Foofighter schrieb: Tatsächlich scheint es so, als ob in Offenbach die immer latente Gefahr einer Aggression deutlich höher ist als anderswo. Ich war vor 3 Wochen abends dort unterwegs und hatte das Gefühl, dass ich nur deshalb nicht dumm angemacht wurde, weil ich meine kleine Tochter dabei hatte..... So etwas kenne ich von Frankfurt eher nicht.
Gewalt, Schlägereien gab es natürlich auch früher schon. Aber früher konnte ich mich dem entziehen, in dem ich mich umgedreht habe und weggegangen bin. Das genügt heute nicht mehr. Da wirst du verfolgt und musst dich schliesslich stellen! Zudem habe ich das Gefühl, dass man früher eher gleichwertige Gegner gesucht hat, um sich abzureagieren. Auch das scheint heute anders zu sein.
Und, zu Letzt: wenn ein Gegner am Boden lag war Schluß! Heute fängt`s dann erst an........
Deswegen muss Foofighter doch nicht unrecht haben. Mag vielleicht nur eine Empfindung sein, aber ich kann mich nicht erinnern, dass es in den 90er zu so einem Übergriff, wie den auf Tugce gekommen wäre. Wenn ich in diesem Zusammenhang sowas wie "Ehre" lese, kriege ich das kalte Kotzen!
Selbstverständlich gab es diese. Aber, Quizfrage: Was gab es in den 90er noch nicht?
Ich habe lediglich von einer Empfindung gesprochen, dass ich mich an einen ähnlichen Fall aus der Vergangenheit nicht erinnern kann. Und aus dieser Empfindung heraus habe ich den Eindruck, dass die Hemmschwelle doch erheblich gesunken ist.
@Aragorn: was macht den fall so ungewöhnlich? eigentlich nur die tatsache, dass das mädchen gestorben ist. ansonsten ist körperliche gewalt, auch gegen frauen, nichts neues. neu ist lediglich, dass frauen sich einmischen und sehr junge minderjährige in den frühen morgenstunden unterwegs sind. aber, da ich in sachsenhausen am apfelweinviertel wohne, überrascht mich zumindest letzteres nicht mehr sonderlich.
@HeinzGründel: mit dem begriff "ehre" geht es mir wie dir, der ist im weltbild einiger ziemlich degeneriert. wenn manche von "stolz" und auch "ehre" reden wird mir ganz komisch.
allerdings ist der begriff "ehrenmord" von aussen aufgeklebt, bei deutschen und nichtmuslimen spricht man da von einer beziehungstat. so wie bei dem jungen mann der gerade in frankfurt vor gericht stand weil er sich in sachsenhausen in der wohnung seiner freunddin barrikadiert hatte und der polizei drohte die freundin mit salzsäure zu malträtieren. beziehungstaten findet man in den zeitungen immer wieder, allerdings nicht so prominent plaziert.
@all: noch eine kurze anmerkung: in den siebzigern und achtzigern gab es nicht wenige frauen die abends nicht alleine losgezogen wären und es gab stadtviertel die gemieden wurden, gerade von frauen. da war auch die angst vor vergewaltigungsszenarien und überfällen sehr groß.
das was Tugce passiert ist hätte jedem passieren können, unabhängig vom geschlecht. allerdings hätte sich wahrscheinlich nicht jeder eingemischt als die mädchen angepöbelt wurden. und testosteron gesteuerte jungmänner sind häufig das problem, völlig unabhängig von nationalität und religiöser identität, auch das kann man in sachsenhausen sehr gut beobachten.
Du fragst mich was daran ungewöhnlich ist? Das ein 18jaehriger einer jungen Frau auflauert, um es ihr mal richtig zu zeigen und sie so schlägt, dass sie an den Folgen stirbt und das aus gekränkter Eitelkeit (Ehre) finde ich jetzt nicht unbedingt alltäglich!
war das kein auflauern sondern dummes ausrasten, seine kumpels wollten ihn wohl auch noch zurück halten. dass er es ihr "so richtig zeigen" wollte ist deine interpretation und nichts anderes. er hat sie einmal geschlagen, schlimm genug, und dann ist sie wohl unglücklich gefallen, wahrscheinlich war der schlag nicht die todesursache.
man kann etwas, das für sich alleine schrecklich genug ist, auch noch künstlich hochpushen aber damit wird man der realität nicht gerecht. und verallgemeinerbar ist das schon gar nicht.
