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SAW-4.9.2017 - Moral Gebabbel

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Basaltkopp schrieb:

Bleiben wir doch mal realistisch und lügen uns nicht selber in die eigene Tasche. Wir, der große Traditionsverein haben unsere Seele doch schon verkauft als an SAP und VW in der Bundesliga noch niemand gesprochen hat. Daher haben wir doch alles, was jetzt kommt und wofür Bobic hier ans Kreuz genagelt wird, weil er das nicht kritisiert, schon lange hinter uns.

Sollte das jetzt ein c-e werden, liegt es daran dass ich Visite und Vorbesprechung zu einer Untersuchung hatte, nachdem ich den Beitrag begonnen hatte.


Stimmt, natürlich sind wir ein Teil des Systems und profitieren auch davon. Ebenso, dass wir uns auch schon verkauft haben. Nur muss das einem deswegen noch lange nicht gefallen. Wir sind damals mit zwei blauen Augen und einem gigantischen Schuldenberg aus der Sache gerade noch so herausgekommen. Das hätte auch anders ausgehen können, wie uns die bekannten Beispiele aufzeigen.

Und jetzt soll das Rad sogar noch weiter gedreht werden und das Vorgehen wird lediglich damit begründet, dass das eben alle anderen auch so machen. Ich gebe mich da auch gar keinen Illusionen hin und habe in anderen Threads schon eingeräumt, dass es keine Rückentwicklung geben und die 50+1 Regel definitiv fallen wird, mit all den hässlichen Begleitumständen.
Die Frage ist, ob man das so mittragen will. Bobic hat sich da nicht zum ersten Mal klar positioniert. So sind eben die "Gesetze des Marktes", wie man das so schön nennt, und da hat er offensichtlich auch wenig Bedenken. Er befürwortet das alles sogar noch, indem er es relativiert und als einzig möglichen Weg darstellt, wenn man in der Bundesliga bleiben möchte. Von daher muss er auch mit dem Gegenwind von Leuten leben, die das Vorgehen nicht ganz so toll finden.

P.S.: Gute Besserung!
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Du hast vollkommen recht, allerdings gibt es ja nicht nur Zweifler an Bobic´ Ansicht in der Eintrachtgemeinde. Ich entsinne mich der Fraktion um HeinzGründel, die schon immer forderte, man müsse mehr ins Risiko gehen, um vielleicht auch einmal im Leben einen Deutschen Meistertitel mit der Eintracht feiern zu können.
Also: Gegenwind wird es sicher geben, der je nach Vorgehen mehr oder weniger stark sein wird - allerdings auch Zustimmung.
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Basaltkopp schrieb:

Bleiben wir doch mal realistisch und lügen uns nicht selber in die eigene Tasche. Wir, der große Traditionsverein haben unsere Seele doch schon verkauft als an SAP und VW in der Bundesliga noch niemand gesprochen hat. Daher haben wir doch alles, was jetzt kommt und wofür Bobic hier ans Kreuz genagelt wird, weil er das nicht kritisiert, schon lange hinter uns.

Sollte das jetzt ein c-e werden, liegt es daran dass ich Visite und Vorbesprechung zu einer Untersuchung hatte, nachdem ich den Beitrag begonnen hatte.


Stimmt, natürlich sind wir ein Teil des Systems und profitieren auch davon. Ebenso, dass wir uns auch schon verkauft haben. Nur muss das einem deswegen noch lange nicht gefallen. Wir sind damals mit zwei blauen Augen und einem gigantischen Schuldenberg aus der Sache gerade noch so herausgekommen. Das hätte auch anders ausgehen können, wie uns die bekannten Beispiele aufzeigen.

Und jetzt soll das Rad sogar noch weiter gedreht werden und das Vorgehen wird lediglich damit begründet, dass das eben alle anderen auch so machen. Ich gebe mich da auch gar keinen Illusionen hin und habe in anderen Threads schon eingeräumt, dass es keine Rückentwicklung geben und die 50+1 Regel definitiv fallen wird, mit all den hässlichen Begleitumständen.
Die Frage ist, ob man das so mittragen will. Bobic hat sich da nicht zum ersten Mal klar positioniert. So sind eben die "Gesetze des Marktes", wie man das so schön nennt, und da hat er offensichtlich auch wenig Bedenken. Er befürwortet das alles sogar noch, indem er es relativiert und als einzig möglichen Weg darstellt, wenn man in der Bundesliga bleiben möchte. Von daher muss er auch mit dem Gegenwind von Leuten leben, die das Vorgehen nicht ganz so toll finden.

P.S.: Gute Besserung!
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Um nicht falsch verstanden zu werden. Ich finde die Entwicklung auch alles andere als gut und dass die Schere immer weiter auseinander geht. Trotzdem bin ich froh, dass unsere Führung sich auch Gedanken um die Zukunft macht und einen Plan aufstellt für das was passieren kann und wohl leider auch wird.

Ich bin mir nicht sicher, ob Bobic das wirklich alles befürwortet. Ich bleibe eher dabei, dass er einfach Realist ist und nicht verzweifelt ändern will, was nicht zu ändern ist. Und in einem hat er doch Recht, was hier alles passiert liegt einfach nur an an der Gier des Menschen.

Aber die Aussagen von Bobic kann natürlich jeder auch anders verstehen und interpretieren. Wobei ich seine Aussagen zur Dosenpisse auch eher kritisch sehe. Nur hat er leider auch Recht, wenn er sagt, dass dort Fachleute am Werk sind und im Großen und Ganzen dort leider wirklich hervorragende Arbeit geleistet wird.

P. S. Danke für die netten Wünsche.
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Basaltkopp schrieb:

Bleiben wir doch mal realistisch und lügen uns nicht selber in die eigene Tasche. Wir, der große Traditionsverein haben unsere Seele doch schon verkauft als an SAP und VW in der Bundesliga noch niemand gesprochen hat. Daher haben wir doch alles, was jetzt kommt und wofür Bobic hier ans Kreuz genagelt wird, weil er das nicht kritisiert, schon lange hinter uns.

