Anita1950 schrieb: ...könntest du dazu ein wenig mehr erzählen?
Der Lander, der am 12. November um 16:30 landet, wird bereits während seiner 7-stündigen Flugphase die ersten wissenschaftlichen Instrumente anschalten. Dazu gehören unter anderem (natürlich) eine Kamera und auch Magnetfeldmessungen und Plasmamessungen. Nach der Landung sollen dann Bodenproben entnommen werden und im Philae Lander direkt analysiert werden. Insbesondere wird von Interesse sein, welche Elemente und Moleküle ein Komet mit sich trägt. Man erhofft sich, komplexere organische Verbindungen zu finden, da man solche in der Vergangenheit schon einmal bei einem Durchflug durch Kometenstaub gefunden hat. Sollte dies der Fall sein, so könnten Kometen "Starter-Kits" für Leben transportieren und die Theorie wie die ersten organischen Verbindungen auf der Erde entstanden sind, müsste neu überdacht werden. Man geht davon aus, dass Kometen im wesentlichen aus ursprünglichem Material aus der Enstehung des Sonnensystems bestehen. Während die Planeten sich stark verändert haben (Hitze, chemische Reaktionen, Druck,...) sieht man bei Kometen den ursprünglichen Materiezustand bei Enstehung des Sonnenssytems. Daher rührt auch der Name "Rosetta" für die Mission. So wie man mit dem Rosetta-Stein plötzlich Hieroglyphen entziffern konnte, meint man, durch die Untersuchung von Kometen die Ursprünge des Sonnensystem besser verstehen zu können. Ein weiteres interessantes Experiment auf dem Lander ist, dass Schallwellen gesendet und empfangen werden. Aufgrund der Charakteristik der empfangenen Signale lassen sich Rückschlüsse auf den Aufbau des Kometen ziehen. Man muss bedenken, dass niemand weiss, wie die Kometenoberfläche beschaffen ist. Von "harschiger, sandiger" Oberfläche bis zu knüppelhart ist alles denkbar und das macht den Landungsprozess auch so schwierig. Das wissenschaftliche Programm des Landers ist zunächst nur für wenige Tage vorgesehen. Wenn alles top läuft, kann es länger dauern, da sich die Batterien wieder aufladen.
Das wisschenschaftliche Programm der Rosetta Sonde (von der der Lander Philae getrennt wird) läuft bereits seit einigen Monaten und wird besonders im 2015 fortgesetzt, da das "Aufschmelzen" des Kometen beobachtet werden soll. Wenn sich der Komet weiter der Sonne nähert (im Moment ist er dreimal Abstand Erde-Sonne von der Sonne entfernt) wird er erhitzt und wird mehr und mehr Materie verlieren.
Falls am Mittwoch bei der Landung etwas schiefgeht, bedenke, dass solch eine Landung ein großes Risiko ist und ein Experiment an sich ist. Man muss es aber versuchen. Der wissenschaftliche Wert der Mission ist aber immer noch beträchtlich, da der Rosetta Satellit gesund und munter seine Bahnen um den Kometen zieht
Würde ich mal hier auf der Website der ESA recherchieren: http://rosetta.esa.int/ Ganz live wirds wohl nicht gehen, da die Signale von Rosetta bis Kontrollzentrum eine Weile brauchen, meine mich an sowas wie eine halbe Stunde zu erinnern.
