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Sollte man Griechenland helfen [Verschuldungs- und Haftungskrise in der Euro-Zone]

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HeinzGründel schrieb:
Zwischen Skylla und Charybdis

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,817771,00.html


Huch falscher Link...

Augenblick..
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Dirty-Harry schrieb:

Es ist mir unbegreiflich, warum rot7grün dies tun. Informationspflicht wird hier wegen dieser Einseitigkeit eher nicht erfüllt.


Sie begründen es mit "unabsehbaren Folgen für Europa", sollte Griechenland nicht weiter im Euro gehalten werden. Damit haben sie vermutlich Recht, niemand kann zur Zeit die Folgen absehen. Aber das bedeutet nicht, dass wir mit der derzeitigen Strategie besser fahren. Man weiß einfach nicht, was besser ist. Es gibt hier auch keine Mehrheit in die eine oder andere Richtung bei den sog. Experten.

Oder aber man sagt uns nur die halbe Wahrheit.
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wen die 100 Milliarden brauchen ok was ich nur nicht raffe warum deutschland dan knapp 70% zahlt und die andern länder alle zusamen die restlichen 30% das kanns doch net sein

werte sind erfunden aber kommt denke ich mal ganz gut an das geschen ran
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HeinzGründel schrieb:
So jetzt aber.. Ziemlich prickelnd


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,817004,00.html


Auch wenn ich diesem Sinn grdtzl. nicht im geringsten traue, weil er ein einseitiger Populist ist,der auf hohem Niveau argumentiert ,um in der Regel alleine einseitig die Interessen der Wirtschaftsunternehmen ohne Rücksicht auf die Arbeitnehmer zu zementieren und auszuweiten.

Aber hier ? Keine Ahnung-bei der 2. Seite des Beitrages versteh ich noch weniger als Bahnhof- ob die hier beschrieben Bombe wirklich so extrem explosiv ist,wie er es beschriben hat.

Aber wenn ich wenigstens die Richtung dieses Berichtes zw. den Zeilen richtig verstanden hab, geht dies wohl auch etwas in die Vorgabe: Raus mit Griechenland, damit die mächtige Bombe nicht unnötig in Explosionsgefahr gebracht wird . Oder?
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Wenn ich es richtig verstanden habe, kann man es im Grunde darauf herunterbrechen:

Wir leihen den Südländern (+ Irland) Geld, damit sie damit unsere Produkte kaufen. Der Exportsektor wird quasi durch deutsche Banken subventioniert. Als Sicherheit für dieses geliehene Geld sind aber bei der EZB anstatt Investitionsgütern oder sicheren Wertpapieren zunehmend schlechtere Wertpapiere akzeptiert worden, z.B. im Fall Griechenland griechische Staatsanleihen. Diese sind schon jetzt auf dem Markt praktisch nichts mehr werd und sind nur noch durch die Hilfen der anderen Staaten gedeckt. Tritt Griechenland nun aus dem Euro aus, oder bedient es auch einem anderen Grund seine Staatsanleihen nicht mehr, fällt die Sicherheit für die Kredite aus und die EZB hat ein Problem. Entweder schießen dann die an der EZB beteiligten Staaten etwas zu, damit diese Salden ausgeglichen sind, oder es muss noch mehr Geld gedruckt werden.
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Allgemein hätte ich wohl doch noch meine zweite Hälfte meines letzten Beitrags nachschieben soll, statt entfernen. Dazu aber unten mehr ...

seventh_son schrieb:
Wenn ich es richtig verstanden habe, kann man es im Grunde darauf herunterbrechen:

Wir leihen den Südländern (+ Irland) Geld, damit sie damit unsere Produkte kaufen. Der Exportsektor wird quasi durch deutsche Banken subventioniert. Als Sicherheit für dieses geliehene Geld sind aber bei der EZB anstatt Investitionsgütern oder sicheren Wertpapieren zunehmend schlechtere Wertpapiere akzeptiert worden, z.B. im Fall Griechenland griechische Staatsanleihen. Diese sind schon jetzt auf dem Markt praktisch nichts mehr werd und sind nur noch durch die Hilfen der anderen Staaten gedeckt. Tritt Griechenland nun aus dem Euro aus, oder bedient es auch einem anderen Grund seine Staatsanleihen nicht mehr, fällt die Sicherheit für die Kredite aus und die EZB hat ein Problem. Entweder schießen dann die an der EZB beteiligten Staaten etwas zu, damit diese Salden ausgeglichen sind, oder es muss noch mehr Geld gedruckt werden.


Da ich mich schon seit 3 Jahren mehr oder weniger ausgiebig mit beschäftigt habe, auch ein C. Ronaldo wurde Gerüchten zur Folge "verbürgt", genauso wie das Team vom FC Barcelona.

