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...dann gehen wir halt net mehr hin

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WuerzburgerAdler schrieb:

1. 50+1 und FFP waren schon Schritte in die richtige Richtung. Die Umsetzung allerdings ist eine Katastrophe. Nur eine europaweite konsequente Umsetzung könnte die Entwicklung stoppen, bremsen, vielleicht sogar umkehren.


Das Problem liegt nicht im Fehlen sinnvoller Änderungen oder Ideen sowie deren Umsetzbarkeit, sondern darin, dass die Entscheider letztlich die Umsetzung ja gar nicht anstreben.

Der Grund ist der gleiche, aus dem wir sportliche Großereignisse in Russland, Katar oder sonst wo auf der Welt sehen: Geld und Macht.

Und ganz ehrlich: wen interessiert dort oben schon die langsam aussterbende Spezies der Traditionsfans. Wieviele sind das? 250.000? Die sind dem DFB und erst recht der UEFA sowas von egal.
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Matzel schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:

1. 50+1 und FFP waren schon Schritte in die richtige Richtung. Die Umsetzung allerdings ist eine Katastrophe. Nur eine europaweite konsequente Umsetzung könnte die Entwicklung stoppen, bremsen, vielleicht sogar umkehren.


Das Problem liegt nicht im Fehlen sinnvoller Änderungen oder Ideen sowie deren Umsetzbarkeit, sondern darin, dass die Entscheider letztlich die Umsetzung ja gar nicht anstreben.

Der Grund ist der gleiche, aus dem wir sportliche Großereignisse in Russland, Katar oder sonst wo auf der Welt sehen: Geld und Macht.

Und ganz ehrlich: wen interessiert dort oben schon die langsam aussterbende Spezies der Traditionsfans. Wieviele sind das? 250.000? Die sind dem DFB und erst recht der UEFA sowas von egal.


Weiß nicht. Erstens würde ich die Zahl der Fanbasis der Traditionsvereine mal eben mindestens verfünffachen. Wenn das überhaupt reicht. Und zweitens kommt es darauf an, wie man sich positioniert. Authentizität, Unbeugsamkeit, Nichtangepasstheit, Treue sind alles Werte, mit denen ein Verein wuchern - und ein Investor evtl. etwas anfangen kann. Meinste nicht?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Weiß nicht. Erstens würde ich die Zahl der Fanbasis der Traditionsvereine mal eben mindestens verfünffachen. Wenn das überhaupt reicht. Und zweitens kommt es darauf an, wie man sich positioniert. Authentizität, Unbeugsamkeit, Nichtangepasstheit, Treue sind alles Werte, mit denen ein Verein wuchern - und ein Investor evtl. etwas anfangen kann. Meinste nicht?


Das, was ich seit Jahren beobachte, spricht dagegen, leider.

Denn die Fanbasis der Traditionalisten ist sicherlich >250.000. Aber ich hatte bereits diejenigen abgezogen, denen der Erfolg oder zumindest die Erfolgsaussichten des eigenen Vereins wichtiger als die Tradition ist, und die deshalb auch am Tropf von Investoren ihrem Verein die Treue halten würden.

Und selbst wenn die Traditionsvereine verschwinden würden, würde es wenige Jahre dauern, bis die nächste Generation - der Spannung wegen - dann zu den Bayern, Dortmundern oder sogar zu den Plastikclubs halten würden.
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Matzel schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:

Weiß nicht. Erstens würde ich die Zahl der Fanbasis der Traditionsvereine mal eben mindestens verfünffachen. Wenn das überhaupt reicht. Und zweitens kommt es darauf an, wie man sich positioniert. Authentizität, Unbeugsamkeit, Nichtangepasstheit, Treue sind alles Werte, mit denen ein Verein wuchern - und ein Investor evtl. etwas anfangen kann. Meinste nicht?


Das, was ich seit Jahren beobachte, spricht dagegen, leider.

Denn die Fanbasis der Traditionalisten ist sicherlich >250.000. Aber ich hatte bereits diejenigen abgezogen, denen der Erfolg oder zumindest die Erfolgsaussichten des eigenen Vereins wichtiger als die Tradition ist, und die deshalb auch am Tropf von Investoren ihrem Verein die Treue halten würden.

