Herzlich willkommen zum 6. Spieltag der Fußballbundesliga! Unsere Eintracht tritt heute in der altehrwürdigen Rolf-Kauka-Kampfbahn beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt an.
Nun kommt es heute erst zum dritten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Bundesliga. Es wäre also zu hoch gegriffen, wenn man vor dem heutigen Spiel bereits von einem Traditions-Duell sprechen würde. Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball. Dies wird schon alleine an der Tatsache deutlich, dass bei diesem Bundesligisten ausschließlich Spieler im Kader stehen, die gebürtig aus Markranstädt oder den unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinden stammen. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal ist Vereinspräsident Mats Dieterschitz, ein ebenfalls aus Markranstädt stammender Unternehmer, zu Recht stolz. Dieterschitz, dessen Familie seit Generationen in der Region Markranstädt lebt und tief verwurzelt ist, sagte unlängst in einem Interview: „Wir beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt sind stolz auf unsere lange, bewegte Vereinsgeschichte. Bei uns steht nicht der Kommerz im Vordergrund, wir stehen für sportliche Werte, für Tradition und für eine tiefe Verbundenheit zur Region.“
Und tatsächlich kann der Verein auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 1912 wurde der Volksportverein Markranstädt gegründet. 1922 gelang mit dem Sieg im Finale um den Kulkwitzer-See-Pokal der erste große Vereinserfolg. In den Folgejahren spielte der VSV Markranstädt eine solide Rolle im lokalen Fußball. Nach dem Krieg war zunächst unklar, wie es mit dem VSV weiter gehen würde. Ab 1949 trat der Verein dann unter dem etwas sperrigen Namen Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt an. Zu DDR-Zeiten spielte der Verein aber zumeist zweit- oder gar drittklassig. 1973 gelang dann aber doch der Aufstieg in die DDR-Oberliga, nachdem man sich in einem dramatischen Relegationsspiel gegen Dynamo-Aufbau Wolgast durchsetzte. Man stieg aber im Folgejahr sofort wieder sang und klanglos ab und erreichte nur einen einzigen Sieg (gegen BSG Fortschritt Gützkow) und zwei Unentschieden, während alle anderen Spiele verloren gingen. Dies brachte Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt den zweifelhaften Beinamen „Tasmania des Ostens“ ein. Nach der Wende konnte der Verein schließlich seinen alten Namen wieder annehmen und hieß seitdem wieder Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V.
1991 wurde schließlich der umtriebige Markranstädter Unternehmer Mats Dieterschitz zum Vereinspräsidenten gewählt. Dieser steckt seit dem viel Herzblut und Zeit in den Verein. Zu Reichtum ist der Unternehmer durch eine geschickte Vermarktungsidee gekommen. Nach den Wendejahren erinnerte er sich an den beliebtesten Lond-Drink des real existierenden Sozialismus, der „Grüne Wiese“. Da er die „Grüne Wiese“ in jungen Jahren sehr umfangreich konsumierte und diesen Genuss auch der nachfolgenden Generation ermöglichen wollte, kam er auf die Idee die „Grüne Wiese“, dem Zeitgeist entsprechend, in handlichen Getränke-Dosen zu vermarkten. Die ersten grünen Dosen verkaufte Mats Dieterschitz überigens persönlich aus einem Bauladen auf der Loveparade 1991 in Berlin. Auf jeden Fall entwicklete sich diese Idee mit der "Grünen Wiese" zu einer Erfolgsstory und die kleinen Grüne-Wiese-Dosen sind inzwischen Kultgetränk in den angesagtesten Clubs zwischen Schkeuditz, Tokio und San Francisco.
Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum entschied die Mitgliederversammlung den Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V. in den Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. umzubenennen. Von allen Seiten wurde betont, dass hinter der Umbenennung keine kommerzielle Absicht besteht sondern dass man mit dieser Umbenennung lediglich dem Vereinspräsidenten Mats Dieterschitz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement für den Verein danken wollte. Es seien keinerlei Werbe-Gelder geflossen. Mats Dieterschitz besteht vehement darauf, dass keinerlei Verbindungen zwischen seinem Unternehmen und dem Fußballverein seines Herzens bestehen. Die einzigen Zuwendungen, die je von seinem Unternehmen an den Verein flossen, waren sieben Paletten Grüne-Wiese-Dosen die er zur Aufstiegsfeier in die Bundesliga 2016 kostenfrei bereitstellte.
Übermäßiger Kommerz wird also nicht gerne gesehen in Markranstädt. Dass dem nicht widersprochen werden kann, wird auch daran deutlich, dass alle Spieler von Grüne-Wiese Markranstädt bis heute als Halb-Profis aktiv sind. Das heißt, sie gehen vormittags einem normalen Beruf nach und kommen erst nach Feierabend zum Training. Dies ist in der Bundesliga einmalig. Der Mittelfeldspieler Peter Forsberg arbeitet z.B. vormittags an der Köttbullar-Ausgabe eines schwedischen Möbelhauses in Leipzig. Beobachter berichteten, dass er die Fleischbälle im Schwedenrestaurant dabei mindestens so zielsicher verteilt, wie die Fußbälle nach Feierabend im Mittelfeld. Stürmer Flemming Poulsen sitzt täglich bis um 16:00 Uhr an der Kasse vom Dänischen Bettenlager in Markranstädt. Torwart Geter Pulacsi unterhält gemeinsam mit seinem Bruder einen kleinen Fischereibetrieb am Kulkwitzer See. Er kommt immer erst zum Training, nachdem er mit seinem Bruder die Reusen eingeholt hat. Er dürfte damit der einzige Bundesligatorwart sein, der vormittags hofft, dass ihm möglichst viel ins Netz geht und nachmittags genau das zu verhindern versucht. Spezialisiert hat er sich auf das Fischen der, im Kulkwitzer See sehr häufig vorkommenden Schillerlocke. Diesen feinen Speisfisch verarbeitet er mit seinem Bruder direkt weiter. Dass er sich dabei nicht ganz ungeschickt anstellt, belegt die Tatsache, dass seine geräucherte Schillerlocke aus dem Kulkwitzer See in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin mit dem Goldenen Angelhakten in Platin ausgezeichnet wurde.
Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt stellt seinen Spielern bis heute keine Dienstwagen zur Verfügung. So kommen die meisten Spieler mit dem Fahrrad zum Training. Zum einen soll damit dem Ziel näher gekommen werden, den VSV Grüne-Wiese Markranstädt als ersten klimaneutralen Bundesligaverein zu etablieren und zum anderen spart sich Cheftrainer Half Rasenschüttel dadurch das Warmmachen im Training. Herausragender Spieler von Markranstädt ist ein gewisser Werner Timo, ebenfalls ein gebürtiger Markranstädter. Er verfügt laut dem ehrenamtlichen Sportdirektor Rang Ralfnik über ein ganz besonderes Bewegungstalent. Dieses Bewegungstalent ermöglicht ihm zudem, eine ganz andere Sichtweise auf Dinge. Werner Timo ist außerdem der erste Nationalspieler den der VSV Grüne-Wiese Markranstädt hervorbrachte. Zu Ehren seines ersten Länderspiels erhielt er von Vereinspräsident Dieterschitz ein besonderes Geschenk überreicht: Eine in den Vereinsfarben lackierte KR 51. Dieser Werner Timo, ist also seitdem der einzige Spieler, der nicht mit dem Fahrrad zum Training kommt. Er ist zudem der einzige Spieler, der einen individuellen Werbevertrag abschließen durfte. Er wirbt seit einigen Monaten für einen Hersteller von Fahrradreifen. Werner Timo wurde daraufhin gefragt, ob es nicht Neid in der Mannschaft erzeugt, wenn er als einziger vom Verein ein Fahrzeug gestellt bekommt und als einziger einen gut dotierten Werbevertrag unterzeichnen darf. Darauf antwortete Werner Timo: „Quatsch! Ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Meine Mitspieler wissen, dass Grüne-Wiese Markranstädt mein Herzensverein ist, für den ich alles gebe. Nur dadurch sind meine außergewöhnlichen Leistungen möglich. Bereits mein Großvater hat für diesen Verein gespielt. Es war immer mein Kindheitstraum, einmal im Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt aufzulaufen. Meine Mitspieler wissen, dass mir das mehr bedeutet als Werbeverträge oder ein Dienstfahrzeug.“ Und wer will es ihm verdenken? Einem so authentischen, ehrlichen Sportsmann nimmt man das ab. Er ist in Markranstädt geradezu ein Volksheld, ein wahrer Lokalmatador. Eltern, die Kinder im heiratsfähigen Alter haben umwerben Werner Timo inzwischen vielfach öffentlich mit dem Lied: "Werner Timo, werd mein Schwiegersohn!"
Und er wirkt durch und durch bodenständig, der Werner Timo. Wenn er z.B. gefragt wird, was denn sein Erfolgsgeheimnis sei, antwortete er einmal unverblümt und frei Schnauze, dass es die Molkereiprodukte eines hessischen Anbieters seien, die ihn so stark machen. Und er erhielt für diese Aussage keinen einzigen Cent an Werbeeinahmen.
Der ehrenamtliche Sportdirektor Rang Ralfnick betont immer wieder, wie wichtig ihm die Verbundenheit zur Region und die kind- und jugendgerechte fußballerische Ausbildung bei Grüne-Wiese Markranstädt sind. Ralfnick ist im Hauptberuf Sport- und Englischlehrer an der örtlichen Fix und Foxi Oberschule und hat daher ohnehin einen soliden pädagogischen Background und einen guten Draht zur Jugend. Er ist für Grüne-Wiese unentgeltlich tätig und hielt unlängst folgendes Plädoyer: „Wir haben ausschließlich Spieler in unseren Reihen, die aus der Region kommen und sich somit zu einhundert Prozent mit unserem Verein identifizieren. Wir sind der Meinung, dass sich Spieler dort am besten entwickeln, wo sie her kommen und wo sie ihr familiäres und soziales Umfeld haben. Ein aggressives Abwerben von Jugendspielern, wie das an anderen Bundesligastandorten inzwischen üblich ist, wird es bei Grüne-Wiese Markranstädt nicht geben. Wir halten das für zutiefst unmoralisch!“ Gut, dass es noch solch ehrenwerte Leute im Haifischbecken Bundesliga gibt, die sich nicht für Geld vor jeden Karren spannen lassen.
Seit dem Mats Dieterschitz Vereinspräsident wurde, kann der Traditionsverein aus Sachsen auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Auf regionaler Ebene konnte man praktisch alle wichtigen Titel abräumen. So gewann man seit 1991 insgesamt sieben Mal die Saale-Unstrut-Weinköniginnen-Trophy, vier Mal den Meißner-Porzellan-Pokal und zwei Mal das Turnier um den Goldenen Schwibbogen im Erzgebirge. Zudem gewann man 1992 die Thomanerchor- Trophäe und 1994 die Plauer Spitze in einem dramatischen Finale gegen den ESV Lokomotive Zittau nach Elfmeterschießen. 1997 gelang schließlich das Kunststück, den Antalya Cup zu gewinnen obwohl dieser zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht ausgetragen wurde. Dies war somit auch der erste internationale Titel, den der Verein gewinnen konnte. Ferner qualifizierte sich der VSV Grüne-Wiese Markranstädt 2014 für das DFB-Hallenmasters in der Dortmunder Westfalenhalle, allerdings scheiterte die Teilnahme daran, dass dieses Turnier bereits damals seit über 10 Jahren nicht mehr ausgetragen wurde.
Dass sich solch ein Traditionsverein wie der VSV Grüne-Wiese Markranstädt natürlich auf eine große Fan-Basis stützen kann ist klar. Und für die Bundesliga ist es ein großes Geschenk, dass dieser Verein nun erstklassig spielt. Im Schnitt folgen dem Verein 12.000 Fans zu seinen Auswärtsspielen. Die Kurve vom VSV Grüne-Wiese Markranstädt gilt als eine der lautstärksten, unabhängigsten und kreativsten Kurven in Europa. Mats Dieterschitz und Rang Ralfnik haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, dass sie die traditionelle Fankultur erhalten und stärken wollen. So kämpfen sie seit Jahren gegen Kollektivstrafen, Repressionen und willkürliche Stadionverbote. Zudem wollen sie beim Thema Pyrotechnik zwischen DFL und aktiver Fanszene vermitteln.
Auf Sponsorengelder verzichtet man beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt. Der Verein könne sich auch so wunderbar selber tragen, da er durch das Modell mit den Halb-Profis umfangreiche Gehaltskosten spart, so Ralfnik. Der Verein geht dabei wie folgt vor: Er verdoppelt das Gehalt, welches die Spieler in ihrem herkömmlichen Beruf verdienen. Keinen Cent mehr erhält ein Spieler. Ein wichtiger Baustein im Charakter-Schulungsprogramm des VSV Grüne Wiese. Allein daran würde deutlich werden, dass es jedem seiner Spieler eine Herzensangelegenheit sei, für den VSV Grüne-Wiese Markranstädt zu spielen, schließlich könnten sie an anderen Standorten "das Hundertfache verdienen" betont Dieterschitz.
Werner Timo äußerte unlängst im Aktuellen Sportstudio: „Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt ist ein ganz spezieller Verein. Es ist uns eine Ehre, für diesen Verein spielen zu dürfen. Der Zusammenhalt und das Traditionsbewusstsein sind hier einfach sehr stark ausgeprägt. Natürlich könnten wir alle wo anders viel mehr Geld verdienen. Aber glauben Sie mir: Wenn wir nach den Spielen abends in der Vereinskneipe zusammen sitzen und die Frau von Mats Dieterschitz ihr berühmtes Leipziger Allerlei mit Flusskrebsen und Semmelklößchen auftischt und wir dazu ein kühles Ur-Krostitzer trinken, dann wird immer irgendwann die Vereinshymne angestimmt. Dieses Gefühl können sie mit Geld nicht aufwiegen.“
Es ist eben ein ganz besonderer Verein, gegen den unsere Eintracht heute antreten wird. Irgendwie zu wahr, um schön zu sein. Dies ändert natürlich nichts daran, dass wir auch gegen diesen außergewöhnlichen Verein gewinnen wollen. Wir haben schließlich eine Serie auswärts zu verteidigen. Und bei allem Respekt vor der Traditionspflege, der "sensationellen" Fankultur und diesem ungewöhnlichen Geschäftsmodell dort in Sachsen:
Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball.
Siehste, das hab ich alles nicht gewusst Bisher hatte ich immer so einen unbegründeten Hass auf die wegen ihrer blöden Plörre Danke, Brodowin, dass Du mir geholfen hast, böse Vorurteile abzubauen
Einfach nur genial! Auf diesen perfekten, bis ins Detail ausgefeilten Gedankentransfer, der Stoff für eine ganze Filmsatire abgäbe (ich könnte mir Detlef Buck als Regisseur vorstellen), müsste man eigentlich jetzt schon zu früher Stunde ein Glas Grüne Wiese trinken!
Herzlich willkommen zum 6. Spieltag der Fußballbundesliga! Unsere Eintracht tritt heute in der altehrwürdigen Rolf-Kauka-Kampfbahn beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt an.
Nun kommt es heute erst zum dritten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Bundesliga. Es wäre also zu hoch gegriffen, wenn man vor dem heutigen Spiel bereits von einem Traditions-Duell sprechen würde. Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball. Dies wird schon alleine an der Tatsache deutlich, dass bei diesem Bundesligisten ausschließlich Spieler im Kader stehen, die gebürtig aus Markranstädt oder den unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinden stammen. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal ist Vereinspräsident Mats Dieterschitz, ein ebenfalls aus Markranstädt stammender Unternehmer, zu Recht stolz. Dieterschitz, dessen Familie seit Generationen in der Region Markranstädt lebt und tief verwurzelt ist, sagte unlängst in einem Interview: „Wir beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt sind stolz auf unsere lange, bewegte Vereinsgeschichte. Bei uns steht nicht der Kommerz im Vordergrund, wir stehen für sportliche Werte, für Tradition und für eine tiefe Verbundenheit zur Region.“
Und tatsächlich kann der Verein auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 1912 wurde der Volksportverein Markranstädt gegründet. 1922 gelang mit dem Sieg im Finale um den Kulkwitzer-See-Pokal der erste große Vereinserfolg. In den Folgejahren spielte der VSV Markranstädt eine solide Rolle im lokalen Fußball. Nach dem Krieg war zunächst unklar, wie es mit dem VSV weiter gehen würde. Ab 1949 trat der Verein dann unter dem etwas sperrigen Namen Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt an. Zu DDR-Zeiten spielte der Verein aber zumeist zweit- oder gar drittklassig. 1973 gelang dann aber doch der Aufstieg in die DDR-Oberliga, nachdem man sich in einem dramatischen Relegationsspiel gegen Dynamo-Aufbau Wolgast durchsetzte. Man stieg aber im Folgejahr sofort wieder sang und klanglos ab und erreichte nur einen einzigen Sieg (gegen BSG Fortschritt Gützkow) und zwei Unentschieden, während alle anderen Spiele verloren gingen. Dies brachte Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt den zweifelhaften Beinamen „Tasmania des Ostens“ ein. Nach der Wende konnte der Verein schließlich seinen alten Namen wieder annehmen und hieß seitdem wieder Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V.
1991 wurde schließlich der umtriebige Markranstädter Unternehmer Mats Dieterschitz zum Vereinspräsidenten gewählt. Dieser steckt seit dem viel Herzblut und Zeit in den Verein. Zu Reichtum ist der Unternehmer durch eine geschickte Vermarktungsidee gekommen. Nach den Wendejahren erinnerte er sich an den beliebtesten Lond-Drink des real existierenden Sozialismus, der „Grüne Wiese“. Da er die „Grüne Wiese“ in jungen Jahren sehr umfangreich konsumierte und diesen Genuss auch der nachfolgenden Generation ermöglichen wollte, kam er auf die Idee die „Grüne Wiese“, dem Zeitgeist entsprechend, in handlichen Getränke-Dosen zu vermarkten. Die ersten grünen Dosen verkaufte Mats Dieterschitz überigens persönlich aus einem Bauladen auf der Loveparade 1991 in Berlin. Auf jeden Fall entwicklete sich diese Idee mit der "Grünen Wiese" zu einer Erfolgsstory und die kleinen Grüne-Wiese-Dosen sind inzwischen Kultgetränk in den angesagtesten Clubs zwischen Schkeuditz, Tokio und San Francisco.
Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum entschied die Mitgliederversammlung den Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V. in den Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. umzubenennen. Von allen Seiten wurde betont, dass hinter der Umbenennung keine kommerzielle Absicht besteht sondern dass man mit dieser Umbenennung lediglich dem Vereinspräsidenten Mats Dieterschitz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement für den Verein danken wollte. Es seien keinerlei Werbe-Gelder geflossen. Mats Dieterschitz besteht vehement darauf, dass keinerlei Verbindungen zwischen seinem Unternehmen und dem Fußballverein seines Herzens bestehen. Die einzigen Zuwendungen, die je von seinem Unternehmen an den Verein flossen, waren sieben Paletten Grüne-Wiese-Dosen die er zur Aufstiegsfeier in die Bundesliga 2016 kostenfrei bereitstellte.
Übermäßiger Kommerz wird also nicht gerne gesehen in Markranstädt. Dass dem nicht widersprochen werden kann, wird auch daran deutlich, dass alle Spieler von Grüne-Wiese Markranstädt bis heute als Halb-Profis aktiv sind. Das heißt, sie gehen vormittags einem normalen Beruf nach und kommen erst nach Feierabend zum Training. Dies ist in der Bundesliga einmalig. Der Mittelfeldspieler Peter Forsberg arbeitet z.B. vormittags an der Köttbullar-Ausgabe eines schwedischen Möbelhauses in Leipzig. Beobachter berichteten, dass er die Fleischbälle im Schwedenrestaurant dabei mindestens so zielsicher verteilt, wie die Fußbälle nach Feierabend im Mittelfeld. Stürmer Flemming Poulsen sitzt täglich bis um 16:00 Uhr an der Kasse vom Dänischen Bettenlager in Markranstädt. Torwart Geter Pulacsi unterhält gemeinsam mit seinem Bruder einen kleinen Fischereibetrieb am Kulkwitzer See. Er kommt immer erst zum Training, nachdem er mit seinem Bruder die Reusen eingeholt hat. Er dürfte damit der einzige Bundesligatorwart sein, der vormittags hofft, dass ihm möglichst viel ins Netz geht und nachmittags genau das zu verhindern versucht. Spezialisiert hat er sich auf das Fischen der, im Kulkwitzer See sehr häufig vorkommenden Schillerlocke. Diesen feinen Speisfisch verarbeitet er mit seinem Bruder direkt weiter. Dass er sich dabei nicht ganz ungeschickt anstellt, belegt die Tatsache, dass seine geräucherte Schillerlocke aus dem Kulkwitzer See in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin mit dem Goldenen Angelhakten in Platin ausgezeichnet wurde.
Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt stellt seinen Spielern bis heute keine Dienstwagen zur Verfügung. So kommen die meisten Spieler mit dem Fahrrad zum Training. Zum einen soll damit dem Ziel näher gekommen werden, den VSV Grüne-Wiese Markranstädt als ersten klimaneutralen Bundesligaverein zu etablieren und zum anderen spart sich Cheftrainer Half Rasenschüttel dadurch das Warmmachen im Training. Herausragender Spieler von Markranstädt ist ein gewisser Werner Timo, ebenfalls ein gebürtiger Markranstädter. Er verfügt laut dem ehrenamtlichen Sportdirektor Rang Ralfnik über ein ganz besonderes Bewegungstalent. Dieses Bewegungstalent ermöglicht ihm zudem, eine ganz andere Sichtweise auf Dinge. Werner Timo ist außerdem der erste Nationalspieler den der VSV Grüne-Wiese Markranstädt hervorbrachte. Zu Ehren seines ersten Länderspiels erhielt er von Vereinspräsident Dieterschitz ein besonderes Geschenk überreicht: Eine in den Vereinsfarben lackierte KR 51. Dieser Werner Timo, ist also seitdem der einzige Spieler, der nicht mit dem Fahrrad zum Training kommt. Er ist zudem der einzige Spieler, der einen individuellen Werbevertrag abschließen durfte. Er wirbt seit einigen Monaten für einen Hersteller von Fahrradreifen. Werner Timo wurde daraufhin gefragt, ob es nicht Neid in der Mannschaft erzeugt, wenn er als einziger vom Verein ein Fahrzeug gestellt bekommt und als einziger einen gut dotierten Werbevertrag unterzeichnen darf. Darauf antwortete Werner Timo: „Quatsch! Ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Meine Mitspieler wissen, dass Grüne-Wiese Markranstädt mein Herzensverein ist, für den ich alles gebe. Nur dadurch sind meine außergewöhnlichen Leistungen möglich. Bereits mein Großvater hat für diesen Verein gespielt. Es war immer mein Kindheitstraum, einmal im Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt aufzulaufen. Meine Mitspieler wissen, dass mir das mehr bedeutet als Werbeverträge oder ein Dienstfahrzeug.“ Und wer will es ihm verdenken? Einem so authentischen, ehrlichen Sportsmann nimmt man das ab. Er ist in Markranstädt geradezu ein Volksheld, ein wahrer Lokalmatador. Eltern, die Kinder im heiratsfähigen Alter haben umwerben Werner Timo inzwischen vielfach öffentlich mit dem Lied: "Werner Timo, werd mein Schwiegersohn!"
