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Wahlherbst 2019 - LTW in Sachsen und Brandenburg

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SGE_Werner schrieb:

Zeigt, die AfD deckt Inhalte ab, die von vielen geteilt werden.


AfD und Inhalte waren fuer mich, der sich (zwar nicht mit allen) mit Wahlprogrammen der AfD auseinandergesetzt hat, nichts was ich schaffen wuerde in einem Satz unterzubringen.

Wo ist denn zb. bei dem Satz, sprich aus was in anderen Parteien nicht gesagt werden darf ein Inhalt, ausser dem dumpfen Populismus die Meinungsfreiheit waere hier eingeschraenkt. Die AfD sieht ja Widerspruch gegen Rassismus schon als Einschraenkung gegen die Meinungsfreiheit.

oder hier, finde es gut, dass sie in der Klimadebatte eine andere Meinung haben.

Inhalt? Ernsthaft? Geh doch nicht den Populisten auf den  Leim.
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Xaver08 schrieb:

Inhalt? Ernsthaft? Geh doch nicht den Populisten auf den  Leim.



Das Wort Inhalte war falsch. Nenn es Themengebiete , Gedankengänge, abstruse Ängste, wie auch immer.

Man kann sich auch wirklich an allem abarbeiten, wenn man will.
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Bei den Themen, die z.B. in Brandenburg die Menschen am meisten interessieren, war übrigens Migration nicht mal dabei gestern in der Umfrage. Innere Sicherheit nicht mal unter den Top3. Da ging es um soziale Absicherung, Mieten etc. , das war alles wichtiger.

Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob es im Osten mehr Rassisten gibt als hier. Das glaube ich mittlerweile nicht mehr. Das Protestpotenzial scheint aber deutlich höher zu sein (und die Bindung an die Altparteien geringer). Es wurden ja gestern in der ARD einige Interviews mit AfD-Anhängern gezeigt, ich würde das zusammenfassen mit "Die haben uns 30 Jahre angelogen, jetzt wählen wir jemanden, der denen Feuer unterm Hintern macht". Das ständige Hypen der AfD, die Angst der politischen Stammparteien etc. , ich glaub das macht diese Leute dann erst richtig geil.

Es sind ja einige direkt aus der Nichtwählerschaft und sogar von den Linken direkt rüber zur AfD. Wenn dieser Menschen ein geschlossen rechtsradikales Weltbild haben, dann hätten die auch schon 2014 zur Wahl gekonnt. Da gab es die AfD und die NPD als Möglichkeiten.

Ich glaub, das Wichtigste wäre mal, den Fokus wegzubekommen von der AfD. Es gibt schon Gründe, warum es in den letzten Jahren immer dann Verluste bei der AfD in den Umfragen gab, als man nicht gerade groß über sie diskutiert hat.
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Bei den Themen, die z.B. in Brandenburg die Menschen am meisten interessieren, war übrigens Migration nicht mal dabei gestern in der Umfrage. Innere Sicherheit nicht mal unter den Top3. Da ging es um soziale Absicherung, Mieten etc. , das war alles wichtiger.

Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob es im Osten mehr Rassisten gibt als hier. Das glaube ich mittlerweile nicht mehr. Das Protestpotenzial scheint aber deutlich höher zu sein (und die Bindung an die Altparteien geringer). Es wurden ja gestern in der ARD einige Interviews mit AfD-Anhängern gezeigt, ich würde das zusammenfassen mit "Die haben uns 30 Jahre angelogen, jetzt wählen wir jemanden, der denen Feuer unterm Hintern macht". Das ständige Hypen der AfD, die Angst der politischen Stammparteien etc. , ich glaub das macht diese Leute dann erst richtig geil.

Es sind ja einige direkt aus der Nichtwählerschaft und sogar von den Linken direkt rüber zur AfD. Wenn dieser Menschen ein geschlossen rechtsradikales Weltbild haben, dann hätten die auch schon 2014 zur Wahl gekonnt. Da gab es die AfD und die NPD als Möglichkeiten.