Dirty-Harry schrieb:
HeinzGründel schrieb:
So jetzt aber.. Ziemlich prickelnd


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,817004,00.html


Auch wenn ich diesem Sinn grdtzl. nicht im geringsten traue, weil er ein einseitiger Populist ist,der auf hohem Niveau argumentiert ,um in der Regel alleine einseitig die Interessen der Wirtschaftsunternehmen ohne Rücksicht auf die Arbeitnehmer zu zementieren und auszuweiten.

Aber hier ? Keine Ahnung-bei der 2. Seite des Beitrages versteh ich noch weniger als Bahnhof- ob die hier beschrieben Bombe wirklich so extrem explosiv ist,wie er es beschriben hat.

Aber wenn ich wenigstens die Richtung dieses Berichtes zw. den Zeilen richtig verstanden hab, geht dies wohl auch etwas in die Vorgabe: Raus mit Griechenland, damit die mächtige Bombe nicht unnötig in Explosionsgefahr gebracht wird . Oder?


Erstmal:
Ich bin bei dem Wort Populist immer vorsichtig, weil grundsätzlich jeder einzelnde Mensch(, der in der Öffentlichkeit steht) und nicht unabhängig ist, populistisch agiert. Das trifft auch auf fast jeden einzelnen Gast in den "sogenannten Talk-Shows" zu, wo eben auch aus Kostengründen lediglich Vertreter ohne wirkliche Fachkenntnis sitzen, da diese als Interessensvertreter gratis diese Auftritte als Werbezwecke benutzen. [Daher hasse ich diese Sendungen auch und sehe sie als erhebliches, politisches Steuerelement bestimmter Bevölkerungsschichten an.]

Herr Sinn und einige andere Vertreter der Wirtschaft sind in einigen Punkten gemeinwohl-mäßig bezüglich der deutschen Wirtschaft und dem System orientiert, so kurios das vielleicht klingen mag. Also dem Standbein des deutschen Sozialstaats und haben vor allem einen Überblick. Außerdem nehme ich diesen Herren ab, dass sie aus Überzeugung ihrem Beruf nachgehen und ihren Doktor nicht in irgendwelchen "Laberfächern" gemacht haben.

Bezüglich was Herr Sinn sagt, argumentiert er lediglich gegen den aktuellen Europäisch-Politischen Konsenz. Daher muss man sehen, dass das Wasser bei anderen Standpunkten nicht so heiß ist, wie es scheint. Es ist aber stark an zukünftige Entwicklungen gebunden, eben auch den Risiken die Frau Merkel für Griechenland eingegangen ist. Er ist praktisch einfach nur gegen das Risiko.

Warum ist es nicht so unheimlich, wie es scheint? Weil diese Schulden der PIIGS ohne 'Wenn und Aber' eingetrieben werden müssen, der Weg dorthin ist nur das entscheidende. Mit einer Verschuldung wächst nicht nur die Abhängigkeit, sondern auch die Verpflichtungen etwas zu tun, sonst gibts Russisch-Inkasso. Und die Frage die damit ganz eng einhergeht, wird (Gesamt)Europa als Idee damit erstmal eliminiert? Weil wenn die PIGS alle Mann rausmüssen, ist das ein Eingeständnis dass Nordeuropa durch die ***** und ausufernde Bürokratie beschissen wurde, viel wichtiger jedoch: Die Schulden sind immer noch da. Ohne den Weg Richtung den Vereinigten Staaten von Europa (und auch ein ähnliches Staatengebilde), würden diese Schuldenmassen nur durch anderweitige Konsequenzen bedient werden können. Und diese anderweitigen Konsequenzen würden mehr oder weniger Europa teilen. (Auch ein Erlass dieser Schuldensummen würde definitiv in einer Spaltung Europas resultieren, was etwa die Griechischen Parteien fordern.)

Hierbei wird nur deutlich, dass die Länder um Deutschland herum mehr oder weniger auch Deutschland sind, was wiederrum den Briten und den Russen nicht schmecken würde, genauso wie Südeuropa eigenständig wäre. In der EU geht es selbstverständlich darum, Deutschland unter seinen Möglichkeiten zu halten, weil die EU eine Folge der Siegermächte ist. Gleichzeitig ist die EU in der Globalisierung essentiell für unseren weiteren Wohlstand.

Um das alles in einen Hut zu bekommen, will man absolut keine Abgründe und vor allem keinerlei (Handels)Kriegsgrund. Ich bin deshalb davon überzeugt, dass das auch der einzige Grund war Griechenland aufzunehmen, um damit die Grenzen im Osten abzutrennen. Darum steht da auch eine gewisse Seeflotte. Da die letzte Griechische Elite nur die schönen DM, ääh Euromünzen gesehen hat, haben sie sich schön bereichert.