Welcher Realität? Das ist die Realität! Und das ist nicht meine Interpretation, sondern der Grund für den Angriff und wenn man so einige Fratzenbuchkommentare liesst, wird dieser nur bestätigt. Oder hast Du etwas anderes wahrgenommen? Dann klär mich auf!
was genau ist denn passiert? eine frau hat sich eingemischt und ein mann hat sie daraufhin geschlagen. dabei ist sie unglücklich gefallen und an einer kopfverletzung gestorben. der täter hat ihr nicht aufgelauert, es war wohl eher ein zufall, dass man sich noch einmal über den weg gelaufen ist.
das ist tragisch und traurig, aber was für einen präzedensfall willst du daraus machen? und maulhelden im internet sind ja nun mittlerweile ein bekanntes phänomen, nicht die lautesten sind repräsentativ, sie sind nur am auffälligsten.
hier wird gerade so getan als sei gewalt gegen frauen ein ganz neues phänomen. das ist es aber nicht und war es nie. das ist schlimm genug aber da gibt es schon seit ewigkeiten ausreichend gründe sich darüber auf zu regen. und das ist meiner meinung nach die realität, nicht ein einzeltäter früh morgens auf einem parkplatz in offenbach.
Der Typ ist nochmal zu ihr hingegangen, mit dem Vorsatz sie zu schlagen. Und das Du glaubst, dass er vermutlich auch einen Mann geschlagen hätte, ist wiederum nur deine eigene Interpretation.
Der Typ ist bei der Polizei auch wegen Gewaltdelikten bekannt, also warum ist das so ausgeschlossen?
Liegt das nicht auf der Hand? Kleine Mädchen belästigen, Frauen schlagen. Sowas legt sich nicht mit gleich starken an.
nach meinen erfahrungen liegst du da völlig falsch. übrigens ist das ergebnis der blutprobe noch nicht bekannt, vielleich kommt da ja auch noch etwas nach.
Das glaubst Du doch wohl selber nicht! Das Mädel wird irgendwas zu ihm gesagt haben, was seine "Männlichkeit" verletzt hat und daraufhin hat der ihr eine verpasst! Oder was sonst sollte der Grund dafür sein?
du weißt nicht all zu viel über gewalttätige jugendliche, kann das sein? es gibt krassköpfe die nicht nur andere jungs verramschen sondern sogar die eigene mutter. das hat etwas mit agressionssteuerung zu tun und weniger mit verletzter männlichkeit. ich war eine längere zeit vorsitzender in einem frankfurter jugendzentrum in einem sogenannten sozialen frankfurter brennpunkt. da kamen auch die freundinnen der größten schläger ab und an mal mit einem veilchen an. und das veilchen ist ja nur das was man sofort sieht. gewalttätige menschen sind häufig nicht wählerisch weil sie sich gar nicht im griff haben.
ich glaube EFCB hat erzählt, dass er schon gewalttrainings geleitet hat, der wird da sicherlich einiges zum thema beitragen können.
aber das ist auch schon wieder spekulation, sowohl bei dir als auch bei mir.
Nein, ich habe keine Erfahrung mit gewalttätigen Jugendlichen. Aber ich sehe hier einfach kein anderes Motiv für diese Tat, als gekränkte "Männlichkeit". Und durch den Schlag wollte er die "Ehre" wiederherstellen. Falls ich unrecht haben sollte, wird man das dann ja den offiziellen Angaben entnehmen.
mich macht die Geschichte auch sehr traurig.Soweit mir bekannt haben sich die "kleinen" (angetrunkenen) Mädchen,die Tugce verteidigen wollte,noch immer nicht gemeldet.Und -auch wenn ich da Vorurteile bedienen mag (die ja dann wohl doch eine Winzigkeit an Wahrheitsgehalt haben mögen)- als ich las,das der Tatverdächtige 18jährige mit einer Mercedes-Limo geflüchtet ist,war mir klar das das ein "Bürger mit Migrationshintergrund" gewesen sein muss.Ich wusste natürlich nicht das er wohl ein Serbe ist,aber die ganzen Umstände sprachen doch dafür das es ein Mensch war,der sich doch sehr schnell in seiner "Ehre" verletzt fühlt.Keine Ahnung wie ich mich da ausdrücken soll ohne das man mich gleich wieder ins rechte "Licht" rückt (was mir im Grunde total egal ist),aber Klischees sind eben nicht immer nur eben solche. Der Typ hat sich angepisst gefühlt weil er von Tugce "bloss gestellt " wurde,und das vor seinen Kumpels.Ich glaube nicht daran das die sich nur zufällig wieder getroffen haben,auch nicht daran das sie nur "unglücklich" gefallen ist,ein Schlag auf die Schläfe kann unter Umständen an sich schon ausreichen um jemanden die Lichter für immer auszublasen.Der wollte zeigen das der sich das nicht gefallen lassen wollte,hat derbe zugeschlagen und ein Menschenleben ausgelöscht.Der hockt in seiner Zelle und hält seine Klappe,schweigt zu den Vorwürfen.Lediglich eine "Backpfeife" hat er dem Mädel verpasst.Wenns dumm läuft (und dazu ist die deutsche Justiz IMMER in der Lage),dann wird der nach Jugendstrafrecht abgeurteilt und ist mit ner Geldstrafe (oder -noch schlimmer- einer "Verwarnung") wieder bereit für die nächste Schlägerei.Bin kein Jurist,hab das auch nur aus den Gazetten (nein,nicht der Blöd) entnommen.Unwahrscheinlich erscheint mir das nicht.
