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Umfairteilen - für eine europaweite Vermögensabgabe

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Jägerschnitzel schrieb:
Die Frage ist eben wie man diese Schere zwischen Arm und Reich wieder zusammenbekommt. Ich bin der festen Übeugung das die Lösung des Problems an den Lohnverhandlungstisch gehört und nicht in ein Gesetz zur Besteuerung von Vermögen.
Ja klar könnte das Problem auch über die Löhne gelöst werden, nur fehlt den Beschäftigten die Macht, höhere Löhne durchzusetzen. Heutzutage ist die Wirtschaft produktiv wie nie, so dass global gesehen immer weniger Menschen für die Warenproduktion gebraucht werden. Wie soll also ein Arbeitnehmer einen höheren Lohn durchsetzen, wenn ein Heer von Arbeitslosen bereitsteht, die den Job sofort zu den bisherigen (oder niedrigeren) Konditionen machen würden?

Hier nochmal der FTD-Artikel zu dieser Thematik:
http://www.ftd.de/politik/international/:top-oekonomen-robert-skidelsky-das-verlorene-arbeitsparadies/70054963.html
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S-G-Eintracht schrieb:
- bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der jetzigen Politik.
Nochmal: Die jetzige Sparpolitik kann nicht funktionieren, weil sie die Nachfrage schwächt und damit zu wirtschaftlicher Stagnation führt.

Hierbei werden die Rahmenbedingungen für die "Wohlhabenden" so gesetzt, sein Geld in riskantere, aber reale Investments umzuschichten. Damit könnte man den Staat entschulden, da die Umsätze durch diese Anreizsetzung steigen.
Auch das geht nicht. Schon jetzt ist die Sparquote der Hälfte der Bevölkerung nahe null. Wenn Investitionen jetzt tolle neue Produkte generieren, kann Nachfrage nur umgelenkt nicht aber gesteigert werden (die Leute haben ja kein zusätzliches Geld). Es werden dann halt Iphones statt Nokia-Handys gekauft. Den durch die Investitione geschaffenen Arbeitsplätzen stehen damit genauso viele vernichtete Arbeitsplätze gegenüber wodurch der Effekt der Investition auf das Wirtschaftswachstum = 0 ist.

Meine Argumente kannst du übrigens auch gerne weiterhin ignorieren, daran, dass die Realität aber nunmal so ist, wie beschrieben, ändert das aber nichts.  ,-)
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reggaetyp schrieb:
Mal jenseits irgendwelcher Fachidiotie (denn wohin die führt, sieht man ja weltweit): Ist es gerecht, dass so wenige Menschen so viel Geld besitzen?
Ja, ich werde jetzt moralisch. Staaten gehen pleite, die Mehrheit pfeift auf dem letzten Loch und eine Minderheit tanzt auf den Gräbern.

So soll das sein? Glück, wer genug hat, Pech, er es nicht packt?
Gefällt das, ist das halt so?


Darum geht es also? Angebliche Gerechtigkeit um der Gerechtigkeit willen. Was machen wir dann mit den schönen und intelligenten Menschen? Entstellen wir sie oder entfernen wir ihre Hirne? Nein, natürlich nicht, wirst Du sagen, blödsinniger Vergleich. Davon werden die Hässlichen nicht hübscher und die Dummen nicht schlauer. Eben, und durch eine Vermögensabgabe werden die Armen nicht reicher. Der Effekt wird volkswirtschaftlich versickern, bei den Stueerberatern, den Finanzämtern und sonstwo. Den Rest werden die Politiker für prestigeträchtige Autobahnen und Brücken verplempern und am Ende bleibt nada.
Was ich sagen will, es den Reichen nehmen, um es den Armen nicht zu geben halte ich nicht für gerecht, sondern dumm.

Gestern war auch so ein Schlaumeier im Radio, vom Mieterbund. Der beklagte, dass die bösen Vermieter doch tatsächlich bei Mieterwechsel die Miete "massiv" erhöhen (klar, Nachholeffekt, während der Mietzeit darf man ja nicht). Er meinte, das können die nur tun, weil zuwenige Wohnungen gebaut werden. Der Lösungsvorschlag, und da fiel mir echt die Kinnlade runter, ein Gesetz, dass Mieterhöhung auf 15% auch bei Mieterwechsel beschränkt. Preisfrage, werden dadurch mehr oder weniger Inverstoren geneigt, Wohnungen zu bauen? Nein, die bestehenden Wohnungen werden in ETW umgewidmet. Bingo.

Für praktikable Umverteilungsvorschläge bin ich durchaus zu haben. Steuerliche Begünstigung von Schenkungen, Stiftungen oder Spenden z.B. Es gibt eine Menge reicher, die durchaus was abgeben würden. Wenn denn eine Chance bestünde, dass auch alles dort ankommt, wo es gebraucht wird.