Ich glaub, das Wichtigste wäre mal, den Fokus wegzubekommen von der AfD. Es gibt schon Gründe, warum es in den letzten Jahren immer dann Verluste bei der AfD in den Umfragen gab, als man nicht gerade groß über sie diskutiert hat.
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SGE_Werner schrieb:

Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob es im Osten mehr Rassisten gibt als hier. Das glaube ich mittlerweile nicht mehr. Das Protestpotenzial scheint aber deutlich höher zu sein (und die Bindung an die Altparteien geringer).

Das sind einfach unbegründete Ängste. Man kannte das früher auch im Rhein-Main-Gebiet, nur etwas anders. Da wurden in den Dörfern Ängste geschürt und die Dörfer wollten keine Frankfurter Zustände. Das es niemals dazu kommen würde haben sie nicht verstanden, aber die Leute die diese Ängste schürten bekamen von einigen ihre Stimme. Was sie auch nicht verstanden, das ihre örtlichen Rowdies nach Frankfurt fuhren und für den Ruf von Frankfurt mitverantwortlich waren, sie eigentlich keinen Grund hatten mit dem Finger auf Frankfurt zu zeigen. Frankfurt als Großstadt war halt der Treffpunkt von allen Dörfern rundherum, wollte man etwas erleben fuhr man nach Frankfurt, da schlug man über die Stränge, denn in Frankfurt kannte sie keiner. Wenn es dann auf die Nase gab weil sie sich daneben benahmen, war es dann daheim das böse Frankfurt und keiner hinterfragte was wirklich war.
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SGE_Werner schrieb:

Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob es im Osten mehr Rassisten gibt als hier. Das glaube ich mittlerweile nicht mehr. Das Protestpotenzial scheint aber deutlich höher zu sein (und die Bindung an die Altparteien geringer).

Das sind einfach unbegründete Ängste. Man kannte das früher auch im Rhein-Main-Gebiet, nur etwas anders. Da wurden in den Dörfern Ängste geschürt und die Dörfer wollten keine Frankfurter Zustände. Das es niemals dazu kommen würde haben sie nicht verstanden, aber die Leute die diese Ängste schürten bekamen von einigen ihre Stimme. Was sie auch nicht verstanden, das ihre örtlichen Rowdies nach Frankfurt fuhren und für den Ruf von Frankfurt mitverantwortlich waren, sie eigentlich keinen Grund hatten mit dem Finger auf Frankfurt zu zeigen. Frankfurt als Großstadt war halt der Treffpunkt von allen Dörfern rundherum, wollte man etwas erleben fuhr man nach Frankfurt, da schlug man über die Stränge, denn in Frankfurt kannte sie keiner. Wenn es dann auf die Nase gab weil sie sich daneben benahmen, war es dann daheim das böse Frankfurt und keiner hinterfragte was wirklich war.
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es ist ja auch empirisch darstellbar, dass in gegenden mit hohem migrationsanteil die ablehnung/feindseligkeit deutlich geringer ist, als im umgekehrten fall.
die leut haben halt angst vor dem, was sie nicht kennen...
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Bei den Themen, die z.B. in Brandenburg die Menschen am meisten interessieren, war übrigens Migration nicht mal dabei gestern in der Umfrage. Innere Sicherheit nicht mal unter den Top3. Da ging es um soziale Absicherung, Mieten etc. , das war alles wichtiger.

Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob es im Osten mehr Rassisten gibt als hier. Das glaube ich mittlerweile nicht mehr. Das Protestpotenzial scheint aber deutlich höher zu sein (und die Bindung an die Altparteien geringer). Es wurden ja gestern in der ARD einige Interviews mit AfD-Anhängern gezeigt, ich würde das zusammenfassen mit "Die haben uns 30 Jahre angelogen, jetzt wählen wir jemanden, der denen Feuer unterm Hintern macht". Das ständige Hypen der AfD, die Angst der politischen Stammparteien etc. , ich glaub das macht diese Leute dann erst richtig geil.

