Es gibt noch keinen Thread für Makoto Hasebe? Dann wird es aber langsam mal Zeit!
Viel wurde bereits wieder geschrieben, über unseren bunten, aus vielen Nationen stammenden Kader. Das war letzten Sommer so und ist in diesem nicht anders. Da wurde viel von „zu viel Internationalität“ und von „mangelnden Identifikationsfiguren“ geschrieben. Viele Eintracht-Anhänger haben für solche Aussagen nur noch ein ungläubiges Kopfschütteln übrig. Denn die bunte und vielfältige Stadt Frankfurt am Main wird durch einen solchen internationalen Kader eigentlich bestens repräsentiert, finden viele. Und die Diskussion über mangelnde Identifikationsfiguren, wenn man einen wie Makoto Hasebe in seinen Reihen hat, ernsthaft? Einer, der mit vollem Einsatz das Eintracht-Spiel ordnet, der immer voran geht, bei dem man vor allem wenn er fehlt merkt, wie wichtig er ist, der darüber hinaus auch abseits des Fußballplatzes ein kluger Kopf ist und sich nicht zu schade ist bei der U13 am Riederwald vorbei zu schauen? Ausgerechnet so einer soll also keine Identifikationsfigur sein?
Und auch wenn man als Frankfurter bzw. Eintracht-Anhänger Internationalität als alltäglich ansieht, so mag man bisweilen doch in seiner eigenen kleinen Welt gefangen sein und sich gar nicht so richtig darüber bewusst sein, dass wir in unserer Mannschaft nicht nur Spieler haben, denen eine große Aufmerksamkeit in ihren Geburtsländern zuteilwird, sondern dass wir auch echte Superstars ihrer Heimatländer bei unserer Eintracht haben. Und dazu zählt ganz sicher Makoto Hasebe, Kapitän der der japanischen Nationalmannschaf. Meine Damen und Herren, wir präsentieren hier sozusagen den Philipp Lahm Japans! Und das sogar noch in einer sympathischen Ausführung….also in Vergleich zu Fipsi Lahm jetzt.
Hasebe, Stratege, Führungsspieler, bester Libero seit Manni Binz, Kapitän der Nationalmmanschaft, Superstar aus dem Reiche Nippons also.
Hasebes Geburtsstadt Fujieda liegt zwar nicht direkt am Meer, aber die Suruga-Bucht des Pazifischen Ozeans ist nur einen Steinwurf entfernt. Somit kann man von dort vermutlich morgens die Sonne aus den weiten des Pazifiks auftauchen sehen. Und dreht man sich dann, nach dem Sonnenaufgang über dem Pazifik, so ein bisschen nach Links, dann kann man bei günstiger Wetterlage über der Schulter vermutlich den imposanten, mystischen Fuji in der Ferne erspähen. Der Fuji-san , der heilige Berg Japans. Er ist nicht nur Wahrzeichen sondern zählt sicher zu den eindrucksvollsten Vulkanen dieses Planeten. Nebenbei ist er auch noch der höchste Berg Japans mit 3776 Metern Höhe. Offenbar also ein durchaus eindrucksvolles Panorama, in dem Hasebe groß wurde. Die Großstadt Shizuoka liegt in unmittelbarer Nachbarschaft und ist namensgebend für die ganze Präfektur. Die Präfektur Shizuoka gilt übrigens als bedeutendstes Teeanbaugebiet Japans. Wäre also an der Zeit, mal einen Grünen Tee aus Shizuoka auf unseren Libero zu trinken. Ob Hasebe auch ein Experte in Sachen Tee-Zeremonie ist, sollte man mal herausfinden.
Wie sich so eine Kindheit im Teeanbaugebiet mit einem imposanten Vulkan im Nacken und ständig wackelnden Wänden aufgrund extremer seismologischer Aktivitäten anfühlt, lässt sich schwer nachvollziehen. Insbesondere, wenn man dort aufwächst, wo es statt Teeanbaugebieten eher Streuobstwiesen gibt, wo die unmittelbare feuerspeiende Bedrohung von einem vor ca. 7 Millionen Jahren erloschenen Vulkan im Bereich des Vogelsbergs ausgeht und wo wackelnden Wände allenfalls von Maschinen im Landeanflug auf Rhein-Main- International ausgelöst werden. Mag aber sein, dass dieser Hasebe eben auch aufgrund seiner geographischen Herkunft heute ein Experte in Sachen Gefahrenabwehr auf dem Fußballplatz ist und die Übersicht behält, wenn es mal turbulenter zugeht.
Nun ist es zugegebenermaßen schwierig, ein Land zu beschreiben, das man selber noch nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Da kann man sich ganz schön in die Nesseln setzen, denn man muss sich dabei auf Quellen und Eindrücke anderer Menschen verlassen. So viel sei aber versichert: Je mehr man sich mit diesem Japan beschäftigt, umso größer wird die Lust, dieses Land möglichst bald zu bereisen. Offenbar ein atemberaubendes Land! Und offenbar birgt die atemberaubende Schönheit dieses Landes gleichzeitig enorme Gefahren. Die annähernd 7.000 Inseln des Landes liegen auf dem pazifischen Feuergürtel, die Kontinentalplatten drücken hier von allen Seiten. Es ist also gewaltig Druck auf dem Kessel was die Geologie dieses Landes angeht, welches von subtropischen Korallenriffen bis zu schneebedeckten Berggipfeln reicht. Dieses hochtechnisierte Land, scheint es irgendwie hinzubekommen, gleichzeitig eine tief empfundene Verbindung zur Natur zu bewahren. Und auch dies sei erwähnt: Der Tagesspiegel vermeldete in diesen Wochen, dass die Japaner die höchste Lebenserwartung weltweit haben. Demnach leben die Japaner fast drei Jahre länger als die Deutschen. Und das trotz dauernder Erdbeben und pazifischen Feuergürtel. Wer also nun Hasebe mit seinen 33 Jahren schon zum alten Eisen zählen möchte, sollte diese Umrechnung im Kopf behalten. Für deutsche Verhältnisse ist er nämlich gerade mal ca. 30 Jahre alt. Es spricht also nix dagegen, dass er noch ein paar Jährchen unsere Abwehr zusammen hält.
Warum das mit der höchsten Lebenserwartung so ist, kann man natürlich nicht mit abschließender Gewissheit sagen, aber es deutet einiges drauf hin, dass es auch an der Ernährung der Japaner liegt. Und wer sich etwas mit der authentischen japanischen Küche befasst, der kommt schnell dahinter, dass diese wenig mit dem zu tun hat, was Billig-Sushi-Restaurants und Lieferdienst in Deutschland so anzubieten haben. Den Japanern scheint Essen heilig zu sein. Ein deutscher Bürger gibt durchschnittlich 8 Prozent seines Einkommens für Lebensmittel aus. Ein Japaner liegt da locker bei 25 Prozent. Kein Wunder in einem Land, in dem auf dem Großmarkt schon mal 11.000 Euro für zwei Melonen oder aber 1,3 Millionen Euro für einen Thunfisch bezahlt werden. Und auch dem Preis für das Fleisch vom Kobe-Rind sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Essen spielt also offenbar eine zentrale Rolle im Reiche Nippon.
Und da der heimische Wohnraum in Japan zumeist sehr beengt ist, geht man vor allem in einem der zahlreichen Restaurants oder an den Nudelsuppen-Buden essen. Ein Satz der immer wieder zu lesen ist: Man isst sich nicht satt, man isst sich gesellig in Japan. Was vermutlich so viel heißt wie: Keine großen Portionen, dafür eben immer wieder viele Kleinigkeiten in geselliger Runde. Und natürlich hat die japanische Küche weit mehr zu bieten, als nur Maki und Nigiri.
Als lieferdienst-geschädigter Mitteleuropäer möchte man gerne mal den Unterschied zwischen dem hiesig angebotenen angerührten Wasabi auf Pulverbasis und einer frisch auf Haifischhaut geriebenen Wasabi-Knolle schmecken. Aber man möchte natürlich auch die vergorenen Bohnen, den (als Jungbrunnen und Kraftfutter Japans geltenden) Seetang, das Dashi, die Pilze, die Bittermelone, das Kraut und die zahlreichen Algen-Variationen probieren. Und man möchte eine japanische Nudelsuppe laut schlürfen. Denn ohne lautes Schlürfen soll sie nicht schmecken, kein Witz. Und natürlich würde man gerne mal so einer Hōchōdō-Zeremonie beiwohnen. Wenn man in Deutschland aufgewachsen ist und so – sagen wir mal – in den 1970ern oder später geboren ist, dann dachte man, dass man schon ein Stück weit von diesem Japan mitgeprägt wurde. Schließlich gehören Pokémon, Tamagotchis, Hello Kitty, Mangas, Nintendo und PlayStation inzwischen zur hiesigen Sozialisation wie selbstverständlich dazu. Auch unter Vokabeln wie Samurai oder Yakuza kann man sich hierzulande etwas vorstellen (wenngleich man vermutlich mit Yakuza eher ein Modelabel oder einen österreichischen Hip-Hop-Musiker assoziiert) und auch der traditionellen japanischen Tätowierungskunst wird hierzulande inzwischen vielerorts gehuldigt. Und doch drängt sich der Verdacht auf, dass man dieses Japan einfach erstmal bereisen muss, um wirklich ein Gefühl für das Land zu bekommen. Kein Wunder also, dass sich auch ein ehemaliger deutscher Nationalspieler derzeit zu diesem Abenteuer aufgemacht hat. Man sollte sie also schleunigst mal besuchen, die Heimat von unserem Makoto Hasebe. Wenn’s halt nur nicht so weit wäre…
Als erste fußballerische Mannschaft von „Hase“ ist die Fujieda-Higashi-Oberschule vermerkt. Um das richtig einordnen zu können, müsste man sich jetzt natürlich im fußballerischen Ausbildungssystem Japans auskennen. Die erste Profistation waren dann die Urawa Red Diamonds. Und spätestens bei diesem Vereinsnamen klingelt es dann bei Eintracht-Fans, denn dorthin verließ uns dereinst unser genialer Mittelfeld-Regisseur Uwe Bein. Und dieser Uwe Bein war dort Mannschaftskollege eines weiteren Weltmeisters von 1990, dessen Name an dieser Stelle aber aufgrund nicht verarbeiteter Trauma-Erfahrungen von vor ca. einem Vierteljahrhundert nicht ausgeschrieben werden kann. Dieser wiederum war später auch noch als Trainer und Funktionär bei den Urawa Red Diamonds tätig und erkannte bereist vor 13 Jahren, dass sich Japan und die Welt auf Makoto Hasebe freuen kann. In der Winterpause 2007/2008 wechselte er dann nach Deutschland, zum Volkswagen-Betriebssportverein. Und wer sich weder vom Winter in Wolfsburg noch vom Training unter Felix Magath abschrecken lässt, der ist selbstverständlich zu Höherem berufen. Über den Umweg 1. FC Nürnberg landete er 2014 schließlich beim besten, aufregendsten und sexisten Fußballverein der Welt, bei der Frankfurter Eintracht. Und mehr kann ein Profi-Fußballer heutzutage wahrlich nicht erreichen. Und es waren zunächst keine einfachen Zeiten für Hasebe bei der Eintracht. Nach einer soliden Saison unter Schaaf musste er in der Folgesaison darunter leiden, dass er permanent positionsfremd als Außenverteidiger aufgestellt wurde. Erst als ein neues Trainergespann in Frankfurt das Ruder übernehmen durfte, wurde letztlich die richtige Position für ihn gefunden: Makoto der Libero!
Wenn man so über die Japaner nachdenkt, dann stellt man fest, dass sie vielleicht nicht die größte Erfinder-Nation sind. Aber sie sind offenbar eine Nation die es wunderbar beherrscht, vorhandenen Ideen zu perfektionieren. Sie haben die Autos nicht erfunden, aber sie haben inzwischen den größten Autokonzern (auch wenn Kritiker jetzt die Verkaufszahlen aus 2016 einwenden werden). Sie haben vermutlich auch die Messer nicht erfunden, aber sie stellen inzwischen die besten Messer der Welt her. Die Rinderzucht in Japan hat eine vergleichsweise kurze Historie, aber ihre Kobe-Rinder erzielen Stück-Preise, mit denen man locker einen neuen Ferrari 488 finanzieren könnte. Und anhand der Kobe-Rinder lässt sich vielleicht am anschaulichsten verdeutlichen, wie einfach und schlüssig das Erfolgsrezept der Japaner ist: Sie geben ihren Rindern Bier zu trinken, sie massieren sie täglich und beschallen sie zudem noch permanent mit lieblicher Musik. Ist es da ernsthaft verwunderlich, dass solchermaßen gepflegte Tiere das beste und teuerste Fleisch der Welt ansetzen? Warum ist man eigentlich hierzulande nicht auf solch naheliegenden Ideen gekommen? Vielleicht denken wir zu kompliziert.
Und worauf hier eigentlich jetzt hinaus soll ist dies: Die Japaner haben sicher nicht die Position des Liberos erfunden. Aber auch hier hat ein Japaner diese Position perfektioniert, wie kein anderer Fußballer auf der Welt in den letzten 20 Jahren.
Das ist doch jetzt hoffentlich mal eine schlüssige Beweiskette, oder?
Jedenfalls darf man als Eintracht-Fan froh sein, dass Hasebe wieder einsatzbereit ist. Der wird den Laden schon irgendwie zusammenhalten dahinten. Und es wird ja derzeit – zumindest Vertretungsweise – ein Eintracht-Kapitän gesucht. Hmm Niko Kovac….. ich wüsste da einen! Und selbst wenn er nicht Kapitän wird, zur Identifikationsfigur taugt er allemal!
Es gibt noch keinen Thread für Makoto Hasebe? Dann wird es aber langsam mal Zeit!