DA
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LDKler schrieb:
@EFCB

Warum sollte ausgerechnet in Deutschland nicht gehen, was überall sonst auf der Welt funktioniert?


Wir hatten die Vermögensteuer ja bereits mit all ihren Unzulänglichkeiten, Ungerechtigkeiten usw. An die "Nebengeräusche" erinnert sich nur keiner mehr der Befürworter. Und es werden absolute Wunsch-Zahlen in den Raum gesetzt, die unter den gesetzten Prämissen ( Freigrenzen, Freibeträge etc) unrealistisch sein werden. Man vergisst nämlich gerne daß Kapital sehr flüchtig sein kann. Um dann aber Wort halten zu können wird die Politik den Kreis der Betroffenen schon recht schnell ausweiten und eine Vermögensbesteuerung beginnt viel früher als von vielen Befürwortern gedacht. Und genau an diesen Dingen stört mich die ganze Chose. Mal abgesehen davon daß ich jede Wette halte, daß die eingenommenen Gelder über kurz oder lang zu allem anderen aber nicht zur Schuldentilgung genutzt werden. Da kenne ich die Politikerkaste und das für Transferversprechen immer dankbare Wahlvolk viel zu gut.

Mir kommt bei dem ganzen Geschwafel der Politik auch immer der Bereich Steuerverschwendung, Privilegien der hohen Staatsbediensteten, Parteienfinanzierungen zu kürz. Hier könnte nämlich sehr viel Geld eingespart werden ohne daß nennenswerte Bevölkerungsschichten darben oder verarmen müssen.
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Im Übrigen war und bin ich durchaus der Ansicht, daß bei ausufernder Staatsverschuldung bis hin zum Kollaps z.B. in den Fällen Südeuropas schon länst eine dortige einmalige Vermögensabgabe hätte stattfinden müssen. So wie es in Deutschland nach dem Krieg einen Lastenausgleich gegeben hat. Und der Zeitpunkt für die Bemessung hätte zur Vermeidung von Kapitalflucht zurückverlegt werden müssen.

Aber das ist z.B. in Griechenland niemals ernsthaft angedacht worden ( und so wie ich die dortigen Finanzbehörden einschätze hätte das auch praktisch niemals funktioniert). Im Gegenteil, sehenden Auges wurden Milliarden Euro der Vermögenden ins Ausland transferiert und noch immer tut sich da nichts.

Für Deutschland sehe ich den Verschuldungszustand noch nicht derart gravierend an um so etwas zu praktizieren. Natürlich wenn man den Zahlmeister für die Südländer spielen darf dann wird es knapp.

Und man sollte in Berlin allmählich ernsthaft dazu übergehen die staatlichen Füllhörner für eine Zeitlang zu schließen bis keine neuen Schulden pro Jahr mehr aufgenommen werden müssen.
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EFCB schrieb:
Im Übrigen war und bin ich durchaus der Ansicht, daß bei ausufernder Staatsverschuldung bis hin zum Kollaps z.B. in den Fällen Südeuropas schon länst eine dortige einmalige Vermögensabgabe hätte stattfinden müssen. So wie es in Deutschland nach dem Krieg einen Lastenausgleich gegeben hat. Und der Zeitpunkt für die Bemessung hätte zur Vermeidung von Kapitalflucht zurückverlegt werden müssen.
Hier volle Zustimmung!

Und zu deinem Vorbeitrag:
Wie steht du eigentlich, also abgesehen von den ja nicht zu verleugnenden Problemen und Schwierigkeiten bei der Realisierung, zur Frage, ob ein Abbau der Vermögenskonzentration in Deutschland aus verschiedenen Gründen nicht grundsätzlich erforderlich wäre?
Und siehst du, jenseits aller moralischen Wertungen, den negativen Einfluss der Vermögenskonzentration in Deutschland auf unsere Wirtschaftsentwicklung?
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Ich bin ja ein Verfechter der sogenannten sozialen Marktwirtschaft. Von daher stört es mich schon wenn sich Vermögen hierzulande auf immer weniger Nutzniesser verteilt. Nur halte ich von Substanzsteuern nur bedingt etwas und plädiere eher dafür, das Ganze beim Entstehen zu besteuern. Sprich durch höhere Einkommensteuersätze und Abflachung ebendieser nach unten. Wobei auch ein einkommensteuerliches Stufenmodell gar nicht schlecht ist. Würde so in etwa funktionieren (die Zahlen sind jetzt unüberlegt einfach willkürlich von mir in den Raum geschmissen):

Stufe 1: 0- 20.000 (Jahreseinkommen) = 0% Einkommensteuer
Stufe 2: jeden Euro ab 20.001 - 40.000 = 10% Einkommensteuer
Stufe 3: jeden Euro ab 40.001 - 50.000 = 15% Einkommensteuer
Stufe 4: jeden Euro ab 50.001 - 60.000 = 20% Einkommensteuer

und so weiter. Ab 500.000 kann man gerne mit 60% rangehen.