Es sind ja einige direkt aus der Nichtwählerschaft und sogar von den Linken direkt rüber zur AfD. Wenn dieser Menschen ein geschlossen rechtsradikales Weltbild haben, dann hätten die auch schon 2014 zur Wahl gekonnt. Da gab es die AfD und die NPD als Möglichkeiten.

Ich glaub, das Wichtigste wäre mal, den Fokus wegzubekommen von der AfD. Es gibt schon Gründe, warum es in den letzten Jahren immer dann Verluste bei der AfD in den Umfragen gab, als man nicht gerade groß über sie diskutiert hat.
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SGE_Werner schrieb:

Das Protestpotenzial scheint aber deutlich höher zu sein



auch wenn es ggf.nervt:
Ich kann dieses Protest Argument nicht mehr hören, man macht sich mitschuldig.
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SGE_Werner schrieb:

Das Protestpotenzial scheint aber deutlich höher zu sein



auch wenn es ggf.nervt:
Ich kann dieses Protest Argument nicht mehr hören, man macht sich mitschuldig.
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und mein fast 90 Jahre alter Vater ist in großer Sorge, es erinnert ihn doch sehr an die NSDAP
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SGE_Werner schrieb:

Das Protestpotenzial scheint aber deutlich höher zu sein



auch wenn es ggf.nervt:
Ich kann dieses Protest Argument nicht mehr hören, man macht sich mitschuldig.
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Tafelberg schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Das Protestpotenzial scheint aber deutlich höher zu sein



auch wenn es ggf.nervt:
Ich kann dieses Protest Argument nicht mehr hören, man macht sich mitschuldig.



So ist es. Abgrenzen, Ausgrenzen, keine Akzeptanz, keine Relativierung und keine Tolerierung. Und das Totschlagargument "Dann bist du auch nicht besser als die" können sich die üblichen Verdächtigen sonst wohin stecken. Ich habe keine Hetzjagden auf Flüchtlinge betrieben.
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SGE_Werner schrieb:

Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob es im Osten mehr Rassisten gibt als hier. Das glaube ich mittlerweile nicht mehr. Das Protestpotenzial scheint aber deutlich höher zu sein (und die Bindung an die Altparteien geringer).

Das sind einfach unbegründete Ängste. Man kannte das früher auch im Rhein-Main-Gebiet, nur etwas anders. Da wurden in den Dörfern Ängste geschürt und die Dörfer wollten keine Frankfurter Zustände. Das es niemals dazu kommen würde haben sie nicht verstanden, aber die Leute die diese Ängste schürten bekamen von einigen ihre Stimme. Was sie auch nicht verstanden, das ihre örtlichen Rowdies nach Frankfurt fuhren und für den Ruf von Frankfurt mitverantwortlich waren, sie eigentlich keinen Grund hatten mit dem Finger auf Frankfurt zu zeigen. Frankfurt als Großstadt war halt der Treffpunkt von allen Dörfern rundherum, wollte man etwas erleben fuhr man nach Frankfurt, da schlug man über die Stränge, denn in Frankfurt kannte sie keiner. Wenn es dann auf die Nase gab weil sie sich daneben benahmen, war es dann daheim das böse Frankfurt und keiner hinterfragte was wirklich war.
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propain schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob es im Osten mehr Rassisten gibt als hier. Das glaube ich mittlerweile nicht mehr. Das Protestpotenzial scheint aber deutlich höher zu sein (und die Bindung an die Altparteien geringer).