Viel wurde bereits wieder geschrieben, über unseren bunten, aus vielen Nationen stammenden Kader. Das war letzten Sommer so und ist in diesem nicht anders. Da wurde viel von „zu viel Internationalität“ und von „mangelnden Identifikationsfiguren“ geschrieben. Viele Eintracht-Anhänger haben für solche Aussagen nur noch ein ungläubiges Kopfschütteln übrig. Denn die bunte und vielfältige Stadt Frankfurt am Main wird durch einen solchen internationalen Kader eigentlich bestens repräsentiert, finden viele. Und die Diskussion über mangelnde Identifikationsfiguren, wenn man einen wie Makoto Hasebe in seinen Reihen hat, ernsthaft? Einer, der mit vollem Einsatz das Eintracht-Spiel ordnet, der immer voran geht, bei dem man vor allem wenn er fehlt merkt, wie wichtig er ist, der darüber hinaus auch abseits des Fußballplatzes ein kluger Kopf ist und sich nicht zu schade ist bei der U13 am Riederwald vorbei zu schauen? Ausgerechnet so einer soll also keine Identifikationsfigur sein?
Und auch wenn man als Frankfurter bzw. Eintracht-Anhänger Internationalität als alltäglich ansieht, so mag man bisweilen doch in seiner eigenen kleinen Welt gefangen sein und sich gar nicht so richtig darüber bewusst sein, dass wir in unserer Mannschaft nicht nur Spieler haben, denen eine große Aufmerksamkeit in ihren Geburtsländern zuteilwird, sondern dass wir auch echte Superstars ihrer Heimatländer bei unserer Eintracht haben. Und dazu zählt ganz sicher Makoto Hasebe, Kapitän der der japanischen Nationalmannschaf. Meine Damen und Herren, wir präsentieren hier sozusagen den Philipp Lahm Japans! Und das sogar noch in einer sympathischen Ausführung….also in Vergleich zu Fipsi Lahm jetzt.
Hasebe, Stratege, Führungsspieler, bester Libero seit Manni Binz, Kapitän der Nationalmmanschaft, Superstar aus dem Reiche Nippons also.
Hasebes Geburtsstadt Fujieda liegt zwar nicht direkt am Meer, aber die Suruga-Bucht des Pazifischen Ozeans ist nur einen Steinwurf entfernt. Somit kann man von dort vermutlich morgens die Sonne aus den weiten des Pazifiks auftauchen sehen. Und dreht man sich dann, nach dem Sonnenaufgang über dem Pazifik, so ein bisschen nach Links, dann kann man bei günstiger Wetterlage über der Schulter vermutlich den imposanten, mystischen Fuji in der Ferne erspähen. Der Fuji-san , der heilige Berg Japans. Er ist nicht nur Wahrzeichen sondern zählt sicher zu den eindrucksvollsten Vulkanen dieses Planeten. Nebenbei ist er auch noch der höchste Berg Japans mit 3776 Metern Höhe. Offenbar also ein durchaus eindrucksvolles Panorama, in dem Hasebe groß wurde. Die Großstadt Shizuoka liegt in unmittelbarer Nachbarschaft und ist namensgebend für die ganze Präfektur. Die Präfektur Shizuoka gilt übrigens als bedeutendstes Teeanbaugebiet Japans. Wäre also an der Zeit, mal einen Grünen Tee aus Shizuoka auf unseren Libero zu trinken. Ob Hasebe auch ein Experte in Sachen Tee-Zeremonie ist, sollte man mal herausfinden.
Wie sich so eine Kindheit im Teeanbaugebiet mit einem imposanten Vulkan im Nacken und ständig wackelnden Wänden aufgrund extremer seismologischer Aktivitäten anfühlt, lässt sich schwer nachvollziehen. Insbesondere, wenn man dort aufwächst, wo es statt Teeanbaugebieten eher Streuobstwiesen gibt, wo die unmittelbare feuerspeiende Bedrohung von einem vor ca. 7 Millionen Jahren erloschenen Vulkan im Bereich des Vogelsbergs ausgeht und wo wackelnden Wände allenfalls von Maschinen im Landeanflug auf Rhein-Main- International ausgelöst werden. Mag aber sein, dass dieser Hasebe eben auch aufgrund seiner geographischen Herkunft heute ein Experte in Sachen Gefahrenabwehr auf dem Fußballplatz ist und die Übersicht behält, wenn es mal turbulenter zugeht.
Nun ist es zugegebenermaßen schwierig, ein Land zu beschreiben, das man selber noch nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Da kann man sich ganz schön in die Nesseln setzen, denn man muss sich dabei auf Quellen und Eindrücke anderer Menschen verlassen. So viel sei aber versichert: Je mehr man sich mit diesem Japan beschäftigt, umso größer wird die Lust, dieses Land möglichst bald zu bereisen. Offenbar ein atemberaubendes Land! Und offenbar birgt die atemberaubende Schönheit dieses Landes gleichzeitig enorme Gefahren. Die annähernd 7.000 Inseln des Landes liegen auf dem pazifischen Feuergürtel, die Kontinentalplatten drücken hier von allen Seiten. Es ist also gewaltig Druck auf dem Kessel was die Geologie dieses Landes angeht, welches von subtropischen Korallenriffen bis zu schneebedeckten Berggipfeln reicht. Dieses hochtechnisierte Land, scheint es irgendwie hinzubekommen, gleichzeitig eine tief empfundene Verbindung zur Natur zu bewahren. Und auch dies sei erwähnt: Der Tagesspiegel vermeldete in diesen Wochen, dass die Japaner die höchste Lebenserwartung weltweit haben. Demnach leben die Japaner fast drei Jahre länger als die Deutschen. Und das trotz dauernder Erdbeben und pazifischen Feuergürtel. Wer also nun Hasebe mit seinen 33 Jahren schon zum alten Eisen zählen möchte, sollte diese Umrechnung im Kopf behalten. Für deutsche Verhältnisse ist er nämlich gerade mal ca. 30 Jahre alt. Es spricht also nix dagegen, dass er noch ein paar Jährchen unsere Abwehr zusammen hält.
Warum das mit der höchsten Lebenserwartung so ist, kann man natürlich nicht mit abschließender Gewissheit sagen, aber es deutet einiges drauf hin, dass es auch an der Ernährung der Japaner liegt. Und wer sich etwas mit der authentischen japanischen Küche befasst, der kommt schnell dahinter, dass diese wenig mit dem zu tun hat, was Billig-Sushi-Restaurants und Lieferdienst in Deutschland so anzubieten haben. Den Japanern scheint Essen heilig zu sein. Ein deutscher Bürger gibt durchschnittlich 8 Prozent seines Einkommens für Lebensmittel aus. Ein Japaner liegt da locker bei 25 Prozent. Kein Wunder in einem Land, in dem auf dem Großmarkt schon mal 11.000 Euro für zwei Melonen oder aber 1,3 Millionen Euro für einen Thunfisch bezahlt werden. Und auch dem Preis für das Fleisch vom Kobe-Rind sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Essen spielt also offenbar eine zentrale Rolle im Reiche Nippon.
Und da der heimische Wohnraum in Japan zumeist sehr beengt ist, geht man vor allem in einem der zahlreichen Restaurants oder an den Nudelsuppen-Buden essen. Ein Satz der immer wieder zu lesen ist: Man isst sich nicht satt, man isst sich gesellig in Japan. Was vermutlich so viel heißt wie: Keine großen Portionen, dafür eben immer wieder viele Kleinigkeiten in geselliger Runde. Und natürlich hat die japanische Küche weit mehr zu bieten, als nur Maki und Nigiri.
Als lieferdienst-geschädigter Mitteleuropäer möchte man gerne mal den Unterschied zwischen dem hiesig angebotenen angerührten Wasabi auf Pulverbasis und einer frisch auf Haifischhaut geriebenen Wasabi-Knolle schmecken. Aber man möchte natürlich auch die vergorenen Bohnen, den (als Jungbrunnen und Kraftfutter Japans geltenden) Seetang, das Dashi, die Pilze, die Bittermelone, das Kraut und die zahlreichen Algen-Variationen probieren. Und man möchte eine japanische Nudelsuppe laut schlürfen. Denn ohne lautes Schlürfen soll sie nicht schmecken, kein Witz. Und natürlich würde man gerne mal so einer Hōchōdō-Zeremonie beiwohnen. Wenn man in Deutschland aufgewachsen ist und so – sagen wir mal – in den 1970ern oder später geboren ist, dann dachte man, dass man schon ein Stück weit von diesem Japan mitgeprägt wurde. Schließlich gehören Pokémon, Tamagotchis, Hello Kitty, Mangas, Nintendo und PlayStation inzwischen zur hiesigen Sozialisation wie selbstverständlich dazu. Auch unter Vokabeln wie Samurai oder Yakuza kann man sich hierzulande etwas vorstellen (wenngleich man vermutlich mit Yakuza eher ein Modelabel oder einen österreichischen Hip-Hop-Musiker assoziiert) und auch der traditionellen japanischen Tätowierungskunst wird hierzulande inzwischen vielerorts gehuldigt. Und doch drängt sich der Verdacht auf, dass man dieses Japan einfach erstmal bereisen muss, um wirklich ein Gefühl für das Land zu bekommen. Kein Wunder also, dass sich auch ein ehemaliger deutscher Nationalspieler derzeit zu diesem Abenteuer aufgemacht hat. Man sollte sie also schleunigst mal besuchen, die Heimat von unserem Makoto Hasebe. Wenn’s halt nur nicht so weit wäre…
Als erste fußballerische Mannschaft von „Hase“ ist die Fujieda-Higashi-Oberschule vermerkt. Um das richtig einordnen zu können, müsste man sich jetzt natürlich im fußballerischen Ausbildungssystem Japans auskennen. Die erste Profistation waren dann die Urawa Red Diamonds. Und spätestens bei diesem Vereinsnamen klingelt es dann bei Eintracht-Fans, denn dorthin verließ uns dereinst unser genialer Mittelfeld-Regisseur Uwe Bein. Und dieser Uwe Bein war dort Mannschaftskollege eines weiteren Weltmeisters von 1990, dessen Name an dieser Stelle aber aufgrund nicht verarbeiteter Trauma-Erfahrungen von vor ca. einem Vierteljahrhundert nicht ausgeschrieben werden kann. Dieser wiederum war später auch noch als Trainer und Funktionär bei den Urawa Red Diamonds tätig und erkannte bereist vor 13 Jahren, dass sich Japan und die Welt auf Makoto Hasebe freuen kann. In der Winterpause 2007/2008 wechselte er dann nach Deutschland, zum Volkswagen-Betriebssportverein. Und wer sich weder vom Winter in Wolfsburg noch vom Training unter Felix Magath abschrecken lässt, der ist selbstverständlich zu Höherem berufen. Über den Umweg 1. FC Nürnberg landete er 2014 schließlich beim besten, aufregendsten und sexisten Fußballverein der Welt, bei der Frankfurter Eintracht. Und mehr kann ein Profi-Fußballer heutzutage wahrlich nicht erreichen. Und es waren zunächst keine einfachen Zeiten für Hasebe bei der Eintracht. Nach einer soliden Saison unter Schaaf musste er in der Folgesaison darunter leiden, dass er permanent positionsfremd als Außenverteidiger aufgestellt wurde. Erst als ein neues Trainergespann in Frankfurt das Ruder übernehmen durfte, wurde letztlich die richtige Position für ihn gefunden: Makoto der Libero!
Wenn man so über die Japaner nachdenkt, dann stellt man fest, dass sie vielleicht nicht die größte Erfinder-Nation sind. Aber sie sind offenbar eine Nation die es wunderbar beherrscht, vorhandenen Ideen zu perfektionieren. Sie haben die Autos nicht erfunden, aber sie haben inzwischen den größten Autokonzern (auch wenn Kritiker jetzt die Verkaufszahlen aus 2016 einwenden werden). Sie haben vermutlich auch die Messer nicht erfunden, aber sie stellen inzwischen die besten Messer der Welt her. Die Rinderzucht in Japan hat eine vergleichsweise kurze Historie, aber ihre Kobe-Rinder erzielen Stück-Preise, mit denen man locker einen neuen Ferrari 488 finanzieren könnte. Und anhand der Kobe-Rinder lässt sich vielleicht am anschaulichsten verdeutlichen, wie einfach und schlüssig das Erfolgsrezept der Japaner ist: Sie geben ihren Rindern Bier zu trinken, sie massieren sie täglich und beschallen sie zudem noch permanent mit lieblicher Musik. Ist es da ernsthaft verwunderlich, dass solchermaßen gepflegte Tiere das beste und teuerste Fleisch der Welt ansetzen? Warum ist man eigentlich hierzulande nicht auf solch naheliegenden Ideen gekommen? Vielleicht denken wir zu kompliziert.
Und worauf hier eigentlich jetzt hinaus soll ist dies: Die Japaner haben sicher nicht die Position des Liberos erfunden. Aber auch hier hat ein Japaner diese Position perfektioniert, wie kein anderer Fußballer auf der Welt in den letzten 20 Jahren.
Das ist doch jetzt hoffentlich mal eine schlüssige Beweiskette, oder?
Jedenfalls darf man als Eintracht-Fan froh sein, dass Hasebe wieder einsatzbereit ist. Der wird den Laden schon irgendwie zusammenhalten dahinten. Und es wird ja derzeit – zumindest Vertretungsweise – ein Eintracht-Kapitän gesucht. Hmm Niko Kovac….. ich wüsste da einen! Und selbst wenn er nicht Kapitän wird, zur Identifikationsfigur taugt er allemal!
Es gibt noch keinen Thread für Makoto Hasebe? Dann wird es aber langsam mal Zeit!
