordern & Gleichgültigkeit ausgeprägt ist, man andere Wege gehen kann und/oder zumindestens darüber nachdenken sollte. Die gesetzliche Grundlage für ein "kostenfreies" Studium ist nicht Dreistigkeit und Plünderei zu belohnen, sondern um durch dieses staatliche Investment den späteren Wohlstand zu erhöhen.
#
Haliaeetus schrieb:

Ich bin Geisteswissenschaftler. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? Oder kann ich das wenigstens teilweise kompensieren, weil ich immerhin Mathe-LK hatte?

Die entscheidend Frage ist, ob du Arzt-Sohn bist  
#
Der Afrikanistikstudent im 15. Semester gehört seit der Umsetzung der Bologna-Ergebnisse sowieso in die Märchenwelt.
Die Stichworte der heutigen Studienrealität sind Verknappung, Leistungsdruck, Konkurrenz, Standartisierung, Verschulung, Workload und Frust.
#
seventh_son schrieb:
Haliaeetus schrieb:

Ich bin Geisteswissenschaftler. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? Oder kann ich das wenigstens teilweise kompensieren, weil ich immerhin Mathe-LK hatte?

Die entscheidend Frage ist, ob du Arzt-Sohn bist  


Ich bin Arzt-Sohn.  
Und jetzt?
#
reggaetyp schrieb:
seventh_son schrieb:
Haliaeetus schrieb:

Ich bin Geisteswissenschaftler. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? Oder kann ich das wenigstens teilweise kompensieren, weil ich immerhin Mathe-LK hatte?

Die entscheidend Frage ist, ob du Arzt-Sohn bist  


Ich bin Arzt-Sohn.  
Und jetzt?  


Meine Tante war Ärztin, gilt das auch?
#
stefank schrieb:
reggaetyp schrieb:
seventh_son schrieb:
Haliaeetus schrieb:

Ich bin Geisteswissenschaftler. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? Oder kann ich das wenigstens teilweise kompensieren, weil ich immerhin Mathe-LK hatte?

Die entscheidend Frage ist, ob du Arzt-Sohn bist  


Ich bin Arzt-Sohn.  
Und jetzt?  


Meine Tante war Ärztin, gilt das auch?


Bei mir isses die Mutti. Klarer Vorteil reggaetyp.

Du bist raus.  
#
S-G-Eintracht schrieb:
Haliaeetus schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:
SGE-URNA schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:
http://plagiatschavan.files.wordpress.com/2013/01/schavan-wartet.jpg
"An apple all day, keeps the doctor away."  

Ich bin mal auf die Nachfolgerin gespannt. Eine Mathematikerin immerhin, aber wieder irgendwie aus dem Osten.

Und @Studiengebühren: Solange wir hier von "popeligen" 1.000 € Gebühren für immer mehr zu Masseneinrichtungen mutierenden Hochschulen sprechen, ist ein Vergleich mit dem Ausland total unangebracht und auch angebliche soziale Benachteiligung. Es geht hier einzig und alleine darum, dass emotional aufzubauschen, um Interessenspolitik für Beamten und große Fachbereiche zu machen. Für den Steuerzahler und das Personal, was in den Universitäten nicht marktgerecht bezahlt wird, nicht gut.


Verstehe die ganze Aufregung nicht. Finde das total sozial gerecht, dass der Bauarbeiter und der KfZ Mechaniker das Studium des Arztsöhnchens durch ihre Steuern finanzieren.


Bingo. Wäre aber zumindestens noch zu verkraften, wenn das Arztsöhnchen nicht Afrikanistik in 15. Semestern studieren würde oder Politikwissenschaft, um dann bei einer Behörde zu "arbeiten". Sondern die Kohle wenigstens wichtigem wie den MINT-Fächern oder dann deutschlandweit organisierten Randfächern wie Archäologie zufließt. Die wenigsten wissen überhaupt einzuschätzen, was ein Studium kostet und was die Allgemeinheit für Kosten für diese Personen trägt. "No pain, no gain."


