>

Erdbeben/Tsunami/Explosion und Kernschmelze in AKW in Japan


Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
#
reggaetyp schrieb:
double_pi schrieb:
was auch immer noch passieren mag... reaktor 3 muss unbedingt halten!

weiß mittlerweile jmd welches plutonium in kernkraftwerken eingesetzt wird?

zur erinnerung:
239Pu Plutonium 24.110 Jahre
238Pu Plutonium 87,74 Jahre

quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Halbwertszeit


Wiki sagt, ersteres.


Ja, so ist es:

reuters schrieb:
Die Lage in dem in Brand geratenen
Meiler sei "nicht so gut", räumte der Betreiber ein.
Priorität hat nach Angaben des Betreibers Tepco
jedoch der Reaktor Drei, dessen Dach durch eine Explosion
beschädigt wurde und aus dem zeitweise Dampf entwich.
Hubschrauber konnten die Anlage wegen der hohen Strahlung nicht
aus der Luft mit Wasser kühlen. Dieser Reaktor verwendet auch
das hochgiftige Plutonium als Brennstoff. Das extrem
krebserregende Schwermetall hat eine Halbwertzeit von 24.110
Jahren.

Experten zufolge kommen die Bemühungen zur Eindämmung der
Katastrophe einem letzten verzweifelten Versuch gleich. "Das ist
ein langsam ablaufender Alptraum", sagte der Physiker und
Plutonium-Experte Thomas Neff vom Massachusetts Institute of
Technology. "Die scheinen das Handtuch geworfen zu haben",
kommentierte der langgediente Kraftwerks-Ingenieur Arnie
Gundersen den Umstand, dass die Zahl der im AKW eingesetzten
Arbeiter von 800 auf 50 verringert wurde. So bekomme man die
Lage nicht in den Griff.


Es wird immer desolater.  
#
goyschak schrieb:


Wenn mittlerweile schon die atomverliebeten Franzosen in einer Fernanalyse zu der Einschätzung kommen, daß die Lage außer Kontrolle ist, ist das doch ein Indiz dafür, daß dort mit dem Krisenmanagement etwas grundlegend schief gegangen ist.


nein, die tatsache, daß auch die franzosen es so beurteilen ist kein indiz dafür.

keiner weiss, ob man diese situation überhaupt hätte unter kontrolle bekommen können!
#
singender_adler schrieb:
Angeblich 1500/Millisievert pro Stunde (=1,5 Sievert/Stunde) ausserhalb der 20-km Zone

...Messungen vor zwei Stunden gaben 1500 Millisievert an, Helikopterflüge über dem Gebiet sind deshalb unterbrochen worden. Der Wert von 1500 Millisievert konnte bis ausserhalb der 20-Kilometer-Zone gemessen werden.
 http://www.aargauerzeitung.ch/international/mit-wasserwerfer-gegen-kernschmelze-experte-will-fukushima-einschliessen-105941555

Es gibt zwar ein ziemliches Chaos mit den Werteinheiten, aber Mikrosievert können es nicht sein, da man dann die Hubschrauberflüge nicht abbrechen müsste. Trotzdem ein unglaublich hoher Wert.


6-8 sievert reichen für den exitus

d.h. 4-5h knapp ausserhalb der 20km-zone sind genug....
#
double_pi schrieb:
was auch immer noch passieren mag... reaktor 3 muss unbedingt halten!

weiß mittlerweile jmd welches plutonium in kernkraftwerken eingesetzt wird?

zur erinnerung:
239Pu Plutonium 24.110 Jahre
238Pu Plutonium 87,74 Jahre

quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Halbwertszeit


Bis 2004 lagen noch 1,7 To. MOX Brennelemente in Hanau...
#
danke für die aufklärung.

erwin stein schrieb:

Bis 2004 lagen noch 1,7 To. MOX Brennelemente in Hanau...



ehrlich? link?

boah wie krank ist das denn!? ja zu atomkraft heißt auch ja zum freifahrtschein für alles worauf die grade lust und laune haben, oder wie? 24.110 jahre... wer soll das verantworten? eine regierung, die vier jahre im amt bleibt?

raus aus der technologie, so schnell wie möglich!
#
kurz ot: dieses ständig "link?" verlangen wird langsam aber sicher zu einer unart, nicht jeder ist ein singenderadler und hat die zeit und lust für sein wissen einen link zu suchen. Danke fürs zulesen
#
Brady schrieb:
kurz ot: dieses ständig "link?" verlangen wird langsam aber sicher zu einer unart, nicht jeder ist ein singenderadler und hat die zeit und lust für sein wissen einen link zu suchen. Danke fürs zulesen


niemand verlangt hier etwas. wenn er keinen link hat, kann er das einfach sagen...
#
Xaver08 schrieb:
singender_adler schrieb:
Angeblich 1500/Millisievert pro Stunde (=1,5 Sievert/Stunde) ausserhalb der 20-km Zone

...Messungen vor zwei Stunden gaben 1500 Millisievert an, Helikopterflüge über dem Gebiet sind deshalb unterbrochen worden. Der Wert von 1500 Millisievert konnte bis ausserhalb der 20-Kilometer-Zone gemessen werden.
 http://www.aargauerzeitung.ch/international/mit-wasserwerfer-gegen-kernschmelze-experte-will-fukushima-einschliessen-105941555

Es gibt zwar ein ziemliches Chaos mit den Werteinheiten, aber Mikrosievert können es nicht sein, da man dann die Hubschrauberflüge nicht abbrechen müsste. Trotzdem ein unglaublich hoher Wert.