Viel wurde bereits wieder geschrieben, über unseren bunten, aus vielen Nationen stammenden Kader. Das war letzten Sommer so und ist in diesem nicht anders. Da wurde viel von „zu viel Internationalität“ und von „mangelnden Identifikationsfiguren“ geschrieben. Viele Eintracht-Anhänger haben für solche Aussagen nur noch ein ungläubiges Kopfschütteln übrig. Denn die bunte und vielfältige Stadt Frankfurt am Main wird durch einen solchen internationalen Kader eigentlich bestens repräsentiert, finden viele. Und die Diskussion über mangelnde Identifikationsfiguren, wenn man einen wie Makoto Hasebe in seinen Reihen hat, ernsthaft? Einer, der mit vollem Einsatz das Eintracht-Spiel ordnet, der immer voran geht, bei dem man vor allem wenn er fehlt merkt, wie wichtig er ist, der darüber hinaus auch abseits des Fußballplatzes ein kluger Kopf ist und sich nicht zu schade ist bei der U13 am Riederwald vorbei zu schauen? Ausgerechnet so einer soll also keine Identifikationsfigur sein?
Und auch wenn man als Frankfurter bzw. Eintracht-Anhänger Internationalität als alltäglich ansieht, so mag man bisweilen doch in seiner eigenen kleinen Welt gefangen sein und sich gar nicht so richtig darüber bewusst sein, dass wir in unserer Mannschaft nicht nur Spieler haben, denen eine große Aufmerksamkeit in ihren Geburtsländern zuteilwird, sondern dass wir auch echte Superstars ihrer Heimatländer bei unserer Eintracht haben. Und dazu zählt ganz sicher Makoto Hasebe, Kapitän der der japanischen Nationalmannschaf. Meine Damen und Herren, wir präsentieren hier sozusagen den Philipp Lahm Japans! Und das sogar noch in einer sympathischen Ausführung….also in Vergleich zu Fipsi Lahm jetzt.
Hasebe, Stratege, Führungsspieler, bester Libero seit Manni Binz, Kapitän der Nationalmmanschaft, Superstar aus dem Reiche Nippons also.
Hasebes Geburtsstadt Fujieda liegt zwar nicht direkt am Meer, aber die Suruga-Bucht des Pazifischen Ozeans ist nur einen Steinwurf entfernt. Somit kann man von dort vermutlich morgens die Sonne aus den weiten des Pazifiks auftauchen sehen. Und dreht man sich dann, nach dem Sonnenaufgang über dem Pazifik, so ein bisschen nach Links, dann kann man bei günstiger Wetterlage über der Schulter vermutlich den imposanten, mystischen Fuji in der Ferne erspähen. Der Fuji-san , der heilige Berg Japans. Er ist nicht nur Wahrzeichen sondern zählt sicher zu den eindrucksvollsten Vulkanen dieses Planeten. Nebenbei ist er auch noch der höchste Berg Japans mit 3776 Metern Höhe. Offenbar also ein durchaus eindrucksvolles Panorama, in dem Hasebe groß wurde. Die Großstadt Shizuoka liegt in unmittelbarer Nachbarschaft und ist namensgebend für die ganze Präfektur. Die Präfektur Shizuoka gilt übrigens als bedeutendstes Teeanbaugebiet Japans. Wäre also an der Zeit, mal einen Grünen Tee aus Shizuoka auf unseren Libero zu trinken. Ob Hasebe auch ein Experte in Sachen Tee-Zeremonie ist, sollte man mal herausfinden.
Wie sich so eine Kindheit im Teeanbaugebiet mit einem imposanten Vulkan im Nacken und ständig wackelnden Wänden aufgrund extremer seismologischer Aktivitäten anfühlt, lässt sich schwer nachvollziehen. Insbesondere, wenn man dort aufwächst, wo es statt Teeanbaugebieten eher Streuobstwiesen gibt, wo die unmittelbare feuerspeiende Bedrohung von einem vor ca. 7 Millionen Jahren erloschenen Vulkan im Bereich des Vogelsbergs ausgeht und wo wackelnden Wände allenfalls von Maschinen im Landeanflug auf Rhein-Main- International ausgelöst werden. Mag aber sein, dass dieser Hasebe eben auch aufgrund seiner geographischen Herkunft heute ein Experte in Sachen Gefahrenabwehr auf dem Fußballplatz ist und die Übersicht behält, wenn es mal turbulenter zugeht.
Nun ist es zugegebenermaßen schwierig, ein Land zu beschreiben, das man selber noch nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Da kann man sich ganz schön in die Nesseln setzen, denn man muss sich dabei auf Quellen und Eindrücke anderer Menschen verlassen. So viel sei aber versichert: Je mehr man sich mit diesem Japan beschäftigt, umso größer wird die Lust, dieses Land möglichst bald zu bereisen. Offenbar ein atemberaubendes Land! Und offenbar birgt die atemberaubende Schönheit dieses Landes gleichzeitig enorme Gefahren. Die annähernd 7.000 Inseln des Landes liegen auf dem pazifischen Feuergürtel, die Kontinentalplatten drücken hier von allen Seiten. Es ist also gewaltig Druck auf dem Kessel was die Geologie dieses Landes angeht, welches von subtropischen Korallenriffen bis zu schneebedeckten Berggipfeln reicht. Dieses hochtechnisierte Land, scheint es irgendwie hinzubekommen, gleichzeitig eine tief empfundene Verbindung zur Natur zu bewahren. Und auch dies sei erwähnt: Der Tagesspiegel vermeldete in diesen Wochen, dass die Japaner die höchste Lebenserwartung weltweit haben. Demnach leben die Japaner fast drei Jahre länger als die Deutschen. Und das trotz dauernder Erdbeben und pazifischen Feuergürtel. Wer also nun Hasebe mit seinen 33 Jahren schon zum alten Eisen zählen möchte, sollte diese Umrechnung im Kopf behalten. Für deutsche Verhältnisse ist er nämlich gerade mal ca. 30 Jahre alt. Es spricht also nix dagegen, dass er noch ein paar Jährchen unsere Abwehr zusammen hält.
Warum das mit der höchsten Lebenserwartung so ist, kann man natürlich nicht mit abschließender Gewissheit sagen, aber es deutet einiges drauf hin, dass es auch an der Ernährung der Japaner liegt. Und wer sich etwas mit der authentischen japanischen Küche befasst, der kommt schnell dahinter, dass diese wenig mit dem zu tun hat, was Billig-Sushi-Restaurants und Lieferdienst in Deutschland so anzubieten haben. Den Japanern scheint Essen heilig zu sein. Ein deutscher Bürger gibt durchschnittlich 8 Prozent seines Einkommens für Lebensmittel aus. Ein Japaner liegt da locker bei 25 Prozent. Kein Wunder in einem Land, in dem auf dem Großmarkt schon mal 11.000 Euro für zwei Melonen oder aber 1,3 Millionen Euro für einen Thunfisch bezahlt werden. Und auch dem Preis für das Fleisch vom Kobe-Rind sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Essen spielt also offenbar eine zentrale Rolle im Reiche Nippon.
Und da der heimische Wohnraum in Japan zumeist sehr beengt ist, geht man vor allem in einem der zahlreichen Restaurants oder an den Nudelsuppen-Buden essen. Ein Satz der immer wieder zu lesen ist: Man isst sich nicht satt, man isst sich gesellig in Japan. Was vermutlich so viel heißt wie: Keine großen Portionen, dafür eben immer wieder viele Kleinigkeiten in geselliger Runde. Und natürlich hat die japanische Küche weit mehr zu bieten, als nur Maki und Nigiri.
Als lieferdienst-geschädigter Mitteleuropäer möchte man gerne mal den Unterschied zwischen dem hiesig angebotenen angerührten Wasabi auf Pulverbasis und einer frisch auf Haifischhaut geriebenen Wasabi-Knolle schmecken. Aber man möchte natürlich auch die vergorenen Bohnen, den (als Jungbrunnen und Kraftfutter Japans geltenden) Seetang, das Dashi, die Pilze, die Bittermelone, das Kraut und die zahlreichen Algen-Variationen probieren. Und man möchte eine japanische Nudelsuppe laut schlürfen. Denn ohne lautes Schlürfen soll sie nicht schmecken, kein Witz. Und natürlich würde man gerne mal so einer Hōchōdō-Zeremonie beiwohnen. Wenn man in Deutschland aufgewachsen ist und so – sagen wir mal – in den 1970ern oder später geboren ist, dann dachte man, dass man schon ein Stück weit von diesem Japan mitgeprägt wurde. Schließlich gehören Pokémon, Tamagotchis, Hello Kitty, Mangas, Nintendo und PlayStation inzwischen zur hiesigen Sozialisation wie selbstverständlich dazu. Auch unter Vokabeln wie Samurai oder Yakuza kann man sich hierzulande etwas vorstellen (wenngleich man vermutlich mit Yakuza eher ein Modelabel oder einen österreichischen Hip-Hop-Musiker assoziiert) und auch der traditionellen japanischen Tätowierungskunst wird hierzulande inzwischen vielerorts gehuldigt. Und doch drängt sich der Verdacht auf, dass man dieses Japan einfach erstmal bereisen muss, um wirklich ein Gefühl für das Land zu bekommen. Kein Wunder also, dass sich auch ein ehemaliger deutscher Nationalspieler derzeit zu diesem Abenteuer aufgemacht hat. Man sollte sie also schleunigst mal besuchen, die Heimat von unserem Makoto Hasebe. Wenn’s halt nur nicht so weit wäre…
Als erste fußballerische Mannschaft von „Hase“ ist die Fujieda-Higashi-Oberschule vermerkt. Um das richtig einordnen zu können, müsste man sich jetzt natürlich im fußballerischen Ausbildungssystem Japans auskennen. Die erste Profistation waren dann die Urawa Red Diamonds. Und spätestens bei diesem Vereinsnamen klingelt es dann bei Eintracht-Fans, denn dorthin verließ uns dereinst unser genialer Mittelfeld-Regisseur Uwe Bein. Und dieser Uwe Bein war dort Mannschaftskollege eines weiteren Weltmeisters von 1990, dessen Name an dieser Stelle aber aufgrund nicht verarbeiteter Trauma-Erfahrungen von vor ca. einem Vierteljahrhundert nicht ausgeschrieben werden kann. Dieser wiederum war später auch noch als Trainer und Funktionär bei den Urawa Red Diamonds tätig und erkannte bereist vor 13 Jahren, dass sich Japan und die Welt auf Makoto Hasebe freuen kann. In der Winterpause 2007/2008 wechselte er dann nach Deutschland, zum Volkswagen-Betriebssportverein. Und wer sich weder vom Winter in Wolfsburg noch vom Training unter Felix Magath abschrecken lässt, der ist selbstverständlich zu Höherem berufen. Über den Umweg 1. FC Nürnberg landete er 2014 schließlich beim besten, aufregendsten und sexisten Fußballverein der Welt, bei der Frankfurter Eintracht. Und mehr kann ein Profi-Fußballer heutzutage wahrlich nicht erreichen. Und es waren zunächst keine einfachen Zeiten für Hasebe bei der Eintracht. Nach einer soliden Saison unter Schaaf musste er in der Folgesaison darunter leiden, dass er permanent positionsfremd als Außenverteidiger aufgestellt wurde. Erst als ein neues Trainergespann in Frankfurt das Ruder übernehmen durfte, wurde letztlich die richtige Position für ihn gefunden: Makoto der Libero!
Wenn man so über die Japaner nachdenkt, dann stellt man fest, dass sie vielleicht nicht die größte Erfinder-Nation sind. Aber sie sind offenbar eine Nation die es wunderbar beherrscht, vorhandenen Ideen zu perfektionieren. Sie haben die Autos nicht erfunden, aber sie haben inzwischen den größten Autokonzern (auch wenn Kritiker jetzt die Verkaufszahlen aus 2016 einwenden werden). Sie haben vermutlich auch die Messer nicht erfunden, aber sie stellen inzwischen die besten Messer der Welt her. Die Rinderzucht in Japan hat eine vergleichsweise kurze Historie, aber ihre Kobe-Rinder erzielen Stück-Preise, mit denen man locker einen neuen Ferrari 488 finanzieren könnte. Und anhand der Kobe-Rinder lässt sich vielleicht am anschaulichsten verdeutlichen, wie einfach und schlüssig das Erfolgsrezept der Japaner ist: Sie geben ihren Rindern Bier zu trinken, sie massieren sie täglich und beschallen sie zudem noch permanent mit lieblicher Musik. Ist es da ernsthaft verwunderlich, dass solchermaßen gepflegte Tiere das beste und teuerste Fleisch der Welt ansetzen? Warum ist man eigentlich hierzulande nicht auf solch naheliegenden Ideen gekommen? Vielleicht denken wir zu kompliziert.
Und worauf hier eigentlich jetzt hinaus soll ist dies: Die Japaner haben sicher nicht die Position des Liberos erfunden. Aber auch hier hat ein Japaner diese Position perfektioniert, wie kein anderer Fußballer auf der Welt in den letzten 20 Jahren.
Das ist doch jetzt hoffentlich mal eine schlüssige Beweiskette, oder?
Jedenfalls darf man als Eintracht-Fan froh sein, dass Hasebe wieder einsatzbereit ist. Der wird den Laden schon irgendwie zusammenhalten dahinten. Und es wird ja derzeit – zumindest Vertretungsweise – ein Eintracht-Kapitän gesucht. Hmm Niko Kovac….. ich wüsste da einen! Und selbst wenn er nicht Kapitän wird, zur Identifikationsfigur taugt er allemal!
Es gibt noch keinen Thread für Makoto Hasebe? Dann wird es aber langsam mal Zeit!
Viel wurde bereits wieder geschrieben, über unseren bunten, aus vielen Nationen stammenden Kader. Das war letzten Sommer so und ist in diesem nicht anders. Da wurde viel von „zu viel Internationalität“ und von „mangelnden Identifikationsfiguren“ geschrieben. Viele Eintracht-Anhänger haben für solche Aussagen nur noch ein ungläubiges Kopfschütteln übrig. Denn die bunte und vielfältige Stadt Frankfurt am Main wird durch einen solchen internationalen Kader eigentlich bestens repräsentiert, finden viele. Und die Diskussion über mangelnde Identifikationsfiguren, wenn man einen wie Makoto Hasebe in seinen Reihen hat, ernsthaft? Einer, der mit vollem Einsatz das Eintracht-Spiel ordnet, der immer voran geht, bei dem man vor allem wenn er fehlt merkt, wie wichtig er ist, der darüber hinaus auch abseits des Fußballplatzes ein kluger Kopf ist und sich nicht zu schade ist bei der U13 am Riederwald vorbei zu schauen? Ausgerechnet so einer soll also keine Identifikationsfigur sein?
