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Nach der Bundestagswahl 2013: Was wird aus der AfD?


Thread wurde von SGE_Werner am Dienstag, 24. Januar 2017, 10:54 Uhr um 10:54 Uhr gesperrt weil:
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Aragorn schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Xaver08 schrieb:
SGE-URNA schrieb:
brockman schrieb:
SGE-URNA schrieb:
peter schrieb:
SGE-URNA schrieb:
reggaetyp schrieb:
Läuft: Henkel tritt zurück.    


Findest du das gut?

Ich halte diese (teilweise ja schon vollzogene) Entwicklung in Richtung Republikaner 2.0 eher für blöd. Aber gut... dann kann man natürlich besser draufhauen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-machtkampf-bernd-lucke-kanzelt-alexander-gauland-ab-a-1030243.html


also ich finde das gut. ich begrüße alles, das den wolf im schafspelz entlarvt. so langsam sollten auch konservative wähler feststellen können, um was für einen haufen es sich bei dieser partei handelt. am ende wird die afd für alle sichtbar das, was sie im kern schon immer war, eine rechtspopulistische  partei, die sich mit wirtschaftsthemen tarnt.


Ja, sie wird sich, im Falle einer Gaulandschen (und Freunde) Dominanz, recht klar am rechten Rand wiederfinden. Allerdings hat sie bereits ein gewisses Stimmenpotential und ist gewissermassen bereits nach kurzer Existenz besser etabliert, als andere rechtspopulistische Parteien es jemals waren... das gefällt mir nicht.

Zudem seh ich das nicht so, dass sie schon immer ganz klar rechtspopulistisch waren. Sie waren anfangs sehr wohl monothematisch (Anti-Euro), die Hauptprotagonisten kamen aus dem wirtschaftlich konservativ-liberalen Lager, ansonsten recht konzeptlos, haben sich regional die üblichen Trittbrettfahrer eingefangen und sich im Zuge von Pegida der neu-rechten Bewegung angebiedert.


Da würde ich in Teilen widersprechen. Der Rechtskurs ist schon in der DNA der AfD angelegt, auch die "Eurokritik" hatte eine ganz klar antiparlamentarische Stoßrichtung und lief von vornherein gegen "die da oben".  


Das verstehe ich nicht. Wenn es also gute wirtschaftstheoretisch fundierte Argumente gegen die Funktionsweise des Euro gibt, ist das per DNA rechtspopulistisch? Es ist kein Zufall, dass die Gründungsmitglieder der Partei alle WIrtschaftsprofessoren sind und eben als gemeinsame Position starke Zweifel an der langfristigen Funktionsfähigkeit einer gemeinsamen Währung, gegeben das restliche Set-up der EU, hegen. Dagegen, find ich, ist prinzipiell überhaupt nichts einzuwenden.... das hat auch nichts Populismus, weder links noch rechts, zu tun, sondern ist eine vorrangig intellektuell, akademische Diskussion.

Man muss übrigens auch kein Nationalist sein, um eine zentralisierte, bürokratische EU-Verwaltung zu kritisieren.  


so habe ich brockmanns beitrag nicht verstanden.

selbstverständlich sind gute wirtschaftstheoretische fundierte argumente gegen den euro nicht per se rechtspopulistisch, das lese ich aus seinem beitrag nicht heraus und hat meines wissens nach auch niemand behauptet.

allerdings teile ich brockmanns meinung, daß die rechtspopulistische ausrichtung in der dna der partei angelegt war (unabhängig vom vorhandensein pot. wirtschaftstheoretischer argumente; über die qualität dieser gab es von anfang an geteilte meinungen, auch innerhalb der wirtschaftswissenschaftler), lucke hat meines erachtens nach bewusst in trüben gewässern gefischt, wie man an den bulletpoints der partei am anfang gesehen hat. er hat in kauf genommen, daß sich auch menschen aus der rechtspopulistischen und rechtsextremen ecke angesprochen fühlen, wie man von anfang an sehen konnte und was sich jetzt bestätigt.

die rechtspopulistische sosse musste er mit reingiessen, um überhaupt erst eine bewegung starten zu können. alleine mit wirtsschaftheoretischen thesen (und wären sie noch so gut gewesen) hätte er keinen hund hinter dem ofen vorgelockt.

ein wenig erinnert er mich an den zauberlehrling...


Die berühmten nichtssagenden bullet points enthielten, wie wir hier ja damals schon diskutierten, praktisch überhaupt keinen Inhalt. Diese wurden auch in der Öffnetlichkeit weder diskutiert, noch medial wahrgenommen, von daher bezweifle ich mal, dass man damit irgendwo gefischt hat. Im übrigen hab ich schon damals gesagt, dass die Forderung nach "Arbeitserlaubnis für Asylsuchende" (einer der bullet points, an den ich mich erinnere) irgendwie im Gegensatz zum Rechtsaussen steht.

Die generelle Tendenz, dass sogenannte "Euro-Hasser" als rechtspopulistisch wahrgenommen werden, besteht (leider) nunmal, unabhängig der Seriösität ihrer Argumente. Das Thema wird eben auch von VTlern, Rechtsextremen und völkisch angehauchten besetzt. Und damit bestand auch von Anfang an die Gefahr, dass der initiale Erfolg der Partei instrumenatlisiert wird, was ja auch prompt geschah durch dubiose Personen, die sich landesweit angeschlossen haben.

Meines Erachtens war die AfD anfangs aufgrund ihrer Monothematik politisch unbrauchbar und heute wegen ihrer fortgeschritten schleichenden Hinwendung zu rechtsoffenen Positionen und inakzeptabler Individuen (Ulfkotte, Gauland, Petry,..)  


AfD-Chef Lucke macht Front gegen Rechte

Im Richtungsstreit innerhalb der "Alternative für Deutschland" (AfD) macht Parteigründer Bernd Lucke gegen den Einfluss rechter Kräfte mobil und wirbt dafür an der Basis um Unterstützung.

SW-Presse


Das Problem dürfte wohl sein, dass die Basis im Gegensatz zur alten Akademikerführungsriege schon durchsetzt ist mit genau den Personen, gegen die er da Front machen will.
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SGE-URNA schrieb:
brockman schrieb:
SGE-URNA schrieb:
peter schrieb:
SGE-URNA schrieb:
reggaetyp schrieb:
Läuft: Henkel tritt zurück.    


Findest du das gut?

Ich halte diese (teilweise ja schon vollzogene) Entwicklung in Richtung Republikaner 2.0 eher für blöd. Aber gut... dann kann man natürlich besser draufhauen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-machtkampf-bernd-lucke-kanzelt-alexander-gauland-ab-a-1030243.html


also ich finde das gut. ich begrüße alles, das den wolf im schafspelz entlarvt. so langsam sollten auch konservative wähler feststellen können, um was für einen haufen es sich bei dieser partei handelt. am ende wird die afd für alle sichtbar das, was sie im kern schon immer war, eine rechtspopulistische  partei, die sich mit wirtschaftsthemen tarnt.


Ja, sie wird sich, im Falle einer Gaulandschen (und Freunde) Dominanz, recht klar am rechten Rand wiederfinden. Allerdings hat sie bereits ein gewisses Stimmenpotential und ist gewissermassen bereits nach kurzer Existenz besser etabliert, als andere rechtspopulistische Parteien es jemals waren... das gefällt mir nicht.

Zudem seh ich das nicht so, dass sie schon immer ganz klar rechtspopulistisch waren. Sie waren anfangs sehr wohl monothematisch (Anti-Euro), die Hauptprotagonisten kamen aus dem wirtschaftlich konservativ-liberalen Lager, ansonsten recht konzeptlos, haben sich regional die üblichen Trittbrettfahrer eingefangen und sich im Zuge von Pegida der neu-rechten Bewegung angebiedert.


Da würde ich in Teilen widersprechen. Der Rechtskurs ist schon in der DNA der AfD angelegt, auch die "Eurokritik" hatte eine ganz klar antiparlamentarische Stoßrichtung und lief von vornherein gegen "die da oben".  


