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SaW 23. KW 03. - 09.06.19 - Gebabbel

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Lies nochmal, dann fällt Dir vielleicht auf, dass es mir darum ging, welchen Ruf die Eintracht bei Jugendspielern genießt.
Der muss ja überhaupt nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten bei der Eintracht übereinstimmen.
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SamuelMumm schrieb:

Lies nochmal, dann fällt Dir vielleicht auf, dass es mir darum ging, welchen Ruf die Eintracht bei Jugendspielern genießt.
Der muss ja überhaupt nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten bei der Eintracht übereinstimmen.


Ich bin weit weg davon die Jugendarbeit gut zu finden zur Zeit, aber was Spieler vom FSV dazu meinen halten ich für völlig unrelevant. Die dürften uns sowieso nicht interessieren aufgrund ihrer Qualität.
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Beim Rückblick auf die Abmeldung der U23 kann man sich auch mal überlegen, wo wir das Geld für den Unterhalt her nehmen konnten. Mit den Kosten der U23 wären Leihen von Rebic usw. kaum möglich gewesen. Stattdessen hätte man vielleicht ein Eigengewächs im Sturm hervorgebracht. Aber ob der auch zu unseren jetzigen Erfolgen so beigetragen hätte, vage ich zu bezweifeln.
Ob Jugendspieler eine U23 als Argument zum Wechsel oder Verbleib anbringen, sollten unsere Verantwortlichen wissen. Jetzt wäre es finanziell möglich, da wieder etwas aufzubauen. Vor allem muss es aber in der Jugend besser werden.
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SamuelMumm schrieb:

Lies nochmal, dann fällt Dir vielleicht auf, dass es mir darum ging, welchen Ruf die Eintracht bei Jugendspielern genießt.
Der muss ja überhaupt nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten bei der Eintracht übereinstimmen.


Ich bin weit weg davon die Jugendarbeit gut zu finden zur Zeit, aber was Spieler vom FSV dazu meinen halten ich für völlig unrelevant. Die dürften uns sowieso nicht interessieren aufgrund ihrer Qualität.
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sgevolker schrieb:

Die dürften uns sowieso nicht interessieren aufgrund ihrer Qualität.

Darum ging es wie gesagt nicht. Diese Kommentare hörte ich zu der Zeit auch auswärts bei einigen Vereinen.
Und nur um diesen Ruf ging es.
Der muss noch weiter aufpoliert werden.
Ich denke in diesem Punkt liegen wir nicht so weit auseinander
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Das Rhein-Main Gebiet hat im Grunde die Population eines kleineren Staates, logischerweise würde es allein statistisch regelmäßig große Talente herausbringen, wenn hier richtig gearbeitet werden würde. Und Eintracht Frankfurt ist das mit Abstand größte Aushängeschild in dieser Region, das ist wohl unbestritten. Heraus springt dabei aber leider im Grunde gar nichts.

Und um auch mal ein Beispiel in Deutschland zu bringen, dass Jugendarbeit auch bei einem Verein der nicht RB oder SAP heißt funktioniert, Hertha hat in ihrem derzeitigen Kader mehrere Spieler aus der eigenen Jugend, mit Werten zw. 10 und 20 Mio. Scheinbar wird da anders gearbeitet.
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sgevolker schrieb:

Die dürften uns sowieso nicht interessieren aufgrund ihrer Qualität.

Darum ging es wie gesagt nicht. Diese Kommentare hörte ich zu der Zeit auch auswärts bei einigen Vereinen.
Und nur um diesen Ruf ging es.
Der muss noch weiter aufpoliert werden.
Ich denke in diesem Punkt liegen wir nicht so weit auseinander
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SamuelMumm schrieb:

Der muss noch weiter aufpoliert werden.
Ich denke in diesem Punkt liegen wir nicht so weit auseinander


Definitiv. Das wir im Augenblick nicht für ausgezeichnete Jugendarbeit stehen ist richtig.
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Das Rhein-Main Gebiet hat im Grunde die Population eines kleineren Staates, logischerweise würde es allein statistisch regelmäßig große Talente herausbringen, wenn hier richtig gearbeitet werden würde. Und Eintracht Frankfurt ist das mit Abstand größte Aushängeschild in dieser Region, das ist wohl unbestritten. Heraus springt dabei aber leider im Grunde gar nichts.

Und um auch mal ein Beispiel in Deutschland zu bringen, dass Jugendarbeit auch bei einem Verein der nicht RB oder SAP heißt funktioniert, Hertha hat in ihrem derzeitigen Kader mehrere Spieler aus der eigenen Jugend, mit Werten zw. 10 und 20 Mio. Scheinbar wird da anders gearbeitet.
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Aceton-Adler schrieb:

Das Rhein-Main Gebiet hat im Grunde die Population eines kleineren Staates, logischerweise würde es allein statistisch regelmäßig große Talente herausbringen, wenn hier richtig gearbeitet werden würde. Und Eintracht Frankfurt ist das mit Abstand größte Aushängeschild in dieser Region, das ist wohl unbestritten. Heraus springt dabei aber leider im Grunde gar nichts.

Und um auch mal ein Beispiel in Deutschland zu bringen, dass Jugendarbeit auch bei einem Verein der nicht RB oder SAP heißt funktioniert, Hertha hat in ihrem derzeitigen Kader mehrere Spieler aus der eigenen Jugend, mit Werten zw. 10 und 20 Mio. Scheinbar wird da anders gearbeitet.

In der Theorie alles richtig aber woher sollten wir denn das Geld nehmen?

Nach unseren Abstiegen wurde auch was von jungen deutschen Spielern gebabbelt... Mittlerweile sind wir da auch ein klitzekleines bisschen von weg

Wir hatten vor 3 Jahren nicht mal Geld für die Profimannschaft und selbst Darmstadt hat mehr Kohle für Spieler ausgegeben als wir.

