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Sollte man Griechenland helfen [Verschuldungs- und Haftungskrise in der Euro-Zone]

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peter schrieb:
concordia-eagle schrieb:
peter schrieb:
concordia-eagle schrieb:
peter schrieb:
Ffm60ziger schrieb:
^^
ES geht los, kann jetzt alles ganz schnell gehn, also wenn die alten Griechen falsch wählen, hust....

Spon
Die Bundesregierung vollzieht nach Informationen des SPIEGEL einen radikalen Kursschwenk: Weil die Ansteckungsgefahr auf andere Länder gebannt sei, wäre ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro nun denkbar.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-bundesregierung-hat-nichts-gegen-austritt-aus-euro-a-1011122.html

"Die Bundesregierung hält ein Ausscheiden des Landes für nahezu unausweichlich, wenn Oppositionsführer Alexis Tsipras nach den Neuwahlen die Regierung übernimmt, den Sparkurs aufgibt und die Schulden des Landes nicht mehr bedient."


könnte man, wenn man wollte, durchaus als versuchte wahlbeeinflussung werten. ist aber auch immer wieder eine frechheit, dass in einer demokratie menschen einfach wählen können wen sie wollen. pfui.


In einer Demokratie versucht immer jeder, den Wähler zu beeinflussen. Völlig normal. Nur stört Dich, wer hier wen beeinflussen will.

Es wäre für Griechenland meiner völlig unmaßgeblichen Meinung zur Folge sowieso besser aus dem Euro auszuscheiden. Den Wert der "Drachme" könnten sie selbst bestimmen und so zu mehr als 100% wettbewebsfähig sein. Das hat seit dem 2. Weltkrieg eigentlich recht gut geklappt, nicht nur in Griechenland.

Ich halte den Euro wegen der ungleichen Voraussetzungen in den Ländern für eine Totgeburt, auch wenn ich sehr schätze, nicht mehr wechseln zu müssen. Aber den Ländern die Möglichkeit der Auf- und Abwertung zu nehmen, kann unter den unterschiedlichen Voraussetzungen normalhin nicht funktionieren.

Ich hoffe ich irre.


mich stört es ganz allgemein wenn politiker sich vor wahlen in die politik anderer länder einmischen. aber so offensichtlich drohen kenne ich eigentlich nur von den engländern wenn rest gb wählt. ich kann mich auch nicht an ähnliche aussagen von kohl erinnern.

aber es ist ein schönes beispiel dafür, wie wenig die autonomie einzelner länder in der eu tatsächlich noch wert ist. und ich glaube auch, dass es für die griechen nicht schlecht wäre aus dem euro wieder auszusteigen. es wäre aber ein gewaltiger prestigeverlust wenn sie das auf druck von außen tun müssten.  


Nun  ja peter, Alexis Tsapiras wirbt im Wahlkampf  damit, dass er die EU zum Schuldenschnitt zwingen würde und die EU nachgeben würde.

Ich finde, unter den Umständen darf die EU schon sagen, dass dem nicht so ist. Peinlich und falsch wäre es m.E. nur, wenn danach die EU dem Schuldenschnitt gleichwohl zustimmen würde. Aber wenn dem nicht so ist, darf man das im Vorfeld  mMn auch sagen. Oder vielleicht muss man das sogar sagen, wenn man dazu entschlossen wäre, Griechenland bei Verlassen des Sparkurses fallen zu lassen. Ich glaube gegenüber dem griechischen Wähler wäre das fairer.


vielleich bin ich da zu sehr freund der klassischen diplomatie, aber ich finde es unangemessen das nicht anders zu kommunizieren. so fördert man lediglich, dass sich die griechsche bevölkerung polarisiert. und dass die wahl durchaus eine wahl pro oder gegen den euro ist wissen die griechen wahrscheinlich auch so.



Ich finde, wenn Tsapiras mit einer Lüge wirbt, muss man als EU dies sagen. Wenn Tsapiras recht hat und die EU schluckt sein Programm, hätte man das ganz sicher nicht sagen dürfen, denn dann hat die EU/Merkel gelogen.

Die Zukunft wird es weisen.
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Aragorn schrieb:
Den Griechen ginge es besser ohne den €. Die €-Last erdrückt Griechenland.  