Ich bin Geisteswissenschaftler. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? Oder kann ich das wenigstens teilweise kompensieren, weil ich immerhin Mathe-LK hatte?


Ja, Satan.    Woran liest du heraus, dass ich Geisteswissenschaftler für schlechte Menschen halte? Ich sage lediglich, dass das bisherige System massive Fehlanreize setzt und wir in Zeiten, wo allgemein das Pflicht & Unrechtsbewusstsein eher wenig gegenüber Fordern & Gleichgültigkeit ausgeprägt ist, man andere Wege gehen kann und/oder zumindestens darüber nachdenken sollte. Die gesetzliche Grundlage für ein "kostenfreies" Studium ist nicht Dreistigkeit und Plünderei zu belohnen, sondern um durch dieses staatliche Investment den späteren Wohlstand zu erhöhen.


naja, wenn du ein ein gesiteswissenschaftliches studium aufgenommen hättest, wärst du vielleicht ein kluger mensch geworden. dies hätte mit sicherheit den geistigen wohlstand unserer gesellschaft erhöht!
#
reggaetyp schrieb:
stefank schrieb:
reggaetyp schrieb:
seventh_son schrieb:
Haliaeetus schrieb:

Ich bin Geisteswissenschaftler. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? Oder kann ich das wenigstens teilweise kompensieren, weil ich immerhin Mathe-LK hatte?

Die entscheidend Frage ist, ob du Arzt-Sohn bist  


Ich bin Arzt-Sohn.  
Und jetzt?  


Meine Tante war Ärztin, gilt das auch?


Bei mir isses die Mutti. Klarer Vorteil reggaetyp.

Du bist raus.    


Mutter, Schwester, Schwager, Frau sind Ärztinnen.
Was bekomme ich dafür?
Mindestens einen Schoppen vom Jamaikaner, oder nicht?  
#
edmund schrieb:
reggaetyp schrieb:
stefank schrieb:
reggaetyp schrieb:
seventh_son schrieb:
Haliaeetus schrieb:

Ich bin Geisteswissenschaftler. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? Oder kann ich das wenigstens teilweise kompensieren, weil ich immerhin Mathe-LK hatte?

Die entscheidend Frage ist, ob du Arzt-Sohn bist  


Ich bin Arzt-Sohn.  
Und jetzt?  


Meine Tante war Ärztin, gilt das auch?


Bei mir isses die Mutti. Klarer Vorteil reggaetyp.

Du bist raus.    


Mutter, Schwester, Schwager, Frau sind Ärztinnen.
Was bekomme ich dafür?
Mindestens einen Schoppen vom Jamaikaner, oder nicht?    


12er Bembel.  
#
Thriceguy schrieb:
Aragorn schrieb:
Ffm60ziger schrieb:
aha Johanna Wanka  also früher Niedersachsen.


Jetzt haben sie die "Neue" auch schon im Visier...

http://www.focus.de/politik/deutschland/plagiatsjaeger-schnueffelt-weiter-schavanplag-will-auch-wankas-doktorarbeit-checken_aid_916888.html

 


Ich wünsche ihm dabei viel Spaß. Er wird schnell merken, dass er mit dem einfachem Vergleichen von Textstellen da nicht sonderlich weit kommen wird...


Das mit Sicherheit nicht. Zudem ist  mal davon auszugehen, dass man sich fuer Typ-II-Dissertationen (das Wort habe erst die Woche gelernt) wohl eher nicht Mathematik aussucht. Das heisst natuerlich nicht, dass die Arbeit nicht formale Fehler enthalten kann.

