Da kann ich dir nur zustimmen. Damals habe ich die Geschichte in der "konkret" gelesen, und die Doku scheint vor allem wegen der heutigen Erkenntnisse der seinerzeit Beteiligten sehr sehenswert zu sein.
Von dieser Geschichte hatte ich noch nie gehört. Erschütternd wie sich die Beteiligten vom deutschen Botschafter bis zu "honorigen Politikern "ganz zu schweigen von DFB Chef Neuberger verhalten haben.
pelo schrieb: Von dieser Geschichte hatte ich noch nie gehört. Erschütternd wie sich die Beteiligten vom verlogenen deutschen Botschafter bis zu "honorigen Politikern wie Genscher als Chef, Hamm Brücher ,von Dohnany als Staatssekretäre u.ganz zu schweigen von DFB Chef Neuberger verhalten haben. Und das ganze noch unter der Regierung Schmidt.
Und keiner, weder Genscher noch Schmidt wollen sich heute dazu äussern. Wahrscheinlich schämen sie sich noch.
Ich bin ziemlich sprachlos. Hatte von dem Fall noch nie etwas gehört. Und das während der sozialliberalen Koalition. Da haben der SPD noch Menschen angehört, die sich 1933 gegen die Hitler-Diktatur aufgelehnt hatten. Aber Waffenexport (bei gleichzeitigem Embargo der USA!) und Fußball WM waren wichtiger als eine deutsche Staatsbürgerin im Folter-Knast... Unglaublich...
Ich sags ganz offen: ich hab heute nacht kaum geschlafen. Fassungslos und erschüttert.
Ganz nebenbei: ich weiß, dass P. Breitner gerne den Hinterher-Besserwisser spielt. In diesem Fall allerdings erinnere ich mich daran, dass er damals schon die WM-Fahrer aufgefordert hatte, Videla den Handschlag vor dem Spiel zu verweigern. Ob er es selbst gemacht hätte, steht auf einem anderen Blatt.
Jedenfalls löste er damals eine rege Diskussion über Sport und Politik aus, wobei er und B. Vogts die Hauptkontrahenten waren. Breitner: man muss sich als Sportler interessieren und einmischen. Vogts: das geht mich alles nichts an. Ich spiele nur Fußball.
Ganz nebenbei: ich weiß, dass P. Breitner gerne den Hinterher-Besserwisser spielt. In diesem Fall allerdings erinnere ich mich daran, dass er damals schon die WM-Fahrer aufgefordert hatte, Videla den Handschlag vor dem Spiel zu verweigern. Ob er es selbst gemacht hätte, steht auf einem anderen Blatt.
Yep, kann mich an den Aufruhr erinnern, Breitner hatte damals bei mir zumindest einen kleinen Stein im Brett. Ging dann als späterer B**D-Spezi aber wieder verloren.
Im März 1978 fragte die WDR-Sendung Monitor die Nationalspieler nach ihrer Meinung. Paul Breitner und Berti Vogts ließen sich nicht lange bitten. Breitner, der gerne als rebellischer Einzelgänger auftrat und sich ohnehin nicht mehr im Kader befand, empfahl seinen ehemaligen Teamkollegen, dem argentinischen Präsidenten Jorge Videla als Zeichen des Protestes den Handschlag zu verweigern. Berti Vogts wollte dagegen energisch wissen, ob der Reporter vom WDR die gleiche Frage gestellt hätte, wenn die WM in der Sowjetunion stattfände.
Damit lieferte der rechte Verteidiger seinen Kritikern eine Steilvorlage. »Berti Vogts gewinnt zunehmend politisches Profil«, spottete die Süddeutsche Zeitung, »ein scharfer Terrier, nicht nur auf dem grünen Rasen.« Selbst die FAZ, die ansonsten mit Sympathie auf Vogts blickte, war verwundert und attestierte dem künftigen Jugendtrainer des DFB gar mangelnde Eignung für das Amt: »Als er sich während der Schleyer-Entführung für die Todesstrafe aussprach, glaubte man noch an eine Art akustischer Affekthandlung. Daran mag man jetzt nicht mehr glauben. [...] Gesetzt den Fall, man hätte einen begabten Fußballspieler zum Sohn – sollte man ihn in die Obhut dieses Mannes geben?«
Der Allerkonsequenteste war aber auch Breitner nicht, allerdings hat er Franco wohl nicht die Hand geschüttelt.