Das verstehe ich nicht. Wenn es also gute wirtschaftstheoretisch fundierte Argumente gegen die Funktionsweise des Euro gibt, ist das per DNA rechtspopulistisch? Es ist kein Zufall, dass die Gründungsmitglieder der Partei alle WIrtschaftsprofessoren sind und eben als gemeinsame Position starke Zweifel an der langfristigen Funktionsfähigkeit einer gemeinsamen Währung, gegeben das restliche Set-up der EU, hegen. Dagegen, find ich, ist prinzipiell überhaupt nichts einzuwenden.... das hat auch nichts Populismus, weder links noch rechts, zu tun, sondern ist eine vorrangig intellektuell, akademische Diskussion.

Man muss übrigens auch kein Nationalist sein, um eine zentralisierte, bürokratische EU-Verwaltung zu kritisieren.  


Unabhängig davon, ob die AfD wirklich gute Argumente gegen den Euro hat, war das nicht der Punkt, den ich machen wollte. Natürlich ist Kritik an der Finanzpolitik in der Eurozone nicht per se rechtspopulistisch. Aber die AfD hat sich doch an den Debatten, die angesichts der Komplexität der Thematik nicht leicht zu führen sind, doch niemals ernsthaft beteiligt (wenn überhaupt in Positionspapieren). In den Wahlkämpfen ging es doch von Tag Eins an immer nur in die Richtung "Jaaa, die selbstherrlichen Bürokraten in Brüssel und das Volk wird ja nicht gefragt und wir als Deutsche sind ja nur die Zahlmeister für die faulen Südländer, etc. pp." Man öffnet damit von Beginn an ein Einfallstor für nationalistische Denke und es kann mir keiner erzählen, dass sei den Herrschaften nicht bewusst gewesen. Und das ist der Rechtspopulismus an der "Eurokritik" der AfD.
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peter schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Xaver08 schrieb:
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Läuft: Henkel tritt zurück.    


Findest du das gut?

Ich halte diese (teilweise ja schon vollzogene) Entwicklung in Richtung Republikaner 2.0 eher für blöd. Aber gut... dann kann man natürlich besser draufhauen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-machtkampf-bernd-lucke-kanzelt-alexander-gauland-ab-a-1030243.html


also ich finde das gut. ich begrüße alles, das den wolf im schafspelz entlarvt. so langsam sollten auch konservative wähler feststellen können, um was für einen haufen es sich bei dieser partei handelt. am ende wird die afd für alle sichtbar das, was sie im kern schon immer war, eine rechtspopulistische  partei, die sich mit wirtschaftsthemen tarnt.


Ja, sie wird sich, im Falle einer Gaulandschen (und Freunde) Dominanz, recht klar am rechten Rand wiederfinden. Allerdings hat sie bereits ein gewisses Stimmenpotential und ist gewissermassen bereits nach kurzer Existenz besser etabliert, als andere rechtspopulistische Parteien es jemals waren... das gefällt mir nicht.

Zudem seh ich das nicht so, dass sie schon immer ganz klar rechtspopulistisch waren. Sie waren anfangs sehr wohl monothematisch (Anti-Euro), die Hauptprotagonisten kamen aus dem wirtschaftlich konservativ-liberalen Lager, ansonsten recht konzeptlos, haben sich regional die üblichen Trittbrettfahrer eingefangen und sich im Zuge von Pegida der neu-rechten Bewegung angebiedert.


Da würde ich in Teilen widersprechen. Der Rechtskurs ist schon in der DNA der AfD angelegt, auch die "Eurokritik" hatte eine ganz klar antiparlamentarische Stoßrichtung und lief von vornherein gegen "die da oben".  


Das verstehe ich nicht. Wenn es also gute wirtschaftstheoretisch fundierte Argumente gegen die Funktionsweise des Euro gibt, ist das per DNA rechtspopulistisch? Es ist kein Zufall, dass die Gründungsmitglieder der Partei alle WIrtschaftsprofessoren sind und eben als gemeinsame Position starke Zweifel an der langfristigen Funktionsfähigkeit einer gemeinsamen Währung, gegeben das restliche Set-up der EU, hegen. Dagegen, find ich, ist prinzipiell überhaupt nichts einzuwenden.... das hat auch nichts Populismus, weder links noch rechts, zu tun, sondern ist eine vorrangig intellektuell, akademische Diskussion.

Man muss übrigens auch kein Nationalist sein, um eine zentralisierte, bürokratische EU-Verwaltung zu kritisieren.  


so habe ich brockmanns beitrag nicht verstanden.

selbstverständlich sind gute wirtschaftstheoretische fundierte argumente gegen den euro nicht per se rechtspopulistisch, das lese ich aus seinem beitrag nicht heraus und hat meines wissens nach auch niemand behauptet.

allerdings teile ich brockmanns meinung, daß die rechtspopulistische ausrichtung in der dna der partei angelegt war (unabhängig vom vorhandensein pot. wirtschaftstheoretischer argumente; über die qualität dieser gab es von anfang an geteilte meinungen, auch innerhalb der wirtschaftswissenschaftler), lucke hat meines erachtens nach bewusst in trüben gewässern gefischt, wie man an den bulletpoints der partei am anfang gesehen hat. er hat in kauf genommen, daß sich auch menschen aus der rechtspopulistischen und rechtsextremen ecke angesprochen fühlen, wie man von anfang an sehen konnte und was sich jetzt bestätigt.

die rechtspopulistische sosse musste er mit reingiessen, um überhaupt erst eine bewegung starten zu können. alleine mit wirtsschaftheoretischen thesen (und wären sie noch so gut gewesen) hätte er keinen hund hinter dem ofen vorgelockt.

ein wenig erinnert er mich an den zauberlehrling...


Die berühmten nichtssagenden bullet points enthielten, wie wir hier ja damals schon diskutierten, praktisch überhaupt keinen Inhalt. Diese wurden auch in der Öffnetlichkeit weder diskutiert, noch medial wahrgenommen, von daher bezweifle ich mal, dass man damit irgendwo gefischt hat. Im übrigen hab ich schon damals gesagt, dass die Forderung nach "Arbeitserlaubnis für Asylsuchende" (einer der bullet points, an den ich mich erinnere) irgendwie im Gegensatz zum Rechtsaussen steht.

Die generelle Tendenz, dass sogenannte "Euro-Hasser" als rechtspopulistisch wahrgenommen werden, besteht (leider) nunmal, unabhängig der Seriösität ihrer Argumente. Das Thema wird eben auch von VTlern, Rechtsextremen und völkisch angehauchten besetzt. Und damit bestand auch von Anfang an die Gefahr, dass der initiale Erfolg der Partei instrumenatlisiert wird, was ja auch prompt geschah durch dubiose Personen, die sich landesweit angeschlossen haben.

Meines Erachtens war die AfD anfangs aufgrund ihrer Monothematik politisch unbrauchbar und heute wegen ihrer fortgeschritten schleichenden Hinwendung zu rechtsoffenen Positionen und inakzeptabler Individuen (Ulfkotte, Gauland, Petry,..)  


nur ein kurzer einwurf: die umfangreiche skepsis gegen ttip und brüssel zeigt doch, dass europaskepsis kein monopol der rechten ist. es gibt auf der linken sehr viele die brüssel kritisch sehen und die demo gegen die ezb war auch nicht von rechts gesteuert.

der große unterschied liegt in der zielsetzung. "konservative" kräfte wünschen sich die kleinstaatrerei und die DM zurück und möchten sich gegen außen abschotten. da ist eine rigide zuwanderungspolitik dann zwangsläufig ein thema.  


Die Frage von "Kleinstaaterei" oder Zentralismus ist keine explizit konservativ vs progressiv zu beantwortende Frage, sondern eine von optimalen Verwaltungsstrukturen, Wettbewerb, Vielfalt, usw.

Die DM (oder ganz generell Währung) ist eine dezidiert wirtschaftspolitische Fragestellung völlig abseits von rechts oder links.

Und nach "aussen abschotten" ist überhaupt nicht zwangsläufig mit obigen beiden Punkten verbunden, sondern tatsächlich eine eher konservative Haltung, kann allerdings völlig unabhängig von Art der Verwaltung und Währung diskutiert werden.  
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SGE-URNA schrieb:
Aragorn schrieb:
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Läuft: Henkel tritt zurück.    


Findest du das gut?

Ich halte diese (teilweise ja schon vollzogene) Entwicklung in Richtung Republikaner 2.0 eher für blöd. Aber gut... dann kann man natürlich besser draufhauen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-machtkampf-bernd-lucke-kanzelt-alexander-gauland-ab-a-1030243.html


also ich finde das gut. ich begrüße alles, das den wolf im schafspelz entlarvt. so langsam sollten auch konservative wähler feststellen können, um was für einen haufen es sich bei dieser partei handelt. am ende wird die afd für alle sichtbar das, was sie im kern schon immer war, eine rechtspopulistische  partei, die sich mit wirtschaftsthemen tarnt.


