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Sollte man Griechenland helfen [Verschuldungs- und Haftungskrise in der Euro-Zone]

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Dirty-Harry schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:
Also nachdem die Griechen ja Rechts- und Linksradikalismus gewählt haben und die gemäßigten Parteien der Mitte keine Mehrheiten fanden, muss dort nun die Linke Ecke zeigen, ob sie sich der weiteren Reformen und Ausgabenkürzungen annehmen kann oder will. Der Wählerauftrag scheint weiterhin auch Recht interpretationswürdig zu sein.

Obwohl Bereitschaft aus dem Norden und der EU vorhanden ist, Geld praktisch "kostenlos" hinunterzuüberweisen, [nachdem vor allem WIR durch den Schuldenschnitt bereits enteignet wurden und die Private Wirtschaft ohnehin Abschreibungen vornehmen musste] fehlt weiterhin die Basis und eine Bewegung, die da sagt: "Wir packen das jetzt an."

Das zeigen leider weiterhin auch die Wahlergebnisse. Man darf es nicht mit Deutschland damals vergleichen, aber von einem europäischen Staat darf man immer noch weit mehr erwarten. Mir kommt es so vor, als erwarte man immer noch irgendwie ein Wunder und das Zeus persönlich ihr soziales und existenzielles Niveau komplett absichert.

Noch gebe ich Griechenland nicht auf, aber die wollen scheinbar ein Dritte Welt Land werden. Bedeutet weitere finanzielle Abschreibungen bei uns, aber irgendwann wenigstens Ruhe.


Ist natürlich nicht weiterführend. Trotzdem möchte ich meine Eindrücke aufzeigen:

2 Wochen Kreta in der Vorsaison. Keine Industrie , Olivenplantagen , Orangen und Tourismus...... und dann les ich im Reiseführer, daß Kreta die Hochburg der Wirtschaft in Griechenland sei............ ich hab mich bei meinen zahlreichen Ausflugsfahrten  schon gefragt wo, dies sein soll.

Benzin kostet dort 1 Euro, aber nur in meinem älteren Reiseführer.

Der aktuele Preis dort liegt zw. 1, 95-2 Euro der Liter Benzin!! (Auf dem Festland soll er bei 1,75 liegen)

Dafür wirkt die Entsorgung älterer Autos günstig.. sie stehen gelegentlich am Straßenrand.....oder sind in den wilden Berglandschaften abgestellt.

Die Griechen , die mir insgesamt von ihrer Mentalität gefallen haben, wirken mitunter richtig gefrustet was ihre Situation betrifft.

Wiederholt wird mir zumindest berichtet, daß man in Griechenland über Jahre aus dem Vollen geschöpft habe und nun vor dem Nichts stehe........

Ein Kellner unseres Hotels berichtet mir, daß sein Vater (im Beruf Ingenieur gewesen sei)eine Rentenkürzung seiner ursprünglichen Rente von gut über 2200 Euro auf 12 oo Euro hinnehmen mußte...... Da ich genau hinhöre (mit meinem Schulenglisch von 1895   )höre ich dabei auch, daß der Vater diese Rente nach nur 30 jahren berufl. Tätigkeit erhalten hat.

Die Situation der Kürzungen in Griechenland bedauernd,erklärte ich meinem Gegenüber, daß in Deutschland die  Durchschnittsrente bei knapp 1000 Euro liege und die Kluft zw. Arm und Reich leider auch bei uns nicht eben besser werde.

Als ich ihm erklärte, daß wir künftig bis 67 Jahren arbeiten müßen, hat er spontan einen lt.Schrei der Überraschung und Verwunderung ausgestossen..........

Der nette Mensch, der stellvertretend für viele seiner beruflichen Art stehen dürfte, erkärte mir sein karges Leben:

6 Monate im Jahr arbeitet er. Die übrige Zeit erhält er eine staatliche Unterstützung von mtl. 400 Euro.Davon benötige er 350 für die WHG. Von den verbleibenden 50 Euro könne er nicht existieren, weshalb er sich in der 6 monatigen Arbeitszeit etwas zurücklegen müße(zur Info: Lebensmittel sind dort in etwa so teuer ,wie bei uns... Benzinpreise auf kreta- siehe oben)

Besonder geschockt hat mich auf Kreta häufig die Lebnsqualität vieler alter Menschen

Keine Ahnung ob dies immer schon so wahr, ich hab fast nur Engländer ,aber die in der Relation  im überragenden Anteil( in unserem Hotel ca 98 %)angetroffen.

Ach ja: Bei einem Ausflug in einen kleinen Ort an der Südküste hatte ich ein nettes Gespräch mit einer dort seit 20  Jahren lebenden Deutschen. Mitte 40, mit einem Griechen verheiratet, 2 Kinder und ein für unsere Verhältnisse eigenartiges Jeansgeschäft betreibt .

sie beklagte ihre sehr gering gewordenen finanz. Verhältnisse überzeugend. Insbesondere zeigte sie mir auf, daß die Deutschen Touristen Kreta wegen der Entwicklung massiv meiden würden gegenüber früher..............

Sehr nette Menschen dort, mit einer für uns Deutschen aber auch ungewohnt lockeren und pragmatischen  Mentalität in vielen Beziehungen(aber mir gefällt die )

Z.B. Müllberge und ungepflegte Dinge ohne Ende ,wurden allerdings in der 2 Ferienwoche wegen der anstehenden Saison -also kurz vor der Angst- beseitigt, dies wirkte im Gesamtbild irgendwie symptomat. auf mich.Das Bild Kretas ist im April ist nach meiner Einschätzung schon "etwas"anders ,als in der Saison (solche Müllberge und einige andere Dinge waren mir neu... aber wie gesagt , schlagartig  wurde man aktiv und hat es geändert)

Mein ungutes Gefühl bezüglich der unsicheren Zukunft der netten und sehr angenehmen Griechen hat sich nach meinem ersten Griechenlandurlaub nicht gebessert.

Oliven und einige Monate Tourismus ....... erscheinen mir insgesamt nicht ausreichend(aber natürlich kann ich dies nicht mal im Ansatz beurteilen)

Unser Trinkgeld für die netten Bedinungen im Hotel sind wir bei einigen Angestellten , mit denen wir ein etwas herzlicheres Verhältnis hatten,kaum und wirklich schwer los geworden : " Nein, daß nehmen wir erst, wenn sie nächstes Jahr wiederkommen ........."

Ungewohnte Aussagen und Eindrücke, die ebenso wie die gesamte Entwicklung in Griechenland Nachdenklichkeit und  bei uns auslösten...............