Sollte das jetzt ein c-e werden, liegt es daran dass ich Visite und Vorbesprechung zu einer Untersuchung hatte, nachdem ich den Beitrag begonnen hatte.


Stimmt, natürlich sind wir ein Teil des Systems und profitieren auch davon. Ebenso, dass wir uns auch schon verkauft haben. Nur muss das einem deswegen noch lange nicht gefallen. Wir sind damals mit zwei blauen Augen und einem gigantischen Schuldenberg aus der Sache gerade noch so herausgekommen. Das hätte auch anders ausgehen können, wie uns die bekannten Beispiele aufzeigen.

Und jetzt soll das Rad sogar noch weiter gedreht werden und das Vorgehen wird lediglich damit begründet, dass das eben alle anderen auch so machen. Ich gebe mich da auch gar keinen Illusionen hin und habe in anderen Threads schon eingeräumt, dass es keine Rückentwicklung geben und die 50+1 Regel definitiv fallen wird, mit all den hässlichen Begleitumständen.
Die Frage ist, ob man das so mittragen will. Bobic hat sich da nicht zum ersten Mal klar positioniert. So sind eben die "Gesetze des Marktes", wie man das so schön nennt, und da hat er offensichtlich auch wenig Bedenken. Er befürwortet das alles sogar noch, indem er es relativiert und als einzig möglichen Weg darstellt, wenn man in der Bundesliga bleiben möchte. Von daher muss er auch mit dem Gegenwind von Leuten leben, die das Vorgehen nicht ganz so toll finden.

P.S.: Gute Besserung!
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Basaltkopp schrieb:

Bleiben wir doch mal realistisch und lügen uns nicht selber in die eigene Tasche. Wir, der große Traditionsverein haben unsere Seele doch schon verkauft als an SAP und VW in der Bundesliga noch niemand gesprochen hat. Daher haben wir doch alles, was jetzt kommt und wofür Bobic hier ans Kreuz genagelt wird, weil er das nicht kritisiert, schon lange hinter uns.

Sollte das jetzt ein c-e werden, liegt es daran dass ich Visite und Vorbesprechung zu einer Untersuchung hatte, nachdem ich den Beitrag begonnen hatte.


Stimmt, natürlich sind wir ein Teil des Systems und profitieren auch davon. Ebenso, dass wir uns auch schon verkauft haben. Nur muss das einem deswegen noch lange nicht gefallen. Wir sind damals mit zwei blauen Augen und einem gigantischen Schuldenberg  will. Bobic hat sich da nicht zum ersten Mal klar positioniert. So sind eben die "Gesetze des Marktes", wie man das so schön nennt, und da hat er offensichtlich auch wenig Bedenken. Er befürwortet das alles sogar noch, indem er es relativiert und als einzig möglichen Weg darstellt, wenn man in der Bundesliga bleiben möchte. Von daher muss er auch mit dem Gegenwind von Leuten leben, die das Vorgehen nicht ganz so toll finden
 
P.S.: Gute Besserung!
[/quote]  FB geht es wohl nicht so sehr um das Wohlgefallen der Fans, sondern um die mittei-oder sogar langfristige wirtschaftliche Sicherung der Eintracht.
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Basaltkopp schrieb:

Bleiben wir doch mal realistisch und lügen uns nicht selber in die eigene Tasche. Wir, der große Traditionsverein haben unsere Seele doch schon verkauft als an SAP und VW in der Bundesliga noch niemand gesprochen hat. Daher haben wir doch alles, was jetzt kommt und wofür Bobic hier ans Kreuz genagelt wird, weil er das nicht kritisiert, schon lange hinter uns.

Sollte das jetzt ein c-e werden, liegt es daran dass ich Visite und Vorbesprechung zu einer Untersuchung hatte, nachdem ich den Beitrag begonnen hatte.


Stimmt, natürlich sind wir ein Teil des Systems und profitieren auch davon. Ebenso, dass wir uns auch schon verkauft haben. Nur muss das einem deswegen noch lange nicht gefallen. Wir sind damals mit zwei blauen Augen und einem gigantischen Schuldenberg  will. Bobic hat sich da nicht zum ersten Mal klar positioniert. So sind eben die "Gesetze des Marktes", wie man das so schön nennt, und da hat er offensichtlich auch wenig Bedenken. Er befürwortet das alles sogar noch, indem er es relativiert und als einzig möglichen Weg darstellt, wenn man in der Bundesliga bleiben möchte. Von daher muss er auch mit dem Gegenwind von Leuten leben, die das Vorgehen nicht ganz so toll finden
 
P.S.: Gute Besserung!
[/quote]  FB geht es wohl nicht so sehr um das Wohlgefallen der Fans, sondern um die mittei-oder sogar langfristige wirtschaftliche Sicherung der Eintracht.
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floren schrieb:

 FB geht es wohl nicht so sehr um das Wohlgefallen der Fans, sondern um die mittei-oder sogar langfristige wirtschaftliche Sicherung der Eintracht.
     

Der e.V. hat aber die Mehrheit an der AG, und viele Fans sind Mitglieder. Und die haben jedes verdammte Recht, sich gegen die Veräußerung der Anteile an einen Investor zu wehren.
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Also peter. Bei aller Liebe.

Willst ausgerechnet du mir jetzt erzählen, dass du nicht mitbekommen hast, dass Goethe, Lessing Kant nur sinnbildlich für eine umfassende geistige und moralische Bildung und 0001 etc. lediglich für eine pragmatische, am Nutzen des Einzelnen für die Ökonomie orientierte Bildung stehen? Nicht wirklich, oder?