Es ist ja schön, wenn die Herde was zu spekulieren hat ... Aber kannst du nicht ganz kurz in dich gehen und dann einfach mal zwischen deinen Interpretationen die du aus all deinen Vorurteilen und Wertungen gebastelt hast und der schlichten Wahrheit, dass du NICHTS über diesen Fall weißt unterscheiden? Man kann ja sagen, dass man sich das so vorstellt, kann ich ja verstehen. Aber so was zu behaupten ist einfach nur kläglich. Wenn ich über irgend was nicht Bescheid weiß, weil ich nicht dabei war zum Beispiel, dann heißt es immer: Einfach mal Fresse halten!
Ich hab übrigens jahrelang Anti-Gewalt-Trainings nach richterlicher Weisung geleitet ... Und das hilft mir in der Bewertung DIESES Falles rein gar nix. Weil ich nicht weiß, was passiert ist, weil ich den Typen nicht kenne, weil ich schlicht ausschließlich spekulieren kann. Ich kann mir da alle möglichen Szenarien vorstellen, die mit der Realtiät aber leider alle nix zu tun haben werden. Und es gibt meiner Erfahrung nach ganz unterschiedliche "Typen" von Gewalttätern. Was mir in all meiner Zeit in der ich mit den Jungs und Mädels gearbeitet habe aufgefallen ist, war, dass fast alle Gewalttäter selbst irgendwann Opfer massiver Gewalt waren, meist im Elternhaus. Und egal ob sexuelle oder andere körperliche Gewalt: Ein gewisser Teil von Leuten die entsprechend traumatisiert sind, versuche dann unter allen Umständen zu vermeiden, wieder Opfer von Gewalt zu werden, gerne mit einem massiven (oft völlig überzogenen) Präventivschlag. Allerseltenst, eigentlich fast nie, kommt es bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen vor, dass das außerhalb einer Gruppe passiert. Einzeltäter ohne Gruppenrückhalt sind gaaaaaanz extrem selten. Dazu dann die übliche Palette an Stimulanzien (Alk, Crystal, etc.) und wir haben eine gute Grundlage für Eskalation. So ganz allgemein gesprochen. Ehrebegriffe, oft völlig seltsam verstanden, total aus dem ursprünglichen Kontext herausgerissen, spielen wirklich oft eine Rolle. Oft habe ich da das Gefühl, das ist eine Rechtfertigung, oft ist es aber auch so, dass ein Ehrbegriff, der sich in einer Peer-Group herausbildet (so seltsam der auch sein mag) für die Jugendlichen wahnsinnig wertvoll ist. Und damit geht es mir nicht darum, diesen Ehrbegriff zu bewerten. Es geht mir lediglich darum, zu begreifen, was da abläuft in den Köpfen. Denn nur dann kann ich als Sozialarbeiter, Anti-Gewalt-Trainer und letztlich als Gesellschaft auf die Leutchen reagieren, mit den Leuten arbeiten, Glaubenssätze und Wertvorstellungen besprechen und bearbeiten. Und das ist bei denen keinen Deut einfacher als bei euch. Die haben ihre Stereotype, hier gibt es eben die Stereotype die sich Forumsteilnehmer in seinem kulturellen Kontext erarbeitet hat. Die sitzen tief und werden vehement verdeitigt. Wenn man sich dann anschaut, wie schwer es hier einigen fällt auch nur eine andere Meinung zu akzeptieren, dann bekommt man vielleicht auch eine Vorstellung davon, wie schwer es für Migrantenkinder die tagtäglich mit Ausgrenzung zu tun haben und darauf angewiesen sind in iherer Peer-Group rückhalt zu finden sein mag, diese Wertewelt zu reflektieren.
Ich halte mich ja aus gutem Grund mit Beiträgen zum Tathergang und zum Motiv zurück. Allerdings bin ich schon erstaunt, wie gut manche Menschen hier dazu Bescheid wissen. Respekt.
SGE_Werner schrieb: Könnte man mal die genauen Tat-Hergangs-Details nicht durch interpretieren? Das soll die Polizei machen, die hat ja bekanntlich die Videos zur Verfügung.
