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Energiewende durch mehr Atomkraft ?


Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:07 Uhr um 16:07 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Das in der Nähe von Würzburg gelegene AKW Grafenrheinfeld hat nach aktuellen Meldungen seit Monaten massive (vermutlich altersbedingte?) Probleme mit dem Hauptkühlkreislauf. Eine dort offenbar angerissene Leitung würde bei einem Bruch zu einem sehr ernsten Störfall führen. Das zuständige Bundesministerium fordert die Abschaltung des AKWs (wohingen E.ON und die bayrische Atomaufsicht den Schaden verheimlichen wollten):


Ein Vorfall im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld hat Ende vergangenen Jahres im zuständigen Bundesumweltministerium sowie unter Atomkraftexperten für heftige Diskussionen über die Sicherheit des von Eon betriebenen Atommeilers geführt... Der mögliche Riss liegt im Innenbereich des Reaktors im nuklearen Teil der Anlage an einer Leitung, die den Hauptkühlkreislauf mit dem Druckbehälter des Reaktors verbindet. Ein Bruch der Leitung würde zu "schwerem Kühlmittelaustritt" und in der Folge einem in Deutschland so noch nie dagewesenen "Störfall der Stufe 3" führen, so die Meinung von Experten in der Abteilung für Reaktorsicherheit des Bundesumweltministeriums.
...
Eon und die zuständige bayerische Atomaufsicht hatten den Vorfall zunächst als nicht meldepflichtig eingestuft und ihn erst sechs Monate später kurz vor Weihnachten bekannt gegeben. Auch das zuständige Referat des Bundesumweltministeriums hatte erst Monate später von dem Vorgang erfahren und daraufhin eine umgehende Abschaltung des Reaktors gefordert.

http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2011-01/19086406-magazin-eon-drohte-die-zwangsabschaltung-des-akw-grafenrheinfeld-003.htm
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ist doch krass, wie es viele in deutschland interessiert wer z.b. die zukünftige englische prinzessin wird, aber keine sau intessiert sich für die sicherheit der atomkraftwerke. ich weiß nicht, ob viele schon automatisch weghören, wenn es heißt "ja, schonwieder leck im kühlkreislauf" aber das diese informationen vertuscht werden ist mittlerweile völlig offensichtlich. alleine das ist schon ein grund für den atomausstieg.

ist ok, wenn das keinen interessiert. aber dann sollen die nicht alle zeitgleich aus ihrem loch gekrochen kommen und sagen, dass die deutschen atomkraftwerke die sichersten der welt sind. das ist nämlich schlicht gelogen.
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Die Lobbyisten mauscheln schon die nächste Laufzeitverlängerung der Uralt-Reaktoren herbei - und bereiten auf weitere Strompreiserhöhungen vor (nach Gewinnen über 100 Milliarden Euro in den letzten acht Jahren).

Energiekonzerne drängen auf weitere Verländerung der AKW-Laufzeiten

Die Konzerne haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das um durchschnittlich 12 Jahre herausgezögerte Ende der Atomkraft noch einmal verlängert wird. Es gehe darum, die Grundlastkraftwerke nicht als Brücke, sondern als Fundament der Stromversorgung weiterzubetreiben. Unter Grundlast versteht der Vattenfall-Chef Atomkraft und Kohle mit CCS-Technologie. Gleichzeitig macht er die Kunden auf weiter steigende Preise gefasst. Diese müssten Mehrbelastungen für den Ausbau der klimaneutralen Energieversorgung tragen.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34049/1.html
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Die Strategie der CDU/CSU/FDP scheint aufgegangen. Das Interesse der Menschen an der eigenen Sicherheit vor raffgierigen Energiekonzernen hat wieder abgenommen, jetzt kann man ungehemmt weiter mauscheln.

Dabei ist es nach der aktuellen Aussage des ehemaligen Leiters der Atomaufsicht, Wolfgang Renneberg, nicht verantwortbar, Biblis im jetzigen Zustand weiter zu betreiben:


"Es ist meines Erachtens nicht verantwortbar Biblis weiter am Netz zu lassen, ohne das man ganz grundlegende, konzeptionelle Nachrüstungen durchsetzt. Das soll aber nicht passieren. Das, was die Bundesregierung vorgeschlagen hat an Nachrüstungen ist defizitär. Da wird praktisch nichts passieren. Alles das, was durchgreifend an Massnahmen formuliert ist, soll in fünf bis zehn Jahren realisiert sein… Biblis und auch die anderen ganz alten Kraftwerke werden ohne wesentliche Nachrüstungen weiter betrieben werden. Das halte ich nicht für verantwortbar."
http://www.sat1.de/filme_serien/restrisiko/video/ganze-folgen/clip_doku-restrisiko-atomkraft-mit-sicherheit-unsicher-_144919//