Und auch wenn man als Frankfurter bzw. Eintracht-Anhänger Internationalität als alltäglich ansieht, so mag man bisweilen doch in seiner eigenen kleinen Welt gefangen sein und sich gar nicht so richtig darüber bewusst sein, dass wir in unserer Mannschaft nicht nur Spieler haben, denen eine große Aufmerksamkeit in ihren Geburtsländern zuteilwird, sondern dass wir auch echte Superstars ihrer Heimatländer bei unserer Eintracht haben. Und dazu zählt ganz sicher Makoto Hasebe, Kapitän der der japanischen Nationalmannschaf. Meine Damen und Herren, wir präsentieren hier sozusagen den Philipp Lahm Japans! Und das sogar noch in einer sympathischen Ausführung….also in Vergleich zu Fipsi Lahm jetzt.
Hasebe, Stratege, Führungsspieler, bester Libero seit Manni Binz, Kapitän der Nationalmmanschaft, Superstar aus dem Reiche Nippons also.
Hasebes Geburtsstadt Fujieda liegt zwar nicht direkt am Meer, aber die Suruga-Bucht des Pazifischen Ozeans ist nur einen Steinwurf entfernt. Somit kann man von dort vermutlich morgens die Sonne aus den weiten des Pazifiks auftauchen sehen. Und dreht man sich dann, nach dem Sonnenaufgang über dem Pazifik, so ein bisschen nach Links, dann kann man bei günstiger Wetterlage über der Schulter vermutlich den imposanten, mystischen Fuji in der Ferne erspähen. Der Fuji-san , der heilige Berg Japans. Er ist nicht nur Wahrzeichen sondern zählt sicher zu den eindrucksvollsten Vulkanen dieses Planeten. Nebenbei ist er auch noch der höchste Berg Japans mit 3776 Metern Höhe. Offenbar also ein durchaus eindrucksvolles Panorama, in dem Hasebe groß wurde. Die Großstadt Shizuoka liegt in unmittelbarer Nachbarschaft und ist namensgebend für die ganze Präfektur. Die Präfektur Shizuoka gilt übrigens als bedeutendstes Teeanbaugebiet Japans. Wäre also an der Zeit, mal einen Grünen Tee aus Shizuoka auf unseren Libero zu trinken. Ob Hasebe auch ein Experte in Sachen Tee-Zeremonie ist, sollte man mal herausfinden.
Wie sich so eine Kindheit im Teeanbaugebiet mit einem imposanten Vulkan im Nacken und ständig wackelnden Wänden aufgrund extremer seismologischer Aktivitäten anfühlt, lässt sich schwer nachvollziehen. Insbesondere, wenn man dort aufwächst, wo es statt Teeanbaugebieten eher Streuobstwiesen gibt, wo die unmittelbare feuerspeiende Bedrohung von einem vor ca. 7 Millionen Jahren erloschenen Vulkan im Bereich des Vogelsbergs ausgeht und wo wackelnden Wände allenfalls von Maschinen im Landeanflug auf Rhein-Main- International ausgelöst werden. Mag aber sein, dass dieser Hasebe eben auch aufgrund seiner geographischen Herkunft heute ein Experte in Sachen Gefahrenabwehr auf dem Fußballplatz ist und die Übersicht behält, wenn es mal turbulenter zugeht.
Nun ist es zugegebenermaßen schwierig, ein Land zu beschreiben, das man selber noch nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Da kann man sich ganz schön in die Nesseln setzen, denn man muss sich dabei auf Quellen und Eindrücke anderer Menschen verlassen. So viel sei aber versichert: Je mehr man sich mit diesem Japan beschäftigt, umso größer wird die Lust, dieses Land möglichst bald zu bereisen. Offenbar ein atemberaubendes Land! Und offenbar birgt die atemberaubende Schönheit dieses Landes gleichzeitig enorme Gefahren. Die annähernd 7.000 Inseln des Landes liegen auf dem pazifischen Feuergürtel, die Kontinentalplatten drücken hier von allen Seiten. Es ist also gewaltig Druck auf dem Kessel was die Geologie dieses Landes angeht, welches von subtropischen Korallenriffen bis zu schneebedeckten Berggipfeln reicht. Dieses hochtechnisierte Land, scheint es irgendwie hinzubekommen, gleichzeitig eine tief empfundene Verbindung zur Natur zu bewahren. Und auch dies sei erwähnt: Der Tagesspiegel vermeldete in diesen Wochen, dass die Japaner die höchste Lebenserwartung weltweit haben. Demnach leben die Japaner fast drei Jahre länger als die Deutschen. Und das trotz dauernder Erdbeben und pazifischen Feuergürtel. Wer also nun Hasebe mit seinen 33 Jahren schon zum alten Eisen zählen möchte, sollte diese Umrechnung im Kopf behalten. Für deutsche Verhältnisse ist er nämlich gerade mal ca. 30 Jahre alt. Es spricht also nix dagegen, dass er noch ein paar Jährchen unsere Abwehr zusammen hält.
Warum das mit der höchsten Lebenserwartung so ist, kann man natürlich nicht mit abschließender Gewissheit sagen, aber es deutet einiges drauf hin, dass es auch an der Ernährung der Japaner liegt. Und wer sich etwas mit der authentischen japanischen Küche befasst, der kommt schnell dahinter, dass diese wenig mit dem zu tun hat, was Billig-Sushi-Restaurants und Lieferdienst in Deutschland so anzubieten haben. Den Japanern scheint Essen heilig zu sein. Ein deutscher Bürger gibt durchschnittlich 8 Prozent seines Einkommens für Lebensmittel aus. Ein Japaner liegt da locker bei 25 Prozent. Kein Wunder in einem Land, in dem auf dem Großmarkt schon mal 11.000 Euro für zwei Melonen oder aber 1,3 Millionen Euro für einen Thunfisch bezahlt werden. Und auch dem Preis für das Fleisch vom Kobe-Rind sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Essen spielt also offenbar eine zentrale Rolle im Reiche Nippon.
Und da der heimische Wohnraum in Japan zumeist sehr beengt ist, geht man vor allem in einem der zahlreichen Restaurants oder an den Nudelsuppen-Buden essen. Ein Satz der immer wieder zu lesen ist: Man isst sich nicht satt, man isst sich gesellig in Japan. Was vermutlich so viel heißt wie: Keine großen Portionen, dafür eben immer wieder viele Kleinigkeiten in geselliger Runde. Und natürlich hat die japanische Küche weit mehr zu bieten, als nur Maki und Nigiri.
Als lieferdienst-geschädigter Mitteleuropäer möchte man gerne mal den Unterschied zwischen dem hiesig angebotenen angerührten Wasabi auf Pulverbasis und einer frisch auf Haifischhaut geriebenen Wasabi-Knolle schmecken. Aber man möchte natürlich auch die vergorenen Bohnen, den (als Jungbrunnen und Kraftfutter Japans geltenden) Seetang, das Dashi, die Pilze, die Bittermelone, das Kraut und die zahlreichen Algen-Variationen probieren. Und man möchte eine japanische Nudelsuppe laut schlürfen. Denn ohne lautes Schlürfen soll sie nicht schmecken, kein Witz. Und natürlich würde man gerne mal so einer Hōchōdō-Zeremonie beiwohnen. Wenn man in Deutschland aufgewachsen ist und so – sagen wir mal – in den 1970ern oder später geboren ist, dann dachte man, dass man schon ein Stück weit von diesem Japan mitgeprägt wurde. Schließlich gehören Pokémon, Tamagotchis, Hello Kitty, Mangas, Nintendo und PlayStation inzwischen zur hiesigen Sozialisation wie selbstverständlich dazu. Auch unter Vokabeln wie Samurai oder Yakuza kann man sich hierzulande etwas vorstellen (wenngleich man vermutlich mit Yakuza eher ein Modelabel oder einen österreichischen Hip-Hop-Musiker assoziiert) und auch der traditionellen japanischen Tätowierungskunst wird hierzulande inzwischen vielerorts gehuldigt. Und doch drängt sich der Verdacht auf, dass man dieses Japan einfach erstmal bereisen muss, um wirklich ein Gefühl für das Land zu bekommen. Kein Wunder also, dass sich auch ein ehemaliger deutscher Nationalspieler derzeit zu diesem Abenteuer aufgemacht hat. Man sollte sie also schleunigst mal besuchen, die Heimat von unserem Makoto Hasebe. Wenn’s halt nur nicht so weit wäre…
Als erste fußballerische Mannschaft von „Hase“ ist die Fujieda-Higashi-Oberschule vermerkt. Um das richtig einordnen zu können, müsste man sich jetzt natürlich im fußballerischen Ausbildungssystem Japans auskennen. Die erste Profistation waren dann die Urawa Red Diamonds. Und spätestens bei diesem Vereinsnamen klingelt es dann bei Eintracht-Fans, denn dorthin verließ uns dereinst unser genialer Mittelfeld-Regisseur Uwe Bein. Und dieser Uwe Bein war dort Mannschaftskollege eines weiteren Weltmeisters von 1990, dessen Name an dieser Stelle aber aufgrund nicht verarbeiteter Trauma-Erfahrungen von vor ca. einem Vierteljahrhundert nicht ausgeschrieben werden kann. Dieser wiederum war später auch noch als Trainer und Funktionär bei den Urawa Red Diamonds tätig und erkannte bereist vor 13 Jahren, dass sich Japan und die Welt auf Makoto Hasebe freuen kann. In der Winterpause 2007/2008 wechselte er dann nach Deutschland, zum Volkswagen-Betriebssportverein. Und wer sich weder vom Winter in Wolfsburg noch vom Training unter Felix Magath abschrecken lässt, der ist selbstverständlich zu Höherem berufen. Über den Umweg 1. FC Nürnberg landete er 2014 schließlich beim besten, aufregendsten und sexisten Fußballverein der Welt, bei der Frankfurter Eintracht. Und mehr kann ein Profi-Fußballer heutzutage wahrlich nicht erreichen. Und es waren zunächst keine einfachen Zeiten für Hasebe bei der Eintracht. Nach einer soliden Saison unter Schaaf musste er in der Folgesaison darunter leiden, dass er permanent positionsfremd als Außenverteidiger aufgestellt wurde. Erst als ein neues Trainergespann in Frankfurt das Ruder übernehmen durfte, wurde letztlich die richtige Position für ihn gefunden: Makoto der Libero!
Wenn man so über die Japaner nachdenkt, dann stellt man fest, dass sie vielleicht nicht die größte Erfinder-Nation sind. Aber sie sind offenbar eine Nation die es wunderbar beherrscht, vorhandenen Ideen zu perfektionieren. Sie haben die Autos nicht erfunden, aber sie haben inzwischen den größten Autokonzern (auch wenn Kritiker jetzt die Verkaufszahlen aus 2016 einwenden werden). Sie haben vermutlich auch die Messer nicht erfunden, aber sie stellen inzwischen die besten Messer der Welt her. Die Rinderzucht in Japan hat eine vergleichsweise kurze Historie, aber ihre Kobe-Rinder erzielen Stück-Preise, mit denen man locker einen neuen Ferrari 488 finanzieren könnte. Und anhand der Kobe-Rinder lässt sich vielleicht am anschaulichsten verdeutlichen, wie einfach und schlüssig das Erfolgsrezept der Japaner ist: Sie geben ihren Rindern Bier zu trinken, sie massieren sie täglich und beschallen sie zudem noch permanent mit lieblicher Musik. Ist es da ernsthaft verwunderlich, dass solchermaßen gepflegte Tiere das beste und teuerste Fleisch der Welt ansetzen? Warum ist man eigentlich hierzulande nicht auf solch naheliegenden Ideen gekommen? Vielleicht denken wir zu kompliziert.
Und worauf hier eigentlich jetzt hinaus soll ist dies: Die Japaner haben sicher nicht die Position des Liberos erfunden. Aber auch hier hat ein Japaner diese Position perfektioniert, wie kein anderer Fußballer auf der Welt in den letzten 20 Jahren.
Das ist doch jetzt hoffentlich mal eine schlüssige Beweiskette, oder?
Jedenfalls darf man als Eintracht-Fan froh sein, dass Hasebe wieder einsatzbereit ist. Der wird den Laden schon irgendwie zusammenhalten dahinten. Und es wird ja derzeit – zumindest Vertretungsweise – ein Eintracht-Kapitän gesucht. Hmm Niko Kovac….. ich wüsste da einen! Und selbst wenn er nicht Kapitän wird, zur Identifikationsfigur taugt er allemal!
Viel wurde bereits wieder geschrieben, über unseren bunten, aus vielen Nationen stammenden Kader. Das war letzten Sommer so und ist in diesem nicht anders. Da wurde viel von „zu viel Internationalität“ und von „mangelnden Identifikationsfiguren“ geschrieben. Viele Eintracht-Anhänger haben für solche Aussagen nur noch ein ungläubiges Kopfschütteln übrig. Denn die bunte und vielfältige Stadt Frankfurt am Main wird durch einen solchen internationalen Kader eigentlich bestens repräsentiert, finden viele. Und die Diskussion über mangelnde Identifikationsfiguren, wenn man einen wie Makoto Hasebe in seinen Reihen hat, ernsthaft? Einer, der mit vollem Einsatz das Eintracht-Spiel ordnet, der immer voran geht, bei dem man vor allem wenn er fehlt merkt, wie wichtig er ist, der darüber hinaus auch abseits des Fußballplatzes ein kluger Kopf ist und sich nicht zu schade ist bei der U13 am Riederwald vorbei zu schauen? Ausgerechnet so einer soll also keine Identifikationsfigur sein?