Da es fuer Titelsammler wie zu Guttenberg oder Frau Koehler weniger beschwerliche Wege gibt, wird man vermutlich im naturwissenschftlichen oder mathematischen Bereich weniger Plagiate wie die, die derzeit durch die Medien geistern, finden.
#
SGE-URNA schrieb:


Verstehe die ganze Aufregung nicht. Finde das total sozial gerecht, dass der Bauarbeiter und der KfZ Mechaniker das Studium des Arztsöhnchens durch ihre Steuern finanzieren.


Wie ist das denn so mit den Bauarbeitertöchtern und KFZ-Mechanikersöhnen, die von den Steuern des Arztes das Studium finanziert bekommen? In der Tat scheint es eine nicht geringe Zahl von Studenten zu geben, die die Mehrkosten nicht stemmen können:

Das Studium ist teuer. 812 Euro zahlt ein Student im Schnitt monatlich. Verlangt eine Hochschule Studiengebühren, kommen nochmal 500 Euro pro Semester oben drauf. Das geht aus der 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks hervor. Jedem fünften Studenten ist das zu viel. Er muss sein Studium sogar aus finanziellen Nöten abbrechen, zeigt eine Studie des Bonner Hochschul-Informations-Systems.

Quelle

S-G-Eintracht schrieb:

Bingo. Wäre aber zumindestens noch zu verkraften, wenn das Arztsöhnchen nicht Afrikanistik in 15. Semestern studieren würde oder Politikwissenschaft, um dann bei einer Behörde zu "arbeiten". Sondern die Kohle wenigstens wichtigem wie den MINT-Fächern oder dann deutschlandweit organisierten Randfächern wie Archäologie zufließt. Die wenigsten wissen überhaupt einzuschätzen, was ein Studium kostet und was die Allgemeinheit für Kosten für diese Personen trägt. "No pain, no gain."


Schön in die Klischeetrompete gepustet. Den Langzeitstudenten gibt es seit der Einführung von Bachelor und Masterstudiengängen aber immer weniger. Zudem sind die Kosten eines MINT-Studienganges auch deutlich höher, als die eines Studiums der Wirtschafts-/Sozialwissenschaften. Ein Absolvent der Humanmedizin kostet den Steuerzahler ca 200 000 Euro ( siehe hier ), ein Sozialwissenschaftler lediglich 12 200 Euro (siehe die erste Quelle). Afrikanistik wird sicherlich eher in der Größenordnung der letzteren Zahl liegen, Physik, Biologie, Chemie und Ingenieurwissenschaften eher in der Größenordnung des Medizinstudiums - die vielen Laboreinheiten kosten einfach Geld. Der Unterschied in den Kosten beträgt also locker eine Größenordnung. Da darf der gemeine (und garantiert faule, nutzlose und verwöhnte Ärztesohn) also auch gerne mal ein Semester länger Afrikanistik studieren...

Zum Thema: Ich würde mal hoffen, dass Frau Wanka sich vorher gedacht hat, dass sie direkt in's Visier von anscheinend mittlerweile hauptberuflichen "Plagiatsjägern" geraten wird. Schauen wir mal, was dabei rauskommt.

Feigling schrieb:

Da es fuer Titelsammler wie zu Guttenberg oder Frau Koehler weniger beschwerliche Wege gibt, wird man vermutlich im naturwissenschftlichen oder mathematischen Bereich weniger Plagiate wie die, die derzeit durch die Medien geistern, finden.


Ich bleibe dabei: der effektivste Weg eine Inflation von Diss Typ II  (ich danke, Feigling) zu verhindern, wird sein dem Titel seine Bedeutung außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu nehmen. Das fände ich sowieso mehr als angemessen. Ich wäre mir aber nicht sicher, ob es nicht im MINT-Bereich ähnlich viele Betrüger gibt - die Fälschung von Daten ist aber schlicht wesentlich schwieriger nachzuweisen, als das einfache Kopieren von Textstellen.
#
Thriceguy schrieb:


Ich bleibe dabei: der effektivste Weg eine Inflation von Diss Typ II  (ich danke, Feigling) zu verhindern, wird sein dem Titel seine Bedeutung außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu nehmen. Das fände ich sowieso mehr als angemessen. Ich wäre mir aber nicht sicher, ob es nicht im MINT-Bereich ähnlich viele Betrüger gibt - die Fälschung von Daten ist aber schlicht wesentlich schwieriger nachzuweisen, als das einfache Kopieren von Textstellen.