Ein netter Bericht, deckt sich mit dem, was ich auch in Griechenland, auch auf Kreta gewonnen habe. Aber es legt nicht den Fokus genau darauf, weswegen es Griechenland "schlecht" geht oder warum in dem dortigen, praktisch anarchistischen System (extrem schwacher Staat) mit aber hohen Ausgaben, scheinbar nichts sich nach vorne bewegt.

Rentensystem ist in Griechenland anders, als in Deutschland. Die Durchschnittsrente liegt in Deutschland natürlich niedriger, aber hierzulande wird durch das "Deutsche Kapitalismus"-System natürlich starke Wertschätzung auf die berufliche Rente gelegt.

[Die Schere zwischen "Arm" und "Reich" geht immer noch nicht auseinander. Dennoch gibt es (selbstverschuldete) gesellschaftliche Entwicklungen, die soetwas in der Art entstehen lassen. Zum Beispiel "getrennt" lebende Frauen (mit Kindern), die meist nicht selbst vorsorgen können. Zum Vergleich: Mit unterdurchschnittlich verdienendem Mann käme fast jeder, der minimal für das Alter vorgesorgt hat, auf 1.300 Euro in der Rente, ohne Mann die Frau aber meist nicht mal auf 500 Euro]

Dennoch sind die Ausgaben dort in Griechenland viel zu hoch gewesen. Denn sicherlich kann man mit Tourismus und Oliven schon in Europa viel von Urlaubenden Menschen profitieren, aber ohne Steuersystem und Moral funktioniert NICHTS was staatlich organisiert wurde.

Und der Punkt ist ja: Griechenland hat sich innereuropäisch im Ausland massiv verschuldet. Man konnte das schon nicht mehr bedienen, hat quasi unseren "Rentnern" Geld weggenommen. Man hat ihnen zuvor alles im Euro geboten, man bietet Ihnen jetzt noch Hilfe an und Ergebnis ist, dass sich jeder erstmal seit 2 Jahren selbstbemitleidet. Nein, man sagt sich sogar: Wir prellen jetzt noch alle anderen, anstatt irgendein Produkt zu entwickeln und mit "niedrigen", aber überall erhobenen Steuern das dem Weltmarkt anzubieten.

Für letzteres braucht man nicht zwingend eine High-Tech Industrie, sondern Elan und eine Bewegung. Keiner in Europa hat kein Verständis für die Griechen, aber nur jammern hilft halt nicht. Nur in der Sonne liegen kann man auch günstiger in der Türkei.
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S-G-Eintracht schrieb:
Dirty-Harry schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:
Also nachdem die Griechen ja Rechts- und Linksradikalismus gewählt haben und die gemäßigten Parteien der Mitte keine Mehrheiten fanden, muss dort nun die Linke Ecke zeigen, ob sie sich der weiteren Reformen und Ausgabenkürzungen annehmen kann oder will. Der Wählerauftrag scheint weiterhin auch Recht interpretationswürdig zu sein.

Obwohl Bereitschaft aus dem Norden und der EU vorhanden ist, Geld praktisch "kostenlos" hinunterzuüberweisen, [nachdem vor allem WIR durch den Schuldenschnitt bereits enteignet wurden und die Private Wirtschaft ohnehin Abschreibungen vornehmen musste] fehlt weiterhin die Basis und eine Bewegung, die da sagt: "Wir packen das jetzt an."

Das zeigen leider weiterhin auch die Wahlergebnisse. Man darf es nicht mit Deutschland damals vergleichen, aber von einem europäischen Staat darf man immer noch weit mehr erwarten. Mir kommt es so vor, als erwarte man immer noch irgendwie ein Wunder und das Zeus persönlich ihr soziales und existenzielles Niveau komplett absichert.

Noch gebe ich Griechenland nicht auf, aber die wollen scheinbar ein Dritte Welt Land werden. Bedeutet weitere finanzielle Abschreibungen bei uns, aber irgendwann wenigstens Ruhe.


Ist natürlich nicht weiterführend. Trotzdem möchte ich meine Eindrücke aufzeigen:

2 Wochen Kreta in der Vorsaison. Keine Industrie , Olivenplantagen , Orangen und Tourismus...... und dann les ich im Reiseführer, daß Kreta die Hochburg der Wirtschaft in Griechenland sei............ ich hab mich bei meinen zahlreichen Ausflugsfahrten  schon gefragt wo, dies sein soll.

Benzin kostet dort 1 Euro, aber nur in meinem älteren Reiseführer.

Der aktuele Preis dort liegt zw. 1, 95-2 Euro der Liter Benzin!! (Auf dem Festland soll er bei 1,75 liegen)

Dafür wirkt die Entsorgung älterer Autos günstig.. sie stehen gelegentlich am Straßenrand.....oder sind in den wilden Berglandschaften abgestellt.

Die Griechen , die mir insgesamt von ihrer Mentalität gefallen haben, wirken mitunter richtig gefrustet was ihre Situation betrifft.

Wiederholt wird mir zumindest berichtet, daß man in Griechenland über Jahre aus dem Vollen geschöpft habe und nun vor dem Nichts stehe........

Ein Kellner unseres Hotels berichtet mir, daß sein Vater (im Beruf Ingenieur gewesen sei)eine Rentenkürzung seiner ursprünglichen Rente von gut über 2200 Euro auf 12 oo Euro hinnehmen mußte...... Da ich genau hinhöre (mit meinem Schulenglisch von 1895   )höre ich dabei auch, daß der Vater diese Rente nach nur 30 jahren berufl. Tätigkeit erhalten hat.

Die Situation der Kürzungen in Griechenland bedauernd,erklärte ich meinem Gegenüber, daß in Deutschland die  Durchschnittsrente bei knapp 1000 Euro liege und die Kluft zw. Arm und Reich leider auch bei uns nicht eben besser werde.

Als ich ihm erklärte, daß wir künftig bis 67 Jahren arbeiten müßen, hat er spontan einen lt.Schrei der Überraschung und Verwunderung ausgestossen..........

Der nette Mensch, der stellvertretend für viele seiner beruflichen Art stehen dürfte, erkärte mir sein karges Leben:

6 Monate im Jahr arbeitet er. Die übrige Zeit erhält er eine staatliche Unterstützung von mtl. 400 Euro.Davon benötige er 350 für die WHG. Von den verbleibenden 50 Euro könne er nicht existieren, weshalb er sich in der 6 monatigen Arbeitszeit etwas zurücklegen müße(zur Info: Lebensmittel sind dort in etwa so teuer ,wie bei uns... Benzinpreise auf kreta- siehe oben)

Besonder geschockt hat mich auf Kreta häufig die Lebnsqualität vieler alter Menschen

Keine Ahnung ob dies immer schon so wahr, ich hab fast nur Engländer ,aber die in der Relation  im überragenden Anteil( in unserem Hotel ca 98 %)angetroffen.

