Energiewende durch mehr Atomkraft ?
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:07 Uhr um 16:07 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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hmm...könnte es sein, dass Du hier was anderes schreiben wolltest?
Ich habe ein reines Gewissen....
Das Hauptproblem ist aber doch, dass 1998 beim Atomausstieg noch kein Mensch an CO2 gedacht hat. Damals war ich also auch absolut dafür. Jetzt hingegen ist es schwer verständlich, wenn Anlagen, die bereits stehen und Co2-FREI Strom herstellen abgeschaltet werden durch Kohle / Gas ersetzt werden. Das konterkariert andere Umweltziele, daher tue ich mich bei dem thema relativ schwer.
Wenn man der Meinung ist, allein über Einsparpotentiale und regenerative Energien die Energiewende mit Atomausstieg zu schaffen, muss man sich allerdings auch klar machen, was das für immense Kosten für die Verbaucher und die Volkswirtschaft Deutschlands sein würden. Moderne Industrieprodukte erfordern Unmengen Strom (ein Mercedes S-klasse 50000kwH), dort ist eine Einsparung schwierig und sehr kostenintensiv. Nicht nur, dass die entsprechenden Produkte bei uns teurer werden würde, auch auf dem Weltmarkt wären unsere Produkte benachteiligt, gegenüber Ländern mit billigen Strom.
Die Gründe gegen Atomkraft sind ja schon mehrfach genannt worden. Ich persönlich weiß nicht so richtig, was nun die bessere Alternative ist. Entweder regenerativ/ohne Atomstrom für viel Kohle oder regenerativ/mit Atomstrom für ein bischen weniger. Ganz schlecht finde ich die Lösung, Atommeiler durch (Braun)-Kohlekraftwerke zu ersetzten. Ich würde aber in jedem Fall auch den Neubau von AKW's ablehnen....
Da wo die Globalisierung mal absolut nützlich wäre, funktioniert sie nicht...
- fossile Energieträger setzten CO2 frei, gehen tendentiell zur Neige, werden damit teurer und stammen oftmals aus unsicheren Lieferstaaten (s. Gasstreit, Ölkrisen etc.). In Deutschland haben wir "wirtschaftlich" nur noch Braunkohle.
-> Fossile müssen langfristig ersetzt werden
- Erneuerbare Energien haben auch Schattenseiten (s. Winkraftanlagen, Staudammprojekte (z.B. Drei-Schluchten-Damm)) und benötigen vor allem Platz (Photovoltaik, Solarthermie, Biomasse), womit sie bei wachsender Weltbevölkerung in immer stärkerer Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen.
Photovoltaik ließe sich im engen Deutschland zwar schön im Bereich ohnehin schon versiegelter Fläche anbringen, ist in unseren Breiten aber eigentlich nicht wirtschaftlich (Amortiesierung der Herstellungenergie/Herstellungskosten). In der Sahara reichten 700x700 km Kollektorfläche um Deutschlands Energieverbrauch zu decken, hier sind aber wieder politische Aspekte (Dortige Staaten, Angreifbarkeit der Leitungen durch Terroristen etc.) ebenso zu berücksichtigen wie der technische Aspekt des Stromtransports über diese Distanz und die dabei anfallenden Verluste, sowie natürlich die Kosten an Energie, Ressourcen und Geld um eine solch gigantische Anlage zu realisieren.
Allgemein gilt neben dem Flächenaspekt noch: Regenerative liefern unbeständig Strom und müssen deshalb immer mit Spitzenlast-Kraftwerken ergänzt werden (Gas- (also fossil) oder Pumpspeicherkraftwerke (wieder Flächenintensiv))
-> Regenerative Energien sind (noch) nicht in der Lage, auch bei verbesserter Energieeffizienz, unseren Bedarf zu decken.
Diese Lücke muss gefüllt werden, aber trotz dieser etwas hoffnungslosen Sicht stimme ich mit den meisten zuvor geäußerten Meinungen überein, dass die Atomkraft nicht die Lösung ist.
Für sie spräche:
- Das Uran kommt aus Australien, Kanada, (...), Südafrika, USA, man könnte es zudem wegen des massemäßig geringen Verbrauchs für Jahrzehnte im Voraus einkaufen und hier lagern. Damit gilt es als einheimischer Energieträger!
- Man wäre in der Lage, absolut sichere Reaktoren zu bauen, sog. Hochtemperaturreaktoren. Tschernobyl dagegen zum Beispiel war graphitmoderiert, solche Reaktortypen wurden ausschließlich in der Sowjetunion gebaut
- Die Leistung: 1200MW beständige Grundlast (vgl. größte deutsche Windkraftanlage (noch im Test, vorgestellt im aktuellen SPIEGEL) leistet 6MW, wenn denn Wind weht und dieser gleichzeitig nicht zu stark ist)
- Ein GAU stoppt nicht an Landesgrenzen, umgeben von AKW-Staaten bringt der Deutsche Ausstieg keinen Deut mehr an Sicherheit. Forschung und Verkauf sicherer AKW's (s.o.) wäre sinnvoller, da das Ausstiegs-Argument "mit gutem Besispiel vorangehen" u.a. an Schweden sichtbar, nicht wirkt.
Dagegen Spricht:
Der große und entscheidende Nachteil: Die Endlagerung. Dafür gibt es keine Lösung und damit ist Atomkraft schwer verantwortbar. Zu bedenken aber: Auch das natürliche Uran kommt aus der Erde, warum also nicht die Reste prinzipiell dahin zurückführen? Natürlich wegen der größeren Konzentration der Abfälle. Durch Aufbereitung und Brütertechnologien lässt sich aber tatsächlich mehr und mehr der strahlenden Produkte energiebringend verwerten und damit verharmlosen. Ob das ausreicht sei dahingestellt...
