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Es wird kalt für einige Frankfurter

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Frankfurt live:

11:20, ich stehe am Bahnsteig, will noch ein wenig die Bahnhofsatmosphäre einfangen, bevor ich mich in den bestimmt zu gut geheizten Zug setze. Noch 10 Minuten bis zur Abfahrt, der Lokführer schmeißt gerade den Dieselbomber an, ein wenig schwarzer Rauch steigt auf, als der Motor unter dem typisch hysterischen Kreischen anläuft.
Davon unbeeindruckt läuft jemand scheinbar ziellos und doch auf der Suche am Bahnsteig entlang, passiert die Lok, geht zum ersten Wagen. Er macht die Tür auf, geht rein, wieder raus, guckt sich ängstlich um und verschwindet letztendlich im Wagen. Es ist mittlerweile kurz vor Abfahrt, das kleine Rinnsal, das unten an der Wagenecke rausläuft, sagt mir, dass sich jemand die Hände gewaschen haben muss. Ich sehe es nicht genau, aber mir scheint, als ob das Wasser rot gefärbt ist. Der Typ kommt wieder heraus, nun nicht mehr nervös, sondern seltsam ruhig. Er läuft an uns vorbei, seine Augen sind glasig und ohne jeglichen Ausdruck. Ich gucke den Schaffner an, er guckt mich an und wir beide wissen, ohne ein Wort miteinander zu wechseln, dass Frankfurt ein hartes Pflaster ist.

Hart, rau und nun auch wieder kalt. Sehr kalt, und das im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man auf der Straße lebt. Ein Schritt in die richtige Richtung ist zum Glück getan, nachts haben Obdachlose in der B-Ebene der Hauptwache eine Übernachtungsmöglichkeit bei entsprechend niedrigen Temperaturen.
Aber das alleine ist nur ein heißer Tropfen auf dem kalten Stein.

Ich schreibe diesen Beitrag, weil ich darauf aufmerksam machen möchte.
Diesen Menschen kann geholfen werden, aber dazu braucht es mehr als nur guten Willen, es ist aktive oder passive Unterstützung notwendig, beispielsweise hier:

http://www.frankfurter-tafel.de/index.html

http://www.lazarus-frankfurt.de/

Lasst sie nicht erfrieren.

voyage
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voyage schrieb:
Frankfurt live:

11:20, ich stehe am Bahnsteig, will noch ein wenig die Bahnhofsatmosphäre einfangen, bevor ich mich in den bestimmt zu gut geheizten Zug setze. Noch 10 Minuten bis zur Abfahrt, der Lokführer schmeißt gerade den Dieselbomber an, ein wenig schwarzer Rauch steigt auf, als der Motor unter dem typisch hysterischen Kreischen anläuft.
Davon unbeeindruckt läuft jemand scheinbar ziellos und doch auf der Suche am Bahnsteig entlang, passiert die Lok, geht zum ersten Wagen. Er macht die Tür auf, geht rein, wieder raus, guckt sich ängstlich um und verschwindet letztendlich im Wagen. Es ist mittlerweile kurz vor Abfahrt, das kleine Rinnsal, das unten an der Wagenecke rausläuft, sagt mir, dass sich jemand die Hände gewaschen haben muss. Ich sehe es nicht genau, aber mir scheint, als ob das Wasser rot gefärbt ist. Der Typ kommt wieder heraus, nun nicht mehr nervös, sondern seltsam ruhig. Er läuft an uns vorbei, seine Augen sind glasig und ohne jeglichen Ausdruck. Ich gucke den Schaffner an, er guckt mich an und wir beide wissen, ohne ein Wort miteinander zu wechseln, dass Frankfurt ein hartes Pflaster ist.

Hart, rau und nun auch wieder kalt. Sehr kalt, und das im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man auf der Straße lebt. Ein Schritt in die richtige Richtung ist zum Glück getan, nachts haben Obdachlose in der B-Ebene der Hauptwache eine Übernachtungsmöglichkeit bei entsprechend niedrigen Temperaturen.
Aber das alleine ist nur ein heißer Tropfen auf dem kalten Stein.