Das sind einfach unbegründete Ängste. Man kannte das früher auch im Rhein-Main-Gebiet, nur etwas anders. Da wurden in den Dörfern Ängste geschürt und die Dörfer wollten keine Frankfurter Zustände. Das es niemals dazu kommen würde haben sie nicht verstanden, aber die Leute die diese Ängste schürten bekamen von einigen ihre Stimme. Was sie auch nicht verstanden, das ihre örtlichen Rowdies nach Frankfurt fuhren und für den Ruf von Frankfurt mitverantwortlich waren, sie eigentlich keinen Grund hatten mit dem Finger auf Frankfurt zu zeigen. Frankfurt als Großstadt war halt der Treffpunkt von allen Dörfern rundherum, wollte man etwas erleben fuhr man nach Frankfurt, da schlug man über die Stränge, denn in Frankfurt kannte sie keiner. Wenn es dann auf die Nase gab weil sie sich daneben benahmen, war es dann daheim das böse Frankfurt und keiner hinterfragte was wirklich war.


Das kann ich zu 100% bestätigen. Mit 18 regelmäßig vom Dorf nach FFM um was zu erleben digga...
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es ist ja auch empirisch darstellbar, dass in gegenden mit hohem migrationsanteil die ablehnung/feindseligkeit deutlich geringer ist, als im umgekehrten fall.
die leut haben halt angst vor dem, was sie nicht kennen...
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Xbuerger schrieb:

es ist ja auch empirisch darstellbar, dass in gegenden mit hohem migrationsanteil die ablehnung/feindseligkeit deutlich geringer ist, als im umgekehrten fall.
die leut haben halt angst vor dem, was sie nicht kennen...

Das ist für mich sehr schlüssig und ein ganz wichtiger Punkt. Und genau  an diesem Punkt darf man dann auch mal eine Lanze für viele Leute in Ostdeutschland brechen. Durch die "Flüchtlingswelle" sind viele dort erstmals mit Menschen aus anderen Regionen und Kulturkreisen in Berührung gekommen. Viele haben und hatten tatsächlich Angst vor diesen "Begegnungen". Aber viele haben auch ihre Vorurteile abgebaut, als sie gemerkt haben, dass das Kind somalischer Flüchtlinge das beste Kind der Klasse in Mathe ist, oder dass die Jungs aus Syrien und Tschetschenien die ortsansässige E-Jugend plötzlich auf ein neues Level gehoben haben. Und dass die Familien aus dem Übergansgwohnheim dann doch nicht die erwarteten Monster waren. Selbstverständlichkeiten, für jemand der bzw. die im Rhein-Main-Gebiet aufgewachesen ist. Nicht selbstverständlich, für jemand, der unter lauter Ronnys, Enricos, Kevins und Justins in der Uckermark aufgewachsen ist.
Ganz so Schwarz-Weiß ist die Lage in Ostdeutschland sicher nicht. Man hört halt in erster Linie die Hetzer und Fremdenfeinde und vergisst, dass es viele gibt, die das anders sehen und im real-life auch auf Kontakt und Integration aus sind.

Ähnlich vorurteilsbehaftet und von Berührungsängsten geprägt stelle ich mir das Leben in Westdeutschland in den 60ern vor, als die Gastarbeiter kamen. Der große Vorteil damals war, dass es noch nicht diese "social Media" gab, die Ängste, Hass und Hetze zu befeuern wussten und die fremdenfeindlichen Ausbrüche somit noch weniger dokumentiert waren.
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Xaver08 schrieb:

Inhalt? Ernsthaft? Geh doch nicht den Populisten auf den  Leim.



Das Wort Inhalte war falsch. Nenn es Themengebiete , Gedankengänge, abstruse Ängste, wie auch immer.

Man kann sich auch wirklich an allem abarbeiten, wenn man will.
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kann man.

allerdings ist der Unterschied zwischen Inhalten und abstrusen aengsten signifikant.

Das eine wuerde bedeuten, die AfD haette relevante Themengebiete, fuer die sie auch Loesungen anbietet, das andere eben nicht.