P.S. Da sieht man übrigens, wieviel Kameras bzgl. Abschrecklung bringen. Falls mal die Diskussion wieder auftaucht. Sie dienen einzig und allein der Aufklärung.
Ob der Typ überhaupt gecheckt hat, dass er gefilmt wird? Eher nicht.
Das meine ich ja. Wenn das Adrenalin auf 180 ist, denkst Du nicht an Kameras etc. Daher amüsieren mich immer die Kommentare von Politikern, dass Kameras zur Abschreckung geeignet wären.
Nur weil sie zum Beispiel in diesem Fall keine Hilfe war, heißt das nicht, dass sie in anderen Fällen pauschal als Abschreckungsmaßnahme versagt. Aber das hier zu diskutieren würde den Thread wieder in eine ganz andere Richtung bringen, also Deckel drauf.
Der Täter hat laut Medienberichten über eine Stunde lang auf sein hilfloses Opfer vor der Mc Donalds Filiale gewartet und dann eiskalt auf die Schläfe geschlagen. Eine Tat im Affekt kann meiner Meinung nach bei diesem Zeitrahmen nicht mehr angenommen werden. Im Gegenteil, nach Aussagen lies sich der Täter nicht einmal von seinen Freunden davon abbringen. Ergo hat der Täter hat das ganze gut geplant. Der gezielte Schlag gegen die Schläfe spricht außerdem dafür, dass der Täter wusste wie man jemanden effektiv "kaltmacht".
Interessanter Beitrag. Wie sind denn deine Erfahrungen mit diesen Anti-Gewaltseminaren ? Bewirkt das etwas ? Und wenn ja wieviel Stunden musss man so aufwenden bis ein Denkprozeß einsetzt ? Würde mich wirklich interessieren, da ich auch manchmal mit dieser Klientel zu tun habe.
reggaetyp schrieb: Ich halte mich ja aus gutem Grund mit Beiträgen zum Tathergang und zum Motiv zurück. Allerdings bin ich schon erstaunt, wie gut manche Menschen hier dazu Bescheid wissen. Respekt.
Die Wahrheit, und garantiert nichts als die Wahrheit, kann man ja auch in jeder Zeitung lesen, bzw. im Fernsehn sehen.
Wozu noch ein Prozess? Das Ding ist doch Glasklar.
reggaetyp schrieb: Ich halte mich ja aus gutem Grund mit Beiträgen zum Tathergang und zum Motiv zurück. Allerdings bin ich schon erstaunt, wie gut manche Menschen hier dazu Bescheid wissen. Respekt.
Die Wahrheit, und garantiert nichts als die Wahrheit, kann man ja auch in jeder Zeitung lesen, bzw. im Fernsehn sehen.
Wozu noch ein Prozess? Das Ding ist doch Glasklar.
Die Wahrheit ist doch nunmal, dass der Täter ein polizeibekannter Schläger ist und Tugce nur ein weiteres Opfer war. Niemand sagt, dass es keinen Prozess geben soll.
Allerdings ist die Frage, ob man für den Täter wirklich auch noch Verständnis haben und ihn bemitleiden muss.
reggaetyp schrieb: Ich halte mich ja aus gutem Grund mit Beiträgen zum Tathergang und zum Motiv zurück. Allerdings bin ich schon erstaunt, wie gut manche Menschen hier dazu Bescheid wissen. Respekt.
Die Wahrheit, und garantiert nichts als die Wahrheit, kann man ja auch in jeder Zeitung lesen, bzw. im Fernsehn sehen.
Wozu noch ein Prozess? Das Ding ist doch Glasklar.
Die Wahrheit ist doch nunmal, dass der Täter ein polizeibekannter Schläger ist und Tugce nur ein weiteres Opfer war. Niemand sagt, dass es keinen Prozess geben soll.
Allerdings ist die Frage, ob man für den Täter wirklich auch noch Verständnis haben und ihn bemitleiden muss.
Bitte den Bezug meines Posts zu dem von Reaggetyp beachten und etwas mehr zwischen den Zeilen lesen. (Ironie). Danke.
Es ist Fakt das keiner von uns weiß was genau zu 100% passiert ist, Ich bin mir sicher das die Polizei mehr weiß wie öffentlich bekannt ist (Was ist z.B. mit den Zeuginnen). Auch wenn sagen wir mal der mutmaßliche Täter selbst garnicht zugeschlagen hat und nur vorgeschoben wurde weil er als18jähriger am wenigsten Strafe zu erwarten hat (ist nur eine Spekulation!), bleibe ich bei meiner Meinung das solche Leute das Allerletzte sind. Solche Leute sind notorisch kriminell.