Somit ohnehin unzureichende Verbesserungen der Sicherheit müssen nach dem Willen Merkels erst bis 2016 erfolgen:


...Stromanbieter hat bis 2016 Zeit zur Erfüllung neuer Auflagen

Die hessische Opposition mag sich an den Forderungen der Umweltministerin nicht erfreuen. Sowohl Grüne als auch die SPD halten die Erfüllung von lediglich 95 Prozent der Weimar-Auflagen für unzureichend, um einen weiteren Betrieb von Biblis zu erlauben. Sie finden es auch unverständlich, dass die neuen Auflagen von Bundesumweltminister Röttgen (CDU) erst 2015 und 2016 greifen sollen.

http://www.strompreisvergleich-kostenlos.de/blog/135/135_akw-biblis%3A-stromanbieter-muss-auflagen-erfuellen.html


Im Ernstfall wäre die Region auf einen AKW-Unfall nicht vorbereitet. Ein von den Auswirkungen undenkbares Ereignis, dass komplett zu Lasten der betroffenen Bevölkerung ginge.
Nach Aussagen aus der Restrisiko-Doku wäre ein Tschernobyl-ähnliches Ereiegnis in Deutschland nicht zu beherrschen, da man hier - im Gegensatz zu Russland - keine ganze Armee zum Aufbauen eines Sakrophags verheizen kann.


Im Ernstfall hilflos

Notfallpläne für das Atomkraftwerk Biblis sind unzureichend, widersprüchlich, ja gefährlich – Sicherheit ist nicht gegeben – dauerhafte Abschaltung dringend geboten

Während frühere und auch die jetztige Umweltministerin Lucia Puttrich ihre Formel „es gibt keinen Rabatt bei der Sicherheit“ herunterleiern, während auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel betont „Sicherheit geht immer vor“, stellt sich heraus, dass die Sicherheit und die Gesundheit der Menschen in der Umgebung der Atomkraftwerke nicht gewährleistet werden kann.

http://cms.bund-hessen.de/hessen/dokument/201009_Ernstfallanalyse_AKW_Biblis_BUND_Hessen.pdf
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Es steht sogar zweifelsfrei fest, dass die Sicherheit in verschiedenen deutschen AKWs, u.a. Biblis, nicht dem Stand der Technik entspricht. Zusammengenommen mit der aktuellen Aussage des ehemaligen Leiters der Atomaufsicht ("Betrieb von Biblis mit der jetzigen Technik nicht verantwortbar") muss man die Laufzeitverlängerung für Biblis als kriminell ansehen.


Antwort der Bundesregierung (DS 16/1249)
...
Der Bundesregierung ist bekannt, dass die Sicherheitssysteme des Kernkraftwerks Biblis B nicht dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen.
...
Nein, sie gehören nicht zu den weltweit hochmodernsten und sichersten Atomkraftwerken. Sie entsprechen nicht dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik.

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/012/1601249.pdf
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singender_adler schrieb:
Es steht sogar zweifelsfrei fest, dass die Sicherheit in verschiedenen deutschen AKWs, u.a. Biblis, nicht dem Stand der Technik entspricht. Zusammengenommen mit der aktuellen Aussage des ehemaligen Leiters der Atomaufsicht ("Betrieb von Biblis mit der jetzigen Technik nicht verantwortbar") muss man die Laufzeitverlängerung für Biblis als kriminell ansehen.


Antwort der Bundesregierung (DS 16/1249)
...
Der Bundesregierung ist bekannt, dass die Sicherheitssysteme des Kernkraftwerks Biblis B nicht dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen.
...
Nein, sie gehören nicht zu den weltweit hochmodernsten und sichersten Atomkraftwerken. Sie entsprechen nicht dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik.

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/012/1601249.pdf


Biblis laufen zu lassen ist schon seit Jahren eine Art russisch Roulette. Es ist nur eine Frage der Zeit wann da mal ernsthaft was passiert. Aber das interessiert die ganzen Deppen die das unterstützen nicht, da ja bis jetzt das Ding noch net hochgegangen ist und die glauben erst dadran das es gefährlich ist wenn ein GAU passiert ist, nur ist es dann zu spät. Und gerade in Biblis jagt ein Störfall den anderen, das wurde die letzten Jahre des öfteren abgeschaltet weil mal wieder ein Fehler behoben werden musste.