Und da just auch im UE mal wieder zu beobachten war, dass rechtfertigungen fuer alles moegliche gesucht wurden, war es mir doch eine erwaehnung wert.

es passt halt ins bild der diskursverschiebung nach rechts, der tatsache, dass die afd hier mittlerweile seit jahren die themenauswahl und art der diskussion beherrscht, dass einem da im zusammenhang mit abstrusen aengsten vielleicht mal inhalte rausrutscht.
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Xaver08 schrieb:

Inhalt? Ernsthaft? Geh doch nicht den Populisten auf den  Leim.



Das Wort Inhalte war falsch. Nenn es Themengebiete , Gedankengänge, abstruse Ängste, wie auch immer.

Man kann sich auch wirklich an allem abarbeiten, wenn man will.
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SGE_Werner schrieb:

Man kann sich auch wirklich an allem abarbeiten, wenn man will.



       

Musst du am Ende.
Oder Sand in dem Kopf stecken.  Der Kapitalismus und der Faschismus gehen Hand in Hand, schon immer!
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Erschreckend finde ich, dass in Sachsen bei Wählern bis 30 Jahre die AfD die mit Abstand stärkste Kraft ist. Da wächst etwas heran.
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Haliaeetus schrieb:

Erschreckend finde ich, dass in Sachsen bei Wählern bis 30 Jahre die AfD die mit Abstand stärkste Kraft ist. Da wächst etwas heran.


Da muss ich mal was ergänzen. Bei den unter 30 jährigen hat die AfD laut der einen Nachwahlumfrage 21 Prozent und ist damit Erster, aber auch eben 7 Prozent unter dem Landesschnitt. Die Grünen sind mit 19 Prozent hingegen doppelt so stark.

Bei den jüngeren Menschen ist eher keine Stammwählerschaft der CDU vorhanden, da reichen 21 Prozent schon für Platz 1.
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Xbuerger schrieb:

es ist ja auch empirisch darstellbar, dass in gegenden mit hohem migrationsanteil die ablehnung/feindseligkeit deutlich geringer ist, als im umgekehrten fall.
die leut haben halt angst vor dem, was sie nicht kennen...

Das ist für mich sehr schlüssig und ein ganz wichtiger Punkt. Und genau  an diesem Punkt darf man dann auch mal eine Lanze für viele Leute in Ostdeutschland brechen. Durch die "Flüchtlingswelle" sind viele dort erstmals mit Menschen aus anderen Regionen und Kulturkreisen in Berührung gekommen. Viele haben und hatten tatsächlich Angst vor diesen "Begegnungen". Aber viele haben auch ihre Vorurteile abgebaut, als sie gemerkt haben, dass das Kind somalischer Flüchtlinge das beste Kind der Klasse in Mathe ist, oder dass die Jungs aus Syrien und Tschetschenien die ortsansässige E-Jugend plötzlich auf ein neues Level gehoben haben. Und dass die Familien aus dem Übergansgwohnheim dann doch nicht die erwarteten Monster waren. Selbstverständlichkeiten, für jemand der bzw. die im Rhein-Main-Gebiet aufgewachesen ist. Nicht selbstverständlich, für jemand, der unter lauter Ronnys, Enricos, Kevins und Justins in der Uckermark aufgewachsen ist.
Ganz so Schwarz-Weiß ist die Lage in Ostdeutschland sicher nicht. Man hört halt in erster Linie die Hetzer und Fremdenfeinde und vergisst, dass es viele gibt, die das anders sehen und im real-life auch auf Kontakt und Integration aus sind.

Ähnlich vorurteilsbehaftet und von Berührungsängsten geprägt stelle ich mir das Leben in Westdeutschland in den 60ern vor, als die Gastarbeiter kamen. Der große Vorteil damals war, dass es noch nicht diese "social Media" gab, die Ängste, Hass und Hetze zu befeuern wussten und die fremdenfeindlichen Ausbrüche somit noch weniger dokumentiert waren.
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Brodowin schrieb:
Ganz so Schwarz-Weiß ist die Lage in Ostdeutschland sicher nicht. Man hört halt in erster Linie die Hetzer und Fremdenfeinde und vergisst, dass es viele gibt, die das anders sehen und im real-life auch auf Kontakt und Integration aus sind.