Und er wirkt durch und durch bodenständig, der Werner Timo. Wenn er z.B. gefragt wird, was denn sein Erfolgsgeheimnis sei, antwortete er einmal unverblümt und frei Schnauze, dass es die Molkereiprodukte eines hessischen Anbieters seien, die ihn so stark machen. Und er erhielt für diese Aussage keinen einzigen Cent an Werbeeinahmen.
Der ehrenamtliche Sportdirektor Rang Ralfnick betont immer wieder, wie wichtig ihm die Verbundenheit zur Region und die kind- und jugendgerechte fußballerische Ausbildung bei Grüne-Wiese Markranstädt sind. Ralfnick ist im Hauptberuf Sport- und Englischlehrer an der örtlichen Fix und Foxi Oberschule und hat daher ohnehin einen soliden pädagogischen Background und einen guten Draht zur Jugend. Er ist für Grüne-Wiese unentgeltlich tätig und hielt unlängst folgendes Plädoyer: „Wir haben ausschließlich Spieler in unseren Reihen, die aus der Region kommen und sich somit zu einhundert Prozent mit unserem Verein identifizieren. Wir sind der Meinung, dass sich Spieler dort am besten entwickeln, wo sie her kommen und wo sie ihr familiäres und soziales Umfeld haben. Ein aggressives Abwerben von Jugendspielern, wie das an anderen Bundesligastandorten inzwischen üblich ist, wird es bei Grüne-Wiese Markranstädt nicht geben. Wir halten das für zutiefst unmoralisch!“ Gut, dass es noch solch ehrenwerte Leute im Haifischbecken Bundesliga gibt, die sich nicht für Geld vor jeden Karren spannen lassen.
Seit dem Mats Dieterschitz Vereinspräsident wurde, kann der Traditionsverein aus Sachsen auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Auf regionaler Ebene konnte man praktisch alle wichtigen Titel abräumen. So gewann man seit 1991 insgesamt sieben Mal die Saale-Unstrut-Weinköniginnen-Trophy, vier Mal den Meißner-Porzellan-Pokal und zwei Mal das Turnier um den Goldenen Schwibbogen im Erzgebirge. Zudem gewann man 1992 die Thomanerchor- Trophäe und 1994 die Plauer Spitze in einem dramatischen Finale gegen den ESV Lokomotive Zittau nach Elfmeterschießen. 1997 gelang schließlich das Kunststück, den Antalya Cup zu gewinnen obwohl dieser zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht ausgetragen wurde. Dies war somit auch der erste internationale Titel, den der Verein gewinnen konnte. Ferner qualifizierte sich der VSV Grüne-Wiese Markranstädt 2014 für das DFB-Hallenmasters in der Dortmunder Westfalenhalle, allerdings scheiterte die Teilnahme daran, dass dieses Turnier bereits damals seit über 10 Jahren nicht mehr ausgetragen wurde.
Dass sich solch ein Traditionsverein wie der VSV Grüne-Wiese Markranstädt natürlich auf eine große Fan-Basis stützen kann ist klar. Und für die Bundesliga ist es ein großes Geschenk, dass dieser Verein nun erstklassig spielt. Im Schnitt folgen dem Verein 12.000 Fans zu seinen Auswärtsspielen. Die Kurve vom VSV Grüne-Wiese Markranstädt gilt als eine der lautstärksten, unabhängigsten und kreativsten Kurven in Europa. Mats Dieterschitz und Rang Ralfnik haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, dass sie die traditionelle Fankultur erhalten und stärken wollen. So kämpfen sie seit Jahren gegen Kollektivstrafen, Repressionen und willkürliche Stadionverbote. Zudem wollen sie beim Thema Pyrotechnik zwischen DFL und aktiver Fanszene vermitteln.
Auf Sponsorengelder verzichtet man beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt. Der Verein könne sich auch so wunderbar selber tragen, da er durch das Modell mit den Halb-Profis umfangreiche Gehaltskosten spart, so Ralfnik. Der Verein geht dabei wie folgt vor: Er verdoppelt das Gehalt, welches die Spieler in ihrem herkömmlichen Beruf verdienen. Keinen Cent mehr erhält ein Spieler. Ein wichtiger Baustein im Charakter-Schulungsprogramm des VSV Grüne Wiese. Allein daran würde deutlich werden, dass es jedem seiner Spieler eine Herzensangelegenheit sei, für den VSV Grüne-Wiese Markranstädt zu spielen, schließlich könnten sie an anderen Standorten "das Hundertfache verdienen" betont Dieterschitz.
Werner Timo äußerte unlängst im Aktuellen Sportstudio: „Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt ist ein ganz spezieller Verein. Es ist uns eine Ehre, für diesen Verein spielen zu dürfen. Der Zusammenhalt und das Traditionsbewusstsein sind hier einfach sehr stark ausgeprägt. Natürlich könnten wir alle wo anders viel mehr Geld verdienen. Aber glauben Sie mir: Wenn wir nach den Spielen abends in der Vereinskneipe zusammen sitzen und die Frau von Mats Dieterschitz ihr berühmtes Leipziger Allerlei mit Flusskrebsen und Semmelklößchen auftischt und wir dazu ein kühles Ur-Krostitzer trinken, dann wird immer irgendwann die Vereinshymne angestimmt. Dieses Gefühl können sie mit Geld nicht aufwiegen.“
Es ist eben ein ganz besonderer Verein, gegen den unsere Eintracht heute antreten wird. Irgendwie zu wahr, um schön zu sein. Dies ändert natürlich nichts daran, dass wir auch gegen diesen außergewöhnlichen Verein gewinnen wollen. Wir haben schließlich eine Serie auswärts zu verteidigen. Und bei allem Respekt vor der Traditionspflege, der "sensationellen" Fankultur und diesem ungewöhnlichen Geschäftsmodell dort in Sachsen:
Letztes Jahr in Leipzig viele Chemiker getroffen in der Stadt und im Gästeblock, sehr nett Empfangen worden und lange geredet! Seitdem besteht Kontakt nach Leipzig, später trifft man sich wieder. Seitdem sind die Chemiker auch bei mir sehr weit oben in der Sympathieliste. Auswärtssieg! Gegen RB!
Herzlich willkommen zum 6. Spieltag der Fußballbundesliga! Unsere Eintracht tritt heute in der altehrwürdigen Rolf-Kauka-Kampfbahn beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt an.
Nun kommt es heute erst zum dritten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Bundesliga. Es wäre also zu hoch gegriffen, wenn man vor dem heutigen Spiel bereits von einem Traditions-Duell sprechen würde. Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball. Dies wird schon alleine an der Tatsache deutlich, dass bei diesem Bundesligisten ausschließlich Spieler im Kader stehen, die gebürtig aus Markranstädt oder den unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinden stammen. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal ist Vereinspräsident Mats Dieterschitz, ein ebenfalls aus Markranstädt stammender Unternehmer, zu Recht stolz. Dieterschitz, dessen Familie seit Generationen in der Region Markranstädt lebt und tief verwurzelt ist, sagte unlängst in einem Interview: „Wir beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt sind stolz auf unsere lange, bewegte Vereinsgeschichte. Bei uns steht nicht der Kommerz im Vordergrund, wir stehen für sportliche Werte, für Tradition und für eine tiefe Verbundenheit zur Region.“
Und tatsächlich kann der Verein auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 1912 wurde der Volksportverein Markranstädt gegründet. 1922 gelang mit dem Sieg im Finale um den Kulkwitzer-See-Pokal der erste große Vereinserfolg. In den Folgejahren spielte der VSV Markranstädt eine solide Rolle im lokalen Fußball. Nach dem Krieg war zunächst unklar, wie es mit dem VSV weiter gehen würde. Ab 1949 trat der Verein dann unter dem etwas sperrigen Namen Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt an. Zu DDR-Zeiten spielte der Verein aber zumeist zweit- oder gar drittklassig. 1973 gelang dann aber doch der Aufstieg in die DDR-Oberliga, nachdem man sich in einem dramatischen Relegationsspiel gegen Dynamo-Aufbau Wolgast durchsetzte. Man stieg aber im Folgejahr sofort wieder sang und klanglos ab und erreichte nur einen einzigen Sieg (gegen BSG Fortschritt Gützkow) und zwei Unentschieden, während alle anderen Spiele verloren gingen. Dies brachte Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt den zweifelhaften Beinamen „Tasmania des Ostens“ ein. Nach der Wende konnte der Verein schließlich seinen alten Namen wieder annehmen und hieß seitdem wieder Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V.
1991 wurde schließlich der umtriebige Markranstädter Unternehmer Mats Dieterschitz zum Vereinspräsidenten gewählt. Dieser steckt seit dem viel Herzblut und Zeit in den Verein. Zu Reichtum ist der Unternehmer durch eine geschickte Vermarktungsidee gekommen. Nach den Wendejahren erinnerte er sich an den beliebtesten Lond-Drink des real existierenden Sozialismus, der „Grüne Wiese“. Da er die „Grüne Wiese“ in jungen Jahren sehr umfangreich konsumierte und diesen Genuss auch der nachfolgenden Generation ermöglichen wollte, kam er auf die Idee die „Grüne Wiese“, dem Zeitgeist entsprechend, in handlichen Getränke-Dosen zu vermarkten. Die ersten grünen Dosen verkaufte Mats Dieterschitz überigens persönlich aus einem Bauladen auf der Loveparade 1991 in Berlin. Auf jeden Fall entwicklete sich diese Idee mit der "Grünen Wiese" zu einer Erfolgsstory und die kleinen Grüne-Wiese-Dosen sind inzwischen Kultgetränk in den angesagtesten Clubs zwischen Schkeuditz, Tokio und San Francisco.
Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum entschied die Mitgliederversammlung den Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V. in den Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. umzubenennen. Von allen Seiten wurde betont, dass hinter der Umbenennung keine kommerzielle Absicht besteht sondern dass man mit dieser Umbenennung lediglich dem Vereinspräsidenten Mats Dieterschitz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement für den Verein danken wollte. Es seien keinerlei Werbe-Gelder geflossen. Mats Dieterschitz besteht vehement darauf, dass keinerlei Verbindungen zwischen seinem Unternehmen und dem Fußballverein seines Herzens bestehen. Die einzigen Zuwendungen, die je von seinem Unternehmen an den Verein flossen, waren sieben Paletten Grüne-Wiese-Dosen die er zur Aufstiegsfeier in die Bundesliga 2016 kostenfrei bereitstellte.
Übermäßiger Kommerz wird also nicht gerne gesehen in Markranstädt. Dass dem nicht widersprochen werden kann, wird auch daran deutlich, dass alle Spieler von Grüne-Wiese Markranstädt bis heute als Halb-Profis aktiv sind. Das heißt, sie gehen vormittags einem normalen Beruf nach und kommen erst nach Feierabend zum Training. Dies ist in der Bundesliga einmalig. Der Mittelfeldspieler Peter Forsberg arbeitet z.B. vormittags an der Köttbullar-Ausgabe eines schwedischen Möbelhauses in Leipzig. Beobachter berichteten, dass er die Fleischbälle im Schwedenrestaurant dabei mindestens so zielsicher verteilt, wie die Fußbälle nach Feierabend im Mittelfeld. Stürmer Flemming Poulsen sitzt täglich bis um 16:00 Uhr an der Kasse vom Dänischen Bettenlager in Markranstädt. Torwart Geter Pulacsi unterhält gemeinsam mit seinem Bruder einen kleinen Fischereibetrieb am Kulkwitzer See. Er kommt immer erst zum Training, nachdem er mit seinem Bruder die Reusen eingeholt hat. Er dürfte damit der einzige Bundesligatorwart sein, der vormittags hofft, dass ihm möglichst viel ins Netz geht und nachmittags genau das zu verhindern versucht. Spezialisiert hat er sich auf das Fischen der, im Kulkwitzer See sehr häufig vorkommenden Schillerlocke. Diesen feinen Speisfisch verarbeitet er mit seinem Bruder direkt weiter. Dass er sich dabei nicht ganz ungeschickt anstellt, belegt die Tatsache, dass seine geräucherte Schillerlocke aus dem Kulkwitzer See in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin mit dem Goldenen Angelhakten in Platin ausgezeichnet wurde.
Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt stellt seinen Spielern bis heute keine Dienstwagen zur Verfügung. So kommen die meisten Spieler mit dem Fahrrad zum Training. Zum einen soll damit dem Ziel näher gekommen werden, den VSV Grüne-Wiese Markranstädt als ersten klimaneutralen Bundesligaverein zu etablieren und zum anderen spart sich Cheftrainer Half Rasenschüttel dadurch das Warmmachen im Training. Herausragender Spieler von Markranstädt ist ein gewisser Werner Timo, ebenfalls ein gebürtiger Markranstädter. Er verfügt laut dem ehrenamtlichen Sportdirektor Rang Ralfnik über ein ganz besonderes Bewegungstalent. Dieses Bewegungstalent ermöglicht ihm zudem, eine ganz andere Sichtweise auf Dinge. Werner Timo ist außerdem der erste Nationalspieler den der VSV Grüne-Wiese Markranstädt hervorbrachte. Zu Ehren seines ersten Länderspiels erhielt er von Vereinspräsident Dieterschitz ein besonderes Geschenk überreicht: Eine in den Vereinsfarben lackierte KR 51. Dieser Werner Timo, ist also seitdem der einzige Spieler, der nicht mit dem Fahrrad zum Training kommt. Er ist zudem der einzige Spieler, der einen individuellen Werbevertrag abschließen durfte. Er wirbt seit einigen Monaten für einen Hersteller von Fahrradreifen. Werner Timo wurde daraufhin gefragt, ob es nicht Neid in der Mannschaft erzeugt, wenn er als einziger vom Verein ein Fahrzeug gestellt bekommt und als einziger einen gut dotierten Werbevertrag unterzeichnen darf. Darauf antwortete Werner Timo: „Quatsch! Ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Meine Mitspieler wissen, dass Grüne-Wiese Markranstädt mein Herzensverein ist, für den ich alles gebe. Nur dadurch sind meine außergewöhnlichen Leistungen möglich. Bereits mein Großvater hat für diesen Verein gespielt. Es war immer mein Kindheitstraum, einmal im Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt aufzulaufen. Meine Mitspieler wissen, dass mir das mehr bedeutet als Werbeverträge oder ein Dienstfahrzeug.“ Und wer will es ihm verdenken? Einem so authentischen, ehrlichen Sportsmann nimmt man das ab. Er ist in Markranstädt geradezu ein Volksheld, ein wahrer Lokalmatador. Eltern, die Kinder im heiratsfähigen Alter haben umwerben Werner Timo inzwischen vielfach öffentlich mit dem Lied: "Werner Timo, werd mein Schwiegersohn!"
Und er wirkt durch und durch bodenständig, der Werner Timo. Wenn er z.B. gefragt wird, was denn sein Erfolgsgeheimnis sei, antwortete er einmal unverblümt und frei Schnauze, dass es die Molkereiprodukte eines hessischen Anbieters seien, die ihn so stark machen. Und er erhielt für diese Aussage keinen einzigen Cent an Werbeeinahmen.
Der ehrenamtliche Sportdirektor Rang Ralfnick betont immer wieder, wie wichtig ihm die Verbundenheit zur Region und die kind- und jugendgerechte fußballerische Ausbildung bei Grüne-Wiese Markranstädt sind. Ralfnick ist im Hauptberuf Sport- und Englischlehrer an der örtlichen Fix und Foxi Oberschule und hat daher ohnehin einen soliden pädagogischen Background und einen guten Draht zur Jugend. Er ist für Grüne-Wiese unentgeltlich tätig und hielt unlängst folgendes Plädoyer: „Wir haben ausschließlich Spieler in unseren Reihen, die aus der Region kommen und sich somit zu einhundert Prozent mit unserem Verein identifizieren. Wir sind der Meinung, dass sich Spieler dort am besten entwickeln, wo sie her kommen und wo sie ihr familiäres und soziales Umfeld haben. Ein aggressives Abwerben von Jugendspielern, wie das an anderen Bundesligastandorten inzwischen üblich ist, wird es bei Grüne-Wiese Markranstädt nicht geben. Wir halten das für zutiefst unmoralisch!“ Gut, dass es noch solch ehrenwerte Leute im Haifischbecken Bundesliga gibt, die sich nicht für Geld vor jeden Karren spannen lassen.
Seit dem Mats Dieterschitz Vereinspräsident wurde, kann der Traditionsverein aus Sachsen auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Auf regionaler Ebene konnte man praktisch alle wichtigen Titel abräumen. So gewann man seit 1991 insgesamt sieben Mal die Saale-Unstrut-Weinköniginnen-Trophy, vier Mal den Meißner-Porzellan-Pokal und zwei Mal das Turnier um den Goldenen Schwibbogen im Erzgebirge. Zudem gewann man 1992 die Thomanerchor- Trophäe und 1994 die Plauer Spitze in einem dramatischen Finale gegen den ESV Lokomotive Zittau nach Elfmeterschießen. 1997 gelang schließlich das Kunststück, den Antalya Cup zu gewinnen obwohl dieser zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht ausgetragen wurde. Dies war somit auch der erste internationale Titel, den der Verein gewinnen konnte. Ferner qualifizierte sich der VSV Grüne-Wiese Markranstädt 2014 für das DFB-Hallenmasters in der Dortmunder Westfalenhalle, allerdings scheiterte die Teilnahme daran, dass dieses Turnier bereits damals seit über 10 Jahren nicht mehr ausgetragen wurde.
Dass sich solch ein Traditionsverein wie der VSV Grüne-Wiese Markranstädt natürlich auf eine große Fan-Basis stützen kann ist klar. Und für die Bundesliga ist es ein großes Geschenk, dass dieser Verein nun erstklassig spielt. Im Schnitt folgen dem Verein 12.000 Fans zu seinen Auswärtsspielen. Die Kurve vom VSV Grüne-Wiese Markranstädt gilt als eine der lautstärksten, unabhängigsten und kreativsten Kurven in Europa. Mats Dieterschitz und Rang Ralfnik haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, dass sie die traditionelle Fankultur erhalten und stärken wollen. So kämpfen sie seit Jahren gegen Kollektivstrafen, Repressionen und willkürliche Stadionverbote. Zudem wollen sie beim Thema Pyrotechnik zwischen DFL und aktiver Fanszene vermitteln.
Auf Sponsorengelder verzichtet man beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt. Der Verein könne sich auch so wunderbar selber tragen, da er durch das Modell mit den Halb-Profis umfangreiche Gehaltskosten spart, so Ralfnik. Der Verein geht dabei wie folgt vor: Er verdoppelt das Gehalt, welches die Spieler in ihrem herkömmlichen Beruf verdienen. Keinen Cent mehr erhält ein Spieler. Ein wichtiger Baustein im Charakter-Schulungsprogramm des VSV Grüne Wiese. Allein daran würde deutlich werden, dass es jedem seiner Spieler eine Herzensangelegenheit sei, für den VSV Grüne-Wiese Markranstädt zu spielen, schließlich könnten sie an anderen Standorten "das Hundertfache verdienen" betont Dieterschitz.
Werner Timo äußerte unlängst im Aktuellen Sportstudio: „Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt ist ein ganz spezieller Verein. Es ist uns eine Ehre, für diesen Verein spielen zu dürfen. Der Zusammenhalt und das Traditionsbewusstsein sind hier einfach sehr stark ausgeprägt. Natürlich könnten wir alle wo anders viel mehr Geld verdienen. Aber glauben Sie mir: Wenn wir nach den Spielen abends in der Vereinskneipe zusammen sitzen und die Frau von Mats Dieterschitz ihr berühmtes Leipziger Allerlei mit Flusskrebsen und Semmelklößchen auftischt und wir dazu ein kühles Ur-Krostitzer trinken, dann wird immer irgendwann die Vereinshymne angestimmt. Dieses Gefühl können sie mit Geld nicht aufwiegen.“
Es ist eben ein ganz besonderer Verein, gegen den unsere Eintracht heute antreten wird. Irgendwie zu wahr, um schön zu sein. Dies ändert natürlich nichts daran, dass wir auch gegen diesen außergewöhnlichen Verein gewinnen wollen. Wir haben schließlich eine Serie auswärts zu verteidigen. Und bei allem Respekt vor der Traditionspflege, der "sensationellen" Fankultur und diesem ungewöhnlichen Geschäftsmodell dort in Sachsen:
Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball.
Herzlich willkommen zum 6. Spieltag der Fußballbundesliga! Unsere Eintracht tritt heute in der altehrwürdigen Rolf-Kauka-Kampfbahn beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt an.
Nun kommt es heute erst zum dritten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Bundesliga. Es wäre also zu hoch gegriffen, wenn man vor dem heutigen Spiel bereits von einem Traditions-Duell sprechen würde. Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball. Dies wird schon alleine an der Tatsache deutlich, dass bei diesem Bundesligisten ausschließlich Spieler im Kader stehen, die gebürtig aus Markranstädt oder den unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinden stammen. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal ist Vereinspräsident Mats Dieterschitz, ein ebenfalls aus Markranstädt stammender Unternehmer, zu Recht stolz. Dieterschitz, dessen Familie seit Generationen in der Region Markranstädt lebt und tief verwurzelt ist, sagte unlängst in einem Interview: „Wir beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt sind stolz auf unsere lange, bewegte Vereinsgeschichte. Bei uns steht nicht der Kommerz im Vordergrund, wir stehen für sportliche Werte, für Tradition und für eine tiefe Verbundenheit zur Region.“
Und tatsächlich kann der Verein auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 1912 wurde der Volksportverein Markranstädt gegründet. 1922 gelang mit dem Sieg im Finale um den Kulkwitzer-See-Pokal der erste große Vereinserfolg. In den Folgejahren spielte der VSV Markranstädt eine solide Rolle im lokalen Fußball. Nach dem Krieg war zunächst unklar, wie es mit dem VSV weiter gehen würde. Ab 1949 trat der Verein dann unter dem etwas sperrigen Namen Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt an. Zu DDR-Zeiten spielte der Verein aber zumeist zweit- oder gar drittklassig. 1973 gelang dann aber doch der Aufstieg in die DDR-Oberliga, nachdem man sich in einem dramatischen Relegationsspiel gegen Dynamo-Aufbau Wolgast durchsetzte. Man stieg aber im Folgejahr sofort wieder sang und klanglos ab und erreichte nur einen einzigen Sieg (gegen BSG Fortschritt Gützkow) und zwei Unentschieden, während alle anderen Spiele verloren gingen. Dies brachte Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt den zweifelhaften Beinamen „Tasmania des Ostens“ ein. Nach der Wende konnte der Verein schließlich seinen alten Namen wieder annehmen und hieß seitdem wieder Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V.
