Erdbeben/Tsunami/Explosion und Kernschmelze in AKW in Japan
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1422381/
"Die Kernschmelze ist nun schon seit Längerem eingetreten"
Edmund Lengfelder hält die Rettungsversuche für das Kernkraftwerk Fukushima für ein "hilfloses Unterfangen". Man müsse das AKW ähnlich wie in Tschernobyl abdichten - und die Sperrzone auf 50 Kilometer ausweiten.
…was etwas bringt, ist die Vermeidung weiterer Strahlenbelastung für die Bevölkerung durch weitere Evakuierung.
…die Kernschmelze wird irgendwann selbst zum Erliegen kommen, dann, wenn das geschmolzene Metall der Brennstäbe und der Hüllen, wenn das dann durch Verteilung auf eine größere Fläche mit dem Sand, mit dem Erdmaterial des Untergrundes, mit dem Beton des Reaktorgebäudes verschmolzen ist zu einer riesigen Masse und dann ganz langsam im Lauf - langsam bedeutet aber im Laufe von zig Jahren - abkühlt.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1422381/
ich denke derzeit gibt es keine lösung für das problem, sonst wären sie es vermutlich schon angegangen. es wird bestimmt monate dauern, bis dort etwas geschieht, was den austritt der strahlung verhindert. lasst uns hoffen, dass bis dahin der wind nicht dreht.
Im Boden rund um das beschädigte Kernkraftwerk Fukushima sind Spuren von hochgiftigem Plutonium entdeckt worden. Das äusserst gefährliche Schwermetall sei an insgesamt fünf Stellen nachgewiesen worden, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo am Montag.
http://www.aargauerzeitung.ch/international/hochgiftige-plutoniumspuren-in-fukushima-entdeckt-106414478
Zur sicheren Entstehung von Krebs reichen bei Plutonium (Pu-239 aus den MOX-Brennelementen) winzige Mengen aus (http://de.wikipedia.org/wiki/Plutonium#Toxizit.C3.A4t).
Plutonium lagert sich z.B. an Staubpartikel an, wird dann mit ihnen eingeatmet. Es hat eine Halbwertszeit von 24110 Jahren. In z.B. 100 Jahren werden also erst 0,28% zerfallen sein, in 1000 Jahren 2,8%, etc. (http://www.cactus2000.de/de/unit/masshwz.shtml).
Der Umkreis des AKWs ist damit für alle menschlich denkbaren Zeiträume unbewohnbar (in 100.000 Jahren erst 94% zerfallen). Zum bitteren Vergleich: die ersten modernen Menschen haben sich vor ca. 160.000 Jahren entwickelt (http://de.wikipedia.org/wiki/Stammesgeschichte_des_Menschen#Ursprung_des_Homo_sapiens).
Das sind extrem schlechte Nachrichten.
Das sind sie in der Tat...
...Ein Millionstel Gramm vermag Lungenkrebs auszulösen. Wegen der Unterschätzung des Strahlenrisikos wird jetzt in den USA gefordert, die maximal zulässige Konzentration von Plutonium in der Atemluft um den Faktor 115.000 zu verkleinern. Die Krebsgefährdung durch freigesetztes Plutonium besteht wegen der langen Halbwertszeit von 24.400 Jahren für viele tausende menschliche Generationen.
http://www.zbp.univie.ac.at/projekte/wissnachr/pdf/Wissenschaftliche_Nachrichten_040_1976_01.pdf
...Die Autopsien hatten ergeben, dass ein größerer Anteil des Plutoniums in der Lunge verbleibt, als dies bisher angenommen wurde. Die retrospektive Bestimmung der Plutoniumdosen ist aufwändig, und bisher liegen nur vorläufige Ergebnisse vor. Basierend auf diesen vorläufigen Dosiswerten ergibt sich, dass Plutonium bei gleicher Dosis 10- bis 20mal so viele Lungenkrebsfälle erzeugt wie externe Strahlung.
