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Pegida, Kagida, Bogida, Dügida...

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Es grenzt schon an Hysterie, wie diese Diskussion mittlerweile (nicht nur hier) geführt wird. Da werden ein paar tausend notorisch Unzufriedene zu einer Massenbewegung hochgejazzt. Pegida und seine kümmerlichen Ableger hatten jetzt lange genug Zeit, ihre Positionen auf die Straße zu bringen, wirklich viele scheinen sich da aber immer noch nicht gefunden zu haben.

Fortschrittsverlierer und Ewiggestrige wird es immer geben, man sollte einer verschwindend kleinen Minderheit jedoch nicht dieses Maß an Aufmerksamkeit schenken.

Ähnlich wie Blockupy, wo manche ja auch schon förmlich die Revolution ausgerufen hatten, wird auch Pegida im Sand verlaufen.
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DM-SGE schrieb:

Bei der Pegida-Problematik handelt es sich um gravierende gesellschaftliche Veränderungen, die nicht mal unsere gemütliche deutsche Gesellschaft allein betreffen, nicht mal nur unsere europäische, sondern tatsächlich auch die im islamischen Kulturkreis, in der Levante, Arabien, in Nahost, Fernost, in Nordafrika....
Und diese Veränderungen haben wiederum Schnittstellen zu technischen Veränderungen, zu klimatischen Veränderungen...
Es ist unheimlich komplex. Das macht es so schwer und man weiß tatsächlich nicht, wie man sich zuerst sortieren soll.
Aber es gibt diese Veränderungen, die Spirale dreht sich immer schneller, die Schnittmengen werden immer größer, ebenso wie die Gefahr, daß irgendwann die ganze Welt aus dem Ruder läuft.


Ich halte das für eine völlige Überinterpretation. Für mich ist das viel einfacher: Einige wenige Demagogen machen sich die unübersichtliche Situation und die bisweilen verbreitete Hysterie über islamistische Bewegungen zunutze, um "Montgasdemos" zu organisieren, wo man gegen alles sein kann, was einen gerade so stört, vornehmlich alles, was mit Ausländern zu tun hat, aber auch generell das System. Die Rhetorik und die einhergehenden Thesen sind einschlägig bekannt und werden primär auf obskuren "unabhängigen" und "systemkritischen" Blogs und News Seiten beworben.

Nun bekommt das ganze einen vermeintlich seriösen Anstrich, indem man sich ja lediglich gegen überbordenden Islamismus positioniert und sich offiziell von traditionellen Rechten abgrenzt. Interessanterweise finden die sich aber überproportional auf diesen Veranstaltungen ein. Die "Aufrechten" scheints nicht zu stören. Alle anderen und Kritiker sind die Bösen, mit denen man am besten gar nicht spricht. So schafft man sich ein schön abgegrenztes Revoluzzerreich, hinter dem man sowohl teils legitime, wie auch jegliche verfassungsfeindlichen und zivilisatorisch fragwürdigen Positionen rausposaunen kann.

Mir sind die Floskeln ehrlich gesagt teilweise einfach zu einfältig und zu dämlich, um mich ernsthaft damit auseinanderzusetzen abseits der von mir angesprochenen politischen Diskussionen, die ohenhin schon geführt werden.

Nur mal so: Bei den historisch echten Montagsdemos waren nach wenigen Wochen bereits mehrere Hunderttausend Menschen aktiv in einem höchst repressiven Staat. Der jetzige Versuch einer Analogie mit Sprüchen wie "Wir sind das Volk" von paar tausend Hanseln (wohlgemerkt nur in einer Stadt, woanders scheitert Pegida regelmässig kläglich, etliche kommen noch angereist) überzeugt mich nicht, dass wir es hier mit einer überwältigenden Mehrheitsmeinung zu tun haben. Eher mit einem klassischen Hype
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eagle-1899 schrieb:

Ähnlich wie Blockupy, wo manche ja auch schon förmlich die Revolution ausgerufen hatten, wird auch Pegida im Sand verlaufen.

Offenbar schon geschehen:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/streit-bei-pegida-kathrin-oertel-steigt-aus-13395300.html
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SGE-URNA schrieb:
DM-SGE schrieb:

Bei der Pegida-Problematik handelt es sich um gravierende gesellschaftliche Veränderungen, die nicht mal unsere gemütliche deutsche Gesellschaft allein betreffen, nicht mal nur unsere europäische, sondern tatsächlich auch die im islamischen Kulturkreis, in der Levante, Arabien, in Nahost, Fernost, in Nordafrika....
Und diese Veränderungen haben wiederum Schnittstellen zu technischen Veränderungen, zu klimatischen Veränderungen...
Es ist unheimlich komplex. Das macht es so schwer und man weiß tatsächlich nicht, wie man sich zuerst sortieren soll.
Aber es gibt diese Veränderungen, die Spirale dreht sich immer schneller, die Schnittmengen werden immer größer, ebenso wie die Gefahr, daß irgendwann die ganze Welt aus dem Ruder läuft.


Ich halte das für eine völlige Überinterpretation. Für mich ist das viel einfacher: Einige wenige Demagogen machen sich die unübersichtliche Situation und die bisweilen verbreitete Hysterie über islamistische Bewegungen zunutze, um "Montgasdemos" zu organisieren, wo man gegen alles sein kann, was einen gerade so stört, vornehmlich alles, was mit Ausländern zu tun hat, aber auch generell das System. Die Rhetorik und die einhergehenden Thesen sind einschlägig bekannt und werden primär auf obskuren "unabhängigen" und "systemkritischen" Blogs und News Seiten beworben.

Nun bekommt das ganze einen vermeintlich seriösen Anstrich, indem man sich ja lediglich gegen überbordenden Islamismus positioniert und sich offiziell von traditionellen Rechten abgrenzt. Interessanterweise finden die sich aber überproportional auf diesen Veranstaltungen ein. Die "Aufrechten" scheints nicht zu stören. Alle anderen und Kritiker sind die Bösen, mit denen man am besten gar nicht spricht. So schafft man sich ein schön abgegrenztes Revoluzzerreich, hinter dem man sowohl teils legitime, wie auch jegliche verfassungsfeindlichen und zivilisatorisch fragwürdigen Positionen rausposaunen kann.

Mir sind die Floskeln ehrlich gesagt teilweise einfach zu einfältig und zu dämlich, um mich ernsthaft damit auseinanderzusetzen abseits der von mir angesprochenen politischen Diskussionen, die ohenhin schon geführt werden.