1991 wurde schließlich der umtriebige Markranstädter Unternehmer Mats Dieterschitz zum Vereinspräsidenten gewählt. Dieser steckt seit dem viel Herzblut und Zeit in den Verein. Zu Reichtum ist der Unternehmer durch eine geschickte Vermarktungsidee gekommen. Nach den Wendejahren erinnerte er sich an den beliebtesten Lond-Drink des real existierenden Sozialismus, der „Grüne Wiese“. Da er die „Grüne Wiese“ in jungen Jahren sehr umfangreich konsumierte und diesen Genuss auch der nachfolgenden Generation ermöglichen wollte, kam er auf die Idee die „Grüne Wiese“, dem Zeitgeist entsprechend, in handlichen Getränke-Dosen zu vermarkten. Die ersten grünen Dosen verkaufte Mats Dieterschitz überigens persönlich aus einem Bauladen auf der Loveparade 1991 in Berlin. Auf jeden Fall entwicklete sich diese Idee mit der "Grünen Wiese" zu einer Erfolgsstory und die kleinen Grüne-Wiese-Dosen sind inzwischen Kultgetränk in den angesagtesten Clubs zwischen Schkeuditz, Tokio und San Francisco.
Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum entschied die Mitgliederversammlung den Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V. in den Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. umzubenennen. Von allen Seiten wurde betont, dass hinter der Umbenennung keine kommerzielle Absicht besteht sondern dass man mit dieser Umbenennung lediglich dem Vereinspräsidenten Mats Dieterschitz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement für den Verein danken wollte. Es seien keinerlei Werbe-Gelder geflossen. Mats Dieterschitz besteht vehement darauf, dass keinerlei Verbindungen zwischen seinem Unternehmen und dem Fußballverein seines Herzens bestehen. Die einzigen Zuwendungen, die je von seinem Unternehmen an den Verein flossen, waren sieben Paletten Grüne-Wiese-Dosen die er zur Aufstiegsfeier in die Bundesliga 2016 kostenfrei bereitstellte.
Übermäßiger Kommerz wird also nicht gerne gesehen in Markranstädt. Dass dem nicht widersprochen werden kann, wird auch daran deutlich, dass alle Spieler von Grüne-Wiese Markranstädt bis heute als Halb-Profis aktiv sind. Das heißt, sie gehen vormittags einem normalen Beruf nach und kommen erst nach Feierabend zum Training. Dies ist in der Bundesliga einmalig. Der Mittelfeldspieler Peter Forsberg arbeitet z.B. vormittags an der Köttbullar-Ausgabe eines schwedischen Möbelhauses in Leipzig. Beobachter berichteten, dass er die Fleischbälle im Schwedenrestaurant dabei mindestens so zielsicher verteilt, wie die Fußbälle nach Feierabend im Mittelfeld. Stürmer Flemming Poulsen sitzt täglich bis um 16:00 Uhr an der Kasse vom Dänischen Bettenlager in Markranstädt. Torwart Geter Pulacsi unterhält gemeinsam mit seinem Bruder einen kleinen Fischereibetrieb am Kulkwitzer See. Er kommt immer erst zum Training, nachdem er mit seinem Bruder die Reusen eingeholt hat. Er dürfte damit der einzige Bundesligatorwart sein, der vormittags hofft, dass ihm möglichst viel ins Netz geht und nachmittags genau das zu verhindern versucht. Spezialisiert hat er sich auf das Fischen der, im Kulkwitzer See sehr häufig vorkommenden Schillerlocke. Diesen feinen Speisfisch verarbeitet er mit seinem Bruder direkt weiter. Dass er sich dabei nicht ganz ungeschickt anstellt, belegt die Tatsache, dass seine geräucherte Schillerlocke aus dem Kulkwitzer See in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin mit dem Goldenen Angelhakten in Platin ausgezeichnet wurde.
Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt stellt seinen Spielern bis heute keine Dienstwagen zur Verfügung. So kommen die meisten Spieler mit dem Fahrrad zum Training. Zum einen soll damit dem Ziel näher gekommen werden, den VSV Grüne-Wiese Markranstädt als ersten klimaneutralen Bundesligaverein zu etablieren und zum anderen spart sich Cheftrainer Half Rasenschüttel dadurch das Warmmachen im Training. Herausragender Spieler von Markranstädt ist ein gewisser Werner Timo, ebenfalls ein gebürtiger Markranstädter. Er verfügt laut dem ehrenamtlichen Sportdirektor Rang Ralfnik über ein ganz besonderes Bewegungstalent. Dieses Bewegungstalent ermöglicht ihm zudem, eine ganz andere Sichtweise auf Dinge. Werner Timo ist außerdem der erste Nationalspieler den der VSV Grüne-Wiese Markranstädt hervorbrachte. Zu Ehren seines ersten Länderspiels erhielt er von Vereinspräsident Dieterschitz ein besonderes Geschenk überreicht: Eine in den Vereinsfarben lackierte KR 51. Dieser Werner Timo, ist also seitdem der einzige Spieler, der nicht mit dem Fahrrad zum Training kommt. Er ist zudem der einzige Spieler, der einen individuellen Werbevertrag abschließen durfte. Er wirbt seit einigen Monaten für einen Hersteller von Fahrradreifen. Werner Timo wurde daraufhin gefragt, ob es nicht Neid in der Mannschaft erzeugt, wenn er als einziger vom Verein ein Fahrzeug gestellt bekommt und als einziger einen gut dotierten Werbevertrag unterzeichnen darf. Darauf antwortete Werner Timo: „Quatsch! Ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Meine Mitspieler wissen, dass Grüne-Wiese Markranstädt mein Herzensverein ist, für den ich alles gebe. Nur dadurch sind meine außergewöhnlichen Leistungen möglich. Bereits mein Großvater hat für diesen Verein gespielt. Es war immer mein Kindheitstraum, einmal im Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt aufzulaufen. Meine Mitspieler wissen, dass mir das mehr bedeutet als Werbeverträge oder ein Dienstfahrzeug.“ Und wer will es ihm verdenken? Einem so authentischen, ehrlichen Sportsmann nimmt man das ab. Er ist in Markranstädt geradezu ein Volksheld, ein wahrer Lokalmatador. Eltern, die Kinder im heiratsfähigen Alter haben umwerben Werner Timo inzwischen vielfach öffentlich mit dem Lied: "Werner Timo, werd mein Schwiegersohn!"
Und er wirkt durch und durch bodenständig, der Werner Timo. Wenn er z.B. gefragt wird, was denn sein Erfolgsgeheimnis sei, antwortete er einmal unverblümt und frei Schnauze, dass es die Molkereiprodukte eines hessischen Anbieters seien, die ihn so stark machen. Und er erhielt für diese Aussage keinen einzigen Cent an Werbeeinahmen.
Der ehrenamtliche Sportdirektor Rang Ralfnick betont immer wieder, wie wichtig ihm die Verbundenheit zur Region und die kind- und jugendgerechte fußballerische Ausbildung bei Grüne-Wiese Markranstädt sind. Ralfnick ist im Hauptberuf Sport- und Englischlehrer an der örtlichen Fix und Foxi Oberschule und hat daher ohnehin einen soliden pädagogischen Background und einen guten Draht zur Jugend. Er ist für Grüne-Wiese unentgeltlich tätig und hielt unlängst folgendes Plädoyer: „Wir haben ausschließlich Spieler in unseren Reihen, die aus der Region kommen und sich somit zu einhundert Prozent mit unserem Verein identifizieren. Wir sind der Meinung, dass sich Spieler dort am besten entwickeln, wo sie her kommen und wo sie ihr familiäres und soziales Umfeld haben. Ein aggressives Abwerben von Jugendspielern, wie das an anderen Bundesligastandorten inzwischen üblich ist, wird es bei Grüne-Wiese Markranstädt nicht geben. Wir halten das für zutiefst unmoralisch!“ Gut, dass es noch solch ehrenwerte Leute im Haifischbecken Bundesliga gibt, die sich nicht für Geld vor jeden Karren spannen lassen.
Seit dem Mats Dieterschitz Vereinspräsident wurde, kann der Traditionsverein aus Sachsen auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Auf regionaler Ebene konnte man praktisch alle wichtigen Titel abräumen. So gewann man seit 1991 insgesamt sieben Mal die Saale-Unstrut-Weinköniginnen-Trophy, vier Mal den Meißner-Porzellan-Pokal und zwei Mal das Turnier um den Goldenen Schwibbogen im Erzgebirge. Zudem gewann man 1992 die Thomanerchor- Trophäe und 1994 die Plauer Spitze in einem dramatischen Finale gegen den ESV Lokomotive Zittau nach Elfmeterschießen. 1997 gelang schließlich das Kunststück, den Antalya Cup zu gewinnen obwohl dieser zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht ausgetragen wurde. Dies war somit auch der erste internationale Titel, den der Verein gewinnen konnte. Ferner qualifizierte sich der VSV Grüne-Wiese Markranstädt 2014 für das DFB-Hallenmasters in der Dortmunder Westfalenhalle, allerdings scheiterte die Teilnahme daran, dass dieses Turnier bereits damals seit über 10 Jahren nicht mehr ausgetragen wurde.
Dass sich solch ein Traditionsverein wie der VSV Grüne-Wiese Markranstädt natürlich auf eine große Fan-Basis stützen kann ist klar. Und für die Bundesliga ist es ein großes Geschenk, dass dieser Verein nun erstklassig spielt. Im Schnitt folgen dem Verein 12.000 Fans zu seinen Auswärtsspielen. Die Kurve vom VSV Grüne-Wiese Markranstädt gilt als eine der lautstärksten, unabhängigsten und kreativsten Kurven in Europa. Mats Dieterschitz und Rang Ralfnik haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, dass sie die traditionelle Fankultur erhalten und stärken wollen. So kämpfen sie seit Jahren gegen Kollektivstrafen, Repressionen und willkürliche Stadionverbote. Zudem wollen sie beim Thema Pyrotechnik zwischen DFL und aktiver Fanszene vermitteln.
Auf Sponsorengelder verzichtet man beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt. Der Verein könne sich auch so wunderbar selber tragen, da er durch das Modell mit den Halb-Profis umfangreiche Gehaltskosten spart, so Ralfnik. Der Verein geht dabei wie folgt vor: Er verdoppelt das Gehalt, welches die Spieler in ihrem herkömmlichen Beruf verdienen. Keinen Cent mehr erhält ein Spieler. Ein wichtiger Baustein im Charakter-Schulungsprogramm des VSV Grüne Wiese. Allein daran würde deutlich werden, dass es jedem seiner Spieler eine Herzensangelegenheit sei, für den VSV Grüne-Wiese Markranstädt zu spielen, schließlich könnten sie an anderen Standorten "das Hundertfache verdienen" betont Dieterschitz.
Werner Timo äußerte unlängst im Aktuellen Sportstudio: „Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt ist ein ganz spezieller Verein. Es ist uns eine Ehre, für diesen Verein spielen zu dürfen. Der Zusammenhalt und das Traditionsbewusstsein sind hier einfach sehr stark ausgeprägt. Natürlich könnten wir alle wo anders viel mehr Geld verdienen. Aber glauben Sie mir: Wenn wir nach den Spielen abends in der Vereinskneipe zusammen sitzen und die Frau von Mats Dieterschitz ihr berühmtes Leipziger Allerlei mit Flusskrebsen und Semmelklößchen auftischt und wir dazu ein kühles Ur-Krostitzer trinken, dann wird immer irgendwann die Vereinshymne angestimmt. Dieses Gefühl können sie mit Geld nicht aufwiegen.“
Es ist eben ein ganz besonderer Verein, gegen den unsere Eintracht heute antreten wird. Irgendwie zu wahr, um schön zu sein. Dies ändert natürlich nichts daran, dass wir auch gegen diesen außergewöhnlichen Verein gewinnen wollen. Wir haben schließlich eine Serie auswärts zu verteidigen. Und bei allem Respekt vor der Traditionspflege, der "sensationellen" Fankultur und diesem ungewöhnlichen Geschäftsmodell dort in Sachsen:
Ich hab' das gerade mal gegoogelt und kann nur warnen: Glaubt diesem Brodowin kein Wort! Das stimmt alles nicht. Der Verein heisst völlig anders, auch die Namen der Beteiligten sind verdreht und die ganze Geschichte ist FAKENEWS !!!
Herzlich willkommen zum 6. Spieltag der Fußballbundesliga! Unsere Eintracht tritt heute in der altehrwürdigen Rolf-Kauka-Kampfbahn beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt an.
Nun kommt es heute erst zum dritten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Bundesliga. Es wäre also zu hoch gegriffen, wenn man vor dem heutigen Spiel bereits von einem Traditions-Duell sprechen würde. Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball. Dies wird schon alleine an der Tatsache deutlich, dass bei diesem Bundesligisten ausschließlich Spieler im Kader stehen, die gebürtig aus Markranstädt oder den unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinden stammen. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal ist Vereinspräsident Mats Dieterschitz, ein ebenfalls aus Markranstädt stammender Unternehmer, zu Recht stolz. Dieterschitz, dessen Familie seit Generationen in der Region Markranstädt lebt und tief verwurzelt ist, sagte unlängst in einem Interview: „Wir beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt sind stolz auf unsere lange, bewegte Vereinsgeschichte. Bei uns steht nicht der Kommerz im Vordergrund, wir stehen für sportliche Werte, für Tradition und für eine tiefe Verbundenheit zur Region.“
Und tatsächlich kann der Verein auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 1912 wurde der Volksportverein Markranstädt gegründet. 1922 gelang mit dem Sieg im Finale um den Kulkwitzer-See-Pokal der erste große Vereinserfolg. In den Folgejahren spielte der VSV Markranstädt eine solide Rolle im lokalen Fußball. Nach dem Krieg war zunächst unklar, wie es mit dem VSV weiter gehen würde. Ab 1949 trat der Verein dann unter dem etwas sperrigen Namen Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt an. Zu DDR-Zeiten spielte der Verein aber zumeist zweit- oder gar drittklassig. 1973 gelang dann aber doch der Aufstieg in die DDR-Oberliga, nachdem man sich in einem dramatischen Relegationsspiel gegen Dynamo-Aufbau Wolgast durchsetzte. Man stieg aber im Folgejahr sofort wieder sang und klanglos ab und erreichte nur einen einzigen Sieg (gegen BSG Fortschritt Gützkow) und zwei Unentschieden, während alle anderen Spiele verloren gingen. Dies brachte Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt den zweifelhaften Beinamen „Tasmania des Ostens“ ein. Nach der Wende konnte der Verein schließlich seinen alten Namen wieder annehmen und hieß seitdem wieder Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V.
1991 wurde schließlich der umtriebige Markranstädter Unternehmer Mats Dieterschitz zum Vereinspräsidenten gewählt. Dieser steckt seit dem viel Herzblut und Zeit in den Verein. Zu Reichtum ist der Unternehmer durch eine geschickte Vermarktungsidee gekommen. Nach den Wendejahren erinnerte er sich an den beliebtesten Lond-Drink des real existierenden Sozialismus, der „Grüne Wiese“. Da er die „Grüne Wiese“ in jungen Jahren sehr umfangreich konsumierte und diesen Genuss auch der nachfolgenden Generation ermöglichen wollte, kam er auf die Idee die „Grüne Wiese“, dem Zeitgeist entsprechend, in handlichen Getränke-Dosen zu vermarkten. Die ersten grünen Dosen verkaufte Mats Dieterschitz überigens persönlich aus einem Bauladen auf der Loveparade 1991 in Berlin. Auf jeden Fall entwicklete sich diese Idee mit der "Grünen Wiese" zu einer Erfolgsstory und die kleinen Grüne-Wiese-Dosen sind inzwischen Kultgetränk in den angesagtesten Clubs zwischen Schkeuditz, Tokio und San Francisco.
Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum entschied die Mitgliederversammlung den Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V. in den Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. umzubenennen. Von allen Seiten wurde betont, dass hinter der Umbenennung keine kommerzielle Absicht besteht sondern dass man mit dieser Umbenennung lediglich dem Vereinspräsidenten Mats Dieterschitz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement für den Verein danken wollte. Es seien keinerlei Werbe-Gelder geflossen. Mats Dieterschitz besteht vehement darauf, dass keinerlei Verbindungen zwischen seinem Unternehmen und dem Fußballverein seines Herzens bestehen. Die einzigen Zuwendungen, die je von seinem Unternehmen an den Verein flossen, waren sieben Paletten Grüne-Wiese-Dosen die er zur Aufstiegsfeier in die Bundesliga 2016 kostenfrei bereitstellte.
Übermäßiger Kommerz wird also nicht gerne gesehen in Markranstädt. Dass dem nicht widersprochen werden kann, wird auch daran deutlich, dass alle Spieler von Grüne-Wiese Markranstädt bis heute als Halb-Profis aktiv sind. Das heißt, sie gehen vormittags einem normalen Beruf nach und kommen erst nach Feierabend zum Training. Dies ist in der Bundesliga einmalig. Der Mittelfeldspieler Peter Forsberg arbeitet z.B. vormittags an der Köttbullar-Ausgabe eines schwedischen Möbelhauses in Leipzig. Beobachter berichteten, dass er die Fleischbälle im Schwedenrestaurant dabei mindestens so zielsicher verteilt, wie die Fußbälle nach Feierabend im Mittelfeld. Stürmer Flemming Poulsen sitzt täglich bis um 16:00 Uhr an der Kasse vom Dänischen Bettenlager in Markranstädt. Torwart Geter Pulacsi unterhält gemeinsam mit seinem Bruder einen kleinen Fischereibetrieb am Kulkwitzer See. Er kommt immer erst zum Training, nachdem er mit seinem Bruder die Reusen eingeholt hat. Er dürfte damit der einzige Bundesligatorwart sein, der vormittags hofft, dass ihm möglichst viel ins Netz geht und nachmittags genau das zu verhindern versucht. Spezialisiert hat er sich auf das Fischen der, im Kulkwitzer See sehr häufig vorkommenden Schillerlocke. Diesen feinen Speisfisch verarbeitet er mit seinem Bruder direkt weiter. Dass er sich dabei nicht ganz ungeschickt anstellt, belegt die Tatsache, dass seine geräucherte Schillerlocke aus dem Kulkwitzer See in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin mit dem Goldenen Angelhakten in Platin ausgezeichnet wurde.
Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt stellt seinen Spielern bis heute keine Dienstwagen zur Verfügung. So kommen die meisten Spieler mit dem Fahrrad zum Training. Zum einen soll damit dem Ziel näher gekommen werden, den VSV Grüne-Wiese Markranstädt als ersten klimaneutralen Bundesligaverein zu etablieren und zum anderen spart sich Cheftrainer Half Rasenschüttel dadurch das Warmmachen im Training. Herausragender Spieler von Markranstädt ist ein gewisser Werner Timo, ebenfalls ein gebürtiger Markranstädter. Er verfügt laut dem ehrenamtlichen Sportdirektor Rang Ralfnik über ein ganz besonderes Bewegungstalent. Dieses Bewegungstalent ermöglicht ihm zudem, eine ganz andere Sichtweise auf Dinge. Werner Timo ist außerdem der erste Nationalspieler den der VSV Grüne-Wiese Markranstädt hervorbrachte. Zu Ehren seines ersten Länderspiels erhielt er von Vereinspräsident Dieterschitz ein besonderes Geschenk überreicht: Eine in den Vereinsfarben lackierte KR 51. Dieser Werner Timo, ist also seitdem der einzige Spieler, der nicht mit dem Fahrrad zum Training kommt. Er ist zudem der einzige Spieler, der einen individuellen Werbevertrag abschließen durfte. Er wirbt seit einigen Monaten für einen Hersteller von Fahrradreifen. Werner Timo wurde daraufhin gefragt, ob es nicht Neid in der Mannschaft erzeugt, wenn er als einziger vom Verein ein Fahrzeug gestellt bekommt und als einziger einen gut dotierten Werbevertrag unterzeichnen darf. Darauf antwortete Werner Timo: „Quatsch! Ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Meine Mitspieler wissen, dass Grüne-Wiese Markranstädt mein Herzensverein ist, für den ich alles gebe. Nur dadurch sind meine außergewöhnlichen Leistungen möglich. Bereits mein Großvater hat für diesen Verein gespielt. Es war immer mein Kindheitstraum, einmal im Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt aufzulaufen. Meine Mitspieler wissen, dass mir das mehr bedeutet als Werbeverträge oder ein Dienstfahrzeug.“ Und wer will es ihm verdenken? Einem so authentischen, ehrlichen Sportsmann nimmt man das ab. Er ist in Markranstädt geradezu ein Volksheld, ein wahrer Lokalmatador. Eltern, die Kinder im heiratsfähigen Alter haben umwerben Werner Timo inzwischen vielfach öffentlich mit dem Lied: "Werner Timo, werd mein Schwiegersohn!"
Und er wirkt durch und durch bodenständig, der Werner Timo. Wenn er z.B. gefragt wird, was denn sein Erfolgsgeheimnis sei, antwortete er einmal unverblümt und frei Schnauze, dass es die Molkereiprodukte eines hessischen Anbieters seien, die ihn so stark machen. Und er erhielt für diese Aussage keinen einzigen Cent an Werbeeinahmen.