Ach ja: Bei einem Ausflug in einen kleinen Ort an der Südküste hatte ich ein nettes Gespräch mit einer dort seit 20  Jahren lebenden Deutschen. Mitte 40, mit einem Griechen verheiratet, 2 Kinder und ein für unsere Verhältnisse eigenartiges Jeansgeschäft betreibt .

sie beklagte ihre sehr gering gewordenen finanz. Verhältnisse überzeugend. Insbesondere zeigte sie mir auf, daß die Deutschen Touristen Kreta wegen der Entwicklung massiv meiden würden gegenüber früher..............

Sehr nette Menschen dort, mit einer für uns Deutschen aber auch ungewohnt lockeren und pragmatischen  Mentalität in vielen Beziehungen(aber mir gefällt die )

Z.B. Müllberge und ungepflegte Dinge ohne Ende ,wurden allerdings in der 2 Ferienwoche wegen der anstehenden Saison -also kurz vor der Angst- beseitigt, dies wirkte im Gesamtbild irgendwie symptomat. auf mich.Das Bild Kretas ist im April ist nach meiner Einschätzung schon "etwas"anders ,als in der Saison (solche Müllberge und einige andere Dinge waren mir neu... aber wie gesagt , schlagartig  wurde man aktiv und hat es geändert)

Mein ungutes Gefühl bezüglich der unsicheren Zukunft der netten und sehr angenehmen Griechen hat sich nach meinem ersten Griechenlandurlaub nicht gebessert.

Oliven und einige Monate Tourismus ....... erscheinen mir insgesamt nicht ausreichend(aber natürlich kann ich dies nicht mal im Ansatz beurteilen)

Unser Trinkgeld für die netten Bedinungen im Hotel sind wir bei einigen Angestellten , mit denen wir ein etwas herzlicheres Verhältnis hatten,kaum und wirklich schwer los geworden : " Nein, daß nehmen wir erst, wenn sie nächstes Jahr wiederkommen ........."

Ungewohnte Aussagen und Eindrücke, die ebenso wie die gesamte Entwicklung in Griechenland Nachdenklichkeit und  bei uns auslösten...............


Ein netter Bericht, deckt sich mit dem, was ich auch in Griechenland, auch auf Kreta gewonnen habe. Aber es legt nicht den Fokus genau darauf, weswegen es Griechenland "schlecht" geht oder warum in dem dortigen, praktisch anarchistischen System (extrem schwacher Staat) mit aber hohen Ausgaben, scheinbar nichts sich nach vorne bewegt.

Rentensystem ist in Griechenland anders, als in Deutschland. Die Durchschnittsrente liegt in Deutschland natürlich niedriger, aber hierzulande wird durch das "Deutsche Kapitalismus"-System natürlich starke Wertschätzung auf die berufliche Rente gelegt.

[Die Schere zwischen "Arm" und "Reich" geht immer noch nicht auseinander. Dennoch gibt es (selbstverschuldete) gesellschaftliche Entwicklungen, die soetwas in der Art entstehen lassen. Zum Beispiel "getrennt" lebende Frauen (mit Kindern), die meist nicht selbst vorsorgen können. Zum Vergleich: Mit unterdurchschnittlich verdienendem Mann käme fast jeder, der minimal für das Alter vorgesorgt hat, auf 1.300 Euro in der Rente, ohne Mann die Frau aber meist nicht mal auf 500 Euro]

Dennoch sind die Ausgaben dort in Griechenland viel zu hoch gewesen. Denn sicherlich kann man mit Tourismus und Oliven schon in Europa viel von Urlaubenden Menschen profitieren, aber ohne Steuersystem und Moral funktioniert NICHTS was staatlich organisiert wurde.

Und der Punkt ist ja: Griechenland hat sich innereuropäisch im Ausland massiv verschuldet. Man konnte das schon nicht mehr bedienen, hat quasi unseren "Rentnern" Geld weggenommen. Man hat ihnen zuvor alles im Euro geboten, man bietet Ihnen jetzt noch Hilfe an und Ergebnis ist, dass sich jeder erstmal seit 2 Jahren selbstbemitleidet. Nein, man sagt sich sogar: Wir prellen jetzt noch alle anderen, anstatt irgendein Produkt zu entwickeln und mit "niedrigen", aber überall erhobenen Steuern das dem Weltmarkt anzubieten.

Für letzteres braucht man nicht zwingend eine High-Tech Industrie, sondern Elan und eine Bewegung. Keiner in Europa hat kein Verständis für die Griechen, aber nur jammern hilft halt nicht. Nur in der Sonne liegen kann man auch günstiger in der Türkei.


Guter Beitrag.

Ja , ich hab sehr wohl auch den Eindruck , daß ein unzulängliches Besteuerungssystem einer der ganz wunden Punkte und Auslöser (Mitauslöser)ist.

In der Tat-dies war zufällig exakt auch eines unserer Urlaubsfazite gewesen- kann man entsprechende Auslandsurlaube auch in anderen Ländern-und dies evtl. auch günstiger-verbringen.

Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß wir von den Menschen dort sehr angetan gewesen sind, die wilde Berglandschaft-zu der Griechenland nun mal zu 80% besteht- gar nicht soooo sehr unseren unbedingten Geschmack getroffen hat(wie immer im Leben.... Geschmack ist sehr unterschiedlich, was nicht zu ändern ist)
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S-G-Eintracht schrieb:

Obwohl Bereitschaft aus dem Norden und der EU vorhanden ist, Geld praktisch "kostenlos" hinunterzuüberweisen, [nachdem vor allem WIR durch den Schuldenschnitt bereits enteignet wurden und die Private Wirtschaft ohnehin Abschreibungen vornehmen musste] fehlt weiterhin die Basis und eine Bewegung, die da sagt: "Wir packen das jetzt an."


Du hast da schon Recht. Es gibt in Griechenland kein Aufbäumen, weil die komplette politische Kaste und eben insb. die beiden ewigen Regierungsparteien völlig unten durch sind. Es herrscht tiefe Verbitterung anstatt Aufbruchstimmung.