Bei 60:000 zahlst Du (0%*20.000) + (10%*20.000) + (15% * 10.000) + (20%*10.000) = 5.500

Wie gesagt, die Zahlen sind willkürlich, es geht nur um die Systematik.

Mehrfachbesteuerung von redlich erworbenem angesparten Vermögen ist halt immer so eine Sache. Vom Prinzip her wirst Du bestraft weil Du Dir für Nptfälle oder das Alter was auf die Seite legst während Dein feierwütiger Nachbar alles gleich verprasst und keine Vermögensteuer zahlen muß. Die Freigrenzen und Freibeträge sind allesamt subjektiv festgelegt und als "gerecht" würde ich sie auch nicht empfinden.

Oder stell Dir den Fall mal vor. Deine Familie wohnt seit Jahrhunderten in Sylt (Alte Fischerfamlie). Das sich seit Jahrhunderten in Familienbesitz befindliche Haus unterliegt der Vermögensteuer. Durch die dortigen Verkehrswerte der Häuser bist Du unter Umständen ruckzuck bei einer hohen Vermögensteuer ohne daß Du durch das Haus auch nur einen müden Euro einnimmst und es ursprünglich von Deinen Vorfahren sogar selbst gebaut wurde. Um die Steuerschuld zu zahlen mußt Du unter Umständen sogar Dein Anwesen verkaufen. Solche Steuer-Zustände gibt es in Frankreich, wenn reiche Städter die Immobilienpreise in plötzlich angesagten Küstenorten zum Explodieren bringen.
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EFCB schrieb:
Im Übrigen war und bin ich durchaus der Ansicht, daß bei ausufernder Staatsverschuldung bis hin zum Kollaps z.B. in den Fällen Südeuropas schon länst eine dortige einmalige Vermögensabgabe hätte stattfinden müssen. So wie es in Deutschland nach dem Krieg einen Lastenausgleich gegeben hat. Und der Zeitpunkt für die Bemessung hätte zur Vermeidung von Kapitalflucht zurückverlegt werden müssen.


EXAKT! Die Politik Merkels hatte das zum Vorwand, denn man wollte die Schulden, auch der Banken, erstmal in nationale Schuld umwandeln und dies hätte man, durch Vermögensabgabe (bei Aktienunternehmen wären diese Aktien dann von deutschen Firmen gekauft worden) tilgen können.

Da aber von den Reformen nichts umgesetzt wurde, wurde Deutschland quasi erpresst und genau deshalb muss man darüber nachdenken, nicht innerhalb des gesamten Euro-Systems die allgemeinen Schulden, darunter auch derer der Banken, zurückzufahren. Um gleichzeitig die Staaten nicht absaufen zu lassen, muss zwingend die EZB ihren Monetarismus (leider) aufgeben. Der ist leider nicht zu halten, da wir schlichtweg in der Unterzahl sind und die Überzahl die Regeln gebrochen hat. Gleichzeitig muss man aber den Reformdruck aufrecht erhalten.

Denn viele unserer Südeuropäischen Freunde sind von dem reinen Vermögen her deutlich reicher.
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LDKler schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:
- bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der jetzigen Politik.
Nochmal: Die jetzige Sparpolitik kann nicht funktionieren, weil sie die Nachfrage schwächt und damit zu wirtschaftlicher Stagnation führt.

Hierbei werden die Rahmenbedingungen für die "Wohlhabenden" so gesetzt, sein Geld in riskantere, aber reale Investments umzuschichten. Damit könnte man den Staat entschulden, da die Umsätze durch diese Anreizsetzung steigen.
Auch das geht nicht. Schon jetzt ist die Sparquote der Hälfte der Bevölkerung nahe null. Wenn Investitionen jetzt tolle neue Produkte generieren, kann Nachfrage nur umgelenkt nicht aber gesteigert werden (die Leute haben ja kein zusätzliches Geld). Es werden dann halt Iphones statt Nokia-Handys gekauft. Den durch die Investitione geschaffenen Arbeitsplätzen stehen damit genauso viele vernichtete Arbeitsplätze gegenüber wodurch der Effekt der Investition auf das Wirtschaftswachstum = 0 ist.

