smoKe89 schrieb: Die Bankenaufsicht wurde beschlossen. Das bedeutet, dass die EZB unter Draghi DIREKT und ohne lästige Parlamente Steuergelder an die Banken leiten kann.
Nein, das bedeutet es nicht. Du solltest dich vielleicht mal über den ESM informieren, dann wüsstest du, dass ein Gouverneursrat und dessen Dirkektorium und nicht die EZB über die Gelder des Rettungsschirm verfügt. Deren instrument ist der SMP, das hat aber etwas mit Staatsanleihen zu tun.
Ich sagte auch nicht, wer über die Gelder verfügt, sondern wer das Verbrechen dann absegnet. Warum nicht Al Capone höchstpersönlich?
Der weiteren Zementierung des Staaten- und Bankenklüngels steht nun nichts mehr im Wege. Mir kommen die Tränen! Europäische Solidarität!
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir schlussendlich der Europäischen Einigung, bei allen Schwächen, die im entstehenden Prozess zu Tage treten, die längste Friedensperiode auf dem Kontinent zu verdanken haben.
Vor diesem Hintergrund finde ich die permanente Agitation und Propaganda einiger weniger in diesem Forum schändlich!
Jetzt haste dich enttarnt, edmund
So was kann der gar net. Außerdem gibt es noch mehr Menschen mit so einer Meinung.
Bitte mal wieder zum (weit gefassten) Thema zurück kommen. Die letzten Beiträge waren das nicht und auch die Art der Diskussionsführung ließ teilweise zu wünschen übrig.
Aktuell sollte es hier doch genug zu diskutieren geben, auch ohne Kommunismus, Antisemitismus, ...
Wie gesagt, das muss natürlich nicht so kommen, das Risiko einer solchen Entwicklung sehe ich aber als enorm an und damit erachte ich die alleinige Androhung für völlig verantwortungslos. Solange das Geldsystem so ist, wie es ist (smokes berühmtes Schuldgeldsystem, welches durch nichts gedeckt ist), sind Paniken das mit Abstand schlimmste, was so einem System passieren kann. Unterm Strich kann man sich dann gern streiten, ob die Enteignung gemäss Sippenhaft, vermeintliche Bolschwismusvergleiche (wie von Medwedev formuliert) oder schlicht die ökonomische Sinnlosigkeit (und zumindest das hochriskante Spiel mit dem Feuer) der Aktion das Schlimmste sind.
Danke für die Enschätzung. Nehmen wir mal an, dass sie im Kern stimmt. Meinst Du, dass die Verantwortlichen wirklich die Gefahr nicht gesehen haben/unterschätzt haben? Ich hoffe inständig, dass man da hinreichend gut drüber nachgedacht und enstprechend Experten hinzugezogen hat...
Vielleicht wurde gar nicht erst damit gerechnet wurde, dass die Maßnahme durchgesetzt wird. Dass es - gerade bei der derzeitigen Stimmung beim Thema EU - zu jeder Menge Aufregung kommen wird, muss jedem klar gewesen sein. Dass die Regierungspartei bei Zustimmung jede Chance auf eine Wiederwahl verwirkt ebenfalls. Beides verringert die Chancen, dass die Zwangsabgabe durchgesetzt wird, immens. So hat man nun (a) gezeigt, dass es sooo undemokratisch-zentralistisch nun doch nicht zugeht und (b) [und ggf viel wichtiger] Russland als potentiellen Hauptgeldgeber auf den Plan gebracht. Wie hätte letzteres sonst funktionieren sollen? Ich gebe zu, dass klingt weit hergeholt und entkräftet nicht unbedingt Dein Argument, dass man sehenden Auges das Risiko einer fatalen Verunsicherung eingeht, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass man sich darüber nicht einigermaßen gründliche Gedanken gemacht hat und (aus mir unbekannten Gründen) sich dennoch zu dieser Maßnahme entschieden hat. Was ich wirklich nicht verstehe ist, wieso ein Bankrott Zyperns als so unkritisch angesehen wird, dass man eben im Zweifel Zyperns "Systemrelevanz testen" möchte. Exempel statuieren und den Druck auf andere/zukünftige Krisenländer vergrößern? Wo ist denn der Unterschied zu den anderen Krisenländern? Allein die Größe?