Ja, sie wird sich, im Falle einer Gaulandschen (und Freunde) Dominanz, recht klar am rechten Rand wiederfinden. Allerdings hat sie bereits ein gewisses Stimmenpotential und ist gewissermassen bereits nach kurzer Existenz besser etabliert, als andere rechtspopulistische Parteien es jemals waren... das gefällt mir nicht.

Zudem seh ich das nicht so, dass sie schon immer ganz klar rechtspopulistisch waren. Sie waren anfangs sehr wohl monothematisch (Anti-Euro), die Hauptprotagonisten kamen aus dem wirtschaftlich konservativ-liberalen Lager, ansonsten recht konzeptlos, haben sich regional die üblichen Trittbrettfahrer eingefangen und sich im Zuge von Pegida der neu-rechten Bewegung angebiedert.


Da würde ich in Teilen widersprechen. Der Rechtskurs ist schon in der DNA der AfD angelegt, auch die "Eurokritik" hatte eine ganz klar antiparlamentarische Stoßrichtung und lief von vornherein gegen "die da oben".  


Das verstehe ich nicht. Wenn es also gute wirtschaftstheoretisch fundierte Argumente gegen die Funktionsweise des Euro gibt, ist das per DNA rechtspopulistisch? Es ist kein Zufall, dass die Gründungsmitglieder der Partei alle WIrtschaftsprofessoren sind und eben als gemeinsame Position starke Zweifel an der langfristigen Funktionsfähigkeit einer gemeinsamen Währung, gegeben das restliche Set-up der EU, hegen. Dagegen, find ich, ist prinzipiell überhaupt nichts einzuwenden.... das hat auch nichts Populismus, weder links noch rechts, zu tun, sondern ist eine vorrangig intellektuell, akademische Diskussion.

Man muss übrigens auch kein Nationalist sein, um eine zentralisierte, bürokratische EU-Verwaltung zu kritisieren.  


so habe ich brockmanns beitrag nicht verstanden.

selbstverständlich sind gute wirtschaftstheoretische fundierte argumente gegen den euro nicht per se rechtspopulistisch, das lese ich aus seinem beitrag nicht heraus und hat meines wissens nach auch niemand behauptet.

allerdings teile ich brockmanns meinung, daß die rechtspopulistische ausrichtung in der dna der partei angelegt war (unabhängig vom vorhandensein pot. wirtschaftstheoretischer argumente; über die qualität dieser gab es von anfang an geteilte meinungen, auch innerhalb der wirtschaftswissenschaftler), lucke hat meines erachtens nach bewusst in trüben gewässern gefischt, wie man an den bulletpoints der partei am anfang gesehen hat. er hat in kauf genommen, daß sich auch menschen aus der rechtspopulistischen und rechtsextremen ecke angesprochen fühlen, wie man von anfang an sehen konnte und was sich jetzt bestätigt.

die rechtspopulistische sosse musste er mit reingiessen, um überhaupt erst eine bewegung starten zu können. alleine mit wirtsschaftheoretischen thesen (und wären sie noch so gut gewesen) hätte er keinen hund hinter dem ofen vorgelockt.

ein wenig erinnert er mich an den zauberlehrling...


Die berühmten nichtssagenden bullet points enthielten, wie wir hier ja damals schon diskutierten, praktisch überhaupt keinen Inhalt. Diese wurden auch in der Öffnetlichkeit weder diskutiert, noch medial wahrgenommen, von daher bezweifle ich mal, dass man damit irgendwo gefischt hat. Im übrigen hab ich schon damals gesagt, dass die Forderung nach "Arbeitserlaubnis für Asylsuchende" (einer der bullet points, an den ich mich erinnere) irgendwie im Gegensatz zum Rechtsaussen steht.

Die generelle Tendenz, dass sogenannte "Euro-Hasser" als rechtspopulistisch wahrgenommen werden, besteht (leider) nunmal, unabhängig der Seriösität ihrer Argumente. Das Thema wird eben auch von VTlern, Rechtsextremen und völkisch angehauchten besetzt. Und damit bestand auch von Anfang an die Gefahr, dass der initiale Erfolg der Partei instrumenatlisiert wird, was ja auch prompt geschah durch dubiose Personen, die sich landesweit angeschlossen haben.

Meines Erachtens war die AfD anfangs aufgrund ihrer Monothematik politisch unbrauchbar und heute wegen ihrer fortgeschritten schleichenden Hinwendung zu rechtsoffenen Positionen und inakzeptabler Individuen (Ulfkotte, Gauland, Petry,..)  


AfD-Chef Lucke macht Front gegen Rechte

Im Richtungsstreit innerhalb der "Alternative für Deutschland" (AfD) macht Parteigründer Bernd Lucke gegen den Einfluss rechter Kräfte mobil und wirbt dafür an der Basis um Unterstützung.

SW-Presse


Das Problem dürfte wohl sein, dass die Basis im Gegensatz zur alten Akademikerführungsriege schon durchsetzt ist mit genau den Personen, gegen die er da Front machen will.


Yep.
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SGE-URNA schrieb:
Aragorn schrieb:
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Xaver08 schrieb:
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brockman schrieb:
SGE-URNA schrieb:
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Läuft: Henkel tritt zurück.    


Findest du das gut?

Ich halte diese (teilweise ja schon vollzogene) Entwicklung in Richtung Republikaner 2.0 eher für blöd. Aber gut... dann kann man natürlich besser draufhauen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-machtkampf-bernd-lucke-kanzelt-alexander-gauland-ab-a-1030243.html


also ich finde das gut. ich begrüße alles, das den wolf im schafspelz entlarvt. so langsam sollten auch konservative wähler feststellen können, um was für einen haufen es sich bei dieser partei handelt. am ende wird die afd für alle sichtbar das, was sie im kern schon immer war, eine rechtspopulistische  partei, die sich mit wirtschaftsthemen tarnt.


Ja, sie wird sich, im Falle einer Gaulandschen (und Freunde) Dominanz, recht klar am rechten Rand wiederfinden. Allerdings hat sie bereits ein gewisses Stimmenpotential und ist gewissermassen bereits nach kurzer Existenz besser etabliert, als andere rechtspopulistische Parteien es jemals waren... das gefällt mir nicht.

Zudem seh ich das nicht so, dass sie schon immer ganz klar rechtspopulistisch waren. Sie waren anfangs sehr wohl monothematisch (Anti-Euro), die Hauptprotagonisten kamen aus dem wirtschaftlich konservativ-liberalen Lager, ansonsten recht konzeptlos, haben sich regional die üblichen Trittbrettfahrer eingefangen und sich im Zuge von Pegida der neu-rechten Bewegung angebiedert.


Da würde ich in Teilen widersprechen. Der Rechtskurs ist schon in der DNA der AfD angelegt, auch die "Eurokritik" hatte eine ganz klar antiparlamentarische Stoßrichtung und lief von vornherein gegen "die da oben".  


Das verstehe ich nicht. Wenn es also gute wirtschaftstheoretisch fundierte Argumente gegen die Funktionsweise des Euro gibt, ist das per DNA rechtspopulistisch? Es ist kein Zufall, dass die Gründungsmitglieder der Partei alle WIrtschaftsprofessoren sind und eben als gemeinsame Position starke Zweifel an der langfristigen Funktionsfähigkeit einer gemeinsamen Währung, gegeben das restliche Set-up der EU, hegen. Dagegen, find ich, ist prinzipiell überhaupt nichts einzuwenden.... das hat auch nichts Populismus, weder links noch rechts, zu tun, sondern ist eine vorrangig intellektuell, akademische Diskussion.