Das wird im deutschsprachigen Raum schwerlich möglich sein, da der hiesige Universitätsabsolvent sehr an seinen akademischen Titeln hängt. Ich würde eher zu bedenken geben, dass die Doktoranden ihre Dissertationen fast vollkommen außerhalb des Universitätsbetriebs erstellen, eine engere Anbindung an diese wäre aus meiner Sicht durchaus wünschenswert.

Darüber hinaus, ein  sinnvolleres Verfahren zur Plagiatsbekämpfung wäre beispielsweise die universitäre Einführung von Plagiatsbeauftragten sowie eine freiwillige Selbstkontrolle. Heute ist es doch so, man holt sich einen  Freibrief durch die Verwendung von Plagiatssoftware und kann damit auch einen solchen für eine besonders geschickte Schummelei bekommen. Das ist sinnlos und  untergräbt den Sinn der Wissenschaft und deren Integrität.

Apropos, bemerkenswert ist auch, in keinem europäischen Land, soweit ich weiß,  gibt es eine  Forschungsstelle für wissenschaftliche Integrität.  Wie so etwas aussehen könnte, zeigt uns ein Blick in die USA.

International Center for Academic Integrity.
#
Prohaska schrieb:

Das wird im deutschsprachigen Raum schwerlich möglich sein, da der hiesige Universitätsabsolvent sehr an seinen akademischen Titeln hängt. Ich würde eher zu bedenken geben, dass die Doktoranden ihre Dissertationen fast vollkommen außerhalb des Universitätsbetriebs erstellen, eine engere Anbindung an diese wäre aus meiner Sicht durchaus wünschenswert.


Ich befürchte auch, dass es schwerlich möglich ist - dem Problem das sich Politiker auf dem Weg nach oben noch schnell einen Titel schnappen, wäre damit aber imho dennoch beizukommen. Die fehlende Anbindung der Doktoranden an den Universitätsbetrieb ist mir neu, das ist aber sicherlich fachabhängig?!

Prohaska schrieb:

Darüber hinaus, ein  sinnvolleres Verfahren zur Plagiatsbekämpfung wäre beispielsweise die universitäre Einführung von Plagiatsbeauftragten sowie eine freiwillige Selbstkontrolle. Heute ist es doch so, man holt sich einen  Freibrief durch die Verwendung von Plagiatssoftware und kann damit auch einen solchen für eine besonders geschickte Schummelei bekommen. Das ist sinnlos und  untergräbt den Sinn der Wissenschaft und deren Integrität.


Was wäre denn freiwillige Selbstkontrolle, wenn nicht letzteres? Was genau soll ein solcher Plagiatsbeauftragter denn machen? Ob er dann nicht nur Symptom-Behandlung betreibt?

Prohaska schrieb:

Apropos, bemerkenswert ist auch, in keinem europäischen Land, soweit ich weiß,  gibt es eine  Forschungsstelle für wissenschaftliche Integrität.  Wie so etwas aussehen könnte, zeigt uns ein Blick in die USA.


Ich bin mir nicht sicher, was genau Du mit Forschungsstelle meinst, aber ich tendiere dazu Deine Aussage falsch zu nennen, siehe z.B.