Ach und: bei der Bewertung der Maßnahme interessiert mich nach wie vor, wie alternativlos jene ist. Was genau passiert denn in Zypern, wenn die Banken zahlungsunfähig sind und der Staat bankrott ist? Verlieren die Bürger dann nicht ggf. wesentlich mehr?
Danke für die Enschätzung. Nehmen wir mal an, dass sie im Kern stimmt. Meinst Du, dass die Verantwortlichen wirklich die Gefahr nicht gesehen haben/unterschätzt haben? Ich hoffe inständig, dass man da hinreichend gut drüber nachgedacht und enstprechend Experten hinzugezogen hat...
Kann ich natürlich nicht abschliessend beurteilen, inwiefern da bewusst kalkuliert wurde. Ich war zumindest sehr erstaunt, dass man dieses Fass aufmacht, weniger wegen der eher geringen Relevanz von Zypern als den Implikationen für mögliche zukünftige Massnahmen. Vielleicht hat man auch die Resonanz unterschätzt. Meine persönliche Vermutung ist mittlerweile, dass man das "spezielle"Geschäftsmodell Zypern unter Druck setzen will und die Anreize zur Fortführung der Steueroase und Geldwäschemetropole innerhalb der EU radikal senken will. Wahrscheinlich würde man das mit Luxemburg genauso gern machen, denen gehts aber nicht so schlecht, also hat man kein Druckmittel.
Fraglich ist, ob diese Motivation rechtfertigt, dass ein spezifisch für Zypern entwickeltes Strafsystem möglicherweise schlimme Konsequenzen für potentielle Folgefälle haben könnte, z.B. wenn relevantere Länder in naher Zukunft wieder Kapital benötigen und sich erinnern, was man in Zypern vorgeschlagen hat.
Thriceguy schrieb:
Vielleicht wurde gar nicht erst damit gerechnet wurde, dass die Maßnahme durchgesetzt wird. Dass es - gerade bei der derzeitigen Stimmung beim Thema EU - zu jeder Menge Aufregung kommen wird, muss jedem klar gewesen sein. Dass die Regierungspartei bei Zustimmung jede Chance auf eine Wiederwahl verwirkt ebenfalls. Beides verringert die Chancen, dass die Zwangsabgabe durchgesetzt wird, immens. So hat man nun (a) gezeigt, dass es sooo undemokratisch-zentralistisch nun doch nicht zugeht und (b) [und ggf viel wichtiger] Russland als potentiellen Hauptgeldgeber auf den Plan gebracht. Wie hätte letzteres sonst funktionieren sollen?
Russland als Hauptgeldgeber hilft nicht viel, da dadurch die Verschuldung Zyperns weiter steigt, was wiederum nicht konform mit IWF Kriterien ist und weitere Hilfen a priori schwieriger macht. (Dazu gabs eine interessante Diskussionsrunde gestern im DLF). Zumindest offiziell will man ein stärkeres Engagement von Russland und/oder russischen Firmen (Gazprom) wohl eher weniger.
Thriceguy schrieb:
Was ich wirklich nicht verstehe ist, wieso ein Bankrott Zyperns als so unkritisch angesehen wird, dass man eben im Zweifel Zyperns "Systemrelevanz testen" möchte. Exempel statuieren und den Druck auf andere/zukünftige Krisenländer vergrößern? Wo ist denn der Unterschied zu den anderen Krisenländern? Allein die Größe?
Griechenland war nach meiner Auffassung auch nicht systemrelevant, genausowenig wie Portugal, Zypern ist noch unbedeutender. Es ist tatsächlich die Summe und die Strahlkraft, die auf Länder wie Italien und Spanien wirkt, die das ganze problematisch macht. Finanzkrisen von Staaten sind prinzipiell nichts Neues. Da gibt es mannigfaltige Beispiele (Argentinien, Mexico.....). Im Grunde wurden alle durch eine massive Abwertung der Währung im Zusammenspiel mit IWF Krediten und Haushaltseinschränkungen, Steuererhöhungen usw. gelöst. Das geht leider durch Währungsunion nicht so einfach weswegen sich Krisen von kleinen, wirtschaftlich unbedeutenden Ländern viel einfacher auf andere (medium stabile) Länder im Währungsverbund ausbreiten. Das erleben wir die letzten Jahre.