Und wenn man liest das die Bundesregierung von einer Verschlußsache redet, dann weiss man sofort das es stinkt, denn wenn alles korrekt ablaufen würde wäre es keine Verschlußsache.
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singender_adler schrieb:
Die Strategie der CDU/CSU/FDP scheint aufgegangen. Das Interesse der Menschen an der eigenen Sicherheit vor raffgierigen Energiekonzernen hat wieder abgenommen, jetzt kann man ungehemmt weiter mauscheln.




hört sich an wie der aufmacher der zeitung "neues deutschland"  ,-)
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Warum die AKW-Betrieber mit den möglichen Schäden (bei einem Biblis-Super-GAU nach der Prognos-Studie ca. 5 Billionen Euro) ganz cool umgehen (gnadenlose Unterversicherung, Anlagen nicht auf dem Stand der Technik, keine richtigen Evakuierungspläne) wird deutlich, wenn man sich die Strahlenbelastung durch einen Biblis-Unfall anschaut:

Laut Hohmeyer (Prognos-Studie) würde bei einem Biblis-Super-GAU - nahe der Maximalvariante - Radioaktivität in Höhe von 12 Mio Sievert freigesetzt.
3 Millionen Menschen im Rhein-Main-Gebiet würden "besonders hohe" Strahlendosen ausgesetzt:

Prognos-Studie
Biblis-Unfall (DRS Phase B, Wahrscheinlichkeit nach NRC: einmal in 3333 Jahren)

Radioaktivitäts-Freisetzung (Hohmeyer):  12.000.000 Sv (1.200.000.000 rem)
Von "besonders hoher" Strahlung betroffen: 3 Millionen Menschen (Rhein-Main-Gebiet)
http://www.zukunftslobby.de/Tacheles/prognstu.html


Annäherung:

12.000.000 Sv/ 3.000.000 Menschen = 4 Sv/Mensch

Das wird so in der Studie nicht erwähnt - nur die "besonders hohe"-Strahlenbelastung von 3 Mio Menschen...


4 Sv (Sievert) bedeuten:

Von 3 bis 4 Sievert

Sehr schwere Strahlenkrankheit. Symptome wie vorher [Müdigkeit, Erbrechen und Durchfall. Die Blut bildenden Zellen im roten Knochenmark werden geschädigt, ebenso die Zellen des Magen-Darm-Traktes], aber in verstärkter Form. Eine intensivmedizinische Versorgung wird erforderlich. Es käme zu einer Erhöhung der Letalität von ca. 50% nach 4-6 Wochen. Beim Überleben ist später das Krebsrisiko erheblich, möglicherweise bis zu 20%, erhöht.

Von 4 bis 6 Sievert

Extrem schwere Strahlenkrankheit mit schweren Blutungen und einem extrem schlechten Allgemeinbefinden. Bei 6 Sv ist trotz einer intensivmedizinischen Betreuung mit einer Letalität von über 90% zu rechnen.

http://www.atomwaffena-z.info/atomwaffen-glossar/s/s-texte/artikel/770/cc64b06820/index.html


Da es in Deutschland keine Möglichkeit der intensivmedizinischen Versorgung auch nur eines Bruchteils der Betroffenen gäbe (und die notwendigen Blutkonserven (Erys, Leukos, Thrombos, Plasma) fehlten), würden bei einem Biblis Super-GAU im Prognos/DRS Phase B-Szenario offenbar innerhalb von vier Wochen Hundertausende, wenn nicht sogar Millionen, sterben.
Damit hätten sich die Schadensersatzzahlungen für Gesundheit- und Eigentum von selbst minimiert, quasi systemimmanent...
Und so ein - wenn auch kleines (aber Uraltreaktoren, nicht auf dem Stand der Technik...) - Risiko wird von unseren Politikern überflüssigerweise täglich in Kauf genommen...
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singender_adler schrieb:
Warum die AKW-Betrieber mit den möglichen Schäden (bei einem Biblis-Super-GAU nach der Prognos-Studie ca. 5 Billionen Euro) ganz cool umgehen (gnadenlose Unterversicherung