Und selbst wenn die Traditionsvereine verschwinden würden, würde es wenige Jahre dauern, bis die nächste Generation - der Spannung wegen - dann zu den Bayern, Dortmundern oder sogar zu den Plastikclubs halten würden.


Schon klar. Aber mir geht's ja darum, Auswege aus einer ausweglosen Situation aufzuzeigen. Und da kommt es eben darauf an, vor dem eigenen Ableben zu handeln. Werte zu kommunizieren. Und damit Geldquellen zu erschließen.

Weiß nicht, aber vielleicht steuert unsere Gesellschaft in eine Richtung, in der Werte wie die oben genannten noch einmal eine ungeheure Renaissance erleben. Wenn der Fußball - in Form der Traditionsclubs - dazu einen Beitrag leisten und sich selbst gleichzeitig damit helfen könnte - warum nicht.
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WuerzburgerAdler schrieb:
Matzel schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:

Weiß nicht. Erstens würde ich die Zahl der Fanbasis der Traditionsvereine mal eben mindestens verfünffachen. Wenn das überhaupt reicht. Und zweitens kommt es darauf an, wie man sich positioniert. Authentizität, Unbeugsamkeit, Nichtangepasstheit, Treue sind alles Werte, mit denen ein Verein wuchern - und ein Investor evtl. etwas anfangen kann. Meinste nicht?


Das, was ich seit Jahren beobachte, spricht dagegen, leider.

Denn die Fanbasis der Traditionalisten ist sicherlich >250.000. Aber ich hatte bereits diejenigen abgezogen, denen der Erfolg oder zumindest die Erfolgsaussichten des eigenen Vereins wichtiger als die Tradition ist, und die deshalb auch am Tropf von Investoren ihrem Verein die Treue halten würden.

Und selbst wenn die Traditionsvereine verschwinden würden, würde es wenige Jahre dauern, bis die nächste Generation - der Spannung wegen - dann zu den Bayern, Dortmundern oder sogar zu den Plastikclubs halten würden.


Schon klar. Aber mir geht's ja darum, Auswege aus einer ausweglosen Situation aufzuzeigen. Und da kommt es eben darauf an, vor dem eigenen Ableben zu handeln. Werte zu kommunizieren. Und damit Geldquellen zu erschließen.

Weiß nicht, aber vielleicht steuert unsere Gesellschaft in eine Richtung, in der Werte wie die oben genannten noch einmal eine ungeheure Renaissance erleben. Wenn der Fußball - in Form der Traditionsclubs - dazu einen Beitrag leisten und sich selbst gleichzeitig damit helfen könnte - warum nicht.


Da bin ich bei Dir. Und es lohnt sich jeder Versuch, die skizzierte, absehbare Entwicklung weitestgehend zu verzögern - zumindest bei den eigenen Kindern scheint mir dies schon mal geglückt

Dennoch bin ich auf eine Sicht von 10-15 Jahren pessimistisch.
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DougH schrieb:
In England gibt es für die Spielzeiten 2016 bis 2019  über 6,9 Milliarden Euro (5,14 Milliarden Pfund) + ca. 3 Milliarden Auslandsvermarktung und die BL erhält bisher nur

Das ging aber hurtig    

Die Deutsche Fußball-Liga sieht sich nach dem TV-Rekordvertrag der Premier League unter Druck. Geschäftsführer Christian Seifert hat schon die Diskussion um noch mehr unterschiedliche Anstoßzeiten in der Bundesliga losgetreten. "Wir befinden uns in einem Verdrängungswettbewerb der Ligen", sagte Seifert der "Bild"-Zeitung: "Von daher benötigen wir eine ehrliche Diskussion in der Liga: Sind wir mit Blick auf den neuen TV-Vertrag bereit, notfalls auch unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen, um weiter die besten Spieler der Welt in der Bundesliga zu halten?"  

http://www.spiegel.de/sport/fussball/dfl-geschaeftsfuehrer-christian-seifert-will-anstosszeiten-veraendern-a-1017958.html
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DougH schrieb:
DougH schrieb:
In England gibt es für die Spielzeiten 2016 bis 2019  über 6,9 Milliarden Euro (5,14 Milliarden Pfund) + ca. 3 Milliarden Auslandsvermarktung und die BL erhält bisher nur