Nur mal so: Bei den historisch echten Montagsdemos waren nach wenigen Wochen bereits mehrere Hunderttausend Menschen aktiv in einem höchst repressiven Staat. Der jetzige Versuch einer Analogie mit Sprüchen wie "Wir sind das Volk" von paar tausend Hanseln (wohlgemerkt nur in einer Stadt, woanders scheitert Pegida regelmässig kläglich, etliche kommen noch angereist) überzeugt mich nicht, dass wir es hier mit einer überwältigenden Mehrheitsmeinung zu tun haben. Eher mit einem klassischen Hype


Kann ja sein, daß du recht.
Kann auch sein, daß ich alles viel zu düster sehe. Schön wäre es ja.
Aber Tatsache ist, daß sich unsere Gesellschaft, die Welt rasant verändert. So rasant, daß man das zumeist erst mitbekommt, wenn man mit den Folgen konfrontiert wird.
Veränderungen bringen immer neue Herausforderungen mit sich. Und je kompleser die Veränderungen sind, desto größer auch die Herausforderungen.
Ich kann dir versichern, daß ich noch nie auf einem der von dir beschriebenen "obskuren Blogs" gewesen bin und Verschwörungstheorien grundsätzlich skeptisch gegenüber stehe.
Ich verlasse mich beim Zeichnen meines Weltbilds lieber auf meine Erfahrung, meine persönlichen Erlebnisse, meine Bildung, meine Logik, meine Moral, wenn du so willst, auf meinen gesunden Menschenverstand und auf von mir sehr geschätzte Leute wie etwa Frank Schirrmacher oder Peter Scholl-Latour, die beide leider letztes Jahr verstorben sind und wo der eine ein herausragend kluger Kopf war und der andere zudem noch eine beispiellose Lebenserfahrung hatte.
Solche Köpfe fehlen heute leider etwas oder finden zumindest kein Gehör mehr.
Beenden wir das mal hier. Laß uns sehen, was die Zukunft bringt, z.B. die nächsten Wahlen.
Irgendwie wird doch alles immer wieder gut. Hoffe ich wenigstens.
Mir würde es ja schon mal reichen, wenn die Eintracht die Klasse hält.  
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SGE-URNA schrieb:
DM-SGE schrieb:
Shlomo schrieb:
DM-SGE schrieb:
Shlomo schrieb:
Einen Einwand hätte ich jedoch noch: die von Dir befürchtete "Spaltung der Gesellschaft" sehe ich absolut nicht.  


Die gesellschatliche Spaltung, die ich meine, kommt u.A. in der Frage, ob der Islam nun zu Deutschland gehöre oder nicht, zum Ausdruck.
Da widersprechen z.B. ein amtierender MP seiner Kanzlerin ebenso wie ein ehemaliger Innenminister.
Oder eben auch bei den Pegida-Demonstrationen, an denen ja zumindest in Dresden nicht gerade wenig Menschen teilnehmen, kommt das zum Ausdruck.
In den Kommentaren hier in diesem Forum und in den Leserkommentaren vieler Zeitungen zeigt sich die Spaltung. Ja in Kommentaren und Berichterstattung der Medien selbst.
Wer sich Zeit nimmt und viele Zeitungen liest, nicht nur die seines Vertrauens, dem bleibt das nicht verborgen.
Allein in der FAZ können Kommentare und Stellungnahmen manchmal nicht unterschiedlicher sein, weil es dort zum Glück auch viel Gastkommentare gibt.
Hast du den von mir verlinkten FAZ-Gastkommentar gelesen?


Nein, den von Dir verlinkten FAZ-Gastkommentar habe ich nicht gelesen. Um Dir zu antworten zitiere ich jetzt mal (willkürlich), wie bzw. wo Du die Spaltung in unserer Gesellschaft siehst. Für mich ist das zuvorderst eine Spaltung in der Haltung zu einer ganz konkreten Frage. Dass sich daraus eine Spaltung der Gesellschaft als solcher ableiten lässt, bezweifel ich.
Andersherum: selbst wenn man diese Spaltung als gegeben sähe, so wäre sie ohnehin schon immer dagewesen. Denn, um mal auf Pegida zurückzukommen: dass es in diesem Land ein großes Potential für solche Aufmärsche gibt, ist für mich unbestritten. Das ist an sich auch nichts neues. Neu ist hingegen, dass sich nun zumindest ein paar Leute trauen, für diesen Dumpfsinn auf die Straße zu gehen. Klar ist das für mich erschreckend. Das waren die gleichen Meinungen vor 5 oder 10 Jahren aber auch schon. Und ich behaupte, das geht länger zurück.
Ich sehe da kein Problem, dem man sich annehmen könnte. Nichts, wofür es nicht ohnehin schon Aussteigerprogramme gibt. Das ist eine diffuse Angst vor und ein Hass auf Fremde/n, die/der natürlich Gefahren birgt.

DM-SGE schrieb:
Die nationalsozialistische Schreckensherrschaft war nur möglich, weil in der deutschen Bevölkerung eine Grundstimmung mangelnden nationalen Selbstwertgefühls und eines gewissen Ausgegrenztseins durch die anderen Staaten der Weltgemeinschaft, besonders natürlich der europäischen, vorherrschte.
Das ist, soviel ich weiß, mittlerweile Konsens unter den meisten Historikern.


Hier bin ich dann aber leider raus.
Pegida ernstnehmen, damit sie sich nicht ausgegrenzt fühlen und sich dann (zwangsläufig) radikalisieren müssen undsoweiterundsofort.
Das muss ich hoffentlich falsch verstanden haben.  


Schade, daß du ausgerechnet da raus bist, wo es richtig ernst wird.
Du hast insofern falsch verstanden, als daß sich Pegida-Sympathisanten nicht zwangsläufig radikalisieren MÜSSEN.
Daher muß man sich ja um sie bemühen, was aber natürlich nicht heißt, daß man ihnen nach dem Maul reden muß und auch ihre irrationalsten Ängste annehmen und ihre unsinnigsten Forderungen umsetzen muß.
Man muß die Ängste nehmen und auf die berechtigten Forderunge, die es durchaus auch gibt, eingehen.
Mit Ausgrenzung, Ignoranz und Diffamierung erreicht man nur das Gegenteil, nämlich die Potenzierung der Ängste und letztendlich eine Radikalisierung großer Teile der Bevölkerung, die sich bestenfalls bei den Wahlen niederschlägt.
Und dann ist die Kacke aber so richtig am Dampfen. Wie dunnemals. als ein gewisser Hindenburg, seines Zeichens Reichspräsident, einen gewissen Hitler ins Boot geholt hat und ihn zum Reichskanzler ernennen mußte, um überhaupt eine Regierung bilden zu können.