Man muss übrigens auch kein Nationalist sein, um eine zentralisierte, bürokratische EU-Verwaltung zu kritisieren.  


so habe ich brockmanns beitrag nicht verstanden.

selbstverständlich sind gute wirtschaftstheoretische fundierte argumente gegen den euro nicht per se rechtspopulistisch, das lese ich aus seinem beitrag nicht heraus und hat meines wissens nach auch niemand behauptet.

allerdings teile ich brockmanns meinung, daß die rechtspopulistische ausrichtung in der dna der partei angelegt war (unabhängig vom vorhandensein pot. wirtschaftstheoretischer argumente; über die qualität dieser gab es von anfang an geteilte meinungen, auch innerhalb der wirtschaftswissenschaftler), lucke hat meines erachtens nach bewusst in trüben gewässern gefischt, wie man an den bulletpoints der partei am anfang gesehen hat. er hat in kauf genommen, daß sich auch menschen aus der rechtspopulistischen und rechtsextremen ecke angesprochen fühlen, wie man von anfang an sehen konnte und was sich jetzt bestätigt.

die rechtspopulistische sosse musste er mit reingiessen, um überhaupt erst eine bewegung starten zu können. alleine mit wirtsschaftheoretischen thesen (und wären sie noch so gut gewesen) hätte er keinen hund hinter dem ofen vorgelockt.

ein wenig erinnert er mich an den zauberlehrling...


Die berühmten nichtssagenden bullet points enthielten, wie wir hier ja damals schon diskutierten, praktisch überhaupt keinen Inhalt. Diese wurden auch in der Öffnetlichkeit weder diskutiert, noch medial wahrgenommen, von daher bezweifle ich mal, dass man damit irgendwo gefischt hat. Im übrigen hab ich schon damals gesagt, dass die Forderung nach "Arbeitserlaubnis für Asylsuchende" (einer der bullet points, an den ich mich erinnere) irgendwie im Gegensatz zum Rechtsaussen steht.

Die generelle Tendenz, dass sogenannte "Euro-Hasser" als rechtspopulistisch wahrgenommen werden, besteht (leider) nunmal, unabhängig der Seriösität ihrer Argumente. Das Thema wird eben auch von VTlern, Rechtsextremen und völkisch angehauchten besetzt. Und damit bestand auch von Anfang an die Gefahr, dass der initiale Erfolg der Partei instrumenatlisiert wird, was ja auch prompt geschah durch dubiose Personen, die sich landesweit angeschlossen haben.

Meines Erachtens war die AfD anfangs aufgrund ihrer Monothematik politisch unbrauchbar und heute wegen ihrer fortgeschritten schleichenden Hinwendung zu rechtsoffenen Positionen und inakzeptabler Individuen (Ulfkotte, Gauland, Petry,..)  


AfD-Chef Lucke macht Front gegen Rechte

Im Richtungsstreit innerhalb der "Alternative für Deutschland" (AfD) macht Parteigründer Bernd Lucke gegen den Einfluss rechter Kräfte mobil und wirbt dafür an der Basis um Unterstützung.

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Das Problem dürfte wohl sein, dass die Basis im Gegensatz zur alten Akademikerführungsriege schon durchsetzt ist mit genau den Personen, gegen die er da Front machen will.


Ich hoffe mal, daß dem nicht so ist. Warten wir es ab.
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Findest du das gut?

Ich halte diese (teilweise ja schon vollzogene) Entwicklung in Richtung Republikaner 2.0 eher für blöd. Aber gut... dann kann man natürlich besser draufhauen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-machtkampf-bernd-lucke-kanzelt-alexander-gauland-ab-a-1030243.html


also ich finde das gut. ich begrüße alles, das den wolf im schafspelz entlarvt. so langsam sollten auch konservative wähler feststellen können, um was für einen haufen es sich bei dieser partei handelt. am ende wird die afd für alle sichtbar das, was sie im kern schon immer war, eine rechtspopulistische  partei, die sich mit wirtschaftsthemen tarnt.


Ja, sie wird sich, im Falle einer Gaulandschen (und Freunde) Dominanz, recht klar am rechten Rand wiederfinden. Allerdings hat sie bereits ein gewisses Stimmenpotential und ist gewissermassen bereits nach kurzer Existenz besser etabliert, als andere rechtspopulistische Parteien es jemals waren... das gefällt mir nicht.

Zudem seh ich das nicht so, dass sie schon immer ganz klar rechtspopulistisch waren. Sie waren anfangs sehr wohl monothematisch (Anti-Euro), die Hauptprotagonisten kamen aus dem wirtschaftlich konservativ-liberalen Lager, ansonsten recht konzeptlos, haben sich regional die üblichen Trittbrettfahrer eingefangen und sich im Zuge von Pegida der neu-rechten Bewegung angebiedert.


Da würde ich in Teilen widersprechen. Der Rechtskurs ist schon in der DNA der AfD angelegt, auch die "Eurokritik" hatte eine ganz klar antiparlamentarische Stoßrichtung und lief von vornherein gegen "die da oben".  


Das verstehe ich nicht. Wenn es also gute wirtschaftstheoretisch fundierte Argumente gegen die Funktionsweise des Euro gibt, ist das per DNA rechtspopulistisch? Es ist kein Zufall, dass die Gründungsmitglieder der Partei alle WIrtschaftsprofessoren sind und eben als gemeinsame Position starke Zweifel an der langfristigen Funktionsfähigkeit einer gemeinsamen Währung, gegeben das restliche Set-up der EU, hegen. Dagegen, find ich, ist prinzipiell überhaupt nichts einzuwenden.... das hat auch nichts Populismus, weder links noch rechts, zu tun, sondern ist eine vorrangig intellektuell, akademische Diskussion.

Man muss übrigens auch kein Nationalist sein, um eine zentralisierte, bürokratische EU-Verwaltung zu kritisieren.  


so habe ich brockmanns beitrag nicht verstanden.

selbstverständlich sind gute wirtschaftstheoretische fundierte argumente gegen den euro nicht per se rechtspopulistisch, das lese ich aus seinem beitrag nicht heraus und hat meines wissens nach auch niemand behauptet.

allerdings teile ich brockmanns meinung, daß die rechtspopulistische ausrichtung in der dna der partei angelegt war (unabhängig vom vorhandensein pot. wirtschaftstheoretischer argumente; über die qualität dieser gab es von anfang an geteilte meinungen, auch innerhalb der wirtschaftswissenschaftler), lucke hat meines erachtens nach bewusst in trüben gewässern gefischt, wie man an den bulletpoints der partei am anfang gesehen hat. er hat in kauf genommen, daß sich auch menschen aus der rechtspopulistischen und rechtsextremen ecke angesprochen fühlen, wie man von anfang an sehen konnte und was sich jetzt bestätigt.

die rechtspopulistische sosse musste er mit reingiessen, um überhaupt erst eine bewegung starten zu können. alleine mit wirtsschaftheoretischen thesen (und wären sie noch so gut gewesen) hätte er keinen hund hinter dem ofen vorgelockt.

ein wenig erinnert er mich an den zauberlehrling...


Die berühmten nichtssagenden bullet points enthielten, wie wir hier ja damals schon diskutierten, praktisch überhaupt keinen Inhalt. Diese wurden auch in der Öffnetlichkeit weder diskutiert, noch medial wahrgenommen, von daher bezweifle ich mal, dass man damit irgendwo gefischt hat. Im übrigen hab ich schon damals gesagt, dass die Forderung nach "Arbeitserlaubnis für Asylsuchende" (einer der bullet points, an den ich mich erinnere) irgendwie im Gegensatz zum Rechtsaussen steht.

Die generelle Tendenz, dass sogenannte "Euro-Hasser" als rechtspopulistisch wahrgenommen werden, besteht (leider) nunmal, unabhängig der Seriösität ihrer Argumente. Das Thema wird eben auch von VTlern, Rechtsextremen und völkisch angehauchten besetzt. Und damit bestand auch von Anfang an die Gefahr, dass der initiale Erfolg der Partei instrumenatlisiert wird, was ja auch prompt geschah durch dubiose Personen, die sich landesweit angeschlossen haben.

Meines Erachtens war die AfD anfangs aufgrund ihrer Monothematik politisch unbrauchbar und heute wegen ihrer fortgeschritten schleichenden Hinwendung zu rechtsoffenen Positionen und inakzeptabler Individuen (Ulfkotte, Gauland, Petry,..)  


ich teile deine einschätzung, daß die partei damals (wie heute) politikunfähig ist.

allerdings bin ich anderer meinung, daß man damals nicht schon merken konnte, in welche richtung diese partei zielt.

auch zu parteigründung wurde immer wieder kritisiert, daß lucke am rechten/rechtspopulistischen rand fischt.
er hat nach meiner meinung bewusst damit gespielt, um bewegung in seine sache zu bekommen.