Thriceguy schrieb:
Ach und: bei der Bewertung der Maßnahme interessiert mich nach wie vor, wie alternativlos jene ist. Was genau passiert denn in Zypern, wenn die Banken zahlungsunfähig sind und der Staat bankrott ist? Verlieren die Bürger dann nicht ggf. wesentlich mehr?
Nun, Schuldenschnitt (wie in GR) wurde damals als einmalig verkauft. Daher hat man jetzt darauf verzichtet, um ein gewisses Mass an Glaubwürdigkeit beizubehalten. Man kann natürlich auch einfach alles bezahlen (also 17Mrd anstatt 10Mrd). Das schafft allerdings gewaltige Fehlanreize, vor allem angesichts der mittlerweile andauernden Finanzspritzen für Hinz und Kunz.
Klar verlieren die Bürger dann erheblich mehr. Aber nicht direkt durch einen direkten staatlichen Eingriff, sondern durch den Zusammenbruch des Systems. Zudem wären mittlere Vermögen bis 100.000 nach wie vor durch Einlagensicherung geschützt. Da der Grossteil der zyprischen Bevölkerung höchstwahrscheinich darunter liegt, wären diese (zumindest psychologisch) weniger stark betroffen.
Galileo hat gestern gezeigt wie gefährlich ein Zurück zur DM wäre.
Die Folgen: Massenarbeitslosigkeit, Grenzzustände wie zwischen Nord- und Südkorea (man hat hat gezeigt wie sich ein deutsch-französisches Paar trennen musste weil die Grenzen dicht sind und jeder Deutschland hassen würde)
Auch Stoiber hat gestern Abend im ÖR darauf hingewiesen, dass ein Europa ohne Euro ein Zurück nach 1945 wäre und das sich die Völker da so gehasst haben (die logische Folge wäre also ohne Euro sofort Krieg). DIe Zeit zwischen 1945 bis 1999 hat er der Einfachheit halber weggelassen, aber das ist Ok.
adler1807 schrieb: Galileo hat gestern gezeigt wie gefährlich ein Zurück zur DM wäre.
Die Folgen: Massenarbeitslosigkeit, Grenzzustände wie zwischen Nord- und Südkorea (man hat hat gezeigt wie sich ein deutsch-französisches Paar trennen musste weil die Grenzen dicht sind und jeder Deutschland hassen würde)
Auch Stoiber hat gestern Abend im ÖR darauf hingewiesen, dass ein Europa ohne Euro ein Zurück nach 1945 wäre und das sich die Völker da so gehasst haben (die logische Folge wäre also ohne Euro sofort Krieg). DIe Zeit zwischen 1945 bis 1999 hat er der Einfachheit halber weggelassen, aber das ist Ok.
Herzlichen Dank für diese qualifizierte Einschätzung! Kannst du uns noch kurz zusammenfassen, was die Bild-Zeitung dazu meint?
adler1807 schrieb: Galileo hat gestern gezeigt wie gefährlich ein Zurück zur DM wäre.
Die Folgen: Massenarbeitslosigkeit, Grenzzustände wie zwischen Nord- und Südkorea (man hat hat gezeigt wie sich ein deutsch-französisches Paar trennen musste weil die Grenzen dicht sind und jeder Deutschland hassen würde)
Auch Stoiber hat gestern Abend im ÖR darauf hingewiesen, dass ein Europa ohne Euro ein Zurück nach 1945 wäre und das sich die Völker da so gehasst haben (die logische Folge wäre also ohne Euro sofort Krieg). DIe Zeit zwischen 1945 bis 1999 hat er der Einfachheit halber weggelassen, aber das ist Ok.