Entschuldige, aber an einer inhaltlichen Diskussion über nach meiner Wahrnehmeung durchaus öffentlich diskutierte Themen wie Asylrecht, Integration, Zuwanderung, Terrorismus usw. ist doch offenbar keiner interessiert.  

Man nimmt als Aufhänger den Salafismus, über dessen Ablehnung ein breiter gesellschaftlicher Konsens herrscht (ist also gar kein Streitthema) und fängt dann durch die Hintertür an, sich über Niedriglohn-Bulgaren oder rumänische Einbrecherbanden auszulassen. Wenn das nicht reicht, wird man völlig unkonkret und prangert an, dass "die" (gemeint sind wieder alle Ausländer) einfach nicht zu "uns" passen. Zusätzlich beschwert man sich noch über das "System" und die Lügenpresse. Was genau willst du da diskutieren?

Wenn jemand gegen Stuttgart 21, Atomkraft oder den Flughafenausbau demonstriert, hat man ein konkretes Thema, welches politisiert werden kann. Wollen wir wirklich über das System diskutieren? PS: Deswegen kann ich auch mit Occupy und/oder Anti-Globalisierungs Demos nix anfangen. Ist mir einfach zu abstrakt und unkonkret.

Ich hab hier bereits versucht, die ursprünglichen 8 Thesen von Pegida hier, kritisch aber sachlich, zu kommentieren. Völlig brotlos, da daran niemand interessiert ist. Man lamentiert lieber über die Opferrolle und wie böse alle sind...  und verliert sich in ewigen Nazi vs. Gutmensch Geplapper.



Ich gebe dir vollkommen recht, außer dass ich bei Occupy und Globalisierung doch noch einen Zusammenhang zwischen Kritik am Wirtschaftssystem, am Sozialabbau und an der Ungleichverteilung des Reichtums sehe. Der Zusammenhang zwischen Russlandpolitik, EU-Bulgaren und Islamisierung ist mir dagegen auch nach vier Monaten Pegida völlig schleierhaft.
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Raggamuffin schrieb:
SGE-URNA schrieb:
DM-SGE schrieb:
Shlomo schrieb:
DM-SGE schrieb:
Shlomo schrieb:
Einen Einwand hätte ich jedoch noch: die von Dir befürchtete "Spaltung der Gesellschaft" sehe ich absolut nicht.  


Die gesellschatliche Spaltung, die ich meine, kommt u.A. in der Frage, ob der Islam nun zu Deutschland gehöre oder nicht, zum Ausdruck.
Da widersprechen z.B. ein amtierender MP seiner Kanzlerin ebenso wie ein ehemaliger Innenminister.
Oder eben auch bei den Pegida-Demonstrationen, an denen ja zumindest in Dresden nicht gerade wenig Menschen teilnehmen, kommt das zum Ausdruck.
In den Kommentaren hier in diesem Forum und in den Leserkommentaren vieler Zeitungen zeigt sich die Spaltung. Ja in Kommentaren und Berichterstattung der Medien selbst.
Wer sich Zeit nimmt und viele Zeitungen liest, nicht nur die seines Vertrauens, dem bleibt das nicht verborgen.
Allein in der FAZ können Kommentare und Stellungnahmen manchmal nicht unterschiedlicher sein, weil es dort zum Glück auch viel Gastkommentare gibt.
Hast du den von mir verlinkten FAZ-Gastkommentar gelesen?


Nein, den von Dir verlinkten FAZ-Gastkommentar habe ich nicht gelesen. Um Dir zu antworten zitiere ich jetzt mal (willkürlich), wie bzw. wo Du die Spaltung in unserer Gesellschaft siehst. Für mich ist das zuvorderst eine Spaltung in der Haltung zu einer ganz konkreten Frage. Dass sich daraus eine Spaltung der Gesellschaft als solcher ableiten lässt, bezweifel ich.
Andersherum: selbst wenn man diese Spaltung als gegeben sähe, so wäre sie ohnehin schon immer dagewesen. Denn, um mal auf Pegida zurückzukommen: dass es in diesem Land ein großes Potential für solche Aufmärsche gibt, ist für mich unbestritten. Das ist an sich auch nichts neues. Neu ist hingegen, dass sich nun zumindest ein paar Leute trauen, für diesen Dumpfsinn auf die Straße zu gehen. Klar ist das für mich erschreckend. Das waren die gleichen Meinungen vor 5 oder 10 Jahren aber auch schon. Und ich behaupte, das geht länger zurück.
Ich sehe da kein Problem, dem man sich annehmen könnte. Nichts, wofür es nicht ohnehin schon Aussteigerprogramme gibt. Das ist eine diffuse Angst vor und ein Hass auf Fremde/n, die/der natürlich Gefahren birgt.

DM-SGE schrieb:
Die nationalsozialistische Schreckensherrschaft war nur möglich, weil in der deutschen Bevölkerung eine Grundstimmung mangelnden nationalen Selbstwertgefühls und eines gewissen Ausgegrenztseins durch die anderen Staaten der Weltgemeinschaft, besonders natürlich der europäischen, vorherrschte.
Das ist, soviel ich weiß, mittlerweile Konsens unter den meisten Historikern.


Hier bin ich dann aber leider raus.
Pegida ernstnehmen, damit sie sich nicht ausgegrenzt fühlen und sich dann (zwangsläufig) radikalisieren müssen undsoweiterundsofort.
Das muss ich hoffentlich falsch verstanden haben.  