Ich schreibe diesen Beitrag, weil ich darauf aufmerksam machen möchte.
Diesen Menschen kann geholfen werden, aber dazu braucht es mehr als nur guten Willen, es ist aktive oder passive Unterstützung notwendig, beispielsweise hier:

http://www.frankfurter-tafel.de/index.html

http://www.lazarus-frankfurt.de/

Lasst sie nicht erfrieren.

voyage


Danke für deinen Beitrag,schade dass man aber nochmal darauf hinweisen muß ,in einer Welt müssen Menschen hungern und frieren,dann wird heute in Dubai ein Hotel eröffnet,wo alleine das Feuerwerk 100000 Menschen einen Tag satt machen könnte.Unsere Welt wird immer perverser
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Irgendwo muss man anfangen. Was nicht heißen soll, dass ein Menschenleben mehr wert wäre als ein anderes, aber ich bin der Meinung, dass Hilfe vor der Haustür einen größeren Nutzen hat als weit entfernt, da die Mittel besser ankommen.
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Ein anrührender Beitrag. Habe bei der ankriechenden Kälte auch an arme Mitmenschen gedacht. In der letzten Zeit gerne mal 20, mal 50 cent in das Hütchen geworfen. 50 cent sind ne Mark. Da kann man Brot kaufen. Mache das regelmäßig. Es sind so viele. da kann man nicht immer mit den Euros um sich schmeißen. Ganz sicher gab es erbärmliche Menschen, denen ich gerne noch etwas mehr gegeben habe.

Immer öfter, eigentlich ständig werde ich um einen Euro = 2 Mark angebettelt. Geht es noch? Empfinde ich unverschämt, unangenehm.  Haste 'nen Euro? = 2 Mark = 4 Pakete Brot bei einem Discounter.

Aber nun meineFrage: In Frankurt muß doch niemand hungern und auch warmer Unterschlupf mit Verköstigung wird geboten?  Das scheinen einige abzulehnen, sind lieber 'auf Trebe'? Tja, was soll man dann denn noch machen?
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voyage schrieb:
Irgendwo muss man anfangen. Was nicht heißen soll, dass ein Menschenleben mehr wert wäre als ein anderes, aber ich bin der Meinung, dass Hilfe vor der Haustür einen größeren Nutzen hat als weit entfernt, da die Mittel besser ankommen.



Dem kann ich nur absolut zustimmen. Leider schicken viele menschen lieber ihr Geld in entfernte Ländern, was ich aber auch nicht als verkehrt anprangern will, anstatt den Armen vor der eigenen Haustür zu helfen bzw. sie gar nicht sehen zu wollen. Am besten noch schimpfen über die Obdachlosen und Asozialen in den Straßen. Und an Weihnachten wird dann wieder Alibimäßig die Geldbörse gezückt und Gelder nach Afrika geschickt wo kein Mensch weiß ob die dort auch sinnvoll und gut genutzt werden.

Im Natur- und Umweltschutz seh ich es fast ähnlich. Da machen Leute auf Umweltschützer, werden Vegetarier und schicken Geld zu Greenpeace und zum WWF (prinzipiell auch nicht verkehrt) und sind hier noch nicht mal in der Lage den Müll zu trennen, den 100 Meter entfernten Zigarettenautomaten zufuß und nicht mit dem Auto aufzusuchen oder seine Zigarettenstummel und leere Packungen in den Müll zu werfen und nicht in der Umwelt zu entsorgen.  
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Schön das hier auch mal ein Thema gibt.
Ich habe während meinem Studium 2,5 Jahre im La Strada gearbeitet (das is ein Druckraum im Bahnhofviertel) und hab dort diese "Wintergeschichten" oft genug miterlebt.
Da kann eine Warmer Pulli, eine Decke oder ein Warmer Zitonentee wunder wirken. Aber auch jetzt ist die Zeit, wo Ordnungskräfte und Polizei am Bahnhof extrem durchgreifen und die Menschen hinaus in die kälte schaffen, was wie ich finde an Unmenschlichkeit net mehr zu übertreffen ist..

Und Frankfurt is wirklich ein hartes Pflaster, aber zum Glück haben wir ne Halbwegsvernünftige OB.
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maexchen schrieb:


Aber nun meineFrage: In Frankurt muß doch niemand hungern und auch warmer Unterschlupf mit Verköstigung wird geboten?  Das scheinen einige abzulehnen, sind lieber 'auf Trebe'? Tja, was soll man dann denn noch machen?