UK Research Integrity Office

welches allerdings chronisch unterfinanziert zu sein scheint. Spätestens seit Hermann und Bach sollte die Sensitivität in Deutschland auch entschieden größer geworden sein, inwiefern das zu einer entsprechenden Organisation geführt hat, ist mir unbekannt. Die DFG hat aber sicherlich entsprechende Gremien.
#
Ich habe nicht studiert . Aber wenn mich die Leute sehen,sagen sie immer "Allmächtiger Gott "
#
@Thriceguy

Jetzt muss ich leider sehr weit ausholen und bin damit natürlich schon absolut OT, weil wir jetzt schon über Symptome hinaus die Ursachen und deren mögliche Behandlung diskutieren. Abgesehen davon, dass dieses hier, für mein dafürhalten,  das falsche Forum ist, wäre, wenn sich denn mehr User dafür interessieren würden, ein eigener Thread sinnvoll. Aber geschenkt.

Exkurs zum Promotionsverfahren in Deutschland.


Das Promotionsverfahren ist an den einzelnen Fakultäten der Hochschulen unterschiedlich organisiert. Allgemeingültig lässt sich aber folgendes sagen. Die Individualpromotion, welche in Deutschland traditionell die dominierende ist, ist  geprägt durch  weitgehende Autonomie des Doktoranden. Das Gegenstück, die strukturierte Promotion (üblich an US-Universitäten), ähnelt eher einem klassischen Universitätsstudium, bei dem das Verhältnis zur Universität / Fakultät im Vordergrund steht und neben der Anfertigung der Dissertationsschrift  auch noch weitere Veranstaltungen absolviert werden müssen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass der Dissertant kaum die Möglichkeit besitzt, nebenher, z.B  eine politische Karriere zu starten und die Erlangung des Doktorgrades quasi im Vorübergehen mitnimmt.

Aber zurück zur Individualpromotion . Die Verfahrensbeschreibungen der jeweiligen Fakultäten beziehen sich zumeist nur auf das eigentliche Promotionsverhältnis. Die mehr oder minder zwingend notwendigen Kontakte zu einem  Doktorvater  hingegen werden darin meist gar nicht oder nur sehr rudimentär geregelt, sie bleiben insofern meist im informellen Bereich. Allerdings führten in den letzten Jahren mehr und mehr Fakultäten sogenannte Betreuungsvereinbarungen ein, mit denen auch dieses Segment strukturiert werden soll. Innerhalb der Individualpromotion gibt es zwei Möglichkeiten, die interne und die externe Promotion. Letztlich  entscheidet der Doktorand darüber, ob er intern oder extern promovieren möchte. Was dabei üblich und möglich ist, divergiert von Fachbereich zu Fachbereich.

Interne Promotionen sind mit einer bezahlten Anstellung am Lehrstuhl verbunden. Dieses Verfahren ist vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich und bei experimentellen Arbeiten sehr verbreitet. Es ist vor allem dann oft unumgänglich, wenn hohe Forschungskosten, z. B. für Laboruntersuchungen zu erwarten sind oder teures technisches Gerät benötigt wird und der Doktorand keine Möglichkeit hat, diese Mittel außeruniversitär zu generieren. Seine Promotionsautonomie bleib davon aber unberührt, er benutzt lediglich die universitäre Infrastruktur.

Eine externe Promotion ist auf das reine Betreuungsverhältnis für die Dissertation beschränkt, dieses ist aber sehr viel liberaler als im internen Bereich: Der Doktorvater nimmt einen Doktoranden an, und der Doktorand bearbeitet sein Thema dann weitgehend allein zu Hause (solange er keinen Ghostwriter benutzt) oder in der Universitätsbibliothek. Dieses Verfahren ist vor allem im Bereich der Geisteswissenschaften und der Formalwissenschaft verbreitet, sofern es nicht um angewandte Mathematik geht, wenn die Forschungstätigkeit hauptsächlich aus einer Auswertung vorhandener Literatur besteht. Ist die Dissertation eingereicht, findet die abschließende Prüfung statt, diese  ist von Fach zu Fach und von Fakultät zu Fakultät verschieden, entweder als Rigorosum oder als Disputation ( mit Verteidigung der Arbeit) ausgestaltet. Die Prüfung stellt sich  in den allermeisten Fällen als freundliches Fachgespräch unter Kollegen dar, in dem einem niemand ernsthaft zu nahe treten möchte. Zum Teil, vor allem bei der Disputation, soll mit der Prüfung noch kontrolliert werden, ob man seine Arbeit selbst gefertigt hat, eben die Inhalte und Diskussionsstände wirklich verstanden hat. Auch dieser Nachweis wird einem ehrlichen und / oder pfiffigen unehrlichen Kandidaten leicht fallen.