Schade, daß du ausgerechnet da raus bist, wo es richtig ernst wird.
Du hast insofern falsch verstanden, als daß sich Pegida-Sympathisanten nicht zwangsläufig radikalisieren MÜSSEN.
Daher muß man sich ja um sie bemühen, was aber natürlich nicht heißt, daß man ihnen nach dem Maul reden muß und auch ihre irrationalsten Ängste annehmen und ihre unsinnigsten Forderungen umsetzen muß.
Man muß die Ängste nehmen und auf die berechtigten Forderunge, die es durchaus auch gibt, eingehen.
Mit Ausgrenzung, Ignoranz und Diffamierung erreicht man nur das Gegenteil, nämlich die Potenzierung der Ängste und letztendlich eine Radikalisierung großer Teile der Bevölkerung, die sich bestenfalls bei den Wahlen niederschlägt.
Und dann ist die Kacke aber so richtig am Dampfen. Wie dunnemals. als ein gewisser Hindenburg, seines Zeichens Reichspräsident, einen gewissen Hitler ins Boot geholt hat und ihn zum Reichskanzler ernennen mußte, um überhaupt eine Regierung bilden zu können.


Entschuldige, aber an einer inhaltlichen Diskussion über nach meiner Wahrnehmeung durchaus öffentlich diskutierte Themen wie Asylrecht, Integration, Zuwanderung, Terrorismus usw. ist doch offenbar keiner interessiert.  

Man nimmt als Aufhänger den Salafismus, über dessen Ablehnung ein breiter gesellschaftlicher Konsens herrscht (ist also gar kein Streitthema) und fängt dann durch die Hintertür an, sich über Niedriglohn-Bulgaren oder rumänische Einbrecherbanden auszulassen. Wenn das nicht reicht, wird man völlig unkonkret und prangert an, dass "die" (gemeint sind wieder alle Ausländer) einfach nicht zu "uns" passen. Zusätzlich beschwert man sich noch über das "System" und die Lügenpresse. Was genau willst du da diskutieren?

Wenn jemand gegen Stuttgart 21, Atomkraft oder den Flughafenausbau demonstriert, hat man ein konkretes Thema, welches politisiert werden kann. Wollen wir wirklich über das System diskutieren? PS: Deswegen kann ich auch mit Occupy und/oder Anti-Globalisierungs Demos nix anfangen. Ist mir einfach zu abstrakt und unkonkret.

Ich hab hier bereits versucht, die ursprünglichen 8 Thesen von Pegida hier, kritisch aber sachlich, zu kommentieren. Völlig brotlos, da daran niemand interessiert ist. Man lamentiert lieber über die Opferrolle und wie böse alle sind...  und verliert sich in ewigen Nazi vs. Gutmensch Geplapper.



Ich gebe dir vollkommen recht, außer dass ich bei Occupy und Globalisierung doch noch einen Zusammenhang zwischen Kritik am Wirtschaftssystem, am Sozialabbau und an der Ungleichverteilung des Reichtums sehe. Der Zusammenhang zwischen Russlandpolitik, EU-Bulgaren und Islamisierung ist mir dagegen auch nach vier Monaten Pegida völlig schleierhaft.


Die einen rufen halt "Wir sind das Volk" und die anderen "Wir sind 99%". Beides stimmt nicht und zeugt von einer lächerlichen Selbstüberschätzung gegenüber den realen Verhältnissen.
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SGE-URNA schrieb:
DM-SGE schrieb:

Bei der Pegida-Problematik handelt es sich um gravierende gesellschaftliche Veränderungen, die nicht mal unsere gemütliche deutsche Gesellschaft allein betreffen, nicht mal nur unsere europäische, sondern tatsächlich auch die im islamischen Kulturkreis, in der Levante, Arabien, in Nahost, Fernost, in Nordafrika....
Und diese Veränderungen haben wiederum Schnittstellen zu technischen Veränderungen, zu klimatischen Veränderungen...
Es ist unheimlich komplex. Das macht es so schwer und man weiß tatsächlich nicht, wie man sich zuerst sortieren soll.
Aber es gibt diese Veränderungen, die Spirale dreht sich immer schneller, die Schnittmengen werden immer größer, ebenso wie die Gefahr, daß irgendwann die ganze Welt aus dem Ruder läuft.


Ich halte das für eine völlige Überinterpretation. Für mich ist das viel einfacher: Einige wenige Demagogen machen sich die unübersichtliche Situation und die bisweilen verbreitete Hysterie über islamistische Bewegungen zunutze, um "Montgasdemos" zu organisieren, wo man gegen alles sein kann, was einen gerade so stört, vornehmlich alles, was mit Ausländern zu tun hat, aber auch generell das System. Die Rhetorik und die einhergehenden Thesen sind einschlägig bekannt und werden primär auf obskuren "unabhängigen" und "systemkritischen" Blogs und News Seiten beworben.

Nun bekommt das ganze einen vermeintlich seriösen Anstrich, indem man sich ja lediglich gegen überbordenden Islamismus positioniert und sich offiziell von traditionellen Rechten abgrenzt. Interessanterweise finden die sich aber überproportional auf diesen Veranstaltungen ein. Die "Aufrechten" scheints nicht zu stören. Alle anderen und Kritiker sind die Bösen, mit denen man am besten gar nicht spricht. So schafft man sich ein schön abgegrenztes Revoluzzerreich, hinter dem man sowohl teils legitime, wie auch jegliche verfassungsfeindlichen und zivilisatorisch fragwürdigen Positionen rausposaunen kann.

Mir sind die Floskeln ehrlich gesagt teilweise einfach zu einfältig und zu dämlich, um mich ernsthaft damit auseinanderzusetzen abseits der von mir angesprochenen politischen Diskussionen, die ohenhin schon geführt werden.

Nur mal so: Bei den historisch echten Montagsdemos waren nach wenigen Wochen bereits mehrere Hunderttausend Menschen aktiv in einem höchst repressiven Staat. Der jetzige Versuch einer Analogie mit Sprüchen wie "Wir sind das Volk" von paar tausend Hanseln (wohlgemerkt nur in einer Stadt, woanders scheitert Pegida regelmässig kläglich, etliche kommen noch angereist) überzeugt mich nicht, dass wir es hier mit einer überwältigenden Mehrheitsmeinung zu tun haben. Eher mit einem klassischen Hype


Zum Abschluß hier noch ein Link zu einem FAZ-Artikel, der in meinen Augen verdeutlicht, daß Vorurteile immer Scheiße sind und keiner von sich behaupten sollte, er selbst hätte keine, nur die anderen seien die Blöden:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/getoeteter-fluechtling-ein-falscher-verdacht-mit-folgen-13395262.html

Absurd, was sich in diesem Land tut. Einfach nur noch absurd.
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Partystimmung schrieb:
r.adler schrieb:
reggaetyp schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:

Oder gibt es einen Forumstreff    ?



Viele dort getroffen.    