Teilweise hast du sicher recht, viele grade Obdachlose oder Alkis wollen keine Hilfe oder schämen sich in frieren lieber Nachts, vor allem ältere...
ABER...ich bin sicher man könnte noch viel mehr machen....wie schon gesagt Frankfurt macht da ne ganz gute Politik....aber wo anders kanns da gaaanz anders aussehen....
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grad wirds drausen richtig ungemütlich
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@voyage, genau und eindringlich geschrieben. Ich finde es sehr gut, dass ein Thema wie dieses auch seinen Platz hier findet.

Ich glaube, wir können uns das in aller Regel nur schwer vorstellen. Klar kann man die Heizung zuhause mal runterschrauben und schauen wie das sich anfühlt, wenn die Kälte allmählich überall reinkriecht.

Man kann sich auch versuchsweise mal draußen hinsetzen für ne Weile bei Kälte. Aber wir haben jederzeit die Gewissheit, rasch wieder in die Wärme zurückkehren zu können, sobald es anfängt wehzutun.

Genau diese Möglichkeit haben die Menschen da draußen nicht. Auf sie kommt der Winter unausweichlich zu, ohne Distanz.
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Ich bin allerdings froh, Bürger einer Stadt zu sein, in der die U- und S-Bahnstationen für Obdachlose in der kalten Zeit offen sind. Vor einem Jahr waren Carola und ich in Berlin in einer bitterkalten Nacht auf dem Weg nach Hause. In der U-Bahnstation saßen zwei Polen, völlig friedlich, um sich aufzuwärmen. Trotzdem meinte eine BVG-Patrouille, die beiden raus in die wirklich lebensbedrohlich kalte Nacht schicken zu müssen. Von mir darauf angesprochen, berief sich der Oberdrecksack auf die Betriebsordnung und auf die Tatsache, dass es ja zwei(!) sog. Wärmebahnhöfe in Berlin gäbe. Wie sollten die armen Frierenden aber dorthin gelangen? Das war ihm egal. Uns war elend zumute.  
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stefank schrieb:
Ich bin allerdings froh, Bürger einer Stadt zu sein, in der die U- und S-Bahnstationen für Obdachlose in der kalten Zeit offen sind. Vor einem Jahr waren Carola und ich in Berlin in einer bitterkalten Nacht auf dem Weg nach Hause. In der U-Bahnstation saßen zwei Polen, völlig friedlich, um sich aufzuwärmen. Trotzdem meinte eine BVG-Patrouille, die beiden raus in die wirklich lebensbedrohlich kalte Nacht schicken zu müssen. Von mir darauf angesprochen, berief sich der Oberdrecksack auf die Betriebsordnung und auf die Tatsache, dass es ja zwei(!) sog. Wärmebahnhöfe in Berlin gäbe. Wie sollten die armen Frierenden aber dorthin gelangen? Das war ihm egal. Uns war elend zumute.    


Frankfurt hat da ja auch nur die Hauptwache, aber verglichen an der Fläche von Berlin ist das meines Erachtens ausreichend, da sich (so kommt es mir jedenfalls vor) die Obdachlosen größtenteils eh im Innenstadtbereich aufhalten, und der ist in FFM ja wirklich nicht groß.

Ordnungsdienste... Badesalz trifft es leider sehr gut:
http://www.youtube.com/watch?v=tdPmf6hYa7A&feature=related

Wer wil, kann sich mal eine Reportage des HR ansehen, in der es einerseits um den U-Bahn-Betrieb und außerdem auch um den Frankfurter Ordnungsdienst geht. Dort wird auch das Thema "Übernachten in der Hauptwache" thematisiert - ist aber mit Vorsicht zu genießen, vieles dort ist gestellt.

http://wstreaming.zdf.de/3sat/veryhigh/081122_streifzug_hessenreporter.asx
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Tiefenrausch schrieb:
Schön das hier auch mal ein Thema gibt.
Ich habe während meinem Studium 2,5 Jahre im La Strada gearbeitet (das is ein Druckraum im Bahnhofviertel) und hab dort diese "Wintergeschichten" oft genug miterlebt.
Da kann eine Warmer Pulli, eine Decke oder ein Warmer Zitonentee wunder wirken. Aber auch jetzt ist die Zeit, wo Ordnungskräfte und Polizei am Bahnhof extrem durchgreifen und die Menschen hinaus in die kälte schaffen, was wie ich finde an Unmenschlichkeit net mehr zu übertreffen ist..