Du lieber Himmel, spontan habe ich jetzt als ein gerafftes CE gelesen. Sehr arg wenn man bedenkt, dass diese Lessinge ihre Genealogie eher mehr als weniger direkt vom Olymp ableiten.

Nein im Ernst, nach allem was man als volkswirtschaftlicher Laie so hört und liest, scheint ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone tatsächlich die naheliegende Option zu sein, gute Gründe wurden hier ja bereits genannt. Dann kann (mindestens) zweierlei geschehen. Entweder das Beispiel macht Epoche und es bröckelt munter weiter, bis nur noch ein kleiner mehr oder minder harter Kern übrig bleibt, oder selbst der nimmer. Oder die Währungsunion bleibt, ungeachtet der großen Ungleichgewichte. Dann, finde ich, müsste das time-out Griechenlands aber zeitlich limitiert bleiben: denn eine europäische Währungsunion dauerhaft ohne das Stammland, die Stammkultur Europas hätte, wenngleich ökonomisch zweifellos möglich, dennoch schon fast etwas Unanständiges.
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hawischer schrieb:
CE hat recht, glaube ich mal.
Die Merkel ist einfach nur cleverer als sich die meisten Schlaumeier vorstellen. Das richtige timing ist das a und o in der Politik. Das macht sie einfach gut. Den schwarze Peter haben jetzt die Griechen.
Und übrigens. In der EU gibt's keine autonome Staaten mehr. Kann man gut finden oder nicht.


Vielleicht sollten sich die Politiker in der EU mal hinterfragen, woher die rechten oder linken Tendenzen kommen.
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Hoffentlich sind die Griechen diesmal klug und wählen Tsirpas, dann hat der Raubzug von IWF und Co. ein Ende. Den perversen Millionären und Milliardären wirds dann auch nicht mehr so gut gehen. Bin mal gespannt.
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Auch ich drücke dem Linksradikalen Tsipras die Daumen!  

Lieber ein Euro-Ende mit Schrecken ...

Mit gewisser Sorge lese ich allerdings, dass sich Tsipras im Verlauf der letzten Jahre etwas gemäßigt hat. Hoffentlich überwindet er diese neoliberale Tendenz noch bis zum Regierungsantritt.
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Die neue Papandreou-Partei könnte möglicherweise den Konservativen unter Regierungschef Antonis Samaras dazu verhelfen, bei der Wahl am 25. Januar stärkste Partei von Syriza zu bleiben.

Sehr interessant!
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Aragorn schrieb:
Die neue Papandreou-Partei könnte möglicherweise den Konservativen unter Regierungschef Antonis Samaras dazu verhelfen, bei der Wahl am 25. Januar stärkste Partei von Syriza zu bleiben.

Sehr interessant!


...vor Syriza...
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Wenn die Syriza tatsächlich gewinnt und die Bezahlung der Schulden einstellt, drohen mehrere Szenarien.

1. Die notwendig gewordene Umschuldung der Anleihen Griechenlands von den Banken auf die öffentliche Hand, die man ab 2010 tun musste, um das System nicht zu destabilisieren, wird von Deutschland als "Karte ausgespielt", weil keine Ansteckung für andere Länder droht und zwingt Griechenland "raus". Damit gibt es einen Schuldenschnitt für Griechenland. Der Steuerzahler Deutschlands trägt den Verlust und muss sich fragen, möchte ich weiter finanzieren? Ein Blick auf die Tatsachen Griechenlands hilft. Einen Anstieg der Euro-Gegner wird es zur Folge haben.

2. Anschließend tritt auch für Griechenland eine Haftung ein, denn Griechenland verliert nicht einfach alle "Schulden", sondern muss Eigentumsrechte beachten und die internationalen Standards. Syriza lügt den Wählern feucht ins Gesicht, dass mit der Wahl alles besser würde und man alle Probleme "die anderen zahlen lassen würde". Es ist eine nationalistische Partei. Vermutlich, es ist ja auch eine linksradikale Partei, würde es den Versuch unternehmen, die privaten Eigentumsverhältnisse zu beschneiden bzw. als solche auszusetzen. Damit befindet sie sich dann auf einem sozialistisch-kommunistischen Kurs, der auf jeden Fall Folgen für Griechenland hätte. Hierbei dürfte Griechenland die halbe Welt gegen sich haben. Vermutlich gäbe es dann dort einen Maidan-Platz und einen griechischen Coup mit Moskau.