Schaut man sich nun das Individualpromotionsverfahren an, wird evident, dass, solange keine funktionsfähigen, bzw. ausreichenden Kontrollmechanismen vorhanden sind, der möglichen Plagiatierung Vorschub geleistet wird. Dieses weitestgehend auszuschließen, bedarf eben wirksamer Mechanismen oder alternativ dazu,  der Abkehr von der Individualpromotion und Hinwendung zur  strukturierten Promotion. Ich würde für letzteres Plädieren, was folglich weniger Doktoranden mit sich bringt, aber dafür den Doktortitel dahingehend aufwertet, dass weniger „Schaumschläger“ sich mit einem solchen schmücken.

Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen, ich bin der Meinung, die überwältigende Mehrheit der  Akademiker sitzen nach dem Studium ehrlich arbeitend und entbehrungsreich mehrere Jahre an ihrer Dissertation, obgleich die Dunkelziffer der Betrüger nicht im marginalen Bereich liegen dürfte.

Möglichkeiten von Kontrollmechanismen.


Ein sinnvolles Verfahren könnte das sein, was beispielsweise die Pädagogische Hochschule in Freiburg anwendet. Dort gibt es einen Plagiatsbeauftragten und eine freiwillige Selbstkontrolle. Der Plagiatsbeauftragte ist eine Art Beratungsstelle, zu der man kommen kann, wenn man sich unsicher ist. Installiert man so eine Einrichtung im Vorhinein, statt etwas Sanktionierendes im Nachhinein, dann wären wir schon einen Schritt weiter. Dieses kann selbstverständlich nur ein Baustein in der Problembekämpfung sein, dieser könnte aber zumindest verhindern, dass Dissertanten unbeabsichtigt in die Plagiatsfalle tappen.

Ein weiterer Baustein könnte die Schaffung einer Einrichtung nach Vorbild der von mir genannten ICAI sein. Deren Mission weit über die Plagiatsaufdeckung hinaus geht, indem um eine Kultur der wissenschaftlichen Integrität mit diversen Mitteln gerungen wird. In der ICAI sind Universitäten, Studenten, Administratoren und andere gesellschaftliche Institutionen vereint, es werden Forschungsprojekte verfolgt, Seminare abgehalten. Es geht dabei auch um die internationale Installation und Anerkennung akademischer Standards und Praktiken. Man ist also nicht nur repressiv tätig, sondern auch prophylaktisch.  Kurzum, man ringt um eine Wissenschaftsethik und deren Verbreitung. Damit unterscheidet man sich deutlich von der von dir genannten UKRIO, oder besser, man ist dieser Einrichtung um einiges Voraus.  Eine ähnliche Organisation wie die UKRIO haben wir auch in Österreich, die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität(OEAWI). Warum ich so sehr auf Prophylaxe insistiere, ist, ganz banal, die Unmöglichkeit eine ausreichend große Zahl von Dissertationen auf eventuelle Plagiatierung zu prüfen. So prüfte die OEAWI seit ihrem Bestehen (2002) gerade einmal gut 30 Dissertationen (lt. ORF) von denen 15 als Plagiat enttarnt  wurden. Zu überlegen wäre auch, ob eine solche Einrichtung nicht auch mit steuerlichen Mitteln unterstützt wird, da daran durchaus ein gesellschaftliches Interesse bestehen sollte.
#
Prohaska schrieb:
@Thriceguy

Jetzt muss ich leider sehr weit ausholen und bin damit natürlich schon absolut OT, weil wir jetzt schon über Symptome hinaus die Ursachen und deren mögliche Behandlung diskutieren. Abgesehen davon, dass dieses hier, für mein dafürhalten,  das falsche Forum ist, wäre, wenn sich denn mehr User dafür interessieren würden, ein eigener Thread sinnvoll. Aber geschenkt.