Natürlich gehören der Umgang mit den neuen Medien ebenso zur Bildung in den Schulen, aber doch im Gesamtkontext einer humanen, ganzheitlichen Ausbildung. Die wird aber zusehends zurückgedrängt durch die Forderungen nach "praxisnaher" Ausbildung, sprich: die jungen Menschen sollen lediglich "verfügbar" und einsatzbereit für den möglichst schnellen Eintritt ins Wirtschaftsleben (G8!) gemacht werden.

Fühl dich jetzt aber bitte nicht in die Ecke gedrängt, die digitale Ausbildung an den Schulen verteidigen zu müssen!

Zur Eintracht: Vorsicht. Interesse und Begeisterung sind schwankende Wesen, die auch durch einen Abstieg oder anderen Unbill Schaden nehmen können. Wenn die Eintracht also auch weiterhin dem Traditionalismus frönt und dadurch nach Liga 3 oder 4 durchgereicht wird, könntest du dich auch abwenden, obwohl sie ja gerade nicht das mitgemacht hätte, was wir anderen vorwerfen.
Du verstehen?
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bildungsdiskussion im saw-gebabbel. auch nicht schlecht!

natürlich gehört moralische erziehung dazu, gar keine frage. aber bedauerlicherweise haben uns humanistische überlegungen aus vergangenen jahrhunderten im letzten jahrhundert nicht wirklich weiter gebracht. und die von dir genannten werden eigentlich immer im zusammenhang mit deutscher geistesgröße genannt, dichter und denker. und dann gibt es eine große lücke über grausame epochen hinweg, jahrhunderte in denen fröhlich vor sich hin geschlachtet wurde. viel bewirkt hatten diese dichter und denker da nicht. schule und millitärdienst hatten schon immer die funktion menschenkinder für die gesellschaftlichen gegebenheiten kompatibel zu machen.

WuerzburgerAdler schrieb:

Zur Eintracht: Vorsicht. Interesse und Begeisterung sind schwankende Wesen, die auch durch einen Abstieg oder anderen Unbill Schaden nehmen können. Wenn die Eintracht also auch weiterhin dem Traditionalismus frönt und dadurch nach Liga 3 oder 4 durchgereicht wird, könntest du dich auch abwenden, obwohl sie ja gerade nicht das mitgemacht hätte, was wir anderen vorwerfen.
Du verstehen?


ich verstehen. deswegen gehe ich auch davon aus, dass es für mich eine schleichende entwicklung sein wird und kein "basta, das war´s jetzt". aber das ist wahrscheinlich bei jedem verschieden. meine erste dauerkarte habe ich nach dem ersten abstieg gekauft, da habe ich dann auch mit ersten auswärtsfahrten angefangen. andere hatten zu dem zeitpunkt keine lust mehr auf die eintracht. für mich beides nachvollziehbar.

wenn ich irgend wann das interesse verliere wird das keine kopfentscheidung sein.
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bildungsdiskussion im saw-gebabbel. auch nicht schlecht!

natürlich gehört moralische erziehung dazu, gar keine frage. aber bedauerlicherweise haben uns humanistische überlegungen aus vergangenen jahrhunderten im letzten jahrhundert nicht wirklich weiter gebracht. und die von dir genannten werden eigentlich immer im zusammenhang mit deutscher geistesgröße genannt, dichter und denker. und dann gibt es eine große lücke über grausame epochen hinweg, jahrhunderte in denen fröhlich vor sich hin geschlachtet wurde. viel bewirkt hatten diese dichter und denker da nicht. schule und millitärdienst hatten schon immer die funktion menschenkinder für die gesellschaftlichen gegebenheiten kompatibel zu machen.

WuerzburgerAdler schrieb:

Zur Eintracht: Vorsicht. Interesse und Begeisterung sind schwankende Wesen, die auch durch einen Abstieg oder anderen Unbill Schaden nehmen können. Wenn die Eintracht also auch weiterhin dem Traditionalismus frönt und dadurch nach Liga 3 oder 4 durchgereicht wird, könntest du dich auch abwenden, obwohl sie ja gerade nicht das mitgemacht hätte, was wir anderen vorwerfen.
Du verstehen?


ich verstehen. deswegen gehe ich auch davon aus, dass es für mich eine schleichende entwicklung sein wird und kein "basta, das war´s jetzt". aber das ist wahrscheinlich bei jedem verschieden. meine erste dauerkarte habe ich nach dem ersten abstieg gekauft, da habe ich dann auch mit ersten auswärtsfahrten angefangen. andere hatten zu dem zeitpunkt keine lust mehr auf die eintracht. für mich beides nachvollziehbar.

wenn ich irgend wann das interesse verliere wird das keine kopfentscheidung sein.
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peter schrieb:

natürlich gehört moralische erziehung dazu, gar keine frage. aber bedauerlicherweise haben uns humanistische überlegungen aus vergangenen jahrhunderten im letzten jahrhundert nicht wirklich weiter gebracht.

Gut, da bin ich anderer Meinung. Zumindest war nach dem letzten großen Schlachten noch eine ganze Reihe von Leuten übrig, die man nicht in KZs umgebracht hat und die diesen Staat, in dem wir heute leben, begründet und aufgebaut haben. Beim Schlachten selbst konnten diese Leute ja wenig bewirken, da sie entweder eingesperrt, vertrieben oder umgebracht wurden.

peter schrieb:

aber das ist wahrscheinlich bei jedem verschieden.

Das ist die Crux, in der Leute mit Entscheidungsverantwortung stecken. Die einen wenden sich ab, weil die Eintracht im Traditionalismus verharrt und deshalb absteigt, die anderen, weil sie die Wege des Kommerzes mitgeht, die dritten, weil sie ihre Seele verkauft und die vierten aus einem Gefühl heraus. Da muss man vielleicht schon sagen, besser ein Bobic, der für sein Handeln eine Entscheidung getroffen hat, über die man diskutieren kann als ein Bruchhagen, der sich nicht treiben lassen will.