äusserungen von lucke wie z.b.:

Wenn die Arbeitsmoral in anderen europäischen Ländern nicht der deutschen entspricht, dann sollen die Leute dort so arbeiten, wie sie wollen.“

hauen natürlich voll in die übliche kerbe, der beurteilung der sog. südländer, die auch durch die afd immer wieder thematisiert wurden.

ich finde die entwicklung der afd wenig überraschend.  selbstverständlich wollte er keine rechtsextreme partei (wie man an seinen versuchen die extremen auszugrenzen sieht), aber mit dem rechtspopulismus hat er bewusst gespielt.

lucke hat die geister gerufen und wird sie nicht mehr los.
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SGE-URNA schrieb:
peter schrieb:
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Ich halte diese (teilweise ja schon vollzogene) Entwicklung in Richtung Republikaner 2.0 eher für blöd. Aber gut... dann kann man natürlich besser draufhauen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-machtkampf-bernd-lucke-kanzelt-alexander-gauland-ab-a-1030243.html


also ich finde das gut. ich begrüße alles, das den wolf im schafspelz entlarvt. so langsam sollten auch konservative wähler feststellen können, um was für einen haufen es sich bei dieser partei handelt. am ende wird die afd für alle sichtbar das, was sie im kern schon immer war, eine rechtspopulistische  partei, die sich mit wirtschaftsthemen tarnt.


Ja, sie wird sich, im Falle einer Gaulandschen (und Freunde) Dominanz, recht klar am rechten Rand wiederfinden. Allerdings hat sie bereits ein gewisses Stimmenpotential und ist gewissermassen bereits nach kurzer Existenz besser etabliert, als andere rechtspopulistische Parteien es jemals waren... das gefällt mir nicht.

Zudem seh ich das nicht so, dass sie schon immer ganz klar rechtspopulistisch waren. Sie waren anfangs sehr wohl monothematisch (Anti-Euro), die Hauptprotagonisten kamen aus dem wirtschaftlich konservativ-liberalen Lager, ansonsten recht konzeptlos, haben sich regional die üblichen Trittbrettfahrer eingefangen und sich im Zuge von Pegida der neu-rechten Bewegung angebiedert.


Da würde ich in Teilen widersprechen. Der Rechtskurs ist schon in der DNA der AfD angelegt, auch die "Eurokritik" hatte eine ganz klar antiparlamentarische Stoßrichtung und lief von vornherein gegen "die da oben".  


Das verstehe ich nicht. Wenn es also gute wirtschaftstheoretisch fundierte Argumente gegen die Funktionsweise des Euro gibt, ist das per DNA rechtspopulistisch? Es ist kein Zufall, dass die Gründungsmitglieder der Partei alle WIrtschaftsprofessoren sind und eben als gemeinsame Position starke Zweifel an der langfristigen Funktionsfähigkeit einer gemeinsamen Währung, gegeben das restliche Set-up der EU, hegen. Dagegen, find ich, ist prinzipiell überhaupt nichts einzuwenden.... das hat auch nichts Populismus, weder links noch rechts, zu tun, sondern ist eine vorrangig intellektuell, akademische Diskussion.

Man muss übrigens auch kein Nationalist sein, um eine zentralisierte, bürokratische EU-Verwaltung zu kritisieren.  


so habe ich brockmanns beitrag nicht verstanden.

selbstverständlich sind gute wirtschaftstheoretische fundierte argumente gegen den euro nicht per se rechtspopulistisch, das lese ich aus seinem beitrag nicht heraus und hat meines wissens nach auch niemand behauptet.

allerdings teile ich brockmanns meinung, daß die rechtspopulistische ausrichtung in der dna der partei angelegt war (unabhängig vom vorhandensein pot. wirtschaftstheoretischer argumente; über die qualität dieser gab es von anfang an geteilte meinungen, auch innerhalb der wirtschaftswissenschaftler), lucke hat meines erachtens nach bewusst in trüben gewässern gefischt, wie man an den bulletpoints der partei am anfang gesehen hat. er hat in kauf genommen, daß sich auch menschen aus der rechtspopulistischen und rechtsextremen ecke angesprochen fühlen, wie man von anfang an sehen konnte und was sich jetzt bestätigt.

die rechtspopulistische sosse musste er mit reingiessen, um überhaupt erst eine bewegung starten zu können. alleine mit wirtsschaftheoretischen thesen (und wären sie noch so gut gewesen) hätte er keinen hund hinter dem ofen vorgelockt.

ein wenig erinnert er mich an den zauberlehrling...


Die berühmten nichtssagenden bullet points enthielten, wie wir hier ja damals schon diskutierten, praktisch überhaupt keinen Inhalt. Diese wurden auch in der Öffnetlichkeit weder diskutiert, noch medial wahrgenommen, von daher bezweifle ich mal, dass man damit irgendwo gefischt hat. Im übrigen hab ich schon damals gesagt, dass die Forderung nach "Arbeitserlaubnis für Asylsuchende" (einer der bullet points, an den ich mich erinnere) irgendwie im Gegensatz zum Rechtsaussen steht.

Die generelle Tendenz, dass sogenannte "Euro-Hasser" als rechtspopulistisch wahrgenommen werden, besteht (leider) nunmal, unabhängig der Seriösität ihrer Argumente. Das Thema wird eben auch von VTlern, Rechtsextremen und völkisch angehauchten besetzt. Und damit bestand auch von Anfang an die Gefahr, dass der initiale Erfolg der Partei instrumenatlisiert wird, was ja auch prompt geschah durch dubiose Personen, die sich landesweit angeschlossen haben.

Meines Erachtens war die AfD anfangs aufgrund ihrer Monothematik politisch unbrauchbar und heute wegen ihrer fortgeschritten schleichenden Hinwendung zu rechtsoffenen Positionen und inakzeptabler Individuen (Ulfkotte, Gauland, Petry,..)  


nur ein kurzer einwurf: die umfangreiche skepsis gegen ttip und brüssel zeigt doch, dass europaskepsis kein monopol der rechten ist. es gibt auf der linken sehr viele die brüssel kritisch sehen und die demo gegen die ezb war auch nicht von rechts gesteuert.

der große unterschied liegt in der zielsetzung. "konservative" kräfte wünschen sich die kleinstaatrerei und die DM zurück und möchten sich gegen außen abschotten. da ist eine rigide zuwanderungspolitik dann zwangsläufig ein thema.  


Die Frage von "Kleinstaaterei" oder Zentralismus ist keine explizit konservativ vs progressiv zu beantwortende Frage, sondern eine von optimalen Verwaltungsstrukturen, Wettbewerb, Vielfalt, usw.

Die DM (oder ganz generell Währung) ist eine dezidiert wirtschaftspolitische Fragestellung völlig abseits von rechts oder links.

Und nach "aussen abschotten" ist überhaupt nicht zwangsläufig mit obigen beiden Punkten verbunden, sondern tatsächlich eine eher konservative Haltung, kann allerdings völlig unabhängig von Art der Verwaltung und Währung diskutiert werden.  


das hast du jetzt mit einer rationalen definition beschrieben die sicher richtig ist. dieser philosophische unterbau ist allerdings bei den wenigsten menschen vorhanden, die sich nach der d-mark zurück sehnen und die gerne die grenzen wieder höher ziehen würden weil die eu "uns" mehr kostet als nutzt. bei diesen menschen steht ganz groß "deutschland" über dem kopf und nicht "europa".

die einen summen halt "die internationale", die anderen "deutschland, deutschland über alles". beim summen hört man den text ja nicht so genau.
#
SGE-URNA schrieb:
Aragorn schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Xaver08 schrieb:
SGE-URNA schrieb:
brockman schrieb:
SGE-URNA schrieb:
peter schrieb:
SGE-URNA schrieb:
reggaetyp schrieb:
Läuft: Henkel tritt zurück.    


Findest du das gut?

Ich halte diese (teilweise ja schon vollzogene) Entwicklung in Richtung Republikaner 2.0 eher für blöd. Aber gut... dann kann man natürlich besser draufhauen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-machtkampf-bernd-lucke-kanzelt-alexander-gauland-ab-a-1030243.html


also ich finde das gut. ich begrüße alles, das den wolf im schafspelz entlarvt. so langsam sollten auch konservative wähler feststellen können, um was für einen haufen es sich bei dieser partei handelt. am ende wird die afd für alle sichtbar das, was sie im kern schon immer war, eine rechtspopulistische  partei, die sich mit wirtschaftsthemen tarnt.