Das ging aber hurtig    

Die Deutsche Fußball-Liga sieht sich nach dem TV-Rekordvertrag der Premier League unter Druck. Geschäftsführer Christian Seifert hat schon die Diskussion um noch mehr unterschiedliche Anstoßzeiten in der Bundesliga losgetreten. "Wir befinden uns in einem Verdrängungswettbewerb der Ligen", sagte Seifert der "Bild"-Zeitung: "Von daher benötigen wir eine ehrliche Diskussion in der Liga: Sind wir mit Blick auf den neuen TV-Vertrag bereit, notfalls auch unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen, um weiter die besten Spieler der Welt in der Bundesliga zu halten?"  

http://www.spiegel.de/sport/fussball/dfl-geschaeftsfuehrer-christian-seifert-will-anstosszeiten-veraendern-a-1017958.html


Die sollen einfach so weitermachen. Dann machen sie mir die Abkehr nur noch leichter.
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brockman schrieb:
DougH schrieb:
DougH schrieb:
In England gibt es für die Spielzeiten 2016 bis 2019  über 6,9 Milliarden Euro (5,14 Milliarden Pfund) + ca. 3 Milliarden Auslandsvermarktung und die BL erhält bisher nur

Das ging aber hurtig    

Die Deutsche Fußball-Liga sieht sich nach dem TV-Rekordvertrag der Premier League unter Druck. Geschäftsführer Christian Seifert hat schon die Diskussion um noch mehr unterschiedliche Anstoßzeiten in der Bundesliga losgetreten. "Wir befinden uns in einem Verdrängungswettbewerb der Ligen", sagte Seifert der "Bild"-Zeitung: "Von daher benötigen wir eine ehrliche Diskussion in der Liga: Sind wir mit Blick auf den neuen TV-Vertrag bereit, notfalls auch unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen, um weiter die besten Spieler der Welt in der Bundesliga zu halten?"  

http://www.spiegel.de/sport/fussball/dfl-geschaeftsfuehrer-christian-seifert-will-anstosszeiten-veraendern-a-1017958.html


Die sollen einfach so weitermachen. Dann machen sie mir die Abkehr nur noch leichter.


Im "Handelsblatt" -Artikel zum neuen englischen TV-Vertrag gelesen, das scheinen die Engländer auch noch ernst zu meinen: Es soll "dafür gesorgt werden", dass weiterhin die Fans sich den Stadionbesuch leisten können...  
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prinzhessin schrieb:
Ich kann über die Aussagen von HB nur den Kopf schütteln.  



So geht es vermutlich fast allen SGE Fans...
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WuerzburgerAdler schrieb:
... Treue sind alles Werte, mit denen ein Verein wuchern ... kann. ...


In den tollen Videos der Vermarktungs-Fuzzis heißt so etwas - ganz neumodisch - "Loyalität"...  
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Wollte nur mal kurz erwähnen (ohne alles nochmal in meinen eigenen Worten zu wiederholen ,-) ), dass ich mich mit vielen Kommentaren in diesem Thread absolut identifizieren kann. Ich fühle ähnlich.

Ich weiß nicht, ob's das besser macht (geteiltes Leid ist halbes Leid?), aber ich fühle ähnlich.
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Hammersbald schrieb:
Wollte nur mal kurz erwähnen (ohne alles nochmal in meinen eigenen Worten zu wiederholen ,-) ), dass ich mich mit vielen Kommentaren in diesem Thread absolut identifizieren kann. Ich fühle ähnlich.

Ich weiß nicht, ob's das besser macht (geteiltes Leid ist halbes Leid?), aber ich fühle ähnlich.


Viele fühlen ähnlich. Trotzdem kommt kein struktuierter Protest zu Stande. Warum eigentlich nicht? Warum arbeiten die Fangruppen der großen Vereine nicht zusammen in dem Punkt? Wenn sich keiner mehr die Spiele gegen Wolfsburg, Leipzig usw. anschauen würde, dann würde viellecht auch das Interesse dort am Invest sinken. Warum kommt sowas nicht zu Stande?
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sotirios005 schrieb:


Im "Handelsblatt" -Artikel zum neuen englischen TV-Vertrag gelesen, das scheinen die Engländer auch noch ernst zu meinen: Es soll "dafür gesorgt werden", dass weiterhin die Fans sich den Stadionbesuch leisten können...    