6-8 sievert reichen für den exitus

d.h. 4-5h knapp ausserhalb der 20km-zone sind genug....


Kennt jemand ein Strahlen-Dosis-Simulationsprogramm? Die Radioaktivität am AKW muss riesig sein, wenn selbst in 20 km Entfernung noch soviel pro Stunde ankommt.
Ich kann mir das nur mit einer Explosion und Freisetzung von grossen Teilen des Reaktorinhalts erklären (nach der Prognos-Studie ca. 12 Millionen Sievert pro Reaktor, bei Teilfreisetzung wie in Tschernobyl 2,4 Millionen Sievert).


15:04 «Schlimmer als Tschernobyl» Der Chef Russlands Atombehörde spricht davon, die Situation in Japan laufe auf ein Worst-case-Szenario hinaus, berichtet die BBC. In dasselbe Horn stösst Frankreichs Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet. Sie spricht sogar davon, dass Fukushima schlimmer als Tschernobyl werden könnte.
http://www.aargauerzeitung.ch/international/leichte-entwarnung-fuer-reaktor-3-veteranen-von-tschernobyl-wollen-helfen-105941555


Tokio hat weiter Glück im Unglück mit der Wetterlage:
http://www.kachelmannwetter.de/japan/japan.html
#
Auf die schnelle, gibt sicherlich bessere Links:

http://neckarwestheim.antiatom.de/Presse05/msg00165.html
#
Was ich so lustig finde, außer im deutschprachigen Raum scheint ja nicht wirklich eine Anti-Atomkraft Bewegung vorhanden zu sein.

Amerika/China/Russen/Franzosen/England/Türkei/Ungarn um nur ein paar zu nennen, halten alle an der Atomkraft fest und bauen sogar neu.

Verstehe einer die Welt.
#
Xaver08 schrieb:
keiner weiss, ob man diese situation überhaupt hätte unter kontrolle bekommen können!

Da sind wir eben anderer Auffassung. Ich denke schon, daß vier strahlungsarme Tage Zeit genug sind (und beim Einsatz der Kerntechnik auch sein müssen), um ausgefallene Kühlkreisläufe wieder in Gang zu setzen.

Voraussetzung ist natürlich Offenheit bzgl. der eigenen Hilflosigkeit und die daraus folgende Bitte um Hilfe (Personal und Material z.B. Pumpen).

Beispiel: Gestern Nacht wurde auf CNN gesagt, daß dort Pumpen aus Block 5 oder 6 ausgebaut wurden, um sie in Block 4 (?) einzusetzen, weil diese zerstört waren. Was ist denn das für eine Herangehensweise?
#
Mal eine andere Frage. Wie lange müßte denn der Wind die landabige Richtung beibehalten, damit der Großraum Tokyo verschont bleibt? Oder anders herum, wie lange brennt und raucht der Mist denn, bis er sich so weit ins Erdreich gefressen hat, daß das Loch von alleine zufällt?
#
erwin stein schrieb:
Auf die schnelle, gibt sicherlich bessere Links:

http://neckarwestheim.antiatom.de/Presse05/msg00165.html


sieht zwar nicht so schick aus, ist aber ne quelle (FR) und nen datum drin. vielen dank!

unfassbar! einfach nur unfassbar...
#
Da haben wir noch was, etwas ausführlicher:

http://www.anti-atom-aktuell.de/archiv/150/150atomdorf.html
#
goyschak schrieb:
Xaver08 schrieb:
keiner weiss, ob man diese situation überhaupt hätte unter kontrolle bekommen können!

Da sind wir eben anderer Auffassung. Ich denke schon, daß vier strahlungsarme Tage Zeit genug sind (und beim Einsatz der Kerntechnik auch sein müssen), um ausgefallene Kühlkreisläufe wieder in Gang zu setzen.

Voraussetzung ist natürlich Offenheit bzgl. der eigenen Hilflosigkeit und die daraus folgende Bitte um Hilfe (Personal und Material z.B. Pumpen).