Ja, sie wird sich, im Falle einer Gaulandschen (und Freunde) Dominanz, recht klar am rechten Rand wiederfinden. Allerdings hat sie bereits ein gewisses Stimmenpotential und ist gewissermassen bereits nach kurzer Existenz besser etabliert, als andere rechtspopulistische Parteien es jemals waren... das gefällt mir nicht.

Zudem seh ich das nicht so, dass sie schon immer ganz klar rechtspopulistisch waren. Sie waren anfangs sehr wohl monothematisch (Anti-Euro), die Hauptprotagonisten kamen aus dem wirtschaftlich konservativ-liberalen Lager, ansonsten recht konzeptlos, haben sich regional die üblichen Trittbrettfahrer eingefangen und sich im Zuge von Pegida der neu-rechten Bewegung angebiedert.


Da würde ich in Teilen widersprechen. Der Rechtskurs ist schon in der DNA der AfD angelegt, auch die "Eurokritik" hatte eine ganz klar antiparlamentarische Stoßrichtung und lief von vornherein gegen "die da oben".  


Das verstehe ich nicht. Wenn es also gute wirtschaftstheoretisch fundierte Argumente gegen die Funktionsweise des Euro gibt, ist das per DNA rechtspopulistisch? Es ist kein Zufall, dass die Gründungsmitglieder der Partei alle WIrtschaftsprofessoren sind und eben als gemeinsame Position starke Zweifel an der langfristigen Funktionsfähigkeit einer gemeinsamen Währung, gegeben das restliche Set-up der EU, hegen. Dagegen, find ich, ist prinzipiell überhaupt nichts einzuwenden.... das hat auch nichts Populismus, weder links noch rechts, zu tun, sondern ist eine vorrangig intellektuell, akademische Diskussion.

Man muss übrigens auch kein Nationalist sein, um eine zentralisierte, bürokratische EU-Verwaltung zu kritisieren.  


so habe ich brockmanns beitrag nicht verstanden.

selbstverständlich sind gute wirtschaftstheoretische fundierte argumente gegen den euro nicht per se rechtspopulistisch, das lese ich aus seinem beitrag nicht heraus und hat meines wissens nach auch niemand behauptet.

allerdings teile ich brockmanns meinung, daß die rechtspopulistische ausrichtung in der dna der partei angelegt war (unabhängig vom vorhandensein pot. wirtschaftstheoretischer argumente; über die qualität dieser gab es von anfang an geteilte meinungen, auch innerhalb der wirtschaftswissenschaftler), lucke hat meines erachtens nach bewusst in trüben gewässern gefischt, wie man an den bulletpoints der partei am anfang gesehen hat. er hat in kauf genommen, daß sich auch menschen aus der rechtspopulistischen und rechtsextremen ecke angesprochen fühlen, wie man von anfang an sehen konnte und was sich jetzt bestätigt.

die rechtspopulistische sosse musste er mit reingiessen, um überhaupt erst eine bewegung starten zu können. alleine mit wirtsschaftheoretischen thesen (und wären sie noch so gut gewesen) hätte er keinen hund hinter dem ofen vorgelockt.

ein wenig erinnert er mich an den zauberlehrling...


Die berühmten nichtssagenden bullet points enthielten, wie wir hier ja damals schon diskutierten, praktisch überhaupt keinen Inhalt. Diese wurden auch in der Öffnetlichkeit weder diskutiert, noch medial wahrgenommen, von daher bezweifle ich mal, dass man damit irgendwo gefischt hat. Im übrigen hab ich schon damals gesagt, dass die Forderung nach "Arbeitserlaubnis für Asylsuchende" (einer der bullet points, an den ich mich erinnere) irgendwie im Gegensatz zum Rechtsaussen steht.

Die generelle Tendenz, dass sogenannte "Euro-Hasser" als rechtspopulistisch wahrgenommen werden, besteht (leider) nunmal, unabhängig der Seriösität ihrer Argumente. Das Thema wird eben auch von VTlern, Rechtsextremen und völkisch angehauchten besetzt. Und damit bestand auch von Anfang an die Gefahr, dass der initiale Erfolg der Partei instrumenatlisiert wird, was ja auch prompt geschah durch dubiose Personen, die sich landesweit angeschlossen haben.

Meines Erachtens war die AfD anfangs aufgrund ihrer Monothematik politisch unbrauchbar und heute wegen ihrer fortgeschritten schleichenden Hinwendung zu rechtsoffenen Positionen und inakzeptabler Individuen (Ulfkotte, Gauland, Petry,..)  


AfD-Chef Lucke macht Front gegen Rechte

Im Richtungsstreit innerhalb der "Alternative für Deutschland" (AfD) macht Parteigründer Bernd Lucke gegen den Einfluss rechter Kräfte mobil und wirbt dafür an der Basis um Unterstützung.

SW-Presse


Das Problem dürfte wohl sein, dass die Basis im Gegensatz zur alten Akademikerführungsriege schon durchsetzt ist mit genau den Personen, gegen die er da Front machen will.


richtig!

aber wie ich bereits schrieb, ist lucke da trotz seiner bestrebungen, die partei zu den extremen rechten abzugrenzen nicht unschuldig.
#
Xaver08 schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Xaver08 schrieb:
SGE-URNA schrieb:
brockman schrieb:
SGE-URNA schrieb:
peter schrieb:
SGE-URNA schrieb:
reggaetyp schrieb:
Läuft: Henkel tritt zurück.    


Findest du das gut?

Ich halte diese (teilweise ja schon vollzogene) Entwicklung in Richtung Republikaner 2.0 eher für blöd. Aber gut... dann kann man natürlich besser draufhauen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-machtkampf-bernd-lucke-kanzelt-alexander-gauland-ab-a-1030243.html


also ich finde das gut. ich begrüße alles, das den wolf im schafspelz entlarvt. so langsam sollten auch konservative wähler feststellen können, um was für einen haufen es sich bei dieser partei handelt. am ende wird die afd für alle sichtbar das, was sie im kern schon immer war, eine rechtspopulistische  partei, die sich mit wirtschaftsthemen tarnt.


Ja, sie wird sich, im Falle einer Gaulandschen (und Freunde) Dominanz, recht klar am rechten Rand wiederfinden. Allerdings hat sie bereits ein gewisses Stimmenpotential und ist gewissermassen bereits nach kurzer Existenz besser etabliert, als andere rechtspopulistische Parteien es jemals waren... das gefällt mir nicht.

Zudem seh ich das nicht so, dass sie schon immer ganz klar rechtspopulistisch waren. Sie waren anfangs sehr wohl monothematisch (Anti-Euro), die Hauptprotagonisten kamen aus dem wirtschaftlich konservativ-liberalen Lager, ansonsten recht konzeptlos, haben sich regional die üblichen Trittbrettfahrer eingefangen und sich im Zuge von Pegida der neu-rechten Bewegung angebiedert.


Da würde ich in Teilen widersprechen. Der Rechtskurs ist schon in der DNA der AfD angelegt, auch die "Eurokritik" hatte eine ganz klar antiparlamentarische Stoßrichtung und lief von vornherein gegen "die da oben".  


Das verstehe ich nicht. Wenn es also gute wirtschaftstheoretisch fundierte Argumente gegen die Funktionsweise des Euro gibt, ist das per DNA rechtspopulistisch? Es ist kein Zufall, dass die Gründungsmitglieder der Partei alle WIrtschaftsprofessoren sind und eben als gemeinsame Position starke Zweifel an der langfristigen Funktionsfähigkeit einer gemeinsamen Währung, gegeben das restliche Set-up der EU, hegen. Dagegen, find ich, ist prinzipiell überhaupt nichts einzuwenden.... das hat auch nichts Populismus, weder links noch rechts, zu tun, sondern ist eine vorrangig intellektuell, akademische Diskussion.

