Aragorn schrieb: "Das ist ein Triumph des Anti-Sparplan-Blocks", sagte Giorgos Christoforidis von den Unabhängigen Griechen. Seine Partei habe zwar "rote Linien" bei den Themen Zuwanderung, Kirche und Außenpolitik. Kammenos und Tsipras verbänden jedoch gegenseitiger Respekt und persönliche Beziehungen. "Die Partnerschaft wird großartig funktionieren", so Christoforidis. Auch Syriza werde davon profitieren.
Die Führung der rechtspopulistischen Partei, einer Abspaltung der konservativen Nea Dimokratia, sieht das Land "besetzt" von den Geldgebern. Daher müsse Griechenland "befreit" werden. Athen solle keine Schulden zurückzahlen.
Das wird so, wie wenn Aragorn, micl und planscher08 mit reggaetyp, peter und kreuzbuerger koalieren. Nicht unbedingt erwartbar, nicht ganz undenkbar aber auf jeden Fall ist für gute Unterhaltung gesorgt.
Die Angela M. hatte sicher keine gute Nachtruhe. Anleihenaufkauf durch die EZB, das griechische Wahlergebnis. Irgendwie fliegt ihr gerade ihre tolle EU um die Ohren.
Genauso wie in Frankreich nach der Wahl von Hollande wird's mit ein paar symbolischen, sozialistisch-populistischen Wahlgeschenken losgehen. Bei Hollande war es die 75%-Steuer für "die Reichen".
VÖLLIG überraschend werden diese Wahlgeschenke aber dann doch nicht direkt ins Schlaraffenland führen. Immerhin können so ein paar weitere Monate und Milliarden verplempert werden. Bis dann irgendwann vielleicht doch noch - trotzt ultralinker Regierung - die Vernunft einkehrt. Genauso wie in Frankreich.
Mit etwas Glück übertreibt Tsipras aber auch und leitet so das schnelle Ende der unheilvollen, mit Statistikfälschungen gestarteten Verbindung zwischen Griechenland und dem Euro ein.
emjott schrieb: Genauso wie in Frankreich nach der Wahl von Hollande wird's mit ein paar symbolischen, sozialistisch-populistischen Wahlgeschenken losgehen. Bei Hollande war es die 75%-Steuer für "die Reichen".
VÖLLIG überraschend werden diese Wahlgeschenke aber dann doch nicht direkt ins Schlaraffenland führen. Immerhin können so ein paar weitere Monate und Milliarden verplempert werden. Bis dann irgendwann vielleicht doch noch - trotzt ultralinker Regierung - die Vernunft einkehrt. Genauso wie in Frankreich.
Mit etwas Glück übertreibt Tsipras aber auch und leitet so das schnelle Ende der unheilvollen, mit Statistikfälschungen gestarteten Verbindung zwischen Griechenland und dem Euro ein.
was hat der arbeitslose grieche denn schon zu verlieren? und die arbeitslosigkeit lag 2014 über 26%.
da kann man als wähler schon mal auf die idee kommen, dass man etwas ändern sollte, egal wie irrational man die entscheidung von außen auch finden mag. dass hollande in frankreich gewonnen hat lag ja auch an sarkozy, der hatte sich systematisch selbst zerlegt. und neben hollande hat ja auch le pen kräftig profitiert.
wenn die soziale schere weiterhin so auseinander geht wird es auch in deutschland ein erstarken der nicht spd/cdu/grün wähler geben. es bleibt abzuwarten ob der zug dann, wie traditionell, nach rechts fährt oder nach links. das plötzliche aufkommen der afd lässt da einiges vermuten.
die griechen haben demokratisch gewählt und ich kenne mich da nicht gut genug aus um zu wissen was jetzt passiert, spannend finde ich es allerdings schon.
Die Linke in Griechenland geht eine Koalition mit einer Rechtspopulistischen Partei (Unabhängiges Griechenland (das Pendant zur AfD?) ein? Ist das ein Scherz?
adler1807 schrieb: Die Linke in Griechenland geht eine Koalition mit einer Rechtspopulistischen Partei (Unabhängiges Griechenland (das Pendant zur AfD?) ein? Ist das ein Scherz?
adler1807 schrieb: Die Linke in Griechenland geht eine Koalition mit einer Rechtspopulistischen Partei (Unabhängiges Griechenland (das Pendant zur AfD?) ein? Ist das ein Scherz?
Ne ,griechische Realpolitik
Oder soll aus Linksaußen und Rechtsaußen die Mitte rauskommen? Dafür müsste der rechte Flügel annähernd gleichstark sein.
adler1807 schrieb: Die Linke in Griechenland geht eine Koalition mit einer Rechtspopulistischen Partei (Unabhängiges Griechenland (das Pendant zur AfD?) ein? Ist das ein Scherz?