"Wir sind Frankfurt und IHR nicht!"

Ohne Namen zu nennen, es war ein Heimspiel und ein Forumstreff. Viele Eintracht Schals und Abzeichen im Publikum, einige Eintracht Fahnen.


Schade nur, dass die Fanszene eindeutig erkennbar auf beiden Seiten präsent war. Stichwort Adlerfront...    


Die Leute von der Adlerfront hast du wodran erkannt? Ich habe mir jetzt hunderte Bilder angeschaut und habe noch nicht mal eine Person von der AF auf Seiten der Fragida entdeckt.
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eagle-1899 schrieb:
Raggamuffin schrieb:
SGE-URNA schrieb:
DM-SGE schrieb:
Shlomo schrieb:
DM-SGE schrieb:
Shlomo schrieb:
Einen Einwand hätte ich jedoch noch: die von Dir befürchtete "Spaltung der Gesellschaft" sehe ich absolut nicht.  


Die gesellschatliche Spaltung, die ich meine, kommt u.A. in der Frage, ob der Islam nun zu Deutschland gehöre oder nicht, zum Ausdruck.
Da widersprechen z.B. ein amtierender MP seiner Kanzlerin ebenso wie ein ehemaliger Innenminister.
Oder eben auch bei den Pegida-Demonstrationen, an denen ja zumindest in Dresden nicht gerade wenig Menschen teilnehmen, kommt das zum Ausdruck.
In den Kommentaren hier in diesem Forum und in den Leserkommentaren vieler Zeitungen zeigt sich die Spaltung. Ja in Kommentaren und Berichterstattung der Medien selbst.
Wer sich Zeit nimmt und viele Zeitungen liest, nicht nur die seines Vertrauens, dem bleibt das nicht verborgen.
Allein in der FAZ können Kommentare und Stellungnahmen manchmal nicht unterschiedlicher sein, weil es dort zum Glück auch viel Gastkommentare gibt.
Hast du den von mir verlinkten FAZ-Gastkommentar gelesen?


Nein, den von Dir verlinkten FAZ-Gastkommentar habe ich nicht gelesen. Um Dir zu antworten zitiere ich jetzt mal (willkürlich), wie bzw. wo Du die Spaltung in unserer Gesellschaft siehst. Für mich ist das zuvorderst eine Spaltung in der Haltung zu einer ganz konkreten Frage. Dass sich daraus eine Spaltung der Gesellschaft als solcher ableiten lässt, bezweifel ich.
Andersherum: selbst wenn man diese Spaltung als gegeben sähe, so wäre sie ohnehin schon immer dagewesen. Denn, um mal auf Pegida zurückzukommen: dass es in diesem Land ein großes Potential für solche Aufmärsche gibt, ist für mich unbestritten. Das ist an sich auch nichts neues. Neu ist hingegen, dass sich nun zumindest ein paar Leute trauen, für diesen Dumpfsinn auf die Straße zu gehen. Klar ist das für mich erschreckend. Das waren die gleichen Meinungen vor 5 oder 10 Jahren aber auch schon. Und ich behaupte, das geht länger zurück.
Ich sehe da kein Problem, dem man sich annehmen könnte. Nichts, wofür es nicht ohnehin schon Aussteigerprogramme gibt. Das ist eine diffuse Angst vor und ein Hass auf Fremde/n, die/der natürlich Gefahren birgt.

DM-SGE schrieb:
Die nationalsozialistische Schreckensherrschaft war nur möglich, weil in der deutschen Bevölkerung eine Grundstimmung mangelnden nationalen Selbstwertgefühls und eines gewissen Ausgegrenztseins durch die anderen Staaten der Weltgemeinschaft, besonders natürlich der europäischen, vorherrschte.
Das ist, soviel ich weiß, mittlerweile Konsens unter den meisten Historikern.


Hier bin ich dann aber leider raus.
Pegida ernstnehmen, damit sie sich nicht ausgegrenzt fühlen und sich dann (zwangsläufig) radikalisieren müssen undsoweiterundsofort.
Das muss ich hoffentlich falsch verstanden haben.  


Schade, daß du ausgerechnet da raus bist, wo es richtig ernst wird.
Du hast insofern falsch verstanden, als daß sich Pegida-Sympathisanten nicht zwangsläufig radikalisieren MÜSSEN.
Daher muß man sich ja um sie bemühen, was aber natürlich nicht heißt, daß man ihnen nach dem Maul reden muß und auch ihre irrationalsten Ängste annehmen und ihre unsinnigsten Forderungen umsetzen muß.
Man muß die Ängste nehmen und auf die berechtigten Forderunge, die es durchaus auch gibt, eingehen.
Mit Ausgrenzung, Ignoranz und Diffamierung erreicht man nur das Gegenteil, nämlich die Potenzierung der Ängste und letztendlich eine Radikalisierung großer Teile der Bevölkerung, die sich bestenfalls bei den Wahlen niederschlägt.
Und dann ist die Kacke aber so richtig am Dampfen. Wie dunnemals. als ein gewisser Hindenburg, seines Zeichens Reichspräsident, einen gewissen Hitler ins Boot geholt hat und ihn zum Reichskanzler ernennen mußte, um überhaupt eine Regierung bilden zu können.


Entschuldige, aber an einer inhaltlichen Diskussion über nach meiner Wahrnehmeung durchaus öffentlich diskutierte Themen wie Asylrecht, Integration, Zuwanderung, Terrorismus usw. ist doch offenbar keiner interessiert.  

Man nimmt als Aufhänger den Salafismus, über dessen Ablehnung ein breiter gesellschaftlicher Konsens herrscht (ist also gar kein Streitthema) und fängt dann durch die Hintertür an, sich über Niedriglohn-Bulgaren oder rumänische Einbrecherbanden auszulassen. Wenn das nicht reicht, wird man völlig unkonkret und prangert an, dass "die" (gemeint sind wieder alle Ausländer) einfach nicht zu "uns" passen. Zusätzlich beschwert man sich noch über das "System" und die Lügenpresse. Was genau willst du da diskutieren?

Wenn jemand gegen Stuttgart 21, Atomkraft oder den Flughafenausbau demonstriert, hat man ein konkretes Thema, welches politisiert werden kann. Wollen wir wirklich über das System diskutieren? PS: Deswegen kann ich auch mit Occupy und/oder Anti-Globalisierungs Demos nix anfangen. Ist mir einfach zu abstrakt und unkonkret.