Man muss übrigens auch kein Nationalist sein, um eine zentralisierte, bürokratische EU-Verwaltung zu kritisieren.  


so habe ich brockmanns beitrag nicht verstanden.

selbstverständlich sind gute wirtschaftstheoretische fundierte argumente gegen den euro nicht per se rechtspopulistisch, das lese ich aus seinem beitrag nicht heraus und hat meines wissens nach auch niemand behauptet.

allerdings teile ich brockmanns meinung, daß die rechtspopulistische ausrichtung in der dna der partei angelegt war (unabhängig vom vorhandensein pot. wirtschaftstheoretischer argumente; über die qualität dieser gab es von anfang an geteilte meinungen, auch innerhalb der wirtschaftswissenschaftler), lucke hat meines erachtens nach bewusst in trüben gewässern gefischt, wie man an den bulletpoints der partei am anfang gesehen hat. er hat in kauf genommen, daß sich auch menschen aus der rechtspopulistischen und rechtsextremen ecke angesprochen fühlen, wie man von anfang an sehen konnte und was sich jetzt bestätigt.

die rechtspopulistische sosse musste er mit reingiessen, um überhaupt erst eine bewegung starten zu können. alleine mit wirtsschaftheoretischen thesen (und wären sie noch so gut gewesen) hätte er keinen hund hinter dem ofen vorgelockt.

ein wenig erinnert er mich an den zauberlehrling...


Die berühmten nichtssagenden bullet points enthielten, wie wir hier ja damals schon diskutierten, praktisch überhaupt keinen Inhalt. Diese wurden auch in der Öffnetlichkeit weder diskutiert, noch medial wahrgenommen, von daher bezweifle ich mal, dass man damit irgendwo gefischt hat. Im übrigen hab ich schon damals gesagt, dass die Forderung nach "Arbeitserlaubnis für Asylsuchende" (einer der bullet points, an den ich mich erinnere) irgendwie im Gegensatz zum Rechtsaussen steht.

Die generelle Tendenz, dass sogenannte "Euro-Hasser" als rechtspopulistisch wahrgenommen werden, besteht (leider) nunmal, unabhängig der Seriösität ihrer Argumente. Das Thema wird eben auch von VTlern, Rechtsextremen und völkisch angehauchten besetzt. Und damit bestand auch von Anfang an die Gefahr, dass der initiale Erfolg der Partei instrumenatlisiert wird, was ja auch prompt geschah durch dubiose Personen, die sich landesweit angeschlossen haben.

Meines Erachtens war die AfD anfangs aufgrund ihrer Monothematik politisch unbrauchbar und heute wegen ihrer fortgeschritten schleichenden Hinwendung zu rechtsoffenen Positionen und inakzeptabler Individuen (Ulfkotte, Gauland, Petry,..)  


ich teile deine einschätzung, daß die partei damals (wie heute) politikunfähig ist.

allerdings bin ich anderer meinung, daß man damals nicht schon merken konnte, in welche richtung diese partei zielt.

auch zu parteigründung wurde immer wieder kritisiert, daß lucke am rechten/rechtspopulistischen rand fischt.
er hat nach meiner meinung bewusst damit gespielt, um bewegung in seine sache zu bekommen.

äusserungen von lucke wie z.b.:

Wenn die Arbeitsmoral in anderen europäischen Ländern nicht der deutschen entspricht, dann sollen die Leute dort so arbeiten, wie sie wollen.“

hauen natürlich voll in die übliche kerbe, der beurteilung der sog. südländer, die auch durch die afd immer wieder thematisiert wurden.

ich finde die entwicklung der afd wenig überraschend.  selbstverständlich wollte er keine rechtsextreme partei (wie man an seinen versuchen die extremen auszugrenzen sieht), aber mit dem rechtspopulismus hat er bewusst gespielt.

lucke hat die geister gerufen und wird sie nicht mehr los.


Extrem überraschend find ich die Entwicklung auch nicht. Nur freuen kann ich mich darüber irgendwie auch nicht (bezogen auf den Initialbeitrag mit Smilie von reggae, weswegen ich überhaupt was schrieb).

Ich behaupte mal, aufgrund der Anfangskonfiguration hätte es eine reale Chance auf eine Art liberal-konservative Partei als Konkurrenz zur CDU gegeben. Muss einem ja nicht gefallen, wäre aber akzeptabel gewesen. Im Mitte-links Spektrum gibts ja auch mehrere Parteien. Die Transformation von liberal-konservativ zu erzkonservativ, rechtsoffen mit esoterischem VTler Beigeschmack finde ich halt, gegeben den bereits erreichten Etablierungsgrad, eher gefährlich.
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Ich gehe davon aus, dass das ein weiteres Mosaiksteinchen zur Selbstzerstörung dieser sogenannten Partei ist. Und darüber freue ich mich.
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reggaetyp schrieb:
Ich gehe davon aus, dass das ein weiteres Mosaiksteinchen zur Selbstzerstörung dieser sogenannten Partei ist. Und darüber freue ich mich.


Träumen darf man ja!
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Aragorn schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Xaver08 schrieb:
SGE-URNA schrieb:
brockman schrieb:
SGE-URNA schrieb:
peter schrieb:
SGE-URNA schrieb:
reggaetyp schrieb:
Läuft: Henkel tritt zurück.    


Findest du das gut?

Ich halte diese (teilweise ja schon vollzogene) Entwicklung in Richtung Republikaner 2.0 eher für blöd. Aber gut... dann kann man natürlich besser draufhauen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-machtkampf-bernd-lucke-kanzelt-alexander-gauland-ab-a-1030243.html


also ich finde das gut. ich begrüße alles, das den wolf im schafspelz entlarvt. so langsam sollten auch konservative wähler feststellen können, um was für einen haufen es sich bei dieser partei handelt. am ende wird die afd für alle sichtbar das, was sie im kern schon immer war, eine rechtspopulistische  partei, die sich mit wirtschaftsthemen tarnt.


Ja, sie wird sich, im Falle einer Gaulandschen (und Freunde) Dominanz, recht klar am rechten Rand wiederfinden. Allerdings hat sie bereits ein gewisses Stimmenpotential und ist gewissermassen bereits nach kurzer Existenz besser etabliert, als andere rechtspopulistische Parteien es jemals waren... das gefällt mir nicht.

Zudem seh ich das nicht so, dass sie schon immer ganz klar rechtspopulistisch waren. Sie waren anfangs sehr wohl monothematisch (Anti-Euro), die Hauptprotagonisten kamen aus dem wirtschaftlich konservativ-liberalen Lager, ansonsten recht konzeptlos, haben sich regional die üblichen Trittbrettfahrer eingefangen und sich im Zuge von Pegida der neu-rechten Bewegung angebiedert.


Da würde ich in Teilen widersprechen. Der Rechtskurs ist schon in der DNA der AfD angelegt, auch die "Eurokritik" hatte eine ganz klar antiparlamentarische Stoßrichtung und lief von vornherein gegen "die da oben".  


Das verstehe ich nicht. Wenn es also gute wirtschaftstheoretisch fundierte Argumente gegen die Funktionsweise des Euro gibt, ist das per DNA rechtspopulistisch? Es ist kein Zufall, dass die Gründungsmitglieder der Partei alle WIrtschaftsprofessoren sind und eben als gemeinsame Position starke Zweifel an der langfristigen Funktionsfähigkeit einer gemeinsamen Währung, gegeben das restliche Set-up der EU, hegen. Dagegen, find ich, ist prinzipiell überhaupt nichts einzuwenden.... das hat auch nichts Populismus, weder links noch rechts, zu tun, sondern ist eine vorrangig intellektuell, akademische Diskussion.

Man muss übrigens auch kein Nationalist sein, um eine zentralisierte, bürokratische EU-Verwaltung zu kritisieren.  


so habe ich brockmanns beitrag nicht verstanden.

selbstverständlich sind gute wirtschaftstheoretische fundierte argumente gegen den euro nicht per se rechtspopulistisch, das lese ich aus seinem beitrag nicht heraus und hat meines wissens nach auch niemand behauptet.

allerdings teile ich brockmanns meinung, daß die rechtspopulistische ausrichtung in der dna der partei angelegt war (unabhängig vom vorhandensein pot. wirtschaftstheoretischer argumente; über die qualität dieser gab es von anfang an geteilte meinungen, auch innerhalb der wirtschaftswissenschaftler), lucke hat meines erachtens nach bewusst in trüben gewässern gefischt, wie man an den bulletpoints der partei am anfang gesehen hat. er hat in kauf genommen, daß sich auch menschen aus der rechtspopulistischen und rechtsextremen ecke angesprochen fühlen, wie man von anfang an sehen konnte und was sich jetzt bestätigt.

die rechtspopulistische sosse musste er mit reingiessen, um überhaupt erst eine bewegung starten zu können. alleine mit wirtsschaftheoretischen thesen (und wären sie noch so gut gewesen) hätte er keinen hund hinter dem ofen vorgelockt.

ein wenig erinnert er mich an den zauberlehrling...