Interessanter Beitrag. Wie sind denn deine Erfahrungen mit diesen Anti-Gewaltseminaren ? Bewirkt das etwas ? Und wenn ja wieviel Stunden musss man so aufwenden bis ein Denkprozeß einsetzt ? Würde mich wirklich interessieren, da ich auch manchmal mit dieser Klientel zu tun habe.
Auch das ist pauschal wirklich schwer zu beantworten. Grundsätzlich kommt es tatsächlich darauf an, wie die Leutchen strukturiert sind. Wir sind grundsätzlich mit einer Problematik konfrontiert, die wir wenig aufgelöst bekommen. Psychotherapie weigert sich weitgehend, sich mit sog. "Sozialen Störungen" zu beschäftigen, weil man die Erfolgsquote als zu gering betrachtet. Wir Sozialpädagogen mit einschlägiger Ausbildung werden dann aufgefordert im Rahmen sozialer Gruppenarbeit innerhalb von 10 bis 12 Einheiten bei einer Zahl von bis zu 12 Teilnehmern langangelegte Störungsbilder aufzulösen. DAS kann natürlich nicht gelingen. Mehr ist unserer Gesellschaft diese Arbeit aber auch nicht wert. In den 90er Jahren hatte man noch doppelt so viele Kurseinheiten im Schnitt. Aber was solls, so ist das halt. Ich persönlich halte nichts davon mit stark traumatisierten Menschen Trainings durchzuführen. Hier haben wir kaum Möglichkeiten durchzudringen, dafür besteht die Gefahr zu retraumatisieren. Was die Kurse bei den Leuten leisten können, ist den Umgang mit Wut zu regulieren, Taktiken zu finden die dabei helfen aus dieser Wutspirale raus zu kommen, ohne jemand anderen zu attakieren. Wir versuchen die Leute in eine Kosten/Nutzen Abwägung zu bekommen. Und wir versuchen mit den Leuten daran zu arbeiten, dass nicht jede verlorene Auseinandersetzung bedeutet, dass sie "Opfer" sind. Viele von den Jungs und Mädels beschreiben ihre Ausraster so, dass sie nicht mehr wissen, was eigentlich passiert. Mit denen versuchen wir zu erarbeiten, wie sie sich besser vor den Trickern schützen können. Alles in Allem: Etliche profitieren sehr von den Kursen und schaffen das auch weitgehend cool zu bleiben. Etliche, vor allem Heranwachsende, beginnen dann auch, ihr Lebensumfeld in Frage zu stellen. Trinken bspw. nur noch im geschützten Rahmen, meiden gewisse Discos und Clubs, oder gehen mit offenen Augen in Situationen, versuchen frühzeitig Stress zu erkennen, um rechtzeitig weg zu kommen. Andere schaffen das nicht. Wichtig ist, dass Jugendhilfe und Gericht FÜHZEITIG Leute in Trainings schicken, nicht erst dann, wenn die dritte, vierte Gewalttat schon eine Jugendstrafe auf Bewährung gebracht hat.
reggaetyp schrieb: Ich halte mich ja aus gutem Grund mit Beiträgen zum Tathergang und zum Motiv zurück. Allerdings bin ich schon erstaunt, wie gut manche Menschen hier dazu Bescheid wissen. Respekt.
Die Wahrheit, und garantiert nichts als die Wahrheit, kann man ja auch in jeder Zeitung lesen, bzw. im Fernsehn sehen.
Wozu noch ein Prozess? Das Ding ist doch Glasklar.
Die Wahrheit ist doch nunmal, dass der Täter ein polizeibekannter Schläger ist und Tugce nur ein weiteres Opfer war. Niemand sagt, dass es keinen Prozess geben soll.
Allerdings ist die Frage, ob man für den Täter wirklich auch noch Verständnis haben und ihn bemitleiden muss.
Soweit ich verstanden hab, ist er der Polizei mit KV bisher nur einmal aufgefallen.
adler1807 schrieb: Der Täter hat laut Medienberichten über eine Stunde lang auf sein hilfloses Opfer vor der Mc Donalds Filiale gewartet und dann eiskalt auf die Schläfe geschlagen. Eine Tat im Affekt kann meiner Meinung nach bei diesem Zeitrahmen nicht mehr angenommen werden. Im Gegenteil, nach Aussagen lies sich der Täter nicht einmal von seinen Freunden davon abbringen. Ergo hat der Täter hat das ganze gut geplant. Der gezielte Schlag gegen die Schläfe spricht außerdem dafür, dass der Täter wusste wie man jemanden effektiv "kaltmacht".
Hat ja auch kaum einer was von Affekt gesagt. Bleibt trotzdem vorsätzliche Körperverletzung.
Der Schlag gegen die Schläfe ist schon fragwürdig, aber ich würde mal behaupten, dass das nur Relevanz hat, wenn er Kampfsporterfahrung besitzt, wo der Schlag mit der Handkante auch genutzt wird.
Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist.
William „Bill“ Shankly, (* 2. September 1913 in Glenbuck, East Ayrshire, Schottland; † 29. September 1981 in Liverpool, England)
wikipedia schrieb: Shankly sah im Fußball nicht nur eine sportliche, sondern auch eine kulturelle und politische Angelegenheit.
Soeben habe ich den Mitschnitt des Überwachungsvideos gesehen. Was für eine gewalttätige Bestie der Täter ist. Das Gewalt- und Aggressionspotential in dem Typ muss riesig sein. Nicht einmal von der Gruppe hat er sich "einschüchtern" lassen.
adler1807 schrieb: Soeben habe ich den Mitschnitt des Überwachungsvideos gesehen. Was für eine gewalttätige Bestie der Täter ist. Das Gewalt- und Aggressionspotential in dem Typ muss riesig sein. Nicht einmal von der Gruppe hat er sich "einschüchtern" lassen.
Will hier noch irgendwer ernsthaft die Tat dieses Schweins relativieren? Der ist gemeingefährlich, der gehört so lange es geht weggesperrt. Auch wenn andere das anders sehen.
reggaetyp schrieb: Ich halte mich ja aus gutem Grund mit Beiträgen zum Tathergang und zum Motiv zurück. Allerdings bin ich schon erstaunt, wie gut manche Menschen hier dazu Bescheid wissen. Respekt.
Die Wahrheit, und garantiert nichts als die Wahrheit, kann man ja auch in jeder Zeitung lesen, bzw. im Fernsehn sehen.
Wozu noch ein Prozess? Das Ding ist doch Glasklar.
Die Wahrheit ist doch nunmal, dass der Täter ein polizeibekannter Schläger ist und Tugce nur ein weiteres Opfer war. Niemand sagt, dass es keinen Prozess geben soll.
Allerdings ist die Frage, ob man für den Täter wirklich auch noch Verständnis haben und ihn bemitleiden muss.
Soweit ich verstanden hab, ist er der Polizei mit KV bisher nur einmal aufgefallen.
adler1807 schrieb: Der Täter hat laut Medienberichten über eine Stunde lang auf sein hilfloses Opfer vor der Mc Donalds Filiale gewartet und dann eiskalt auf die Schläfe geschlagen. Eine Tat im Affekt kann meiner Meinung nach bei diesem Zeitrahmen nicht mehr angenommen werden. Im Gegenteil, nach Aussagen lies sich der Täter nicht einmal von seinen Freunden davon abbringen. Ergo hat der Täter hat das ganze gut geplant. Der gezielte Schlag gegen die Schläfe spricht außerdem dafür, dass der Täter wusste wie man jemanden effektiv "kaltmacht".
Hat ja auch kaum einer was von Affekt gesagt. Bleibt trotzdem vorsätzliche Körperverletzung.
Der Schlag gegen die Schläfe ist schon fragwürdig, aber ich würde mal behaupten, dass das nur Relevanz hat, wenn er Kampfsporterfahrung besitzt, wo der Schlag mit der Handkante auch genutzt wird.
Alter was du für eine Scheisse von dir gibst Hab noch nie auch nur annähernd "Kampfsporterfahrung" gesammlet,dennoch weiss ich das ein Schlag gegen die Schläfe tötlich enden kann.Mit oder ohne Handkante.War auch noch nie Fechten und weiss trotzdem das ne Klinge ins Herz zwangsläufig zum Tod des Getroffenen führt.Willste damit ausdrücken das der Mistkerl nicht wusste was er tat,oder "nur spielen" wollte? Ich würd mich an deiner Stelle echt schämen so eine gequirlte Kacke -auch noch ernstgemeint und im "Vollbesitz der geistigen Kräfte" (welche bei dir ja ohnehin ziemlich unterentwickelt zu sein scheinen)- abzulassen.Ekelhaft.
Es ist ja schön, wenn die Herde was zu spekulieren hat ...
Aber kannst du nicht ganz kurz in dich gehen und dann einfach mal zwischen deinen Interpretationen die du aus all deinen Vorurteilen und Wertungen gebastelt hast und der schlichten Wahrheit, dass du NICHTS über diesen Fall weißt unterscheiden?
Man kann ja sagen, dass man sich das so vorstellt, kann ich ja verstehen. Aber so was zu behaupten ist einfach nur kläglich.
Wenn ich über irgend was nicht Bescheid weiß, weil ich nicht dabei war zum Beispiel, dann heißt es immer:
Einfach mal Fresse halten!
Ich hab übrigens jahrelang Anti-Gewalt-Trainings nach richterlicher Weisung geleitet ...