2019 ist quasi Jahr 1 einer Eintracht mit Geld. Und dann kommst du mit so Sprüchen und ohne Zahlen was ein Jugendspieler in Berlin verdient. Wie schon geschrieben : vor ein paar Jahren hat ein Schalker Bubi einen über 100000 Euro Sportwagen geschrottet und sich völlig unbeeindruckt gezeigt.

Und Stuttgart hat vor über 10 Jahren schon viele Millionen in die Jugendarbeit gesteckt. Und zwischendrin sehr wenig Ertrag gehabt (wobei auch "fette" Jahre dabei waren)
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Aceton-Adler schrieb:

Das Rhein-Main Gebiet hat im Grunde die Population eines kleineren Staates, logischerweise würde es allein statistisch regelmäßig große Talente herausbringen, wenn hier richtig gearbeitet werden würde. Und Eintracht Frankfurt ist das mit Abstand größte Aushängeschild in dieser Region, das ist wohl unbestritten. Heraus springt dabei aber leider im Grunde gar nichts.

Und um auch mal ein Beispiel in Deutschland zu bringen, dass Jugendarbeit auch bei einem Verein der nicht RB oder SAP heißt funktioniert, Hertha hat in ihrem derzeitigen Kader mehrere Spieler aus der eigenen Jugend, mit Werten zw. 10 und 20 Mio. Scheinbar wird da anders gearbeitet.

In der Theorie alles richtig aber woher sollten wir denn das Geld nehmen?

Nach unseren Abstiegen wurde auch was von jungen deutschen Spielern gebabbelt... Mittlerweile sind wir da auch ein klitzekleines bisschen von weg

Wir hatten vor 3 Jahren nicht mal Geld für die Profimannschaft und selbst Darmstadt hat mehr Kohle für Spieler ausgegeben als wir.

2019 ist quasi Jahr 1 einer Eintracht mit Geld. Und dann kommst du mit so Sprüchen und ohne Zahlen was ein Jugendspieler in Berlin verdient. Wie schon geschrieben : vor ein paar Jahren hat ein Schalker Bubi einen über 100000 Euro Sportwagen geschrottet und sich völlig unbeeindruckt gezeigt.

Und Stuttgart hat vor über 10 Jahren schon viele Millionen in die Jugendarbeit gesteckt. Und zwischendrin sehr wenig Ertrag gehabt (wobei auch "fette" Jahre dabei waren)
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Cyrillar schrieb:

Aceton-Adler schrieb:

Das Rhein-Main Gebiet hat im Grunde die Population eines kleineren Staates, logischerweise würde es allein statistisch regelmäßig große Talente herausbringen, wenn hier richtig gearbeitet werden würde. Und Eintracht Frankfurt ist das mit Abstand größte Aushängeschild in dieser Region, das ist wohl unbestritten. Heraus springt dabei aber leider im Grunde gar nichts.

Und um auch mal ein Beispiel in Deutschland zu bringen, dass Jugendarbeit auch bei einem Verein der nicht RB oder SAP heißt funktioniert, Hertha hat in ihrem derzeitigen Kader mehrere Spieler aus der eigenen Jugend, mit Werten zw. 10 und 20 Mio. Scheinbar wird da anders gearbeitet.

In der Theorie alles richtig aber woher sollten wir denn das Geld nehmen?

Nach unseren Abstiegen wurde auch was von jungen deutschen Spielern gebabbelt... Mittlerweile sind wir da auch ein klitzekleines bisschen von weg

Wir hatten vor 3 Jahren nicht mal Geld für die Profimannschaft und selbst Darmstadt hat mehr Kohle für Spieler ausgegeben als wir.

2019 ist quasi Jahr 1 einer Eintracht mit Geld. Und dann kommst du mit so Sprüchen und ohne Zahlen was ein Jugendspieler in Berlin verdient. Wie schon geschrieben : vor ein paar Jahren hat ein Schalker Bubi einen über 100000 Euro Sportwagen geschrottet und sich völlig unbeeindruckt gezeigt.

Und Stuttgart hat vor über 10 Jahren schon viele Millionen in die Jugendarbeit gesteckt. Und zwischendrin sehr wenig Ertrag gehabt (wobei auch "fette" Jahre dabei waren)


Ja genau, dann kommt so einer wie ich daher

Warum glaubst du eigentlich, warum die Eintracht auf einmal Geld in Jahr 1 hat? Evtl weil sie seit ein paar Jahren entscheidende Dinge anders macht? Sie hat angefangen in wichtige Bereiche zu investieren.

Und woher glaubst du, nimmt die Eintracht das Geld für das Scouting, die Digitalisierung oder die Eigenvermarktung her? Richtig, sie nimmt es einfach und investiert in ihre Infrastrukturen. Im Übrigen Investiert sie gerade auch im Jugendbereich.

Deiner Argumentation folgend hätte man nichts geändert bzw investiert, da es ja eh nichts bringt. Blöderweise hätte man dann aber auch nicht das Geld, das jetzt da ist.

Und ich wüsste auch nicht, dass Hertha mehr Geld als wir hat oder weniger zu leiden hatte als wir in den letzten 10 Jahren.

Schalke hat die Millionen für Sané bestimmt an den jungen Mann mit der kaputten Kache gespendet.

Was ist eigentlich deine Lösung, Jugendbereich abschaffen, weil bringt nichts? Das wäre wenigstens konsequent, da halbe Sachen wohl das dümmste wären.
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Aceton-Adler schrieb:

Das Rhein-Main Gebiet hat im Grunde die Population eines kleineren Staates, logischerweise würde es allein statistisch regelmäßig große Talente herausbringen, wenn hier richtig gearbeitet werden würde. Und Eintracht Frankfurt ist das mit Abstand größte Aushängeschild in dieser Region, das ist wohl unbestritten. Heraus springt dabei aber leider im Grunde gar nichts.