Und auch wenn man als Frankfurter bzw. Eintracht-Anhänger Internationalität als alltäglich ansieht, so mag man bisweilen doch in seiner eigenen kleinen Welt gefangen sein und sich gar nicht so richtig darüber bewusst sein, dass wir in unserer Mannschaft nicht nur Spieler haben, denen eine große Aufmerksamkeit in ihren Geburtsländern zuteilwird, sondern dass wir auch echte Superstars ihrer Heimatländer bei unserer Eintracht haben. Und dazu zählt ganz sicher Makoto Hasebe, Kapitän der der japanischen Nationalmannschaf. Meine Damen und Herren, wir präsentieren hier sozusagen den Philipp Lahm Japans! Und das sogar noch in einer sympathischen Ausführung….also in Vergleich zu Fipsi Lahm jetzt.
Hasebe, Stratege, Führungsspieler, bester Libero seit Manni Binz, Kapitän der Nationalmmanschaft, Superstar aus dem Reiche Nippons also.
Makoto Hasebe wurde am 18. Januar 1984 in Fujieda in der Präfektur Shizuoka geboren. In weiser Voraussicht veröffentlichte das deutsche Synthie-Pop- Ensemble Alphaville just in Hasebes Geburtsjahr ihren Nummer-Eins-Hit „Big in Japan“ und lieferten somit den Soundtrack für Hasebe. Denn wenn einer „Big in Japan“ ist, dann ist das ja wohl unser „Hase“.
Hasebes Geburtsstadt Fujieda liegt zwar nicht direkt am Meer, aber die Suruga-Bucht des Pazifischen Ozeans ist nur einen Steinwurf entfernt. Somit kann man von dort vermutlich morgens die Sonne aus den weiten des Pazifiks auftauchen sehen. Und dreht man sich dann, nach dem Sonnenaufgang über dem Pazifik, so ein bisschen nach Links, dann kann man bei günstiger Wetterlage über der Schulter vermutlich den imposanten, mystischen Fuji in der Ferne erspähen. Der Fuji-san , der heilige Berg Japans. Er ist nicht nur Wahrzeichen sondern zählt sicher zu den eindrucksvollsten Vulkanen dieses Planeten. Nebenbei ist er auch noch der höchste Berg Japans mit 3776 Metern Höhe. Offenbar also ein durchaus eindrucksvolles Panorama, in dem Hasebe groß wurde. Die Großstadt Shizuoka liegt in unmittelbarer Nachbarschaft und ist namensgebend für die ganze Präfektur. Die Präfektur Shizuoka gilt übrigens als bedeutendstes Teeanbaugebiet Japans. Wäre also an der Zeit, mal einen Grünen Tee aus Shizuoka auf unseren Libero zu trinken. Ob Hasebe auch ein Experte in Sachen Tee-Zeremonie ist, sollte man mal herausfinden.
Wie sich so eine Kindheit im Teeanbaugebiet mit einem imposanten Vulkan im Nacken und ständig wackelnden Wänden aufgrund extremer seismologischer Aktivitäten anfühlt, lässt sich schwer nachvollziehen. Insbesondere, wenn man dort aufwächst, wo es statt Teeanbaugebieten eher Streuobstwiesen gibt, wo die unmittelbare feuerspeiende Bedrohung von einem vor ca. 7 Millionen Jahren erloschenen Vulkan im Bereich des Vogelsbergs ausgeht und wo wackelnden Wände allenfalls von Maschinen im Landeanflug auf Rhein-Main- International ausgelöst werden. Mag aber sein, dass dieser Hasebe eben auch aufgrund seiner geographischen Herkunft heute ein Experte in Sachen Gefahrenabwehr auf dem Fußballplatz ist und die Übersicht behält, wenn es mal turbulenter zugeht.
Nun ist es zugegebenermaßen schwierig, ein Land zu beschreiben, das man selber noch nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Da kann man sich ganz schön in die Nesseln setzen, denn man muss sich dabei auf Quellen und Eindrücke anderer Menschen verlassen. So viel sei aber versichert: Je mehr man sich mit diesem Japan beschäftigt, umso größer wird die Lust, dieses Land möglichst bald zu bereisen. Offenbar ein atemberaubendes Land! Und offenbar birgt die atemberaubende Schönheit dieses Landes gleichzeitig enorme Gefahren. Die annähernd 7.000 Inseln des Landes liegen auf dem pazifischen Feuergürtel, die Kontinentalplatten drücken hier von allen Seiten. Es ist also gewaltig Druck auf dem Kessel was die Geologie dieses Landes angeht, welches von subtropischen Korallenriffen bis zu schneebedeckten Berggipfeln reicht. Dieses hochtechnisierte Land, scheint es irgendwie hinzubekommen, gleichzeitig eine tief empfundene Verbindung zur Natur zu bewahren. Und auch dies sei erwähnt: Der Tagesspiegel vermeldete in diesen Wochen, dass die Japaner die höchste Lebenserwartung weltweit haben. Demnach leben die Japaner fast drei Jahre länger als die Deutschen. Und das trotz dauernder Erdbeben und pazifischen Feuergürtel. Wer also nun Hasebe mit seinen 33 Jahren schon zum alten Eisen zählen möchte, sollte diese Umrechnung im Kopf behalten. Für deutsche Verhältnisse ist er nämlich gerade mal ca. 30 Jahre alt. Es spricht also nix dagegen, dass er noch ein paar Jährchen unsere Abwehr zusammen hält.
Warum das mit der höchsten Lebenserwartung so ist, kann man natürlich nicht mit abschließender Gewissheit sagen, aber es deutet einiges drauf hin, dass es auch an der Ernährung der Japaner liegt. Und wer sich etwas mit der authentischen japanischen Küche befasst, der kommt schnell dahinter, dass diese wenig mit dem zu tun hat, was Billig-Sushi-Restaurants und Lieferdienst in Deutschland so anzubieten haben. Den Japanern scheint Essen heilig zu sein. Ein deutscher Bürger gibt durchschnittlich 8 Prozent seines Einkommens für Lebensmittel aus. Ein Japaner liegt da locker bei 25 Prozent. Kein Wunder in einem Land, in dem auf dem Großmarkt schon mal 11.000 Euro für zwei Melonen oder aber 1,3 Millionen Euro für einen Thunfisch bezahlt werden. Und auch dem Preis für das Fleisch vom Kobe-Rind sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Essen spielt also offenbar eine zentrale Rolle im Reiche Nippon.
Und da der heimische Wohnraum in Japan zumeist sehr beengt ist, geht man vor allem in einem der zahlreichen Restaurants oder an den Nudelsuppen-Buden essen. Ein Satz der immer wieder zu lesen ist: Man isst sich nicht satt, man isst sich gesellig in Japan. Was vermutlich so viel heißt wie: Keine großen Portionen, dafür eben immer wieder viele Kleinigkeiten in geselliger Runde. Und natürlich hat die japanische Küche weit mehr zu bieten, als nur Maki und Nigiri.
Als lieferdienst-geschädigter Mitteleuropäer möchte man gerne mal den Unterschied zwischen dem hiesig angebotenen angerührten Wasabi auf Pulverbasis und einer frisch auf Haifischhaut geriebenen Wasabi-Knolle schmecken. Aber man möchte natürlich auch die vergorenen Bohnen, den (als Jungbrunnen und Kraftfutter Japans geltenden) Seetang, das Dashi, die Pilze, die Bittermelone, das Kraut und die zahlreichen Algen-Variationen probieren. Und man möchte eine japanische Nudelsuppe laut schlürfen. Denn ohne lautes Schlürfen soll sie nicht schmecken, kein Witz. Und natürlich würde man gerne mal so einer Hōchōdō-Zeremonie beiwohnen. Wenn man in Deutschland aufgewachsen ist und so – sagen wir mal – in den 1970ern oder später geboren ist, dann dachte man, dass man schon ein Stück weit von diesem Japan mitgeprägt wurde. Schließlich gehören Pokémon, Tamagotchis, Hello Kitty, Mangas, Nintendo und PlayStation inzwischen zur hiesigen Sozialisation wie selbstverständlich dazu. Auch unter Vokabeln wie Samurai oder Yakuza kann man sich hierzulande etwas vorstellen (wenngleich man vermutlich mit Yakuza eher ein Modelabel oder einen österreichischen Hip-Hop-Musiker assoziiert) und auch der traditionellen japanischen Tätowierungskunst wird hierzulande inzwischen vielerorts gehuldigt. Und doch drängt sich der Verdacht auf, dass man dieses Japan einfach erstmal bereisen muss, um wirklich ein Gefühl für das Land zu bekommen. Kein Wunder also, dass sich auch ein ehemaliger deutscher Nationalspieler derzeit zu diesem Abenteuer aufgemacht hat. Man sollte sie also schleunigst mal besuchen, die Heimat von unserem Makoto Hasebe. Wenn’s halt nur nicht so weit wäre…
Als erste fußballerische Mannschaft von „Hase“ ist die Fujieda-Higashi-Oberschule vermerkt. Um das richtig einordnen zu können, müsste man sich jetzt natürlich im fußballerischen Ausbildungssystem Japans auskennen. Die erste Profistation waren dann die Urawa Red Diamonds. Und spätestens bei diesem Vereinsnamen klingelt es dann bei Eintracht-Fans, denn dorthin verließ uns dereinst unser genialer Mittelfeld-Regisseur Uwe Bein. Und dieser Uwe Bein war dort Mannschaftskollege eines weiteren Weltmeisters von 1990, dessen Name an dieser Stelle aber aufgrund nicht verarbeiteter Trauma-Erfahrungen von vor ca. einem Vierteljahrhundert nicht ausgeschrieben werden kann. Dieser wiederum war später auch noch als Trainer und Funktionär bei den Urawa Red Diamonds tätig und erkannte bereist vor 13 Jahren, dass sich Japan und die Welt auf Makoto Hasebe freuen kann. In der Winterpause 2007/2008 wechselte er dann nach Deutschland, zum Volkswagen-Betriebssportverein. Und wer sich weder vom Winter in Wolfsburg noch vom Training unter Felix Magath abschrecken lässt, der ist selbstverständlich zu Höherem berufen. Über den Umweg 1. FC Nürnberg landete er 2014 schließlich beim besten, aufregendsten und sexisten Fußballverein der Welt, bei der Frankfurter Eintracht. Und mehr kann ein Profi-Fußballer heutzutage wahrlich nicht erreichen. Und es waren zunächst keine einfachen Zeiten für Hasebe bei der Eintracht. Nach einer soliden Saison unter Schaaf musste er in der Folgesaison darunter leiden, dass er permanent positionsfremd als Außenverteidiger aufgestellt wurde. Erst als ein neues Trainergespann in Frankfurt das Ruder übernehmen durfte, wurde letztlich die richtige Position für ihn gefunden: Makoto der Libero!
Wenn man so über die Japaner nachdenkt, dann stellt man fest, dass sie vielleicht nicht die größte Erfinder-Nation sind. Aber sie sind offenbar eine Nation die es wunderbar beherrscht, vorhandenen Ideen zu perfektionieren. Sie haben die Autos nicht erfunden, aber sie haben inzwischen den größten Autokonzern (auch wenn Kritiker jetzt die Verkaufszahlen aus 2016 einwenden werden). Sie haben vermutlich auch die Messer nicht erfunden, aber sie stellen inzwischen die besten Messer der Welt her. Die Rinderzucht in Japan hat eine vergleichsweise kurze Historie, aber ihre Kobe-Rinder erzielen Stück-Preise, mit denen man locker einen neuen Ferrari 488 finanzieren könnte. Und anhand der Kobe-Rinder lässt sich vielleicht am anschaulichsten verdeutlichen, wie einfach und schlüssig das Erfolgsrezept der Japaner ist: Sie geben ihren Rindern Bier zu trinken, sie massieren sie täglich und beschallen sie zudem noch permanent mit lieblicher Musik. Ist es da ernsthaft verwunderlich, dass solchermaßen gepflegte Tiere das beste und teuerste Fleisch der Welt ansetzen? Warum ist man eigentlich hierzulande nicht auf solch naheliegenden Ideen gekommen? Vielleicht denken wir zu kompliziert.
Und worauf hier eigentlich jetzt hinaus soll ist dies: Die Japaner haben sicher nicht die Position des Liberos erfunden. Aber auch hier hat ein Japaner diese Position perfektioniert, wie kein anderer Fußballer auf der Welt in den letzten 20 Jahren.
Das ist doch jetzt hoffentlich mal eine schlüssige Beweiskette, oder?
Jedenfalls darf man als Eintracht-Fan froh sein, dass Hasebe wieder einsatzbereit ist. Der wird den Laden schon irgendwie zusammenhalten dahinten. Und es wird ja derzeit – zumindest Vertretungsweise – ein Eintracht-Kapitän gesucht. Hmm Niko Kovac….. ich wüsste da einen! Und selbst wenn er nicht Kapitän wird, zur Identifikationsfigur taugt er allemal!
Viel wurde bereits wieder geschrieben, über unseren bunten, aus vielen Nationen stammenden Kader. Das war letzten Sommer so und ist in diesem nicht anders. Da wurde viel von „zu viel Internationalität“ und von „mangelnden Identifikationsfiguren“ geschrieben. Viele Eintracht-Anhänger haben für solche Aussagen nur noch ein ungläubiges Kopfschütteln übrig. Denn die bunte und vielfältige Stadt Frankfurt am Main wird durch einen solchen internationalen Kader eigentlich bestens repräsentiert, finden viele. Und die Diskussion über mangelnde Identifikationsfiguren, wenn man einen wie Makoto Hasebe in seinen Reihen hat, ernsthaft? Einer, der mit vollem Einsatz das Eintracht-Spiel ordnet, der immer voran geht, bei dem man vor allem wenn er fehlt merkt, wie wichtig er ist, der darüber hinaus auch abseits des Fußballplatzes ein kluger Kopf ist und sich nicht zu schade ist bei der U13 am Riederwald vorbei zu schauen? Ausgerechnet so einer soll also keine Identifikationsfigur sein?