Und das hilft mir in der Bewertung DIESES Falles rein gar nix. Weil ich nicht weiß, was passiert ist, weil ich den Typen nicht kenne, weil ich schlicht ausschließlich spekulieren kann.
Ich kann mir da alle möglichen Szenarien vorstellen, die mit der Realtiät aber leider alle nix zu tun haben werden.
Und es gibt meiner Erfahrung nach ganz unterschiedliche "Typen" von Gewalttätern.
Was mir in all meiner Zeit in der ich mit den Jungs und Mädels gearbeitet habe aufgefallen ist, war, dass fast alle Gewalttäter selbst irgendwann Opfer massiver Gewalt waren, meist im Elternhaus.
Und egal ob sexuelle oder andere körperliche Gewalt: Ein gewisser Teil von Leuten die entsprechend traumatisiert sind, versuche dann unter allen Umständen zu vermeiden, wieder Opfer von Gewalt zu werden, gerne mit einem massiven (oft völlig überzogenen) Präventivschlag.
Allerseltenst, eigentlich fast nie, kommt es bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen vor, dass das außerhalb einer Gruppe passiert. Einzeltäter ohne Gruppenrückhalt sind gaaaaaanz extrem selten.
Dazu dann die übliche Palette an Stimulanzien (Alk, Crystal, etc.) und wir haben eine gute Grundlage für Eskalation.
So ganz allgemein gesprochen.
Ehrebegriffe, oft völlig seltsam verstanden, total aus dem ursprünglichen Kontext herausgerissen, spielen wirklich oft eine Rolle. Oft habe ich da das Gefühl, das ist eine Rechtfertigung, oft ist es aber auch so, dass ein Ehrbegriff, der sich in einer Peer-Group herausbildet (so seltsam der auch sein mag) für die Jugendlichen wahnsinnig wertvoll ist.
Und damit geht es mir nicht darum, diesen Ehrbegriff zu bewerten. Es geht mir lediglich darum, zu begreifen, was da abläuft in den Köpfen.
Denn nur dann kann ich als Sozialarbeiter, Anti-Gewalt-Trainer und letztlich als Gesellschaft auf die Leutchen reagieren, mit den Leuten arbeiten, Glaubenssätze und Wertvorstellungen besprechen und bearbeiten.
Und das ist bei denen keinen Deut einfacher als bei euch. Die haben ihre Stereotype, hier gibt es eben die Stereotype die sich Forumsteilnehmer in seinem kulturellen Kontext erarbeitet hat.
Die sitzen tief und werden vehement verdeitigt.
Wenn man sich dann anschaut, wie schwer es hier einigen fällt auch nur eine andere Meinung zu akzeptieren, dann bekommt man vielleicht auch eine Vorstellung davon, wie schwer es für Migrantenkinder die tagtäglich mit Ausgrenzung zu tun haben und darauf angewiesen sind in iherer Peer-Group rückhalt zu finden sein mag, diese Wertewelt zu reflektieren.
Allerdings bin ich schon erstaunt, wie gut manche Menschen hier dazu Bescheid wissen.
Respekt.
Nur weil sie zum Beispiel in diesem Fall keine Hilfe war, heißt das nicht, dass sie in anderen Fällen pauschal als Abschreckungsmaßnahme versagt. Aber das hier zu diskutieren würde den Thread wieder in eine ganz andere Richtung bringen, also Deckel drauf.
Interessanter Beitrag. Wie sind denn deine Erfahrungen mit diesen Anti-Gewaltseminaren ? Bewirkt das etwas ? Und wenn ja wieviel Stunden musss man so aufwenden bis ein Denkprozeß einsetzt ? Würde mich wirklich interessieren, da ich auch manchmal mit dieser Klientel zu tun habe.
Die Wahrheit, und garantiert nichts als die Wahrheit, kann man ja auch in jeder Zeitung lesen, bzw. im Fernsehn sehen.
Wozu noch ein Prozess? Das Ding ist doch Glasklar.
Die Wahrheit ist doch nunmal, dass der Täter ein polizeibekannter Schläger ist und Tugce nur ein weiteres Opfer war. Niemand sagt, dass es keinen Prozess geben soll.
Allerdings ist die Frage, ob man für den Täter wirklich auch noch Verständnis haben und ihn bemitleiden muss.
Bitte den Bezug meines Posts zu dem von Reaggetyp beachten und etwas mehr zwischen den Zeilen lesen. (Ironie). Danke.
Ich bin mir sicher das die Polizei mehr weiß wie öffentlich bekannt ist (Was ist z.B. mit den Zeuginnen).
Auch wenn sagen wir mal der mutmaßliche Täter selbst garnicht zugeschlagen hat und nur vorgeschoben wurde weil er als18jähriger am wenigsten Strafe zu erwarten hat (ist nur eine Spekulation!), bleibe ich bei meiner Meinung das solche Leute das Allerletzte sind. Solche Leute sind notorisch kriminell.