Oh Gott. Ausgerechnet die politische und argumentative Leitfigur Stoiber und der für seine qualitativ hochwertigen Sendungen bekannte Sender Pro7 fallen einem mit überzogenen Darstellungen in den Rücken.
Meine persönliche Vermutung ist mittlerweile, dass man das "spezielle"Geschäftsmodell Zypern unter Druck setzen will und die Anreize zur Fortführung der Steueroase und Geldwäschemetropole innerhalb der EU radikal senken will.
Das klingt doch nach einem plausiblen Erklaerungsansatz. Den Anreiz zur Schaffung von Geldwaesche-Zentren zu senken, halte ich ja nun nicht fuer was prinzpiell schlechtes.
SGE-URNA schrieb:
Fraglich ist, ob diese Motivation rechtfertigt, dass ein spezifisch für Zypern entwickeltes Strafsystem möglicherweise schlimme Konsequenzen für potentielle Folgefälle haben könnte, z.B. wenn relevantere Länder in naher Zukunft wieder Kapital benötigen und sich erinnern, was man in Zypern vorgeschlagen hat.
Die Frage scheint mir nicht zu sein, ob es moegliche schlimme Folgen rechtfertigt (das wuerde es definitiv nicht), sondern wie realistisch ein solcher Supergau tatsaechlich waere. Da selbst ich Finanz-Jupp sofort verstehe, wieso a) eine solche Zwangsenteignung theoretisch die Chancen auf einen Bank Run steigern koennte und b) ein Bank Run ziemlich negative Folgen haben wuerde, gehe ich einfach mal davon aus, dass das auch die Entscheidungstraeger in der EU verstanden haben. Daraus folgere ich, dass die Gefahr entweder anders eingeschaetzt wurde, als von Dir und mir (was die Frage "warum denn?" mit sich bringen wuerde) oder das ganze aus (wiederum unbekannten) anderen Gruenden billigend in Kauf genommen wird. Ich waere jedenfalls ueberrascht, wenn die EU das Risiko unwissend eingegangen waere.
SGE-URNA schrieb:
Russland als Hauptgeldgeber hilft nicht viel, da dadurch die Verschuldung Zyperns weiter steigt, was wiederum nicht konform mit IWF Kriterien ist und weitere Hilfen a priori schwieriger macht. (Dazu gabs eine interessante Diskussionsrunde gestern im DLF). Zumindest offiziell will man ein stärkeres Engagement von Russland und/oder russischen Firmen (Gazprom) wohl eher weniger.
Ok, das war mir so nicht bewusst, danke fuer die Aufklaerung.
SGE-URNA schrieb:
Klar verlieren die Bürger dann erheblich mehr. Aber nicht direkt durch einen direkten staatlichen Eingriff, sondern durch den Zusammenbruch des Systems. Zudem wären mittlere Vermögen bis 100.000 nach wie vor durch Einlagensicherung geschützt.
Genau darauf wollte ich hinnaus. Ich habe ja schon an anderer Stelle geschrieben, dass Vermoegensabgaben imho ueberaus im Sinne der Vermoegenden sein koennen. Das ist wohl ein solches Beispiel. Ich nehme nur mal an, dass das der vermoegende Zypriot/Russe weniger pragmatisch sieht.
adler1807 schrieb: Galileo hat gestern gezeigt wie gefährlich ein Zurück zur DM wäre.
Die Folgen: Massenarbeitslosigkeit, Grenzzustände wie zwischen Nord- und Südkorea (man hat hat gezeigt wie sich ein deutsch-französisches Paar trennen musste weil die Grenzen dicht sind und jeder Deutschland hassen würde)
Auch Stoiber hat gestern Abend im ÖR darauf hingewiesen, dass ein Europa ohne Euro ein Zurück nach 1945 wäre und das sich die Völker da so gehasst haben (die logische Folge wäre also ohne Euro sofort Krieg). DIe Zeit zwischen 1945 bis 1999 hat er der Einfachheit halber weggelassen, aber das ist Ok.
Deine Beiträge zu diesem Thema werden ja immer besser! Galileo & Stoiber eine geniale Mischung auch Fachwissen & Schwachsinn!