sobald du dich in ein auto setzt, bist du unterversichert, ja: sogar wenn du nur einen schritt auf den bürgersteig machst, bist du unterversichert. jede firma der welt ist (haftpflichttechnisch) unterversichert, angefangen vom hersteller deines fernsehers, der hersteller deines bettes, der hersteller deines fahrrades, der hersteller deiner couch, alle sind sie unterversichert

erschreckend, was? nirgend ist man sicher...  
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arti schrieb:
singender_adler schrieb:
Warum die AKW-Betrieber mit den möglichen Schäden (bei einem Biblis-Super-GAU nach der Prognos-Studie ca. 5 Billionen Euro) ganz cool umgehen (gnadenlose Unterversicherung


sobald du dich in ein auto setzt, bist du unterversichert, ja: sogar wenn du nur einen schritt auf den bürgersteig machst, bist du unterversichert. jede firma der welt ist (haftpflichttechnisch) unterversichert, angefangen vom hersteller deines fernsehers, der hersteller deines bettes, der hersteller deines fahrrades, der hersteller deiner couch, alle sind sie unterversichert

erschreckend, was? nirgend ist man sicher...    


Wobei von deinem Bett oder deiner Couch etc. kein grosser Super-GAU ausgehen kann. Wenn dann beschränkt der sich auf das nähere Umfeld

Auch von der Produkthaftung her sind die Schäden, die z.B. durch versehentlich verwendete Chemikalien entstehen könnten, im Millionen, max. Milliardenbereich und nicht im ungedeckten Gefilde der Billionen...
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Nicht nur Biblis ist unsicher, auch in anderen AKWs wird zugunsten der Betreiber auf eigentlich bereits vor Jahren (Biblis zB 1991) vereinbarte Nachrüstungen verzichtet (die Atomindustrie hat einen Lobbyisten als zuständigen Abteilungsleiter installiert...).


Untragbares Restrisiko?
Wie sicher ist der Atommeiler Neckarwestheim I

http://www.dradio.de/aod/?station=1&broadcast=57971&datum=20110121&playtime=1295607000&fileid=c92ac9c1&sendung=57971&beitrag=1370293&


Sicherheitsrisiko Neckarwestheim I
"Der Vorgang ist nicht nur einfach ein Skandal: Angesichts der von der Bundesregierung durchgesetzten Laufzeitverlängerung von mindestens acht Jahren für das AKW Neckarwestheim I bedeutet der Verzicht auf die geplanten Sicherheitsnachrüstungen ein unverantwortliches Spiel mit dem atomaren Feuer zu Lasten der Menschen in Baden-Württemberg und darüber hinaus",
...
"Niemals hätte Neckarwestheim I ohne Sicherheitsnachrüstungen in die Laufzeitverlängerung gehen dürfen".

http://www.presseportal.de/pm/22521/1752309/deutsche_umwelthilfe_e_v



Beim AKW Grafenrheinfeld wurde nach den Meldungen über Zeichen eines Risses in der Hauptkühlleitung zugunsten des Betreibers E.ON auf eine Abschaltung verzichtet - ein Tabubruch seitens Röttgens und des zuständigen Abteilungsleiters Hennenhöfer (Hennenhöfer hat vor dem Wechsel ins Umweltministerium 6 Jahre für E.ON gearbeitet. Bereits 2009 hiess es zu ihm: "Einen Atom-Lobbyisten, der skrupellos und bewusst alle Risiken ausblendet, an die Spitze der Atomaufsicht zu setzen, ist eine Unverschämtheit", http://lobbypedia.heinlein-support.de/index.php/Gerald_Hennenh%C3%B6fer):


Berlin setzt auf Risiko
Das Umweltministerium lässt den Reaktor in Grafenrheinfeld trotz Auffälligkeit nicht abschalten. Der Betreiber Eon hatte zuvor insistiert: Mit einem Riss nahe dem Reaktorkern habe das unklare Ultraschall-Messergebnis nichts zu tun.

http://www.fr-online.de/politik/berlin-setzt-auf-risiko/-/1472596/6555506/-/index.html
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Wer mal eine kurze Sicherheitsbewertung zum KKW Grafenrheinfeld vom ehemaligen Leiter der Atomaufsicht lesen will:


Sicherheitstechnische Bewertung des Kernkraftwerks Neckarwestheim I (GKN I)
http://www.duh.de/uploads/media/Renneberg_zu_GKN_I_21012011.pdf

u.a.
...gesamtes Sicherheitsdesign veraltet...erhöhtes Risiko, dass Sicherheitssysteme ausfallen...