Im Endeffekt wird deshalb auch gerade die Schlacht in Griechenland gewonnen oder verloren. Das wichtige ist, dass wir uns (als Deutsche/Mitteleuropäer) da durchsetzen, damit das Land so gebaut wird, wie es für Europa wichtig ist und die griechische Bevölkerung mitnimmt. Dazu sind dortige Nazi-Vergleiche kontraproduktiv, genauso wie eine zu steife Griechische Mentalität.

Herr Sinn bezweifelt genau das Durchsetzen stark und will sich mehr auf "uns" verlassen, um die selben Schritte von vorne, mit geringerem Risiko unter Eigenregie und Eigenverantwortung durchzuziehen. Ergo, den Euro neu aufsetzen oder so aufsetzen, wie es die Kritiker (darunter auch weite Teile der Bevölkerung) haben wollten. Er misstraut da vor allem den dort vertretenen linken Parteien, aber sieht auch die Gefahr einer nicht vorhandenen klaren Linie, wenn sozialistisch angehauchte Parteien in Deutschland und Frankreich an die Macht kommen. Denn ich sehe in Deutschland, auch Frankreich, immer mehr Tendenzen von sozialem Nationalismus, links und rechts, der auch Unruhe reinbringt.

Mehr oder weniger, hat Europa auch nur einen, vielleicht 2 Schüsse frei, um nicht hinter den Pazifik und die USA zurückzufallen, vor allem auch wegen zukünftiger Probleme (wie Demographie etc.). Die USA stehen königlich da, Deutschland+50 Millionen Einwohner auch, Rest Europas ... träumt vielleicht davon.
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seventh_son schrieb:
Wenn ich es richtig verstanden habe, kann man es im Grunde darauf herunterbrechen:

Wir leihen den Südländern (+ Irland) Geld, damit sie damit unsere Produkte kaufen. Der Exportsektor wird quasi durch deutsche Banken subventioniert. Als Sicherheit für dieses geliehene Geld sind aber bei der EZB anstatt Investitionsgütern oder sicheren Wertpapieren zunehmend schlechtere Wertpapiere akzeptiert worden, z.B. im Fall Griechenland griechische Staatsanleihen. Diese sind schon jetzt auf dem Markt praktisch nichts mehr werd und sind nur noch durch die Hilfen der anderen Staaten gedeckt. Tritt Griechenland nun aus dem Euro aus, oder bedient es auch einem anderen Grund seine Staatsanleihen nicht mehr, fällt die Sicherheit für die Kredite aus und die EZB hat ein Problem. Entweder schießen dann die an der EZB beteiligten Staaten etwas zu, damit diese Salden ausgeglichen sind, oder es muss noch mehr Geld gedruckt werden.


Vergessen habe ich hier zwei Punkte:
1. Ist damit nicht das Handelsbilanzdefizit gemeint, sondern praktisch die Finanzierung dessen.
2. Wird durch dieses System effektiv Inflation verursacht, entgegen reinem Aufkaufen von Staatsanleihen im Falle des Sparens.

Hierbei wird jedoch deutlich, dass die sogenannten Ökonomen innerhalb der Grünen als auch der Roten effektiv mehrere Punkte ab 2008 übersehen haben, die sie für ihre politischen Ziele und Stellungnahmen benutzt haben. Ohne die jetzige Regierung wären stünden wir jedenfalls himmelweit in der Scheisse und hätten eine extremere Inflation als GB und die USA.

Die Lage ist soweit definitiv auswegslos, solange wir an EU und Euro in der Form und Fassung festhalten wollen. Betrachten wir die Kosten, die wie bei allem im Leben eine entscheidende Rolle spielen, sind die Lösungswege das möglichst günstig (aber mit versteckten Kosten) auf die Reihe zu bekommen, in der Vergangenheit noch vielfältiger gewesen. Entscheidend ist, wie tragbar das ganze für die europäische Bevölkerung ist.

Irrsinnig (wenn auch moralisch richtig) sind meiner Meinung Volksabstimmungen, ob man überhaupt die Vereinigten Staaten von Europa will. Wie man sie will (Weg von sinnloser Bürokratie, Frage ob Zentralstaat oder nicht Föderaler Staat, hin zu einer freien und sozialen Marktwirtschaft). Andersherum dürfen wir uns aber nicht leisten, in die Schuldenunion zu gehen, noch die jetzige planwirtschaftliche Seite weiterhin unterstützen.