Schöne Diskussion!
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floren schrieb:

 FB geht es wohl nicht so sehr um das Wohlgefallen der Fans, sondern um die mittei-oder sogar langfristige wirtschaftliche Sicherung der Eintracht.
     

Der e.V. hat aber die Mehrheit an der AG, und viele Fans sind Mitglieder. Und die haben jedes verdammte Recht, sich gegen die Veräußerung der Anteile an einen Investor zu wehren.
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reggaetyp schrieb:

floren schrieb:

 FB geht es wohl nicht so sehr um das Wohlgefallen der Fans, sondern um die mittei-oder sogar langfristige wirtschaftliche Sicherung der Eintracht.
     

Der e.V. hat aber die Mehrheit an der AG, und viele Fans sind Mitglieder. Und die haben jedes verdammte Recht, sich gegen die Veräußerung der Anteile an einen Investor zu wehren.

Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Bobic sagt nur klipp und klar, was über kurz oder lang notwendig wäre, um die wirtschaftliche Situation unserer Eintracht zu sichern. Dass wir Mitglieder das Recht haben, das verhindern zu wollen ist natürlich auch richtig und hat ja bisher auch immer prima funktioniert. Insbesondere wenn die Anteile zu Witzpreisen verhökert wurden.
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bildungsdiskussion im saw-gebabbel. auch nicht schlecht!

natürlich gehört moralische erziehung dazu, gar keine frage. aber bedauerlicherweise haben uns humanistische überlegungen aus vergangenen jahrhunderten im letzten jahrhundert nicht wirklich weiter gebracht. und die von dir genannten werden eigentlich immer im zusammenhang mit deutscher geistesgröße genannt, dichter und denker. und dann gibt es eine große lücke über grausame epochen hinweg, jahrhunderte in denen fröhlich vor sich hin geschlachtet wurde. viel bewirkt hatten diese dichter und denker da nicht. schule und millitärdienst hatten schon immer die funktion menschenkinder für die gesellschaftlichen gegebenheiten kompatibel zu machen.

WuerzburgerAdler schrieb:

Zur Eintracht: Vorsicht. Interesse und Begeisterung sind schwankende Wesen, die auch durch einen Abstieg oder anderen Unbill Schaden nehmen können. Wenn die Eintracht also auch weiterhin dem Traditionalismus frönt und dadurch nach Liga 3 oder 4 durchgereicht wird, könntest du dich auch abwenden, obwohl sie ja gerade nicht das mitgemacht hätte, was wir anderen vorwerfen.
Du verstehen?


ich verstehen. deswegen gehe ich auch davon aus, dass es für mich eine schleichende entwicklung sein wird und kein "basta, das war´s jetzt". aber das ist wahrscheinlich bei jedem verschieden. meine erste dauerkarte habe ich nach dem ersten abstieg gekauft, da habe ich dann auch mit ersten auswärtsfahrten angefangen. andere hatten zu dem zeitpunkt keine lust mehr auf die eintracht. für mich beides nachvollziehbar.

wenn ich irgend wann das interesse verliere wird das keine kopfentscheidung sein.
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peter schrieb:

bildungsdiskussion im saw-gebabbel.


So eine Länderspielpause treibt mitunter seltsame Blüten.
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bildungsdiskussion im saw-gebabbel. auch nicht schlecht!

natürlich gehört moralische erziehung dazu, gar keine frage. aber bedauerlicherweise haben uns humanistische überlegungen aus vergangenen jahrhunderten im letzten jahrhundert nicht wirklich weiter gebracht. und die von dir genannten werden eigentlich immer im zusammenhang mit deutscher geistesgröße genannt, dichter und denker. und dann gibt es eine große lücke über grausame epochen hinweg, jahrhunderte in denen fröhlich vor sich hin geschlachtet wurde. viel bewirkt hatten diese dichter und denker da nicht. schule und millitärdienst hatten schon immer die funktion menschenkinder für die gesellschaftlichen gegebenheiten kompatibel zu machen.

WuerzburgerAdler schrieb:

Zur Eintracht: Vorsicht. Interesse und Begeisterung sind schwankende Wesen, die auch durch einen Abstieg oder anderen Unbill Schaden nehmen können. Wenn die Eintracht also auch weiterhin dem Traditionalismus frönt und dadurch nach Liga 3 oder 4 durchgereicht wird, könntest du dich auch abwenden, obwohl sie ja gerade nicht das mitgemacht hätte, was wir anderen vorwerfen.
Du verstehen?


ich verstehen. deswegen gehe ich auch davon aus, dass es für mich eine schleichende entwicklung sein wird und kein "basta, das war´s jetzt". aber das ist wahrscheinlich bei jedem verschieden. meine erste dauerkarte habe ich nach dem ersten abstieg gekauft, da habe ich dann auch mit ersten auswärtsfahrten angefangen. andere hatten zu dem zeitpunkt keine lust mehr auf die eintracht. für mich beides nachvollziehbar.

wenn ich irgend wann das interesse verliere wird das keine kopfentscheidung sein.
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peter schrieb:

wenn ich irgend wann das interesse verliere wird das keine kopfentscheidung sein.

Das ist auch für mich ein zentraler Punkt.

Wenn man mal exemplarisch die Traditionalisten einerseits, die Bobic-Fürsprecher andererseits als Pole der Diskussion verankern möchte, dann gibt es nicht für alle einen eigenen plausiblen  argumentativen  Fixpunkt zwischen diesen beiden Polen.