Das ist richtig, aber man muss dabei auch das m.M.n. größte Problem bei der Flüchtlingswelle ansprechen: Es waren zu viele auf einmal. Auch diejenigen, die bei der Integration helfen wollten, waren völlig überfordert und es gab nicht genug Freiwillige und auch nicht genug Staatbedienstete auf allen Ebenen, vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bis hin zu Deutschlehrern und Kita-Erziehern.
Die Union hat sich jahrzehntelang gegen ein Einwanderungsgesetz gesperrt und dann kamen plötzlich 800.000 innerhalb weniger Monate, wir hatten einfach nicht die Infrastruktur, das so zu bewältigen, wie es nötig gewesen wäre.
Ich wohne hier in einer brandenburgischen Kleinstadt, die seit dem Krieg stetig geschrumpft ist. Entsprechend sahen die Planungen aus. Als die Bevölkerung 2015 plötzlich stieg gab es dann zwar ausreichend Wohnraum, aber der Rest der Infrastruktur war nicht darauf eingerichtet, es fehlen auch heute noch Kita- und Schulplätze.

Und weil es nicht genug Integrationshelfer gab, haben viele Flüchtlinge so gut wie keinen Kontakt zu Einheimischen gekriegt, sie reden untereinander Arabisch und lernen dadurch langsamer Deutsch.

Man muss klar ansprechen, dass Zuwanderung grundsätzlich nichts Schlechtes ist, aber was 2015 abgelaufen ist hat ein Staatsversagen offenbart, das das Grundvertrauen vieler Bürger in eben jenen Staat erschüttert hat, davon müssen wir uns erstmal erholen.
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Brodowin schrieb:
Ganz so Schwarz-Weiß ist die Lage in Ostdeutschland sicher nicht. Man hört halt in erster Linie die Hetzer und Fremdenfeinde und vergisst, dass es viele gibt, die das anders sehen und im real-life auch auf Kontakt und Integration aus sind.

Das ist richtig, aber man muss dabei auch das m.M.n. größte Problem bei der Flüchtlingswelle ansprechen: Es waren zu viele auf einmal. Auch diejenigen, die bei der Integration helfen wollten, waren völlig überfordert und es gab nicht genug Freiwillige und auch nicht genug Staatbedienstete auf allen Ebenen, vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bis hin zu Deutschlehrern und Kita-Erziehern.
Die Union hat sich jahrzehntelang gegen ein Einwanderungsgesetz gesperrt und dann kamen plötzlich 800.000 innerhalb weniger Monate, wir hatten einfach nicht die Infrastruktur, das so zu bewältigen, wie es nötig gewesen wäre.
Ich wohne hier in einer brandenburgischen Kleinstadt, die seit dem Krieg stetig geschrumpft ist. Entsprechend sahen die Planungen aus. Als die Bevölkerung 2015 plötzlich stieg gab es dann zwar ausreichend Wohnraum, aber der Rest der Infrastruktur war nicht darauf eingerichtet, es fehlen auch heute noch Kita- und Schulplätze.

Und weil es nicht genug Integrationshelfer gab, haben viele Flüchtlinge so gut wie keinen Kontakt zu Einheimischen gekriegt, sie reden untereinander Arabisch und lernen dadurch langsamer Deutsch.