Sinn hat die Befürchtung, dass man Europa eben nicht geregelt bekommt und will deshalb lieber alles von Deutschland aus bauen. Genauso wie auch ein Hans Olaf Henkel eher vom Nordeuro und ausgehensweise Deutschlands spricht. Genauso weshalb die Briten das ganze höchst skeptisch sehen.
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Sie  sagt die Unwahrheit wenn sie den Mund aufmacht.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ausweitung-des-esm-merkel-denkt-um-mehr-geld-fuer-euro-rettungsschirm-1.1297097

Ok. Nur, warum läßt die sogenannte Opposition in diesem Land ihr sowas durchgehen?


Und eine Frage hätte ich noch. Der Antrag auf Durchwinken  des griechischen Rettungsschirms  hatte über 700 Seiten. Wer hat das gelesen? Man sollte doch mal bei seinem örtlichen Bundestagsabgeordneten nachfragen
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HeinzGründel schrieb:
Sie  sagt die Unwahrheit wenn sie den Mund aufmacht.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ausweitung-des-esm-merkel-denkt-um-mehr-geld-fuer-euro-rettungsschirm-1.1297097

Ok. Nur, warum läßt die sogenannte Opposition in diesem Land ihr sowas durchgehen?


Und eine Frage hätte ich noch. Der Antrag auf Durchwinken  des griechischen Rettungsschirms  hatte über 700 Seiten. Wer hat das gelesen? Man sollte doch mal bei seinem örtlichen Bundestagsabgeordneten nachfragen


welche opposition?

und natürlich haben die das alle gelesen, sonst könnten sie ja nicht nach ihrem gewissen entscheiden.  
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um mal die zahlen in relation zu setzen:

die brd haftet ca mit dem haushalt eines jahres. beim pokern nennt man das "all in"...

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HeinzGründel schrieb:
Sie  sagt die Unwahrheit wenn sie den Mund aufmacht.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ausweitung-des-esm-merkel-denkt-um-mehr-geld-fuer-euro-rettungsschirm-1.1297097

Ok. Nur, warum läßt die sogenannte Opposition in diesem Land ihr sowas durchgehen?


Und eine Frage hätte ich noch. Der Antrag auf Durchwinken  des griechischen Rettungsschirms  hatte über 700 Seiten. Wer hat das gelesen? Man sollte doch mal bei seinem örtlichen Bundestagsabgeordneten nachfragen


Niemand hat das gelesen. Es handelt sich hier um ein Thema, bei dem es einfach kein klares Pro und Contra gibt. Niemand weiß, was am Besten getan werden sollte und was passiert, wenn dieses oder jenes nicht getan wird. Wenn selbst die sog. Experten keine klaren Aussagen treffen können, wie geht's da dem Normalo-Abgeordneten, der unter der Woche die örtliche Molkerei oder Schlosserei besucht und sich vermutlich nicht mal mit Wirtschaftspolitik beschäftigt?

Das ganze ist natürlich eine Farce. Es muss eben abgestimmt werden weil "irgendwas" getan werden muss. Die Regierung wurstelt und der Rest vom Bundestag zuckt halt die Schultern.

Ich sehe das mittlerweile fatalistisch. Wenn wir wirklich in die Situation kommen sollten, dass diese ganzen Bürgschaften fällig werden, ist das sowieso nicht zu bezahlen. Außer wir verkaufen halb Deutschland an die Chinesen. Wir bürgen mit Geld, was gar nicht vorhanden ist. Und wenn ganz Europa pleite ist, wird Deutschland den Karren eh nicht aus dem Dreck ziehen können. Bevor gezahlt wird, wird es also zu immensen Umwälzungen kommen und dann sind die Milliarden schnell nicht mehr das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind.

Alles was dort zur Zeit beschlossen wird dient zur psychologischen Beruhigung der Anleger, die ihr (privates) Geld nicht verlieren wollen und nicht in einem globalen Maßstab denken.
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Aktuell ist zumindestens nur jede Erhöhungankündigung kritisch zu sehen. Vielleicht weiß da die ein oder andere Spitze mehr und kann den Nichttransparenten-Bereich halbwegs beurteilen.

Es ist wirklich schwierig, da weiterhin vollkommene Unklarheit herrscht, was genau passiert. Das Überraschungsei ist vor allem das Ergebnis aus der März-Anleihe. Da die Chancen auf einen "default" meines Wissens stetig steigen, zur anderen Seite die Politik(, die die Griechenlandscheisse zu verantworten hat) sich eigentlich gar nichts erlauben darf, als einfach nur alles daran zu setzen, dass der Status quo gehalten wird. Und wenn die nun abermals an den Statistiken rumpfuschen, die Auslösung des CAC halte ich für gefährlich. Lieber nur <89% der Leute beim Schuldenschnitt dabei, und ausgewiesen 90% anstatt den "default" auszulösen.