Fußball erfüllt, mal abgesehen von Bobic, den Angestellten beim Wach, unserem Fußballgott, deren jeweilige Kollegen und für die spanische Steuerjustiz, für den Rest der Menschheit keine existenziellen Bedürfnisse.
Er ermöglicht, wie man hier sieht, zwar eine Auseinandersetzung mit den wirtschaftlichen Zusammenhängen des Profifußballs, er erfordert sie aber nicht. Und wenn der Zirkus dem ein oder anderen irgendwann an der Hutkrempe vorbeigeht, kann er sich all dem entziehen. Und wird es wohl auch.
Zugunsten von Stickoxyden, Ziegenkuscheln oder welch anderen drängenden Problemen oder Freuden auf dem Globus.
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peter schrieb:

bildungsdiskussion im saw-gebabbel.


So eine Länderspielpause treibt mitunter seltsame Blüten.
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Brodowin schrieb:

peter schrieb:

bildungsdiskussion im saw-gebabbel.


So eine Länderspielpause treibt mitunter seltsame Blüten.

Besser solche als Hradezky-ist-ein-Gierhals-Endlosschleifen.
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Brodowin schrieb:

peter schrieb:

bildungsdiskussion im saw-gebabbel.


So eine Länderspielpause treibt mitunter seltsame Blüten.

Besser solche als Hradezky-ist-ein-Gierhals-Endlosschleifen.
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Streiche z, ersetze durch c.
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JayPeg schrieb:

Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, aus Goethe, Lessing oder Kant etwas mitgenommen zu haben.

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Es ist nie zu spät: Stichwort Erwachsenenbildung!
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edmund schrieb:

JayPeg schrieb:

Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, aus Goethe, Lessing oder Kant etwas mitgenommen zu haben.



Ich suche mal darin, ob ich etwas zu Stickoxidgrenzwerten oder Obergrenzen finde
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Bei Lessing findest Du alles, was du zu den Konflikten der großen Buchreligionen wissen solltest:
Nathan der Weise

Bei Goethe findest Du alles wesentliche über den Kapitalismus, das Papiergeld und die Börse
Außerdem alle wesentlichen Überlegungen zum genetic Engineering, als den philosophischen Überlegungen inwieweit der Mensch in seine Natur eingreifen sollte.
Faust Der Tragödie zweiter Teil
Wobei es sich empfiehlt den ersten Teil davor zu lesen, einfach so um besser reinzukommen

Bei Kant findest Du alle Erläuterungen zur Sinnhaftigkeit von Moral und zu den praktischen Funktionen einer Gesellschaft. Tipp: Beginne nicht gleich mit der "Kritik der reinen Vernunft"

Wie gesagt: es ist nie zu spät!
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Jedenfalls zeigt die Entwicklung recht deutlich, dass der Fußball in der Tat ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist. Erlaubt und gefällt ist das, was Profit bringt. Die Substanz, die dahinter steht, kann vernachlässigt werden.

Parallel dazu gestern die Diskussion der "kleinen" Fünf: Da wird - zuvorderst von Lindner, aber auch von anderen - dringendst angemahnt, der Digitalisierung auch im Bildungssystem Rechnung zu tragen und dass man da einen Riesen-Nachholbedarf habe. Heißt: unsere Kinder sollen statt Goethe, Lessing oder Kant lieber 0001, 0002 und 0003 lernen und damit umgehen können. Statt zu lernen, wie man Zusammenhänge herstellt, wie man sich Wissen aneignet, wie man abwägt, diskutiert, Beweisführung lernt, lieber einen Strichcode deuten können.

Mit solchen Kindern wird sich die Gesellschaft verändern und mit solchen Investorenmodellen und den "begleitenden Maßnahmen" der Verbände auch der Fußball. Besser gesagt: wir sind schon mittendrin.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Jedenfalls zeigt die Entwicklung recht deutlich, dass der Fußball in der Tat ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist. Erlaubt und gefällt ist das, was Profit bringt. Die Substanz, die dahinter steht, kann vernachlässigt werden.

Parallel dazu gestern die Diskussion der "kleinen" Fünf: Da wird - zuvorderst von Lindner, aber auch von anderen - dringendst angemahnt, der Digitalisierung auch im Bildungssystem Rechnung zu tragen und dass man da einen Riesen-Nachholbedarf habe. Heißt: unsere Kinder sollen statt Goethe, Lessing oder Kant lieber 0001, 0002 und 0003 lernen und damit umgehen können. Statt zu lernen, wie man Zusammenhänge herstellt, wie man sich Wissen aneignet, wie man abwägt, diskutiert, Beweisführung lernt, lieber einen Strichcode deuten können.

Mit solchen Kindern wird sich die Gesellschaft verändern und mit solchen Investorenmodellen und den "begleitenden Maßnahmen" der Verbände auch der Fußball. Besser gesagt: wir sind schon mittendrin.


Ich weiß nicht, ob du mit deiner Aussage dass Lindner meint, die Kinder sollten lieber 0001, 0002 und 0003 lernen statt Goethe, Lessing oder Kant, richtig liegst. Nach meinem Dafürhalten muss sich das nicht aussschließen und bei Lindner, der Politikwissenschaften als Hauptfach und Staatsrecht und Philosophie als Nebenfach studiert hat (laut Wikipedia), bin ich mir auch nicht sicher, ob er das so sieht. Ob es fair ist jemanden in ein entweder-oder reinzupressen, sei ja mal dahingestellt. Ich glaube dass er im Prinzip die Vielfalt der Bildung begrüsst, aber die Defizite in dem einen Bereich eben sieht und für eine Verbesserung dort eintritt, auch weil es für viele Menschen (und nicht nur für Unternehmen) Nachteile geben wird, wenn man sich auf die abzusehenden Veränderungen nicht einstellt (unabhängig davon, ob man die in allen Belangen positiv sieht oder nicht).