Meine Argumente kannst du übrigens auch gerne weiterhin ignorieren, daran, dass die Realität aber nunmal so ist, wie beschrieben, ändert das aber nichts.  ,-)  


Sorry, vorher hast du nur gebetet. Nun kommt das ERSTE Argument von dir.

Erstes Problem ist, dass du weiterin den Welt- und Europäischen Binnenmarkt ausblendest. Du bist teils sehr radikal auf ein Ökonomie-Modell fixiert, was in den 30ern, quasi zur Nazi-Zeit und was spätestens seit den 70'ern insofern gescheitert ist, dass es keine passende Antworten auf die eintretende Stagflation hatte. Du schätzt die aktuelle Situation auch völligst verquer ein, denn in Deutschland ist die private Verschuldung gering, die Nachfrage stabil und das System läuft. In Europa ist in den großen Ländern ebenfalls diese Nachfrage stabil, der Binnenmarkt läuft!

Es wird auch nicht im Zuge der Euro-Krise in bestimmten Ländern gespart, sondern die Ausgaben auf die Leistungsfähigkeit eines Landes zurückgefahren bei gleichzeitigen Reformen. Auch hier pauschalisierst du, obwohl die Länder unterschiedliche Probleme haben. Das heißt von mir aus in deiner Sprachwelt: Geschaffene Nachfrage durch 1 zu 1-Transfers (quasi geschenkt) fällt nun weg und wird mit etwas nachhaltigem eingesetzt. Bedeutet, dass weiterhin Abflüsse, die hier direkt dem deutschen Binnenmarkt durch Investitionen außerhalb Deutschlands entzogen wurden, gestoppt werden. Demzufolge hat Deutschland aktuell die Chance, da es nicht mehr der Kranke Mann Europas ist, in sinnvolle Dinge zu investieren oder selbstständig die Neuverschuldung herunterzufahren.

Hierunter fallen die Maßnahmen der Agenda-Politik, wie die Erhöhung des Renteneintrittalters, Arbeitslosengeld II und Steuererleichterungen eindeutig positiv rein. [Hierbei ist wichtig zu ergänzen, dass Hartz-4 enteignend für viele langarbeitende Menschen war - aufgrund Regierungsfehler in der Legislaturperiode vorher, musste man aber offensichtlich so pauschal reinhauen, sonst wäre Deutschland vermutlich heute nahe Staatsbankrott] Genauso hat uns der deutsche Binnenmarkt und zwar durch nun wiedergekehrte Investitionen bereits seit dem vierten Quartal 2011 vor einer Rezession bewahrt und das Investitionsumfeld bis heute super stabil.

Warum davon nun vielleicht nur 20 Millionen Arbeitnehmer profitieren und 20 Millionen nicht, liegt fast ausschließlich am Faktor Bildung und Arbeitsmoral. Deshalb arbeitet die erstgenannte Gruppe länger, denn die gesamte Nachfrage verteilt sich lediglich auf diesen Personenkreis. Der Rest kann aus Grund X nicht mithalten und dementsprechend sowohl mit dem Lohn nicht nach oben als auch mit der Arbeitszeit innerhalb der Branche nach unten ODER kann nicht auf eigenes Risiko handeln und verliert mitunter dadurch 50% an persönlichem Marktwert.

Demzufolge haben wir "zu wenig" Reiche Leute in Deutschland, da viele bereits seit Ende der 90er abgewandert sind. Der Triple-Down-Effekt setzt deshalb teilweise aus. Denn innerhalb der oberen 30% zirkuliert das Geld bei den annähernd gleichen Marken, Zulieferern etc. pp. Deshalb gibt es u.U. einen Nachfrageschwund nach dem einfachen Auto, was hier noch gebaut wird. Die Arbeitskraft reicht nur noch für beispielsweise das französische Autos aus. Ergebnis ist ein gesamtgesellschaftlicher Nachfrageschwund in nicht zukunftsfähigen Branchen, der den Binnenmarkt in Deutschland in zwei Geschwindigkeiten aufteilt. Europäisch funktioniert allerdings alles bestens, nur ist auch dieser sich stets am weiterentwickeln und anpassen.

Jetzt erzählst du irgendwas davon, dass wenn Investitionen getätigt werden, das Geld nicht zirkuliert!? Wenn ich Produkte für den Niedriglohnbereich entwickle, dann verschwindet das Geld auf meiner Seite und setzt für den Niedriglohnbereich Anreize zum insgesamt höheren Konsum. Allgemein kann es Nachfragesteigerungen nur geben, wenn die Anzahl der Menschen wächst oder die Impulse richtig gesetzt werden.