Und um auch mal ein Beispiel in Deutschland zu bringen, dass Jugendarbeit auch bei einem Verein der nicht RB oder SAP heißt funktioniert, Hertha hat in ihrem derzeitigen Kader mehrere Spieler aus der eigenen Jugend, mit Werten zw. 10 und 20 Mio. Scheinbar wird da anders gearbeitet.

In der Theorie alles richtig aber woher sollten wir denn das Geld nehmen?

Nach unseren Abstiegen wurde auch was von jungen deutschen Spielern gebabbelt... Mittlerweile sind wir da auch ein klitzekleines bisschen von weg

Wir hatten vor 3 Jahren nicht mal Geld für die Profimannschaft und selbst Darmstadt hat mehr Kohle für Spieler ausgegeben als wir.

2019 ist quasi Jahr 1 einer Eintracht mit Geld. Und dann kommst du mit so Sprüchen und ohne Zahlen was ein Jugendspieler in Berlin verdient. Wie schon geschrieben : vor ein paar Jahren hat ein Schalker Bubi einen über 100000 Euro Sportwagen geschrottet und sich völlig unbeeindruckt gezeigt.

Und Stuttgart hat vor über 10 Jahren schon viele Millionen in die Jugendarbeit gesteckt. Und zwischendrin sehr wenig Ertrag gehabt (wobei auch "fette" Jahre dabei waren)
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Na ja, trotz der Krisenjahre hätte unsere Jugendarbeit in den vergangenen Jahren ruhig professioneller und auch erfolgreicher sein dürfen bzw müssen. Es waren doch genug Vereine in der Jugendarbeit mit uns auf gleicher Höhe oder sogar erfolgreicher, die weniger Geld und auch eigentlich ein amateurhafteres bzw weniger attraktives Umfeld hatten.

Das Problem bei uns lag doch m. A. nach hauptsächlich in dem abgeschotteten, wenig zugänglichen, über Jahre hinweg mit immer denselben verantwortlichen Personen ausgestatteten Umfeld im Verein. In dieser Zeit sind einfach viele Vereine an uns vorbei gezogen und geändert hatte sich da bis zum letzten Jahr wenig.

Ich hoffe, dass sich das jetzt mit neuen Verantwortlichen ändert. Ein Anfang wurde ja schon gemacht. Nicht verkehrt bzw gut wäre es sicherlich, zumindest die älteren Jugendjahrgänge aus dem betonierten Vereinsumfeld zu lösen und sie in die AG und die dortigen Strukturen zu überführen.  
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Ein grundlegendes Problem der Nachwuchsarbeit am Riederwald ist tatsächlich die bestehende Infrastruktur..

Ja, man hat vor garnicht langer Zeit neu gebaut, aber allein die Traininsbedingungen sind äußerst bescheiden.
Es gibt einen einzigen  Kunstrasenplatz, auf dem am Nachmittag und frühen Abend bis zu fünf(!)  Nachwuchsmannschaften  ihr Training durchführen. Direkt nebenan liegt der Hockeykunstrasenplatz, der deutlichst weniger frequentiert ist, für die Fußballer allerdings (verständlicherweise) tabu ist.
Auf dem Hauptplatz wird überhaupt nicht trainiert, auf dem werden ausschließlich die Heimspiele der Leistungsmannschaften U15, U17 und U19 ausgetragen.
Hinter der Pestalozzi-Schule befindet sich ein ziemlich großes Rasengelände, auf dem diese Mannschaften trainieren. Es ist aber kein gepflegter Sportrasen, sondern eher eine kurz geschorene Wiese, ohne irgendwelche Sportplatzmarkierungen.

Kurzum, diese Trainingsverhältnisse sind schlichtweg ein Witz, peinlich, "unter aller Sau" würde der Volksmund sagen. Ich wette, solch schlechte Trainingsbedingungen hat kein anderer Bundesligist.

Was die Rekrutierung von Jugendlichen betrifft, vergleiche ich kurz mal mit Mainz.
Während zum Beispiel die Eintracht im Übergang von der U12 zur U13 den Kader fast komplett übernimmt, also kaum nach dem Leistungsprinzip aussortiert und mit neuen, besseren Spielern bestückt, wird der Leistungsgedanke bei Mainz sehr viel radikaler gelebt. Dort werden dann schwächere Spieler nicht in die nächste Stufe "versetzt". Die freien Plätze  besetzt man mit speziell gescouteten Spielern, egal wo man sie, auch im größeren Umkreis, findet.
Da tauchen dan etwa die besten drei Spieler von der südlichen Mainseite auf. Sie werden dreimal die Woche nach Mainz zum Training abgeholt und wieder nach Hause gefahren.
Diese radikale, rein auf dem Leistungsgedanken basierende Vorgehensweise schon in diesem jungen Alter ist dann in Ligaspielen und Turnieren jederzeit zu besichtigen. Von zehn Leistungsvergleichen in dieser Altersklasse zwischen Mainz und Frankfurt gewinnt Mainz wenigstens acht, und zwar deutlich überlegen, sowohl körperlich-athletisch als auch, von der Seitenlinie intensiv aufgefordert, mental. Über die Jahrgänge führt es dazu, daß die Mainzer U19 Tabellenzweiter wird, während die Eintracht wiederholt mit allem Massel gerade so die Klasse hält. Und die U19 des Absteigers Stuttgart wird Meister der Staffel Süd/Südwest. Unglaublich. Aber auch vielsagend.