Letztlich kann man das bei der Eintracht auch ähnlich sehen:
Die Eintracht sollte versuchen, sinnvoll zu wirtschaften und sich auf finanziell weiterzuentwickeln, um damit die Grundlage zu haben weiterhin mit tollen Fußballern tollen Fußball zeigen zu können, und das, ohne die eigene Identität aufzugeben und die Fankultur zu zerstören. Letztlich geht es der Eintracht ja nicht vor allem um einen möglichst immer höher werdenden finanziellen Gewinn, sondern um die Möglichkeit die finanziellen Mittel einzusetzen, um einen erfolgreich spielenden Kader zu bekommen oder zu erhalten. Ziel ist somit eher der sportliche Erfolg und das finanzielle ist Mittel zum Zweck.   Ich glaube, keiner der handelnden Personen sieht Gewinnmaximierung als wichter als den sportlichen Erfolg an. Das würde erst geschehen, wenn die Scheichs und andere Magnaten / Firmen Mehrheitsanteile bekämen und ggf. das genau umgekehrt sehen würden und entsprechend in die Führung eingreifen könnten und würden. Aber nach allen Äußerungen der Eintracht-Offiziellen will man einen solchen weg nicht!
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WuerzburgerAdler schrieb:

Jedenfalls zeigt die Entwicklung recht deutlich, dass der Fußball in der Tat ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist. Erlaubt und gefällt ist das, was Profit bringt. Die Substanz, die dahinter steht, kann vernachlässigt werden.

Parallel dazu gestern die Diskussion der "kleinen" Fünf: Da wird - zuvorderst von Lindner, aber auch von anderen - dringendst angemahnt, der Digitalisierung auch im Bildungssystem Rechnung zu tragen und dass man da einen Riesen-Nachholbedarf habe. Heißt: unsere Kinder sollen statt Goethe, Lessing oder Kant lieber 0001, 0002 und 0003 lernen und damit umgehen können. Statt zu lernen, wie man Zusammenhänge herstellt, wie man sich Wissen aneignet, wie man abwägt, diskutiert, Beweisführung lernt, lieber einen Strichcode deuten können.

Mit solchen Kindern wird sich die Gesellschaft verändern und mit solchen Investorenmodellen und den "begleitenden Maßnahmen" der Verbände auch der Fußball. Besser gesagt: wir sind schon mittendrin.


Ich weiß nicht, ob du mit deiner Aussage dass Lindner meint, die Kinder sollten lieber 0001, 0002 und 0003 lernen statt Goethe, Lessing oder Kant, richtig liegst. Nach meinem Dafürhalten muss sich das nicht aussschließen und bei Lindner, der Politikwissenschaften als Hauptfach und Staatsrecht und Philosophie als Nebenfach studiert hat (laut Wikipedia), bin ich mir auch nicht sicher, ob er das so sieht. Ob es fair ist jemanden in ein entweder-oder reinzupressen, sei ja mal dahingestellt. Ich glaube dass er im Prinzip die Vielfalt der Bildung begrüsst, aber die Defizite in dem einen Bereich eben sieht und für eine Verbesserung dort eintritt, auch weil es für viele Menschen (und nicht nur für Unternehmen) Nachteile geben wird, wenn man sich auf die abzusehenden Veränderungen nicht einstellt (unabhängig davon, ob man die in allen Belangen positiv sieht oder nicht).

Letztlich kann man das bei der Eintracht auch ähnlich sehen:
Die Eintracht sollte versuchen, sinnvoll zu wirtschaften und sich auf finanziell weiterzuentwickeln, um damit die Grundlage zu haben weiterhin mit tollen Fußballern tollen Fußball zeigen zu können, und das, ohne die eigene Identität aufzugeben und die Fankultur zu zerstören. Letztlich geht es der Eintracht ja nicht vor allem um einen möglichst immer höher werdenden finanziellen Gewinn, sondern um die Möglichkeit die finanziellen Mittel einzusetzen, um einen erfolgreich spielenden Kader zu bekommen oder zu erhalten. Ziel ist somit eher der sportliche Erfolg und das finanzielle ist Mittel zum Zweck.   Ich glaube, keiner der handelnden Personen sieht Gewinnmaximierung als wichter als den sportlichen Erfolg an. Das würde erst geschehen, wenn die Scheichs und andere Magnaten / Firmen Mehrheitsanteile bekämen und ggf. das genau umgekehrt sehen würden und entsprechend in die Führung eingreifen könnten und würden. Aber nach allen Äußerungen der Eintracht-Offiziellen will man einen solchen weg nicht!
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Zugegeben, ein bisschen Unterstellung war da bei Lindner schon dabei. Kommt daher, dass man gerade aus der "Wirtschaftspartei" immer wieder solche Parolen hört. Lindner würde sich auch gegen meinen Vorhalt verwahren, ob zu Recht oder Unrecht lassen wir mal beiseite.

Ich hänge halt noch der recht altmodischen Auffassung nach, dass Schule den Menschen formen soll und nicht den Werktätigen - dafür gibt es dann die Berufsausbildung und die berufsbildenden Schulen.

Schön, dass sich solch eine Diskussion hier entwickelt (wo sonst wäre sowas möglich?), aber im Prinzip wollte ich auch nur auf die Parallelität zwischen dem Fußball und der Gesellschaft hinweisen und auf den Imperativ des Profits, der mehr und mehr um sich greift - in Fußball und Gesellschaft. Dabei sollte uns der Fußball ursprünglich mal vom Profitstreben erholen lassen und uns auf andere Gedanken bringen. Auch hier im Forum geht es ja oft darum, lieber einen guten Spieler gegen gutes Geld abzugeben als sich an seinem Spiel im Eintrachttrikot zu erfreuen. Und die Ansätze unserer sportlichen Leitung sind ja ähnlich: Mehrwertgenerierung durch Weiterverkäufe, behutsames Vorbereiten von Einstiegen durch Großinvestoren etc.