Und auch wenn man als Frankfurter bzw. Eintracht-Anhänger Internationalität als alltäglich ansieht, so mag man bisweilen doch in seiner eigenen kleinen Welt gefangen sein und sich gar nicht so richtig darüber bewusst sein, dass wir in unserer Mannschaft nicht nur Spieler haben, denen eine große Aufmerksamkeit in ihren Geburtsländern zuteilwird, sondern dass wir auch echte Superstars ihrer Heimatländer bei unserer Eintracht haben. Und dazu zählt ganz sicher Makoto Hasebe, Kapitän der der japanischen Nationalmannschaf. Meine Damen und Herren, wir präsentieren hier sozusagen den Philipp Lahm Japans! Und das sogar noch in einer sympathischen Ausführung….also in Vergleich zu Fipsi Lahm jetzt.
Hasebe, Stratege, Führungsspieler, bester Libero seit Manni Binz, Kapitän der Nationalmmanschaft, Superstar aus dem Reiche Nippons also.
Makoto Hasebe wurde am 18. Januar 1984 in Fujieda in der Präfektur Shizuoka geboren. In weiser Voraussicht veröffentlichte das deutsche Synthie-Pop- Ensemble Alphaville just in Hasebes Geburtsjahr ihren Nummer-Eins-Hit „Big in Japan“ und lieferten somit den Soundtrack für Hasebe. Denn wenn einer „Big in Japan“ ist, dann ist das ja wohl unser „Hase“.
Hasebes Geburtsstadt Fujieda liegt zwar nicht direkt am Meer, aber die Suruga-Bucht des Pazifischen Ozeans ist nur einen Steinwurf entfernt. Somit kann man von dort vermutlich morgens die Sonne aus den weiten des Pazifiks auftauchen sehen. Und dreht man sich dann, nach dem Sonnenaufgang über dem Pazifik, so ein bisschen nach Links, dann kann man bei günstiger Wetterlage über der Schulter vermutlich den imposanten, mystischen Fuji in der Ferne erspähen. Der Fuji-san , der heilige Berg Japans. Er ist nicht nur Wahrzeichen sondern zählt sicher zu den eindrucksvollsten Vulkanen dieses Planeten. Nebenbei ist er auch noch der höchste Berg Japans mit 3776 Metern Höhe. Offenbar also ein durchaus eindrucksvolles Panorama, in dem Hasebe groß wurde. Die Großstadt Shizuoka liegt in unmittelbarer Nachbarschaft und ist namensgebend für die ganze Präfektur. Die Präfektur Shizuoka gilt übrigens als bedeutendstes Teeanbaugebiet Japans. Wäre also an der Zeit, mal einen Grünen Tee aus Shizuoka auf unseren Libero zu trinken. Ob Hasebe auch ein Experte in Sachen Tee-Zeremonie ist, sollte man mal herausfinden.
Wie sich so eine Kindheit im Teeanbaugebiet mit einem imposanten Vulkan im Nacken und ständig wackelnden Wänden aufgrund extremer seismologischer Aktivitäten anfühlt, lässt sich schwer nachvollziehen. Insbesondere, wenn man dort aufwächst, wo es statt Teeanbaugebieten eher Streuobstwiesen gibt, wo die unmittelbare feuerspeiende Bedrohung von einem vor ca. 7 Millionen Jahren erloschenen Vulkan im Bereich des Vogelsbergs ausgeht und wo wackelnden Wände allenfalls von Maschinen im Landeanflug auf Rhein-Main- International ausgelöst werden. Mag aber sein, dass dieser Hasebe eben auch aufgrund seiner geographischen Herkunft heute ein Experte in Sachen Gefahrenabwehr auf dem Fußballplatz ist und die Übersicht behält, wenn es mal turbulenter zugeht.
Nun ist es zugegebenermaßen schwierig, ein Land zu beschreiben, das man selber noch nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Da kann man sich ganz schön in die Nesseln setzen, denn man muss sich dabei auf Quellen und Eindrücke anderer Menschen verlassen. So viel sei aber versichert: Je mehr man sich mit diesem Japan beschäftigt, umso größer wird die Lust, dieses Land möglichst bald zu bereisen. Offenbar ein atemberaubendes Land! Und offenbar birgt die atemberaubende Schönheit dieses Landes gleichzeitig enorme Gefahren. Die annähernd 7.000 Inseln des Landes liegen auf dem pazifischen Feuergürtel, die Kontinentalplatten drücken hier von allen Seiten. Es ist also gewaltig Druck auf dem Kessel was die Geologie dieses Landes angeht, welches von subtropischen Korallenriffen bis zu schneebedeckten Berggipfeln reicht. Dieses hochtechnisierte Land, scheint es irgendwie hinzubekommen, gleichzeitig eine tief empfundene Verbindung zur Natur zu bewahren. Und auch dies sei erwähnt: Der Tagesspiegel vermeldete in diesen Wochen, dass die Japaner die höchste Lebenserwartung weltweit haben. Demnach leben die Japaner fast drei Jahre länger als die Deutschen. Und das trotz dauernder Erdbeben und pazifischen Feuergürtel. Wer also nun Hasebe mit seinen 33 Jahren schon zum alten Eisen zählen möchte, sollte diese Umrechnung im Kopf behalten. Für deutsche Verhältnisse ist er nämlich gerade mal ca. 30 Jahre alt. Es spricht also nix dagegen, dass er noch ein paar Jährchen unsere Abwehr zusammen hält.
Warum das mit der höchsten Lebenserwartung so ist, kann man natürlich nicht mit abschließender Gewissheit sagen, aber es deutet einiges drauf hin, dass es auch an der Ernährung der Japaner liegt. Und wer sich etwas mit der authentischen japanischen Küche befasst, der kommt schnell dahinter, dass diese wenig mit dem zu tun hat, was Billig-Sushi-Restaurants und Lieferdienst in Deutschland so anzubieten haben. Den Japanern scheint Essen heilig zu sein. Ein deutscher Bürger gibt durchschnittlich 8 Prozent seines Einkommens für Lebensmittel aus. Ein Japaner liegt da locker bei 25 Prozent. Kein Wunder in einem Land, in dem auf dem Großmarkt schon mal 11.000 Euro für zwei Melonen oder aber 1,3 Millionen Euro für einen Thunfisch bezahlt werden. Und auch dem Preis für das Fleisch vom Kobe-Rind sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Essen spielt also offenbar eine zentrale Rolle im Reiche Nippon.
Und da der heimische Wohnraum in Japan zumeist sehr beengt ist, geht man vor allem in einem der zahlreichen Restaurants oder an den Nudelsuppen-Buden essen. Ein Satz der immer wieder zu lesen ist: Man isst sich nicht satt, man isst sich gesellig in Japan. Was vermutlich so viel heißt wie: Keine großen Portionen, dafür eben immer wieder viele Kleinigkeiten in geselliger Runde. Und natürlich hat die japanische Küche weit mehr zu bieten, als nur Maki und Nigiri.
Als lieferdienst-geschädigter Mitteleuropäer möchte man gerne mal den Unterschied zwischen dem hiesig angebotenen angerührten Wasabi auf Pulverbasis und einer frisch auf Haifischhaut geriebenen Wasabi-Knolle schmecken. Aber man möchte natürlich auch die vergorenen Bohnen, den (als Jungbrunnen und Kraftfutter Japans geltenden) Seetang, das Dashi, die Pilze, die Bittermelone, das Kraut und die zahlreichen Algen-Variationen probieren. Und man möchte eine japanische Nudelsuppe laut schlürfen. Denn ohne lautes Schlürfen soll sie nicht schmecken, kein Witz. Und natürlich würde man gerne mal so einer Hōchōdō-Zeremonie beiwohnen. Wenn man in Deutschland aufgewachsen ist und so – sagen wir mal – in den 1970ern oder später geboren ist, dann dachte man, dass man schon ein Stück weit von diesem Japan mitgeprägt wurde. Schließlich gehören Pokémon, Tamagotchis, Hello Kitty, Mangas, Nintendo und PlayStation inzwischen zur hiesigen Sozialisation wie selbstverständlich dazu. Auch unter Vokabeln wie Samurai oder Yakuza kann man sich hierzulande etwas vorstellen (wenngleich man vermutlich mit Yakuza eher ein Modelabel oder einen österreichischen Hip-Hop-Musiker assoziiert) und auch der traditionellen japanischen Tätowierungskunst wird hierzulande inzwischen vielerorts gehuldigt. Und doch drängt sich der Verdacht auf, dass man dieses Japan einfach erstmal bereisen muss, um wirklich ein Gefühl für das Land zu bekommen. Kein Wunder also, dass sich auch ein ehemaliger deutscher Nationalspieler derzeit zu diesem Abenteuer aufgemacht hat. Man sollte sie also schleunigst mal besuchen, die Heimat von unserem Makoto Hasebe. Wenn’s halt nur nicht so weit wäre…
Als erste fußballerische Mannschaft von „Hase“ ist die Fujieda-Higashi-Oberschule vermerkt. Um das richtig einordnen zu können, müsste man sich jetzt natürlich im fußballerischen Ausbildungssystem Japans auskennen. Die erste Profistation waren dann die Urawa Red Diamonds. Und spätestens bei diesem Vereinsnamen klingelt es dann bei Eintracht-Fans, denn dorthin verließ uns dereinst unser genialer Mittelfeld-Regisseur Uwe Bein. Und dieser Uwe Bein war dort Mannschaftskollege eines weiteren Weltmeisters von 1990, dessen Name an dieser Stelle aber aufgrund nicht verarbeiteter Trauma-Erfahrungen von vor ca. einem Vierteljahrhundert nicht ausgeschrieben werden kann. Dieser wiederum war später auch noch als Trainer und Funktionär bei den Urawa Red Diamonds tätig und erkannte bereist vor 13 Jahren, dass sich Japan und die Welt auf Makoto Hasebe freuen kann. In der Winterpause 2007/2008 wechselte er dann nach Deutschland, zum Volkswagen-Betriebssportverein. Und wer sich weder vom Winter in Wolfsburg noch vom Training unter Felix Magath abschrecken lässt, der ist selbstverständlich zu Höherem berufen. Über den Umweg 1. FC Nürnberg landete er 2014 schließlich beim besten, aufregendsten und sexisten Fußballverein der Welt, bei der Frankfurter Eintracht. Und mehr kann ein Profi-Fußballer heutzutage wahrlich nicht erreichen. Und es waren zunächst keine einfachen Zeiten für Hasebe bei der Eintracht. Nach einer soliden Saison unter Schaaf musste er in der Folgesaison darunter leiden, dass er permanent positionsfremd als Außenverteidiger aufgestellt wurde. Erst als ein neues Trainergespann in Frankfurt das Ruder übernehmen durfte, wurde letztlich die richtige Position für ihn gefunden: Makoto der Libero!
Wenn man so über die Japaner nachdenkt, dann stellt man fest, dass sie vielleicht nicht die größte Erfinder-Nation sind. Aber sie sind offenbar eine Nation die es wunderbar beherrscht, vorhandenen Ideen zu perfektionieren. Sie haben die Autos nicht erfunden, aber sie haben inzwischen den größten Autokonzern (auch wenn Kritiker jetzt die Verkaufszahlen aus 2016 einwenden werden). Sie haben vermutlich auch die Messer nicht erfunden, aber sie stellen inzwischen die besten Messer der Welt her. Die Rinderzucht in Japan hat eine vergleichsweise kurze Historie, aber ihre Kobe-Rinder erzielen Stück-Preise, mit denen man locker einen neuen Ferrari 488 finanzieren könnte. Und anhand der Kobe-Rinder lässt sich vielleicht am anschaulichsten verdeutlichen, wie einfach und schlüssig das Erfolgsrezept der Japaner ist: Sie geben ihren Rindern Bier zu trinken, sie massieren sie täglich und beschallen sie zudem noch permanent mit lieblicher Musik. Ist es da ernsthaft verwunderlich, dass solchermaßen gepflegte Tiere das beste und teuerste Fleisch der Welt ansetzen? Warum ist man eigentlich hierzulande nicht auf solch naheliegenden Ideen gekommen? Vielleicht denken wir zu kompliziert.
Und worauf hier eigentlich jetzt hinaus soll ist dies: Die Japaner haben sicher nicht die Position des Liberos erfunden. Aber auch hier hat ein Japaner diese Position perfektioniert, wie kein anderer Fußballer auf der Welt in den letzten 20 Jahren.
Das ist doch jetzt hoffentlich mal eine schlüssige Beweiskette, oder?
Jedenfalls darf man als Eintracht-Fan froh sein, dass Hasebe wieder einsatzbereit ist. Der wird den Laden schon irgendwie zusammenhalten dahinten. Und es wird ja derzeit – zumindest Vertretungsweise – ein Eintracht-Kapitän gesucht. Hmm Niko Kovac….. ich wüsste da einen! Und selbst wenn er nicht Kapitän wird, zur Identifikationsfigur taugt er allemal!
... und Japan ist auf alle Fälle eine Reise wert, toller Mix aus Tradition und Moderne ...
Viel wurde bereits wieder geschrieben, über unseren bunten, aus vielen Nationen stammenden Kader. Das war letzten Sommer so und ist in diesem nicht anders. Da wurde viel von „zu viel Internationalität“ und von „mangelnden Identifikationsfiguren“ geschrieben. Viele Eintracht-Anhänger haben für solche Aussagen nur noch ein ungläubiges Kopfschütteln übrig. Denn die bunte und vielfältige Stadt Frankfurt am Main wird durch einen solchen internationalen Kader eigentlich bestens repräsentiert, finden viele. Und die Diskussion über mangelnde Identifikationsfiguren, wenn man einen wie Makoto Hasebe in seinen Reihen hat, ernsthaft? Einer, der mit vollem Einsatz das Eintracht-Spiel ordnet, der immer voran geht, bei dem man vor allem wenn er fehlt merkt, wie wichtig er ist, der darüber hinaus auch abseits des Fußballplatzes ein kluger Kopf ist und sich nicht zu schade ist bei der U13 am Riederwald vorbei zu schauen? Ausgerechnet so einer soll also keine Identifikationsfigur sein?