Könnte bitte mal jemand posten was in der Bunten zum Thema Euro steht? Dürfte sich in der gleichen Relevanzklasse wie Galileo bewegen. Gegen dieses Boulevardmagazin ist selbst P.M. noch Fachliteratur.
Hier nochmal die Diskussionsrunde bei Anne Will, unter anderem mit Bernd Lucke (Alternative für Deutschland) und einem mal wieder stammelnden Stoiber...
Galileo, Will, Bild und co. etc werden von sehr vielen Menschen konsumiert. Es sind die "Meinungsmacher" hierzulande.
Um zu verdeutlichen wie plump diese Indoktrinierungsmasche "Euro=Alternativlos/Frieden" der etablierten ist, muss man sich mit diesen Medien ja zwangsläufig auseinandersetzen und deren Propagandainhalte entlarven.
Und hängt euch nicht am Stoiber auf. Die gleiche Leier bringt jeder x-beliebige Bundespolitiker der 5 großen Parteien.
gestern Abend bin ich ja restlos vom Glauben abgefallen.
Es wird immer peinlicher.
weil die gefrusteten Bürger ihre Nazivergleiche auspacken...........würde mich sehr interessieren,wie so etwas evtl. medial gesteuert ist,um von eigenen Fehlern abzulenken ........ kommt jetzt die Geheimwaffe um für Sympathie und Vertrauen zu werben:
Otto Rehakles zieht durch Griechenland und wirbt um ein bissi Sympathie für Deutschland
Und is tatsächlich als entsprechender Botschafter Bestandteil aller Nachrichtensendungen !!
Aua......... langsam fällt mir insgesamt nix mehr ein.
Dirty-Harry schrieb: gestern Abend bin ich ja restlos vom Glauben abgefallen.
Es wird immer peinlicher.
weil die gefrusteten Bürger ihre Nazivergleiche auspacken...........würde mich sehr interessieren,wie so etwas evtl. medial gesteuert ist,um von eigenen Fehlern abzulenken ........ kommt jetzt die Geheimwaffe um für Sympathie und Vertrauen zu werben:
Otto Rehakles zieht durch Griechenland und wirbt um ein bissi Sympathie für Deutschland
Und is tatsächlich als entsprechender Botschafter Bestandteil aller Nachrichtensendungen !!
Aua......... langsam fällt mir insgesamt nix mehr ein.
Fehlt nur noch, daß die in den Städten auf Großleinwand nochmal den Gewinn der EM zeigen! Echt lachhaft!
Trotz geschlossener Banken und einer Sperre für den Zahlungsverkehr ist in der vergangenen Woche deutlich mehr Geld aus Zypern abgeflossen als in den Wochen zuvor, berichten Frankfurter Fachleute für den Zahlungsverkehr.
Scheinbar haben die Politiker auf Zypern und andere "bedeutsame" Investoren die Verzögerung durch das parlamentarische "Nein" genutzt, um ihre Schäfchen ins trockene zu bringen.
Interessant wird künftig übrigens auch die deutsche Einlagensicherung sein, denn die gilt scheinbar nur dann, wenn es um eine Bankenpleite geht. Wenn hingegen der Staat in besonderen Fällen einmalig auf die Spareinlagen zugreifen möchte (im Zuge einer drohenden Staatspleite), gilt die gesetzliche Einlagensicherung nicht.
Schäuble selbst stellte kürzlich den Zusammenhang zwischen Einlagensicherung und Staatspleite her:
In einem Interview mit der Welt hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ein bemerkenswertes Statement abgegeben. Die Zeitung fragt: „Fürs Protokoll: Sind die Spareinlagen in allen anderen Euro-Staaten sicher?“, antwortet Schäuble:
Die Spareinlagen sind in Deutschland und in allen europäischen Ländern sicher, weil die Vorstellung, dass irgendein europäisches Land zahlungsunfähig wird, unrealistisch ist.
Im Übrigen, für das jetzt angelaufene "Rettungsprogramm" war im Gegensatz zum ersten Versuch (das vom zyprischen Parlament abgelehnt wurde), keine parlamentarische Zustimmung des dortigen Parlaments notwendig. Schäuble fand das derart toll, dass er das in einem Interview extra betonte.