Weiterhin oder endlich wieder!?
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Ich finde das es in den 90ernteilweise weitaus schlimmere auswüchse gab als heute.
Ich möchte an das in sponsorenfarben gehaltene Trikot des VfL Bochum, die orangenen Werder Trikots oder auch an unsere tetraPak trikots erinnern.
Auch mannsgroße Schaumstoffhandys oder Litfaßsäulenartige werbedinger(Klinsmann) sieht man heute so gut wie gar nicht mehr.
Wenn man es hinbekommt Fan zu bleiben obwohl man gerade von einem regelmäßig europäisch spielenden Bundesliga Urgestein zu ner Fahrstuhlmannschaft mutiert ist, dann kann man ja wohl auch die ein oder andere ekelhaftigkeit ertragen.
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sgevolker schrieb:
Hammersbald schrieb:
Wollte nur mal kurz erwähnen (ohne alles nochmal in meinen eigenen Worten zu wiederholen ,-) ), dass ich mich mit vielen Kommentaren in diesem Thread absolut identifizieren kann. Ich fühle ähnlich.

Ich weiß nicht, ob's das besser macht (geteiltes Leid ist halbes Leid?), aber ich fühle ähnlich.


Viele fühlen ähnlich. Trotzdem kommt kein struktuierter Protest zu Stande. Warum eigentlich nicht? Warum arbeiten die Fangruppen der großen Vereine nicht zusammen in dem Punkt? Wenn sich keiner mehr die Spiele gegen Wolfsburg, Leipzig usw. anschauen würde, dann würde viellecht auch das Interesse dort am Invest sinken. Warum kommt sowas nicht zu Stande?


Weil diejenigen, die wirklich einen Protest durchziehen, zu wenige sind. Das bekommen doch schon die Fangruppen alleine nicht hin. Siehe unseren Boykott damals gegen Bielefeld oder aber diverse Proteste gegen RB Leipzig in dieser Saison. Die Braunschweiger Aktion ging in die Hose (Gästeblock war trotzdem gefüllt) - die anderen Proteste hatten auch nicht die Hammer-Wirkung. Oder wie viele waren vor dem Stadion, als in München die Zelte standen? Am Ende nur die 100-150 Fankultur-Monogs. Der Rest hatte ja bezahlt. Oder aber aktuell Hannover oder Hamburg. Die aktiven Szenen boykottieren zum größten Teil, die Stadien sind aber voll und am Ende ist es auch wurscht.

Oder mal provozierend gefragt: Wo bist du, wenn flächendeckender Protest ausgerufen wird? Stehst du dann auch vor dem Stadion, wenn du 400 KM gefahren bist und bezahlt hast. Oder fährst du gar nicht und es ist egal, ob du boykottierst, oder nicht?
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Flea schrieb:
sgevolker schrieb:
Hammersbald schrieb:
Wollte nur mal kurz erwähnen (ohne alles nochmal in meinen eigenen Worten zu wiederholen ,-) ), dass ich mich mit vielen Kommentaren in diesem Thread absolut identifizieren kann. Ich fühle ähnlich.

Ich weiß nicht, ob's das besser macht (geteiltes Leid ist halbes Leid?), aber ich fühle ähnlich.


Viele fühlen ähnlich. Trotzdem kommt kein struktuierter Protest zu Stande. Warum eigentlich nicht? Warum arbeiten die Fangruppen der großen Vereine nicht zusammen in dem Punkt? Wenn sich keiner mehr die Spiele gegen Wolfsburg, Leipzig usw. anschauen würde, dann würde viellecht auch das Interesse dort am Invest sinken. Warum kommt sowas nicht zu Stande?


Weil diejenigen, die wirklich einen Protest durchziehen, zu wenige sind. Das bekommen doch schon die Fangruppen alleine nicht hin. Siehe unseren Boykott damals gegen Bielefeld oder aber diverse Proteste gegen RB Leipzig in dieser Saison. Die Braunschweiger Aktion ging in die Hose (Gästeblock war trotzdem gefüllt) - die anderen Proteste hatten auch nicht die Hammer-Wirkung. Oder wie viele waren vor dem Stadion, als in München die Zelte standen? Am Ende nur die 100-150 Fankultur-Monogs. Der Rest hatte ja bezahlt. Oder aber aktuell Hannover oder Hamburg. Die aktiven Szenen boykottieren zum größten Teil, die Stadien sind aber voll und am Ende ist es auch wurscht.