Der ehrenamtliche Sportdirektor Rang Ralfnick betont immer wieder, wie wichtig ihm die Verbundenheit zur Region und die kind- und jugendgerechte fußballerische Ausbildung bei Grüne-Wiese Markranstädt sind. Ralfnick ist im Hauptberuf Sport- und Englischlehrer an der örtlichen Fix und Foxi Oberschule und hat daher ohnehin einen soliden pädagogischen Background und einen guten Draht zur Jugend. Er ist für Grüne-Wiese unentgeltlich tätig und hielt unlängst folgendes Plädoyer: „Wir haben ausschließlich Spieler in unseren Reihen, die aus der Region kommen und sich somit zu einhundert Prozent mit unserem Verein identifizieren. Wir sind der Meinung, dass sich Spieler dort am besten entwickeln, wo sie her kommen und wo sie ihr familiäres und soziales Umfeld haben. Ein aggressives Abwerben von Jugendspielern, wie das an anderen Bundesligastandorten inzwischen üblich ist, wird es bei Grüne-Wiese Markranstädt nicht geben. Wir halten das für zutiefst unmoralisch!“ Gut, dass es noch solch ehrenwerte Leute im Haifischbecken Bundesliga gibt, die sich nicht für Geld vor jeden Karren spannen lassen.
Seit dem Mats Dieterschitz Vereinspräsident wurde, kann der Traditionsverein aus Sachsen auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Auf regionaler Ebene konnte man praktisch alle wichtigen Titel abräumen. So gewann man seit 1991 insgesamt sieben Mal die Saale-Unstrut-Weinköniginnen-Trophy, vier Mal den Meißner-Porzellan-Pokal und zwei Mal das Turnier um den Goldenen Schwibbogen im Erzgebirge. Zudem gewann man 1992 die Thomanerchor- Trophäe und 1994 die Plauer Spitze in einem dramatischen Finale gegen den ESV Lokomotive Zittau nach Elfmeterschießen. 1997 gelang schließlich das Kunststück, den Antalya Cup zu gewinnen obwohl dieser zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht ausgetragen wurde. Dies war somit auch der erste internationale Titel, den der Verein gewinnen konnte. Ferner qualifizierte sich der VSV Grüne-Wiese Markranstädt 2014 für das DFB-Hallenmasters in der Dortmunder Westfalenhalle, allerdings scheiterte die Teilnahme daran, dass dieses Turnier bereits damals seit über 10 Jahren nicht mehr ausgetragen wurde.
Dass sich solch ein Traditionsverein wie der VSV Grüne-Wiese Markranstädt natürlich auf eine große Fan-Basis stützen kann ist klar. Und für die Bundesliga ist es ein großes Geschenk, dass dieser Verein nun erstklassig spielt. Im Schnitt folgen dem Verein 12.000 Fans zu seinen Auswärtsspielen. Die Kurve vom VSV Grüne-Wiese Markranstädt gilt als eine der lautstärksten, unabhängigsten und kreativsten Kurven in Europa. Mats Dieterschitz und Rang Ralfnik haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, dass sie die traditionelle Fankultur erhalten und stärken wollen. So kämpfen sie seit Jahren gegen Kollektivstrafen, Repressionen und willkürliche Stadionverbote. Zudem wollen sie beim Thema Pyrotechnik zwischen DFL und aktiver Fanszene vermitteln.
Auf Sponsorengelder verzichtet man beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt. Der Verein könne sich auch so wunderbar selber tragen, da er durch das Modell mit den Halb-Profis umfangreiche Gehaltskosten spart, so Ralfnik. Der Verein geht dabei wie folgt vor: Er verdoppelt das Gehalt, welches die Spieler in ihrem herkömmlichen Beruf verdienen. Keinen Cent mehr erhält ein Spieler. Ein wichtiger Baustein im Charakter-Schulungsprogramm des VSV Grüne Wiese. Allein daran würde deutlich werden, dass es jedem seiner Spieler eine Herzensangelegenheit sei, für den VSV Grüne-Wiese Markranstädt zu spielen, schließlich könnten sie an anderen Standorten "das Hundertfache verdienen" betont Dieterschitz.
Werner Timo äußerte unlängst im Aktuellen Sportstudio: „Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt ist ein ganz spezieller Verein. Es ist uns eine Ehre, für diesen Verein spielen zu dürfen. Der Zusammenhalt und das Traditionsbewusstsein sind hier einfach sehr stark ausgeprägt. Natürlich könnten wir alle wo anders viel mehr Geld verdienen. Aber glauben Sie mir: Wenn wir nach den Spielen abends in der Vereinskneipe zusammen sitzen und die Frau von Mats Dieterschitz ihr berühmtes Leipziger Allerlei mit Flusskrebsen und Semmelklößchen auftischt und wir dazu ein kühles Ur-Krostitzer trinken, dann wird immer irgendwann die Vereinshymne angestimmt. Dieses Gefühl können sie mit Geld nicht aufwiegen.“
Es ist eben ein ganz besonderer Verein, gegen den unsere Eintracht heute antreten wird. Irgendwie zu wahr, um schön zu sein. Dies ändert natürlich nichts daran, dass wir auch gegen diesen außergewöhnlichen Verein gewinnen wollen. Wir haben schließlich eine Serie auswärts zu verteidigen. Und bei allem Respekt vor der Traditionspflege, der "sensationellen" Fankultur und diesem ungewöhnlichen Geschäftsmodell dort in Sachsen:
Thread kommt definitiv in die “Thread des Jahres“-Auswahl !!! Soviel qualitativ hochwertigen Text hat der Drecksplastikverein eigentlich gar nicht verdient.
Tolle Arbeit Brodowin. Leider gibt es keinen Schulterklopfsmilie oder Dankes-Kuss-Smilie.
Ich erwarte heute nix vom Spiel, weil wir Außenseiter sind. Aber ein Punkt wäre schon schön. Gerne auch dreckig 0:0. Man kann heute nicht mit einem schönen Spiel von uns rechnen.
Herzlich willkommen zum 6. Spieltag der Fußballbundesliga! Unsere Eintracht tritt heute in der altehrwürdigen Rolf-Kauka-Kampfbahn beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt an.
Nun kommt es heute erst zum dritten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Bundesliga. Es wäre also zu hoch gegriffen, wenn man vor dem heutigen Spiel bereits von einem Traditions-Duell sprechen würde. Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball. Dies wird schon alleine an der Tatsache deutlich, dass bei diesem Bundesligisten ausschließlich Spieler im Kader stehen, die gebürtig aus Markranstädt oder den unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinden stammen. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal ist Vereinspräsident Mats Dieterschitz, ein ebenfalls aus Markranstädt stammender Unternehmer, zu Recht stolz. Dieterschitz, dessen Familie seit Generationen in der Region Markranstädt lebt und tief verwurzelt ist, sagte unlängst in einem Interview: „Wir beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt sind stolz auf unsere lange, bewegte Vereinsgeschichte. Bei uns steht nicht der Kommerz im Vordergrund, wir stehen für sportliche Werte, für Tradition und für eine tiefe Verbundenheit zur Region.“
Und tatsächlich kann der Verein auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 1912 wurde der Volksportverein Markranstädt gegründet. 1922 gelang mit dem Sieg im Finale um den Kulkwitzer-See-Pokal der erste große Vereinserfolg. In den Folgejahren spielte der VSV Markranstädt eine solide Rolle im lokalen Fußball. Nach dem Krieg war zunächst unklar, wie es mit dem VSV weiter gehen würde. Ab 1949 trat der Verein dann unter dem etwas sperrigen Namen Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt an. Zu DDR-Zeiten spielte der Verein aber zumeist zweit- oder gar drittklassig. 1973 gelang dann aber doch der Aufstieg in die DDR-Oberliga, nachdem man sich in einem dramatischen Relegationsspiel gegen Dynamo-Aufbau Wolgast durchsetzte. Man stieg aber im Folgejahr sofort wieder sang und klanglos ab und erreichte nur einen einzigen Sieg (gegen BSG Fortschritt Gützkow) und zwei Unentschieden, während alle anderen Spiele verloren gingen. Dies brachte Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt den zweifelhaften Beinamen „Tasmania des Ostens“ ein. Nach der Wende konnte der Verein schließlich seinen alten Namen wieder annehmen und hieß seitdem wieder Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V.
1991 wurde schließlich der umtriebige Markranstädter Unternehmer Mats Dieterschitz zum Vereinspräsidenten gewählt. Dieser steckt seit dem viel Herzblut und Zeit in den Verein. Zu Reichtum ist der Unternehmer durch eine geschickte Vermarktungsidee gekommen. Nach den Wendejahren erinnerte er sich an den beliebtesten Lond-Drink des real existierenden Sozialismus, der „Grüne Wiese“. Da er die „Grüne Wiese“ in jungen Jahren sehr umfangreich konsumierte und diesen Genuss auch der nachfolgenden Generation ermöglichen wollte, kam er auf die Idee die „Grüne Wiese“, dem Zeitgeist entsprechend, in handlichen Getränke-Dosen zu vermarkten. Die ersten grünen Dosen verkaufte Mats Dieterschitz überigens persönlich aus einem Bauladen auf der Loveparade 1991 in Berlin. Auf jeden Fall entwicklete sich diese Idee mit der "Grünen Wiese" zu einer Erfolgsstory und die kleinen Grüne-Wiese-Dosen sind inzwischen Kultgetränk in den angesagtesten Clubs zwischen Schkeuditz, Tokio und San Francisco.
Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum entschied die Mitgliederversammlung den Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V. in den Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. umzubenennen. Von allen Seiten wurde betont, dass hinter der Umbenennung keine kommerzielle Absicht besteht sondern dass man mit dieser Umbenennung lediglich dem Vereinspräsidenten Mats Dieterschitz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement für den Verein danken wollte. Es seien keinerlei Werbe-Gelder geflossen. Mats Dieterschitz besteht vehement darauf, dass keinerlei Verbindungen zwischen seinem Unternehmen und dem Fußballverein seines Herzens bestehen. Die einzigen Zuwendungen, die je von seinem Unternehmen an den Verein flossen, waren sieben Paletten Grüne-Wiese-Dosen die er zur Aufstiegsfeier in die Bundesliga 2016 kostenfrei bereitstellte.
Übermäßiger Kommerz wird also nicht gerne gesehen in Markranstädt. Dass dem nicht widersprochen werden kann, wird auch daran deutlich, dass alle Spieler von Grüne-Wiese Markranstädt bis heute als Halb-Profis aktiv sind. Das heißt, sie gehen vormittags einem normalen Beruf nach und kommen erst nach Feierabend zum Training. Dies ist in der Bundesliga einmalig. Der Mittelfeldspieler Peter Forsberg arbeitet z.B. vormittags an der Köttbullar-Ausgabe eines schwedischen Möbelhauses in Leipzig. Beobachter berichteten, dass er die Fleischbälle im Schwedenrestaurant dabei mindestens so zielsicher verteilt, wie die Fußbälle nach Feierabend im Mittelfeld. Stürmer Flemming Poulsen sitzt täglich bis um 16:00 Uhr an der Kasse vom Dänischen Bettenlager in Markranstädt. Torwart Geter Pulacsi unterhält gemeinsam mit seinem Bruder einen kleinen Fischereibetrieb am Kulkwitzer See. Er kommt immer erst zum Training, nachdem er mit seinem Bruder die Reusen eingeholt hat. Er dürfte damit der einzige Bundesligatorwart sein, der vormittags hofft, dass ihm möglichst viel ins Netz geht und nachmittags genau das zu verhindern versucht. Spezialisiert hat er sich auf das Fischen der, im Kulkwitzer See sehr häufig vorkommenden Schillerlocke. Diesen feinen Speisfisch verarbeitet er mit seinem Bruder direkt weiter. Dass er sich dabei nicht ganz ungeschickt anstellt, belegt die Tatsache, dass seine geräucherte Schillerlocke aus dem Kulkwitzer See in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin mit dem Goldenen Angelhakten in Platin ausgezeichnet wurde.
Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt stellt seinen Spielern bis heute keine Dienstwagen zur Verfügung. So kommen die meisten Spieler mit dem Fahrrad zum Training. Zum einen soll damit dem Ziel näher gekommen werden, den VSV Grüne-Wiese Markranstädt als ersten klimaneutralen Bundesligaverein zu etablieren und zum anderen spart sich Cheftrainer Half Rasenschüttel dadurch das Warmmachen im Training. Herausragender Spieler von Markranstädt ist ein gewisser Werner Timo, ebenfalls ein gebürtiger Markranstädter. Er verfügt laut dem ehrenamtlichen Sportdirektor Rang Ralfnik über ein ganz besonderes Bewegungstalent. Dieses Bewegungstalent ermöglicht ihm zudem, eine ganz andere Sichtweise auf Dinge. Werner Timo ist außerdem der erste Nationalspieler den der VSV Grüne-Wiese Markranstädt hervorbrachte. Zu Ehren seines ersten Länderspiels erhielt er von Vereinspräsident Dieterschitz ein besonderes Geschenk überreicht: Eine in den Vereinsfarben lackierte KR 51. Dieser Werner Timo, ist also seitdem der einzige Spieler, der nicht mit dem Fahrrad zum Training kommt. Er ist zudem der einzige Spieler, der einen individuellen Werbevertrag abschließen durfte. Er wirbt seit einigen Monaten für einen Hersteller von Fahrradreifen. Werner Timo wurde daraufhin gefragt, ob es nicht Neid in der Mannschaft erzeugt, wenn er als einziger vom Verein ein Fahrzeug gestellt bekommt und als einziger einen gut dotierten Werbevertrag unterzeichnen darf. Darauf antwortete Werner Timo: „Quatsch! Ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Meine Mitspieler wissen, dass Grüne-Wiese Markranstädt mein Herzensverein ist, für den ich alles gebe. Nur dadurch sind meine außergewöhnlichen Leistungen möglich. Bereits mein Großvater hat für diesen Verein gespielt. Es war immer mein Kindheitstraum, einmal im Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt aufzulaufen. Meine Mitspieler wissen, dass mir das mehr bedeutet als Werbeverträge oder ein Dienstfahrzeug.“ Und wer will es ihm verdenken? Einem so authentischen, ehrlichen Sportsmann nimmt man das ab. Er ist in Markranstädt geradezu ein Volksheld, ein wahrer Lokalmatador. Eltern, die Kinder im heiratsfähigen Alter haben umwerben Werner Timo inzwischen vielfach öffentlich mit dem Lied: "Werner Timo, werd mein Schwiegersohn!"
Und er wirkt durch und durch bodenständig, der Werner Timo. Wenn er z.B. gefragt wird, was denn sein Erfolgsgeheimnis sei, antwortete er einmal unverblümt und frei Schnauze, dass es die Molkereiprodukte eines hessischen Anbieters seien, die ihn so stark machen. Und er erhielt für diese Aussage keinen einzigen Cent an Werbeeinahmen.
Der ehrenamtliche Sportdirektor Rang Ralfnick betont immer wieder, wie wichtig ihm die Verbundenheit zur Region und die kind- und jugendgerechte fußballerische Ausbildung bei Grüne-Wiese Markranstädt sind. Ralfnick ist im Hauptberuf Sport- und Englischlehrer an der örtlichen Fix und Foxi Oberschule und hat daher ohnehin einen soliden pädagogischen Background und einen guten Draht zur Jugend. Er ist für Grüne-Wiese unentgeltlich tätig und hielt unlängst folgendes Plädoyer: „Wir haben ausschließlich Spieler in unseren Reihen, die aus der Region kommen und sich somit zu einhundert Prozent mit unserem Verein identifizieren. Wir sind der Meinung, dass sich Spieler dort am besten entwickeln, wo sie her kommen und wo sie ihr familiäres und soziales Umfeld haben. Ein aggressives Abwerben von Jugendspielern, wie das an anderen Bundesligastandorten inzwischen üblich ist, wird es bei Grüne-Wiese Markranstädt nicht geben. Wir halten das für zutiefst unmoralisch!“ Gut, dass es noch solch ehrenwerte Leute im Haifischbecken Bundesliga gibt, die sich nicht für Geld vor jeden Karren spannen lassen.
Seit dem Mats Dieterschitz Vereinspräsident wurde, kann der Traditionsverein aus Sachsen auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Auf regionaler Ebene konnte man praktisch alle wichtigen Titel abräumen. So gewann man seit 1991 insgesamt sieben Mal die Saale-Unstrut-Weinköniginnen-Trophy, vier Mal den Meißner-Porzellan-Pokal und zwei Mal das Turnier um den Goldenen Schwibbogen im Erzgebirge. Zudem gewann man 1992 die Thomanerchor- Trophäe und 1994 die Plauer Spitze in einem dramatischen Finale gegen den ESV Lokomotive Zittau nach Elfmeterschießen. 1997 gelang schließlich das Kunststück, den Antalya Cup zu gewinnen obwohl dieser zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht ausgetragen wurde. Dies war somit auch der erste internationale Titel, den der Verein gewinnen konnte. Ferner qualifizierte sich der VSV Grüne-Wiese Markranstädt 2014 für das DFB-Hallenmasters in der Dortmunder Westfalenhalle, allerdings scheiterte die Teilnahme daran, dass dieses Turnier bereits damals seit über 10 Jahren nicht mehr ausgetragen wurde.
Dass sich solch ein Traditionsverein wie der VSV Grüne-Wiese Markranstädt natürlich auf eine große Fan-Basis stützen kann ist klar. Und für die Bundesliga ist es ein großes Geschenk, dass dieser Verein nun erstklassig spielt. Im Schnitt folgen dem Verein 12.000 Fans zu seinen Auswärtsspielen. Die Kurve vom VSV Grüne-Wiese Markranstädt gilt als eine der lautstärksten, unabhängigsten und kreativsten Kurven in Europa. Mats Dieterschitz und Rang Ralfnik haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, dass sie die traditionelle Fankultur erhalten und stärken wollen. So kämpfen sie seit Jahren gegen Kollektivstrafen, Repressionen und willkürliche Stadionverbote. Zudem wollen sie beim Thema Pyrotechnik zwischen DFL und aktiver Fanszene vermitteln.
Auf Sponsorengelder verzichtet man beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt. Der Verein könne sich auch so wunderbar selber tragen, da er durch das Modell mit den Halb-Profis umfangreiche Gehaltskosten spart, so Ralfnik. Der Verein geht dabei wie folgt vor: Er verdoppelt das Gehalt, welches die Spieler in ihrem herkömmlichen Beruf verdienen. Keinen Cent mehr erhält ein Spieler. Ein wichtiger Baustein im Charakter-Schulungsprogramm des VSV Grüne Wiese. Allein daran würde deutlich werden, dass es jedem seiner Spieler eine Herzensangelegenheit sei, für den VSV Grüne-Wiese Markranstädt zu spielen, schließlich könnten sie an anderen Standorten "das Hundertfache verdienen" betont Dieterschitz.
Werner Timo äußerte unlängst im Aktuellen Sportstudio: „Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt ist ein ganz spezieller Verein. Es ist uns eine Ehre, für diesen Verein spielen zu dürfen. Der Zusammenhalt und das Traditionsbewusstsein sind hier einfach sehr stark ausgeprägt. Natürlich könnten wir alle wo anders viel mehr Geld verdienen. Aber glauben Sie mir: Wenn wir nach den Spielen abends in der Vereinskneipe zusammen sitzen und die Frau von Mats Dieterschitz ihr berühmtes Leipziger Allerlei mit Flusskrebsen und Semmelklößchen auftischt und wir dazu ein kühles Ur-Krostitzer trinken, dann wird immer irgendwann die Vereinshymne angestimmt. Dieses Gefühl können sie mit Geld nicht aufwiegen.“
Es ist eben ein ganz besonderer Verein, gegen den unsere Eintracht heute antreten wird. Irgendwie zu wahr, um schön zu sein. Dies ändert natürlich nichts daran, dass wir auch gegen diesen außergewöhnlichen Verein gewinnen wollen. Wir haben schließlich eine Serie auswärts zu verteidigen. Und bei allem Respekt vor der Traditionspflege, der "sensationellen" Fankultur und diesem ungewöhnlichen Geschäftsmodell dort in Sachsen:
Siehste, das hab ich alles nicht gewusst Bisher hatte ich immer so einen unbegründeten Hass auf die wegen ihrer blöden Plörre Danke, Brodowin, dass Du mir geholfen hast, böse Vorurteile abzubauen
Lukas Hradecky (1) David Abraham (19) Jetro Willems (15) Timothy Chandler (22) Simon Falette (3) Gelson Fernandes (5) Daichi Kamada (40) Makoto Hasebe (20) Jonathan de Guzman (6) Marius Wolf (27) Sebastien Haller (9)
Jan Zimmermann (37) Marco Russ (23) Taleb Tawatha (33) Mijat Gacinovic (11) Kevin-Prince Boateng (17) Ante Rebic (4) Luka Jovic (8)
Weil mit Wolf und Kamada nichts kommen kann oder was? Ich feier Menschen wie dich so hart ...
Fast wie erwartet die Aufstellung. Einzigst einen Chandler hätte ich mal ne Pause gegönnt und dafür Wolf auf die rechte Außenbahn und vorne dann einen Jovic bzw. Rebic, aber gut, klasse Aufstellung. Es ist einfach Geil was wir dieses Saison für Alternativen haben und noch geiler so einen geilen Couch zu haben!!!
Nun kommt es heute erst zum dritten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Bundesliga. Es wäre also zu hoch gegriffen, wenn man vor dem heutigen Spiel bereits von einem Traditions-Duell sprechen würde. Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball. Dies wird schon alleine an der Tatsache deutlich, dass bei diesem Bundesligisten ausschließlich Spieler im Kader stehen, die gebürtig aus Markranstädt oder den unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinden stammen. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal ist Vereinspräsident Mats Dieterschitz, ein ebenfalls aus Markranstädt stammender Unternehmer, zu Recht stolz. Dieterschitz, dessen Familie seit Generationen in der Region Markranstädt lebt und tief verwurzelt ist, sagte unlängst in einem Interview: „Wir beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt sind stolz auf unsere lange, bewegte Vereinsgeschichte. Bei uns steht nicht der Kommerz im Vordergrund, wir stehen für sportliche Werte, für Tradition und für eine tiefe Verbundenheit zur Region.“
Und tatsächlich kann der Verein auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 1912 wurde der Volksportverein Markranstädt gegründet. 1922 gelang mit dem Sieg im Finale um den Kulkwitzer-See-Pokal der erste große Vereinserfolg. In den Folgejahren spielte der VSV Markranstädt eine solide Rolle im lokalen Fußball. Nach dem Krieg war zunächst unklar, wie es mit dem VSV weiter gehen würde. Ab 1949 trat der Verein dann unter dem etwas sperrigen Namen Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt an. Zu DDR-Zeiten spielte der Verein aber zumeist zweit- oder gar drittklassig. 1973 gelang dann aber doch der Aufstieg in die DDR-Oberliga, nachdem man sich in einem dramatischen Relegationsspiel gegen Dynamo-Aufbau Wolgast durchsetzte. Man stieg aber im Folgejahr sofort wieder sang und klanglos ab und erreichte nur einen einzigen Sieg (gegen BSG Fortschritt Gützkow) und zwei Unentschieden, während alle anderen Spiele verloren gingen. Dies brachte Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt den zweifelhaften Beinamen „Tasmania des Ostens“ ein. Nach der Wende konnte der Verein schließlich seinen alten Namen wieder annehmen und hieß seitdem wieder Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V.