Und auch wenn man als Frankfurter bzw. Eintracht-Anhänger Internationalität als alltäglich ansieht, so mag man bisweilen doch in seiner eigenen kleinen Welt gefangen sein und sich gar nicht so richtig darüber bewusst sein, dass wir in unserer Mannschaft nicht nur Spieler haben, denen eine große Aufmerksamkeit in ihren Geburtsländern zuteilwird, sondern dass wir auch echte Superstars ihrer Heimatländer bei unserer Eintracht haben. Und dazu zählt ganz sicher Makoto Hasebe, Kapitän der der japanischen Nationalmannschaf. Meine Damen und Herren, wir präsentieren hier sozusagen den Philipp Lahm Japans! Und das sogar noch in einer sympathischen Ausführung….also in Vergleich zu Fipsi Lahm jetzt.
Hasebe, Stratege, Führungsspieler, bester Libero seit Manni Binz, Kapitän der Nationalmmanschaft, Superstar aus dem Reiche Nippons also.
Makoto Hasebe wurde am 18. Januar 1984 in Fujieda in der Präfektur Shizuoka geboren. In weiser Voraussicht veröffentlichte das deutsche Synthie-Pop- Ensemble Alphaville just in Hasebes Geburtsjahr ihren Nummer-Eins-Hit „Big in Japan“ und lieferten somit den Soundtrack für Hasebe. Denn wenn einer „Big in Japan“ ist, dann ist das ja wohl unser „Hase“.
Hasebes Geburtsstadt Fujieda liegt zwar nicht direkt am Meer, aber die Suruga-Bucht des Pazifischen Ozeans ist nur einen Steinwurf entfernt. Somit kann man von dort vermutlich morgens die Sonne aus den weiten des Pazifiks auftauchen sehen. Und dreht man sich dann, nach dem Sonnenaufgang über dem Pazifik, so ein bisschen nach Links, dann kann man bei günstiger Wetterlage über der Schulter vermutlich den imposanten, mystischen Fuji in der Ferne erspähen. Der Fuji-san , der heilige Berg Japans. Er ist nicht nur Wahrzeichen sondern zählt sicher zu den eindrucksvollsten Vulkanen dieses Planeten. Nebenbei ist er auch noch der höchste Berg Japans mit 3776 Metern Höhe. Offenbar also ein durchaus eindrucksvolles Panorama, in dem Hasebe groß wurde. Die Großstadt Shizuoka liegt in unmittelbarer Nachbarschaft und ist namensgebend für die ganze Präfektur. Die Präfektur Shizuoka gilt übrigens als bedeutendstes Teeanbaugebiet Japans. Wäre also an der Zeit, mal einen Grünen Tee aus Shizuoka auf unseren Libero zu trinken. Ob Hasebe auch ein Experte in Sachen Tee-Zeremonie ist, sollte man mal herausfinden.
Wie sich so eine Kindheit im Teeanbaugebiet mit einem imposanten Vulkan im Nacken und ständig wackelnden Wänden aufgrund extremer seismologischer Aktivitäten anfühlt, lässt sich schwer nachvollziehen. Insbesondere, wenn man dort aufwächst, wo es statt Teeanbaugebieten eher Streuobstwiesen gibt, wo die unmittelbare feuerspeiende Bedrohung von einem vor ca. 7 Millionen Jahren erloschenen Vulkan im Bereich des Vogelsbergs ausgeht und wo wackelnden Wände allenfalls von Maschinen im Landeanflug auf Rhein-Main- International ausgelöst werden. Mag aber sein, dass dieser Hasebe eben auch aufgrund seiner geographischen Herkunft heute ein Experte in Sachen Gefahrenabwehr auf dem Fußballplatz ist und die Übersicht behält, wenn es mal turbulenter zugeht.
Nun ist es zugegebenermaßen schwierig, ein Land zu beschreiben, das man selber noch nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Da kann man sich ganz schön in die Nesseln setzen, denn man muss sich dabei auf Quellen und Eindrücke anderer Menschen verlassen. So viel sei aber versichert: Je mehr man sich mit diesem Japan beschäftigt, umso größer wird die Lust, dieses Land möglichst bald zu bereisen. Offenbar ein atemberaubendes Land! Und offenbar birgt die atemberaubende Schönheit dieses Landes gleichzeitig enorme Gefahren. Die annähernd 7.000 Inseln des Landes liegen auf dem pazifischen Feuergürtel, die Kontinentalplatten drücken hier von allen Seiten. Es ist also gewaltig Druck auf dem Kessel was die Geologie dieses Landes angeht, welches von subtropischen Korallenriffen bis zu schneebedeckten Berggipfeln reicht. Dieses hochtechnisierte Land, scheint es irgendwie hinzubekommen, gleichzeitig eine tief empfundene Verbindung zur Natur zu bewahren. Und auch dies sei erwähnt: Der Tagesspiegel vermeldete in diesen Wochen, dass die Japaner die höchste Lebenserwartung weltweit haben. Demnach leben die Japaner fast drei Jahre länger als die Deutschen. Und das trotz dauernder Erdbeben und pazifischen Feuergürtel. Wer also nun Hasebe mit seinen 33 Jahren schon zum alten Eisen zählen möchte, sollte diese Umrechnung im Kopf behalten. Für deutsche Verhältnisse ist er nämlich gerade mal ca. 30 Jahre alt. Es spricht also nix dagegen, dass er noch ein paar Jährchen unsere Abwehr zusammen hält.
Warum das mit der höchsten Lebenserwartung so ist, kann man natürlich nicht mit abschließender Gewissheit sagen, aber es deutet einiges drauf hin, dass es auch an der Ernährung der Japaner liegt. Und wer sich etwas mit der authentischen japanischen Küche befasst, der kommt schnell dahinter, dass diese wenig mit dem zu tun hat, was Billig-Sushi-Restaurants und Lieferdienst in Deutschland so anzubieten haben. Den Japanern scheint Essen heilig zu sein. Ein deutscher Bürger gibt durchschnittlich 8 Prozent seines Einkommens für Lebensmittel aus. Ein Japaner liegt da locker bei 25 Prozent. Kein Wunder in einem Land, in dem auf dem Großmarkt schon mal 11.000 Euro für zwei Melonen oder aber 1,3 Millionen Euro für einen Thunfisch bezahlt werden. Und auch dem Preis für das Fleisch vom Kobe-Rind sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Essen spielt also offenbar eine zentrale Rolle im Reiche Nippon.
Und da der heimische Wohnraum in Japan zumeist sehr beengt ist, geht man vor allem in einem der zahlreichen Restaurants oder an den Nudelsuppen-Buden essen. Ein Satz der immer wieder zu lesen ist: Man isst sich nicht satt, man isst sich gesellig in Japan. Was vermutlich so viel heißt wie: Keine großen Portionen, dafür eben immer wieder viele Kleinigkeiten in geselliger Runde. Und natürlich hat die japanische Küche weit mehr zu bieten, als nur Maki und Nigiri.
Als lieferdienst-geschädigter Mitteleuropäer möchte man gerne mal den Unterschied zwischen dem hiesig angebotenen angerührten Wasabi auf Pulverbasis und einer frisch auf Haifischhaut geriebenen Wasabi-Knolle schmecken. Aber man möchte natürlich auch die vergorenen Bohnen, den (als Jungbrunnen und Kraftfutter Japans geltenden) Seetang, das Dashi, die Pilze, die Bittermelone, das Kraut und die zahlreichen Algen-Variationen probieren. Und man möchte eine japanische Nudelsuppe laut schlürfen. Denn ohne lautes Schlürfen soll sie nicht schmecken, kein Witz. Und natürlich würde man gerne mal so einer Hōchōdō-Zeremonie beiwohnen. Wenn man in Deutschland aufgewachsen ist und so – sagen wir mal – in den 1970ern oder später geboren ist, dann dachte man, dass man schon ein Stück weit von diesem Japan mitgeprägt wurde. Schließlich gehören Pokémon, Tamagotchis, Hello Kitty, Mangas, Nintendo und PlayStation inzwischen zur hiesigen Sozialisation wie selbstverständlich dazu. Auch unter Vokabeln wie Samurai oder Yakuza kann man sich hierzulande etwas vorstellen (wenngleich man vermutlich mit Yakuza eher ein Modelabel oder einen österreichischen Hip-Hop-Musiker assoziiert) und auch der traditionellen japanischen Tätowierungskunst wird hierzulande inzwischen vielerorts gehuldigt. Und doch drängt sich der Verdacht auf, dass man dieses Japan einfach erstmal bereisen muss, um wirklich ein Gefühl für das Land zu bekommen. Kein Wunder also, dass sich auch ein ehemaliger deutscher Nationalspieler derzeit zu diesem Abenteuer aufgemacht hat. Man sollte sie also schleunigst mal besuchen, die Heimat von unserem Makoto Hasebe. Wenn’s halt nur nicht so weit wäre…
Als erste fußballerische Mannschaft von „Hase“ ist die Fujieda-Higashi-Oberschule vermerkt. Um das richtig einordnen zu können, müsste man sich jetzt natürlich im fußballerischen Ausbildungssystem Japans auskennen. Die erste Profistation waren dann die Urawa Red Diamonds. Und spätestens bei diesem Vereinsnamen klingelt es dann bei Eintracht-Fans, denn dorthin verließ uns dereinst unser genialer Mittelfeld-Regisseur Uwe Bein. Und dieser Uwe Bein war dort Mannschaftskollege eines weiteren Weltmeisters von 1990, dessen Name an dieser Stelle aber aufgrund nicht verarbeiteter Trauma-Erfahrungen von vor ca. einem Vierteljahrhundert nicht ausgeschrieben werden kann. Dieser wiederum war später auch noch als Trainer und Funktionär bei den Urawa Red Diamonds tätig und erkannte bereist vor 13 Jahren, dass sich Japan und die Welt auf Makoto Hasebe freuen kann. In der Winterpause 2007/2008 wechselte er dann nach Deutschland, zum Volkswagen-Betriebssportverein. Und wer sich weder vom Winter in Wolfsburg noch vom Training unter Felix Magath abschrecken lässt, der ist selbstverständlich zu Höherem berufen. Über den Umweg 1. FC Nürnberg landete er 2014 schließlich beim besten, aufregendsten und sexisten Fußballverein der Welt, bei der Frankfurter Eintracht. Und mehr kann ein Profi-Fußballer heutzutage wahrlich nicht erreichen. Und es waren zunächst keine einfachen Zeiten für Hasebe bei der Eintracht. Nach einer soliden Saison unter Schaaf musste er in der Folgesaison darunter leiden, dass er permanent positionsfremd als Außenverteidiger aufgestellt wurde. Erst als ein neues Trainergespann in Frankfurt das Ruder übernehmen durfte, wurde letztlich die richtige Position für ihn gefunden: Makoto der Libero!
Wenn man so über die Japaner nachdenkt, dann stellt man fest, dass sie vielleicht nicht die größte Erfinder-Nation sind. Aber sie sind offenbar eine Nation die es wunderbar beherrscht, vorhandenen Ideen zu perfektionieren. Sie haben die Autos nicht erfunden, aber sie haben inzwischen den größten Autokonzern (auch wenn Kritiker jetzt die Verkaufszahlen aus 2016 einwenden werden). Sie haben vermutlich auch die Messer nicht erfunden, aber sie stellen inzwischen die besten Messer der Welt her. Die Rinderzucht in Japan hat eine vergleichsweise kurze Historie, aber ihre Kobe-Rinder erzielen Stück-Preise, mit denen man locker einen neuen Ferrari 488 finanzieren könnte. Und anhand der Kobe-Rinder lässt sich vielleicht am anschaulichsten verdeutlichen, wie einfach und schlüssig das Erfolgsrezept der Japaner ist: Sie geben ihren Rindern Bier zu trinken, sie massieren sie täglich und beschallen sie zudem noch permanent mit lieblicher Musik. Ist es da ernsthaft verwunderlich, dass solchermaßen gepflegte Tiere das beste und teuerste Fleisch der Welt ansetzen? Warum ist man eigentlich hierzulande nicht auf solch naheliegenden Ideen gekommen? Vielleicht denken wir zu kompliziert.
Und worauf hier eigentlich jetzt hinaus soll ist dies: Die Japaner haben sicher nicht die Position des Liberos erfunden. Aber auch hier hat ein Japaner diese Position perfektioniert, wie kein anderer Fußballer auf der Welt in den letzten 20 Jahren.
Das ist doch jetzt hoffentlich mal eine schlüssige Beweiskette, oder?
Jedenfalls darf man als Eintracht-Fan froh sein, dass Hasebe wieder einsatzbereit ist. Der wird den Laden schon irgendwie zusammenhalten dahinten. Und es wird ja derzeit – zumindest Vertretungsweise – ein Eintracht-Kapitän gesucht. Hmm Niko Kovac….. ich wüsste da einen! Und selbst wenn er nicht Kapitän wird, zur Identifikationsfigur taugt er allemal!
Hasebe ist für mich ein Beispiel für Integration, auch als Buddy für Kamada.
Sensationell - immer wieder!