Letztens wurde in einem Interview über die Kabuya-Zwillinge berichtet. Dabei konnte man aus ihren Antworten entnehmen, daß sie sich für gute, über dem Durchschnitt liegende Talente halten. Das stimmt, innerhalb ihrer U19 haben sie durchaus eine gute Rolle gespielt. Aber  -bei den vielen Heimspielen, die ich gesehen habe, waren in wirklich jeder Gastmannschaft etliche Spieler dieser Güte zu besichtigen. Da zieht die Eintracht mitnichten Talente besonderer Klasse heran. Es handelt sich vielmehr um allenfalls Durchschnitt, was auch wieder vom diesjährigen Tabellenstand bestätigt wurde. Man wird sehen, welche Rolle Patrice Kabuya in der U23 des HSV spielen wird.

Dies waren mal so zweidrei Bemerkungen zur Nachwuchsarbeit. Dort liegt so viel im Argen, ist mittlerweile so weit entfernt selbst vom durchschnittlichen Bundesligastandard, daß man keine Hoffnung auf Besserung haben kann.

Ich frage mich ernsthaft, wie man beim Audit immer wieder die drei Sterne zugesprochen bekommt.
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Ein grundlegendes Problem der Nachwuchsarbeit am Riederwald ist tatsächlich die bestehende Infrastruktur..

Ja, man hat vor garnicht langer Zeit neu gebaut, aber allein die Traininsbedingungen sind äußerst bescheiden.
Es gibt einen einzigen  Kunstrasenplatz, auf dem am Nachmittag und frühen Abend bis zu fünf(!)  Nachwuchsmannschaften  ihr Training durchführen. Direkt nebenan liegt der Hockeykunstrasenplatz, der deutlichst weniger frequentiert ist, für die Fußballer allerdings (verständlicherweise) tabu ist.
Auf dem Hauptplatz wird überhaupt nicht trainiert, auf dem werden ausschließlich die Heimspiele der Leistungsmannschaften U15, U17 und U19 ausgetragen.
Hinter der Pestalozzi-Schule befindet sich ein ziemlich großes Rasengelände, auf dem diese Mannschaften trainieren. Es ist aber kein gepflegter Sportrasen, sondern eher eine kurz geschorene Wiese, ohne irgendwelche Sportplatzmarkierungen.

Kurzum, diese Trainingsverhältnisse sind schlichtweg ein Witz, peinlich, "unter aller Sau" würde der Volksmund sagen. Ich wette, solch schlechte Trainingsbedingungen hat kein anderer Bundesligist.

Was die Rekrutierung von Jugendlichen betrifft, vergleiche ich kurz mal mit Mainz.
Während zum Beispiel die Eintracht im Übergang von der U12 zur U13 den Kader fast komplett übernimmt, also kaum nach dem Leistungsprinzip aussortiert und mit neuen, besseren Spielern bestückt, wird der Leistungsgedanke bei Mainz sehr viel radikaler gelebt. Dort werden dann schwächere Spieler nicht in die nächste Stufe "versetzt". Die freien Plätze  besetzt man mit speziell gescouteten Spielern, egal wo man sie, auch im größeren Umkreis, findet.
Da tauchen dan etwa die besten drei Spieler von der südlichen Mainseite auf. Sie werden dreimal die Woche nach Mainz zum Training abgeholt und wieder nach Hause gefahren.
Diese radikale, rein auf dem Leistungsgedanken basierende Vorgehensweise schon in diesem jungen Alter ist dann in Ligaspielen und Turnieren jederzeit zu besichtigen. Von zehn Leistungsvergleichen in dieser Altersklasse zwischen Mainz und Frankfurt gewinnt Mainz wenigstens acht, und zwar deutlich überlegen, sowohl körperlich-athletisch als auch, von der Seitenlinie intensiv aufgefordert, mental. Über die Jahrgänge führt es dazu, daß die Mainzer U19 Tabellenzweiter wird, während die Eintracht wiederholt mit allem Massel gerade so die Klasse hält. Und die U19 des Absteigers Stuttgart wird Meister der Staffel Süd/Südwest. Unglaublich. Aber auch vielsagend.

Letztens wurde in einem Interview über die Kabuya-Zwillinge berichtet. Dabei konnte man aus ihren Antworten entnehmen, daß sie sich für gute, über dem Durchschnitt liegende Talente halten. Das stimmt, innerhalb ihrer U19 haben sie durchaus eine gute Rolle gespielt. Aber  -bei den vielen Heimspielen, die ich gesehen habe, waren in wirklich jeder Gastmannschaft etliche Spieler dieser Güte zu besichtigen. Da zieht die Eintracht mitnichten Talente besonderer Klasse heran. Es handelt sich vielmehr um allenfalls Durchschnitt, was auch wieder vom diesjährigen Tabellenstand bestätigt wurde. Man wird sehen, welche Rolle Patrice Kabuya in der U23 des HSV spielen wird.

Dies waren mal so zweidrei Bemerkungen zur Nachwuchsarbeit. Dort liegt so viel im Argen, ist mittlerweile so weit entfernt selbst vom durchschnittlichen Bundesligastandard, daß man keine Hoffnung auf Besserung haben kann.

Ich frage mich ernsthaft, wie man beim Audit immer wieder die drei Sterne zugesprochen bekommt.
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Interessanter Beitrag, danke dafür! Gleichzeitig hört sich sowas natürlich nicht gut an. Ich vermute, mancher Zweitligist hat professionellere Bedingungen für seinen Nachwuchs.

Ich frage mich ja, warum die Vertreter der lokale Presse sowas in dieser „sauren Gurken Zeit“ nicht mal aufgreifen  und über den Riederwald berichten. Aber die schreiben ja lieber die Wechsel-Gerüchte aus den unterschiedlichen Internetplattformen ab.
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Interessanter Beitrag, danke dafür! Gleichzeitig hört sich sowas natürlich nicht gut an. Ich vermute, mancher Zweitligist hat professionellere Bedingungen für seinen Nachwuchs.