EU will Anbau von Obst und Gemüse in Gärten regulieren
Die Europäische Kommission will den Landwirten und Gärtnern in Zukunft die Verwendung von Einheits-Saatgut vorschreiben. Alte und seltene Sorten haben kaum Chancen auf eine Zulassung, ihr Anbau wird strafbar - auch wenn er im privaten Garten erfolgt.
So was kann der gar net.
Außerdem gibt es noch mehr Menschen mit so einer Meinung.
Europatagung in Tutzing
Aktuell sollte es hier doch genug zu diskutieren geben, auch ohne Kommunismus, Antisemitismus, ...
Danke!
Danke für die Enschätzung. Nehmen wir mal an, dass sie im Kern stimmt. Meinst Du, dass die Verantwortlichen wirklich die Gefahr nicht gesehen haben/unterschätzt haben? Ich hoffe inständig, dass man da hinreichend gut drüber nachgedacht und enstprechend Experten hinzugezogen hat...
Vielleicht wurde gar nicht erst damit gerechnet wurde, dass die Maßnahme durchgesetzt wird. Dass es - gerade bei der derzeitigen Stimmung beim Thema EU - zu jeder Menge Aufregung kommen wird, muss jedem klar gewesen sein. Dass die Regierungspartei bei Zustimmung jede Chance auf eine Wiederwahl verwirkt ebenfalls. Beides verringert die Chancen, dass die Zwangsabgabe durchgesetzt wird, immens.
So hat man nun (a) gezeigt, dass es sooo undemokratisch-zentralistisch nun doch nicht zugeht und (b) [und ggf viel wichtiger] Russland als potentiellen Hauptgeldgeber auf den Plan gebracht. Wie hätte letzteres sonst funktionieren sollen?
Ich gebe zu, dass klingt weit hergeholt und entkräftet nicht unbedingt Dein Argument, dass man sehenden Auges das Risiko einer fatalen Verunsicherung eingeht, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass man sich darüber nicht einigermaßen gründliche Gedanken gemacht hat und (aus mir unbekannten Gründen) sich dennoch zu dieser Maßnahme entschieden hat. Was ich wirklich nicht verstehe ist, wieso ein Bankrott Zyperns als so unkritisch angesehen wird, dass man eben im Zweifel Zyperns "Systemrelevanz testen" möchte. Exempel statuieren und den Druck auf andere/zukünftige Krisenländer vergrößern?
Wo ist denn der Unterschied zu den anderen Krisenländern? Allein die Größe?
Ach und: bei der Bewertung der Maßnahme interessiert mich nach wie vor, wie alternativlos jene ist. Was genau passiert denn in Zypern, wenn die Banken zahlungsunfähig sind und der Staat bankrott ist? Verlieren die Bürger dann nicht ggf. wesentlich mehr?
Kann ich natürlich nicht abschliessend beurteilen, inwiefern da bewusst kalkuliert wurde. Ich war zumindest sehr erstaunt, dass man dieses Fass aufmacht, weniger wegen der eher geringen Relevanz von Zypern als den Implikationen für mögliche zukünftige Massnahmen. Vielleicht hat man auch die Resonanz unterschätzt. Meine persönliche Vermutung ist mittlerweile, dass man das "spezielle"Geschäftsmodell Zypern unter Druck setzen will und die Anreize zur Fortführung der Steueroase und Geldwäschemetropole innerhalb der EU radikal senken will. Wahrscheinlich würde man das mit Luxemburg genauso gern machen, denen gehts aber nicht so schlecht, also hat man kein Druckmittel.
Fraglich ist, ob diese Motivation rechtfertigt, dass ein spezifisch für Zypern entwickeltes Strafsystem möglicherweise schlimme Konsequenzen für potentielle Folgefälle haben könnte, z.B. wenn relevantere Länder in naher Zukunft wieder Kapital benötigen und sich erinnern, was man in Zypern vorgeschlagen hat.