Die Stimmung vor der Krise war in etwa: "Die beschei... uns zwar und schustern sich gegenseitig die Pfründe zu, aber wenigstens können wir ganz gut leben und profitieren auch etwas. Politik kann uns dann egal sein."

Jetzt dürfte es heißen: "Die Politik hat uns an den Abgrund geführt und nimmt uns jetzt zum Abschluss noch unser Geld. Wir können nichts tun." Resignation. Da wählt man halt aus Verbitterung mal radikal. Die radikale Linke "Syriza", die die zweitstärkste Kraft geworden ist, versprach im Wahlprogramm die einseitige Abschreibung aller Schulden bei gleichzeitigem Verbleib in der Euro-Zone und weiteren Hilfen. Als ob das die Euro-Staaten ihren Bevölkerungen noch verkaufen könnten... Wenn man für so eine völlig unrealistische Forderung gewählt wird, sagt das schon viel aus.

Die Verbitterung wäre der ideale Nährboden für einen Populisten, der das Volk aus der Lethargie holt und mitreißt. So jemand scheint aber zur Zeit nicht auf der Bildfläche zu erscheinen.

Im EU-Vergleich ist Griechenland schon lange eher als "Dritte Welt" anzusiedeln, wenn man nichts anderes verkaufen kann außer Tourismus und Naturalien. Das wurde eben durch den Euro künstlich verhüllt. Es ist aber kein Zufall, dass die Konstruktionsfehler des Euro ausgerechnet in Griechenland erstmals und so krass zu Tage treten.
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S-G-Eintracht schrieb:

Dennoch sind die Ausgaben dort in Griechenland viel zu hoch gewesen. Denn sicherlich kann man mit Tourismus und Oliven schon in Europa viel von Urlaubenden Menschen profitieren, aber ohne Steuersystem und Moral funktioniert NICHTS was staatlich organisiert wurde.


Griechenland (auch andere Südländer) funktionieren aber schon seit jeher so oder so ähnlich. Der Staat/die Regierung in Athen ist schwach, was vermutlich auch an der Geschichte (Stadtstaaten anstatt Zentralstaat, danach Besatzung), an der Geographie (Inseln) und der Kultur (eher auf die Familie, das Dorf, die Region ausgerichtet, anstatt auf die Nation).

Es ist ja bis heute in der EU nicht gelungen, die Steuer-, Haushalts-, Sozial- und Wirtschaftspolitik selbst bei ähnlichen, industriell geprägten Staaten anzugleichen. Wie soll dann ein unregiertes Griechenland mit der selben Währung wie Deutschland funktionieren?

Hier gingen ganz klar irrationale politische Gründe vor wirtschaftlichen Fakten. Es ist noch immer jut jejange... Bis jetzt.
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Hat jemand mal eine Zahl wieviel wir jedes Jahr nach Griechenland exportieren und vorallem was?
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Brady schrieb:
Hat jemand mal eine Zahl wieviel wir jedes Jahr nach Griechenland exportieren und vorallem was?


Hier ein Bericht aus dem Handeslblatt:

"Die deutschen Exporte in das krisengeschüttelte Griechenland brechen immer stärker ein. Sie sanken im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf knapp 5,1 Milliarden Euro. Damit sind die Ausfuhren auf das Niveau von 2002 zurückgefallen, geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor.

Das entspricht einem Anteil von weniger als einem halben Prozent am deutschen Exportvolumen. Zum Vergleich: Die gesamten Ausfuhren legten 2012 um 12,4 Prozent zu und übertrafen erstmals die Umsatzmarke von einer Billion Euro. "

Zu den Gütern schreibt die griechische Botschaft:

"Die deutschen Exporte nach Griechenland setzen sich hauptsächlich aus industriellen Investitions- und Verbrauchsgütern (Automobilen, elektrotechnischen Produkten und Maschinen) zusammen."

Auch interessant aus der selben Quelle:

"Deutschland stellt den Hauptabnehmer der griechischen Produkte und unseren wichtigsten Wirtschaftspartner innerhalb der EU dar. Italien und Großbritannien liegen entsprechend auf dem 2en und 3en Platz. Die griechischen Exporte nach Deutschland beliefen sich 2004 auf 1.471,3 Mio. Euro, während die Gesamtimporte aus Deutschland im gleichen Jahr 6.311,5 Mio. Euro ausmachten. "
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Brady schrieb:
Hat jemand mal eine Zahl wieviel wir jedes Jahr nach Griechenland exportieren und vorallem was?


Guck mal hier.
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Danke euch Beiden...
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seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

Obwohl Bereitschaft aus dem Norden und der EU vorhanden ist, Geld praktisch "kostenlos" hinunterzuüberweisen, [nachdem vor allem WIR durch den Schuldenschnitt bereits enteignet wurden und die Private Wirtschaft ohnehin Abschreibungen vornehmen musste] fehlt weiterhin die Basis und eine Bewegung, die da sagt: "Wir packen das jetzt an."


Du hast da schon Recht. Es gibt in Griechenland kein Aufbäumen, weil die komplette politische Kaste und eben insb. die beiden ewigen Regierungsparteien völlig unten durch sind. Es herrscht tiefe Verbitterung anstatt Aufbruchstimmung.


Die Frage ist, was erwartet man denn von der Politik? Die kann die Rahmenbedingungen schaffen, das wird insbesondere durch die EU vollkommen hervorrangend gewährleistet. Es fehlt schlicht am Unternehmertum. Soo schlecht ausgebildet sollten die Arbeitskräfte dort unten doch nicht sein.

seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

Dennoch sind die Ausgaben dort in Griechenland viel zu hoch gewesen. Denn sicherlich kann man mit Tourismus und Oliven schon in Europa viel von Urlaubenden Menschen profitieren, aber ohne Steuersystem und Moral funktioniert NICHTS was staatlich organisiert wurde.


Griechenland (auch andere Südländer) funktionieren aber schon seit jeher so oder so ähnlich. Der Staat/die Regierung in Athen ist schwach, was vermutlich auch an der Geschichte (Stadtstaaten anstatt Zentralstaat, danach Besatzung), an der Geographie (Inseln) und der Kultur (eher auf die Familie, das Dorf, die Region ausgerichtet, anstatt auf die Nation).

Es ist ja bis heute in der EU nicht gelungen, die Steuer-, Haushalts-, Sozial- und Wirtschaftspolitik selbst bei ähnlichen, industriell geprägten Staaten anzugleichen. Wie soll dann ein unregiertes Griechenland mit der selben Währung wie Deutschland funktionieren?