Wenn man wie Tsipras Begriffe wie "sozialer Holocaust" benutzt, muss man sich da doch nicht wirklich wundern. Populisten unter sich.
Der hat einen Job , bei dem man eigentlich nur versagen kann. Oder nur gewinnen , je nachdem ,wie man das sieht.
Ich bin eigentlich ein Anhänger der EU , der Idee EU. Aber was haben die daraus gemacht. Ein Oligarchenparadies.
Die Einmischung Merkels , Söders und anderen in innere Angelegenheiten eines souveränen Staates , lassen tief blicken. Man lernt viel in diesen Tagen ... Merkel ist übrigens auf Tauchstation. Nicht mal Worthülsen , wie sonst. Dieses Ergebnis hat einige aufgeschreckt. Was fällt dem Volk nur ein , sowas aber auch.
fromgg schrieb: Der hat einen Job , bei dem man eigentlich nur versagen kann. Oder nur gewinnen , je nachdem ,wie man das sieht.
Ich bin eigentlich ein Anhänger der EU , der Idee EU. Aber was haben die daraus gemacht. Ein Oligarchenparadies.
Die Einmischung Merkels , Söders und anderen in innere Angelegenheiten eines souveränen Staates , lassen tief blicken. Man lernt viel in diesen Tagen ... Merkel ist übrigens auf Tauchstation. Nicht mal Worthülsen , wie sonst. Dieses Ergebnis hat einige aufgeschreckt. Was fällt dem Volk nur ein , sowas aber auch.
tja, da haben einige "wir sind das volk" wörtlich genommen und zu den mitteln der demokratie gegriffen. es ist aber auch eine crux mit der demokratie.
Nur harte Arbeit wird sie aus dem Sumpf führen, wie ich glaube.
Interessant, dass SPON als Bild für vorsichtige wirtschaftliche Besserung ein Foto von Piräus bringt. Der Hafen wurde vor etlichen Jahren zur Hälfte von einem chinesischen Staatsunternehmen langfristig gepachtet, und seitdem läuft das Geschäft wie geschmiert. Prosperität scheint auch in Griechenland möglich zu sein.
Nur harte Arbeit wird sie aus dem Sumpf führen, wie ich glaube.
Aus dem Artikel:
siehe Zitat schrieb: Diese Entwicklungen machen ein Schreckensszenario möglich: Trotz leerer Staatskassen und Kapitalflucht zieht die Syriza-geführte Regierung ihr Programm durch: massenhaft neue Beamtenstellen, Steuererleichterungen für die Mittelschicht, staatliche Investitionen, höhere Sozialhilfe. Die Gläubiger bleiben hart, einen Schuldenschnitt gibt es nicht.
Ich kann alle anderen Dinge nachvollziehen, aber warum zum Henker stellt ein klammer Staat, der vor der Krise schon viel zu viele Beamte hatte, wieder zahlreiche Beamte ein? Haben die denn gar nix gelernt?
Andererseits, die können ja gern machen, was sie wollen, aber wehe, wenn die nochmal von unseren Steuern gerettet werden.
ein etwas älterer beitrag aus der zeit (juli 2011) zum thema wo die gelder für die griechen eigentlich hin gegangen sind. ich denke der eine oder andere hier wird ziemlich überrascht sein. vorsicht: der beitrag ist richtig lang und ausführlich, dafür aber auch inhaltlich gut nach vollziehbar.
peter schrieb: ein etwas älterer beitrag aus der zeit (juli 2011) zum thema wo die gelder für die griechen eigentlich hin gegangen sind. ich denke der eine oder andere hier wird ziemlich überrascht sein. vorsicht: der beitrag ist richtig lang und ausführlich, dafür aber auch inhaltlich gut nach vollziehbar.
peter schrieb: ein etwas älterer beitrag aus der zeit (juli 2011) zum thema wo die gelder für die griechen eigentlich hin gegangen sind. ich denke der eine oder andere hier wird ziemlich überrascht sein. vorsicht: der beitrag ist richtig lang und ausführlich, dafür aber auch inhaltlich gut nach vollziehbar.
Warum sollte jemand überrascht sein, dass die Gelder an ihre Gläubiger, großteils Banken, gegangen sind?
ich beziehe mich in erster linie auf diesen teil:
Anleihen im Wert von 50 Milliarden Euro, so steht es auf der Liste, gehören einem einzigen Gläubiger Griechenlands.