http://www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/GSF/pdf/presse/2007/Soul_end.pdf
AKW-Lobby
...Die Semiletaldosis, d.h. die Dosis, bei der mit 50 % Wahrscheinlichkeit Krebs auftritt, beträgt bei Inhalation von Reaktorplutonium 200 Mikrogramm.
http://www.aves-zh.ch/images/bullhtm/bull30.htm
IPPNW
...Die tödliche Dosis für die Entstehung von Lungenkrebs wird bereits durch die Inhalation von Plutonium im Mikrogrammbereich erreicht.
http://www.ippnw.ch/content/pdf/1998_1/Atomstrom_und_Strahlenrisiko_1_1998_PSR_News.pdf
MOX-Brennstoff Inventar laut GRS:
3000 Terabecquerel (TBq)
Davon freisetzbar nach GRS-Angaben (0,0001% bis 0,02%):
3 bis 600 Gigabecquerel (GBq, 1 GBq = 1.000.000.000 Becquerel = 10^9 Bq)
http://www.grs.de/aktuelles/radioaktive-stoffe-im-brennstab-und-gef%C3%A4hrdungspotenzial-von-strahlung
1 Mikrogramm Plutonium-239 hat eine Aktivität von 2300 Becquerel
http://uwa.physik.uni-oldenburg.de/21920.html
=> GRS-Mengen/2300 Bq
(3 x 10^9)/2300 Bq = 1304347
(600 x 10^9)/2300 Bq = 260869565
Die laut GRS freisetzbare Plutoniummenge von 3 bis 600 GBq entspricht also 1.304.347 bis 260.869.565 Mikrogramm Plutonium-239.
Bei einer Krebsdosis von 1 Mikrogramm könnten also nach dieser Rechnung Plutoniummengen für 1,3 bis 261 Millionen Lungenkrebserkrankungen freigesetzt werden (je nach Wind, Regen, Ausbreitung durch Explosion)
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-66168.html
bildunterschrift:
Unglücks-AKW in Fukushima: In Reaktor 2 hat es nach Einschätzung der japanischen Regierung eine vorübergehende teilweise Kernschmelze gegeben. Zudem wurde bekannt, dass an mehreren Stellen Spuren von Plutonium im Boden gefunden wurden. Die Proben wurden nach Angaben von Tepco bereits vor einer Woche genommen.
http://www.youtube.com/watch?v=Gh6i6M1QWCc
Reaktor 3-Explosion vom 14.03.
http://www.youtube.com/watch?v=T_N-wNFSGyQ
Wenn man da jetzt Plutonium im Umkreis findet, dann kann das sehr gut seit dem 14. da rumfliegen. Viel geändert hat sich an dem Gebäude seitdem wahrscheinlich nicht.
Was ist von den Plutonium-Funden zu halten?
Mal wieder ein Versuch von Teil-Transparenz gescheitert. Tepco liefert nicht genug Informationen, mit denen sich unabhängige Beobachter ein Bild von der Lage machen könnten
http://www.heise.de/tp/blogs/2/149552
...Die japanische Regierung erwähnt womöglich eine Verstaatlichung des Energiekonzerns Tepco… Hintergrund der Berichte ist, dass das Unternehmen womöglich gewaltige Summen an Entschädigung zahlen muss - zum Beispiel an Anwohner des Unglücks-AKW Fukushima und an Bauern, die verstrahlte Produkte nicht mehr verkaufen konnten.
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2011-03/19775601-erdbeben-roundup-lage-in-fukushima-bleibt-unvorhersehbar-016.htm
Einfuhrkontrollen für Lebensmittel aus Japan
Im Inland dürfen nur Lebensmittel bis zu 600 Bq/kg in den Handel gebracht werden, aus dem Ausland eingeführt können sie offenbar doppelt so hoch belastet sein
http://www.heise.de/tp/blogs/8/149553
Auch wenn ich Deine Meinungen und Einschätzungen nicht immer teile, so schätze ich doch die Arbeit, die Du z.B. hier und gerade auch im Korruptionsthread durch das aggregieren zahlreicher Quellen machst durchaus sehr. Ein bitte hätte ich jedoch noch: Könntest Du vielleicht zur besser Überlickbarkeit die Quellen noch vor dem Zitat benennen und fett markieren?