Breitner dagegen habe keine moralischen Bedenken gehabt, 1974 einen Vertrag bei Real Madrid in Franco-Spanien zu unterzeichnen: »Damals betraf seine einzige Klage über humane Benachteiligung die Tatsache, daß er seinen schicken Maserati aus steuerlichen Gründen nicht ins gelobte Pesetenland mitnehmen konnte.«
WuerzburgerAdler schrieb: Ich sags ganz offen: ich hab heute nacht kaum geschlafen. Fassungslos und erschüttert.
Ganz nebenbei: ich weiß, dass P. Breitner gerne den Hinterher-Besserwisser spielt. In diesem Fall allerdings erinnere ich mich daran, dass er damals schon die WM-Fahrer aufgefordert hatte, Videla den Handschlag vor dem Spiel zu verweigern. Ob er es selbst gemacht hätte, steht auf einem anderen Blatt.
Jedenfalls löste er damals eine rege Diskussion über Sport und Politik aus, wobei er und B. Vogts die Hauptkontrahenten waren. Breitner: man muss sich als Sportler interessieren und einmischen. Vogts: das geht mich alles nichts an. Ich spiele nur Fußball.
ja ,jader "Paule"hatte sich damals ein schönes Image zugelegt. machte sich prima auf Bildern ,der mutmaßliche "Rebell "
ein nettes Buch hat er doch verkauft...mmmh "Rebell am Ball"
Seh es ganz klar wie Giordani. So inhaltlich ausgefüllt und schlüssig war das Image bei genauer Betrachtung dann ganz bestimmt nicht .
mir ging es am Hintern vorbei, was Vogts, Breitner und rummelfliege gesagt haben, Insoweit sind die unwichtig,haben zufällig damals gespielt.
Ansonsten: 100% Zustimmung was Du sagst.
Aufgewühlt und erschüttert,Der Film wirkt sehr ,sehr lange nach . Insbesondere weil es sich alles bis heute im Kern nicht geändert hat .Und darüber kann und macht man sich schon mal länger Gedanken
Super! Vielen Dank! Ich hatte damals selber ein Spiel und konnte nach dem Abpfiff meinen Ohren nicht trauen! War das geil!
In deren Mediathek habe ich nichts gefunden. Hat jemand einen Tipp für mich? Danke
https://www.youtube.com/watch?v=Jd2vffUhSXg
zunächst die Karparten (Buchenurwälder) danach La Gomera (Lorbeerwälder)
„Das Mädchen“, ARD, 5. Juni, 22.45 Uhr.
http://www.fr-online.de/tv-kritik/tv-kritik---das-maedchen---wenn-man-da-nicht-empoert-sein-soll----,1473344,27341098,view,asFirstTeaser.html
Da kann ich dir nur zustimmen. Damals habe ich die Geschichte in der "konkret" gelesen, und die Doku scheint vor allem wegen der heutigen Erkenntnisse der seinerzeit Beteiligten sehr sehenswert zu sein.
Erschütternd wie sich die Beteiligten vom deutschen Botschafter bis zu "honorigen Politikern "ganz zu schweigen von DFB Chef Neuberger verhalten haben.
Danke.
Auch wenn ich die erste halbe Stunde leider nicht sehen konnte:
Ein unbedingtes muß.diese Doku.
Insgesamt und auch in Beziehung zum Sport.
Unglaublich.
Und man erkennt ferner sofort.Es ist heute auch nicht besser geworden (siehe insoweit nach dem Film auch die treffenden FR-Anmerkungen oben )
Und keiner, weder Genscher noch Schmidt wollen sich heute dazu äussern.