Und Frankfurt is wirklich ein hartes Pflaster, aber zum Glück haben wir ne Halbwegsvernünftige OB.

Wie kommst Du darauf die Ordnungskräfte die am Bahnhof extrem durchgreifen unterstehen zwar nicht der OB aber ich habe auch noch nicht mitbekommen, dass Sie sich darüber beschwert.
Ganz davon abgesehen ist die CDU nicht gerade für eine tolle Sozialpolititk gegenüber Obdachlosen oder Junkies bekannt.
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das ist wieder besser geworden in frankfurt. vor einigen jahren wurden die u-bahnhöfe nachts geschlossen und obdachlose verjagt. es gab einen ziemlich lauten öffentlichen aufschrei. die medien haben das massiv kritisiert und es gab eine unterschriftenaktion. ziemlich viele leute haben an den/die damalige ob geschrieben, ich weiß nicht mehr genau wer da im amt war, glaube aber frau roth.

mein brief begann damals mit: "jeder obdachlose, der in diesem jahr in frankfurt erfriert, stirbt durch ihr verschulden". sehr viele leute aus meinem bekanntenkreis haben damals solche briefe geschrieben.

in den darauf folgenden jahren wurde es dann wieder toleriert und bereiche der hauptwache offiziell für obdachlose zugelassen.
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Wie wäre es wenn im Namen aller Eintracht-Fans und hoffentlich auch darüber hinaus eine Spendenaktion ins Leben gerufen würde?
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit wird so viel Geld ausgegeben da kommt es sicherlich auf den einen anderen Euro nicht an,und es ist ja wirklich für einen wirklich guten Zweck.
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Worschtsuppekönich schrieb:
Wie wäre es wenn im Namen aller Eintracht-Fans und hoffentlich auch darüber hinaus eine Spendenaktion ins Leben gerufen würde?
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit wird so viel Geld ausgegeben da kommt es sicherlich auf den einen anderen Euro nicht an,und es ist ja wirklich für einen wirklich guten Zweck.



Finde ich eine sehr, sehr gute Idee! Die Frage ist nur, wem man den Erlös zukommen lassen soll, da es ja einige Einrichtungen gibt. Ich würde vorschlagen, diese mal zu eruiren und den Erlös dann anteilig zu verteilen.
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voyage schrieb:
Worschtsuppekönich schrieb:
Wie wäre es wenn im Namen aller Eintracht-Fans und hoffentlich auch darüber hinaus eine Spendenaktion ins Leben gerufen würde?
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit wird so viel Geld ausgegeben da kommt es sicherlich auf den einen anderen Euro nicht an,und es ist ja wirklich für einen wirklich guten Zweck.



Finde ich eine sehr, sehr gute Idee! Die Frage ist nur, wem man den Erlös zukommen lassen soll, da es ja einige Einrichtungen gibt. Ich würde vorschlagen, diese mal zu eruiren und den Erlös dann anteilig zu verteilen.


Und ich finde sehr wichtig,dass das Thema hier überhaupt erst angesprochen wurde.Es gibt hier doch sicherlich kompetente Leute die eine solche Aktion auf die Beine stellen könnten bzw.die nötigen Kontakte zur Presse etc. pflegen.
Ich persönlich könnte helfen eine solche Aktion hier im Web publik zu machen.
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Worschtsuppekönich schrieb:
voyage schrieb:
Worschtsuppekönich schrieb:
Wie wäre es wenn im Namen aller Eintracht-Fans und hoffentlich auch darüber hinaus eine Spendenaktion ins Leben gerufen würde?
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit wird so viel Geld ausgegeben da kommt es sicherlich auf den einen anderen Euro nicht an,und es ist ja wirklich für einen wirklich guten Zweck.



Finde ich eine sehr, sehr gute Idee! Die Frage ist nur, wem man den Erlös zukommen lassen soll, da es ja einige Einrichtungen gibt. Ich würde vorschlagen, diese mal zu eruiren und den Erlös dann anteilig zu verteilen.