Die EU-Kommission legt schonmal den Kurs fest.

http://www.focus.de/finanzen/news/eu-kommission-griechenlands-euro-mitgliedschaft-ist-unwiderruflich_id_4382787.html
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Und wer hat 's erfunden? ...der Putin!
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Alles nur (Un-)Sinn?

Griechenland und der Euro: Ifo-Chef Sinn lobt Syriza-Chef Tsipras

Griechenland kann nach Meinung von Hans-Werner Sinn eine neue Staatspleite nur abwenden, wenn es die Eurozone verlässt. Anders wird das Land nicht wieder wettbewerbsfähig, glaubt der Ifo-Chef - und setzt auf Syriza-Chef Alexis Tsipras

Spiegel Online

Was passiert, falls dieser Fall eintritt und Großbritannien, bei einem vorgezogenen Referendum, die EU verlässt? Dazu dann noch das Erstarken der Front National in Frankreich.
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Afrigaaner schrieb:
Ist es vernünftig Griechenland zu helfen?


Hilfe ja, nur bei dem „wie“ scheint es (immer) noch Klärungsbedarf zu geben: https://youtu.be/2zzMWcadFE4 .
Kritik dazu: http://www.welt.de/vermischtes/article138235928/ARD-goennt-den-Griechen-einen-Troika-Schauprozess.html

Im Gespräch sind nun „ehrliche Hilfen“ und „bessere Arbeitsformate“:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-04/griechenland-bruessel-reformplaene-euro
http://www.welt.de/wirtschaft/article140331615/Griechenland-ist-nun-bereit-samstags-zu-verhandeln.html
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Einfach köstlich:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Interview-mit-Oekonom-Holger-Schmieding-Die-Bilanz-von-Syriza-ist-katastrophal-article15045431.html
100 Tage Tsipras - 100 Tage Chaos
Syriza muss lernen, dass die Welt schlicht nicht so funktioniert, wie man sich das als krawallstarker Linksradikaler oder als altbackener Marxist Moskauer Schule so vorstellt.
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Endlich wird mal aufgeräumt mit der unsäglichen Vetternwirtschaft in GR. Allein dafür sollte man mal beide Augen zudrücken, wenn es um Schuldenschnitt geht. Dass hier wirklich strukturelle Veränderungen stattfinden, daran kann doch gar nicht gezweifelt werden.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-syriza-regierung-fuehrt-vetternwirtschaft-fort-a-1032576.html
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SGE-URNA schrieb:
Endlich wird mal aufgeräumt mit der unsäglichen Vetternwirtschaft in GR. Allein dafür sollte man mal beide Augen zudrücken, wenn es um Schuldenschnitt geht. Dass hier wirklich strukturelle Veränderungen stattfinden, daran kann doch gar nicht gezweifelt werden.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-syriza-regierung-fuehrt-vetternwirtschaft-fort-a-1032576.html


Wie steht so schön im Schlußsatz..."Schlechte Vetternwirtschaft ist die, der anderen".
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ich finde es schade, aber es fällt mir schwer, da schadenfreude zu empfinden.

so ein klitzekleines bisschen hatte ich die hoffnung, daß es syriza schafft in griechenland und mit europa was zu ändern.

es wird die lage der menschen in griechenland auch nicht wirklich besser machen. für uns mag es sehr weit weg sein, aber wie die lage in den betroffenen ländern wirklich war bzw. ist, wird einem erst bewusst, wenn man mit leuten vor ort reden kann.
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....gabs den in GR überhaupt Vetternwirtschaft?
Und wenn, haben die "Kontrollbehörden" (EZB usw.) das etwa gewusst? Haben sie nicht?
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SGE-URNA schrieb:
Endlich wird mal aufgeräumt mit der unsäglichen Vetternwirtschaft in GR. Allein dafür sollte man mal beide Augen zudrücken, wenn es um Schuldenschnitt geht. Dass hier wirklich strukturelle Veränderungen stattfinden, daran kann doch gar nicht gezweifelt werden.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-syriza-regierung-fuehrt-vetternwirtschaft-fort-a-1032576.html


Die Schweine wechseln.. der Trog bleibt der Selbe..