Oder mal provozierend gefragt: Wo bist du, wenn flächendeckender Protest ausgerufen wird? Stehst du dann auch vor dem Stadion, wenn du 400 KM gefahren bist und bezahlt hast. Oder fährst du gar nicht und es ist egal, ob du boykottierst, oder nicht?


Also die Leute 400 Km fahren lassen incl. Eintrittskarte und dann eine Boykott zu erwarten, dass wird vermutlich nicht funktionieren. Ich gehe da schon eher davon aus, dass man erst gar nicht fahren würde. Ich persönlich wäre aber durchaus bereit, bei Heimspielen gehen die Plastikklubs trotz DK draußen zu bleiben. Aber natürlich nur, wenn es auch eine Wirkung erziehlt und man nicht mit 100 unentwegten draußen steht. Das würde sicher nur funktionieren wenn große Teile der Fanszene das mitmachen und organisieren.
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sgevolker schrieb:
Flea schrieb:
sgevolker schrieb:
Hammersbald schrieb:
Wollte nur mal kurz erwähnen (ohne alles nochmal in meinen eigenen Worten zu wiederholen ,-) ), dass ich mich mit vielen Kommentaren in diesem Thread absolut identifizieren kann. Ich fühle ähnlich.

Ich weiß nicht, ob's das besser macht (geteiltes Leid ist halbes Leid?), aber ich fühle ähnlich.


Viele fühlen ähnlich. Trotzdem kommt kein struktuierter Protest zu Stande. Warum eigentlich nicht? Warum arbeiten die Fangruppen der großen Vereine nicht zusammen in dem Punkt? Wenn sich keiner mehr die Spiele gegen Wolfsburg, Leipzig usw. anschauen würde, dann würde viellecht auch das Interesse dort am Invest sinken. Warum kommt sowas nicht zu Stande?


Weil diejenigen, die wirklich einen Protest durchziehen, zu wenige sind. Das bekommen doch schon die Fangruppen alleine nicht hin. Siehe unseren Boykott damals gegen Bielefeld oder aber diverse Proteste gegen RB Leipzig in dieser Saison. Die Braunschweiger Aktion ging in die Hose (Gästeblock war trotzdem gefüllt) - die anderen Proteste hatten auch nicht die Hammer-Wirkung. Oder wie viele waren vor dem Stadion, als in München die Zelte standen? Am Ende nur die 100-150 Fankultur-Monogs. Der Rest hatte ja bezahlt. Oder aber aktuell Hannover oder Hamburg. Die aktiven Szenen boykottieren zum größten Teil, die Stadien sind aber voll und am Ende ist es auch wurscht.

Oder mal provozierend gefragt: Wo bist du, wenn flächendeckender Protest ausgerufen wird? Stehst du dann auch vor dem Stadion, wenn du 400 KM gefahren bist und bezahlt hast. Oder fährst du gar nicht und es ist egal, ob du boykottierst, oder nicht?


Also die Leute 400 Km fahren lassen incl. Eintrittskarte und dann eine Boykott zu erwarten, dass wird vermutlich nicht funktionieren. Ich gehe da schon eher davon aus, dass man erst gar nicht fahren würde. Ich persönlich wäre aber durchaus bereit, bei Heimspielen gehen die Plastikklubs trotz DK draußen zu bleiben. Aber natürlich nur, wenn es auch eine Wirkung erziehlt und man nicht mit 100 unentwegten draußen steht. Das würde sicher nur funktionieren wenn große Teile der Fanszene das mitmachen und organisieren.


Mmhh... Das hört sich alles prima an. Aber die bisherigen Beispiele zeigen, dass das extrem schwierig bis gar unmöglich ist. Siehe Bielefeld 2006. Da hat die aktive Fangszene das übergreifend organisiert und es sind einige draußen geblieben. Aber es gab halt auch viele, die ihre Gründe hatten reinzugehen ("betrifft mich nicht", "hab die Karte meinem Schwager zum Geburtstag geschenkt, den will ich nicht enttäuschen", "mein Sohn ist sonst todunglücklich" und und und). Ich will es den Leuten gar nicht verübeln. Und wenn es bei so einem Spiel gegen VW dann gegen den Abstieg oder um den Einzug in einen europäischen Wettbewerb geht, funktioniert das gleich zweimal nicht. Oder wären wir 2013 beim letzen Spiel gegen VW draußen geblieben am letzten Spieltag, weil es ein höheres Ziel gibt, als endlich wieder nach Europa zu fahren?
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sgevolker schrieb:
Wenn sich keiner mehr die Spiele gegen Wolfsburg, Leipzig usw. anschauen würde, dann würde viellecht auch das Interesse dort am Invest sinken. Warum kommt sowas nicht zu Stande?