Man muss klar ansprechen, dass Zuwanderung grundsätzlich nichts Schlechtes ist, aber was 2015 abgelaufen ist hat ein Staatsversagen offenbart, das das Grundvertrauen vieler Bürger in eben jenen Staat erschüttert hat, davon müssen wir uns erstmal erholen.
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Deine Gedankengänger kann ich nachvollziehen, unabhängig davon, dass ich nicht in BB wohne und ich in Ffm immer mehr oder weniger mit Ausländer konfrontiert wurde.
Ein Rätsel ist es mir aber noch -insbes. in den Regionen wo es gar keine Ausländer gibt- warum immer noch in solchen Dimensionen die AfD gewählt wird.
Angesichts des starken unübersehbaren rechten/rechtsradikalen Flügel muss ich Vorsatz unterstellen und akzeptiere dieses reflexartige "das sind abgehängte, die aus Protest wählen" nicht. Mag sein, dass ich mir das sehr einfach mache aus der Sicht eines Großstädters, aber ich erwarte im September 2019 schon, dass halbwegs gebildete Menschen sich informieren müssen wen sie wählen
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Deine Gedankengänger kann ich nachvollziehen, unabhängig davon, dass ich nicht in BB wohne und ich in Ffm immer mehr oder weniger mit Ausländer konfrontiert wurde.
Ein Rätsel ist es mir aber noch -insbes. in den Regionen wo es gar keine Ausländer gibt- warum immer noch in solchen Dimensionen die AfD gewählt wird.
Angesichts des starken unübersehbaren rechten/rechtsradikalen Flügel muss ich Vorsatz unterstellen und akzeptiere dieses reflexartige "das sind abgehängte, die aus Protest wählen" nicht. Mag sein, dass ich mir das sehr einfach mache aus der Sicht eines Großstädters, aber ich erwarte im September 2019 schon, dass halbwegs gebildete Menschen sich informieren müssen wen sie wählen
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Die meisten sind keine "Abgehängten", die meisten haben einfach kein Vertrauen mehr in unseren Staat und in die regierenden Parteien.
Brandenburg liegt bei der Arbeitslosenquote mit 5,3% nur 0,2% über dem Bundesdurchschnitt und auch wenn die Menschen hier im Schnitt weniger verdienen, wirklich schlecht geht es ihnen nicht.

Dass sich Menschen informieren müssen, wen sie wählen, ist nicht richtig. Niemand wird dazu gezwungen. Ich wäre dafür, dass Jeder, der in Deutschland wählen möchte, in regelmäßigen Abständen eine Art Staatsbürgertest machen und beweisen muss, dass er Ahnung von unserer Demokratie hat, aber de facto darf hierzulande jeder Depp wählen, der alt genug ist und die richtige Staatsbürgerschaft hat.
Es gibt einfach sehr viele Menschen im Lande, die keine Zeitung lesen und wenn, dann die Bild, die keine Tagesschau schauen, sondern RTL Nachrichten oder RT Deutsch oder gar keine Nachrichten.

Bis in die 80er Jahre gab es nur 3 Fernsehsender und kein Internet, damals hatten die Menschen noch mehr oder weniger den gleichen Kenntnisstand von der politischen Landschaft, wobei auch damals schon TAZ-Leser in einer anderen Welt lebten als FAZ-Leser.
Heute kannst du dich mit einem Nachbarn unterhalten und meinen, der käme von einem anderen Planeten, wenn er die Zustände in seinem Heimatland beschreibt.
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Die meisten sind keine "Abgehängten", die meisten haben einfach kein Vertrauen mehr in unseren Staat und in die regierenden Parteien.
Brandenburg liegt bei der Arbeitslosenquote mit 5,3% nur 0,2% über dem Bundesdurchschnitt und auch wenn die Menschen hier im Schnitt weniger verdienen, wirklich schlecht geht es ihnen nicht.

Dass sich Menschen informieren müssen, wen sie wählen, ist nicht richtig. Niemand wird dazu gezwungen. Ich wäre dafür, dass Jeder, der in Deutschland wählen möchte, in regelmäßigen Abständen eine Art Staatsbürgertest machen und beweisen muss, dass er Ahnung von unserer Demokratie hat, aber de facto darf hierzulande jeder Depp wählen, der alt genug ist und die richtige Staatsbürgerschaft hat.
Es gibt einfach sehr viele Menschen im Lande, die keine Zeitung lesen und wenn, dann die Bild, die keine Tagesschau schauen, sondern RTL Nachrichten oder RT Deutsch oder gar keine Nachrichten.