Ich frage mich ja, warum die Vertreter der lokale Presse sowas in dieser „sauren Gurken Zeit“ nicht mal aufgreifen  und über den Riederwald berichten. Aber die schreiben ja lieber die Wechsel-Gerüchte aus den unterschiedlichen Internetplattformen ab.
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Brodowin schrieb:

Ich frage mich ja, warum die Vertreter der lokale Presse sowas in dieser „sauren Gurken Zeit“ nicht mal aufgreifen  und über den Riederwald berichten. Aber die schreiben ja lieber die Wechsel-Gerüchte aus den unterschiedlichen Internetplattformen ab.


Das würde investigativen Journalismus erfordern. Traust du das Kilchewitz und Konsorten zu?
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Ebenfalls danke für den Bericht, sehr ernüchternd. Auf jeden Fall braucht man sich halt auch nicht zu wundern, wenn über die letzten Jahre kaum was nach oben kam.

Aber man denkt ja offensichtlich bei der Eintracht mittlerweile anders, es sollen ja Veränderungen her und es wurden ja auch bereits Änderungen eingeleitet. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll ja auch die neue Geschäftsstelle einen Bereich für den Nachwuchsbereich enthalten.

Wie dem auch sei, in der Rhein Main Region schlummert ein riesen Potential, das darf nicht länger liegen gelassen werden. ME ein wichtiges Standbein, um unsere Eintracht weiter noch vorne zu bringen.
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Ebenfalls danke für den Bericht, sehr ernüchternd. Auf jeden Fall braucht man sich halt auch nicht zu wundern, wenn über die letzten Jahre kaum was nach oben kam.

Aber man denkt ja offensichtlich bei der Eintracht mittlerweile anders, es sollen ja Veränderungen her und es wurden ja auch bereits Änderungen eingeleitet. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll ja auch die neue Geschäftsstelle einen Bereich für den Nachwuchsbereich enthalten.

Wie dem auch sei, in der Rhein Main Region schlummert ein riesen Potential, das darf nicht länger liegen gelassen werden. ME ein wichtiges Standbein, um unsere Eintracht weiter noch vorne zu bringen.
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Danke, interessante Eindrücke. Ich denke man ist sich dessen auch bewusst inzwischen, aber es dauert natürlich das zu ändern.
Zumindest scheint man die U19 ja räumlich und organisatorisch näher an die Profis bringen zu wollen.
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Was eben auch aufzeigt... die Probleme liegen wo anders. Nicht bei einer fehlenden U23...
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Brodowin schrieb:

Ich frage mich ja, warum die Vertreter der lokale Presse sowas in dieser „sauren Gurken Zeit“ nicht mal aufgreifen  und über den Riederwald berichten. Aber die schreiben ja lieber die Wechsel-Gerüchte aus den unterschiedlichen Internetplattformen ab.


Das würde investigativen Journalismus erfordern. Traust du das Kilchewitz und Konsorten zu?
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Brodowin schrieb:

Ich frage mich ja, warum die Vertreter der lokale Presse sowas in dieser „sauren Gurken Zeit“ nicht mal aufgreifen  und über den Riederwald berichten. Aber die schreiben ja lieber die Wechsel-Gerüchte aus den unterschiedlichen Internetplattformen ab.


Das würde investigativen Journalismus erfordern. Traust du das Kilchewitz und Konsorten zu?

Ich will wirklich keine pauschale Journalisten-Schelte betreiben und weiß auch nicht unter welchen Zwängen und unter welchem Druck die Journalisten der örtlichen Presse stehen. Es wird ja auch immer undurchsichtiger, wer da inzwischen hinter den Verlagen und Verlegern steht.

Aber ich lehne mich mal aus dem Fenster: Die Artikel, die in der letzten Woche im SaW verlinkt waren, hätten 60% der aufmerksam mitlesenden Eintracht-Forum-User auch verfassen können. In weniger als 2 Stunden Zeitaufwand.

Ich frage mich - und das noch nicht mal provokativ sondern wirklich interessiert gemeint - warum man da teilweise so uninspiriert vor geht. Warum nutzt man diese Zeit nicht mal für ein paar Hintergrund-Berichte? Werden die denn inzwischen tatsächlich so viel weniger geklickt, als nichts-sagende Artikel, die aber Überschriften wie „Wildes Gerücht um Stendera“ oder „Steht der Wechsel von Ante Rebic unmittelbar bevor?“ haben.

Das es doch auch anders geht, hat die Doku auf Nitro bewiesen. Da wurde fast in jeder Folge ein nicht so bekanntes Mitglied aus dem „Stuff“ begleitet oder sonstige Hintergründe beleuchtet. Man hatte jedenfalls nach jeder Folge das Gefühl, dass man ein bisschen mehr als vorher wusste. Dieses Gefühl habe ich beim Lesen der derzeitig verfügbaren Zeitungsartikel nicht.

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Ich meine mich zu erinnern das Bobic oder Pezza (weiß nicht mehr genau) mal sagten das man in der U19 keinen großen Wert auf sportliches Abschneiden legt, sondern die Jungs gezielt und individuell fördert um sie zügig zu den Profis hochzuziehen...
Bei der U15 u. U17 sieht das ja schon etwas anders aus... die U17 hat grade ne starke Saison absolviert und steht vor Mainz in der Tabelle...
Das die Rahmenbedingungen natürlich trotzdem nicht optimal sind ist klar, daher plant Bobic ja auch die U17 u. U19 zukünftig im neuen Zentrum am Stadion unterzubringen.
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Ein grundlegendes Problem der Nachwuchsarbeit am Riederwald ist tatsächlich die bestehende Infrastruktur..