Fest steht, dass wir unbedingt eine Bewegung "Pro-Vereinigte Staaten von Europa" in vielen Ländern brauchen, statt "Ich heul rum-Esoterik-Occupy Wall Street". Wir befinden uns aktuell in einer ganz gefährlichen (sozialistischen, undemokratischen) Schuldenunion, wo Politik und Wirtschaft demnächst gefährlich oft Hand in Hand gehen müssten, damit wir von einer Währungsreform wegkommen.
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S-G-Eintracht schrieb:
Da die Chancen auf einen "default" meines Wissens stetig steigen, zur anderen Seite die Politik(, die die Griechenlandscheisse zu verantworten hat) sich eigentlich gar nichts erlauben darf, als einfach nur alles daran zu setzen, dass der Status quo gehalten wird. Und wenn die nun abermals an den Statistiken rumpfuschen, die Auslösung des CAC halte ich für gefährlich. Lieber nur <89% der Leute beim Schuldenschnitt dabei, und ausgewiesen 90% anstatt den "default" auszulösen.


Die Hedgefonds sind fein raus. Wenn sie nicht zustimmen, und dennoch >= 90% erreicht werden, findet der Schuldenschnitt ohne sie statt und sie bekommen den vollen Wert ihrer Anleihe, die sie vormals von den (am Schuldenschnitt teilnehmenden) Banken oft zu Discountpreisen erworben haben. Die Teilnehmer des Schuldenschnitts würden somit die Unwilligen finanzieren.
Werden <90% erreicht, greifen sehr wahrscheinlich die CDS und die Hedgefonds bekommen ihre Ausfälle bezahlt...

S-G-Eintracht schrieb:

Fest steht, dass wir unbedingt eine Bewegung "Pro-Vereinigte Staaten von Europa" in vielen Ländern brauchen, statt "Ich heul rum-Esoterik-Occupy Wall Street".


Das Gegenteil ist der Fall, sowohl in den Geber- als auch den Nehmer-Ländern. Ein Aufflammen des Nationalismus und das Suchen nach Sündenböcken außerhalb der eigenen Nation.
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seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:
Da die Chancen auf einen "default" meines Wissens stetig steigen, zur anderen Seite die Politik(, die die Griechenlandscheisse zu verantworten hat) sich eigentlich gar nichts erlauben darf, als einfach nur alles daran zu setzen, dass der Status quo gehalten wird. Und wenn die nun abermals an den Statistiken rumpfuschen, die Auslösung des CAC halte ich für gefährlich. Lieber nur <89% der Leute beim Schuldenschnitt dabei, und ausgewiesen 90% anstatt den "default" auszulösen.


Die Hedgefonds sind fein raus. Wenn sie nicht zustimmen, und dennoch >= 90% erreicht werden, findet der Schuldenschnitt ohne sie statt und sie bekommen den vollen Wert ihrer Anleihe, die sie vormals von den (am Schuldenschnitt teilnehmenden) Banken oft zu Discountpreisen erworben haben. Die Teilnehmer des Schuldenschnitts würden somit die Unwilligen finanzieren.
Werden <90% erreicht, greifen sehr wahrscheinlich die CDS und die Hedgefonds bekommen ihre Ausfälle bezahlt...


Genau. Aber die Hedgies haben ja nach Aussagen von Offiziellen etwas über 20% der Anleihen und wollen Klagen. Ich würde lieber nicht die CDS auslösen, wobei das im Falle Griechenlands als kleines Testsubjekt für die restliche Welt (Staatsschuldenblase) zumindestens schonmal die reelle Wirkung zeigen würde. Schwierige Zwickmühle auch für die Politik.

Aber es bleibt spannend

seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

Fest steht, dass wir unbedingt eine Bewegung "Pro-Vereinigte Staaten von Europa" in vielen Ländern brauchen, statt "Ich heul rum-Esoterik-Occupy Wall Street".


Das Gegenteil ist der Fall, sowohl in den Geber- als auch den Nehmer-Ländern. Ein Aufflammen des Nationalismus und das Suchen nach Sündenböcken außerhalb der eigenen Nation.


Darum brauchen wir eine Gegenbewegung, statt nur staunend zuzuschauen.
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Zumindestens nach jetzigem Standpunkt, final wird man es ja erst am 20.3 (fortführend) merken, sind die in den Massenmedien, nach Panik "alternativer Medien", hochgepushten CDS (zumindestens für den Fall Griechenlands) wohl halb so dramatisch.