Hier gingen ganz klar irrationale politische Gründe vor wirtschaftlichen Fakten. Es ist noch immer jut jejange... Bis jetzt.


Die Währung ist fast vollkommen Wurst, das ist lediglich ein Tauschmittel. Euro-Austritt löst keine Probleme, Euro-Eintritt hat Griechenland lediglich die Möglichkeit gegeben, das vorher immer an der Grenze bewegte System vollkommen zu überladen, mit hierzulande erwirtschafteten Geld. Dadurch hat man erfolgreich suggeriert, irgendwie "zum Euro" dazuzugehören, war aber alles nur Show. Wir sind sogesehen darauf reingefallen.

Griechenland hat jetzt (hoffentlich) erstmal mittelbar deflationiert, hat die Ausgaben reduziert und muss jetzt weiter Sparen (Ausgabenkürzen) und Gesamteuropäisch inflationiert und gewachsen werden. Dazu muss aber auch IRGENDETWAS vorhanden sein, was wachsen kann und soll. All das sehe ich nicht. Nicht eine einzige Dienstleistung haut mich da vom Hocker, außer die, die Mutter Natur aka Sonne spendet.

Außer politische Zustimmung für irgendwelche Hohlbirnen, die dann nicht mal Elan und Euphorie entfachen können, ist scheinbar nix...Tja, so steigt man sang und klanglos überall im Leben ab.

Die Politik hat, bis dass sie kein vernünftiges Steuersystem hatte, auch fast nichts mit der dortigen Situation zu tun. Alles war hausgemacht und die Schuld fast jedes einzelnen Griechen. Entweder durch die Wahl, oder durch Inflationierung der eigenen Löhne oder durch die Tolerierung des "Ich bedien mich mal Staats".

Daher ist das Problem 100% hausgemacht und fast ausschließlich von der EU (und damit auch unserem Steuergeld) finanziert. Das wird wohl bis heute nicht verstanden.
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In der Süddeutschen war gestern ein Bericht über den griechischen Botschafter in Berlin sowie die dessen Sicht auf die Dinge und ein paar Zustandsbeschreibungen über die Lage in Griechenland.
Sehr aufschlussreich war schon der Titel: "Verzeihung, ich bin Grieche".
Leider ist der Beitrag (noch) nicht online. Ansonsten würde ich etlichen hier die Lektüre empfehlen.

Das hilft vielleicht, ein bisschen Empathie zu erzeugen für Leute, die z.B. ein Jahr Arbeitslosengeld (400 Euro) erhalten, danach nix mehr.
Oder für Leute, die im Müll nach Essen suchen.

Es sind eben nicht alle Griechen faul und Bescheisser, wie beispielsweise die BILD wochenlang schrieb.
Es ist nicht jeder einzelne Grieche am desolaten Zustand schuld.

Und auch andere Eurostaaten sind um die 100% ihres BIP verschuldet oder darüber hinaus, Belgien oder Irland z.B.


Irgendwann scheut das hohe Ross, auf dem man sitzt, und wenn man auf die Schnauze fällt, tut's ungemein weh.
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reggaetyp schrieb:
In der Süddeutschen war gestern ein Bericht über den griechischen Botschafter in Berlin sowie die dessen Sicht auf die Dinge und ein paar Zustandsbeschreibungen über die Lage in Griechenland.
Sehr aufschlussreich war schon der Titel: "Verzeihung, ich bin Grieche".
Leider ist der Beitrag (noch) nicht online. Ansonsten würde ich etlichen hier die Lektüre empfehlen.

Das hilft vielleicht, ein bisschen Empathie zu erzeugen für Leute, die z.B. ein Jahr Arbeitslosengeld (400 Euro) erhalten, danach nix mehr.
Oder für Leute, die im Müll nach Essen suchen.

Es sind eben nicht alle Griechen faul und Bescheisser, wie beispielsweise die BILD wochenlang schrieb.
Es ist nicht jeder einzelne Grieche am desolaten Zustand schuld.

Und auch andere Eurostaaten sind um die 100% ihres BIP verschuldet oder darüber hinaus, Belgien oder Irland z.B.


Irgendwann scheut das hohe Ross, auf dem man sitzt, und wenn man auf die Schnauze fällt, tut's ungemein weh.


Ich sehe nicht, dass in diesem Thread nicht Empathie gezeigt wird. Und Bildzeitungsparolen liest man hier auch keine. Es wird sich nicht mal übermäßig über die Nazi-Keule echauffiert.

Aber es dürfte keinem Griechen etwas bringen, wenn wir hier unser Mitgefühl ausdrücken. Es geht darum, was falsch gelaufen ist, was immer noch falsch läuft und wie man aus der Misere heraus kommt.
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S-G-Eintracht schrieb:

Die Währung ist fast vollkommen Wurst, das ist lediglich ein Tauschmittel.


Die Währung ist seit jeher das Mittel der Wahl, um wirtschaftliche Ungleichgewichte über den Wechselkurs auszugleichen. Wenn man Länder in einer Währungsunion zusammenfasst, fällt dieses Instrument weg, und man muss dann sehen dass das wirtschaftlich schwächere Land auf ein höheres Niveau kommt, was Produktqualität, -exklusivität und Produktivität angeht. Ansonsten bleibt nur ein Leben auf Pump. Oliven gibt es aber nunmal auch in allen anderen Mittelmeerländern, und Urlaub ist in der Türkei günstiger und sogar oft qualitativ hochwertiger. Unter diesen Voraussetzungen in Verbindung mit dem Fehlen von modernen Fiskalstrukturen und der Mentalität kann sowas nur nach hinten losgehen. Da bleibt dann irgendwann nur noch die solidarische Alimentierung, schau dir an wie es bei der deutschen Einheit abgelaufen ist. Und bei der hatten wir immerhin ab 1990 die gleichen Rahmenbedingungen in Steuer-, Wirtschafts- und Sozialpolitik. Alimentiert wird über den Soli aber heute noch. Und auch der Länderfinanzausgleich ist hier zu nennen.

Mit eigener Währung (im Sinne von: nie in den Euro-Raum aufgenommen) hätte man zumindest die Oliven und den Tourismus günstiger anbieten können, und bei insgesamt günstigeren Exportbedingungen vielleicht auch andere Wirtschaftszweige besser entwickeln können. Als EU-Mitglied wäre Griechenland ja auch ohne Euro finanziell unterstützt worden, um sich entwickeln zu können.

Ein Austritt aus dem Euro in der derzeitigen Situation ist natürlich schwierig, und ich bin mir nicht sicher was für die Griechen und für Europa besser wäre. Aber man hätte es eben gar nicht soweit kommen lassen sollen.