Sicher ist: Die Diskussion wird uns noch lange begleiten. Denn AKW's oder Fossile müssen noch lange ergänzend zu den Erneuerbaren laufen. Wenn nicht der Fusionsreaktor überraschend schnellen Erfolg hat, werden wir noch einige Jahrzehnte das Klima weiter anheizen und massenhaft Strahlungsmüll erzeugen...
Hoffe es halbwegs sachlich rübergebracht zu haben!
Unter zuverlässig verstehe ich: tag und nacht, sommer und winter, und das seit Jahrzehnten. Eine saubere Energiequelle, die ähnliches liefert, ist die Wasserkraft. Hat in Deutschland aber kein Steigerungspotential mehr. Eine zuverlässige Stromproduktion aus Sonne und Wind benötigt Speichermöglichkeiten, die noch nicht existieren.
Ich weiß. Der Rückbau alter Kraftwerke kostet auch. Nur derzeit produzieren Kernkraftwerke für weniger als 5 cent pro KWh und die Photovoltaikanlage auf dem Einfamilienhaus für 50 cent pro KWh.
Nö. Eine zuverlässige, saubere Energiequelle, die rund um die Uhr eine ausreichende Menge an Strom produzieren könnte, ist mir für Deutschland (noch) nicht bekannt. Welche Quellen sollten das denn sein?
Uranabbau findet im großen Umfang in Australien und Nordamerika statt. Bei Energieträgern wie Öl und Gas gibt es jedoch kaum eine Alternative zu Arabien und Russland. Erklärung genug?
Tschernobyl???
Sellafield
Harrisburg
Und zigzehntausend kleinere Zwischenfälle die niemals in irgendwelchen Berichten auftauchen. Die Jährlich passieren türlich weltweit.
logisch betrachtet ist es doch nur eine frage der zeit bis es mal wieder einen gau gibt, von dem problem der entsorgung ganz zu schweigen. und was sind derartig weitreichende folgen z.b. gegen eine finanzkrise? was juckt die ärmsten länder dieser welt aber die folgen von atommüll (umweltverschmutzung)? und da dies alles ein globales problem ist und ein verzicht deutschlands auf atomenergie recht wenig bringt (vor allem wenn rund um unsere grenze ausländische atommeiler stehen) sehe ich leider sehr pessimistisch in die zukunft. wenn man die sache mit gesundem menschenverstand betrachtet, müssen die negativen aspekte der atomenergie doch jedem unendlich größer als die vorteile erscheinen.
trotzdem sehe ich keine unmittelbare lösung für das problem oder habe tolle vorschläge. und unsereins betrachtet sowas auch anders, als diejenigen, die auf grund höherer energiekosten weniger brot kaufen können. ich würde z.b. auch ohne mit der wimper zu zucken das letzte nashorn dieser welt schiessen, wenn ich für den erlös des horns meine familie ein leben lang ernähren könnte.
ich kann leider nicht sagen, ob es nur die macht der atom lobby ist und wir problemlos erneuerbare energien für den selben preis und ohne andere probleme nutzen könnten. in diesem fall hätte ich wohl auch kein problem damit, jedem einzelnen atom fuzzi persönlich paar aufs maul zu haun. das erscheint mir allerdings zu einfach und unreflektiert.
Eine ziemlich erschütternde Doku. Egal ob Russland, USA, Frankreich oder sonstwo: Letzlich gibt es kein Entkommen vor dem hochgiftigen und tödlichen Abfall.
Wer nach Ansicht dieses Films noch glaubt, wir müssten damit weitermachen, den kann ich nicht verstehen.
Da schau ich mir aber lieber 1000000 Windräder an, als so weiterzumachen.
es geht aber weiter, der Wähler hat abgestimmt, also, egal was es kostet, der Dreck, hochsubbvensioniert auf Teufel komm raus,geht weiter in die richtig gute Lottorunde für die Energieakwbetriebe und dagegen werden lächerliche Zuschüsse für Solarstrom aufgeblasen und aufgekündigt, pfffffffffffffffffffffffff ja so ist Demokratie. also nicht heulen sondern wählen, mit den Füßen auf der Straße oder mit dem Stromtarif, sorgsam abgeklopft auf Trittbrettfahrer
Klar, jeder will sauberen Strom - aber keiner will ein Windrad vor der Tür.
Es wäre ja schon mal ein Anfang, wenn jeer Hauseigentümer verpflichtet würde
Solarstrom zu produzieren. Zum Beispiel. Wenn man es richtig ernst meint, kann man aus alternativen Energien ne Menge herausholen, nur will eben keiner bei sich selbst anfangen. Also muss man die Leute dazu zwingen.
Für mich ist das KO-Kriterium, dass bisher niemand vernünftig beantworten kann,
wo wir den Mist den bitte schön endlagern und warum wir auf Jahrtausende die
Umwelt dauerhaft für die nächsten Generation schädigen.
keine ahnung wo du wohnst. aber würdest du 200 meter von biblis entfernt ein häusschen bauen und da deine kinder aufziehen und ihre jugend verbringen lassen? falls ja hast du eine top-alternative zu den nervigen windrädern.
wieso,WAA oder AKW mit Kühlturm oder "Endlager" vor der Tür gefälliger?
Windrad vor der Tür: ich habe 200Meter neben einem Windrad Urlaub mit meinen kleinen Kindern gemacht, es gibt nix beruhigenderes wie ein Windrad oder ein Gebirgsbach nebenan, jess
nix beruhigenderes... kannst dir ja eines in den Garten stellen. Vor ein paar Jahren hättest du damit noch richtig Kohle machen können.
Zum Thema Subventionen - günstigen Strom durch erneuerbare Energien Frau Ypsilanti sind sie es??