Exkurs zum Promotionsverfahren in Deutschland.


Das Promotionsverfahren ist an den einzelnen Fakultäten der Hochschulen unterschiedlich organisiert. Allgemeingültig lässt sich aber folgendes sagen. Die Individualpromotion, welche in Deutschland traditionell die dominierende ist, ist  geprägt durch  weitgehende Autonomie des Doktoranden. Das Gegenstück, die strukturierte Promotion (üblich an US-Universitäten), ähnelt eher einem klassischen Universitätsstudium, bei dem das Verhältnis zur Universität / Fakultät im Vordergrund steht und neben der Anfertigung der Dissertationsschrift  auch noch weitere Veranstaltungen absolviert werden müssen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass der Dissertant kaum die Möglichkeit besitzt, nebenher, z.B  eine politische Karriere zu starten und die Erlangung des Doktorgrades quasi im Vorübergehen mitnimmt.

Aber zurück zur Individualpromotion . Die Verfahrensbeschreibungen der jeweiligen Fakultäten beziehen sich zumeist nur auf das eigentliche Promotionsverhältnis. Die mehr oder minder zwingend notwendigen Kontakte zu einem  Doktorvater  hingegen werden darin meist gar nicht oder nur sehr rudimentär geregelt, sie bleiben insofern meist im informellen Bereich. Allerdings führten in den letzten Jahren mehr und mehr Fakultäten sogenannte Betreuungsvereinbarungen ein, mit denen auch dieses Segment strukturiert werden soll. Innerhalb der Individualpromotion gibt es zwei Möglichkeiten, die interne und die externe Promotion. Letztlich  entscheidet der Doktorand darüber, ob er intern oder extern promovieren möchte. Was dabei üblich und möglich ist, divergiert von Fachbereich zu Fachbereich.

Interne Promotionen sind mit einer bezahlten Anstellung am Lehrstuhl verbunden. Dieses Verfahren ist vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich und bei experimentellen Arbeiten sehr verbreitet. Es ist vor allem dann oft unumgänglich, wenn hohe Forschungskosten, z. B. für Laboruntersuchungen zu erwarten sind oder teures technisches Gerät benötigt wird und der Doktorand keine Möglichkeit hat, diese Mittel außeruniversitär zu generieren. Seine Promotionsautonomie bleib davon aber unberührt, er benutzt lediglich die universitäre Infrastruktur.

Eine externe Promotion ist auf das reine Betreuungsverhältnis für die Dissertation beschränkt, dieses ist aber sehr viel liberaler als im internen Bereich: Der Doktorvater nimmt einen Doktoranden an, und der Doktorand bearbeitet sein Thema dann weitgehend allein zu Hause (solange er keinen Ghostwriter benutzt) oder in der Universitätsbibliothek. Dieses Verfahren ist vor allem im Bereich der Geisteswissenschaften und der Formalwissenschaft verbreitet, sofern es nicht um angewandte Mathematik geht, wenn die Forschungstätigkeit hauptsächlich aus einer Auswertung vorhandener Literatur besteht. Ist die Dissertation eingereicht, findet die abschließende Prüfung statt, diese  ist von Fach zu Fach und von Fakultät zu Fakultät verschieden, entweder als Rigorosum oder als Disputation ( mit Verteidigung der Arbeit) ausgestaltet. Die Prüfung stellt sich  in den allermeisten Fällen als freundliches Fachgespräch unter Kollegen dar, in dem einem niemand ernsthaft zu nahe treten möchte. Zum Teil, vor allem bei der Disputation, soll mit der Prüfung noch kontrolliert werden, ob man seine Arbeit selbst gefertigt hat, eben die Inhalte und Diskussionsstände wirklich verstanden hat. Auch dieser Nachweis wird einem ehrlichen und / oder pfiffigen unehrlichen Kandidaten leicht fallen.