Gute Frage.

Mal aus der Hüfte geschossen:

Die gegenwärtige Entwicklung ist einfach Geld-getrieben. Mehr und mehr Turbokapitalisten haben in den letzten Jahren den Fußball für sich entdeckt - als Spielzeug, als Marken-Vehikel, als Investitionsobjekt, als was auch immer. Der Volksmund sagt: Geld regiert die Welt. Dagegen anzukommen, ist unheimlich schwer.

Es ist ja nicht so, dass niemand gegen die Zustände aufbegehrt. Aber die Fan-Szene, oder sagen wir: das Fußball-Publikum, ist heterogen. Da gehen die Interessen weit auseinander. Viele stört die Kommerzialisierung nicht wirklich - vor allem dann nicht, wenn der eigene Verein dadurch auf einmal in der Tabelle klettert. Unter den Voraussetzungen eine konzertierte Aktion einer so großen Öffentlichkeit hinzukriegen, dass sich wirklich was bewegt, ist nicht leicht (auch wenn's - erfreulicherweise - hin und wieder klappt).

Hinzu kommt: Protest erfordert das Opfern von Freizeit. Gerade für berufstätige Menschen mit Familie nicht gerade leicht. Da ist dann auch die Frage: Welchen Stellenwert hat der Fußball in meinem Leben überhaupt (noch)? Möchte ich mich nicht lieber ganz grundsätzlich mit anderen Dingen beschäftigen als mit 22 Mann, die einem Ball nachrennen?

Und natürlich schwingt die Frage mit: Lohnt es sich überhaupt, was zu machen? Das Blöde ist ja: Die Fans sind bei ganz vielen zentralen Fragen nicht entscheidungsbefugt. Wem gehört der Fußball? Sicher nicht dem kritischen Fan. Der stört eher - beim Geldverdienen. Die Entscheider, das sind DFL / DFB / FIFA / UEFA, die Vereins- bzw. AG-Vorstände und wer auch immer sonst noch.

Wenn ich das so schreibe, merke ich: Meine Gedanken sind etwas wirr. Ich bin müde. Ich hab wohl schon weitgehend resigniert. "Dann gehen wir halt net mehr hin!" Der Thread-Titel trifft es genau. :neutral-face Wobei ich mir - trotz allem - im Moment nicht vorstellen kann, mich für die Bundesliga - und vor allem für meine Eintracht - irgendwann gar nicht mehr zu interessieren.

Es gibt sicherlich noch etliche weitere Gründe, warum die Entwicklung so ist, wie sie ist.
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MaurizioGaudino schrieb:
Ich finde das es in den 90ernteilweise weitaus schlimmere auswüchse gab als heute.
Ich möchte an das in sponsorenfarben gehaltene Trikot des VfL Bochum, die orangenen Werder Trikots oder auch an unsere tetraPak trikots erinnern.
Auch mannsgroße Schaumstoffhandys oder Litfaßsäulenartige werbedinger(Klinsmann) sieht man heute so gut wie gar nicht mehr.


Der Webergrill neben der Trainerbank in Freiburg ist leider nicht für die Halbzeitverpflegung... aber hat wenigstens so ein bischen den Oldschool-Kreisliga-Flair!
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Ich bekomm bei dem Thema langsam Kopfschmerzen. Ich hatte ja schon über Financial Fairplay geschrieben , klar gibt es auch Strategien zu Umgehung der Regel und das sich auch Sponsoren kaputtlachen drüber, das ganze blabla. Trotzdem halte ich es für Sinnvoll, wenn die UEFA es richtig umsetzt. Selbst wenn lücken gefunden werden, heisst es deswegen nicht das die Dominanz verschiedener weniger Vereine über Jahre hinaus gesichert ist.

Die erwartungen der "Sponsoren" birgt eine riesige Gefahr mit sich was man auch in Leibzig beobachten kann. Dort wurde heute der Trainer entlassen, obwohl de Verein mit Platz 7 einen einstelligen Tabellenplatz in Liga 2 belegt. Als Grund war zu lesen das mit dem Trainer keine Verlängerung des auslaufenden Vertrages zum Saisonende vorgesehen ist.