1991 wurde schließlich der umtriebige Markranstädter Unternehmer Mats Dieterschitz zum Vereinspräsidenten gewählt. Dieser steckt seit dem viel Herzblut und Zeit in den Verein. Zu Reichtum ist der Unternehmer durch eine geschickte Vermarktungsidee gekommen. Nach den Wendejahren erinnerte er sich an den beliebtesten Lond-Drink des real existierenden Sozialismus, der „Grüne Wiese“. Da er die „Grüne Wiese“ in jungen Jahren sehr umfangreich konsumierte und diesen Genuss auch der nachfolgenden Generation ermöglichen wollte, kam er auf die Idee die „Grüne Wiese“, dem Zeitgeist entsprechend, in handlichen Getränke-Dosen zu vermarkten. Die ersten grünen Dosen verkaufte Mats Dieterschitz überigens persönlich aus einem Bauladen auf der Loveparade 1991 in Berlin. Auf jeden Fall entwicklete sich diese Idee mit der "Grünen Wiese" zu einer Erfolgsstory und die kleinen Grüne-Wiese-Dosen sind inzwischen Kultgetränk in den angesagtesten Clubs zwischen Schkeuditz, Tokio und San Francisco.
Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum entschied die Mitgliederversammlung den Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V. in den Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. umzubenennen. Von allen Seiten wurde betont, dass hinter der Umbenennung keine kommerzielle Absicht besteht sondern dass man mit dieser Umbenennung lediglich dem Vereinspräsidenten Mats Dieterschitz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement für den Verein danken wollte. Es seien keinerlei Werbe-Gelder geflossen. Mats Dieterschitz besteht vehement darauf, dass keinerlei Verbindungen zwischen seinem Unternehmen und dem Fußballverein seines Herzens bestehen. Die einzigen Zuwendungen, die je von seinem Unternehmen an den Verein flossen, waren sieben Paletten Grüne-Wiese-Dosen die er zur Aufstiegsfeier in die Bundesliga 2016 kostenfrei bereitstellte.
Übermäßiger Kommerz wird also nicht gerne gesehen in Markranstädt. Dass dem nicht widersprochen werden kann, wird auch daran deutlich, dass alle Spieler von Grüne-Wiese Markranstädt bis heute als Halb-Profis aktiv sind. Das heißt, sie gehen vormittags einem normalen Beruf nach und kommen erst nach Feierabend zum Training. Dies ist in der Bundesliga einmalig. Der Mittelfeldspieler Peter Forsberg arbeitet z.B. vormittags an der Köttbullar-Ausgabe eines schwedischen Möbelhauses in Leipzig. Beobachter berichteten, dass er die Fleischbälle im Schwedenrestaurant dabei mindestens so zielsicher verteilt, wie die Fußbälle nach Feierabend im Mittelfeld. Stürmer Flemming Poulsen sitzt täglich bis um 16:00 Uhr an der Kasse vom Dänischen Bettenlager in Markranstädt. Torwart Geter Pulacsi unterhält gemeinsam mit seinem Bruder einen kleinen Fischereibetrieb am Kulkwitzer See. Er kommt immer erst zum Training, nachdem er mit seinem Bruder die Reusen eingeholt hat. Er dürfte damit der einzige Bundesligatorwart sein, der vormittags hofft, dass ihm möglichst viel ins Netz geht und nachmittags genau das zu verhindern versucht. Spezialisiert hat er sich auf das Fischen der, im Kulkwitzer See sehr häufig vorkommenden Schillerlocke. Diesen feinen Speisfisch verarbeitet er mit seinem Bruder direkt weiter. Dass er sich dabei nicht ganz ungeschickt anstellt, belegt die Tatsache, dass seine geräucherte Schillerlocke aus dem Kulkwitzer See in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin mit dem Goldenen Angelhakten in Platin ausgezeichnet wurde.
Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt stellt seinen Spielern bis heute keine Dienstwagen zur Verfügung. So kommen die meisten Spieler mit dem Fahrrad zum Training. Zum einen soll damit dem Ziel näher gekommen werden, den VSV Grüne-Wiese Markranstädt als ersten klimaneutralen Bundesligaverein zu etablieren und zum anderen spart sich Cheftrainer Half Rasenschüttel dadurch das Warmmachen im Training. Herausragender Spieler von Markranstädt ist ein gewisser Werner Timo, ebenfalls ein gebürtiger Markranstädter. Er verfügt laut dem ehrenamtlichen Sportdirektor Rang Ralfnik über ein ganz besonderes Bewegungstalent. Dieses Bewegungstalent ermöglicht ihm zudem, eine ganz andere Sichtweise auf Dinge. Werner Timo ist außerdem der erste Nationalspieler den der VSV Grüne-Wiese Markranstädt hervorbrachte. Zu Ehren seines ersten Länderspiels erhielt er von Vereinspräsident Dieterschitz ein besonderes Geschenk überreicht: Eine in den Vereinsfarben lackierte KR 51. Dieser Werner Timo, ist also seitdem der einzige Spieler, der nicht mit dem Fahrrad zum Training kommt. Er ist zudem der einzige Spieler, der einen individuellen Werbevertrag abschließen durfte. Er wirbt seit einigen Monaten für einen Hersteller von Fahrradreifen. Werner Timo wurde daraufhin gefragt, ob es nicht Neid in der Mannschaft erzeugt, wenn er als einziger vom Verein ein Fahrzeug gestellt bekommt und als einziger einen gut dotierten Werbevertrag unterzeichnen darf. Darauf antwortete Werner Timo: „Quatsch! Ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Meine Mitspieler wissen, dass Grüne-Wiese Markranstädt mein Herzensverein ist, für den ich alles gebe. Nur dadurch sind meine außergewöhnlichen Leistungen möglich. Bereits mein Großvater hat für diesen Verein gespielt. Es war immer mein Kindheitstraum, einmal im Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt aufzulaufen. Meine Mitspieler wissen, dass mir das mehr bedeutet als Werbeverträge oder ein Dienstfahrzeug.“ Und wer will es ihm verdenken? Einem so authentischen, ehrlichen Sportsmann nimmt man das ab. Er ist in Markranstädt geradezu ein Volksheld, ein wahrer Lokalmatador. Eltern, die Kinder im heiratsfähigen Alter haben umwerben Werner Timo inzwischen vielfach öffentlich mit dem Lied: "Werner Timo, werd mein Schwiegersohn!"
Und er wirkt durch und durch bodenständig, der Werner Timo. Wenn er z.B. gefragt wird, was denn sein Erfolgsgeheimnis sei, antwortete er einmal unverblümt und frei Schnauze, dass es die Molkereiprodukte eines hessischen Anbieters seien, die ihn so stark machen. Und er erhielt für diese Aussage keinen einzigen Cent an Werbeeinahmen.
Der ehrenamtliche Sportdirektor Rang Ralfnick betont immer wieder, wie wichtig ihm die Verbundenheit zur Region und die kind- und jugendgerechte fußballerische Ausbildung bei Grüne-Wiese Markranstädt sind. Ralfnick ist im Hauptberuf Sport- und Englischlehrer an der örtlichen Fix und Foxi Oberschule und hat daher ohnehin einen soliden pädagogischen Background und einen guten Draht zur Jugend. Er ist für Grüne-Wiese unentgeltlich tätig und hielt unlängst folgendes Plädoyer: „Wir haben ausschließlich Spieler in unseren Reihen, die aus der Region kommen und sich somit zu einhundert Prozent mit unserem Verein identifizieren. Wir sind der Meinung, dass sich Spieler dort am besten entwickeln, wo sie her kommen und wo sie ihr familiäres und soziales Umfeld haben. Ein aggressives Abwerben von Jugendspielern, wie das an anderen Bundesligastandorten inzwischen üblich ist, wird es bei Grüne-Wiese Markranstädt nicht geben. Wir halten das für zutiefst unmoralisch!“
Gut, dass es noch solch ehrenwerte Leute im Haifischbecken Bundesliga gibt, die sich nicht für Geld vor jeden Karren spannen lassen.
Seit dem Mats Dieterschitz Vereinspräsident wurde, kann der Traditionsverein aus Sachsen auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Auf regionaler Ebene konnte man praktisch alle wichtigen Titel abräumen. So gewann man seit 1991 insgesamt sieben Mal die Saale-Unstrut-Weinköniginnen-Trophy, vier Mal den Meißner-Porzellan-Pokal und zwei Mal das Turnier um den Goldenen Schwibbogen im Erzgebirge. Zudem gewann man 1992 die Thomanerchor- Trophäe und 1994 die Plauer Spitze in einem dramatischen Finale gegen den ESV Lokomotive Zittau nach Elfmeterschießen. 1997 gelang schließlich das Kunststück, den Antalya Cup zu gewinnen obwohl dieser zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht ausgetragen wurde. Dies war somit auch der erste internationale Titel, den der Verein gewinnen konnte. Ferner qualifizierte sich der VSV Grüne-Wiese Markranstädt 2014 für das DFB-Hallenmasters in der Dortmunder Westfalenhalle, allerdings scheiterte die Teilnahme daran, dass dieses Turnier bereits damals seit über 10 Jahren nicht mehr ausgetragen wurde.
Dass sich solch ein Traditionsverein wie der VSV Grüne-Wiese Markranstädt natürlich auf eine große Fan-Basis stützen kann ist klar. Und für die Bundesliga ist es ein großes Geschenk, dass dieser Verein nun erstklassig spielt. Im Schnitt folgen dem Verein 12.000 Fans zu seinen Auswärtsspielen. Die Kurve vom VSV Grüne-Wiese Markranstädt gilt als eine der lautstärksten, unabhängigsten und kreativsten Kurven in Europa. Mats Dieterschitz und Rang Ralfnik haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, dass sie die traditionelle Fankultur erhalten und stärken wollen. So kämpfen sie seit Jahren gegen Kollektivstrafen, Repressionen und willkürliche Stadionverbote. Zudem wollen sie beim Thema Pyrotechnik zwischen DFL und aktiver Fanszene vermitteln.
Seit zwei Jahren leitet nun der Cheftrainer Half Rasenschüttel die sportlichen Geschicke des Vereins. Er ist Vollblut-Sachse und trug früher selbst das Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt. Er ist nicht nur ein außergewöhnlich guter Fußballlehrer sondern auch ein unglaublich attraktiver Mann. Somit geraten hin und wieder die Hormone bei Spielern und Gegenspielern ganz schön in Wallung. Es ist jedenfalls nicht ungewöhnlich, dass er auch von Gegenspielern immer wieder unmoralische Angebote für nach dem Schlusspfiff erhält.
Auf Sponsorengelder verzichtet man beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt. Der Verein könne sich auch so wunderbar selber tragen, da er durch das Modell mit den Halb-Profis umfangreiche Gehaltskosten spart, so Ralfnik. Der Verein geht dabei wie folgt vor: Er verdoppelt das Gehalt, welches die Spieler in ihrem herkömmlichen Beruf verdienen. Keinen Cent mehr erhält ein Spieler. Ein wichtiger Baustein im Charakter-Schulungsprogramm des VSV Grüne Wiese. Allein daran würde deutlich werden, dass es jedem seiner Spieler eine Herzensangelegenheit sei, für den VSV Grüne-Wiese Markranstädt zu spielen, schließlich könnten sie an anderen Standorten "das Hundertfache verdienen" betont Dieterschitz.
Werner Timo äußerte unlängst im Aktuellen Sportstudio: „Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt ist ein ganz spezieller Verein. Es ist uns eine Ehre, für diesen Verein spielen zu dürfen. Der Zusammenhalt und das Traditionsbewusstsein sind hier einfach sehr stark ausgeprägt. Natürlich könnten wir alle wo anders viel mehr Geld verdienen. Aber glauben Sie mir: Wenn wir nach den Spielen abends in der Vereinskneipe zusammen sitzen und die Frau von Mats Dieterschitz ihr berühmtes Leipziger Allerlei mit Flusskrebsen und Semmelklößchen auftischt und wir dazu ein kühles Ur-Krostitzer trinken, dann wird immer irgendwann die Vereinshymne angestimmt. Dieses Gefühl können sie mit Geld nicht aufwiegen.“
Es ist eben ein ganz besonderer Verein, gegen den unsere Eintracht heute antreten wird. Irgendwie zu wahr, um schön zu sein. Dies ändert natürlich nichts daran, dass wir auch gegen diesen außergewöhnlichen Verein gewinnen wollen. Wir haben schließlich eine Serie auswärts zu verteidigen. Und bei allem Respekt vor der Traditionspflege, der "sensationellen" Fankultur und diesem ungewöhnlichen Geschäftsmodell dort in Sachsen:
Eintracht Frankfurt wird siegen!
In diesem Sinne:
Auswärtssieg! Auswärtssieg! Auswärtssieg!
es ist alles gesagt, halt Stop großes Danke an den Frederöffner.
herr-lich!!
und wie ich ausgerechnet heute morgen auf diesen song komm, weiß ich auch nicht...
Bisher hatte ich immer so einen unbegründeten Hass auf die wegen ihrer blöden Plörre
Danke, Brodowin, dass Du mir geholfen hast, böse Vorurteile abzubauen
Nun kommt es heute erst zum dritten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Bundesliga. Es wäre also zu hoch gegriffen, wenn man vor dem heutigen Spiel bereits von einem Traditions-Duell sprechen würde. Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball. Dies wird schon alleine an der Tatsache deutlich, dass bei diesem Bundesligisten ausschließlich Spieler im Kader stehen, die gebürtig aus Markranstädt oder den unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinden stammen. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal ist Vereinspräsident Mats Dieterschitz, ein ebenfalls aus Markranstädt stammender Unternehmer, zu Recht stolz. Dieterschitz, dessen Familie seit Generationen in der Region Markranstädt lebt und tief verwurzelt ist, sagte unlängst in einem Interview: „Wir beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt sind stolz auf unsere lange, bewegte Vereinsgeschichte. Bei uns steht nicht der Kommerz im Vordergrund, wir stehen für sportliche Werte, für Tradition und für eine tiefe Verbundenheit zur Region.“
Und tatsächlich kann der Verein auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 1912 wurde der Volksportverein Markranstädt gegründet. 1922 gelang mit dem Sieg im Finale um den Kulkwitzer-See-Pokal der erste große Vereinserfolg. In den Folgejahren spielte der VSV Markranstädt eine solide Rolle im lokalen Fußball. Nach dem Krieg war zunächst unklar, wie es mit dem VSV weiter gehen würde. Ab 1949 trat der Verein dann unter dem etwas sperrigen Namen Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt an. Zu DDR-Zeiten spielte der Verein aber zumeist zweit- oder gar drittklassig. 1973 gelang dann aber doch der Aufstieg in die DDR-Oberliga, nachdem man sich in einem dramatischen Relegationsspiel gegen Dynamo-Aufbau Wolgast durchsetzte. Man stieg aber im Folgejahr sofort wieder sang und klanglos ab und erreichte nur einen einzigen Sieg (gegen BSG Fortschritt Gützkow) und zwei Unentschieden, während alle anderen Spiele verloren gingen. Dies brachte Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt den zweifelhaften Beinamen „Tasmania des Ostens“ ein. Nach der Wende konnte der Verein schließlich seinen alten Namen wieder annehmen und hieß seitdem wieder Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V.
1991 wurde schließlich der umtriebige Markranstädter Unternehmer Mats Dieterschitz zum Vereinspräsidenten gewählt. Dieser steckt seit dem viel Herzblut und Zeit in den Verein. Zu Reichtum ist der Unternehmer durch eine geschickte Vermarktungsidee gekommen. Nach den Wendejahren erinnerte er sich an den beliebtesten Lond-Drink des real existierenden Sozialismus, der „Grüne Wiese“. Da er die „Grüne Wiese“ in jungen Jahren sehr umfangreich konsumierte und diesen Genuss auch der nachfolgenden Generation ermöglichen wollte, kam er auf die Idee die „Grüne Wiese“, dem Zeitgeist entsprechend, in handlichen Getränke-Dosen zu vermarkten. Die ersten grünen Dosen verkaufte Mats Dieterschitz überigens persönlich aus einem Bauladen auf der Loveparade 1991 in Berlin. Auf jeden Fall entwicklete sich diese Idee mit der "Grünen Wiese" zu einer Erfolgsstory und die kleinen Grüne-Wiese-Dosen sind inzwischen Kultgetränk in den angesagtesten Clubs zwischen Schkeuditz, Tokio und San Francisco.
Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum entschied die Mitgliederversammlung den Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V. in den Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. umzubenennen. Von allen Seiten wurde betont, dass hinter der Umbenennung keine kommerzielle Absicht besteht sondern dass man mit dieser Umbenennung lediglich dem Vereinspräsidenten Mats Dieterschitz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement für den Verein danken wollte. Es seien keinerlei Werbe-Gelder geflossen. Mats Dieterschitz besteht vehement darauf, dass keinerlei Verbindungen zwischen seinem Unternehmen und dem Fußballverein seines Herzens bestehen. Die einzigen Zuwendungen, die je von seinem Unternehmen an den Verein flossen, waren sieben Paletten Grüne-Wiese-Dosen die er zur Aufstiegsfeier in die Bundesliga 2016 kostenfrei bereitstellte.
Übermäßiger Kommerz wird also nicht gerne gesehen in Markranstädt. Dass dem nicht widersprochen werden kann, wird auch daran deutlich, dass alle Spieler von Grüne-Wiese Markranstädt bis heute als Halb-Profis aktiv sind. Das heißt, sie gehen vormittags einem normalen Beruf nach und kommen erst nach Feierabend zum Training. Dies ist in der Bundesliga einmalig. Der Mittelfeldspieler Peter Forsberg arbeitet z.B. vormittags an der Köttbullar-Ausgabe eines schwedischen Möbelhauses in Leipzig. Beobachter berichteten, dass er die Fleischbälle im Schwedenrestaurant dabei mindestens so zielsicher verteilt, wie die Fußbälle nach Feierabend im Mittelfeld. Stürmer Flemming Poulsen sitzt täglich bis um 16:00 Uhr an der Kasse vom Dänischen Bettenlager in Markranstädt. Torwart Geter Pulacsi unterhält gemeinsam mit seinem Bruder einen kleinen Fischereibetrieb am Kulkwitzer See. Er kommt immer erst zum Training, nachdem er mit seinem Bruder die Reusen eingeholt hat. Er dürfte damit der einzige Bundesligatorwart sein, der vormittags hofft, dass ihm möglichst viel ins Netz geht und nachmittags genau das zu verhindern versucht. Spezialisiert hat er sich auf das Fischen der, im Kulkwitzer See sehr häufig vorkommenden Schillerlocke. Diesen feinen Speisfisch verarbeitet er mit seinem Bruder direkt weiter. Dass er sich dabei nicht ganz ungeschickt anstellt, belegt die Tatsache, dass seine geräucherte Schillerlocke aus dem Kulkwitzer See in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin mit dem Goldenen Angelhakten in Platin ausgezeichnet wurde.
Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt stellt seinen Spielern bis heute keine Dienstwagen zur Verfügung. So kommen die meisten Spieler mit dem Fahrrad zum Training. Zum einen soll damit dem Ziel näher gekommen werden, den VSV Grüne-Wiese Markranstädt als ersten klimaneutralen Bundesligaverein zu etablieren und zum anderen spart sich Cheftrainer Half Rasenschüttel dadurch das Warmmachen im Training. Herausragender Spieler von Markranstädt ist ein gewisser Werner Timo, ebenfalls ein gebürtiger Markranstädter. Er verfügt laut dem ehrenamtlichen Sportdirektor Rang Ralfnik über ein ganz besonderes Bewegungstalent. Dieses Bewegungstalent ermöglicht ihm zudem, eine ganz andere Sichtweise auf Dinge. Werner Timo ist außerdem der erste Nationalspieler den der VSV Grüne-Wiese Markranstädt hervorbrachte. Zu Ehren seines ersten Länderspiels erhielt er von Vereinspräsident Dieterschitz ein besonderes Geschenk überreicht: Eine in den Vereinsfarben lackierte KR 51. Dieser Werner Timo, ist also seitdem der einzige Spieler, der nicht mit dem Fahrrad zum Training kommt. Er ist zudem der einzige Spieler, der einen individuellen Werbevertrag abschließen durfte. Er wirbt seit einigen Monaten für einen Hersteller von Fahrradreifen. Werner Timo wurde daraufhin gefragt, ob es nicht Neid in der Mannschaft erzeugt, wenn er als einziger vom Verein ein Fahrzeug gestellt bekommt und als einziger einen gut dotierten Werbevertrag unterzeichnen darf. Darauf antwortete Werner Timo: „Quatsch! Ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Meine Mitspieler wissen, dass Grüne-Wiese Markranstädt mein Herzensverein ist, für den ich alles gebe. Nur dadurch sind meine außergewöhnlichen Leistungen möglich. Bereits mein Großvater hat für diesen Verein gespielt. Es war immer mein Kindheitstraum, einmal im Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt aufzulaufen. Meine Mitspieler wissen, dass mir das mehr bedeutet als Werbeverträge oder ein Dienstfahrzeug.“ Und wer will es ihm verdenken? Einem so authentischen, ehrlichen Sportsmann nimmt man das ab. Er ist in Markranstädt geradezu ein Volksheld, ein wahrer Lokalmatador. Eltern, die Kinder im heiratsfähigen Alter haben umwerben Werner Timo inzwischen vielfach öffentlich mit dem Lied: "Werner Timo, werd mein Schwiegersohn!"
Und er wirkt durch und durch bodenständig, der Werner Timo. Wenn er z.B. gefragt wird, was denn sein Erfolgsgeheimnis sei, antwortete er einmal unverblümt und frei Schnauze, dass es die Molkereiprodukte eines hessischen Anbieters seien, die ihn so stark machen. Und er erhielt für diese Aussage keinen einzigen Cent an Werbeeinahmen.