Ja, man hat vor garnicht langer Zeit neu gebaut, aber allein die Traininsbedingungen sind äußerst bescheiden.
Es gibt einen einzigen  Kunstrasenplatz, auf dem am Nachmittag und frühen Abend bis zu fünf(!)  Nachwuchsmannschaften  ihr Training durchführen. Direkt nebenan liegt der Hockeykunstrasenplatz, der deutlichst weniger frequentiert ist, für die Fußballer allerdings (verständlicherweise) tabu ist.
Auf dem Hauptplatz wird überhaupt nicht trainiert, auf dem werden ausschließlich die Heimspiele der Leistungsmannschaften U15, U17 und U19 ausgetragen.
Hinter der Pestalozzi-Schule befindet sich ein ziemlich großes Rasengelände, auf dem diese Mannschaften trainieren. Es ist aber kein gepflegter Sportrasen, sondern eher eine kurz geschorene Wiese, ohne irgendwelche Sportplatzmarkierungen.

Kurzum, diese Trainingsverhältnisse sind schlichtweg ein Witz, peinlich, "unter aller Sau" würde der Volksmund sagen. Ich wette, solch schlechte Trainingsbedingungen hat kein anderer Bundesligist.

Was die Rekrutierung von Jugendlichen betrifft, vergleiche ich kurz mal mit Mainz.
Während zum Beispiel die Eintracht im Übergang von der U12 zur U13 den Kader fast komplett übernimmt, also kaum nach dem Leistungsprinzip aussortiert und mit neuen, besseren Spielern bestückt, wird der Leistungsgedanke bei Mainz sehr viel radikaler gelebt. Dort werden dann schwächere Spieler nicht in die nächste Stufe "versetzt". Die freien Plätze  besetzt man mit speziell gescouteten Spielern, egal wo man sie, auch im größeren Umkreis, findet.
Da tauchen dan etwa die besten drei Spieler von der südlichen Mainseite auf. Sie werden dreimal die Woche nach Mainz zum Training abgeholt und wieder nach Hause gefahren.
Diese radikale, rein auf dem Leistungsgedanken basierende Vorgehensweise schon in diesem jungen Alter ist dann in Ligaspielen und Turnieren jederzeit zu besichtigen. Von zehn Leistungsvergleichen in dieser Altersklasse zwischen Mainz und Frankfurt gewinnt Mainz wenigstens acht, und zwar deutlich überlegen, sowohl körperlich-athletisch als auch, von der Seitenlinie intensiv aufgefordert, mental. Über die Jahrgänge führt es dazu, daß die Mainzer U19 Tabellenzweiter wird, während die Eintracht wiederholt mit allem Massel gerade so die Klasse hält. Und die U19 des Absteigers Stuttgart wird Meister der Staffel Süd/Südwest. Unglaublich. Aber auch vielsagend.

Letztens wurde in einem Interview über die Kabuya-Zwillinge berichtet. Dabei konnte man aus ihren Antworten entnehmen, daß sie sich für gute, über dem Durchschnitt liegende Talente halten. Das stimmt, innerhalb ihrer U19 haben sie durchaus eine gute Rolle gespielt. Aber  -bei den vielen Heimspielen, die ich gesehen habe, waren in wirklich jeder Gastmannschaft etliche Spieler dieser Güte zu besichtigen. Da zieht die Eintracht mitnichten Talente besonderer Klasse heran. Es handelt sich vielmehr um allenfalls Durchschnitt, was auch wieder vom diesjährigen Tabellenstand bestätigt wurde. Man wird sehen, welche Rolle Patrice Kabuya in der U23 des HSV spielen wird.

Dies waren mal so zweidrei Bemerkungen zur Nachwuchsarbeit. Dort liegt so viel im Argen, ist mittlerweile so weit entfernt selbst vom durchschnittlichen Bundesligastandard, daß man keine Hoffnung auf Besserung haben kann.

Ich frage mich ernsthaft, wie man beim Audit immer wieder die drei Sterne zugesprochen bekommt.
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Auch von mir vielen Dank für den Bericht. Interessant, definitiv. Aber leider auch ziemlich ernüchternd wie strukturell die Probleme zu sein scheinen. Allein die nicht ausreichende Anzahl Kunstrasenplätze. Da hilft ja im Zweifel tatsächlich nur die U17 und vielleicht auch U17 in den Stadtwald mitzunehmen. Grundstücke am Riederwald dazu zu kaufen dürfte schwieriger sein.

Und das ist ja tatsächlich nur ein sehr augenscheinliches Problem.
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Ein grundlegendes Problem der Nachwuchsarbeit am Riederwald ist tatsächlich die bestehende Infrastruktur..

Ja, man hat vor garnicht langer Zeit neu gebaut, aber allein die Traininsbedingungen sind äußerst bescheiden.
Es gibt einen einzigen  Kunstrasenplatz, auf dem am Nachmittag und frühen Abend bis zu fünf(!)  Nachwuchsmannschaften  ihr Training durchführen. Direkt nebenan liegt der Hockeykunstrasenplatz, der deutlichst weniger frequentiert ist, für die Fußballer allerdings (verständlicherweise) tabu ist.
Auf dem Hauptplatz wird überhaupt nicht trainiert, auf dem werden ausschließlich die Heimspiele der Leistungsmannschaften U15, U17 und U19 ausgetragen.
Hinter der Pestalozzi-Schule befindet sich ein ziemlich großes Rasengelände, auf dem diese Mannschaften trainieren. Es ist aber kein gepflegter Sportrasen, sondern eher eine kurz geschorene Wiese, ohne irgendwelche Sportplatzmarkierungen.

Kurzum, diese Trainingsverhältnisse sind schlichtweg ein Witz, peinlich, "unter aller Sau" würde der Volksmund sagen. Ich wette, solch schlechte Trainingsbedingungen hat kein anderer Bundesligist.