Griechenland ist mitlerweile formal wirtschaftlich ein Dritt-Welt-Land. Das ist einfach die Tatsache, aber nun nochmal bestätigt worden.

Zu den Targetkrediten ist auch etwas mehr "Licht" in den Schatten gekommen. (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/f-a-z-gastbeitrag-bundesbank-geht-im-targetstreit-in-die-offensive-11682060.html) So wie es also aussieht, wurde damit nicht ausschließlich das Handelsbilanzdefizit finanziert, sondern auch andere Ausgabenposten. Wer auch immer da versucht, uns zu bescheissen, spielt erheblich mit dem Ansehen.

Ansonsten kann man den Thread wohl bald umbenennen, weil Griechenland, vor Erst, leise abgehakt ist. Europa aka Deutschland+Konsorten halten weiterhin den Druck auf die anderen Länder aufrecht (Portugal & Spanien). Das ist extrem wichtig, weil der Markt aktuell nicht mehr so stark die Länder zu den Reformen zwingt.

Wenn in Frankreich die Sozialisten an die Macht kommen und sich nicht kooperativ gegenüber den nötigen Reformen verhalten, dann wird der bisher eingeschlagene Weg auf die Kernprobe gestellt. Frankreich ist (mit Italien über eine andere Weise) meiner Meinung der Kernpunkt, wohin Europa wirklich geht bzw. gehen kann. Wenn das in einer Blockade endet, wie in den USA, wo die Partei des einfachen Mannes + der Megakonzerne rund um Rohstoffe die liberalen Lösungswege zerschießt, sehe ich Europa weiterhin in zwei Fronten verfallen und Frankreich Richtung Spanien steuern. Deutschland wird weiterhin in einer erpressbaren Position gehalten werden. Glücklicherweise wurden wir in den letzten Jahren globalisiert und durch Schröder auch etwas Richtung "dreckiges, korruptes Russland" gezogen. Damit dürften wir zumindestens weiterhin unseren Lebensstandard halten können, genauso wie die hart arbeitenden Osteuropäer.

Ich glaube nur, die meisten haben in Europa das Träumen immer noch nicht aufgehört, sonst wäre der Linksruck nicht zu erlären. Und damit schwebt der Euro weiterhin in der Gefahr, der für Deutschland in jeglicher Beziehung "teuer" ist.

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Was eine verdammte "Ehe"-Krise, die sich über Jahre hinweg noch ziehen wird. Hoffentlich keine teure Scheidung und Alimente...
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Der Kapitalismus funktioniert  DOCH


Ich als Mensch komme da nicht mit, zum wiederholten Male.

12.04.2012
der
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,827142,00.html berichtet

Trotz Schuldenkrise
Griechische Notenbank schüttet Millionen an Aktionäre aus


"Der Geldsegen ist erstaunlich, weil nicht nur der griechische Staat, sondern auch die Notenbank des Landes am Tropf der übrigen Euro-Länder hängen. Über das Zahlungssystem Target2 hat sich die Bank of Greece bis Ende 2011 mit mehr als hundert Milliarden Euro bei den Notenbanken der 16 übrigen Euro-Länder verschuldet."
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Ffm60ziger schrieb:
Der Kapitalismus funktioniert  DOCH


Ich als Mensch komme da nicht mit, zum wiederholten Male.

12.04.2012
der
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,827142,00.html berichtet

Trotz Schuldenkrise
Griechische Notenbank schüttet Millionen an Aktionäre aus


"Der Geldsegen ist erstaunlich, weil nicht nur der griechische Staat, sondern auch die Notenbank des Landes am Tropf der übrigen Euro-Länder hängen. Über das Zahlungssystem Target2 hat sich die Bank of Greece bis Ende 2011 mit mehr als hundert Milliarden Euro bei den Notenbanken der 16 übrigen Euro-Länder verschuldet."


Unspektakulär, da der Weg bereits jetzt beschritten wurde. Wir haben aktuell den Länderfinanzausgleich für Europa, die Bologna-Reform ist fortgeschritten, der Binnenmarkt vorhanden und die Fiskalunion schon da. Fraglich sind nur noch, wie weit und wie schnell das weitergeht und ob es Rückzahlungsmöglichkeiten geben soll.

Wir sind vor einem amerikanischen Staatsmodell(, wo ja Washington zwar zentrale Hauptstadt ist,) trotzdem weiterhin entfernt, da wir uns europäisch eher in einen "französischen Zentral/Einheitsstaat" bewegen. Aber gerade da sollten wir Deutschen uns durchsetzen und vor allem auch die Finanzierungsgrundlagen a la Target2 klären, damit die Länder eben untereinander weiterhin gut wirtschaften müssen und nicht alles am Tropf der Nordländer hängt.