Der ehrenamtliche Sportdirektor Rang Ralfnick betont immer wieder, wie wichtig ihm die Verbundenheit zur Region und die kind- und jugendgerechte fußballerische Ausbildung bei Grüne-Wiese Markranstädt sind. Ralfnick ist im Hauptberuf Sport- und Englischlehrer an der örtlichen Fix und Foxi Oberschule und hat daher ohnehin einen soliden pädagogischen Background und einen guten Draht zur Jugend. Er ist für Grüne-Wiese unentgeltlich tätig und hielt unlängst folgendes Plädoyer: „Wir haben ausschließlich Spieler in unseren Reihen, die aus der Region kommen und sich somit zu einhundert Prozent mit unserem Verein identifizieren. Wir sind der Meinung, dass sich Spieler dort am besten entwickeln, wo sie her kommen und wo sie ihr familiäres und soziales Umfeld haben. Ein aggressives Abwerben von Jugendspielern, wie das an anderen Bundesligastandorten inzwischen üblich ist, wird es bei Grüne-Wiese Markranstädt nicht geben. Wir halten das für zutiefst unmoralisch!“
Gut, dass es noch solch ehrenwerte Leute im Haifischbecken Bundesliga gibt, die sich nicht für Geld vor jeden Karren spannen lassen.
Seit dem Mats Dieterschitz Vereinspräsident wurde, kann der Traditionsverein aus Sachsen auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Auf regionaler Ebene konnte man praktisch alle wichtigen Titel abräumen. So gewann man seit 1991 insgesamt sieben Mal die Saale-Unstrut-Weinköniginnen-Trophy, vier Mal den Meißner-Porzellan-Pokal und zwei Mal das Turnier um den Goldenen Schwibbogen im Erzgebirge. Zudem gewann man 1992 die Thomanerchor- Trophäe und 1994 die Plauer Spitze in einem dramatischen Finale gegen den ESV Lokomotive Zittau nach Elfmeterschießen. 1997 gelang schließlich das Kunststück, den Antalya Cup zu gewinnen obwohl dieser zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht ausgetragen wurde. Dies war somit auch der erste internationale Titel, den der Verein gewinnen konnte. Ferner qualifizierte sich der VSV Grüne-Wiese Markranstädt 2014 für das DFB-Hallenmasters in der Dortmunder Westfalenhalle, allerdings scheiterte die Teilnahme daran, dass dieses Turnier bereits damals seit über 10 Jahren nicht mehr ausgetragen wurde.
Dass sich solch ein Traditionsverein wie der VSV Grüne-Wiese Markranstädt natürlich auf eine große Fan-Basis stützen kann ist klar. Und für die Bundesliga ist es ein großes Geschenk, dass dieser Verein nun erstklassig spielt. Im Schnitt folgen dem Verein 12.000 Fans zu seinen Auswärtsspielen. Die Kurve vom VSV Grüne-Wiese Markranstädt gilt als eine der lautstärksten, unabhängigsten und kreativsten Kurven in Europa. Mats Dieterschitz und Rang Ralfnik haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, dass sie die traditionelle Fankultur erhalten und stärken wollen. So kämpfen sie seit Jahren gegen Kollektivstrafen, Repressionen und willkürliche Stadionverbote. Zudem wollen sie beim Thema Pyrotechnik zwischen DFL und aktiver Fanszene vermitteln.
Seit zwei Jahren leitet nun der Cheftrainer Half Rasenschüttel die sportlichen Geschicke des Vereins. Er ist Vollblut-Sachse und trug früher selbst das Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt. Er ist nicht nur ein außergewöhnlich guter Fußballlehrer sondern auch ein unglaublich attraktiver Mann. Somit geraten hin und wieder die Hormone bei Spielern und Gegenspielern ganz schön in Wallung. Es ist jedenfalls nicht ungewöhnlich, dass er auch von Gegenspielern immer wieder unmoralische Angebote für nach dem Schlusspfiff erhält.
Auf Sponsorengelder verzichtet man beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt. Der Verein könne sich auch so wunderbar selber tragen, da er durch das Modell mit den Halb-Profis umfangreiche Gehaltskosten spart, so Ralfnik. Der Verein geht dabei wie folgt vor: Er verdoppelt das Gehalt, welches die Spieler in ihrem herkömmlichen Beruf verdienen. Keinen Cent mehr erhält ein Spieler. Ein wichtiger Baustein im Charakter-Schulungsprogramm des VSV Grüne Wiese. Allein daran würde deutlich werden, dass es jedem seiner Spieler eine Herzensangelegenheit sei, für den VSV Grüne-Wiese Markranstädt zu spielen, schließlich könnten sie an anderen Standorten "das Hundertfache verdienen" betont Dieterschitz.
Werner Timo äußerte unlängst im Aktuellen Sportstudio: „Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt ist ein ganz spezieller Verein. Es ist uns eine Ehre, für diesen Verein spielen zu dürfen. Der Zusammenhalt und das Traditionsbewusstsein sind hier einfach sehr stark ausgeprägt. Natürlich könnten wir alle wo anders viel mehr Geld verdienen. Aber glauben Sie mir: Wenn wir nach den Spielen abends in der Vereinskneipe zusammen sitzen und die Frau von Mats Dieterschitz ihr berühmtes Leipziger Allerlei mit Flusskrebsen und Semmelklößchen auftischt und wir dazu ein kühles Ur-Krostitzer trinken, dann wird immer irgendwann die Vereinshymne angestimmt. Dieses Gefühl können sie mit Geld nicht aufwiegen.“
Es ist eben ein ganz besonderer Verein, gegen den unsere Eintracht heute antreten wird. Irgendwie zu wahr, um schön zu sein. Dies ändert natürlich nichts daran, dass wir auch gegen diesen außergewöhnlichen Verein gewinnen wollen. Wir haben schließlich eine Serie auswärts zu verteidigen. Und bei allem Respekt vor der Traditionspflege, der "sensationellen" Fankultur und diesem ungewöhnlichen Geschäftsmodell dort in Sachsen:
Eintracht Frankfurt wird siegen!
In diesem Sinne:
Auswärtssieg! Auswärtssieg! Auswärtssieg!
es ist alles gesagt, halt Stop großes Danke an den Frederöffner.
Auswärtssieg! Gegen RB!
Nun kommt es heute erst zum dritten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Bundesliga. Es wäre also zu hoch gegriffen, wenn man vor dem heutigen Spiel bereits von einem Traditions-Duell sprechen würde. Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball. Dies wird schon alleine an der Tatsache deutlich, dass bei diesem Bundesligisten ausschließlich Spieler im Kader stehen, die gebürtig aus Markranstädt oder den unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinden stammen. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal ist Vereinspräsident Mats Dieterschitz, ein ebenfalls aus Markranstädt stammender Unternehmer, zu Recht stolz. Dieterschitz, dessen Familie seit Generationen in der Region Markranstädt lebt und tief verwurzelt ist, sagte unlängst in einem Interview: „Wir beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt sind stolz auf unsere lange, bewegte Vereinsgeschichte. Bei uns steht nicht der Kommerz im Vordergrund, wir stehen für sportliche Werte, für Tradition und für eine tiefe Verbundenheit zur Region.“
Und tatsächlich kann der Verein auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 1912 wurde der Volksportverein Markranstädt gegründet. 1922 gelang mit dem Sieg im Finale um den Kulkwitzer-See-Pokal der erste große Vereinserfolg. In den Folgejahren spielte der VSV Markranstädt eine solide Rolle im lokalen Fußball. Nach dem Krieg war zunächst unklar, wie es mit dem VSV weiter gehen würde. Ab 1949 trat der Verein dann unter dem etwas sperrigen Namen Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt an. Zu DDR-Zeiten spielte der Verein aber zumeist zweit- oder gar drittklassig. 1973 gelang dann aber doch der Aufstieg in die DDR-Oberliga, nachdem man sich in einem dramatischen Relegationsspiel gegen Dynamo-Aufbau Wolgast durchsetzte. Man stieg aber im Folgejahr sofort wieder sang und klanglos ab und erreichte nur einen einzigen Sieg (gegen BSG Fortschritt Gützkow) und zwei Unentschieden, während alle anderen Spiele verloren gingen. Dies brachte Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt den zweifelhaften Beinamen „Tasmania des Ostens“ ein. Nach der Wende konnte der Verein schließlich seinen alten Namen wieder annehmen und hieß seitdem wieder Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V.
1991 wurde schließlich der umtriebige Markranstädter Unternehmer Mats Dieterschitz zum Vereinspräsidenten gewählt. Dieser steckt seit dem viel Herzblut und Zeit in den Verein. Zu Reichtum ist der Unternehmer durch eine geschickte Vermarktungsidee gekommen. Nach den Wendejahren erinnerte er sich an den beliebtesten Lond-Drink des real existierenden Sozialismus, der „Grüne Wiese“. Da er die „Grüne Wiese“ in jungen Jahren sehr umfangreich konsumierte und diesen Genuss auch der nachfolgenden Generation ermöglichen wollte, kam er auf die Idee die „Grüne Wiese“, dem Zeitgeist entsprechend, in handlichen Getränke-Dosen zu vermarkten. Die ersten grünen Dosen verkaufte Mats Dieterschitz überigens persönlich aus einem Bauladen auf der Loveparade 1991 in Berlin. Auf jeden Fall entwicklete sich diese Idee mit der "Grünen Wiese" zu einer Erfolgsstory und die kleinen Grüne-Wiese-Dosen sind inzwischen Kultgetränk in den angesagtesten Clubs zwischen Schkeuditz, Tokio und San Francisco.
Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum entschied die Mitgliederversammlung den Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V. in den Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. umzubenennen. Von allen Seiten wurde betont, dass hinter der Umbenennung keine kommerzielle Absicht besteht sondern dass man mit dieser Umbenennung lediglich dem Vereinspräsidenten Mats Dieterschitz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement für den Verein danken wollte. Es seien keinerlei Werbe-Gelder geflossen. Mats Dieterschitz besteht vehement darauf, dass keinerlei Verbindungen zwischen seinem Unternehmen und dem Fußballverein seines Herzens bestehen. Die einzigen Zuwendungen, die je von seinem Unternehmen an den Verein flossen, waren sieben Paletten Grüne-Wiese-Dosen die er zur Aufstiegsfeier in die Bundesliga 2016 kostenfrei bereitstellte.
Übermäßiger Kommerz wird also nicht gerne gesehen in Markranstädt. Dass dem nicht widersprochen werden kann, wird auch daran deutlich, dass alle Spieler von Grüne-Wiese Markranstädt bis heute als Halb-Profis aktiv sind. Das heißt, sie gehen vormittags einem normalen Beruf nach und kommen erst nach Feierabend zum Training. Dies ist in der Bundesliga einmalig. Der Mittelfeldspieler Peter Forsberg arbeitet z.B. vormittags an der Köttbullar-Ausgabe eines schwedischen Möbelhauses in Leipzig. Beobachter berichteten, dass er die Fleischbälle im Schwedenrestaurant dabei mindestens so zielsicher verteilt, wie die Fußbälle nach Feierabend im Mittelfeld. Stürmer Flemming Poulsen sitzt täglich bis um 16:00 Uhr an der Kasse vom Dänischen Bettenlager in Markranstädt. Torwart Geter Pulacsi unterhält gemeinsam mit seinem Bruder einen kleinen Fischereibetrieb am Kulkwitzer See. Er kommt immer erst zum Training, nachdem er mit seinem Bruder die Reusen eingeholt hat. Er dürfte damit der einzige Bundesligatorwart sein, der vormittags hofft, dass ihm möglichst viel ins Netz geht und nachmittags genau das zu verhindern versucht. Spezialisiert hat er sich auf das Fischen der, im Kulkwitzer See sehr häufig vorkommenden Schillerlocke. Diesen feinen Speisfisch verarbeitet er mit seinem Bruder direkt weiter. Dass er sich dabei nicht ganz ungeschickt anstellt, belegt die Tatsache, dass seine geräucherte Schillerlocke aus dem Kulkwitzer See in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin mit dem Goldenen Angelhakten in Platin ausgezeichnet wurde.
Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt stellt seinen Spielern bis heute keine Dienstwagen zur Verfügung. So kommen die meisten Spieler mit dem Fahrrad zum Training. Zum einen soll damit dem Ziel näher gekommen werden, den VSV Grüne-Wiese Markranstädt als ersten klimaneutralen Bundesligaverein zu etablieren und zum anderen spart sich Cheftrainer Half Rasenschüttel dadurch das Warmmachen im Training. Herausragender Spieler von Markranstädt ist ein gewisser Werner Timo, ebenfalls ein gebürtiger Markranstädter. Er verfügt laut dem ehrenamtlichen Sportdirektor Rang Ralfnik über ein ganz besonderes Bewegungstalent. Dieses Bewegungstalent ermöglicht ihm zudem, eine ganz andere Sichtweise auf Dinge. Werner Timo ist außerdem der erste Nationalspieler den der VSV Grüne-Wiese Markranstädt hervorbrachte. Zu Ehren seines ersten Länderspiels erhielt er von Vereinspräsident Dieterschitz ein besonderes Geschenk überreicht: Eine in den Vereinsfarben lackierte KR 51. Dieser Werner Timo, ist also seitdem der einzige Spieler, der nicht mit dem Fahrrad zum Training kommt. Er ist zudem der einzige Spieler, der einen individuellen Werbevertrag abschließen durfte. Er wirbt seit einigen Monaten für einen Hersteller von Fahrradreifen. Werner Timo wurde daraufhin gefragt, ob es nicht Neid in der Mannschaft erzeugt, wenn er als einziger vom Verein ein Fahrzeug gestellt bekommt und als einziger einen gut dotierten Werbevertrag unterzeichnen darf. Darauf antwortete Werner Timo: „Quatsch! Ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Meine Mitspieler wissen, dass Grüne-Wiese Markranstädt mein Herzensverein ist, für den ich alles gebe. Nur dadurch sind meine außergewöhnlichen Leistungen möglich. Bereits mein Großvater hat für diesen Verein gespielt. Es war immer mein Kindheitstraum, einmal im Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt aufzulaufen. Meine Mitspieler wissen, dass mir das mehr bedeutet als Werbeverträge oder ein Dienstfahrzeug.“ Und wer will es ihm verdenken? Einem so authentischen, ehrlichen Sportsmann nimmt man das ab. Er ist in Markranstädt geradezu ein Volksheld, ein wahrer Lokalmatador. Eltern, die Kinder im heiratsfähigen Alter haben umwerben Werner Timo inzwischen vielfach öffentlich mit dem Lied: "Werner Timo, werd mein Schwiegersohn!"
Und er wirkt durch und durch bodenständig, der Werner Timo. Wenn er z.B. gefragt wird, was denn sein Erfolgsgeheimnis sei, antwortete er einmal unverblümt und frei Schnauze, dass es die Molkereiprodukte eines hessischen Anbieters seien, die ihn so stark machen. Und er erhielt für diese Aussage keinen einzigen Cent an Werbeeinahmen.
Der ehrenamtliche Sportdirektor Rang Ralfnick betont immer wieder, wie wichtig ihm die Verbundenheit zur Region und die kind- und jugendgerechte fußballerische Ausbildung bei Grüne-Wiese Markranstädt sind. Ralfnick ist im Hauptberuf Sport- und Englischlehrer an der örtlichen Fix und Foxi Oberschule und hat daher ohnehin einen soliden pädagogischen Background und einen guten Draht zur Jugend. Er ist für Grüne-Wiese unentgeltlich tätig und hielt unlängst folgendes Plädoyer: „Wir haben ausschließlich Spieler in unseren Reihen, die aus der Region kommen und sich somit zu einhundert Prozent mit unserem Verein identifizieren. Wir sind der Meinung, dass sich Spieler dort am besten entwickeln, wo sie her kommen und wo sie ihr familiäres und soziales Umfeld haben. Ein aggressives Abwerben von Jugendspielern, wie das an anderen Bundesligastandorten inzwischen üblich ist, wird es bei Grüne-Wiese Markranstädt nicht geben. Wir halten das für zutiefst unmoralisch!“
Gut, dass es noch solch ehrenwerte Leute im Haifischbecken Bundesliga gibt, die sich nicht für Geld vor jeden Karren spannen lassen.
Seit dem Mats Dieterschitz Vereinspräsident wurde, kann der Traditionsverein aus Sachsen auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Auf regionaler Ebene konnte man praktisch alle wichtigen Titel abräumen. So gewann man seit 1991 insgesamt sieben Mal die Saale-Unstrut-Weinköniginnen-Trophy, vier Mal den Meißner-Porzellan-Pokal und zwei Mal das Turnier um den Goldenen Schwibbogen im Erzgebirge. Zudem gewann man 1992 die Thomanerchor- Trophäe und 1994 die Plauer Spitze in einem dramatischen Finale gegen den ESV Lokomotive Zittau nach Elfmeterschießen. 1997 gelang schließlich das Kunststück, den Antalya Cup zu gewinnen obwohl dieser zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht ausgetragen wurde. Dies war somit auch der erste internationale Titel, den der Verein gewinnen konnte. Ferner qualifizierte sich der VSV Grüne-Wiese Markranstädt 2014 für das DFB-Hallenmasters in der Dortmunder Westfalenhalle, allerdings scheiterte die Teilnahme daran, dass dieses Turnier bereits damals seit über 10 Jahren nicht mehr ausgetragen wurde.
Dass sich solch ein Traditionsverein wie der VSV Grüne-Wiese Markranstädt natürlich auf eine große Fan-Basis stützen kann ist klar. Und für die Bundesliga ist es ein großes Geschenk, dass dieser Verein nun erstklassig spielt. Im Schnitt folgen dem Verein 12.000 Fans zu seinen Auswärtsspielen. Die Kurve vom VSV Grüne-Wiese Markranstädt gilt als eine der lautstärksten, unabhängigsten und kreativsten Kurven in Europa. Mats Dieterschitz und Rang Ralfnik haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, dass sie die traditionelle Fankultur erhalten und stärken wollen. So kämpfen sie seit Jahren gegen Kollektivstrafen, Repressionen und willkürliche Stadionverbote. Zudem wollen sie beim Thema Pyrotechnik zwischen DFL und aktiver Fanszene vermitteln.
Seit zwei Jahren leitet nun der Cheftrainer Half Rasenschüttel die sportlichen Geschicke des Vereins. Er ist Vollblut-Sachse und trug früher selbst das Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt. Er ist nicht nur ein außergewöhnlich guter Fußballlehrer sondern auch ein unglaublich attraktiver Mann. Somit geraten hin und wieder die Hormone bei Spielern und Gegenspielern ganz schön in Wallung. Es ist jedenfalls nicht ungewöhnlich, dass er auch von Gegenspielern immer wieder unmoralische Angebote für nach dem Schlusspfiff erhält.
Auf Sponsorengelder verzichtet man beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt. Der Verein könne sich auch so wunderbar selber tragen, da er durch das Modell mit den Halb-Profis umfangreiche Gehaltskosten spart, so Ralfnik. Der Verein geht dabei wie folgt vor: Er verdoppelt das Gehalt, welches die Spieler in ihrem herkömmlichen Beruf verdienen. Keinen Cent mehr erhält ein Spieler. Ein wichtiger Baustein im Charakter-Schulungsprogramm des VSV Grüne Wiese. Allein daran würde deutlich werden, dass es jedem seiner Spieler eine Herzensangelegenheit sei, für den VSV Grüne-Wiese Markranstädt zu spielen, schließlich könnten sie an anderen Standorten "das Hundertfache verdienen" betont Dieterschitz.
Werner Timo äußerte unlängst im Aktuellen Sportstudio: „Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt ist ein ganz spezieller Verein. Es ist uns eine Ehre, für diesen Verein spielen zu dürfen. Der Zusammenhalt und das Traditionsbewusstsein sind hier einfach sehr stark ausgeprägt. Natürlich könnten wir alle wo anders viel mehr Geld verdienen. Aber glauben Sie mir: Wenn wir nach den Spielen abends in der Vereinskneipe zusammen sitzen und die Frau von Mats Dieterschitz ihr berühmtes Leipziger Allerlei mit Flusskrebsen und Semmelklößchen auftischt und wir dazu ein kühles Ur-Krostitzer trinken, dann wird immer irgendwann die Vereinshymne angestimmt. Dieses Gefühl können sie mit Geld nicht aufwiegen.“
Es ist eben ein ganz besonderer Verein, gegen den unsere Eintracht heute antreten wird. Irgendwie zu wahr, um schön zu sein. Dies ändert natürlich nichts daran, dass wir auch gegen diesen außergewöhnlichen Verein gewinnen wollen. Wir haben schließlich eine Serie auswärts zu verteidigen. Und bei allem Respekt vor der Traditionspflege, der "sensationellen" Fankultur und diesem ungewöhnlichen Geschäftsmodell dort in Sachsen:
Eintracht Frankfurt wird siegen!
In diesem Sinne:
Auswärtssieg! Auswärtssieg! Auswärtssieg!
herr-lich!!
Nun kommt es heute erst zum dritten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Bundesliga. Es wäre also zu hoch gegriffen, wenn man vor dem heutigen Spiel bereits von einem Traditions-Duell sprechen würde. Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball. Dies wird schon alleine an der Tatsache deutlich, dass bei diesem Bundesligisten ausschließlich Spieler im Kader stehen, die gebürtig aus Markranstädt oder den unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinden stammen. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal ist Vereinspräsident Mats Dieterschitz, ein ebenfalls aus Markranstädt stammender Unternehmer, zu Recht stolz. Dieterschitz, dessen Familie seit Generationen in der Region Markranstädt lebt und tief verwurzelt ist, sagte unlängst in einem Interview: „Wir beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt sind stolz auf unsere lange, bewegte Vereinsgeschichte. Bei uns steht nicht der Kommerz im Vordergrund, wir stehen für sportliche Werte, für Tradition und für eine tiefe Verbundenheit zur Region.“
Und tatsächlich kann der Verein auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 1912 wurde der Volksportverein Markranstädt gegründet. 1922 gelang mit dem Sieg im Finale um den Kulkwitzer-See-Pokal der erste große Vereinserfolg. In den Folgejahren spielte der VSV Markranstädt eine solide Rolle im lokalen Fußball. Nach dem Krieg war zunächst unklar, wie es mit dem VSV weiter gehen würde. Ab 1949 trat der Verein dann unter dem etwas sperrigen Namen Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt an. Zu DDR-Zeiten spielte der Verein aber zumeist zweit- oder gar drittklassig. 1973 gelang dann aber doch der Aufstieg in die DDR-Oberliga, nachdem man sich in einem dramatischen Relegationsspiel gegen Dynamo-Aufbau Wolgast durchsetzte. Man stieg aber im Folgejahr sofort wieder sang und klanglos ab und erreichte nur einen einzigen Sieg (gegen BSG Fortschritt Gützkow) und zwei Unentschieden, während alle anderen Spiele verloren gingen. Dies brachte Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt den zweifelhaften Beinamen „Tasmania des Ostens“ ein. Nach der Wende konnte der Verein schließlich seinen alten Namen wieder annehmen und hieß seitdem wieder Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V.