Diese Sponsoren Kisten mit Emirat fly usw. bergen noch viel größere Risiken für die sogenannten Dominanten Vereine mit sich. Sie sind sowas von Abhängig und müssen machen was die Sponsoren wollen. Machen sie  es nicht oder erfüllen die Vorgaben nicht, kann es passieren das die jungs ihre Gelder auf Eis legen, dann ist der Verein pleite. PSG steht auch nicht da wo sich der Sponsor das wünschen würde obwohl die Scheichs millionen jedes Jahr reinbuttern.

Chelsea ist momentan in England die Macht. Man City Man United, können da nicht ganz mithalten obwohl die auch viel Investiert haben..

In Spanien ist das was da läuft soch eh eine eher gewohnte Situation. Barca und Real waren schon immer die ungebrochenen Teams die sich die Titel gegenseitig abjagten. Atletico ist da  eine erfrischende Ausnahme.

Ich denke auch an damals als sich Juve und Mailand in Italien die titel dauernd  teilten.

Was hammer denn für Plastik clubs in der 1 Bl.?
Hoppenheim. Dann 2 Werksmannschaften die pillen und die VW Mannschaft die nur mit Ausnahmegenehmigung in der Liga spielen dürfen.

Gladbach,Schalke,Dortmund, Augsburg, gehören wohl weniger zu den Plastikclubs oder Werksvereinen und die stehen zu 99% vor uns, hatten auch keine Riesen deals über teure Spieler und Wirtschaften ordentlich.

Was die Bayern angeht, die haben sich, seid bestehen der BL immer weiter entwickelt, waren ähnlich wie Dortmund heute, auch vom Abstieg schon bedroht mit Beckenbauer, Müller, Breitner, Maier etc.  und wie sie alle hießen. Der Verein mit den mittlerweilen meisten Mitgliedern in der Welt, verstand es geschickt seinen Namen  über Jahrzehnte zu vermarkten. Die Jammern heute auf höchstem nivaeu.

Wir sind erst nach 3 Abstiegen 3 Jahre in der Bl aktiv. Da kann man nicht erwarten das wir jede Saison EL oder gar CL spielen. Wir haben Fehler in den Veträgen gemacht die uns Millionen kosteten. Wir sind im ersten Jahr verwöhnt worden. Im 2ten Jahr was immer das schwerste ist, haben wir EL gespielt und da saugut abgeschnitten. Das der Liga alltag drunter litt, war die folge davon. Nun sind wir im dritten Jahr nach unserem Ausverkauf, dabei mit neuen Spielern uns zu stabilisieren und uns in der Liga festzusetzen. Viele wichtige Spieler konnten wir JETZT an uns langfrisitg binden, was ein riesen Erfolg ist. Wenn Carlos noch seinen Vertrag verlängert wäre dies das maximum was wir diese Saison erreichen können. alles andere wie EL Teilnahme ist doch nur ein riesen Bonus. Wenn wir den momentanen Tabellenplatz halten können diese Saison ein riesen Erfolg, auch wenn man sich über verschenkte Punkte maßlos ärgern kann.

Was zählt ist was in den nächsten 3-5 Jahren also Mittelfristig erzielt werden kann.
Da würde ich sogar behaupten das wir auf dem momentanen Gladbacher Level landen könnten. Und dann ochwas wegen der romantik. Ich fands immer scheisse wenn damals geregnet hat. Im G-block  im alten Stadion ohne Schirm sich ein Spiel anzusehen war ne tortur, wollte ich heute in meinem Alter gar nicht mehr haben. Mir ist es auch egal ob datt Stadion Commerzbank Arena, Waldstadion oder Villa  kunterbunt heisst. Außerdem find ichs geiler vor fast ausverkauftem Haus gegen Schalke zu spielen, als vor 25 Jahren mit knapp 25000.

Und außer Bayern hat kein Club irgendeine Vormachtstellung. Und selbst die sind zu schlagen.
Alles in allem wird weder die Eintracht oder die Liga untergehen. Es wird Vereine treffen, auf die man jetzt Neidisch hinsieht, dann ist unser Tag gekommen. Und dann erst werden wir Deutscher Meister sein.
Ich glaub dran, das ist meine Romantik.

FORZA SGE!


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