Ich hoffe, dass die EZB jetzt die Anleihen aufkäuft, in Deutschland die Löhne steigen und vor allem den DAX stabilisiert, denn der darf keinesfalls nochmal so "billig" werden. Vielleicht erwischt es noch Portugal und die dortigen Gläubiger, aber der Rest kommt normal durch.

Inflation durch Gelddrucken droht nicht. Inflation kommt in Deutschland höchstens durch Lohnsteigerungen zustande, die Rohstoffpreise werden sinken, wenn der Euro nochmal steigt. In Griechenland genau das Gegenteil, Deflation und Arbeitslosigkeit bei Preissteigerungen auf Importgüter - hier muss nachhaltig aufgebaut werden und aus der Bevölkerung der Elan kommen. Ich hoffe, dass die Leute hierher strömen und wir Zuwanderung haben. Die Banken können sich günstig refinanzieren und gleichzeitig ihr Eigenkapital erhöhen, nur sind die Staatsanleihen der PIGS ebenfalls eigenkapitalpflichtig.

Schauen wir mal, ob wir nochmal irgendwie in wirkliche Bedrängnis kommen, es irgendeine Hiobsbotschaft noch gibt, aber ansonsten haben alle Beteiligten so ziemlich alles richtig gemacht, sind mit Augenmerk und Herantasten vorgegangen. Schade, dass unsere Staatsbanken zuviel Müll gehabt haben.
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Also nachdem die Griechen ja Rechts- und Linksradikalismus gewählt haben und die gemäßigten Parteien der Mitte keine Mehrheiten fanden, muss dort nun die Linke Ecke zeigen, ob sie sich der weiteren Reformen und Ausgabenkürzungen annehmen kann oder will. Der Wählerauftrag scheint weiterhin auch Recht interpretationswürdig zu sein.

Obwohl Bereitschaft aus dem Norden und der EU vorhanden ist, Geld praktisch "kostenlos" hinunterzuüberweisen, [nachdem vor allem WIR durch den Schuldenschnitt bereits enteignet wurden und die Private Wirtschaft ohnehin Abschreibungen vornehmen musste] fehlt weiterhin die Basis und eine Bewegung, die da sagt: "Wir packen das jetzt an."

Das zeigen leider weiterhin auch die Wahlergebnisse. Man darf es nicht mit Deutschland damals vergleichen, aber von einem europäischen Staat darf man immer noch weit mehr erwarten. Mir kommt es so vor, als erwarte man immer noch irgendwie ein Wunder und das Zeus persönlich ihr soziales und existenzielles Niveau komplett absichert.

Noch gebe ich Griechenland nicht auf, aber die wollen scheinbar ein Dritte Welt Land werden. Bedeutet weitere finanzielle Abschreibungen bei uns, aber irgendwann wenigstens Ruhe.
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S-G-Eintracht schrieb:
Also nachdem die Griechen ja Rechts- und Linksradikalismus gewählt haben und die gemäßigten Parteien der Mitte keine Mehrheiten fanden, muss dort nun die Linke Ecke zeigen, ob sie sich der weiteren Reformen und Ausgabenkürzungen annehmen kann oder will. Der Wählerauftrag scheint weiterhin auch Recht interpretationswürdig zu sein.

Obwohl Bereitschaft aus dem Norden und der EU vorhanden ist, Geld praktisch "kostenlos" hinunterzuüberweisen, [nachdem vor allem WIR durch den Schuldenschnitt bereits enteignet wurden und die Private Wirtschaft ohnehin Abschreibungen vornehmen musste] fehlt weiterhin die Basis und eine Bewegung, die da sagt: "Wir packen das jetzt an."

Das zeigen leider weiterhin auch die Wahlergebnisse. Man darf es nicht mit Deutschland damals vergleichen, aber von einem europäischen Staat darf man immer noch weit mehr erwarten. Mir kommt es so vor, als erwarte man immer noch irgendwie ein Wunder und das Zeus persönlich ihr soziales und existenzielles Niveau komplett absichert.

Noch gebe ich Griechenland nicht auf, aber die wollen scheinbar ein Dritte Welt Land werden. Bedeutet weitere finanzielle Abschreibungen bei uns, aber irgendwann wenigstens Ruhe.


Ist natürlich nicht weiterführend. Trotzdem möchte ich meine Eindrücke aufzeigen:

2 Wochen Kreta in der Vorsaison. Keine Industrie , Olivenplantagen , Orangen und Tourismus...... und dann les ich im Reiseführer, daß Kreta die Hochburg der Wirtschaft in Griechenland sei............ ich hab mich bei meinen zahlreichen Ausflugsfahrten  schon gefragt wo, dies sein soll.