Frankfurt liegt auch noch so zentral, dass eine Vielzahl von alten AKWs nicht weit entfernt ist (z.B. Biblis 50 km, Grafenrheinfeld 100 km, Philippsburg 100 km, Neckerwestheim 125 km):



Und die Folgen bei einem erheblichen Störfall mit Freisetzung von Radioaktivität wären:

...Tatsächlich geht das Bundesamt für Strahlenschutz selbst davon aus, dass die Freisetzung der Radioaktivität so stark und immens erfolgt, dass die radioaktive „Fahne“ mit dem Wind sich z.B. auf einen bestimmten Sektor konzentriert – sich aber weit über 50-100 km hinaus ausstrecken kann. Dies bedeutet, dass bezogen auf das AKW Biblis der gesamte Raum des Rhein-Main-Gebietes in eine Situation der Evakuierung kommen könnte...
...
...zeigt zudem auf, dass die Bereiche, die gemäß den Strahlenschutzvorschriften eine Evakuierung bedürfen, sich sogar bis über 500 km (!) (entweder bis Berlin und Polen oder bis Köln, Belgien) hinaus erstrecken können. Langfristig umzusiedelnde Gebiete würden sich bis in Entfernungen von 200-300 km erstrecken.

http://cms.bund-hessen.de/hessen/dokument/201009_Ernstfallanalyse_AKW_Biblis_BUND_Hessen.pdf


Die Dinger mit so einem Risiko müssten eigentlich vorgestern schon abgeschaltet worden sein.
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Die Analyse ist natürlich über Neckerwestheim, Grafenrheinfeld ist das mit dem Verdacht auf Riss in der Hauptkühlleitung. Man sieht, Sicherheit wird überall gross geschrieben.
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singender_adler schrieb:

Wobei von deinem Bett oder deiner Couch etc. kein grosser Super-GAU ausgehen kann. Wenn dann beschränkt der sich auf das nähere Umfeld


wobei die gefahr durch fehlerhafte produkte zu sterben ungleich höher ist, als durch einen GAU umzukommen...  
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arti schrieb:
singender_adler schrieb:

Wobei von deinem Bett oder deiner Couch etc. kein grosser Super-GAU ausgehen kann. Wenn dann beschränkt der sich auf das nähere Umfeld


wobei die gefahr durch fehlerhafte produkte zu sterben ungleich höher ist, als durch einen GAU umzukommen...    


wenn du ursache und wirkung gegeneinander aufrechnest gibt es wohl kein produkt, das bei kleiner ursache eine solche wirkung entfalten könnte.
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arti schrieb:
singender_adler schrieb:

Wobei von deinem Bett oder deiner Couch etc. kein grosser Super-GAU ausgehen kann. Wenn dann beschränkt der sich auf das nähere Umfeld


wobei die gefahr durch fehlerhafte produkte zu sterben ungleich höher ist, als durch einen GAU umzukommen...    


als anwohner von biblis unterschreibe ich das nicht...

wenn ich die produkte in meinem haushalt durchgehe, sind da wenig bis keine produkte von denen eine potentiell tödliche gefahr ausgeht.

und selbst wenn ist das kein grund das gegeneinander aufzurechnen.

und der tödliche sturz vom sofa ist ja wohl nicht als der sofa-supergau zu bezeichnen, sondern lediglich als voller anwender
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Grafenrheinfeld-Update:

Nach Ansicht des ehemaligen Leiters der Atomaufsicht ist das Verhalten von Bund und Bayern völlig unverantwortlich:


Möglicher Riss in AKW-Rohr birgt großes Risiko
...
»Ich kenne keinen der Atomaufsicht zur Kenntnis gelangten Fall, in dem eine deutsche Anlage bei einem solchen Befund weiter betrieben worden wäre«, sagte der frühere Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium der Deutschen Presse-Agentur.

Renneberg betonte: »Die bayerische Atomaufsicht hätte den Austausch der Rohrleitung so bald wie möglich veranlassen und das Bundesumweltministerium sofort informieren müssen.« Das habe sie jedoch nicht getan. Stattdessen sei sie nach dem Motto vorgegangen, »es wird schon nicht gefährlich sein«.