Ich hab hier bereits versucht, die ursprünglichen 8 Thesen von Pegida hier, kritisch aber sachlich, zu kommentieren. Völlig brotlos, da daran niemand interessiert ist. Man lamentiert lieber über die Opferrolle und wie böse alle sind...  und verliert sich in ewigen Nazi vs. Gutmensch Geplapper.



Ich gebe dir vollkommen recht, außer dass ich bei Occupy und Globalisierung doch noch einen Zusammenhang zwischen Kritik am Wirtschaftssystem, am Sozialabbau und an der Ungleichverteilung des Reichtums sehe. Der Zusammenhang zwischen Russlandpolitik, EU-Bulgaren und Islamisierung ist mir dagegen auch nach vier Monaten Pegida völlig schleierhaft.


Die einen rufen halt "Wir sind das Volk" und die anderen "Wir sind 99%". Beides stimmt nicht und zeugt von einer lächerlichen Selbstüberschätzung gegenüber den realen Verhältnissen.  

Blödsinn.
Nur weil noch nicht alle der 99% erkennen, wo die Bedrohung herkommt, heißt das nicht, dass dieser Klassenkampf, angefangen übrigens von den 1%, nicht existent wäre.

http://www.washingtonpost.com/blogs/plum-line/post/theres-been-class-warfare-for-the-last-20-years-and-my-class-has-won/2011/03/03/gIQApaFbAL_blog.html

WARREN BUFFETT: Actually, there’s been class warfare going on for the last 20 years, and my class has won.

Und noch eine Zahl dazu:

http://www.oxfam.de/informieren/entwicklungsfinanzierung

Schon jetzt besitzen die 85 reichsten Menschen so viel Vermögen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung – das sind 3,5 Milliarden Menschen.

Wer diese Fehlentwicklung verleugnet, ist blind und dumm.
#
propain schrieb:
Partystimmung schrieb:
r.adler schrieb:
reggaetyp schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:

Oder gibt es einen Forumstreff    ?



Viele dort getroffen.    


"Wir sind Frankfurt und IHR nicht!"

Ohne Namen zu nennen, es war ein Heimspiel und ein Forumstreff. Viele Eintracht Schals und Abzeichen im Publikum, einige Eintracht Fahnen.


Schade nur, dass die Fanszene eindeutig erkennbar auf beiden Seiten präsent war. Stichwort Adlerfront...    


Die Leute von der Adlerfront hast du wodran erkannt? Ich habe mir jetzt hunderte Bilder angeschaut und habe noch nicht mal eine Person von der AF auf Seiten der Fragida entdeckt.  


Da kannst Du lange auf eine Antwort warten. Es gibt so Helden für die ist "Front" gleichbedeutend mit Nazi. Daher ist dann auch selbstverständlich die Adlerfront rechts und auf Seiten der Pegida. Schöne einfache Welt.
#
LDKler schrieb:
Nur weil noch nicht alle der 99% erkennen, wo die Bedrohung herkommt, heißt das nicht, dass dieser Klassenkampf, angefangen übrigens von den 1%, nicht existent wäre.

Wer diese Fehlentwicklung verleugnet, ist blind und dumm.


Könnte auch von Pegida kommen. Die Mehrheit der angeblich blinden und dummen Bevölkerung erkennt die Islamisierung ja auch nicht.
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SGE-URNA schrieb:
DM-SGE schrieb:
Shlomo schrieb:
DM-SGE schrieb:
Shlomo schrieb:
Einen Einwand hätte ich jedoch noch: die von Dir befürchtete "Spaltung der Gesellschaft" sehe ich absolut nicht.  


Die gesellschatliche Spaltung, die ich meine, kommt u.A. in der Frage, ob der Islam nun zu Deutschland gehöre oder nicht, zum Ausdruck.
Da widersprechen z.B. ein amtierender MP seiner Kanzlerin ebenso wie ein ehemaliger Innenminister.
Oder eben auch bei den Pegida-Demonstrationen, an denen ja zumindest in Dresden nicht gerade wenig Menschen teilnehmen, kommt das zum Ausdruck.
In den Kommentaren hier in diesem Forum und in den Leserkommentaren vieler Zeitungen zeigt sich die Spaltung. Ja in Kommentaren und Berichterstattung der Medien selbst.
Wer sich Zeit nimmt und viele Zeitungen liest, nicht nur die seines Vertrauens, dem bleibt das nicht verborgen.
Allein in der FAZ können Kommentare und Stellungnahmen manchmal nicht unterschiedlicher sein, weil es dort zum Glück auch viel Gastkommentare gibt.
Hast du den von mir verlinkten FAZ-Gastkommentar gelesen?


Nein, den von Dir verlinkten FAZ-Gastkommentar habe ich nicht gelesen. Um Dir zu antworten zitiere ich jetzt mal (willkürlich), wie bzw. wo Du die Spaltung in unserer Gesellschaft siehst. Für mich ist das zuvorderst eine Spaltung in der Haltung zu einer ganz konkreten Frage. Dass sich daraus eine Spaltung der Gesellschaft als solcher ableiten lässt, bezweifel ich.
Andersherum: selbst wenn man diese Spaltung als gegeben sähe, so wäre sie ohnehin schon immer dagewesen. Denn, um mal auf Pegida zurückzukommen: dass es in diesem Land ein großes Potential für solche Aufmärsche gibt, ist für mich unbestritten. Das ist an sich auch nichts neues. Neu ist hingegen, dass sich nun zumindest ein paar Leute trauen, für diesen Dumpfsinn auf die Straße zu gehen. Klar ist das für mich erschreckend. Das waren die gleichen Meinungen vor 5 oder 10 Jahren aber auch schon. Und ich behaupte, das geht länger zurück.
Ich sehe da kein Problem, dem man sich annehmen könnte. Nichts, wofür es nicht ohnehin schon Aussteigerprogramme gibt. Das ist eine diffuse Angst vor und ein Hass auf Fremde/n, die/der natürlich Gefahren birgt.

DM-SGE schrieb:
Die nationalsozialistische Schreckensherrschaft war nur möglich, weil in der deutschen Bevölkerung eine Grundstimmung mangelnden nationalen Selbstwertgefühls und eines gewissen Ausgegrenztseins durch die anderen Staaten der Weltgemeinschaft, besonders natürlich der europäischen, vorherrschte.
Das ist, soviel ich weiß, mittlerweile Konsens unter den meisten Historikern.