Dieser Gläubiger ist eine Bank. Die einzige Bank der Welt, die in den vergangenen anderthalb Jahren im großen Stil griechische Papiere kaufte. Diese Bank kassiert die meisten Zahlungen, die Petros Christodoulou jeden Tag von Athen aus auf den Weg bringt. Sie hat ihren Sitz in Frankfurt, in einem Hochhaus, vor dem ein großes Euro-Zeichen steht. Es ist die Europäische Zentralbank.
Hier hat die Spur des Geldes ihren Anfang, hier nimmt sie ihr Ende. Die EZB streicht die Steuermilliarden ein, die sie von den Euro-Ländern bekommen hat. Und weil diese Bank den Euro-Ländern gehört, kommt das Geld tatsächlich dorthin zurück, wo es herkam: zu den Regierungen. Es ist ein Kreislauf, so wie er bei dem bankrotten Handwerker und seiner Hausbank entstünde, wenn die Bank ihm immer neue Kredite gäbe, damit er die alten zurückzahlen kann.
Ich denke, es wird so kommen, wie es der zukünftige Finanzminister bereits angekündigt hat. Meiner Meinung nach, wäre es besser, wenn Griechenland die Währungsunion verlässt.
"Am Ende zahlen die Deutschen"
Die linksradikale Syriza will möglichst keine Schulden tilgen und rechnet fest mit der Nachgiebigkeit Berlins. Unklar ist, wie sehr es den Reichen im Land an den Kragen geht ... Der neue Finanzminister hatte schon vor der Wahl in einem Interview mit der französischen Zeitung "La Tribune" angekündigt, wohin die Reise geht: "Was immer die Deutschen sagen, am Ende werden sie zahlen." Es ist eine Geisteshaltung, die von Spanien über Frankreich bis Italien trotz unterschiedlicher Ausprägungen die meisten politischen Kräfte links wie rechts eint. Sie findet ihren Ausdruck in dem allerorts beliebten Credo von "europäischer Solidarität". ... DIE WELT
Was ich für absolut legitim halte ist, wenn der Staat die Oligarchen und Milliardäre "zur Kasse bittet". Wer (zu)viel hat, kann auch viel zahlen. Es kann nicht sein, dass dafür der Mittelstand herhalten muss.
was hat der arbeitslose grieche denn schon zu verlieren? und die arbeitslosigkeit lag 2014 über 26%.
Dann sollte der arbeitslose Grieche mal einen Blick in seine Nachbarschaft werfen! Den arbeitslosen Bulgaren, Albanern und Mazedoniern geht's sicherlich noch viel schlechter.
Warum gibt's die "europäische Solidarität" nicht für die, denen es am schlechtesten geht, sondern für die, die am schlechtesten mit Geld umgehen können?
wenn klar ist, wer koch und wer kellner ist...
nee, schon ne ziemlich schräge mischung.
VÖLLIG überraschend werden diese Wahlgeschenke aber dann doch nicht direkt ins Schlaraffenland führen. Immerhin können so ein paar weitere Monate und Milliarden verplempert werden. Bis dann irgendwann vielleicht doch noch - trotzt ultralinker Regierung - die Vernunft einkehrt. Genauso wie in Frankreich.
Mit etwas Glück übertreibt Tsipras aber auch und leitet so das schnelle Ende der unheilvollen, mit Statistikfälschungen gestarteten Verbindung zwischen Griechenland und dem Euro ein.
was hat der arbeitslose grieche denn schon zu verlieren? und die arbeitslosigkeit lag 2014 über 26%.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/17312/umfrage/arbeitslosenquote-in-griechenland/
da kann man als wähler schon mal auf die idee kommen, dass man etwas ändern sollte, egal wie irrational man die entscheidung von außen auch finden mag. dass hollande in frankreich gewonnen hat lag ja auch an sarkozy, der hatte sich systematisch selbst zerlegt. und neben hollande hat ja auch le pen kräftig profitiert.
wenn die soziale schere weiterhin so auseinander geht wird es auch in deutschland ein erstarken der nicht spd/cdu/grün wähler geben. es bleibt abzuwarten ob der zug dann, wie traditionell, nach rechts fährt oder nach links. das plötzliche aufkommen der afd lässt da einiges vermuten.
die griechen haben demokratisch gewählt und ich kenne mich da nicht gut genug aus um zu wissen was jetzt passiert, spannend finde ich es allerdings schon.
Ich fand es eine Frechheit wie dese Blunz und noch einige andere EU-Politiker versucht haben sich in den griechischen Wahlkampf einzumischen.
Ne ,griechische Realpolitik
Oder soll aus Linksaußen und Rechtsaußen die Mitte rauskommen? Dafür müsste der rechte Flügel annähernd gleichstark sein.