»Eine solche Sicherheitsphilosophie ist in der Atomtechnik völlig unverantwortlich«...

http://www.main-netz.de/nachrichten/regionalenachrichten/bayern/art11994,1503606


Politiker und Beamte haben eigentlich einen Eid darauf geschworen, solche Risiken zu vermeiden(http://de.wikipedia.org/wiki/Amtseid#Situation_in_Deutschland). Bei Merkel & Co. heisst der wohl:

Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohl der deutschen Stromkonzerne widme und ihren Nutzen mehre.  :neutral-face
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Interessante Grafik zu Leukämiehäufungen um AKWs. Bei einer Vielzahl werden keine vermehrten Fälle berichtet, allerdings zeigt sich eine Häufung u.a. im Bereich bekannter Dreckschleudern.

[img]http://s3.imgimg.de/uploads/irsnb7d93482png.png [/img]
http://www.ssk.de/de/werke/2008/volltext/KiKK_02_Wichmann_Studie-im-Kontext.pdf
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singender_adler schrieb:
Interessante Grafik zu Leukämiehäufungen um AKWs. Bei einer Vielzahl werden keine vermehrten Fälle berichtet, allerdings zeigt sich eine Häufung u.a. im Bereich bekannter Dreckschleudern.


dein link ist wirklich sehr interessant (obwohl schon bereits bekannt), hier mal das fazit der studie (*)
"Nach dem heutigen Wissensstand kommt Strahlung, die von
Kernkraftwerken im Normalbetrieb ausgeht, als Ursache für die
beobachtete Risikoerhöhung nicht in Betracht.
Jeder Mensch ist in Deutschland einer natürlichen radioaktiven
Strahlung von durchschnittlich etwa 1,4 mSv (ohne Radon) pro
Jahr ausgesetzt. Demgegenüber ist die Belastung in der Nähe
deutscher Kernkraftwerke um einen Faktor von 1000 bis
100000 niedriger."


comare10 studie für/aus UK:
"in der Umgebung von Kernkraftwerken wurde keine
Erhöhung der Häufigkeit von Leukämien im Kindesalter
beobachtet."


evrard für/aus frankreich:

"Das SIR war in keiner der fünf untersuchten
Dosiskategorien signifikant erhöht."


und schlussendlich (IRSN 2008)

"Analyse der verfügbaren Literatur zu Leukämiehäufungen
bei Kindern und jungen Erwachsenen in der Umgebung von 198
kerntechnischen Anlagen aus 10 Ländern (incl. 25 Studien aus 8 Ländern,
die mehrere Anlagen gleichzeitig betrachten).
• weltweit gibt es drei lokale Cluster mit erhöhter Leukämiehäufigkeit im
Kindesalter: In Sellafield, Dounray und um Krümmel
• Für die Mehrzahl der Anlagen wurden keine Erhöhungen berichtet.
• Für eine Reihe von Anlagen wurden die Erhöhungen nicht bestätigt
oder eine mögliche Erhöhung festgestellt
• In mehreren Studien wurden auch andere mögliche Ursachen
untersucht. Auch diese Studien lieferten keine Erklärung für die
beobachteten Cluster."


(*) quelle: http://www.ssk.de/de/werke/2008/volltext/KiKK_02_Wichmann_Studie-im-Kontext.pdf
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arti schrieb:
dein link ist wirklich sehr interessant (obwohl schon bereits bekannt), hier mal das fazit der studie (*)
"Nach dem heutigen Wissensstand kommt Strahlung, die von
Kernkraftwerken im Normalbetrieb ausgeht, als Ursache für die
beobachtete Risikoerhöhung nicht in Betracht.
Jeder Mensch ist in Deutschland einer natürlichen radioaktiven
Strahlung von durchschnittlich etwa 1,4 mSv (ohne Radon) pro
Jahr ausgesetzt. Demgegenüber ist die Belastung in der Nähe
deutscher Kernkraftwerke um einen Faktor von 1000 bis
100000 niedriger."



ei, ei... es geht wieder los

das ist doch nicht das fazit der studie. das ist angeblich der heutige wissensstand, nachdem die studie überflüssig war! warum die autoren der studie dann viel geld in die hand genommen haben, um die studie zu machen, bleibt wohl ihr geheimnis.


das fazit der studie ist, daß es einen negativen abstandstrend gibt, wie die  mit deiner freundlichen rechnerischen hilfe erstellte graphik deutlich zeigt:


so stehts im Link von Singender Adler auf der Seite 24:
KIKK schrieb:

In Deutschland findet man einen Zusammenhang zwischen der
Nähe der Wohnung zu einem Kernkraftwerk und dem Risiko,
dass ein Kind vor seinem fünften Geburtstag an Krebs und
besonders an Leukämie erkrankt.


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