Ich hoffe mit dir, dass unsere Verantwortlichen die Eintracht als Ganzes sehen und begreifen, und dazu gehören Tradition, Eigenbestimmung und - bei aller Globalisierung - auch ein Stück weit Lokalkolorit, zu dem auch die Fans zu zählen sind.
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Du hast vollkommen recht, allerdings gibt es ja nicht nur Zweifler an Bobic´ Ansicht in der Eintrachtgemeinde. Ich entsinne mich der Fraktion um HeinzGründel, die schon immer forderte, man müsse mehr ins Risiko gehen, um vielleicht auch einmal im Leben einen Deutschen Meistertitel mit der Eintracht feiern zu können.
Also: Gegenwind wird es sicher geben, der je nach Vorgehen mehr oder weniger stark sein wird - allerdings auch Zustimmung.
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Letztlich wird die große Kunst darin bestehen, in diesem teils nicht sehr moralischen Wettbewerb sich seine eigenen ethischen Vorstellungen zu bewahren und entlang dieser Leitlinien zu entscheiden, was man mitmachen kann und was nicht. Das hier schon genannte System mit Salary Cap und Drafts aus dem US-Profisport sind ja schon mal regulierende Maßnahmen, die eine UEFA oder FIFA anstoßen könnte. Ich denke nur auf DFB-Ebene kann das nicht mehr geregelt werden.

Also: kann man in einer "unmoralischen" Branche moralisch handeln?
Ich glaube, dass das möglich ist und habe es in meiner Branche immer so gehalten.
Klar, das hat auch immer wieder dazu geführt, dass ich bestimmte Aufträge nicht annehmen konnte,
manchmal weil zwischen dem möglichen Auftraggeber und mir die moralische Schnittmenge zu klein war
manchmal weil dazwischen geschaltete Agenturen mich zu finanziellen Waghalsigkeiten überreden wollten,
die ich in der Form einfach nicht mitmachen wollte
(sprich: Du kriegst den Auftrag, wenn Du uns nachher ein Kickback für unsere Schwarzgeldkasse gibst)

Die so nicht erzielten Umsätze - ja, kann man sagen - fehlten in den Bilanzen,
wenn Gewinn um jeden Preis mein primäres Ziel gewesen wäre.
So bin ich vielleicht immer zweite oder dritte Liga geblieben, mit ein paar Ausreißern nach oben ,
aber ich kann bis heute in den Spiegel schauen und sagen: Du hast nach deinen Werten und Idealen gehandelt.

Natürlich wünsche ich mir auch, dass wir dieses Rostocktrauma samt Betrug durch den Schiedsrichter nochmal loswerden und die Eintracht mit den großen mitspielen kann. Aber nicht um jeden Preis
Wenn jetzt so eine Scheicherei wie bei PSG einsteigen würde und dann zB verlangte, dass die jüdische Geschichte der Schlappkicker aus dem Eintrachtmuseum verbannt werden soll, dann würde ich mir mein Eintrachtherz rausreißen und vielleicht Fan von Union Berlin oder St. Pauli werden, um mal zwei Vereine zu nennen die ich aus der Entfernung für integer halte.

Lieber wäre mir also, die Führung der Eintracht würde sich zu klaren moralischen Werten bekennen und auch weiterhin ein Verein "für den kleinen Mann" bleiben. Das heißt nicht, dass ich per se was gegen Investoren habe, sondern dass man sich auch dort diejenigen Investoren suchen muss, die zum eigenen Wertekanon passen.
Ich teile aber den Verdacht einiger hier im Forum, die davon ausgehen, dass der Grad der Korrumption mit der Höhe der Gelder ansteigt - und dann der Schritt in die Korruption schnell folgt.

Es braucht moralische Stärke zu widerstehen und auch die möglichen Nachteile zu ertragen. Und da muss ich schon sagen: ich ertrage eine Eintracht in der zweiten Liga, wenn sie sich weiterhin normalen moralischen Anforderungen unterwirft. (Tiefer als zweite Liga wird es glaub ich für die Eintracht nie gehen, denn die Fangemeinde ist groß genug, um eine Mannschaft in der zweiten Liga zu finanzieren)


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peter schrieb:

natürlich gehört moralische erziehung dazu, gar keine frage. aber bedauerlicherweise haben uns humanistische überlegungen aus vergangenen jahrhunderten im letzten jahrhundert nicht wirklich weiter gebracht.

Gut, da bin ich anderer Meinung. Zumindest war nach dem letzten großen Schlachten noch eine ganze Reihe von Leuten übrig, die man nicht in KZs umgebracht hat und die diesen Staat, in dem wir heute leben, begründet und aufgebaut haben. Beim Schlachten selbst konnten diese Leute ja wenig bewirken, da sie entweder eingesperrt, vertrieben oder umgebracht wurden.

peter schrieb:

aber das ist wahrscheinlich bei jedem verschieden.

Das ist die Crux, in der Leute mit Entscheidungsverantwortung stecken. Die einen wenden sich ab, weil die Eintracht im Traditionalismus verharrt und deshalb absteigt, die anderen, weil sie die Wege des Kommerzes mitgeht, die dritten, weil sie ihre Seele verkauft und die vierten aus einem Gefühl heraus. Da muss man vielleicht schon sagen, besser ein Bobic, der für sein Handeln eine Entscheidung getroffen hat, über die man diskutieren kann als ein Bruchhagen, der sich nicht treiben lassen will.

Schöne Diskussion!
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WuerzburgerAdler schrieb:

Schöne Diskussion!


Ja, schöne Diskussion, wirklich
Und ist es nicht interessant, sofort wenn man das Niveau hier im Forum anhebt, trollen sich die Trolle
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Letztlich wird die große Kunst darin bestehen, in diesem teils nicht sehr moralischen Wettbewerb sich seine eigenen ethischen Vorstellungen zu bewahren und entlang dieser Leitlinien zu entscheiden, was man mitmachen kann und was nicht. Das hier schon genannte System mit Salary Cap und Drafts aus dem US-Profisport sind ja schon mal regulierende Maßnahmen, die eine UEFA oder FIFA anstoßen könnte. Ich denke nur auf DFB-Ebene kann das nicht mehr geregelt werden.