Und ich finde sehr wichtig,dass das Thema hier überhaupt erst angesprochen wurde.Es gibt hier doch sicherlich kompetente Leute die eine solche Aktion auf die Beine stellen könnten bzw.die nötigen Kontakte zur Presse etc. pflegen.
Ich persönlich könnte helfen eine solche Aktion hier im Web publik zu machen.



Mal blöd dazu gesagt, ich würde sowas unterstützen und helfen. Warum nich geld sammelt (auch von der Eintracht Frankfurt A.G.) und mal den Leuten ne warme mahlzeit anbieten.... oder en kaffee oder decken, oder schlafsäcke....

So Dinge helfen mehr als wenn man nur drüber redet oder seine kohle nach afrika schickt.
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titali schrieb:
Tiefenrausch schrieb:
Schön das hier auch mal ein Thema gibt.
Ich habe während meinem Studium 2,5 Jahre im La Strada gearbeitet (das is ein Druckraum im Bahnhofviertel) und hab dort diese "Wintergeschichten" oft genug miterlebt.
Da kann eine Warmer Pulli, eine Decke oder ein Warmer Zitonentee wunder wirken. Aber auch jetzt ist die Zeit, wo Ordnungskräfte und Polizei am Bahnhof extrem durchgreifen und die Menschen hinaus in die kälte schaffen, was wie ich finde an Unmenschlichkeit net mehr zu übertreffen ist..

Und Frankfurt is wirklich ein hartes Pflaster, aber zum Glück haben wir ne Halbwegsvernünftige OB.

Wie kommst Du darauf die Ordnungskräfte die am Bahnhof extrem durchgreifen unterstehen zwar nicht der OB aber ich habe auch noch nicht mitbekommen, dass Sie sich darüber beschwert.
Ganz davon abgesehen ist die CDU nicht gerade für eine tolle Sozialpolititk gegenüber Obdachlosen oder Junkies bekannt.


Hmm....da merkt man das du richtig Ahnung hast....die Frau Roth macht das extrem unCDUlich....

Und das mit dem Ordnungsdienst im Bahnhof is so...glaubs mir...
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ist am hbf wirklich so. die haben da ganz klare ansagen von oben. hauptsache der hbf bleibt "sauber". was den leuten draussen blüht und wie die über die runden kommen ist denen (nach aussen hin) vollkommen egal.
aus den augen aus dem sinn....
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Ihr wisst aber schon, dass im HBF wie auf allen anderen Bahnhöfen die Deutsche Bahn das Hausrecht hat? Demnach ist der Ordnungsdienst dazu eingestellt, das Hausrecht durchzusetzen. Die Rotkäppchen sorgen also für die nötige Ordnung im Verständnis der Bahn, da kann die Stadt höchstens auf politischer Ebene mit der Bahn diskutieren.

Obwohl es eine gute Anzahl an Übernachtungswohnheimen gibt, weiß ich von vielen Obdachlosen - ich selbst arbeite im DW in Groß-Gerau - dass viele nicht bereit sind, die Übernachtungsmöglichkeiten wahrzunehmen. Das hängt mitunter auch mit den Einrichtungen zusammen, in starkem Verruf sind vor allem die Einrichtungen in Frankfurt, Darmstadt und Offenbach. Von Diebstahl, Bedrohung, Erpressung, Vergewaltigung, etc. lassen sich da einige Punkte aufzählen, die Obdachlose nicht bereit sind, in Kauf zu nehmen. Selbst kleinere Einrichtungen wie etwa in GG haben mit Problemen zu kämpfen. Zum anderen gibt es eben Menschen, die von sich aus sagen, sie können nur "Platte machen" und schaffen es nicht, sich auf andere Personen in einem Raum einzulassen. Viele sind seit Jahren auf "Platte" und reflektieren sehr wohl ihr eigenes Verhalten, d.h. sie wissen darum, dass sie grundsätzlich mit anderen Personen anecken. So paradox das klingt, aber die Freiheit die sie draussen erleben, erfahren sie nicht im Ü-Heim.

Wie auch immer, diese ganzen Zusammenhänge lassen sich nur schwer in Kürze beschreiben.

Guter Mann!


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