Russland als Hauptgeldgeber hilft nicht viel, da dadurch die Verschuldung Zyperns weiter steigt, was wiederum nicht konform mit IWF Kriterien ist und weitere Hilfen a priori schwieriger macht. (Dazu gabs eine interessante Diskussionsrunde gestern im DLF). Zumindest offiziell will man ein stärkeres Engagement von Russland und/oder russischen Firmen (Gazprom) wohl eher weniger.
Griechenland war nach meiner Auffassung auch nicht systemrelevant, genausowenig wie Portugal, Zypern ist noch unbedeutender. Es ist tatsächlich die Summe und die Strahlkraft, die auf Länder wie Italien und Spanien wirkt, die das ganze problematisch macht. Finanzkrisen von Staaten sind prinzipiell nichts Neues. Da gibt es mannigfaltige Beispiele (Argentinien, Mexico.....). Im Grunde wurden alle durch eine massive Abwertung der Währung im Zusammenspiel mit IWF Krediten und Haushaltseinschränkungen, Steuererhöhungen usw. gelöst. Das geht leider durch Währungsunion nicht so einfach weswegen sich Krisen von kleinen, wirtschaftlich unbedeutenden Ländern viel einfacher auf andere (medium stabile) Länder im Währungsverbund ausbreiten. Das erleben wir die letzten Jahre.
Nun, Schuldenschnitt (wie in GR) wurde damals als einmalig verkauft. Daher hat man jetzt darauf verzichtet, um ein gewisses Mass an Glaubwürdigkeit beizubehalten. Man kann natürlich auch einfach alles bezahlen (also 17Mrd anstatt 10Mrd). Das schafft allerdings gewaltige Fehlanreize, vor allem angesichts der mittlerweile andauernden Finanzspritzen für Hinz und Kunz.
Klar verlieren die Bürger dann erheblich mehr. Aber nicht direkt durch einen direkten staatlichen Eingriff, sondern durch den Zusammenbruch des Systems. Zudem wären mittlere Vermögen bis 100.000 nach wie vor durch Einlagensicherung geschützt. Da der Grossteil der zyprischen Bevölkerung höchstwahrscheinich darunter liegt, wären diese (zumindest psychologisch)
weniger stark betroffen.
Die Folgen: Massenarbeitslosigkeit, Grenzzustände wie zwischen Nord- und Südkorea (man hat hat gezeigt wie sich ein deutsch-französisches Paar trennen musste weil die Grenzen dicht sind und jeder Deutschland hassen würde)
Wer sich ein Bild des Grauens machen möchte:
http://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/clip/2214090-zurueck-zur-d-mark-1.3531010/
Auch Stoiber hat gestern Abend im ÖR darauf hingewiesen, dass ein Europa ohne Euro ein Zurück nach 1945 wäre und das sich die Völker da so gehasst haben (die logische Folge wäre also ohne Euro sofort Krieg). DIe Zeit zwischen 1945 bis 1999 hat er der Einfachheit halber weggelassen, aber das ist Ok.
Herzlichen Dank für diese qualifizierte Einschätzung! Kannst du uns noch kurz zusammenfassen, was die Bild-Zeitung dazu meint?
Oh Gott. Ausgerechnet die politische und argumentative Leitfigur Stoiber und der für seine qualitativ hochwertigen Sendungen bekannte Sender Pro7 fallen einem mit überzogenen Darstellungen in den Rücken.
Das klingt doch nach einem plausiblen Erklaerungsansatz. Den Anreiz zur Schaffung von Geldwaesche-Zentren zu senken, halte ich ja nun nicht fuer was prinzpiell schlechtes.
Die Frage scheint mir nicht zu sein, ob es moegliche schlimme Folgen rechtfertigt (das wuerde es definitiv nicht), sondern wie realistisch ein solcher Supergau tatsaechlich waere. Da selbst ich Finanz-Jupp sofort verstehe, wieso a) eine solche Zwangsenteignung theoretisch die Chancen auf einen Bank Run steigern koennte und b) ein Bank Run ziemlich negative Folgen haben wuerde, gehe ich einfach mal davon aus, dass das auch die Entscheidungstraeger in der EU verstanden haben. Daraus folgere ich, dass die Gefahr entweder anders eingeschaetzt wurde, als von Dir und mir (was die Frage "warum denn?" mit sich bringen wuerde) oder das ganze aus (wiederum unbekannten) anderen Gruenden billigend in Kauf genommen wird. Ich waere jedenfalls ueberrascht, wenn die EU das Risiko unwissend eingegangen waere.