Wahrscheinlich schämen sie sich noch.
Ganz nebenbei: ich weiß, dass P. Breitner gerne den Hinterher-Besserwisser spielt. In diesem Fall allerdings erinnere ich mich daran, dass er damals schon die WM-Fahrer aufgefordert hatte, Videla den Handschlag vor dem Spiel zu verweigern. Ob er es selbst gemacht hätte, steht auf einem anderen Blatt.
Jedenfalls löste er damals eine rege Diskussion über Sport und Politik aus, wobei er und B. Vogts die Hauptkontrahenten waren. Breitner: man muss sich als Sportler interessieren und einmischen. Vogts: das geht mich alles nichts an. Ich spiele nur Fußball.
Yep, kann mich an den Aufruhr erinnern, Breitner hatte damals bei mir zumindest einen kleinen Stein im Brett. Ging dann als späterer B**D-Spezi aber wieder verloren.
Im März 1978 fragte die WDR-Sendung Monitor die Nationalspieler nach ihrer Meinung. Paul Breitner und Berti Vogts ließen sich nicht lange bitten. Breitner, der gerne als rebellischer Einzelgänger auftrat und sich ohnehin nicht mehr im Kader befand, empfahl seinen ehemaligen Teamkollegen, dem argentinischen Präsidenten Jorge Videla als Zeichen des Protestes den Handschlag zu verweigern. Berti Vogts wollte dagegen energisch wissen, ob der Reporter vom WDR die gleiche Frage gestellt hätte, wenn die WM in der Sowjetunion stattfände.
Damit lieferte der rechte Verteidiger seinen Kritikern eine Steilvorlage. »Berti Vogts gewinnt zunehmend politisches Profil«, spottete die Süddeutsche Zeitung, »ein scharfer Terrier, nicht nur auf dem grünen Rasen.« Selbst die FAZ, die ansonsten mit Sympathie auf Vogts blickte, war verwundert und attestierte dem künftigen Jugendtrainer des DFB gar mangelnde Eignung für das Amt: »Als er sich während der Schleyer-Entführung für die Todesstrafe aussprach, glaubte man noch an eine Art akustischer Affekthandlung. Daran mag man jetzt nicht mehr glauben. [...] Gesetzt den Fall, man hätte einen begabten Fußballspieler zum Sohn – sollte man ihn in die Obhut dieses Mannes geben?«
http://www.zeit.de/2012/21/Fussball-WM-Boykott
Der Allerkonsequenteste war aber auch Breitner nicht, allerdings hat er Franco wohl nicht die Hand geschüttelt.
Breitner dagegen habe keine moralischen Bedenken gehabt, 1974 einen Vertrag bei Real Madrid in Franco-Spanien zu unterzeichnen: »Damals betraf seine einzige Klage über humane Benachteiligung die Tatsache, daß er seinen schicken Maserati aus steuerlichen Gründen nicht ins gelobte Pesetenland mitnehmen konnte.«
ja ,jader "Paule"hatte sich damals ein schönes Image zugelegt.
machte sich prima auf Bildern ,der mutmaßliche "Rebell "
ein nettes Buch hat er doch verkauft...mmmh "Rebell am Ball"
Seh es ganz klar wie Giordani. So inhaltlich ausgefüllt und schlüssig war das Image bei genauer Betrachtung dann ganz bestimmt nicht .
mir ging es am Hintern vorbei, was Vogts, Breitner und rummelfliege gesagt haben, Insoweit sind die unwichtig,haben zufällig damals gespielt.
Ansonsten: 100% Zustimmung was Du sagst.
Aufgewühlt und erschüttert,Der Film wirkt sehr ,sehr lange nach
.
Insbesondere weil es sich alles bis heute im Kern nicht geändert hat .Und darüber kann und macht man sich schon mal länger Gedanken
Hab die in der verbotenen Stadt vor 12 Jahren selbst erleben dürfen. Der Typ ist kein Tag gealtert!!!