S-G-Eintracht schrieb:

Dadurch hat man erfolgreich suggeriert, irgendwie "zum Euro" dazuzugehören, war aber alles nur Show. Wir sind sogesehen darauf reingefallen.

Steinbrück (und danach zähneknirschend auch andere Politiker) hat unlängst zugegeben, dass vor dem Euro-Beitritt die griechischen Zahlen nicht belastbar waren und die Probleme, die Griechenland mitbringt, auf dem Tisch lagen. Man hat sich aber aus politischen Gründen dennoch für den Beitritt entschieden, weil etwas anderes in der damaligen Stimmung in der EU nicht umsetzbar war.
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seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

Die Währung ist fast vollkommen Wurst, das ist lediglich ein Tauschmittel.


Die Währung ist seit jeher das Mittel der Wahl, um wirtschaftliche Ungleichgewichte über den Wechselkurs auszugleichen. Wenn man Länder in einer Währungsunion zusammenfasst, fällt dieses Instrument weg, und man muss dann sehen dass das wirtschaftlich schwächere Land auf ein höheres Niveau kommt, was Produktqualität, -exklusivität und Produktivität angeht. Ansonsten bleibt nur ein Leben auf Pump. Oliven gibt es aber nunmal auch in allen anderen Mittelmeerländern, und Urlaub ist in der Türkei günstiger und sogar oft qualitativ hochwertiger. Unter diesen Voraussetzungen in Verbindung mit dem Fehlen von modernen Fiskalstrukturen und der Mentalität kann sowas nur nach hinten losgehen. Da bleibt dann irgendwann nur noch die solidarische Alimentierung, schau dir an wie es bei der deutschen Einheit abgelaufen ist. Und bei der hatten wir immerhin ab 1990 die gleichen Rahmenbedingungen in Steuer-, Wirtschafts- und Sozialpolitik. Alimentiert wird über den Soli aber heute noch. Und auch der Länderfinanzausgleich ist hier zu nennen.

Mit eigener Währung (im Sinne von: nie in den Euro-Raum aufgenommen) hätte man zumindest die Oliven und den Tourismus günstiger anbieten können, und bei insgesamt günstigeren Exportbedingungen vielleicht auch andere Wirtschaftszweige besser entwickeln können. Als EU-Mitglied wäre Griechenland ja auch ohne Euro finanziell unterstützt worden, um sich entwickeln zu können.

Ein Austritt aus dem Euro in der derzeitigen Situation ist natürlich schwierig, und ich bin mir nicht sicher was für die Griechen und für Europa besser wäre. Aber man hätte es eben gar nicht soweit kommen lassen sollen.


Völligst uninteressant.

Zentraler Punkt ist, du hast es selbst schon angedeutet, die Zentralbank. Ja, früher mit einer Drachme hätte man kräftig inflationieren können und gleichzeitig abwerten.

Wir haben in Europa im Euro aber festgelegt, 2 % Inflation zu erreichen. Deutschland blieb darunter und Griechenland hat sich überhaupt nicht daran gehalten. Man kann jetzt als "Hauptschüler" argumentieren: Man habe das ja nicht gewusst. Sorry, aber wofür werden deren Staatsdiener überhaupt bezahlt? Ist da auch nur ein Volkswirtschaftler vorhanden?

Problem an Griechenland ist das völlige Fehlen einer Staates und Steuerbasis. Ungefähr das zu 0% Verständnis für die EU und gleichzeitiger Lohnsteigung. Es ist völligst Wurst, was Griechenland produzieren würde oder nicht. Jedes Land muss sich an die EZB-Politik halten und zumindestens im Rahmen bleiben. Deutschland hat dieses Ziel "übererfüllt", Griechenland hat auch in den Handelsbilanzen nicht wirklich verstanden, was das genau ist.

seventh_son schrieb:

S-G-Eintracht schrieb:

Dadurch hat man erfolgreich suggeriert, irgendwie "zum Euro" dazuzugehören, war aber alles nur Show. Wir sind sogesehen darauf reingefallen.

Steinbrück (und danach zähneknirschend auch andere Politiker) hat unlängst zugegeben, dass vor dem Euro-Beitritt die griechischen Zahlen nicht belastbar waren und die Probleme, die Griechenland mitbringt, auf dem Tisch lagen. Man hat sich aber aus politischen Gründen dennoch für den Beitritt entschieden, weil etwas anderes in der damaligen Stimmung in der EU nicht umsetzbar war.


Die Zahlen sind natürlich gefälscht worden, ist aber grundsätzlich VÖLLIGST uninteressant. Griechenland wollte dazugehören und hat deshalb den Euro als Hartwährung, auf Füßen mehrerer zentraler europäischer Staaten, etwas aufgeweicht. Auf kurz oder lang wird da aber eh jedes europäische Land reinfallen, vollkommen egal wie Leistungsstark die Wirtschaft regional ist. Aber man wird sich an die EZB halten.

Wie genau die im genauen Fall im Vergleich zur FED aussieht bzw. aussähe, wenn man davon ausgeht, dass sie ihre Unabhängigkeit verliert, weiß ich nicht.

PS: Weil es mir so vorkommt. Wenn man sich tatsächlich für die Sache interessiert, dann bitte richtig informieren, anstatt Halbwissen oder gezielte Meinung von Parteien oder selbsternannten Börsenexperten zitieren. Danke
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S-G-Eintracht schrieb:

PS: Weil es mir so vorkommt. Wenn man sich tatsächlich für die Sache interessiert, dann bitte richtig informieren, anstatt Halbwissen oder gezielte Meinung von Parteien oder selbsternannten Börsenexperten zitieren. Danke


Sorry, mit so einem arrogant wirkenden Schlußsatz würgst du jede Diskussion ab. Du gibst hier auch nur deine Meinung ab, und selbst wenn du dich als "Experte" siehst, nachprüfbar ist das nicht. Zudem habe ich immer öfter das Gefühl, dass deine Statements mit dem, was du zitierst, überhaupt nichts zu tun haben. Du schreibst daran vorbei.

Desweiteren solltest du bedenken, dass es sich hier um ein Eintracht-Forum handelt, und sich hier sicher wenige VWL-Professoren tummeln. Die Leute die hier mit diskutieren haben sich eben ihre Meinung anhand der Medienberichte, meinetwegen auch von selbsternannten Börsengurus, plus eigener Meinung plus gesunder Menschenverstand gebildet. Diese Meinung muss nicht immer realistisch sein. Wenn du aber immer mit Postings antwortest, die nur in geringem Maße auf die Inhalte der Vorschreiber eingehen oder gleich alles als Halbwissen abstempeln und nicht ernst nehmen, verlieren die Leute die Lust am Diskutieren, was man schon in mehreren Threads beobachten konnte.