Im Beitrag vorher sagst du, dass die Südeuropäer vielleicht bald keine Kredite mehr auf dem freien, offenen Markt bekommen. Richtig ist hierbei, dass wenn die Zinsen marktgerecht durch z.B. reine Hochzinspolitik der Staaten gehalten werden, diese Politik zu einer größeren Verschuldung führt - siehe Ende 70er, Anfang 80er Jahre. Nein, man muss den Markt wie die FED - wie dies z.B. seit 1987 der Fall ist, mit niedrigen Zinsen fluten. Dadurch wird das Kapital bewegt und über Preisinflation samt Steuereinnahmen, bei gleichzeitig realem Wachstum, tragen sich die Schulden ab. Clinton hat das schonmal teilweise versucht zu machen, hat aber geschummelt und in erhöhtem Maße nur nominales Wachstum geschafft - die Intention war aber korrekt.
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@EFCB
Soweit liegen wir gar nicht auseinander. Auch ich bin für die soziale Marktwirtschaftz und nicht für den Sozialismus wie S_G_Eintracht glaubt.
EFCB schrieb:
Nur halte ich von Substanzsteuern nur bedingt etwas und plädiere eher dafür, das Ganze beim Entstehen zu besteuern. Sprich durch höhere Einkommensteuersätze und Abflachung ebendieser nach unten.
Grundsätzlich hast du recht, nur hätte man das vor 20 Jahren machen müssen. Jetzt muss die aktuelle Vermögenskonzentration erstmal abgebaut werden, bevor man eine neue dann mit deinem Steuermodell verhindert.

Mehrfachbesteuerung von redlich erworbenem angesparten Vermögen ist halt immer so eine Sache. Vom Prinzip her wirst Du bestraft weil Du Dir für Nptfälle oder das Alter was auf die Seite legst während Dein feierwütiger Nachbar alles gleich verprasst und keine Vermögensteuer zahlen muß. Die Freigrenzen und Freibeträge sind allesamt subjektiv festgelegt und als "gerecht" würde ich sie auch nicht empfinden.
Prinzipiell bin ich ganz bei dir und daher meine ich sollten die Freigrenzen wirklich so hoch liegen, dass nur die oberen 10000 betroffen wären.
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LDKler schrieb:
@EFCB
Soweit liegen wir gar nicht auseinander. Auch ich bin für die soziale Marktwirtschaftz und nicht für den Sozialismus wie S_G_Eintracht glaubt.
EFCB schrieb:
Nur halte ich von Substanzsteuern nur bedingt etwas und plädiere eher dafür, das Ganze beim Entstehen zu besteuern. Sprich durch höhere Einkommensteuersätze und Abflachung ebendieser nach unten.
Grundsätzlich hast du recht, nur hätte man das vor 20 Jahren machen müssen. Jetzt muss die aktuelle Vermögenskonzentration erstmal abgebaut werden, bevor man eine neue dann mit deinem Steuermodell verhindert.

Mehrfachbesteuerung von redlich erworbenem angesparten Vermögen ist halt immer so eine Sache. Vom Prinzip her wirst Du bestraft weil Du Dir für Nptfälle oder das Alter was auf die Seite legst während Dein feierwütiger Nachbar alles gleich verprasst und keine Vermögensteuer zahlen muß. Die Freigrenzen und Freibeträge sind allesamt subjektiv festgelegt und als "gerecht" würde ich sie auch nicht empfinden.
Prinzipiell bin ich ganz bei dir und daher meine ich sollten die Freigrenzen wirklich so hoch liegen, dass nur die oberen 10000 betroffen wären.


Man kann es drehen wie man will. Eine Vermögensteuer vor allem als einmalige Abgabe gibt unsere Verfassung schlicht nicht her und es ist deshalb müssig darüber zu diskutieren. Selbst im Steuergesetz sind Grundsätze wie Bestandschutz und Treu & Glauben verankert.
Ein weiteres Problem wurde auch bereits angesprochen und zwar die Erhebungskosten. Bei der letzten Vermögensteuer lagen die Erhebungskosten bei ca. 30%, was auch nicht wundert wenn man mal den ganzen Bereich der Bewertung betrachtet.
Dann noch die Frage wie man bitteschön Privatvermögen im Haushalt besteuern will. Soll ein Finanzbeamter wirklich entscheiden ob mein van Gogh 5 oder nur 2 Mio wert ist?  

Ich komme jedenfalls zu dem Ergebnis das die Vermögensteuer großer Murks ist.  

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@S-G-Eintracht

Sorry, aber du bist so gefangen in dem Ökonomiemodell von Friedman und Hayek (deren Scheitern in der Krise ganz offensichtlich geworden ist, die einizigen die es noch nicht gemerkt haben, sind die BWL-Professoren), dass du es einfach nicht schaffst, dich unvoreingenommen mit meine Argumenten auseinanderzusetzen. Eine Detail-Diskussion bringt daher nichts.