Philae wird nicht, wie der Mondlander, auf einem Feuerstrahl zur Kometenfläche absteigen, sondern ganz ohne Antrieb sanft hinunter schweben, bedingt durch die äußerst geringe Gravitation des Kometen. Und dann - Daumendrücken! - einfach wie angewurzelt stehenbleiben (vielleicht hätte man das Landerchen zur Sicherheit mit Videos von unserer Abwehrreihe programmieren sollen ). Hübsche Zusammenfassung bei SPON http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/rosetta-mission-raumsonde-der-esa-landet-auf-komet-a-1002195.html
adlerkadabra schrieb: Philae wird nicht, wie der Mondlander, auf einem Feuerstrahl zur Kometenfläche absteigen, sondern ganz ohne Antrieb sanft hinunter schweben, bedingt durch die äußerst geringe Gravitation des Kometen. Und dann - Daumendrücken! - einfach wie angewurzelt stehenbleiben (vielleicht hätte man das Landerchen zur Sicherheit mit Videos von unserer Abwehrreihe programmieren sollen  . Hübsche Zusammenfassung bei SPON http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/rosetta-mission-raumsonde-der-esa-landet-auf-komet-a-1002195.html
ich hatte heute morgen auf hr-info noch gehört, dass philae heringe (schraubheringe) dabei hat, die sie in den kometen schraubt, sobald sie angekommen ist. zusätzlcih hat sie wohl noch kleine düsen, die sie gegen den kollegen drücken können, daß sie nicht gleich wieder abprallt
adlerkadabra schrieb: Philae wird nicht, wie der Mondlander, auf einem Feuerstrahl zur Kometenfläche absteigen, sondern ganz ohne Antrieb sanft hinunter schweben, bedingt durch die äußerst geringe Gravitation des Kometen. Und dann - Daumendrücken! - einfach wie angewurzelt stehenbleiben (vielleicht hätte man das Landerchen zur Sicherheit mit Videos von unserer Abwehrreihe programmieren sollen ). Hübsche Zusammenfassung bei SPON http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/rosetta-mission-raumsonde-der-esa-landet-auf-komet-a-1002195.html
ich hatte heute morgen auf hr-info noch gehört, dass philae heringe (schraubheringe) dabei hat, die sie in den kometen schraubt, sobald sie angekommen ist. zusätzlcih hat sie wohl noch kleine düsen, die sie gegen den kollegen drücken können, daß sie nicht gleich wieder abprallt
Im oben verlinkten Spiegel-Artikel ist dann auch die Rede von Bohrern, Harpunen und einer kleinen Düse. Wegen der kaum vorhandenen Schwerkraft dürfte es da wohl kaum anders gehen.
http://www.esa.int/var/esa/storage/images/esa_multimedia/images/2014/10/comet_activity_10_september_2014/14994892-1-eng-GB/Comet_activity_10_September_2014.jpg
Aufnahmen vom September dieses Jahres, sensationelle Selfies: Sonde vor Komet!
1. http://blogs.esa.int/rosetta/files/2014/09/ESA_Rosetta_Philae_CIVA_140907.png
2. http://www.esa.int/var/esa/storage/images/esa_multimedia/images/2014/10/rosetta_mission_selfie_at_16_km/14968938-1-eng-GB/Rosetta_mission_selfie_at_16_km.png
Inzwischen schwebt Rosetta über dem Kometen, übermorgen, am Mittwoch, soll das Landeteil Philae zur Kometenoberfläche absteigen, sich dort verankern und mit dem wissenschaftlichen Programm beginnen - zum ersten Mal in der Geschichte wird ein von Menschen erbautes Raumfahrzeug auf einem Kometen landen. Der Countdown läuft hier
http://free.timeanddate.com/countdown/i4cfping/n991/cf12/cm0/cu4/ct0/cs0/ca0/cr0/ss0/cac000/cpc000/pcfff/tcfff/fs100/szw320/szh135/tatTime%20left%20to%20Event%20in/tac000/tptTime%20since%20Event%20started%20in/tpc000/mac000/mpc000/iso2014-11-12T16:35:00
Ein Trailer
https://youtube.googleapis.com/v/aeDFWqAW-9Y?autohide=1&=&version=2
http://pbs.twimg.com/media/BvVvgzYIIAAXwui.jpg:large
http://www.esa.int/spaceinimages/Images/2014/11/Agilkia_landing_site_6_November_2014
Im verlinkten Bild des Beitrages #2 von giordani befindet sie sich rechts, wo der Krater zu sehen ist.
könntest du dazu ein wenig mehr erzählen?
danke für den thread
Der Lander, der am 12. November um 16:30 landet, wird bereits während seiner 7-stündigen Flugphase die ersten wissenschaftlichen Instrumente anschalten. Dazu gehören unter anderem (natürlich) eine Kamera und auch Magnetfeldmessungen und Plasmamessungen.