Benzin kostet dort 1 Euro, aber nur in meinem älteren Reiseführer.

Der aktuele Preis dort liegt zw. 1, 95-2 Euro der Liter Benzin!! (Auf dem Festland soll er bei 1,75 liegen)

Dafür wirkt die Entsorgung älterer Autos günstig.. sie stehen gelegentlich am Straßenrand.....oder sind in den wilden Berglandschaften abgestellt.

Die Griechen , die mir insgesamt von ihrer Mentalität gefallen haben, wirken mitunter richtig gefrustet was ihre Situation betrifft.

Wiederholt wird mir zumindest berichtet, daß man in Griechenland über Jahre aus dem Vollen geschöpft habe und nun vor dem Nichts stehe........

Ein Kellner unseres Hotels berichtet mir, daß sein Vater (im Beruf Ingenieur gewesen sei)eine Rentenkürzung seiner ursprünglichen Rente von gut über 2200 Euro auf 12 oo Euro hinnehmen mußte...... Da ich genau hinhöre (mit meinem Schulenglisch von 1895   )höre ich dabei auch, daß der Vater diese Rente nach nur 30 jahren berufl. Tätigkeit erhalten hat.

Die Situation der Kürzungen in Griechenland bedauernd,erklärte ich meinem Gegenüber, daß in Deutschland die  Durchschnittsrente bei knapp 1000 Euro liege und die Kluft zw. Arm und Reich leider auch bei uns nicht eben besser werde.

Als ich ihm erklärte, daß wir künftig bis 67 Jahren arbeiten müßen, hat er spontan einen lt.Schrei der Überraschung und Verwunderung ausgestossen..........

Der nette Mensch, der stellvertretend für viele seiner beruflichen Art stehen dürfte, erkärte mir sein karges Leben:

6 Monate im Jahr arbeitet er. Die übrige Zeit erhält er eine staatliche Unterstützung von mtl. 400 Euro.Davon benötige er 350 für die WHG. Von den verbleibenden 50 Euro könne er nicht existieren, weshalb er sich in der 6 monatigen Arbeitszeit etwas zurücklegen müße(zur Info: Lebensmittel sind dort in etwa so teuer ,wie bei uns... Benzinpreise auf kreta- siehe oben)

Besonder geschockt hat mich auf Kreta häufig die Lebnsqualität vieler alter Menschen

Keine Ahnung ob dies immer schon so wahr, ich hab fast nur Engländer ,aber die in der Relation  im überragenden Anteil( in unserem Hotel ca 98 %)angetroffen.

Ach ja: Bei einem Ausflug in einen kleinen Ort an der Südküste hatte ich ein nettes Gespräch mit einer dort seit 20  Jahren lebenden Deutschen. Mitte 40, mit einem Griechen verheiratet, 2 Kinder und ein für unsere Verhältnisse eigenartiges Jeansgeschäft betreibt .

sie beklagte ihre sehr gering gewordenen finanz. Verhältnisse überzeugend. Insbesondere zeigte sie mir auf, daß die Deutschen Touristen Kreta wegen der Entwicklung massiv meiden würden gegenüber früher..............

Sehr nette Menschen dort, mit einer für uns Deutschen aber auch ungewohnt lockeren und pragmatischen  Mentalität in vielen Beziehungen(aber mir gefällt die )

Z.B. Müllberge und ungepflegte Dinge ohne Ende ,wurden allerdings in der 2 Ferienwoche wegen der anstehenden Saison -also kurz vor der Angst- beseitigt, dies wirkte im Gesamtbild irgendwie symptomat. auf mich.Das Bild Kretas ist im April ist nach meiner Einschätzung schon "etwas"anders ,als in der Saison (solche Müllberge und einige andere Dinge waren mir neu... aber wie gesagt , schlagartig  wurde man aktiv und hat es geändert)

Mein ungutes Gefühl bezüglich der unsicheren Zukunft der netten und sehr angenehmen Griechen hat sich nach meinem ersten Griechenlandurlaub nicht gebessert.

Oliven und einige Monate Tourismus ....... erscheinen mir insgesamt nicht ausreichend(aber natürlich kann ich dies nicht mal im Ansatz beurteilen)

Unser Trinkgeld für die netten Bedinungen im Hotel sind wir bei einigen Angestellten , mit denen wir ein etwas herzlicheres Verhältnis hatten,kaum und wirklich schwer los geworden : " Nein, daß nehmen wir erst, wenn sie nächstes Jahr wiederkommen ........."

Ungewohnte Aussagen und Eindrücke, die ebenso wie die gesamte Entwicklung in Griechenland Nachdenklichkeit und  bei uns auslösten...............


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