Danke vielmals!
passend dazu empfehle ich das Hasebe Interview in der FR
Viel wurde bereits wieder geschrieben, über unseren bunten, aus vielen Nationen stammenden Kader. Das war letzten Sommer so und ist in diesem nicht anders. Da wurde viel von „zu viel Internationalität“ und von „mangelnden Identifikationsfiguren“ geschrieben. Viele Eintracht-Anhänger haben für solche Aussagen nur noch ein ungläubiges Kopfschütteln übrig. Denn die bunte und vielfältige Stadt Frankfurt am Main wird durch einen solchen internationalen Kader eigentlich bestens repräsentiert, finden viele. Und die Diskussion über mangelnde Identifikationsfiguren, wenn man einen wie Makoto Hasebe in seinen Reihen hat, ernsthaft? Einer, der mit vollem Einsatz das Eintracht-Spiel ordnet, der immer voran geht, bei dem man vor allem wenn er fehlt merkt, wie wichtig er ist, der darüber hinaus auch abseits des Fußballplatzes ein kluger Kopf ist und sich nicht zu schade ist bei der U13 am Riederwald vorbei zu schauen? Ausgerechnet so einer soll also keine Identifikationsfigur sein?
Und auch wenn man als Frankfurter bzw. Eintracht-Anhänger Internationalität als alltäglich ansieht, so mag man bisweilen doch in seiner eigenen kleinen Welt gefangen sein und sich gar nicht so richtig darüber bewusst sein, dass wir in unserer Mannschaft nicht nur Spieler haben, denen eine große Aufmerksamkeit in ihren Geburtsländern zuteilwird, sondern dass wir auch echte Superstars ihrer Heimatländer bei unserer Eintracht haben. Und dazu zählt ganz sicher Makoto Hasebe, Kapitän der der japanischen Nationalmannschaf. Meine Damen und Herren, wir präsentieren hier sozusagen den Philipp Lahm Japans! Und das sogar noch in einer sympathischen Ausführung….also in Vergleich zu Fipsi Lahm jetzt.
Hasebe, Stratege, Führungsspieler, bester Libero seit Manni Binz, Kapitän der Nationalmmanschaft, Superstar aus dem Reiche Nippons also.
Makoto Hasebe wurde am 18. Januar 1984 in Fujieda in der Präfektur Shizuoka geboren. In weiser Voraussicht veröffentlichte das deutsche Synthie-Pop- Ensemble Alphaville just in Hasebes Geburtsjahr ihren Nummer-Eins-Hit „Big in Japan“ und lieferten somit den Soundtrack für Hasebe. Denn wenn einer „Big in Japan“ ist, dann ist das ja wohl unser „Hase“.
Hasebes Geburtsstadt Fujieda liegt zwar nicht direkt am Meer, aber die Suruga-Bucht des Pazifischen Ozeans ist nur einen Steinwurf entfernt. Somit kann man von dort vermutlich morgens die Sonne aus den weiten des Pazifiks auftauchen sehen. Und dreht man sich dann, nach dem Sonnenaufgang über dem Pazifik, so ein bisschen nach Links, dann kann man bei günstiger Wetterlage über der Schulter vermutlich den imposanten, mystischen Fuji in der Ferne erspähen. Der Fuji-san , der heilige Berg Japans. Er ist nicht nur Wahrzeichen sondern zählt sicher zu den eindrucksvollsten Vulkanen dieses Planeten. Nebenbei ist er auch noch der höchste Berg Japans mit 3776 Metern Höhe. Offenbar also ein durchaus eindrucksvolles Panorama, in dem Hasebe groß wurde. Die Großstadt Shizuoka liegt in unmittelbarer Nachbarschaft und ist namensgebend für die ganze Präfektur. Die Präfektur Shizuoka gilt übrigens als bedeutendstes Teeanbaugebiet Japans. Wäre also an der Zeit, mal einen Grünen Tee aus Shizuoka auf unseren Libero zu trinken. Ob Hasebe auch ein Experte in Sachen Tee-Zeremonie ist, sollte man mal herausfinden.
Wie sich so eine Kindheit im Teeanbaugebiet mit einem imposanten Vulkan im Nacken und ständig wackelnden Wänden aufgrund extremer seismologischer Aktivitäten anfühlt, lässt sich schwer nachvollziehen. Insbesondere, wenn man dort aufwächst, wo es statt Teeanbaugebieten eher Streuobstwiesen gibt, wo die unmittelbare feuerspeiende Bedrohung von einem vor ca. 7 Millionen Jahren erloschenen Vulkan im Bereich des Vogelsbergs ausgeht und wo wackelnden Wände allenfalls von Maschinen im Landeanflug auf Rhein-Main- International ausgelöst werden. Mag aber sein, dass dieser Hasebe eben auch aufgrund seiner geographischen Herkunft heute ein Experte in Sachen Gefahrenabwehr auf dem Fußballplatz ist und die Übersicht behält, wenn es mal turbulenter zugeht.
Nun ist es zugegebenermaßen schwierig, ein Land zu beschreiben, das man selber noch nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Da kann man sich ganz schön in die Nesseln setzen, denn man muss sich dabei auf Quellen und Eindrücke anderer Menschen verlassen. So viel sei aber versichert: Je mehr man sich mit diesem Japan beschäftigt, umso größer wird die Lust, dieses Land möglichst bald zu bereisen. Offenbar ein atemberaubendes Land! Und offenbar birgt die atemberaubende Schönheit dieses Landes gleichzeitig enorme Gefahren. Die annähernd 7.000 Inseln des Landes liegen auf dem pazifischen Feuergürtel, die Kontinentalplatten drücken hier von allen Seiten. Es ist also gewaltig Druck auf dem Kessel was die Geologie dieses Landes angeht, welches von subtropischen Korallenriffen bis zu schneebedeckten Berggipfeln reicht. Dieses hochtechnisierte Land, scheint es irgendwie hinzubekommen, gleichzeitig eine tief empfundene Verbindung zur Natur zu bewahren. Und auch dies sei erwähnt: Der Tagesspiegel vermeldete in diesen Wochen, dass die Japaner die höchste Lebenserwartung weltweit haben. Demnach leben die Japaner fast drei Jahre länger als die Deutschen. Und das trotz dauernder Erdbeben und pazifischen Feuergürtel. Wer also nun Hasebe mit seinen 33 Jahren schon zum alten Eisen zählen möchte, sollte diese Umrechnung im Kopf behalten. Für deutsche Verhältnisse ist er nämlich gerade mal ca. 30 Jahre alt. Es spricht also nix dagegen, dass er noch ein paar Jährchen unsere Abwehr zusammen hält.
Warum das mit der höchsten Lebenserwartung so ist, kann man natürlich nicht mit abschließender Gewissheit sagen, aber es deutet einiges drauf hin, dass es auch an der Ernährung der Japaner liegt. Und wer sich etwas mit der authentischen japanischen Küche befasst, der kommt schnell dahinter, dass diese wenig mit dem zu tun hat, was Billig-Sushi-Restaurants und Lieferdienst in Deutschland so anzubieten haben. Den Japanern scheint Essen heilig zu sein. Ein deutscher Bürger gibt durchschnittlich 8 Prozent seines Einkommens für Lebensmittel aus. Ein Japaner liegt da locker bei 25 Prozent. Kein Wunder in einem Land, in dem auf dem Großmarkt schon mal 11.000 Euro für zwei Melonen oder aber 1,3 Millionen Euro für einen Thunfisch bezahlt werden. Und auch dem Preis für das Fleisch vom Kobe-Rind sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Essen spielt also offenbar eine zentrale Rolle im Reiche Nippon.
Und da der heimische Wohnraum in Japan zumeist sehr beengt ist, geht man vor allem in einem der zahlreichen Restaurants oder an den Nudelsuppen-Buden essen. Ein Satz der immer wieder zu lesen ist: Man isst sich nicht satt, man isst sich gesellig in Japan. Was vermutlich so viel heißt wie: Keine großen Portionen, dafür eben immer wieder viele Kleinigkeiten in geselliger Runde. Und natürlich hat die japanische Küche weit mehr zu bieten, als nur Maki und Nigiri.
Als lieferdienst-geschädigter Mitteleuropäer möchte man gerne mal den Unterschied zwischen dem hiesig angebotenen angerührten Wasabi auf Pulverbasis und einer frisch auf Haifischhaut geriebenen Wasabi-Knolle schmecken. Aber man möchte natürlich auch die vergorenen Bohnen, den (als Jungbrunnen und Kraftfutter Japans geltenden) Seetang, das Dashi, die Pilze, die Bittermelone, das Kraut und die zahlreichen Algen-Variationen probieren. Und man möchte eine japanische Nudelsuppe laut schlürfen. Denn ohne lautes Schlürfen soll sie nicht schmecken, kein Witz. Und natürlich würde man gerne mal so einer Hōchōdō-Zeremonie beiwohnen. Wenn man in Deutschland aufgewachsen ist und so – sagen wir mal – in den 1970ern oder später geboren ist, dann dachte man, dass man schon ein Stück weit von diesem Japan mitgeprägt wurde. Schließlich gehören Pokémon, Tamagotchis, Hello Kitty, Mangas, Nintendo und PlayStation inzwischen zur hiesigen Sozialisation wie selbstverständlich dazu. Auch unter Vokabeln wie Samurai oder Yakuza kann man sich hierzulande etwas vorstellen (wenngleich man vermutlich mit Yakuza eher ein Modelabel oder einen österreichischen Hip-Hop-Musiker assoziiert) und auch der traditionellen japanischen Tätowierungskunst wird hierzulande inzwischen vielerorts gehuldigt. Und doch drängt sich der Verdacht auf, dass man dieses Japan einfach erstmal bereisen muss, um wirklich ein Gefühl für das Land zu bekommen. Kein Wunder also, dass sich auch ein ehemaliger deutscher Nationalspieler derzeit zu diesem Abenteuer aufgemacht hat. Man sollte sie also schleunigst mal besuchen, die Heimat von unserem Makoto Hasebe. Wenn’s halt nur nicht so weit wäre…
Als erste fußballerische Mannschaft von „Hase“ ist die Fujieda-Higashi-Oberschule vermerkt. Um das richtig einordnen zu können, müsste man sich jetzt natürlich im fußballerischen Ausbildungssystem Japans auskennen. Die erste Profistation waren dann die Urawa Red Diamonds. Und spätestens bei diesem Vereinsnamen klingelt es dann bei Eintracht-Fans, denn dorthin verließ uns dereinst unser genialer Mittelfeld-Regisseur Uwe Bein. Und dieser Uwe Bein war dort Mannschaftskollege eines weiteren Weltmeisters von 1990, dessen Name an dieser Stelle aber aufgrund nicht verarbeiteter Trauma-Erfahrungen von vor ca. einem Vierteljahrhundert nicht ausgeschrieben werden kann. Dieser wiederum war später auch noch als Trainer und Funktionär bei den Urawa Red Diamonds tätig und erkannte bereist vor 13 Jahren, dass sich Japan und die Welt auf Makoto Hasebe freuen kann. In der Winterpause 2007/2008 wechselte er dann nach Deutschland, zum Volkswagen-Betriebssportverein. Und wer sich weder vom Winter in Wolfsburg noch vom Training unter Felix Magath abschrecken lässt, der ist selbstverständlich zu Höherem berufen. Über den Umweg 1. FC Nürnberg landete er 2014 schließlich beim besten, aufregendsten und sexisten Fußballverein der Welt, bei der Frankfurter Eintracht. Und mehr kann ein Profi-Fußballer heutzutage wahrlich nicht erreichen. Und es waren zunächst keine einfachen Zeiten für Hasebe bei der Eintracht. Nach einer soliden Saison unter Schaaf musste er in der Folgesaison darunter leiden, dass er permanent positionsfremd als Außenverteidiger aufgestellt wurde. Erst als ein neues Trainergespann in Frankfurt das Ruder übernehmen durfte, wurde letztlich die richtige Position für ihn gefunden: Makoto der Libero!
Wenn man so über die Japaner nachdenkt, dann stellt man fest, dass sie vielleicht nicht die größte Erfinder-Nation sind. Aber sie sind offenbar eine Nation die es wunderbar beherrscht, vorhandenen Ideen zu perfektionieren. Sie haben die Autos nicht erfunden, aber sie haben inzwischen den größten Autokonzern (auch wenn Kritiker jetzt die Verkaufszahlen aus 2016 einwenden werden). Sie haben vermutlich auch die Messer nicht erfunden, aber sie stellen inzwischen die besten Messer der Welt her. Die Rinderzucht in Japan hat eine vergleichsweise kurze Historie, aber ihre Kobe-Rinder erzielen Stück-Preise, mit denen man locker einen neuen Ferrari 488 finanzieren könnte. Und anhand der Kobe-Rinder lässt sich vielleicht am anschaulichsten verdeutlichen, wie einfach und schlüssig das Erfolgsrezept der Japaner ist: Sie geben ihren Rindern Bier zu trinken, sie massieren sie täglich und beschallen sie zudem noch permanent mit lieblicher Musik. Ist es da ernsthaft verwunderlich, dass solchermaßen gepflegte Tiere das beste und teuerste Fleisch der Welt ansetzen? Warum ist man eigentlich hierzulande nicht auf solch naheliegenden Ideen gekommen? Vielleicht denken wir zu kompliziert.
Und worauf hier eigentlich jetzt hinaus soll ist dies: Die Japaner haben sicher nicht die Position des Liberos erfunden. Aber auch hier hat ein Japaner diese Position perfektioniert, wie kein anderer Fußballer auf der Welt in den letzten 20 Jahren.
Das ist doch jetzt hoffentlich mal eine schlüssige Beweiskette, oder?
Jedenfalls darf man als Eintracht-Fan froh sein, dass Hasebe wieder einsatzbereit ist. Der wird den Laden schon irgendwie zusammenhalten dahinten. Und es wird ja derzeit – zumindest Vertretungsweise – ein Eintracht-Kapitän gesucht. Hmm Niko Kovac….. ich wüsste da einen! Und selbst wenn er nicht Kapitän wird, zur Identifikationsfigur taugt er allemal!
Informativ, witzig, einfach klasse.
und ich gestehe gerne dass hasebe zu meinen absoluten lieblingsspielern der letzten jahre gehört.
Vielen Dank fuer so viel Muehe.
Gruss Afrigaaner
Ralf
Ein begnadeter Schreiber vor dem Herrn.
Aller größten Respekt!
Auf jeden Fall ein DICKES Dankeschön!