Hier bin ich dann aber leider raus.
Pegida ernstnehmen, damit sie sich nicht ausgegrenzt fühlen und sich dann (zwangsläufig) radikalisieren müssen undsoweiterundsofort.
Das muss ich hoffentlich falsch verstanden haben.  


Schade, daß du ausgerechnet da raus bist, wo es richtig ernst wird.
Du hast insofern falsch verstanden, als daß sich Pegida-Sympathisanten nicht zwangsläufig radikalisieren MÜSSEN.
Daher muß man sich ja um sie bemühen, was aber natürlich nicht heißt, daß man ihnen nach dem Maul reden muß und auch ihre irrationalsten Ängste annehmen und ihre unsinnigsten Forderungen umsetzen muß.
Man muß die Ängste nehmen und auf die berechtigten Forderunge, die es durchaus auch gibt, eingehen.
Mit Ausgrenzung, Ignoranz und Diffamierung erreicht man nur das Gegenteil, nämlich die Potenzierung der Ängste und letztendlich eine Radikalisierung großer Teile der Bevölkerung, die sich bestenfalls bei den Wahlen niederschlägt.
Und dann ist die Kacke aber so richtig am Dampfen. Wie dunnemals. als ein gewisser Hindenburg, seines Zeichens Reichspräsident, einen gewissen Hitler ins Boot geholt hat und ihn zum Reichskanzler ernennen mußte, um überhaupt eine Regierung bilden zu können.
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? PS: Deswegen kann ich auch mit Occupy und/oder Anti-Globalisierungs Demos nix anfangen. Ist mir einfach zu abstrakt und unkonkret.


Das liegt aber nicht daran, dass Occupy kein konkretes Programm hätte, sondern, dass du es nicht zur Kenntnis nehmen willst, vermutlich aus ideologischen Gründen. Wenn du wirklich wissen wolltest, was Occupy will, bräuchtest du nur mal meine links zu lesen.  

aber auch generell das System.

Das System ist aber nunmal scheisse. Nur weil NWO- und neurechte Idioten nicht die wahren Probleme erkennen, heißt doch nicht, dass mit dem System alles ok ist.
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eagle-1899 schrieb:
LDKler schrieb:
Nur weil noch nicht alle der 99% erkennen, wo die Bedrohung herkommt, heißt das nicht, dass dieser Klassenkampf, angefangen übrigens von den 1%, nicht existent wäre.

Wer diese Fehlentwicklung verleugnet, ist blind und dumm.


Könnte auch von Pegida kommen. Die Mehrheit der angeblich blinden und dummen Bevölkerung erkennt die Islamisierung ja auch nicht.

Könnte ja, aber Occupy kann im Gegensatz zu Pegida ihre Systemkritik mit Zahlen und Fakten hinterlegen! Wie übrigens von mir gemacht, aber darauf gehst du natürlich nicht ein.
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Dortelweil-Adler schrieb:
Eintracht-Er schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:
Eintracht-Er schrieb:
DM-SGE schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:
DM-SGE schrieb:
Wir haben zur Zeit eine ganz ähnliche Situation in Deutschland. Natürlich längst nicht in diesem Ausmaß wie nach den beiden Weltkriegen und auch begrenzt auf unser Land selbst, aber es gibt eben große Teile der Bevölkerung, die genau diese o.g. Gefühlslage haben und sich mit ihren Sorgen und Nöten nicht berücksichtigt fühlen.
Die Politik muß das ernst nehmen (...)


Nein. Ganz entschieden nein.

Es gibt keine ähnliche Situation. Leute, die diese Sorgen und Nöte haben gehören zum Psychiater oder auf eine Schulbank und sollten aufhören RTL zu schauen. Das Letzte, was man als solcher Mensch tun sollte, ist hinter Nazis her zu laufen, die nehmen natürlich jede noch so bescheuerte Sorge ernst, Wähler ist Wähler.

Sorgen und Nöte, für die es keinen Grund gibt, muss man eben genau nicht ernst nehmen. Angst vor etwas, das es nicht gibt, muss man therapieren und nicht demonstrieren.

Es gibt keine Überfremdung, keine ungezügelte Zuwanderung, keine Islamisierung, kein Abendland, keine Neger, die uns die Arbeitsplätze und Frauen wegnehmen, keine ausufernde Kriminalität unter Asylanten und auch keine Asylbetrüger die in Deutschland bleiben dürfen und obendrein Handys, Wohnungen, Autos bekommen. Es gibt das alles nicht.

Das Einzige, das man hier ernst nehmen muss, ist die Nazifizierung von verblödeten, aber leider Wahlberechtigten Menschen.

DA



Tut mir leid, auf jemand einzugehen, der andere Menschen als psychisch krank bezeichnet, weil sie eine andere Meinung, eine andere subjektive Wahrnehmung der Dinge, andere persönliche Erfahrungen, andere Sorgen und Nöte als er selbst haben, auf so jemand einzugehen, das fällt wirklich schwer.
Man sollte deinen Kommentar einfach nur so stehen und für sich wirken lassen.
Ich gehe aber trotzdem auf dich ein und sage dir, daß das, was du hier von dir gibst, mit meinem Verständnis von Demokratie vollkommen unvereinbar ist. Und ich bin sicher, da stehe ich nicht allein.
Genau solche Äußerungen wie deine sind es, die mir große Angst machen.
Du diffamierst nicht nur einige Wenige, sondern Tausende, vielleicht gar Millionen. Zumindest aber mich, meine Familie und meinen ganzen Bekanntenkreis, weil wir deine Meinung eben nicht vertreten, sondern eine viel differenziertere.
Weder ich noch alle die ich kenne sind verblödet, bescheuert und laufen Nazis hinterher. Ganz im Gegenteil.
Und RTL habe ich ebenso wie die meisten anderen privaten Sender nicht einmal gespeichert.

Lies nochmal durch, was du hier geschrieben hast, und besinne dich.
Du meinst es sicher nicht so und warst wohl einfach nur schlecht drauf.


"Tut mir leid, auf jemand einzugehen, der andere Menschen als psychisch krank bezeichnet, weil sie eine andere Meinung, eine andere subjektive Wahrnehmung der Dinge, andere persönliche Erfahrungen, andere Sorgen und Nöte als er selbst haben, auf so jemand einzugehen, das fällt wirklich schwer."