Auch das ist pauschal wirklich schwer zu beantworten.
Grundsätzlich kommt es tatsächlich darauf an, wie die Leutchen strukturiert sind.
Wir sind grundsätzlich mit einer Problematik konfrontiert, die wir wenig aufgelöst bekommen. Psychotherapie weigert sich weitgehend, sich mit sog. "Sozialen Störungen" zu beschäftigen, weil man die Erfolgsquote als zu gering betrachtet. Wir Sozialpädagogen mit einschlägiger Ausbildung werden dann aufgefordert im Rahmen sozialer Gruppenarbeit innerhalb von 10 bis 12 Einheiten bei einer Zahl von bis zu 12 Teilnehmern langangelegte Störungsbilder aufzulösen. DAS kann natürlich nicht gelingen. Mehr ist unserer Gesellschaft diese Arbeit aber auch nicht wert. In den 90er Jahren hatte man noch doppelt so viele Kurseinheiten im Schnitt. Aber was solls, so ist das halt.
Ich persönlich halte nichts davon mit stark traumatisierten Menschen Trainings durchzuführen. Hier haben wir kaum Möglichkeiten durchzudringen, dafür besteht die Gefahr zu retraumatisieren.
Was die Kurse bei den Leuten leisten können, ist den Umgang mit Wut zu regulieren, Taktiken zu finden die dabei helfen aus dieser Wutspirale raus zu kommen, ohne jemand anderen zu attakieren.
Wir versuchen die Leute in eine Kosten/Nutzen Abwägung zu bekommen. Und wir versuchen mit den Leuten daran zu arbeiten, dass nicht jede verlorene Auseinandersetzung bedeutet, dass sie "Opfer" sind.
Viele von den Jungs und Mädels beschreiben ihre Ausraster so, dass sie nicht mehr wissen, was eigentlich passiert. Mit denen versuchen wir zu erarbeiten, wie sie sich besser vor den Trickern schützen können.
Alles in Allem: Etliche profitieren sehr von den Kursen und schaffen das auch weitgehend cool zu bleiben. Etliche, vor allem Heranwachsende, beginnen dann auch, ihr Lebensumfeld in Frage zu stellen. Trinken bspw. nur noch im geschützten Rahmen, meiden gewisse Discos und Clubs, oder gehen mit offenen Augen in Situationen, versuchen frühzeitig Stress zu erkennen, um rechtzeitig weg zu kommen.
Andere schaffen das nicht.
Wichtig ist, dass Jugendhilfe und Gericht FÜHZEITIG Leute in Trainings schicken, nicht erst dann, wenn die dritte, vierte Gewalttat schon eine Jugendstrafe auf Bewährung gebracht hat.
Soweit ich verstanden hab, ist er der Polizei mit KV bisher nur einmal aufgefallen.
Hat ja auch kaum einer was von Affekt gesagt. Bleibt trotzdem vorsätzliche Körperverletzung.
Der Schlag gegen die Schläfe ist schon fragwürdig, aber ich würde mal behaupten, dass das nur Relevanz hat, wenn er Kampfsporterfahrung besitzt, wo der Schlag mit der Handkante auch genutzt wird.
danke für die interessanten informationen. ich wußte nicht mehr, dass du derjenige welcher warst, der erfahrungen mit agressionstrainings hat. sorry.
https://twitter.com/hashtag/seferovic
Sport bewegt und verbindet!
Und gut der Gagelsack ihm keine Karte dafür gegeben hat
Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist.
William „Bill“ Shankly, (* 2. September 1913 in Glenbuck, East Ayrshire, Schottland; † 29. September 1981 in Liverpool, England)
Will hier noch irgendwer ernsthaft die Tat dieses Schweins relativieren? Der ist gemeingefährlich, der gehört so lange es geht weggesperrt. Auch wenn andere das anders sehen.
Alter was du für eine Scheisse von dir gibst Hab noch nie auch nur annähernd "Kampfsporterfahrung" gesammlet,dennoch weiss ich das ein Schlag gegen die Schläfe tötlich enden kann.Mit oder ohne Handkante.War auch noch nie Fechten und weiss trotzdem das ne Klinge ins Herz zwangsläufig zum Tod des Getroffenen führt.Willste damit ausdrücken das der Mistkerl nicht wusste was er tat,oder "nur spielen" wollte?
Ich würd mich an deiner Stelle echt schämen so eine gequirlte Kacke -auch noch ernstgemeint und im "Vollbesitz der geistigen Kräfte" (welche bei dir ja ohnehin ziemlich unterentwickelt zu sein scheinen)- abzulassen.Ekelhaft.