Beispiel: Gestern Nacht wurde auf CNN gesagt, daß dort Pumpen aus Block 5 oder 6 ausgebaut wurden, um sie in Block 4 (?) einzusetzen, weil diese zerstört waren. Was ist denn das für eine Herangehensweise?  


da kann ich nicht beurteilen.

meine einschätzung ist, daß die lage am samstag schon verzweifelt war, als sie dampf abgelassen haben. das ist in der regel das letzte mittel, da zum einen radioaktivität in die umwelt gelangt und zum anderen der kühlmittelstand im reaktor verringert wird.
#
erwin stein schrieb:
Da haben wir noch was, etwas ausführlicher:

http://www.anti-atom-aktuell.de/archiv/150/150atomdorf.html


ich muss gleich kotzen... ich wußte davon garnix. immerhin gabs politische konsequenzen daraus.
#
goyschak schrieb:
Mal eine andere Frage. Wie lange müßte denn der Wind die landabige Richtung beibehalten, damit der Großraum Tokyo verschont bleibt? Oder anders herum, wie lange brennt und raucht der Mist denn, bis er sich so weit ins Erdreich gefressen hat, daß das Loch von alleine zufällt?

Da gibt es noch einen anderen Aspekt: Sollte erst einmal die "richtige" Wolke durch die Kernschmelze entstehen, ist die aktuelle Wolke das geringfügigere Problem. Und dann bleibt die Frage, welches Wetter zu jenem Zeitpunkt vorherrscht. Was Japan zur Zeit betreibt, ist Beschwichtigungstaktik. So schwer das Unterfangen auch ist, man sollte wenigstens versuchen, Teile der Tokioter Bevölkerung in Sicherheit zu bringen, sukzessive, bis die Lage unter Kontrolle ist.

Dass die Schichten aus Tonstein unterhalb der Reaktoren die Radioaktivität für immer davor bewahren, ins Grundwasser zu gelangen, halte ich für Quatsch, ohne Fachmann zu sein. Wie lange sowas brennen kann weiß ich auch nicht. Wenn Du den "haushaltsüblichen" Brand meinst, vermutlich auch nicht länger als ein anderes Industriegebäude. Vermutlich wird es noch lange Schwelbrände geben, möglicherweise könnte die Kälte tatsächlich in diesem Sinne ein Glücksfall sein, wenn er auch die Lage der Menschen dort verschlimmert. Aber das ist Spekulation meinerseits. Dass das Ding weiterstrahlt kann ohnehin nicht verhindert werden, wenn die Kernschmelze erst einmal eingetreten ist. Ich hoffe ja noch, dass das Vorhaben mit Borsäure + Meerwasser tatsächlich die Wende bringt.

(Das hier ist keine wirkliche Antwort auf Deine Frage, aber am Rande hat es damit zu tun.)
#
goyschak schrieb:
Mal eine andere Frage. Wie lange müßte denn der Wind die landabige Richtung beibehalten, damit der Großraum Tokyo verschont bleibt? Oder anders herum, wie lange brennt und raucht der Mist denn, bis er sich so weit ins Erdreich gefressen hat, daß das Loch von alleine zufällt?


In Tschernobyl wurde in den ersten 10 Tagen angeblich der grösste Teil der Radioaktivität freigesetzt (15%, also ca. 360.000 Sievert aufgrund der Explosion, die restlichen etwa 2,04 Millionen Sievert im Anschluss durch den Brand). Dabei geht man davon aus, dass nicht der gesamte Reaktorinhalt herauskam (das wären andernfalls nach den Daten der Prognos-Studie 12 Millionen Sievert geworden).

Es kommt also darauf an, ob in Fukushima weiter Explosionen oder Brände entstehen.
Bei einer kompletten Kernschmelze kann wohl ein Teil des AKW-Komplexes in die Luft fliegen (entweder beim Kontakt mit dem Kühlungsmeerwasser - das umgibt die Stahlhülle von aussen - oder aufgrund der Dampferzeugung/Volumenexpansion, wenn die Schmelze ins Grundwasser eintreten sollte).

In jedem Fall heisst es von Experten, dass man die Anlage mit Beton einschliessen muss:

„Man wird wie in Tschernobyl eine Sarkophag bauen müssen.“
http://www.moz.de/wirtschaft/wirtschaft/artikel-ansicht/dg/0/1/286417/
#
http://www.n-tv.de/Spezial/Kaiser-Akihito-betet-um-Hilfe-article2860761.html

In den Katastrophengebieten werden verzweifelte Hilfsappelle laut. "Ich möchte wirklich an die Welt appellieren: Wir brauchen Hilfe", sagte der Bürgermeister von Koriyama, Masao Hara.
#
Laut der Welt sind alle Kühlversuche gescheitert:


Nachdem alle Kühlversuche gescheitert und auch die Hubschrauberflüge mit dem borhaltigen Kühlwasser eingestellt worden sind, gibt es nunmehr kaum noch Handlungsoptionen. Im Prinzip werden derzeit die havarierten Reaktoren sich selber überlassen. Es muss also damit gerechnet werden, dass es in allen betroffenen Reaktoren von Fukushima zu Kernschmelzen kommen wird.
http://www.welt.de/wissenschaft/article12850209/Warum-wir-bereits-einen-Super-GAU-haben.html


Ein riesen Glück, dass der Wind weiter auf's Meer geht:
http://www.zamg.ac.at/aktuell/index.php?seite=1&artikel=ZAMG_2011-03-16GMT09:50


Teilen