Also: kann man in einer "unmoralischen" Branche moralisch handeln?
Ich glaube, dass das möglich ist und habe es in meiner Branche immer so gehalten.
Klar, das hat auch immer wieder dazu geführt, dass ich bestimmte Aufträge nicht annehmen konnte,
manchmal weil zwischen dem möglichen Auftraggeber und mir die moralische Schnittmenge zu klein war
manchmal weil dazwischen geschaltete Agenturen mich zu finanziellen Waghalsigkeiten überreden wollten,
die ich in der Form einfach nicht mitmachen wollte
(sprich: Du kriegst den Auftrag, wenn Du uns nachher ein Kickback für unsere Schwarzgeldkasse gibst)

Die so nicht erzielten Umsätze - ja, kann man sagen - fehlten in den Bilanzen,
wenn Gewinn um jeden Preis mein primäres Ziel gewesen wäre.
So bin ich vielleicht immer zweite oder dritte Liga geblieben, mit ein paar Ausreißern nach oben ,
aber ich kann bis heute in den Spiegel schauen und sagen: Du hast nach deinen Werten und Idealen gehandelt.

Natürlich wünsche ich mir auch, dass wir dieses Rostocktrauma samt Betrug durch den Schiedsrichter nochmal loswerden und die Eintracht mit den großen mitspielen kann. Aber nicht um jeden Preis
Wenn jetzt so eine Scheicherei wie bei PSG einsteigen würde und dann zB verlangte, dass die jüdische Geschichte der Schlappkicker aus dem Eintrachtmuseum verbannt werden soll, dann würde ich mir mein Eintrachtherz rausreißen und vielleicht Fan von Union Berlin oder St. Pauli werden, um mal zwei Vereine zu nennen die ich aus der Entfernung für integer halte.

Lieber wäre mir also, die Führung der Eintracht würde sich zu klaren moralischen Werten bekennen und auch weiterhin ein Verein "für den kleinen Mann" bleiben. Das heißt nicht, dass ich per se was gegen Investoren habe, sondern dass man sich auch dort diejenigen Investoren suchen muss, die zum eigenen Wertekanon passen.
Ich teile aber den Verdacht einiger hier im Forum, die davon ausgehen, dass der Grad der Korrumption mit der Höhe der Gelder ansteigt - und dann der Schritt in die Korruption schnell folgt.

Es braucht moralische Stärke zu widerstehen und auch die möglichen Nachteile zu ertragen. Und da muss ich schon sagen: ich ertrage eine Eintracht in der zweiten Liga, wenn sie sich weiterhin normalen moralischen Anforderungen unterwirft. (Tiefer als zweite Liga wird es glaub ich für die Eintracht nie gehen, denn die Fangemeinde ist groß genug, um eine Mannschaft in der zweiten Liga zu finanzieren)


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Und um da auch noch den Querverweis zu ziehen:
ja, Goethe, Lessing und Kant haben mir sehr geholfen,
eine Moral für mich zu entwickeln!
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Bei Lessing findest Du alles, was du zu den Konflikten der großen Buchreligionen wissen solltest:
Nathan der Weise

Bei Goethe findest Du alles wesentliche über den Kapitalismus, das Papiergeld und die Börse
Außerdem alle wesentlichen Überlegungen zum genetic Engineering, als den philosophischen Überlegungen inwieweit der Mensch in seine Natur eingreifen sollte.
Faust Der Tragödie zweiter Teil
Wobei es sich empfiehlt den ersten Teil davor zu lesen, einfach so um besser reinzukommen

Bei Kant findest Du alle Erläuterungen zur Sinnhaftigkeit von Moral und zu den praktischen Funktionen einer Gesellschaft. Tipp: Beginne nicht gleich mit der "Kritik der reinen Vernunft"

Wie gesagt: es ist nie zu spät!
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philadlerist schrieb:

Bei Lessing findest Du alles, was du zu den Konflikten der großen Buchreligionen wissen solltest:
Nathan der Weise

Bei Goethe findest Du alles wesentliche über den Kapitalismus, das Papiergeld und die Börse
Außerdem alle wesentlichen Überlegungen zum genetic Engineering, als den philosophischen Überlegungen inwieweit der Mensch in seine Natur eingreifen sollte.
Faust Der Tragödie zweiter Teil
Wobei es sich empfiehlt den ersten Teil davor zu lesen, einfach so um besser reinzukommen

Bei Kant findest Du alle Erläuterungen zur Sinnhaftigkeit von Moral und zu den praktischen Funktionen einer Gesellschaft. Tipp: Beginne nicht gleich mit der "Kritik der reinen Vernunft"

Wie gesagt: es ist nie zu spät!


Tsss...hört mir doch auf mit diesen Schönwetter-Philosophen Kant, Goethe und Lessing! Keiner der genannten hat auch nur eine Frage aufgeworfen, die nicht von der Fernsehserie "Die Simpsons" oder der Band "Deichkind" wesenlich anschaulicher und plausibler aufgearbeitet wurde.
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peter schrieb:

da hilft ihnen nicht weiter was faust mit gretchen gemacht hat.

wäre manchmal besser wenn sie es wüssten....
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Grade in Faust 1 und 2 geht es sehr oft um Lug und Trug - im kleinen wie im großen Stil -
und auch die Frage, wie denn Wahrheit zu erkennen sei.
Man kann den Kindern sehrwohl wichtige Kriterien der Medienkompetenz
anhand des Verhältnisses zwischen Faust und Mephistopheles einsichtig machen.


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