Ich persönlich kann deinem obigen Beitrag zumindest überhaupt nicht folgen und sehe auch keinen Zusammenhang zu dem, was ich geschrieben habe. Aber vielleicht bin ich als Laie auch einfach nicht erleuchtet genug. Dann solltest du dein Expertenwissen aber vielleicht in Wirtschafts-Foren diskutieren.

"Völligst uninteressant" als Eröffnungsstatement dürfte aber auch dort sicher nicht auf Gegenliebe stoßen.
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seventh_son schrieb:
Aber vielleicht bin ich als Laie auch einfach nicht erleuchtet genug. Dann solltest du dein Expertenwissen aber vielleicht in Wirtschafts-Foren diskutieren.


Meine persönliche Meinung ist ohnehein, dass sich gute "Experten" nicht nur dadurch auszeichnen, etwas gut verstanden zu haben (bin kein Wirtschafts- oder Währungsexperte und kann daher nicht sagen, ob das hier Geschriebene Humbug oder fundiert ist), sondern es auch gut und dem Publikum entsprechend darlegen zu können. Sich nur gerne Reden hören reicht da meiner Meinung nach nicht.

Aber gut, zurück zum Sport.
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seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

PS: Weil es mir so vorkommt. Wenn man sich tatsächlich für die Sache interessiert, dann bitte richtig informieren, anstatt Halbwissen oder gezielte Meinung von Parteien oder selbsternannten Börsenexperten zitieren. Danke


Sorry, mit so einem arrogant wirkenden Schlußsatz würgst du jede Diskussion ab. Du gibst hier auch nur deine Meinung ab, und selbst wenn du dich als "Experte" siehst, nachprüfbar ist das nicht. Zudem habe ich immer öfter das Gefühl, dass deine Statements mit dem, was du zitierst, überhaupt nichts zu tun haben. Du schreibst daran vorbei.

Desweiteren solltest du bedenken, dass es sich hier um ein Eintracht-Forum handelt, und sich hier sicher wenige VWL-Professoren tummeln. Die Leute die hier mit diskutieren haben sich eben ihre Meinung anhand der Medienberichte, meinetwegen auch von selbsternannten Börsengurus, plus eigener Meinung plus gesunder Menschenverstand gebildet. Diese Meinung muss nicht immer realistisch sein. Wenn du aber immer mit Postings antwortest, die nur in geringem Maße auf die Inhalte der Vorschreiber eingehen oder gleich alles als Halbwissen abstempeln und nicht ernst nehmen, verlieren die Leute die Lust am Diskutieren, was man schon in mehreren Threads beobachten konnte.

Ich persönlich kann deinem obigen Beitrag zumindest überhaupt nicht folgen und sehe auch keinen Zusammenhang zu dem, was ich geschrieben habe. Aber vielleicht bin ich als Laie auch einfach nicht erleuchtet genug. Dann solltest du dein Expertenwissen aber vielleicht in Wirtschafts-Foren diskutieren.

"Völligst uninteressant" als Eröffnungsstatement dürfte aber auch dort sicher nicht auf Gegenliebe stoßen.


Du hast schon Recht, das kam etwas falsch rüber. Ich will die Diskussion auch nicht abwürgen, noch irgendwo anders diskutieren. Ich diskutiere ja, wenn schon im Internet, auch nur hier. Was ich aber versuche, ist etwas Versachlichung reinzubringen. Dafür ist das Thema zu wichtig meiner Meinung nach.

Deswegen habe ich auch nicht dich kritisiert, sondern nur auch auf den Umstand hinweisen wollen, dass viele Interessensvertreter IHRE Interessen im Vordergrund stehen haben und nicht diejenigen der Bürger. Da macht unsere Politik einen hervorragenden Job, vollkommen unideologisch.

Daher will ich niemanden überzeugen, meine Meinung zu teilen. Ich sage nur, wer sich wirklich dafür interessiert, kann sich schon die äußersten Grundlagen dank Wikipedia in Sekundenschnelle erarbeiten. Dazu muss man sich nicht Experte nennen.

@Feigling: Korrekt. In Talkrunden hat man meist aber nur 10 Minuten Zeit und dann meist nur Interessensvertreter keine unabhängigen Experten (der EZB usw.) sitzen.
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Wer ist denn wirklich unabhängig? Ein EZB-Direktor ist auch seinem Institut und den Absprachen mit der Politik verpflichtet. Jedes falsche Wort kann zu einer Reaktion des Marktes führen.
Selbst jemand, der keiner Institution angehört, will in den Medien aber zumindest sein Buch verkaufen.
Die Politiker wollen wiedergewählt werden. Die Wirtschaftsbosse günstige Bedingungen für ihre Unternehmen. Die Gewerkschafter müssen sich gegenüber ihren Mitgliedern verantworten usw. usf.

Wirklich unabhängig und mit Ahnung versehen sind vielleicht nur noch Elder Statesmen a la Schmidt, Vogel, Baum etc., die hin und wieder auftauchen. Die erzählen dann oft ganz andere Dinge, als sie selbst in ihrer politischen Zeit umgesetzt haben.

Im Endeffekt kann man sich aus diesem Konglomerat von unterschiedlich motivierten Meinungen nur das in den eigenen Augen sinnvollste heraussuchen. Und dies ist grade beim Thema Euro-Krise nicht so einfach. Nicht umsonst hat man seit Beginn das Gefühl, dass niemand so richtig weiß welche Richtung die beste wäre und das nur versucht wird, Zeit zu gewinnen. Die "Experten" widersprechen sich, die Politiker wirken getrieben von den Märkten.
Kann natürlich hinter den Kulissen ganz anders aussehen.

P.S. ich weiß durchaus, dass du immer bemüht bist etwas Licht in manche Sachverhalte zu bringen und Sachen richtig zu stellen. Aber ich glaube, grade VWL ist eine sehr dynamische Lehre und Dinge, und ich habe immer wieder gelesen, dass Dinge, die vor 20 Jahren common sense waren, heute als veraltet oder wiederlegt gelten. Die unbedingte Wahrheit scheint also noch nicht gefunden in allen Bereichen, und es scheint auch etwas Voodoo dabei zu sein.
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seventh_son schrieb:

P.S. ich weiß durchaus, dass du immer bemüht bist etwas Licht in manche Sachverhalte zu bringen und Sachen richtig zu stellen. Aber ich glaube, grade VWL ist eine sehr dynamische Lehre und Dinge, und ich habe immer wieder gelesen, dass Dinge, die vor 20 Jahren common sense waren, heute als veraltet oder wiederlegt gelten. Die unbedingte Wahrheit scheint also noch nicht gefunden in allen Bereichen, und es scheint auch etwas Voodoo dabei zu sein.