Da wird sich gar nichts ändern, und das die Griechen eh mit der Pleite rechnen zeigt das Ausmaß  der von der jetzigen Regierung geduldeten Kapitalflucht ins Ausland.. Und das sind bei weitem nicht nur Reeder.... Macht ja auch Sinn. Wenn die Drachme kommt hat man wenigstens noch ein paar Euros in der Hinterhand.....
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Xaver08 schrieb:
ich finde es schade, aber es fällt mir schwer, da schadenfreude zu empfinden.

so ein klitzekleines bisschen hatte ich die hoffnung, daß es syriza schafft in griechenland und mit europa was zu ändern.

es wird die lage der menschen in griechenland auch nicht wirklich besser machen. für uns mag es sehr weit weg sein, aber wie die lage in den betroffenen ländern wirklich war bzw. ist, wird einem erst bewusst, wenn man mit leuten vor ort reden kann.

Ich habe mal ein bisschen Recherche betrieben, wer eigentlich die Quelle dieses Berichts ist. Google sagt, dass der Artikel als erstes bei der BILD veröffentlicht wurde, Spiegel, Focus, Welt und co haben ihn in den Folgestunden dann 1 : 1 übernommen. In Griechenland, England und der USA findet man nichts zu dieser Sache.
Von daher sieht das für mich erstmal danach aus, dass der Artikel nichts weiter als ein Teil der BILD-Hetzkampagne gegen die aktuelle griechische Regierung ist.
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emjott schrieb:
Einfach köstlich:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Interview-mit-Oekonom-Holger-Schmieding-Die-Bilanz-von-Syriza-ist-katastrophal-article15045431.html
100 Tage Tsipras - 100 Tage Chaos
Syriza muss lernen, dass die Welt schlicht nicht so funktioniert, wie man sich das als krawallstarker Linksradikaler oder als altbackener Marxist Moskauer Schule so vorstellt.

Dass einem Bankenlobbyist die Politik einer linken Partei nicht gefällt, dürfte wohl kaum verwundern. Besorgniserregend wäre es erst, wenn er lobende Worte finden würde. Dann müsste man mal schauen, ob nicht was schief läuft.  

Und noch was "Schönes".
Aus dem Artikel:
"Das Vertrauen der Gläubiger, das die Vorgängerregierung sich mühsam erarbeitet hatte, ist weitgehend zerrüttet."
Seit wann ist eine Regierung dafür da, dass Vertrauen von Gläubigern zu gewinnen?
Eine Regierung hat das Vertrauen des Volks zu gewinnen!

Aber scheinbar ist es in diesem Land nach fast 10 Jahren Merkelantilismus völlig normal geworden, dass eine Regierung für Finanzeliten, Banken und Konzerne, statt für das Volk da zu sein hat.  
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LDKler schrieb:
Xaver08 schrieb:
ich finde es schade, aber es fällt mir schwer, da schadenfreude zu empfinden.

so ein klitzekleines bisschen hatte ich die hoffnung, daß es syriza schafft in griechenland und mit europa was zu ändern.

es wird die lage der menschen in griechenland auch nicht wirklich besser machen. für uns mag es sehr weit weg sein, aber wie die lage in den betroffenen ländern wirklich war bzw. ist, wird einem erst bewusst, wenn man mit leuten vor ort reden kann.

Ich habe mal ein bisschen Recherche betrieben, wer eigentlich die Quelle dieses Berichts ist. Google sagt, dass der Artikel als erstes bei der BILD veröffentlicht wurde, Spiegel, Focus, Welt und co haben ihn in den Folgestunden dann 1 : 1 übernommen. In Griechenland, England und der USA findet man nichts zu dieser Sache.
Von daher sieht das für mich erstmal danach aus, dass der Artikel nichts weiter als ein Teil der BILD-Hetzkampagne gegen die aktuelle griechische Regierung ist.


Und was hast du inhaltlich an dem Artikel auszusetzen?


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