Ok, das war mir so nicht bewusst, danke fuer die Aufklaerung.
Genau darauf wollte ich hinnaus. Ich habe ja schon an anderer Stelle geschrieben, dass Vermoegensabgaben imho ueberaus im Sinne der Vermoegenden sein koennen. Das ist wohl ein solches Beispiel. Ich nehme nur mal an, dass das der vermoegende Zypriot/Russe weniger pragmatisch sieht.
Deine Beiträge zu diesem Thema werden ja immer besser! Galileo & Stoiber eine geniale Mischung auch Fachwissen & Schwachsinn!
Dürfte sich in der gleichen Relevanzklasse wie Galileo bewegen. Gegen dieses Boulevardmagazin ist selbst P.M. noch Fachliteratur.
http://www.youtube.com/watch?v=6-NutwkhGS4
(siehe z.B. http://www.fr-online.de/wirtschaft/zypern-in-der-krise-rentenkassen-sollen-zypern-retten,1472780,22172266.html)
Um zu verdeutlichen wie plump diese Indoktrinierungsmasche "Euro=Alternativlos/Frieden" der etablierten ist, muss man sich mit diesen Medien ja zwangsläufig auseinandersetzen und deren Propagandainhalte entlarven.
Und hängt euch nicht am Stoiber auf. Die gleiche Leier bringt jeder x-beliebige Bundespolitiker der 5 großen Parteien.
Es wird immer peinlicher.
weil die gefrusteten Bürger ihre Nazivergleiche auspacken...........würde mich sehr interessieren,wie so etwas evtl. medial gesteuert ist,um von eigenen Fehlern abzulenken ........ kommt jetzt die Geheimwaffe um für Sympathie und Vertrauen zu werben:
Otto Rehakles zieht durch Griechenland und wirbt um ein bissi Sympathie für Deutschland
Und is tatsächlich als entsprechender Botschafter Bestandteil aller Nachrichtensendungen !!
Aua......... langsam fällt mir insgesamt nix mehr ein.
Fehlt nur noch, daß die in den Städten auf Großleinwand nochmal den Gewinn der EM zeigen! Echt lachhaft!
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/zypern/entscheidung-in-nikosia-auffaellig-hohe-geldabfluesse-aus-zypern-12126658.html
Scheinbar haben die Politiker auf Zypern und andere "bedeutsame" Investoren die Verzögerung durch das parlamentarische "Nein" genutzt, um ihre Schäfchen ins trockene zu bringen.
Interessant wird künftig übrigens auch die deutsche Einlagensicherung sein, denn die gilt scheinbar nur dann, wenn es um eine Bankenpleite geht. Wenn hingegen der Staat in besonderen Fällen einmalig auf die Spareinlagen zugreifen möchte (im Zuge einer drohenden Staatspleite), gilt die gesetzliche Einlagensicherung nicht.
Schäuble selbst stellte kürzlich den Zusammenhang zwischen Einlagensicherung und Staatspleite her:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/03/25/schaeuble-spareinlagen-sind-sicher-wenn-es-keine-staatspleite-in-europa-gibt/
Das wird ein spannendes Jahr 2013
Im Übrigen, für das jetzt angelaufene "Rettungsprogramm" war im Gegensatz zum ersten Versuch (das vom zyprischen Parlament abgelehnt wurde), keine parlamentarische Zustimmung des dortigen Parlaments notwendig. Schäuble fand das derart toll, dass er das in einem Interview extra betonte.
Parlamente können ja so nervig sein...
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/04/23/eu-will-anbau-von-obst-und-gemuese-in-gaerten-verbieten/comment-page-4/
Alternativlos für ein einheitliches Europa...