Nach der Landung sollen dann Bodenproben entnommen werden und im Philae Lander direkt analysiert werden. Insbesondere wird von Interesse sein, welche Elemente und Moleküle ein Komet mit sich trägt. Man erhofft sich, komplexere organische Verbindungen zu finden, da man solche in der Vergangenheit schon einmal bei einem Durchflug durch Kometenstaub gefunden hat. Sollte dies der Fall sein, so könnten Kometen "Starter-Kits" für Leben transportieren und die Theorie wie die ersten organischen Verbindungen auf der Erde entstanden sind, müsste neu überdacht werden.
Man geht davon aus, dass Kometen im wesentlichen aus ursprünglichem Material aus der Enstehung des Sonnensystems bestehen. Während die Planeten sich stark verändert haben (Hitze, chemische Reaktionen, Druck,...) sieht man bei Kometen den ursprünglichen Materiezustand bei Enstehung des Sonnenssytems.
Daher rührt auch der Name "Rosetta" für die Mission. So wie man mit dem Rosetta-Stein plötzlich Hieroglyphen entziffern konnte, meint man, durch die Untersuchung von Kometen die Ursprünge des Sonnensystem besser verstehen zu können.
Ein weiteres interessantes Experiment auf dem Lander ist, dass Schallwellen gesendet und empfangen werden. Aufgrund der Charakteristik der empfangenen Signale lassen sich Rückschlüsse auf den Aufbau des Kometen ziehen.
Man muss bedenken, dass niemand weiss, wie die Kometenoberfläche beschaffen ist. Von "harschiger, sandiger" Oberfläche bis zu knüppelhart ist alles denkbar und das macht den Landungsprozess auch so schwierig.
Das wissenschaftliche Programm des Landers ist zunächst nur für wenige Tage vorgesehen. Wenn alles top läuft, kann es länger dauern, da sich die Batterien wieder aufladen.
Das wisschenschaftliche Programm der Rosetta Sonde (von der der Lander Philae getrennt wird) läuft bereits seit einigen Monaten und wird besonders im 2015 fortgesetzt, da das "Aufschmelzen" des Kometen beobachtet werden soll. Wenn sich der Komet weiter der Sonne nähert (im Moment ist er dreimal Abstand Erde-Sonne von der Sonne entfernt) wird er erhitzt und wird mehr und mehr Materie verlieren.
Falls am Mittwoch bei der Landung etwas schiefgeht, bedenke, dass solch eine Landung ein großes Risiko ist und ein Experiment an sich ist. Man muss es aber versuchen. Der wissenschaftliche Wert der Mission ist aber immer noch beträchtlich, da der Rosetta Satellit gesund und munter seine Bahnen um den Kometen zieht
http://www.centralstation-darmstadt.de/event/6224001/wissenschaftstag-esa-rosetta/
zu trinken gibts wahrscheinlich den pangalaktischen donnergurgler
Hauptsache On The Rocks.
http://rosetta.esa.int/ Ganz live wirds wohl nicht gehen, da die Signale von Rosetta bis Kontrollzentrum eine Weile brauchen, meine mich an sowas wie eine halbe Stunde zu erinnern.
2016
Bloß net zum Gegenbesuch einladen.
"A set of instruments on the European Space Agency's Rosetta spacecraft
has picked up a mysterious "song" from Comet 67P/Churyumov-Gerasimenko."
http://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?feature=4374
Zum ESA-Livestream bitte hier entlang:
http://new.livestream.com/esa/cometlanding
ich hatte heute morgen auf hr-info noch gehört, dass philae heringe (schraubheringe) dabei hat, die sie in den kometen schraubt, sobald sie angekommen ist. zusätzlcih hat sie wohl noch kleine düsen, die sie gegen den kollegen drücken können, daß sie nicht gleich wieder abprallt
Im oben verlinkten Spiegel-Artikel ist dann auch die Rede von Bohrern, Harpunen und einer kleinen Düse. Wegen der kaum vorhandenen Schwerkraft dürfte es da wohl kaum anders gehen.