Das ist hier leider sehr üblich das zu tun und auch Leute, die hier was "unpassendes" äußern, werden so bezeichnet.
Die Ausgrenzung, gegen die sich ja so wehren, praktizieren sie selbst in höchstem Maße.


Aber natürlich. Keine Toleranz gegenüber Intoleranten. Du erwartest doch nicht im Ernst, dass man rechten Socken wie Dir und micl oder D(um)M-SGE, die den Wunsch der Pegida nach mehr Rassismus und Ausländerfeindlichkeit als "berechtigte Sorge" oder als "Meinung" bezeichnen mehr Respekt entgegenbringt als dem Dreck unter meinen Fingernägeln.
Schlimm genug, dass ich Euch bis eben Aufmerksamkeit geschenkt habe.

Bin raus.

DA


Ist auch besser, denn Du kannst nicht diskutieren, ohne beleidigend zu werden. Das zeugt nicht von Sicherheit.  


Ich bin zwar aus der Diskussion als solcher raus, aber sag mir mal, wo hier eine Beleidigung versteckt ist? Wer verlangt, dass Fremdenhass als Meinung akzeptiert wird, kommt nicht umhin meine Meinung, dass Du eine rechte Socke bist als ebendas, nämlich als Meinung, zu akzeptieren. Wie schaut's aus?

DA


Siehe unterstrichene Passage und das ist nur hieraus.
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...leider ist es wohl so.
Zeit schreibt

"Ob Pegida damit am Ende ist? Die Antwort hängt davon ab, ob man Pegida als eine Ansammlung montäglicher Demonstranten begreift. Oder als eine Geisteshaltung. Die nämlich steckt ganz tief in Teilen der Stadt."

Achso behaupte nun wird sich natürlich Leipzig hervortun.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-01/pegida-dresden-reportage/seite-3
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LDKler schrieb:

Das System ist aber nunmal scheisse. Nur weil NWO- und neurechte Idioten nicht die wahren Probleme erkennen, heißt doch nicht, dass mit dem System alles ok ist.


Es mag ja sein, dass für dich das System scheisse ist. Die überwältigende Mehrheit sieht das jedoch offensichtlich anders und das zählt in einer Demokratie. Wo sind denn die Massendemonstrationen und die Aufstände gegen das "Scheiß-System"? Bei Blockupy waren doch auch kaum Leute auf den Strassen ausser den üblichen Verdächtigen (attac, Verdi, antifa usw).
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SGE-URNA schrieb:

Völlig brotlos, da daran niemand interessiert ist. Man lamentiert lieber über die Opferrolle und wie böse alle sind...  und verliert sich in ewigen Nazi vs. Gutmensch Geplapper.



Das, lieber Urna, hatte ich schon vor ca. 1500 Posts festgestellt.

Kam allerdings hier nicht gut an.
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eagle-1899 schrieb:
LDKler schrieb:

Das System ist aber nunmal scheisse. Nur weil NWO- und neurechte Idioten nicht die wahren Probleme erkennen, heißt doch nicht, dass mit dem System alles ok ist.


Es mag ja sein, dass für dich das System scheisse ist. Die überwältigende Mehrheit sieht das jedoch offensichtlich anders und das zählt in einer Demokratie. Wo sind denn die Massendemonstrationen und die Aufstände gegen das "Scheiß-System"? Bei Blockupy waren doch auch kaum Leute auf den Strassen ausser den üblichen Verdächtigen (attac, Verdi, antifa usw).



ja das ist so, leider.  Bei Blockupy waren doch auch kaum Leute auf den Strassen

Umso verächtlicher ist der sogenannte "Untergang des Abendlands" Aufruhr.
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Ffm60ziger schrieb:
eagle-1899 schrieb:
LDKler schrieb:

Das System ist aber nunmal scheisse. Nur weil NWO- und neurechte Idioten nicht die wahren Probleme erkennen, heißt doch nicht, dass mit dem System alles ok ist.


Es mag ja sein, dass für dich das System scheisse ist. Die überwältigende Mehrheit sieht das jedoch offensichtlich anders und das zählt in einer Demokratie. Wo sind denn die Massendemonstrationen und die Aufstände gegen das "Scheiß-System"? Bei Blockupy waren doch auch kaum Leute auf den Strassen ausser den üblichen Verdächtigen (attac, Verdi, antifa usw).



ja das ist so, leider.  Bei Blockupy waren doch auch kaum Leute auf den Strassen

Umso verächtlicher ist der sogenannte "Untergang des Abendlands" Aufruhr.  


Der jetzt hoffentlich auch wieder vorbei ist.
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eagle-1899 schrieb:
LDKler schrieb:

Das System ist aber nunmal scheisse. Nur weil NWO- und neurechte Idioten nicht die wahren Probleme erkennen, heißt doch nicht, dass mit dem System alles ok ist.


Es mag ja sein, dass für dich das System scheisse ist. Die überwältigende Mehrheit sieht das jedoch offensichtlich anders

Noch, wobei die steigende Zahl der Nichtwähler schon zeigt, dass es auch in der Masse schon gärt. Und spätestens, wenn auch hier die Spar- und Kürzungswelle kommt, die in den Südstaaten schon abgelaufen ist, wird der Protest zur Massenbewegung. Ist nur zu hoffen, dass dann nicht Pegida sondern Occupy davon profitiert. Bisher war ich dahingehend ja eher pessimistisch, weil von Sozialabbau und Lohndumping eher die Rechten profitiert haben, siehe die Erfolge von Fides, FN, wahren Finnen, Schwedendemokraten, etc.
Aber das jetzt in Griechenland zum ersten mal ein Volk erkennt, wo der wahre Gegner sitzt, stimmt mich wieder etwas hoffnungsvoller.

Btw, das Volk dumm zu halten, ist ja die Masche der derzeit herrschenden Eliten.
Hier schön beschrieben:

http://www.annotazioni.de/post/1230

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) griff 2011 während einer der schwierigsten Phasen der Eurokrise tief in die propagandistische Trickkiste und suggerierte, die vermeintliche Arbeitsscheu der Menschen in bestimmten Ländern sei eine Ursache der Krise:

„Es geht auch darum, dass man in Ländern wie Griechenland, Spanien und Portugal nicht früher in Rente gehen kann als in Deutschland. Wir können nicht eine Währung haben und der eine kriegt ganz viel Urlaub und der andere ganz wenig.“


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