Die berühmten nichtssagenden bullet points enthielten, wie wir hier ja damals schon diskutierten, praktisch überhaupt keinen Inhalt. Diese wurden auch in der Öffnetlichkeit weder diskutiert, noch medial wahrgenommen, von daher bezweifle ich mal, dass man damit irgendwo gefischt hat. Im übrigen hab ich schon damals gesagt, dass die Forderung nach "Arbeitserlaubnis für Asylsuchende" (einer der bullet points, an den ich mich erinnere) irgendwie im Gegensatz zum Rechtsaussen steht.

Die generelle Tendenz, dass sogenannte "Euro-Hasser" als rechtspopulistisch wahrgenommen werden, besteht (leider) nunmal, unabhängig der Seriösität ihrer Argumente. Das Thema wird eben auch von VTlern, Rechtsextremen und völkisch angehauchten besetzt. Und damit bestand auch von Anfang an die Gefahr, dass der initiale Erfolg der Partei instrumenatlisiert wird, was ja auch prompt geschah durch dubiose Personen, die sich landesweit angeschlossen haben.

Meines Erachtens war die AfD anfangs aufgrund ihrer Monothematik politisch unbrauchbar und heute wegen ihrer fortgeschritten schleichenden Hinwendung zu rechtsoffenen Positionen und inakzeptabler Individuen (Ulfkotte, Gauland, Petry,..)  


Das habe ich damals auch so wahrgenommen. Und aktuelle Meldungen belegen das ja. Ich habe ja auch die AfD gewählt, weil ich den € und die Finanzpolitik der EZB ablehne. Ich finde es absolut richtig, dass Lucke nun versucht die Basis wieder "auf Kurs" zu bringen.

AfD-Chef Lucke macht Front gegen Rechte

Im Richtungsstreit innerhalb der "Alternative für Deutschland" (AfD) macht Parteigründer Bernd Lucke gegen den Einfluss rechter Kräfte mobil und wirbt dafür an der Basis um Unterstützung.

SW-Presse

Viel zu spät, das hätte er machen müssen als die ersten Vorfälle bekannt wurden, aber da hat er immer nur nach Ausreden gesucht.
#
Die Auflösungserscheinungen gehen in die nächste Runde.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-bjoern-hoecke-soll-seines-amtes-enthoben-werden-a-1033360.html

Ich inetrpretiere, die Deutungshoheit der "rechtskonservativen" nimmt wohl zu, so dass sich die Partei wohl tatsächlich bald von der äussersten rechten Mitte in Richtung rechtsaussen verabschieden und damit auch ihre Ambitionen bzgl. "ernstzunehmender" Alternative an den Nagel hängen dürfte. Denn ausser ein paar Pegidisten dürfte die AfD dann wohl für das Gros der "normalen" Wählerschaft, die unzufrieden mit FDP und/oder CDU waren, eher unwählbar sein.
#
SGE-URNA schrieb:
Die Auflösungserscheinungen gehen in die nächste Runde.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-bjoern-hoecke-soll-seines-amtes-enthoben-werden-a-1033360.html

Ich inetrpretiere, die Deutungshoheit der "rechtskonservativen" nimmt wohl zu, so dass sich die Partei wohl tatsächlich bald von der äussersten rechten Mitte in Richtung rechtsaussen verabschieden und damit auch ihre Ambitionen bzgl. "ernstzunehmender" Alternative an den Nagel hängen dürfte. Denn ausser ein paar Pegidisten dürfte die AfD dann wohl für das Gros der "normalen" Wählerschaft, die unzufrieden mit FDP und/oder CDU waren, eher unwählbar sein.


Kein Problem, sollen se halt SPD wählen. Dieser Tage gibt sich das eh nicht mehr viel.
#
Die AfD ist tot

Schreib zumindest einer in der FR. Kommt dann doch wenig überraschend. Überraschend finde ich eher, daß Lucke (wenn auch zu spät) Konsequenzen zieht.
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SGE-URNA schrieb:
Die Auflösungserscheinungen gehen in die nächste Runde.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-bjoern-hoecke-soll-seines-amtes-enthoben-werden-a-1033360.html

Ich inetrpretiere, die Deutungshoheit der "rechtskonservativen" nimmt wohl zu, so dass sich die Partei wohl tatsächlich bald von der äussersten rechten Mitte in Richtung rechtsaussen verabschieden und damit auch ihre Ambitionen bzgl. "ernstzunehmender" Alternative an den Nagel hängen dürfte. Denn ausser ein paar Pegidisten dürfte die AfD dann wohl für das Gros der "normalen" Wählerschaft, die unzufrieden mit FDP und/oder CDU waren, eher unwählbar sein.


Da die Merkel munter nach links driftet, wird logischerweise rechts Platz frei. Die FDP war auch weg, scheint wieder aufzukommen. Dass da Rechtaußen das Ruder übernehmen wollen ist das Schlimmste, was passieren kann. Nur da stört es wenigstens die Partei, wenn radikale Kräfte da tätig sind. Die AfD war für mich die Hoffnung, dass jemand der Mainstream-Alternativlosigkeits-Marschrute von Merkel eben eine Alternative bietet. Die Partei muss sich aufspalten und die rechten Spinner isolieren. Da die FDP anscheinend zurück kommt, wird dann auch die Konkurrenz für die AfD wieder größer. Vielleicht stellt die FDP ja auch einige Merkelsche Auswüchse in Frage, was sie vorher nicht tat.
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Eintracht-Er schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Die Auflösungserscheinungen gehen in die nächste Runde.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-bjoern-hoecke-soll-seines-amtes-enthoben-werden-a-1033360.html

Ich inetrpretiere, die Deutungshoheit der "rechtskonservativen" nimmt wohl zu, so dass sich die Partei wohl tatsächlich bald von der äussersten rechten Mitte in Richtung rechtsaussen verabschieden und damit auch ihre Ambitionen bzgl. "ernstzunehmender" Alternative an den Nagel hängen dürfte. Denn ausser ein paar Pegidisten dürfte die AfD dann wohl für das Gros der "normalen" Wählerschaft, die unzufrieden mit FDP und/oder CDU waren, eher unwählbar sein.


Da die Merkel munter nach links driftet, wird logischerweise rechts Platz frei. Die FDP war auch weg, scheint wieder aufzukommen. Dass da Rechtaußen das Ruder übernehmen wollen ist das Schlimmste, was passieren kann. Nur da stört es wenigstens die Partei, wenn radikale Kräfte da tätig sind. Die AfD war für mich die Hoffnung, dass jemand der Mainstream-Alternativlosigkeits-Marschrute von Merkel eben eine Alternative bietet. Die Partei muss sich aufspalten und die rechten Spinner isolieren. Da die FDP anscheinend zurück kommt, wird dann auch die Konkurrenz für die AfD wieder größer. Vielleicht stellt die FDP ja auch einige Merkelsche Auswüchse in Frage, was sie vorher nicht tat.


Kiffen für alle!
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...was die AfD betrifft, hoffe ich einfach, daß "Luckes Plan" doch aufgeht.
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Aragorn schrieb:
...was die AfD betrifft, hoffe ich einfach, daß "Luckes Plan" doch aufgeht.


Was ich bei dir nicht ganz verstehe.... du hattest dich ja mal in irgendeinem der unzähligen Politthreads als eher links von der MItte geoutet. Was genau reizt dich dann an dem wirtschaftsliberalen Flügel der AfD? Nur die Euro-Kritik?
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SGE-URNA schrieb:
Aragorn schrieb:
...was die AfD betrifft, hoffe ich einfach, daß "Luckes Plan" doch aufgeht.


Was ich bei dir nicht ganz verstehe.... du hattest dich ja mal in irgendeinem der unzähligen Politthreads als eher links von der MItte geoutet. Was genau reizt dich dann an dem wirtschaftsliberalen Flügel der AfD? Nur die Euro-Kritik?


Es ging mir damals um die fatale €-Rettungspolitik, Stichwort: Alternativlos. Richtig, ich bin €-Skeptiker. Und da habe ich, aus wirtschaftlicher Sicht, der AfD mehr zugetraut, als der Linken.


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