Nur drei ganz offensichtliche Fehler will ich noch zeigen:

S-G-Eintracht schrieb:
Bedeutet, dass weiterhin Abflüsse, die hier direkt dem deutschen Binnenmarkt durch Investitionen außerhalb Deutschlands entzogen wurden, gestoppt werden.
Nein diese Mittel wurden dem Binnenmarkt nicht entzogen, da es "überzähliges" Geld der Kapitalbesitzer ist, dass so oder so nicht in den Konsum gegangen wäre. Ab einem gewissen Vermögen wandert von jedem weiteren Euro nicht ein Cent in den Konsum.  

Warum davon nun vielleicht nur 20 Millionen Arbeitnehmer profitieren und 20 Millionen nicht, liegt fast ausschließlich am Faktor Bildung und Arbeitsmoral.
Nur zu einem ganz geringen Teil. Hauptursächlich ist die steigende Produktivität der Wirtschaft. Aber das wirst du selbst noch am eigenen Leib erleben, glaub mir. (Ich sag nur Generation Praktikum)

Wenn ich Produkte für den Niedriglohnbereich entwickle, dann verschwindet das Geld auf meiner Seite und setzt für den Niedriglohnbereich Anreize zum insgesamt höheren Konsum.
Anreize zum Konsum sind ja schön und gut aber über den tatsächlichen Konsum entscheidet letztlich immer noch, wieviel in meinem Geldbeutel ist. So einfach ist das.
Es gibt übrigens eine Menge Produkte, die bei mir einen ganz heftigen Kaufanreiz auslösen - nur fehlt mir halt das Geld und so verzichte ich auf den Kauf.  
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@Jägerschnitzel

ich denke, man muss halt gewisse Ungerechtigkeiten in Kauf nehmen. Die die es trifft werdens verkraften, zumindest eher als die, die jetzt für die Krise zahlen müssen.
Und wie gesagt, in den USA gehts ja auch, also warum nicht hier?

PS: @Morphium hat mich gebeten die Moderatoren, die ihm das Schreibrecht für diesen Thread für eine Woche entzogen haben, zu größen. Das mache ich hiermit.  
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LDKler schrieb:
@S-G-Eintracht

Sorry, aber du bist so gefangen in dem Ökonomiemodell von Friedman und Hayek (deren Scheitern in der Krise ganz offensichtlich geworden ist, die einizigen die es noch nicht gemerkt haben, sind die BWL-Professoren), dass du es einfach nicht schaffst, dich unvoreingenommen mit meine Argumenten auseinanderzusetzen. Eine Detail-Diskussion bringt daher nichts.

Nur drei ganz offensichtliche Fehler will ich noch zeigen:

S-G-Eintracht schrieb:
Bedeutet, dass weiterhin Abflüsse, die hier direkt dem deutschen Binnenmarkt durch Investitionen außerhalb Deutschlands entzogen wurden, gestoppt werden.
Nein diese Mittel wurden dem Binnenmarkt nicht entzogen, da es "überzähliges" Geld der Kapitalbesitzer ist, dass so oder so nicht in den Konsum gegangen wäre. Ab einem gewissen Vermögen wandert von jedem weiteren Euro nicht ein Cent in den Konsum.  

Warum davon nun vielleicht nur 20 Millionen Arbeitnehmer profitieren und 20 Millionen nicht, liegt fast ausschließlich am Faktor Bildung und Arbeitsmoral.
Nur zu einem ganz geringen Teil. Hauptursächlich ist die steigende Produktivität der Wirtschaft. Aber das wirst du selbst noch am eigenen Leib erleben, glaub mir. (Ich sag nur Generation Praktikum)

Wenn ich Produkte für den Niedriglohnbereich entwickle, dann verschwindet das Geld auf meiner Seite und setzt für den Niedriglohnbereich Anreize zum insgesamt höheren Konsum.
Anreize zum Konsum sind ja schön und gut aber über den tatsächlichen Konsum entscheidet letztlich immer noch, wieviel in meinem Geldbeutel ist. So einfach ist das.
Es gibt übrigens eine Menge Produkte, die bei mir einen ganz heftigen Kaufanreiz auslösen - nur fehlt mir halt das Geld und so verzichte ich auf den Kauf.    


Aber genau das ist ebenfalls Käse. Aktuell bekomme ich als noch nicht mal Bachelor Projektanfragen ohne Ende mit Stundenlöhnen über 30 Euro, eine Firma (keine GmbH) wollte mich aus dem Studium kaufen und Festanstellen. Und ich bin allerhöchstens meiner Wahrnehmung nach Durchschnitt - zwei meiner Mitbewohner arbeiten sogar über 40 Euro die Stunde während des Studiums, einer davon hat ebenfalls seine Firma.