Kurz noch zum anderen: Klar gibt jemand seine Unabhängigkeit auf, wenn er z.B. in den Spiegel was reinsetzt. Das liegt aber nicht am Massenmedium an sich, sondern der Ausrichtung, dass der Spiegel Gewinn machen muss. Demzurfolge sind dort auch die Grenzen extrem niedrig, wann etwas veröffentlicht wird und wann nicht. Ein sich weitestgehend unabhängig empfundener Manager / Führungskraft-XY der ein anderes Medium aufsucht, wo unabhängig sachliche Fragen und Gegenüberstellungen kommen, kann durch den Einsatz der Medien unabhängig bleiben, insofern er eben (durch die Medien geprüft) keinen Dünnpfiff erzählt. [siehe hochrangige Managertagungen oder Diskussionen, wo keiner irgendeinen Mist erzählen kann.]

Zur Sache:
Ich bin auch kein vollausgebildeter Ökonom und jedem VWLer ist klar, dass er kein Physiker ist, sondern Sozialwissenschaftler. Aber höchstens 3% der Bereiche, sind lediglich zu 70% klar. Und über diese 3%, wo 30% unklar sind, wird vielleicht in Expertengremien diskutiert, nicht aber im Zuge der Euro-Krise. Common-Sense, was die breite Bevölkerung als Common-Sense ansehen kann, ist meist innerhalb der "Szene" niemals Common-Sense. Oftmals wird etwas von den Medien als etwas inziniert, was aber auch überhaupt nicht so ist.

Ergebnis ist deshalb, wenn die zum Zeitpunkt X regierende Politik praktikabel veranlagt ist, dass es weltweit unterschiedliche Auffassungen gibt. (Siehe z.B. die Ansicht über New Economy in D und USA.)

Daher stimmt das, was du über mich an Eindruck gewonnen hast. Ich versuche Licht in den Schatten reinzubringen. Und wenn man sich auf Meinungen einlässt und diese durchaus unterschiedlichen Meinungen versucht, irgendwie wie beim Skat zusammenzumischen, dann komme ich zum Ergebnis, dass das meistens Kauderwelsch ist.
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Während die breite Masse zur besten Sendezeit oft mit Messie-Chaos und co beschäftigt wird, werden die eigentlichen Chaose unserer Zeit deutlich nach Mitternacht gezeigt.

So auch gestern mit  einer TV Doku im ZDF, die die unglaubliche Entwicklung und Gegebenheiten in Griechenland und die fatalen Reflexwirkungen zusammenfaßt:

"Die Griechenland-Lüge"

Da wird man sehr nachdenklich , die Sorgen und Ängste werden nicht besser.

Wer die Gelegenheit hat, dies im Rahmen einer Wiederholung
oder bei irgendwelchen Internetvideotheken zu sehen: Sehr empfehlenswert !!

Gedankensprung:

SPD und Grüne wollen jetzt dem Fiskalpaket nicht zustimmen, wenn  dieses nicht umstruckturiert und um "Aufbausummen"erweitert wird.

Ohne abschl. Bewertung dieser rot/grünen inhaltl. Forderung, frag ich mich heute, wie ernsthaft diese Haltung inhaltlich zu bewerten ist.

Seit wann positionieren sich SPD und Grüne so abschließend?Da ich bislang insoweit nur von prteiinternen Forderungen einzelner Parteiflügel gelesen habe, frage ich mich halt, ob diese "polit.Erkenntnisse" nicht den jüngsten Wahlergebnissen geschuldet und insofern"taktierend" ist?

Danke für entsprechende Antworten und Einschätzungen zu meiner Frage zur Haltung von Grün und SPD  

Bitte aber keine inhaltlich Einschätzung....zumindest nicht für mich   , mir ist längst klar, dies kann in diesem Griechenland  oder Euro-Chaos eh niemand.
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Dirty-Harry schrieb:

Danke für entsprechende Antworten und Einschätzungen zu meiner Frage zur Haltung von Grün und SPD  


Naja, was willst du hören? Oppositionsparteien können nur Wahlkampf machen, indem sie polarisieren.

In vielen Fällen ist es letztlich auch egal, ob man Variante 1, 2, 3 oder 4 nimmt. In manchen Fällen muss man aber rigide überdenken, ob es sinnvoll ist, einfach mal politisch zu entscheiden. [Das hat man im Falle Beitritt Griechenlands getan, trotzdem rein politisch motiviert so entschieden.]

Ohne den Film sehen zu haben, glaube ich, dass er in der Tat recht objektiv sein könnte. Die einzelnen Stimmen sollte man ernst nehmen, aber auch nicht übergewichten gegenüber nicht aufgeführen Punkten.

Letzten Endes sind die politischen Fragen bezüglich Euro-Rettung weiterhin: 1) Alles vergemeinschaften und Solidarität um jeden Preis, ... a) bei vollkommener staatlicher Autonomie b) bei etwas staatlicher Autonomie oder c) bei wenig staatlicher Autonomie bzw. 2) Solidarität bei Haftung bei ... a) Aufgabe nationaler Autonomie b) wenig Verlust nationaler Autonomie.

Rot-Grün fällt da etwas zwischen 1 a) und 1 b) herum. Alles nicht wirklich konsequent, sondern viel Waschiwaschi, was da immer so genannt wird. Konservative sind meist bei 1 c) mit der Absicht möglichst viel Richtung 2 a) supranational umzuwandeln. Rechtspopulisten wollen meist 2 b).

Allgemein gibt es natürlich genügend Leute, die wissen, wie man die Krise löst, sonst würde sie ja niemals aufhören. Das geht nur Stück für Stück und nicht auf einen Schlag.

Aufbausummen machen überhaupt nur Sinn, wenn da ein funktionierendes Steuersystem existiert. Dann kann man, nachdem die Ausgabenkürzungen entsprechendes Niveau erreicht haben, durch Steuersenkungen und Aufbauhilfen die Staatslast abtragen. Aber dafür fehlt weiterhin jegliche Basis aus der griechischen Bevölkerung.


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