Was die Rekrutierung von Jugendlichen betrifft, vergleiche ich kurz mal mit Mainz.
Während zum Beispiel die Eintracht im Übergang von der U12 zur U13 den Kader fast komplett übernimmt, also kaum nach dem Leistungsprinzip aussortiert und mit neuen, besseren Spielern bestückt, wird der Leistungsgedanke bei Mainz sehr viel radikaler gelebt. Dort werden dann schwächere Spieler nicht in die nächste Stufe "versetzt". Die freien Plätze  besetzt man mit speziell gescouteten Spielern, egal wo man sie, auch im größeren Umkreis, findet.
Da tauchen dan etwa die besten drei Spieler von der südlichen Mainseite auf. Sie werden dreimal die Woche nach Mainz zum Training abgeholt und wieder nach Hause gefahren.
Diese radikale, rein auf dem Leistungsgedanken basierende Vorgehensweise schon in diesem jungen Alter ist dann in Ligaspielen und Turnieren jederzeit zu besichtigen. Von zehn Leistungsvergleichen in dieser Altersklasse zwischen Mainz und Frankfurt gewinnt Mainz wenigstens acht, und zwar deutlich überlegen, sowohl körperlich-athletisch als auch, von der Seitenlinie intensiv aufgefordert, mental. Über die Jahrgänge führt es dazu, daß die Mainzer U19 Tabellenzweiter wird, während die Eintracht wiederholt mit allem Massel gerade so die Klasse hält. Und die U19 des Absteigers Stuttgart wird Meister der Staffel Süd/Südwest. Unglaublich. Aber auch vielsagend.

Letztens wurde in einem Interview über die Kabuya-Zwillinge berichtet. Dabei konnte man aus ihren Antworten entnehmen, daß sie sich für gute, über dem Durchschnitt liegende Talente halten. Das stimmt, innerhalb ihrer U19 haben sie durchaus eine gute Rolle gespielt. Aber  -bei den vielen Heimspielen, die ich gesehen habe, waren in wirklich jeder Gastmannschaft etliche Spieler dieser Güte zu besichtigen. Da zieht die Eintracht mitnichten Talente besonderer Klasse heran. Es handelt sich vielmehr um allenfalls Durchschnitt, was auch wieder vom diesjährigen Tabellenstand bestätigt wurde. Man wird sehen, welche Rolle Patrice Kabuya in der U23 des HSV spielen wird.

Dies waren mal so zweidrei Bemerkungen zur Nachwuchsarbeit. Dort liegt so viel im Argen, ist mittlerweile so weit entfernt selbst vom durchschnittlichen Bundesligastandard, daß man keine Hoffnung auf Besserung haben kann.

Ich frage mich ernsthaft, wie man beim Audit immer wieder die drei Sterne zugesprochen bekommt.
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Alles richtig.  Du sagst ja selber "... da liegt so viel im Argen .." und man weiß sinngemäß gar nicht, wo man in der Aufzählung anfangen soll. Korrekt.  So ist das. Und von alleine ändert sich da garnix. Da wären viel zu viele Erbhöfe von betroffen. Die will man auf keinen Fall aufgeben.

Kann mich noch dran erinnern. Auf einer privaten Feier habe ich vor Jahren mal Verantwortliche in diesem Bereich von Ihrer Arbeit schwadronieren hören. Kam mir damals - für einen Verein wie die Eintracht - nicht gerade professionell, aber sehr selbstgerecht vor. Bei diesen Geldern und dem Anspruch, sollte es ja nicht gerade wie beim kleinen Nachbarort in der A-Klasse laufen. Und die Namen von damals spielten bis jetzt noch in dem Konzert mit.

Das können Vereine wie Heidenheim, Sandhausen usw auch. Und deshalb gehen Spieler mit Potential auch gerne auf die "andere Main-Seite", selbst wenn sie vorher hier vor der Haustüre spielten.
upandaway schrieb:

Ein grundlegendes Problem der Nachwuchsarbeit am Riederwald ist tatsächlich die bestehende Infrastruktur..

Ja, man hat vor garnicht langer Zeit neu gebaut, aber allein die Traininsbedingungen sind äußerst bescheiden.
Es gibt einen einzigen  Kunstrasenplatz, auf dem am Nachmittag und frühen Abend bis zu fünf(!)  Nachwuchsmannschaften  ihr Training durchführen. Direkt nebenan liegt der Hockeykunstrasenplatz, der deutlichst weniger frequentiert ist, für die Fußballer allerdings (verständlicherweise) tabu ist.
Auf dem Hauptplatz wird überhaupt nicht trainiert, auf dem werden ausschließlich die Heimspiele der Leistungsmannschaften U15, U17 und U19 ausgetragen.
Hinter der Pestalozzi-Schule befindet sich ein ziemlich großes Rasengelände, auf dem diese Mannschaften trainieren. Es ist aber kein gepflegter Sportrasen, sondern eher eine kurz geschorene Wiese, ohne irgendwelche Sportplatzmarkierungen.

Kurzum, diese Trainingsverhältnisse sind schlichtweg ein Witz, peinlich, "unter aller Sau" würde der Volksmund sagen. Ich wette, solch schlechte Trainingsbedingungen hat kein anderer Bundesligist.