Wenn man wie Tsipras Begriffe wie "sozialer Holocaust" benutzt, muss man sich da doch nicht wirklich wundern. Populisten unter sich.
Ich bin eigentlich ein Anhänger der EU , der Idee EU. Aber was haben die daraus gemacht. Ein Oligarchenparadies.
Die Einmischung Merkels , Söders und anderen in innere Angelegenheiten eines souveränen Staates , lassen tief blicken. Man lernt viel in diesen Tagen ...
Merkel ist übrigens auf Tauchstation. Nicht mal Worthülsen , wie sonst.
Dieses Ergebnis hat einige aufgeschreckt. Was fällt dem Volk nur ein , sowas aber auch.
tja, da haben einige "wir sind das volk" wörtlich genommen und zu den mitteln der demokratie gegriffen. es ist aber auch eine crux mit der demokratie.
Viel zu gewinnen haben die Griechen m.E. nicht.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-unter-tsipras-drei-szenarien-fuer-die-eurozone-a-1015017.html
Nur harte Arbeit wird sie aus dem Sumpf führen, wie ich glaube.
Interessant, dass SPON als Bild für vorsichtige wirtschaftliche Besserung ein Foto von Piräus bringt. Der Hafen wurde vor etlichen Jahren zur Hälfte von einem chinesischen Staatsunternehmen langfristig gepachtet, und seitdem läuft das Geschäft wie geschmiert. Prosperität scheint auch in Griechenland möglich zu sein.
Aus dem Artikel:
Ich kann alle anderen Dinge nachvollziehen, aber warum zum Henker stellt ein klammer Staat, der vor der Krise schon viel zu viele Beamte hatte, wieder zahlreiche Beamte ein? Haben die denn gar nix gelernt?
Andererseits, die können ja gern machen, was sie wollen, aber wehe, wenn die nochmal von unseren Steuern gerettet werden.
http://www.zeit.de/2011/27/DOS-Griechenland-Geld
Warum sollte jemand überrascht sein, dass die Gelder an ihre Gläubiger, großteils Banken, gegangen sind?
ich beziehe mich in erster linie auf diesen teil:
Anleihen im Wert von 50 Milliarden Euro, so steht es auf der Liste, gehören einem einzigen Gläubiger Griechenlands.
Dieser Gläubiger ist eine Bank. Die einzige Bank der Welt, die in den vergangenen anderthalb Jahren im großen Stil griechische Papiere kaufte. Diese Bank kassiert die meisten Zahlungen, die Petros Christodoulou jeden Tag von Athen aus auf den Weg bringt. Sie hat ihren Sitz in Frankfurt, in einem Hochhaus, vor dem ein großes Euro-Zeichen steht. Es ist die Europäische Zentralbank.
Hier hat die Spur des Geldes ihren Anfang, hier nimmt sie ihr Ende. Die EZB streicht die Steuermilliarden ein, die sie von den Euro-Ländern bekommen hat. Und weil diese Bank den Euro-Ländern gehört, kommt das Geld tatsächlich dorthin zurück, wo es herkam: zu den Regierungen. Es ist ein Kreislauf, so wie er bei dem bankrotten Handwerker und seiner Hausbank entstünde, wenn die Bank ihm immer neue Kredite gäbe, damit er die alten zurückzahlen kann.
"Am Ende zahlen die Deutschen"
Die linksradikale Syriza will möglichst keine Schulden tilgen und rechnet fest mit der Nachgiebigkeit Berlins. Unklar ist, wie sehr es den Reichen im Land an den Kragen geht
...
Der neue Finanzminister hatte schon vor der Wahl in einem Interview mit der französischen Zeitung "La Tribune" angekündigt, wohin die Reise geht: "Was immer die Deutschen sagen, am Ende werden sie zahlen." Es ist eine Geisteshaltung, die von Spanien über Frankreich bis Italien trotz unterschiedlicher Ausprägungen die meisten politischen Kräfte links wie rechts eint. Sie findet ihren Ausdruck in dem allerorts beliebten Credo von "europäischer Solidarität".
...
DIE WELT
Was ich für absolut legitim halte ist, wenn der Staat die Oligarchen und Milliardäre "zur Kasse bittet". Wer (zu)viel hat, kann auch viel zahlen. Es kann nicht sein, dass dafür der Mittelstand herhalten muss.
Dann sollte der arbeitslose Grieche mal einen Blick in seine Nachbarschaft werfen! Den arbeitslosen Bulgaren, Albanern und Mazedoniern geht's sicherlich noch viel schlechter.
Warum gibt's die "europäische Solidarität" nicht für die, denen es am schlechtesten geht, sondern für die, die am schlechtesten mit Geld umgehen können?