Bis in die 80er Jahre gab es nur 3 Fernsehsender und kein Internet, damals hatten die Menschen noch mehr oder weniger den gleichen Kenntnisstand von der politischen Landschaft, wobei auch damals schon TAZ-Leser in einer anderen Welt lebten als FAZ-Leser.
Heute kannst du dich mit einem Nachbarn unterhalten und meinen, der käme von einem anderen Planeten, wenn er die Zustände in seinem Heimatland beschreibt.
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Curulin schrieb:

Dass sich Menschen informieren müssen, wen sie wählen, ist nicht richtig. Niemand wird dazu gezwungen



formal hast Du recht!
Aber dann darf sich hinterher keiner beschweren, so nach dem Motto "das habe ich so nicht gewollt, nicht gewusst", darum ging es mir.
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SGE_Werner schrieb:

Man kann sich auch wirklich an allem abarbeiten, wenn man will.



       

Musst du am Ende.
Oder Sand in dem Kopf stecken.  Der Kapitalismus und der Faschismus gehen Hand in Hand, schon immer!
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OldFechemer schrieb:
Der Kapitalismus und der Faschismus gehen Hand in Hand, schon immer!




Die Aktiengesellschaft,die für den Profifussball gewinnorientiert arbeitet, wurde am 1.Juli 2000 gegründet.

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klar gibts die altbekannte völkerwanderung. die einen gehen von rottewitz nach meißen, die anderen von dresden nach berlin. und dann gibts noch n paar, die in chemnitz oder rostock geblieben sind, und auch richtig gute mucke machen.

letztlich heißen die themen aber auch hier bildung, gestaltung von sozialraum und perspektive. wenn der sozialarbeiter nicht mehr bezahlt wird, rottet sich die rotte von rottewitz dann im boot camp zusammen...
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Xbuerger schrieb:

klar gibts die altbekannte völkerwanderung. die einen gehen von rottewitz nach meißen, die anderen von dresden nach berlin. und dann gibts noch n paar, die in chemnitz oder rostock geblieben sind, und auch richtig gute mucke machen.

letztlich heißen die themen aber auch hier bildung, gestaltung von sozialraum und perspektive. wenn der sozialarbeiter nicht mehr bezahlt wird, rottet sich die rotte von rottewitz dann im boot camp zusammen...


Da bin ich ganz bei dir. Nur kurzfristig kann man auch nix mehr tun. Da ist vielleicht ne ganze Generation flöten gegangen.
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Xbuerger schrieb:

klar gibts die altbekannte völkerwanderung. die einen gehen von rottewitz nach meißen, die anderen von dresden nach berlin. und dann gibts noch n paar, die in chemnitz oder rostock geblieben sind, und auch richtig gute mucke machen.

letztlich heißen die themen aber auch hier bildung, gestaltung von sozialraum und perspektive. wenn der sozialarbeiter nicht mehr bezahlt wird, rottet sich die rotte von rottewitz dann im boot camp zusammen...


Da bin ich ganz bei dir. Nur kurzfristig kann man auch nix mehr tun. Da ist vielleicht ne ganze Generation flöten gegangen.
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Jaroos schrieb:

Xbuerger schrieb:

klar gibts die altbekannte völkerwanderung. die einen gehen von rottewitz nach meißen, die anderen von dresden nach berlin. und dann gibts noch n paar, die in chemnitz oder rostock geblieben sind, und auch richtig gute mucke machen.

letztlich heißen die themen aber auch hier bildung, gestaltung von sozialraum und perspektive. wenn der sozialarbeiter nicht mehr bezahlt wird, rottet sich die rotte von rottewitz dann im boot camp zusammen...


Da bin ich ganz bei dir. Nur kurzfristig kann man auch nix mehr tun. Da ist vielleicht ne ganze Generation flöten gegangen.

denke, dass das prozesse sind, die man besser früher als später in gang setzen sollte. wen man dann wie am besten erreicht, wird man dann sehen...


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