Was die Rekrutierung von Jugendlichen betrifft, vergleiche ich kurz mal mit Mainz.
Während zum Beispiel die Eintracht im Übergang von der U12 zur U13 den Kader fast komplett übernimmt, also kaum nach dem Leistungsprinzip aussortiert und mit neuen, besseren Spielern bestückt, wird der Leistungsgedanke bei Mainz sehr viel radikaler gelebt. Dort werden dann schwächere Spieler nicht in die nächste Stufe "versetzt". Die freien Plätze  besetzt man mit speziell gescouteten Spielern, egal wo man sie, auch im größeren Umkreis, findet.
Da tauchen dan etwa die besten drei Spieler von der südlichen Mainseite auf. Sie werden dreimal die Woche nach Mainz zum Training abgeholt und wieder nach Hause gefahren.
Diese radikale, rein auf dem Leistungsgedanken basierende Vorgehensweise schon in diesem jungen Alter ist dann in Ligaspielen und Turnieren jederzeit zu besichtigen. Von zehn Leistungsvergleichen in dieser Altersklasse zwischen Mainz und Frankfurt gewinnt Mainz wenigstens acht, und zwar deutlich überlegen, sowohl körperlich-athletisch als auch, von der Seitenlinie intensiv aufgefordert, mental. Über die Jahrgänge führt es dazu, daß die Mainzer U19 Tabellenzweiter wird, während die Eintracht wiederholt mit allem Massel gerade so die Klasse hält. Und die U19 des Absteigers Stuttgart wird Meister der Staffel Süd/Südwest. Unglaublich. Aber auch vielsagend.

Letztens wurde in einem Interview über die Kabuya-Zwillinge berichtet. Dabei konnte man aus ihren Antworten entnehmen, daß sie sich für gute, über dem Durchschnitt liegende Talente halten. Das stimmt, innerhalb ihrer U19 haben sie durchaus eine gute Rolle gespielt. Aber  -bei den vielen Heimspielen, die ich gesehen habe, waren in wirklich jeder Gastmannschaft etliche Spieler dieser Güte zu besichtigen. Da zieht die Eintracht mitnichten Talente besonderer Klasse heran. Es handelt sich vielmehr um allenfalls Durchschnitt, was auch wieder vom diesjährigen Tabellenstand bestätigt wurde. Man wird sehen, welche Rolle Patrice Kabuya in der U23 des HSV spielen wird.

Dies waren mal so zweidrei Bemerkungen zur Nachwuchsarbeit. Dort liegt so viel im Argen, ist mittlerweile so weit entfernt selbst vom durchschnittlichen Bundesligastandard, daß man keine Hoffnung auf Besserung haben kann.

Ich frage mich ernsthaft, wie man beim Audit immer wieder die drei Sterne zugesprochen bekommt.

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Interessanter Beitrag, danke dafür! Gleichzeitig hört sich sowas natürlich nicht gut an. Ich vermute, mancher Zweitligist hat professionellere Bedingungen für seinen Nachwuchs.

Ich frage mich ja, warum die Vertreter der lokale Presse sowas in dieser „sauren Gurken Zeit“ nicht mal aufgreifen  und über den Riederwald berichten. Aber die schreiben ja lieber die Wechsel-Gerüchte aus den unterschiedlichen Internetplattformen ab.
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Ja, das ist wirklich erstaunlich. Die leben ja überwiegend von der Sport-Berichterstattung. Und dann werden da überwiegend im Grunde nichtssagende Meldungen und Berichte irgendwelcher Agenturen übernommen oder wenig gehaltsvolles aufgrund irgendwelcher angeblicher "Insiderangaben" von sich gegeben. Der tatsächliche Gehalt der Berichte geht gegen Null. Und so etwas, das im Grunde leicht zu recherchieren ist und sich alleine schon aus den Statistiken als Thema ableiten liesse, bleibt in der Regel ungenutzt liegen. Ganz schwach! Verstehe nicht, daß da von den Herausgebern nicht darauf reagiert wird. Geht doch auch um Umsätze und Einnahmen. Das Gequassel was ich nun wirklich überall im Internet und bei fast jedem Medium hingeschmissen bekomme, kann doch einer Zeitung nicht helfen. Im Gegenteil, wozu benötige ich sie dann?

Brodowin schrieb:

Interessanter Beitrag, danke dafür! Gleichzeitig hört sich sowas natürlich nicht gut an. Ich vermute, mancher Zweitligist hat professionellere Bedingungen für seinen Nachwuchs.

Ich frage mich ja, warum die Vertreter der lokale Presse sowas in dieser „sauren Gurken Zeit“ nicht mal aufgreifen  und über den Riederwald berichten. Aber die schreiben ja lieber die Wechsel-Gerüchte aus den unterschiedlichen Internetplattformen ab.

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Besten Dank vor allem uaa für Deinen Beitrag, in dem einige Probleme im Nachwuchsbereich sehr anschaulich beschrieben sind. Auch von mir einige Anmerkungen zu einem Thema, das ich sehr wichtig und spannend finde und dass wie zu recht schon bemerkt, aktuell in der lokalen Presse, warum auch immer, deutlich zu kurz kommt. M.E. würde eine U23 in erster Linie dazu dienen, Talenten aus dem Profibereich wie zu Beginn Gaci und Jovic, aktuell Tuta, zuletzt leider auch N'Dicka oder dem aus einer Verletzung zurückkommenden Torro Spielpraxis zu geben. Seit dem er hier ist, hat Tuta glaube ich zwei Freundschaftsspiele gemacht. Nur Spielersatztraining ist zu wenig. Und Herry war die Philosophie, auf junge auswärtige Talente zu setzen eine andere, die Abschaffung der U23 daher eigentlich konsequent. Geht man nun anders vor, ist das Problem, dass die Nachwuchskicker aus der Region nicht mehr nur mit dem Nachwuchs aus anderen nationalen Regionen konkurrieren, sondern mit den weltweiten Talenten im Übergangsbereich. Und schaut man sich die Kaderzusammensetzung der Eintracht in den letzten 25 Jahren an, so ist der Anteil an eigenen Talenten doch stetig zurückgegangen. Schau ich mir im übrigen aber auch den aktuellen Profikader von Mainz an, so sieht es da nicht grundlegend anderes aus. Trotz deren toller U19. Insofern scheint der hier beschriebene Weg von Fredi (oder Pezza) der richtige zu sein, auch wenn man das durch die Rhein-Main-Brille gesehen ein wenig bedauern mag.


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