Schaut man sich nun das Individualpromotionsverfahren an, wird evident, dass, solange keine funktionsfähigen, bzw. ausreichenden Kontrollmechanismen vorhanden sind, der möglichen Plagiatierung Vorschub geleistet wird. Dieses weitestgehend auszuschließen, bedarf eben wirksamer Mechanismen oder alternativ dazu,  der Abkehr von der Individualpromotion und Hinwendung zur  strukturierten Promotion. Ich würde für letzteres Plädieren, was folglich weniger Doktoranden mit sich bringt, aber dafür den Doktortitel dahingehend aufwertet, dass weniger „Schaumschläger“ sich mit einem solchen schmücken.

Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen, ich bin der Meinung, die überwältigende Mehrheit der  Akademiker sitzen nach dem Studium ehrlich arbeitend und entbehrungsreich mehrere Jahre an ihrer Dissertation, obgleich die Dunkelziffer der Betrüger nicht im marginalen Bereich liegen dürfte.

Möglichkeiten von Kontrollmechanismen.


Ein sinnvolles Verfahren könnte das sein, was beispielsweise die Pädagogische Hochschule in Freiburg anwendet. Dort gibt es einen Plagiatsbeauftragten und eine freiwillige Selbstkontrolle. Der Plagiatsbeauftragte ist eine Art Beratungsstelle, zu der man kommen kann, wenn man sich unsicher ist. Installiert man so eine Einrichtung im Vorhinein, statt etwas Sanktionierendes im Nachhinein, dann wären wir schon einen Schritt weiter. Dieses kann selbstverständlich nur ein Baustein in der Problembekämpfung sein, dieser könnte aber zumindest verhindern, dass Dissertanten unbeabsichtigt in die Plagiatsfalle tappen.

Ein weiterer Baustein könnte die Schaffung einer Einrichtung nach Vorbild der von mir genannten ICAI sein. Deren Mission weit über die Plagiatsaufdeckung hinaus geht, indem um eine Kultur der wissenschaftlichen Integrität mit diversen Mitteln gerungen wird. In der ICAI sind Universitäten, Studenten, Administratoren und andere gesellschaftliche Institutionen vereint, es werden Forschungsprojekte verfolgt, Seminare abgehalten. Es geht dabei auch um die internationale Installation und Anerkennung akademischer Standards und Praktiken. Man ist also nicht nur repressiv tätig, sondern auch prophylaktisch.  Kurzum, man ringt um eine Wissenschaftsethik und deren Verbreitung. Damit unterscheidet man sich deutlich von der von dir genannten UKRIO, oder besser, man ist dieser Einrichtung um einiges Voraus.  Eine ähnliche Organisation wie die UKRIO haben wir auch in Österreich, die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität(OEAWI). Warum ich so sehr auf Prophylaxe insistiere, ist, ganz banal, die Unmöglichkeit eine ausreichend große Zahl von Dissertationen auf eventuelle Plagiatierung zu prüfen. So prüfte die OEAWI seit ihrem Bestehen (2002) gerade einmal gut 30 Dissertationen (lt. ORF) von denen 15 als Plagiat enttarnt  wurden. Zu überlegen wäre auch, ob eine solche Einrichtung nicht auch mit steuerlichen Mitteln unterstützt wird, da daran durchaus ein gesellschaftliches Interesse bestehen sollte.

Hast du das alles selbst geschrieben?
#
gude jugger


Teilen