Es geht schlichtweg darum sich, modifizierten Vorraussetzungen anzupassen. Und das beste Angebot bestimmt den Preis.

Ich hab mich, im Alter von 17 auch mal mit solchen Ökonomie-Theologen beschäftigt. Flassbeck hieß der Mann. Er arbeitet jetzt auch beim UNCTAD, da kann er wie die Pastoren im Mittelalter den Leuten in Afrika das Beten beibringen und missionieren. Bitte nicht hier.

PS: Exakt weil dir der Anreiz fehlt, dass Produkt trotzdem zu kaufen, womit du sinnvollerweise auch Arbeitszeit gewinnst, muss die EZB einschreiten, um die Schulden dem Umsatz der Welt anzupassen. Sparen, außer durch Geldentzug dem Horten, gibt es sogesehen nicht. Die Firmen aktuell investieren ja wie bekloppt.

Wenn du das nicht siehst, dann verstehst du die gesamte Weltwirtschaft seit der Römerzeit nicht. Der gute Ben Bernanke kann dir vielleicht Nachhilfe geben.
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S-G-Eintracht schrieb:
LDKler schrieb:
@S-G-Eintracht

Sorry, aber du bist so gefangen in dem Ökonomiemodell von Friedman und Hayek (deren Scheitern in der Krise ganz offensichtlich geworden ist, die einizigen die es noch nicht gemerkt haben, sind die BWL-Professoren), dass du es einfach nicht schaffst, dich unvoreingenommen mit meine Argumenten auseinanderzusetzen. Eine Detail-Diskussion bringt daher nichts.

Nur drei ganz offensichtliche Fehler will ich noch zeigen:

S-G-Eintracht schrieb:
Bedeutet, dass weiterhin Abflüsse, die hier direkt dem deutschen Binnenmarkt durch Investitionen außerhalb Deutschlands entzogen wurden, gestoppt werden.
Nein diese Mittel wurden dem Binnenmarkt nicht entzogen, da es "überzähliges" Geld der Kapitalbesitzer ist, dass so oder so nicht in den Konsum gegangen wäre. Ab einem gewissen Vermögen wandert von jedem weiteren Euro nicht ein Cent in den Konsum.  

Warum davon nun vielleicht nur 20 Millionen Arbeitnehmer profitieren und 20 Millionen nicht, liegt fast ausschließlich am Faktor Bildung und Arbeitsmoral.
Nur zu einem ganz geringen Teil. Hauptursächlich ist die steigende Produktivität der Wirtschaft. Aber das wirst du selbst noch am eigenen Leib erleben, glaub mir. (Ich sag nur Generation Praktikum)

Wenn ich Produkte für den Niedriglohnbereich entwickle, dann verschwindet das Geld auf meiner Seite und setzt für den Niedriglohnbereich Anreize zum insgesamt höheren Konsum.
Anreize zum Konsum sind ja schön und gut aber über den tatsächlichen Konsum entscheidet letztlich immer noch, wieviel in meinem Geldbeutel ist. So einfach ist das.
Es gibt übrigens eine Menge Produkte, die bei mir einen ganz heftigen Kaufanreiz auslösen - nur fehlt mir halt das Geld und so verzichte ich auf den Kauf.    


Aber genau das ist ebenfalls Käse. Aktuell bekomme ich als noch nicht mal Bachelor Projektanfragen ohne Ende mit Stundenlöhnen über 30 Euro, eine Firma (keine GmbH) wollte mich aus dem Studium kaufen und Festanstellen. Und ich bin allerhöchstens meiner Wahrnehmung nach Durchschnitt - zwei meiner Mitbewohner arbeiten sogar über 40 Euro die Stunde während des Studiums, einer davon hat ebenfalls seine Firma.

Es geht schlichtweg darum sich, modifizierten Vorraussetzungen anzupassen. Und das beste Angebot bestimmt den Preis.

Ich hab mich, im Alter von 17 auch mal mit solchen Ökonomie-Theologen beschäftigt. Flassbeck hieß der Mann. Er arbeitet jetzt auch beim UNCTAD, da kann er wie die Pastoren im Mittelalter den Leuten in Afrika das Beten beibringen und missionieren. Bitte nicht hier.

PS: Exakt weil dir der Anreiz fehlt, dass Produkt trotzdem zu kaufen, womit du sinnvollerweise auch Arbeitszeit gewinnst, muss die EZB einschreiten, um die Schulden dem Umsatz der Welt anzupassen. Sparen, außer durch Geldentzug dem Horten, gibt es sogesehen nicht. Die Firmen aktuell investieren ja wie bekloppt.