Ich sag einfach mal danke und hoffe es macht nicht zuviel Mühe.
Ich mit.
Finde das klasse und unterstütze BBBs Antrag.
Sage ich auch, auch wenn es keine schönen Sachen sind...
Deutsches Messnetz - Bundesamt für Strahlenschutz
(seit zwei Wochen mit aktuellen Werten, vorher immer drei Tage alt)
http://odlinfo.bfs.de/
EU-Messnetz - EURDEP
(mit den französischen Stationen, die deutschen Stationen sind auch wieder online)
http://eurdep.jrc.ec.europa.eu/Basic/Pages/Public/Home/Default.aspx
(links auf "EURDEP Public Map" klicken)
Französisches Messnetz - ISRN
(sehr unübersichtlich, vielleicht hat jemand noch einen besseren Link/ über EURDEP anschauen)
http://www.mesure-radioactivite.fr/public/spip.php?page=carte
Schweizer Messnetz - Nationale Alarmzentrale
https://www.naz.ch/de/aktuell/tagesmittelwerte.shtml
Österreicher Messnetz - Lebensministerium
http://www.umweltnet.at/article/articleview/81383/1/29344
Slowenisches Messnetz - Umweltministerium
http://www.radioaktivnost.si/ewsmambo/EWS/POZDRAV/MZO_gmaps1.html
Normaler Hintergrundwert ist 0,1 Mikrosievert/Stunde (). Teils werden die Werte auch in Nanosievert angegeben: 0,1 Mikrosievert/Stunde entsprechen 100 Nanosievert/Stunde (nSv/h).
Am Reaktor 2 in Fukushima betrug die Strahlung am Wochenende 1000 Millisievert/Stunde (http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2011-03/19778510-erdbeben-roundup-fukushima-krise-kann-noch-monate-dauern-016.htm). Das entspricht einer 10 Millionenfachen Erhöhung gegenüber dem Normalwert (1000 Millisievert = 1 Sievert = 1 Million Mikrosievert, 1.000.000 Mikrosievert/0,1 Mikrosievert = 10.000.000).
Im Vergleich dazu ist z.B. die aktuelle Strahlenbelastung in Frankfurt/Nied ( 0,115 Mikrosievert/Stunde, http://odlinfo.bfs.de/cvdata/064120002.html) im Normalbereich, am Flughafen mit 0,075 Mikrosievert/Stunde noch leicht niedriger (http://odlinfo.bfs.de/cvdata/064120004.html).
Dabei schwankt in Deutschland die Strahlenbelastung je nach Region um bis zu 0,12 Mikrosievert/Stunde (Norden ca. 0,06 Mikrosievert/Stunde (http://odlinfo.bfs.de/cvdata/033570432.html), einzelne Gegenden im Süden mit hoher natürlicher Radioaktivitätsbelastung (z.B. durch Radon) teils 0,18 Mikrosievert/Stunde (http://odlinfo.bfs.de/cvdata/083370490.html).
Mit einer Strahlenbelastung der natürlichen Spannweite sollte der Mensch gut zurechtkommen (zur Wahrung der genetischen Integrität existieren z.B. DNA-Reparaturmechanismen zum Flicken der u.a. durch Strahlung verursachten DNA-Doppelstrangbrüche).
Allerdings ist in Gegegenden mit hochnormaler natürlicher Radioaktivität bereits ein erhöhtes Auftreten von Krebserkrankungen zu beobachten (z.B. Lungenkrebs durch hohe Radonbelastung um Schneeberg herum, http://www.bfs.de/ion/wirkungen/radon_ges.html).
Ich finde den Link hier relativ übersichtlich für die Messstationen: http://www.irsn.fr/FR/Documents/france.htm Ich habe heute 90 nanoSievert in der Stunde.
ist das gut oder schlecht?
Wir waren die Tage schon bei 70 und auch schon bei 100, ich gehe davon aus (oder besser gesagt ich hoffe), dass das okay ist. Ich werde von nun an garantiert öfters mal schauen was da so gemessen wird.