1991 wurde schließlich der umtriebige Markranstädter Unternehmer Mats Dieterschitz zum Vereinspräsidenten gewählt. Dieser steckt seit dem viel Herzblut und Zeit in den Verein. Zu Reichtum ist der Unternehmer durch eine geschickte Vermarktungsidee gekommen. Nach den Wendejahren erinnerte er sich an den beliebtesten Lond-Drink des real existierenden Sozialismus, der „Grüne Wiese“. Da er die „Grüne Wiese“ in jungen Jahren sehr umfangreich konsumierte und diesen Genuss auch der nachfolgenden Generation ermöglichen wollte, kam er auf die Idee die „Grüne Wiese“, dem Zeitgeist entsprechend, in handlichen Getränke-Dosen zu vermarkten. Die ersten grünen Dosen verkaufte Mats Dieterschitz überigens persönlich aus einem Bauladen auf der Loveparade 1991 in Berlin. Auf jeden Fall entwicklete sich diese Idee mit der "Grünen Wiese" zu einer Erfolgsstory und die kleinen Grüne-Wiese-Dosen sind inzwischen Kultgetränk in den angesagtesten Clubs zwischen Schkeuditz, Tokio und San Francisco.
Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum entschied die Mitgliederversammlung den Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V. in den Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. umzubenennen. Von allen Seiten wurde betont, dass hinter der Umbenennung keine kommerzielle Absicht besteht sondern dass man mit dieser Umbenennung lediglich dem Vereinspräsidenten Mats Dieterschitz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement für den Verein danken wollte. Es seien keinerlei Werbe-Gelder geflossen. Mats Dieterschitz besteht vehement darauf, dass keinerlei Verbindungen zwischen seinem Unternehmen und dem Fußballverein seines Herzens bestehen. Die einzigen Zuwendungen, die je von seinem Unternehmen an den Verein flossen, waren sieben Paletten Grüne-Wiese-Dosen die er zur Aufstiegsfeier in die Bundesliga 2016 kostenfrei bereitstellte.
Übermäßiger Kommerz wird also nicht gerne gesehen in Markranstädt. Dass dem nicht widersprochen werden kann, wird auch daran deutlich, dass alle Spieler von Grüne-Wiese Markranstädt bis heute als Halb-Profis aktiv sind. Das heißt, sie gehen vormittags einem normalen Beruf nach und kommen erst nach Feierabend zum Training. Dies ist in der Bundesliga einmalig. Der Mittelfeldspieler Peter Forsberg arbeitet z.B. vormittags an der Köttbullar-Ausgabe eines schwedischen Möbelhauses in Leipzig. Beobachter berichteten, dass er die Fleischbälle im Schwedenrestaurant dabei mindestens so zielsicher verteilt, wie die Fußbälle nach Feierabend im Mittelfeld. Stürmer Flemming Poulsen sitzt täglich bis um 16:00 Uhr an der Kasse vom Dänischen Bettenlager in Markranstädt. Torwart Geter Pulacsi unterhält gemeinsam mit seinem Bruder einen kleinen Fischereibetrieb am Kulkwitzer See. Er kommt immer erst zum Training, nachdem er mit seinem Bruder die Reusen eingeholt hat. Er dürfte damit der einzige Bundesligatorwart sein, der vormittags hofft, dass ihm möglichst viel ins Netz geht und nachmittags genau das zu verhindern versucht. Spezialisiert hat er sich auf das Fischen der, im Kulkwitzer See sehr häufig vorkommenden Schillerlocke. Diesen feinen Speisfisch verarbeitet er mit seinem Bruder direkt weiter. Dass er sich dabei nicht ganz ungeschickt anstellt, belegt die Tatsache, dass seine geräucherte Schillerlocke aus dem Kulkwitzer See in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin mit dem Goldenen Angelhakten in Platin ausgezeichnet wurde.
Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt stellt seinen Spielern bis heute keine Dienstwagen zur Verfügung. So kommen die meisten Spieler mit dem Fahrrad zum Training. Zum einen soll damit dem Ziel näher gekommen werden, den VSV Grüne-Wiese Markranstädt als ersten klimaneutralen Bundesligaverein zu etablieren und zum anderen spart sich Cheftrainer Half Rasenschüttel dadurch das Warmmachen im Training. Herausragender Spieler von Markranstädt ist ein gewisser Werner Timo, ebenfalls ein gebürtiger Markranstädter. Er verfügt laut dem ehrenamtlichen Sportdirektor Rang Ralfnik über ein ganz besonderes Bewegungstalent. Dieses Bewegungstalent ermöglicht ihm zudem, eine ganz andere Sichtweise auf Dinge. Werner Timo ist außerdem der erste Nationalspieler den der VSV Grüne-Wiese Markranstädt hervorbrachte. Zu Ehren seines ersten Länderspiels erhielt er von Vereinspräsident Dieterschitz ein besonderes Geschenk überreicht: Eine in den Vereinsfarben lackierte KR 51. Dieser Werner Timo, ist also seitdem der einzige Spieler, der nicht mit dem Fahrrad zum Training kommt. Er ist zudem der einzige Spieler, der einen individuellen Werbevertrag abschließen durfte. Er wirbt seit einigen Monaten für einen Hersteller von Fahrradreifen. Werner Timo wurde daraufhin gefragt, ob es nicht Neid in der Mannschaft erzeugt, wenn er als einziger vom Verein ein Fahrzeug gestellt bekommt und als einziger einen gut dotierten Werbevertrag unterzeichnen darf. Darauf antwortete Werner Timo: „Quatsch! Ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Meine Mitspieler wissen, dass Grüne-Wiese Markranstädt mein Herzensverein ist, für den ich alles gebe. Nur dadurch sind meine außergewöhnlichen Leistungen möglich. Bereits mein Großvater hat für diesen Verein gespielt. Es war immer mein Kindheitstraum, einmal im Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt aufzulaufen. Meine Mitspieler wissen, dass mir das mehr bedeutet als Werbeverträge oder ein Dienstfahrzeug.“ Und wer will es ihm verdenken? Einem so authentischen, ehrlichen Sportsmann nimmt man das ab. Er ist in Markranstädt geradezu ein Volksheld, ein wahrer Lokalmatador. Eltern, die Kinder im heiratsfähigen Alter haben umwerben Werner Timo inzwischen vielfach öffentlich mit dem Lied: "Werner Timo, werd mein Schwiegersohn!"
Und er wirkt durch und durch bodenständig, der Werner Timo. Wenn er z.B. gefragt wird, was denn sein Erfolgsgeheimnis sei, antwortete er einmal unverblümt und frei Schnauze, dass es die Molkereiprodukte eines hessischen Anbieters seien, die ihn so stark machen. Und er erhielt für diese Aussage keinen einzigen Cent an Werbeeinahmen.
Der ehrenamtliche Sportdirektor Rang Ralfnick betont immer wieder, wie wichtig ihm die Verbundenheit zur Region und die kind- und jugendgerechte fußballerische Ausbildung bei Grüne-Wiese Markranstädt sind. Ralfnick ist im Hauptberuf Sport- und Englischlehrer an der örtlichen Fix und Foxi Oberschule und hat daher ohnehin einen soliden pädagogischen Background und einen guten Draht zur Jugend. Er ist für Grüne-Wiese unentgeltlich tätig und hielt unlängst folgendes Plädoyer: „Wir haben ausschließlich Spieler in unseren Reihen, die aus der Region kommen und sich somit zu einhundert Prozent mit unserem Verein identifizieren. Wir sind der Meinung, dass sich Spieler dort am besten entwickeln, wo sie her kommen und wo sie ihr familiäres und soziales Umfeld haben. Ein aggressives Abwerben von Jugendspielern, wie das an anderen Bundesligastandorten inzwischen üblich ist, wird es bei Grüne-Wiese Markranstädt nicht geben. Wir halten das für zutiefst unmoralisch!“
Gut, dass es noch solch ehrenwerte Leute im Haifischbecken Bundesliga gibt, die sich nicht für Geld vor jeden Karren spannen lassen.
Seit dem Mats Dieterschitz Vereinspräsident wurde, kann der Traditionsverein aus Sachsen auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Auf regionaler Ebene konnte man praktisch alle wichtigen Titel abräumen. So gewann man seit 1991 insgesamt sieben Mal die Saale-Unstrut-Weinköniginnen-Trophy, vier Mal den Meißner-Porzellan-Pokal und zwei Mal das Turnier um den Goldenen Schwibbogen im Erzgebirge. Zudem gewann man 1992 die Thomanerchor- Trophäe und 1994 die Plauer Spitze in einem dramatischen Finale gegen den ESV Lokomotive Zittau nach Elfmeterschießen. 1997 gelang schließlich das Kunststück, den Antalya Cup zu gewinnen obwohl dieser zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht ausgetragen wurde. Dies war somit auch der erste internationale Titel, den der Verein gewinnen konnte. Ferner qualifizierte sich der VSV Grüne-Wiese Markranstädt 2014 für das DFB-Hallenmasters in der Dortmunder Westfalenhalle, allerdings scheiterte die Teilnahme daran, dass dieses Turnier bereits damals seit über 10 Jahren nicht mehr ausgetragen wurde.
Dass sich solch ein Traditionsverein wie der VSV Grüne-Wiese Markranstädt natürlich auf eine große Fan-Basis stützen kann ist klar. Und für die Bundesliga ist es ein großes Geschenk, dass dieser Verein nun erstklassig spielt. Im Schnitt folgen dem Verein 12.000 Fans zu seinen Auswärtsspielen. Die Kurve vom VSV Grüne-Wiese Markranstädt gilt als eine der lautstärksten, unabhängigsten und kreativsten Kurven in Europa. Mats Dieterschitz und Rang Ralfnik haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, dass sie die traditionelle Fankultur erhalten und stärken wollen. So kämpfen sie seit Jahren gegen Kollektivstrafen, Repressionen und willkürliche Stadionverbote. Zudem wollen sie beim Thema Pyrotechnik zwischen DFL und aktiver Fanszene vermitteln.
Seit zwei Jahren leitet nun der Cheftrainer Half Rasenschüttel die sportlichen Geschicke des Vereins. Er ist Vollblut-Sachse und trug früher selbst das Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt. Er ist nicht nur ein außergewöhnlich guter Fußballlehrer sondern auch ein unglaublich attraktiver Mann. Somit geraten hin und wieder die Hormone bei Spielern und Gegenspielern ganz schön in Wallung. Es ist jedenfalls nicht ungewöhnlich, dass er auch von Gegenspielern immer wieder unmoralische Angebote für nach dem Schlusspfiff erhält.
Auf Sponsorengelder verzichtet man beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt. Der Verein könne sich auch so wunderbar selber tragen, da er durch das Modell mit den Halb-Profis umfangreiche Gehaltskosten spart, so Ralfnik. Der Verein geht dabei wie folgt vor: Er verdoppelt das Gehalt, welches die Spieler in ihrem herkömmlichen Beruf verdienen. Keinen Cent mehr erhält ein Spieler. Ein wichtiger Baustein im Charakter-Schulungsprogramm des VSV Grüne Wiese. Allein daran würde deutlich werden, dass es jedem seiner Spieler eine Herzensangelegenheit sei, für den VSV Grüne-Wiese Markranstädt zu spielen, schließlich könnten sie an anderen Standorten "das Hundertfache verdienen" betont Dieterschitz.
Werner Timo äußerte unlängst im Aktuellen Sportstudio: „Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt ist ein ganz spezieller Verein. Es ist uns eine Ehre, für diesen Verein spielen zu dürfen. Der Zusammenhalt und das Traditionsbewusstsein sind hier einfach sehr stark ausgeprägt. Natürlich könnten wir alle wo anders viel mehr Geld verdienen. Aber glauben Sie mir: Wenn wir nach den Spielen abends in der Vereinskneipe zusammen sitzen und die Frau von Mats Dieterschitz ihr berühmtes Leipziger Allerlei mit Flusskrebsen und Semmelklößchen auftischt und wir dazu ein kühles Ur-Krostitzer trinken, dann wird immer irgendwann die Vereinshymne angestimmt. Dieses Gefühl können sie mit Geld nicht aufwiegen.“
Es ist eben ein ganz besonderer Verein, gegen den unsere Eintracht heute antreten wird. Irgendwie zu wahr, um schön zu sein. Dies ändert natürlich nichts daran, dass wir auch gegen diesen außergewöhnlichen Verein gewinnen wollen. Wir haben schließlich eine Serie auswärts zu verteidigen. Und bei allem Respekt vor der Traditionspflege, der "sensationellen" Fankultur und diesem ungewöhnlichen Geschäftsmodell dort in Sachsen:
Eintracht Frankfurt wird siegen!
In diesem Sinne:
Auswärtssieg! Auswärtssieg! Auswärtssieg!
und wie ich ausgerechnet heute morgen auf diesen song komm, weiß ich auch nicht...
Nun kommt es heute erst zum dritten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Bundesliga. Es wäre also zu hoch gegriffen, wenn man vor dem heutigen Spiel bereits von einem Traditions-Duell sprechen würde. Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball. Dies wird schon alleine an der Tatsache deutlich, dass bei diesem Bundesligisten ausschließlich Spieler im Kader stehen, die gebürtig aus Markranstädt oder den unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinden stammen. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal ist Vereinspräsident Mats Dieterschitz, ein ebenfalls aus Markranstädt stammender Unternehmer, zu Recht stolz. Dieterschitz, dessen Familie seit Generationen in der Region Markranstädt lebt und tief verwurzelt ist, sagte unlängst in einem Interview: „Wir beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt sind stolz auf unsere lange, bewegte Vereinsgeschichte. Bei uns steht nicht der Kommerz im Vordergrund, wir stehen für sportliche Werte, für Tradition und für eine tiefe Verbundenheit zur Region.“
Und tatsächlich kann der Verein auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 1912 wurde der Volksportverein Markranstädt gegründet. 1922 gelang mit dem Sieg im Finale um den Kulkwitzer-See-Pokal der erste große Vereinserfolg. In den Folgejahren spielte der VSV Markranstädt eine solide Rolle im lokalen Fußball. Nach dem Krieg war zunächst unklar, wie es mit dem VSV weiter gehen würde. Ab 1949 trat der Verein dann unter dem etwas sperrigen Namen Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt an. Zu DDR-Zeiten spielte der Verein aber zumeist zweit- oder gar drittklassig. 1973 gelang dann aber doch der Aufstieg in die DDR-Oberliga, nachdem man sich in einem dramatischen Relegationsspiel gegen Dynamo-Aufbau Wolgast durchsetzte. Man stieg aber im Folgejahr sofort wieder sang und klanglos ab und erreichte nur einen einzigen Sieg (gegen BSG Fortschritt Gützkow) und zwei Unentschieden, während alle anderen Spiele verloren gingen. Dies brachte Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt den zweifelhaften Beinamen „Tasmania des Ostens“ ein. Nach der Wende konnte der Verein schließlich seinen alten Namen wieder annehmen und hieß seitdem wieder Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V.
1991 wurde schließlich der umtriebige Markranstädter Unternehmer Mats Dieterschitz zum Vereinspräsidenten gewählt. Dieser steckt seit dem viel Herzblut und Zeit in den Verein. Zu Reichtum ist der Unternehmer durch eine geschickte Vermarktungsidee gekommen. Nach den Wendejahren erinnerte er sich an den beliebtesten Lond-Drink des real existierenden Sozialismus, der „Grüne Wiese“. Da er die „Grüne Wiese“ in jungen Jahren sehr umfangreich konsumierte und diesen Genuss auch der nachfolgenden Generation ermöglichen wollte, kam er auf die Idee die „Grüne Wiese“, dem Zeitgeist entsprechend, in handlichen Getränke-Dosen zu vermarkten. Die ersten grünen Dosen verkaufte Mats Dieterschitz überigens persönlich aus einem Bauladen auf der Loveparade 1991 in Berlin. Auf jeden Fall entwicklete sich diese Idee mit der "Grünen Wiese" zu einer Erfolgsstory und die kleinen Grüne-Wiese-Dosen sind inzwischen Kultgetränk in den angesagtesten Clubs zwischen Schkeuditz, Tokio und San Francisco.
Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum entschied die Mitgliederversammlung den Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V. in den Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. umzubenennen. Von allen Seiten wurde betont, dass hinter der Umbenennung keine kommerzielle Absicht besteht sondern dass man mit dieser Umbenennung lediglich dem Vereinspräsidenten Mats Dieterschitz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement für den Verein danken wollte. Es seien keinerlei Werbe-Gelder geflossen. Mats Dieterschitz besteht vehement darauf, dass keinerlei Verbindungen zwischen seinem Unternehmen und dem Fußballverein seines Herzens bestehen. Die einzigen Zuwendungen, die je von seinem Unternehmen an den Verein flossen, waren sieben Paletten Grüne-Wiese-Dosen die er zur Aufstiegsfeier in die Bundesliga 2016 kostenfrei bereitstellte.
Übermäßiger Kommerz wird also nicht gerne gesehen in Markranstädt. Dass dem nicht widersprochen werden kann, wird auch daran deutlich, dass alle Spieler von Grüne-Wiese Markranstädt bis heute als Halb-Profis aktiv sind. Das heißt, sie gehen vormittags einem normalen Beruf nach und kommen erst nach Feierabend zum Training. Dies ist in der Bundesliga einmalig. Der Mittelfeldspieler Peter Forsberg arbeitet z.B. vormittags an der Köttbullar-Ausgabe eines schwedischen Möbelhauses in Leipzig. Beobachter berichteten, dass er die Fleischbälle im Schwedenrestaurant dabei mindestens so zielsicher verteilt, wie die Fußbälle nach Feierabend im Mittelfeld. Stürmer Flemming Poulsen sitzt täglich bis um 16:00 Uhr an der Kasse vom Dänischen Bettenlager in Markranstädt. Torwart Geter Pulacsi unterhält gemeinsam mit seinem Bruder einen kleinen Fischereibetrieb am Kulkwitzer See. Er kommt immer erst zum Training, nachdem er mit seinem Bruder die Reusen eingeholt hat. Er dürfte damit der einzige Bundesligatorwart sein, der vormittags hofft, dass ihm möglichst viel ins Netz geht und nachmittags genau das zu verhindern versucht. Spezialisiert hat er sich auf das Fischen der, im Kulkwitzer See sehr häufig vorkommenden Schillerlocke. Diesen feinen Speisfisch verarbeitet er mit seinem Bruder direkt weiter. Dass er sich dabei nicht ganz ungeschickt anstellt, belegt die Tatsache, dass seine geräucherte Schillerlocke aus dem Kulkwitzer See in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin mit dem Goldenen Angelhakten in Platin ausgezeichnet wurde.
Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt stellt seinen Spielern bis heute keine Dienstwagen zur Verfügung. So kommen die meisten Spieler mit dem Fahrrad zum Training. Zum einen soll damit dem Ziel näher gekommen werden, den VSV Grüne-Wiese Markranstädt als ersten klimaneutralen Bundesligaverein zu etablieren und zum anderen spart sich Cheftrainer Half Rasenschüttel dadurch das Warmmachen im Training. Herausragender Spieler von Markranstädt ist ein gewisser Werner Timo, ebenfalls ein gebürtiger Markranstädter. Er verfügt laut dem ehrenamtlichen Sportdirektor Rang Ralfnik über ein ganz besonderes Bewegungstalent. Dieses Bewegungstalent ermöglicht ihm zudem, eine ganz andere Sichtweise auf Dinge. Werner Timo ist außerdem der erste Nationalspieler den der VSV Grüne-Wiese Markranstädt hervorbrachte. Zu Ehren seines ersten Länderspiels erhielt er von Vereinspräsident Dieterschitz ein besonderes Geschenk überreicht: Eine in den Vereinsfarben lackierte KR 51. Dieser Werner Timo, ist also seitdem der einzige Spieler, der nicht mit dem Fahrrad zum Training kommt. Er ist zudem der einzige Spieler, der einen individuellen Werbevertrag abschließen durfte. Er wirbt seit einigen Monaten für einen Hersteller von Fahrradreifen. Werner Timo wurde daraufhin gefragt, ob es nicht Neid in der Mannschaft erzeugt, wenn er als einziger vom Verein ein Fahrzeug gestellt bekommt und als einziger einen gut dotierten Werbevertrag unterzeichnen darf. Darauf antwortete Werner Timo: „Quatsch! Ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Meine Mitspieler wissen, dass Grüne-Wiese Markranstädt mein Herzensverein ist, für den ich alles gebe. Nur dadurch sind meine außergewöhnlichen Leistungen möglich. Bereits mein Großvater hat für diesen Verein gespielt. Es war immer mein Kindheitstraum, einmal im Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt aufzulaufen. Meine Mitspieler wissen, dass mir das mehr bedeutet als Werbeverträge oder ein Dienstfahrzeug.“ Und wer will es ihm verdenken? Einem so authentischen, ehrlichen Sportsmann nimmt man das ab. Er ist in Markranstädt geradezu ein Volksheld, ein wahrer Lokalmatador. Eltern, die Kinder im heiratsfähigen Alter haben umwerben Werner Timo inzwischen vielfach öffentlich mit dem Lied: "Werner Timo, werd mein Schwiegersohn!"
Und er wirkt durch und durch bodenständig, der Werner Timo. Wenn er z.B. gefragt wird, was denn sein Erfolgsgeheimnis sei, antwortete er einmal unverblümt und frei Schnauze, dass es die Molkereiprodukte eines hessischen Anbieters seien, die ihn so stark machen. Und er erhielt für diese Aussage keinen einzigen Cent an Werbeeinahmen.
Der ehrenamtliche Sportdirektor Rang Ralfnick betont immer wieder, wie wichtig ihm die Verbundenheit zur Region und die kind- und jugendgerechte fußballerische Ausbildung bei Grüne-Wiese Markranstädt sind. Ralfnick ist im Hauptberuf Sport- und Englischlehrer an der örtlichen Fix und Foxi Oberschule und hat daher ohnehin einen soliden pädagogischen Background und einen guten Draht zur Jugend. Er ist für Grüne-Wiese unentgeltlich tätig und hielt unlängst folgendes Plädoyer: „Wir haben ausschließlich Spieler in unseren Reihen, die aus der Region kommen und sich somit zu einhundert Prozent mit unserem Verein identifizieren. Wir sind der Meinung, dass sich Spieler dort am besten entwickeln, wo sie her kommen und wo sie ihr familiäres und soziales Umfeld haben. Ein aggressives Abwerben von Jugendspielern, wie das an anderen Bundesligastandorten inzwischen üblich ist, wird es bei Grüne-Wiese Markranstädt nicht geben. Wir halten das für zutiefst unmoralisch!“
Gut, dass es noch solch ehrenwerte Leute im Haifischbecken Bundesliga gibt, die sich nicht für Geld vor jeden Karren spannen lassen.