Wenn du das nicht siehst, dann verstehst du die gesamte Weltwirtschaft seit der Römerzeit nicht. Der gute Ben Bernanke kann dir vielleicht Nachhilfe geben.


Junge geh mal kalt duschen....
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Wenn Ihr es schaffen würdet, die Diskussion von dem Herunterbeten irgendwelcher zumindest mir persönlich völlig unbekannter Ökonomie-Schulen wieder auf das Thema runterzubrechen, würde ich auch gerne wieder zu folgen versuchen.

Sich über hochkomplexe wissenschaftliche Zusammenhänge auf allgemeinverständlichem Niveau zu unterhalten, mag zugegebenermaßen manchmal schwierig sein. Aber bereits der Versuch schmückt ungemein. Thanks in advance.
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Misanthrop schrieb:
Wenn Ihr es schaffen würdet, die Diskussion von dem Herunterbeten irgendwelcher zumindest mir persönlich völlig unbekannter Ökonomie-Schulen wieder auf das Thema runterzubrechen, würde ich auch gerne wieder zu folgen versuchen.

Sich über hochkomplexe wissenschaftliche Zusammenhänge auf allgemeinverständlichem Niveau zu unterhalten, mag zugegebenermaßen manchmal schwierig sein. Aber bereits der Versuch schmückt ungemein. Thanks in advance.  


 

Meine Aussage war:
- Vermögensabgabe sinnlos, da, verkürzt, Arbeitsplätze wegfallen und Verwaltungskosten letztlich über Ertragschancen.
- Zu viel Schulden im System, daher muss der Umsatz den Schulden angepasst werden.

Ansonsten werde ich hier auch nicht fürs Reden bzw. Schreiben bezahlt, sondern hab bis Ende August noch ein Projekt fertig zu stellen . Wenn man nebenbei noch etwas akribisch an der Eurex oder im OTC-Bereich handelt, beschäftigt man sich automatisch mit solchen Sachen und muss die Zeit irgendwie totschlagen. Darum bin ich hier  

Ich wollte hier nur gerne mal gegen den Strom schwimmen, derer die ungefähr schon nach dem Aufstehen der der Ansicht sind, dass ja alles in der Welt so unfair und ungerecht ist. Denn ich tue das eigentlich nur, weil heute die "Schlacht" von morgen entschieden wird - heute hat Deutschland noch 80 Millionen Einwohner, morgen nur noch 70 Millionen. Trifft man im heute falsche Entscheidungen trifft uns bzw. mich das morgen. Und insgesamt steht halt der soziale Wohlstand auf dem Spiel. Die Ökonomie ist insgesamt eher brotlose Kunst, daher sollte man nur grob die allgemeine Intention verstehen, damit man passend wählen kann.

Ich bin ansonsten der Meinung, wer insgesamt die Abläufe nicht einigermaßen versteht, der versteht eigentlich auch überhaupt nicht, was in sogenannter Fachpresse genau drinsteht und wäre beim Spiegel oder Bild besser aufgehoben. Dann helfen eigentlich nur Vorträge und kostenpflichtige Beratungen...

(@Seventh_Son: Vielleicht wäre das ja doch etwas (-; )
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Von tuten und blasen keine ahnung, aber den larry raus hängen lassen...unfassbar...
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macht hier ganz schön den heißen der Bub. Leute wie Er sind einer der Gründe warum die BWL in der Gesellschaft immer schlechter angesehen wird, den anderen noch schön Unwissen vorwerfen, bähhh!

Wie gesagt: Kopf-> Eiswasser-> klar kommen mit der Welt
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marcelninho85 schrieb:
macht hier ganz schön den heißen der Bub. Leute wie Er sind einer der Gründe warum die BWL in der Gesellschaft immer schlechter angesehen wird, den anderen noch schön Unwissen vorwerfen, bähhh!

Wie gesagt: Kopf-> Eiswasser-> klar kommen mit der Welt


Ich hab mit BWL praktisch überhaupt GAR NICHTS zu tun und mag BWLer, vor allem die von der Goethe Uni, die im alten IG-Farben-Gebäude "lernend rumträumen", eigentlich gar nicht. Ich studiere aber nicht mal dort. Sondern bin da nur ab und an dort am Lernen, wenn ich in Frankfurt arbeite oder sonstweswegen herumchille.

Außerdem glaube ich nicht, die Weisheit gepachtet zu haben. Aber bestimmte Sachen lassen sich halt argumentativ widerlegen, insbesondere, wenn ich genau die gleichen Standpunkte schoneinmal hatte und dann verworfen habe. Ansonsten bin ich auch längst nicht so ein Großkotz, wie hier im Forum.


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