Seit dem Mats Dieterschitz Vereinspräsident wurde, kann der Traditionsverein aus Sachsen auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Auf regionaler Ebene konnte man praktisch alle wichtigen Titel abräumen. So gewann man seit 1991 insgesamt sieben Mal die Saale-Unstrut-Weinköniginnen-Trophy, vier Mal den Meißner-Porzellan-Pokal und zwei Mal das Turnier um den Goldenen Schwibbogen im Erzgebirge. Zudem gewann man 1992 die Thomanerchor- Trophäe und 1994 die Plauer Spitze in einem dramatischen Finale gegen den ESV Lokomotive Zittau nach Elfmeterschießen. 1997 gelang schließlich das Kunststück, den Antalya Cup zu gewinnen obwohl dieser zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht ausgetragen wurde. Dies war somit auch der erste internationale Titel, den der Verein gewinnen konnte. Ferner qualifizierte sich der VSV Grüne-Wiese Markranstädt 2014 für das DFB-Hallenmasters in der Dortmunder Westfalenhalle, allerdings scheiterte die Teilnahme daran, dass dieses Turnier bereits damals seit über 10 Jahren nicht mehr ausgetragen wurde.
Dass sich solch ein Traditionsverein wie der VSV Grüne-Wiese Markranstädt natürlich auf eine große Fan-Basis stützen kann ist klar. Und für die Bundesliga ist es ein großes Geschenk, dass dieser Verein nun erstklassig spielt. Im Schnitt folgen dem Verein 12.000 Fans zu seinen Auswärtsspielen. Die Kurve vom VSV Grüne-Wiese Markranstädt gilt als eine der lautstärksten, unabhängigsten und kreativsten Kurven in Europa. Mats Dieterschitz und Rang Ralfnik haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, dass sie die traditionelle Fankultur erhalten und stärken wollen. So kämpfen sie seit Jahren gegen Kollektivstrafen, Repressionen und willkürliche Stadionverbote. Zudem wollen sie beim Thema Pyrotechnik zwischen DFL und aktiver Fanszene vermitteln.
Seit zwei Jahren leitet nun der Cheftrainer Half Rasenschüttel die sportlichen Geschicke des Vereins. Er ist Vollblut-Sachse und trug früher selbst das Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt. Er ist nicht nur ein außergewöhnlich guter Fußballlehrer sondern auch ein unglaublich attraktiver Mann. Somit geraten hin und wieder die Hormone bei Spielern und Gegenspielern ganz schön in Wallung. Es ist jedenfalls nicht ungewöhnlich, dass er auch von Gegenspielern immer wieder unmoralische Angebote für nach dem Schlusspfiff erhält.
Auf Sponsorengelder verzichtet man beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt. Der Verein könne sich auch so wunderbar selber tragen, da er durch das Modell mit den Halb-Profis umfangreiche Gehaltskosten spart, so Ralfnik. Der Verein geht dabei wie folgt vor: Er verdoppelt das Gehalt, welches die Spieler in ihrem herkömmlichen Beruf verdienen. Keinen Cent mehr erhält ein Spieler. Ein wichtiger Baustein im Charakter-Schulungsprogramm des VSV Grüne Wiese. Allein daran würde deutlich werden, dass es jedem seiner Spieler eine Herzensangelegenheit sei, für den VSV Grüne-Wiese Markranstädt zu spielen, schließlich könnten sie an anderen Standorten "das Hundertfache verdienen" betont Dieterschitz.
Werner Timo äußerte unlängst im Aktuellen Sportstudio: „Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt ist ein ganz spezieller Verein. Es ist uns eine Ehre, für diesen Verein spielen zu dürfen. Der Zusammenhalt und das Traditionsbewusstsein sind hier einfach sehr stark ausgeprägt. Natürlich könnten wir alle wo anders viel mehr Geld verdienen. Aber glauben Sie mir: Wenn wir nach den Spielen abends in der Vereinskneipe zusammen sitzen und die Frau von Mats Dieterschitz ihr berühmtes Leipziger Allerlei mit Flusskrebsen und Semmelklößchen auftischt und wir dazu ein kühles Ur-Krostitzer trinken, dann wird immer irgendwann die Vereinshymne angestimmt. Dieses Gefühl können sie mit Geld nicht aufwiegen.“
Es ist eben ein ganz besonderer Verein, gegen den unsere Eintracht heute antreten wird. Irgendwie zu wahr, um schön zu sein. Dies ändert natürlich nichts daran, dass wir auch gegen diesen außergewöhnlichen Verein gewinnen wollen. Wir haben schließlich eine Serie auswärts zu verteidigen. Und bei allem Respekt vor der Traditionspflege, der "sensationellen" Fankultur und diesem ungewöhnlichen Geschäftsmodell dort in Sachsen:
Eintracht Frankfurt wird siegen!
In diesem Sinne:
Auswärtssieg! Auswärtssieg! Auswärtssieg!
Soviel qualitativ hochwertigen Text hat der Drecksplastikverein eigentlich gar nicht verdient.
In diesem Sinne: Wir brauchen kein Getränk für unsere Flügel
AUSWÄRTSSIEG!
Heute setzen wir unseren Wolkenkratzer auf deren grüne Wiese.
Auswärtssieg!
Ich erwarte heute nix vom Spiel, weil wir Außenseiter sind. Aber ein Punkt wäre schon schön. Gerne auch dreckig 0:0. Man kann heute nicht mit einem schönen Spiel von uns rechnen.
Nun kommt es heute erst zum dritten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Bundesliga. Es wäre also zu hoch gegriffen, wenn man vor dem heutigen Spiel bereits von einem Traditions-Duell sprechen würde. Und doch weisen alternative Fakten darauf hin, dass es sich beim Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. um eine der letzten Bastionen der traditionellen Fußballkultur handelt. Der sächsische Traditionsverein gilt als Gegenentwurf zur um sich greifenden Kommerzialisierung im Profifußball. Dies wird schon alleine an der Tatsache deutlich, dass bei diesem Bundesligisten ausschließlich Spieler im Kader stehen, die gebürtig aus Markranstädt oder den unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinden stammen. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal ist Vereinspräsident Mats Dieterschitz, ein ebenfalls aus Markranstädt stammender Unternehmer, zu Recht stolz. Dieterschitz, dessen Familie seit Generationen in der Region Markranstädt lebt und tief verwurzelt ist, sagte unlängst in einem Interview: „Wir beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt sind stolz auf unsere lange, bewegte Vereinsgeschichte. Bei uns steht nicht der Kommerz im Vordergrund, wir stehen für sportliche Werte, für Tradition und für eine tiefe Verbundenheit zur Region.“
Und tatsächlich kann der Verein auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. 1912 wurde der Volksportverein Markranstädt gegründet. 1922 gelang mit dem Sieg im Finale um den Kulkwitzer-See-Pokal der erste große Vereinserfolg. In den Folgejahren spielte der VSV Markranstädt eine solide Rolle im lokalen Fußball. Nach dem Krieg war zunächst unklar, wie es mit dem VSV weiter gehen würde. Ab 1949 trat der Verein dann unter dem etwas sperrigen Namen Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt an. Zu DDR-Zeiten spielte der Verein aber zumeist zweit- oder gar drittklassig. 1973 gelang dann aber doch der Aufstieg in die DDR-Oberliga, nachdem man sich in einem dramatischen Relegationsspiel gegen Dynamo-Aufbau Wolgast durchsetzte. Man stieg aber im Folgejahr sofort wieder sang und klanglos ab und erreichte nur einen einzigen Sieg (gegen BSG Fortschritt Gützkow) und zwei Unentschieden, während alle anderen Spiele verloren gingen. Dies brachte Dynamo-Traktor-Empor-Stahl-Motor-Vorwärts Markranstädt den zweifelhaften Beinamen „Tasmania des Ostens“ ein. Nach der Wende konnte der Verein schließlich seinen alten Namen wieder annehmen und hieß seitdem wieder Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V.
1991 wurde schließlich der umtriebige Markranstädter Unternehmer Mats Dieterschitz zum Vereinspräsidenten gewählt. Dieser steckt seit dem viel Herzblut und Zeit in den Verein. Zu Reichtum ist der Unternehmer durch eine geschickte Vermarktungsidee gekommen. Nach den Wendejahren erinnerte er sich an den beliebtesten Lond-Drink des real existierenden Sozialismus, der „Grüne Wiese“. Da er die „Grüne Wiese“ in jungen Jahren sehr umfangreich konsumierte und diesen Genuss auch der nachfolgenden Generation ermöglichen wollte, kam er auf die Idee die „Grüne Wiese“, dem Zeitgeist entsprechend, in handlichen Getränke-Dosen zu vermarkten. Die ersten grünen Dosen verkaufte Mats Dieterschitz überigens persönlich aus einem Bauladen auf der Loveparade 1991 in Berlin. Auf jeden Fall entwicklete sich diese Idee mit der "Grünen Wiese" zu einer Erfolgsstory und die kleinen Grüne-Wiese-Dosen sind inzwischen Kultgetränk in den angesagtesten Clubs zwischen Schkeuditz, Tokio und San Francisco.
Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum entschied die Mitgliederversammlung den Volksportverein Markranstädt von 1912 e.V. in den Volksportverein Grüne-Wiese Markranstädt von 1912 e.V. umzubenennen. Von allen Seiten wurde betont, dass hinter der Umbenennung keine kommerzielle Absicht besteht sondern dass man mit dieser Umbenennung lediglich dem Vereinspräsidenten Mats Dieterschitz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement für den Verein danken wollte. Es seien keinerlei Werbe-Gelder geflossen. Mats Dieterschitz besteht vehement darauf, dass keinerlei Verbindungen zwischen seinem Unternehmen und dem Fußballverein seines Herzens bestehen. Die einzigen Zuwendungen, die je von seinem Unternehmen an den Verein flossen, waren sieben Paletten Grüne-Wiese-Dosen die er zur Aufstiegsfeier in die Bundesliga 2016 kostenfrei bereitstellte.
Übermäßiger Kommerz wird also nicht gerne gesehen in Markranstädt. Dass dem nicht widersprochen werden kann, wird auch daran deutlich, dass alle Spieler von Grüne-Wiese Markranstädt bis heute als Halb-Profis aktiv sind. Das heißt, sie gehen vormittags einem normalen Beruf nach und kommen erst nach Feierabend zum Training. Dies ist in der Bundesliga einmalig. Der Mittelfeldspieler Peter Forsberg arbeitet z.B. vormittags an der Köttbullar-Ausgabe eines schwedischen Möbelhauses in Leipzig. Beobachter berichteten, dass er die Fleischbälle im Schwedenrestaurant dabei mindestens so zielsicher verteilt, wie die Fußbälle nach Feierabend im Mittelfeld. Stürmer Flemming Poulsen sitzt täglich bis um 16:00 Uhr an der Kasse vom Dänischen Bettenlager in Markranstädt. Torwart Geter Pulacsi unterhält gemeinsam mit seinem Bruder einen kleinen Fischereibetrieb am Kulkwitzer See. Er kommt immer erst zum Training, nachdem er mit seinem Bruder die Reusen eingeholt hat. Er dürfte damit der einzige Bundesligatorwart sein, der vormittags hofft, dass ihm möglichst viel ins Netz geht und nachmittags genau das zu verhindern versucht. Spezialisiert hat er sich auf das Fischen der, im Kulkwitzer See sehr häufig vorkommenden Schillerlocke. Diesen feinen Speisfisch verarbeitet er mit seinem Bruder direkt weiter. Dass er sich dabei nicht ganz ungeschickt anstellt, belegt die Tatsache, dass seine geräucherte Schillerlocke aus dem Kulkwitzer See in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin mit dem Goldenen Angelhakten in Platin ausgezeichnet wurde.
Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt stellt seinen Spielern bis heute keine Dienstwagen zur Verfügung. So kommen die meisten Spieler mit dem Fahrrad zum Training. Zum einen soll damit dem Ziel näher gekommen werden, den VSV Grüne-Wiese Markranstädt als ersten klimaneutralen Bundesligaverein zu etablieren und zum anderen spart sich Cheftrainer Half Rasenschüttel dadurch das Warmmachen im Training. Herausragender Spieler von Markranstädt ist ein gewisser Werner Timo, ebenfalls ein gebürtiger Markranstädter. Er verfügt laut dem ehrenamtlichen Sportdirektor Rang Ralfnik über ein ganz besonderes Bewegungstalent. Dieses Bewegungstalent ermöglicht ihm zudem, eine ganz andere Sichtweise auf Dinge. Werner Timo ist außerdem der erste Nationalspieler den der VSV Grüne-Wiese Markranstädt hervorbrachte. Zu Ehren seines ersten Länderspiels erhielt er von Vereinspräsident Dieterschitz ein besonderes Geschenk überreicht: Eine in den Vereinsfarben lackierte KR 51. Dieser Werner Timo, ist also seitdem der einzige Spieler, der nicht mit dem Fahrrad zum Training kommt. Er ist zudem der einzige Spieler, der einen individuellen Werbevertrag abschließen durfte. Er wirbt seit einigen Monaten für einen Hersteller von Fahrradreifen. Werner Timo wurde daraufhin gefragt, ob es nicht Neid in der Mannschaft erzeugt, wenn er als einziger vom Verein ein Fahrzeug gestellt bekommt und als einziger einen gut dotierten Werbevertrag unterzeichnen darf. Darauf antwortete Werner Timo: „Quatsch! Ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Meine Mitspieler wissen, dass Grüne-Wiese Markranstädt mein Herzensverein ist, für den ich alles gebe. Nur dadurch sind meine außergewöhnlichen Leistungen möglich. Bereits mein Großvater hat für diesen Verein gespielt. Es war immer mein Kindheitstraum, einmal im Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt aufzulaufen. Meine Mitspieler wissen, dass mir das mehr bedeutet als Werbeverträge oder ein Dienstfahrzeug.“ Und wer will es ihm verdenken? Einem so authentischen, ehrlichen Sportsmann nimmt man das ab. Er ist in Markranstädt geradezu ein Volksheld, ein wahrer Lokalmatador. Eltern, die Kinder im heiratsfähigen Alter haben umwerben Werner Timo inzwischen vielfach öffentlich mit dem Lied: "Werner Timo, werd mein Schwiegersohn!"
Und er wirkt durch und durch bodenständig, der Werner Timo. Wenn er z.B. gefragt wird, was denn sein Erfolgsgeheimnis sei, antwortete er einmal unverblümt und frei Schnauze, dass es die Molkereiprodukte eines hessischen Anbieters seien, die ihn so stark machen. Und er erhielt für diese Aussage keinen einzigen Cent an Werbeeinahmen.
Der ehrenamtliche Sportdirektor Rang Ralfnick betont immer wieder, wie wichtig ihm die Verbundenheit zur Region und die kind- und jugendgerechte fußballerische Ausbildung bei Grüne-Wiese Markranstädt sind. Ralfnick ist im Hauptberuf Sport- und Englischlehrer an der örtlichen Fix und Foxi Oberschule und hat daher ohnehin einen soliden pädagogischen Background und einen guten Draht zur Jugend. Er ist für Grüne-Wiese unentgeltlich tätig und hielt unlängst folgendes Plädoyer: „Wir haben ausschließlich Spieler in unseren Reihen, die aus der Region kommen und sich somit zu einhundert Prozent mit unserem Verein identifizieren. Wir sind der Meinung, dass sich Spieler dort am besten entwickeln, wo sie her kommen und wo sie ihr familiäres und soziales Umfeld haben. Ein aggressives Abwerben von Jugendspielern, wie das an anderen Bundesligastandorten inzwischen üblich ist, wird es bei Grüne-Wiese Markranstädt nicht geben. Wir halten das für zutiefst unmoralisch!“
Gut, dass es noch solch ehrenwerte Leute im Haifischbecken Bundesliga gibt, die sich nicht für Geld vor jeden Karren spannen lassen.
Seit dem Mats Dieterschitz Vereinspräsident wurde, kann der Traditionsverein aus Sachsen auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Auf regionaler Ebene konnte man praktisch alle wichtigen Titel abräumen. So gewann man seit 1991 insgesamt sieben Mal die Saale-Unstrut-Weinköniginnen-Trophy, vier Mal den Meißner-Porzellan-Pokal und zwei Mal das Turnier um den Goldenen Schwibbogen im Erzgebirge. Zudem gewann man 1992 die Thomanerchor- Trophäe und 1994 die Plauer Spitze in einem dramatischen Finale gegen den ESV Lokomotive Zittau nach Elfmeterschießen. 1997 gelang schließlich das Kunststück, den Antalya Cup zu gewinnen obwohl dieser zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht ausgetragen wurde. Dies war somit auch der erste internationale Titel, den der Verein gewinnen konnte. Ferner qualifizierte sich der VSV Grüne-Wiese Markranstädt 2014 für das DFB-Hallenmasters in der Dortmunder Westfalenhalle, allerdings scheiterte die Teilnahme daran, dass dieses Turnier bereits damals seit über 10 Jahren nicht mehr ausgetragen wurde.
Dass sich solch ein Traditionsverein wie der VSV Grüne-Wiese Markranstädt natürlich auf eine große Fan-Basis stützen kann ist klar. Und für die Bundesliga ist es ein großes Geschenk, dass dieser Verein nun erstklassig spielt. Im Schnitt folgen dem Verein 12.000 Fans zu seinen Auswärtsspielen. Die Kurve vom VSV Grüne-Wiese Markranstädt gilt als eine der lautstärksten, unabhängigsten und kreativsten Kurven in Europa. Mats Dieterschitz und Rang Ralfnik haben es sich jedenfalls zur Aufgabe gemacht, dass sie die traditionelle Fankultur erhalten und stärken wollen. So kämpfen sie seit Jahren gegen Kollektivstrafen, Repressionen und willkürliche Stadionverbote. Zudem wollen sie beim Thema Pyrotechnik zwischen DFL und aktiver Fanszene vermitteln.
Seit zwei Jahren leitet nun der Cheftrainer Half Rasenschüttel die sportlichen Geschicke des Vereins. Er ist Vollblut-Sachse und trug früher selbst das Trikot von Grüne-Wiese Markranstädt. Er ist nicht nur ein außergewöhnlich guter Fußballlehrer sondern auch ein unglaublich attraktiver Mann. Somit geraten hin und wieder die Hormone bei Spielern und Gegenspielern ganz schön in Wallung. Es ist jedenfalls nicht ungewöhnlich, dass er auch von Gegenspielern immer wieder unmoralische Angebote für nach dem Schlusspfiff erhält.
Auf Sponsorengelder verzichtet man beim VSV Grüne-Wiese Markranstädt. Der Verein könne sich auch so wunderbar selber tragen, da er durch das Modell mit den Halb-Profis umfangreiche Gehaltskosten spart, so Ralfnik. Der Verein geht dabei wie folgt vor: Er verdoppelt das Gehalt, welches die Spieler in ihrem herkömmlichen Beruf verdienen. Keinen Cent mehr erhält ein Spieler. Ein wichtiger Baustein im Charakter-Schulungsprogramm des VSV Grüne Wiese. Allein daran würde deutlich werden, dass es jedem seiner Spieler eine Herzensangelegenheit sei, für den VSV Grüne-Wiese Markranstädt zu spielen, schließlich könnten sie an anderen Standorten "das Hundertfache verdienen" betont Dieterschitz.
Werner Timo äußerte unlängst im Aktuellen Sportstudio: „Der VSV Grüne-Wiese Markranstädt ist ein ganz spezieller Verein. Es ist uns eine Ehre, für diesen Verein spielen zu dürfen. Der Zusammenhalt und das Traditionsbewusstsein sind hier einfach sehr stark ausgeprägt. Natürlich könnten wir alle wo anders viel mehr Geld verdienen. Aber glauben Sie mir: Wenn wir nach den Spielen abends in der Vereinskneipe zusammen sitzen und die Frau von Mats Dieterschitz ihr berühmtes Leipziger Allerlei mit Flusskrebsen und Semmelklößchen auftischt und wir dazu ein kühles Ur-Krostitzer trinken, dann wird immer irgendwann die Vereinshymne angestimmt. Dieses Gefühl können sie mit Geld nicht aufwiegen.“
Es ist eben ein ganz besonderer Verein, gegen den unsere Eintracht heute antreten wird. Irgendwie zu wahr, um schön zu sein. Dies ändert natürlich nichts daran, dass wir auch gegen diesen außergewöhnlichen Verein gewinnen wollen. Wir haben schließlich eine Serie auswärts zu verteidigen. Und bei allem Respekt vor der Traditionspflege, der "sensationellen" Fankultur und diesem ungewöhnlichen Geschäftsmodell dort in Sachsen:
Eintracht Frankfurt wird siegen!
In diesem Sinne:
Auswärtssieg! Auswärtssieg! Auswärtssieg!
Bisher hatte ich immer so einen unbegründeten Hass auf die wegen ihrer blöden Plörre
Danke, Brodowin, dass Du mir geholfen hast, böse Vorurteile abzubauen
ich erwarte auch nix vom Spiel und mir ist egal, wie hoch wir gewinnen.
Vielen Dank Wodobrin !
Auswärtssieg !
David Abraham (19)
Jetro Willems (15)
Timothy Chandler (22)
Simon Falette (3)
Gelson Fernandes (5)
Daichi Kamada (40)
Makoto Hasebe (20)
Jonathan de Guzman (6)
Marius Wolf (27)
Sebastien Haller (9)
Jan Zimmermann (37)
Marco Russ (23)
Taleb Tawatha (33)
Mijat Gacinovic (11)
Kevin-Prince Boateng (17)
Ante Rebic (4)
Luka Jovic (8)
Ich feier Menschen wie dich so hart ...
Fast wie erwartet die Aufstellung.
Einzigst einen Chandler hätte ich mal ne Pause gegönnt und dafür Wolf auf die rechte Außenbahn und vorne dann einen Jovic bzw. Rebic, aber gut, klasse Aufstellung.
Es ist einfach Geil was wir dieses Saison für Alternativen haben und noch geiler so einen geilen Couch zu haben!!!
FORZA SGE !!!