ich kann mir vorstellen dass das thema 2. weltkrieg im geschichtsunterricht in uruguay auch eine untergeordnete rolle spielt. wie sonst auch außerhalb europas
Er ist aber in Spanien geboren und aufgewachsen. Seine Eltern stammen aus Uruguay, sind aber nach der Profikarriere seines Vaters in Spanien geblieben. Sein Bruder hat deshalb auch für die spanischen Jugendnationalteams gespielt.
ich kann mir vorstellen dass das thema 2. weltkrieg im geschichtsunterricht in uruguay auch eine untergeordnete rolle spielt. wie sonst auch außerhalb europas
Er ist aber in Spanien geboren und aufgewachsen. Seine Eltern stammen aus Uruguay, sind aber nach der Profikarriere seines Vaters in Spanien geblieben. Sein Bruder hat deshalb auch für die spanischen Jugendnationalteams gespielt.
Er ist aber in Spanien geboren und aufgewachsen. Seine Eltern stammen aus Uruguay, sind aber nach der Profikarriere seines Vaters in Spanien geblieben. Sein Bruder hat deshalb auch für die spanischen Jugendnationalteams gespielt.
Oh okay, danke. Wie ist denn der Geschichtsunterricht in Spanien?
Keine Ahnung. Aber hat sich evtl in den 70er Jahren verändert, nachdem die faschistische Diktatur dort endlich zuende ging. Aber ob das Curriculum so sehr auf die Niederungen des deutschen Nationalsozialismus eingeht....das müsste jmd anderes beantworten.
Falls die Frage an mich ging: Kann ich nicht beantworten. Ich schätze aber mal, dass das spätestens seit dem Ende der Diktatur unter Franco auch Thema ist und kritisch behandelt wird.
Oh okay, danke. Wie ist denn der Geschichtsunterricht in Spanien?
Keine Ahnung. Aber hat sich evtl in den 70er Jahren verändert, nachdem die faschistische Diktatur dort endlich zuende ging. Aber ob das Curriculum so sehr auf die Niederungen des deutschen Nationalsozialismus eingeht....das müsste jmd anderes beantworten.
In Spanien weiß jeder Schüler was der 2. Weltkrieg und der Holocaust waren und was das für Europa bedeutete. Vor 1974 weiß ich nicht, aber bereits Schüler aus den 80er Jahren nehmen dieses Wissen aus spanischen Schulen mit.
Falls die Frage an mich ging: Kann ich nicht beantworten. Ich schätze aber mal, dass das spätestens seit dem Ende der Diktatur unter Franco auch Thema ist und kritisch behandelt wird.
Oh okay, danke. Wie ist denn der Geschichtsunterricht in Spanien?
Keine Ahnung. Aber hat sich evtl in den 70er Jahren verändert, nachdem die faschistische Diktatur dort endlich zuende ging. Aber ob das Curriculum so sehr auf die Niederungen des deutschen Nationalsozialismus eingeht....das müsste jmd anderes beantworten.
In Spanien weiß jeder Schüler was der 2. Weltkrieg und der Holocaust waren und was das für Europa bedeutete. Vor 1974 weiß ich nicht, aber bereits Schüler aus den 80er Jahren nehmen dieses Wissen aus spanischen Schulen mit.
Um den Bogen zu den unglücklichen Posts auf Instagram zu schlagen: Zalazars Posts auf Instagram sind meiner Meinung nach nicht durch mangelnde Information zu erklären, sondern eher durch Naivität und/oder Unbedarftheit, eventuell gepaart mit einer Prise Dummheit. Damit unterscheidet er sich allerdings auch nicht groß von vielen Deutschen. Was Zalazar vermutlich nicht weiß, ist dass Äußerungen rund um das Thema 3. Reich und Holocaust in Deutschland sehr sensibel wahrgenommen werden.
Und selbst wenn man nie Geschichte in der Schule gehabt hat oder grad Kreide holen war: vor Ort rafft das selbst der Bescheuertste, um was es sich handelt und wie man sich am besten verhält und wie nicht.
In Spanien weiß jeder Schüler was der 2. Weltkrieg und der Holocaust waren und was das für Europa bedeutete. Vor 1974 weiß ich nicht, aber bereits Schüler aus den 80er Jahren nehmen dieses Wissen aus spanischen Schulen mit.
Um den Bogen zu den unglücklichen Posts auf Instagram zu schlagen: Zalazars Posts auf Instagram sind meiner Meinung nach nicht durch mangelnde Information zu erklären, sondern eher durch Naivität und/oder Unbedarftheit, eventuell gepaart mit einer Prise Dummheit. Damit unterscheidet er sich allerdings auch nicht groß von vielen Deutschen. Was Zalazar vermutlich nicht weiß, ist dass Äußerungen rund um das Thema 3. Reich und Holocaust in Deutschland sehr sensibel wahrgenommen werden.
Erinnert mich irgendwie an das Verhalten der 15-Jährigen Mädels, die auf dem Holocaust-Mahnmal in Berlin fröhlich rumgeturnt sind und Selfies gemacht haben.
Thema verfehlt. Da würde ich mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden an Stelle der Eintracht und ihn entsprechend sensibilisieren, damit er das nächste Mal mit der nötigen Reife agiert.
Er hat sich mittlerweile auf Instagram für seinen Post entschuldigt und das Foto gelöscht. Er sagt, er war sich nicht bewusst, an welchem geschichtsträchtigen Ort er sich befindet und er wollte mit diesem Foto keinen vor den Kopf stoßen. Als Entschuldigung will er eine Spende an eine Auschwitz Gedenkstätte tätigen. Ich glaube, ihm ist es selber richtig unangenehm und in Zukunft wird er sich wohl dreimal versichern, wo er Fotos macht und hochlädt.
Er sagt, er war sich nicht bewusst, an welchem geschichtsträchtigen Ort er sich befinde
Irgendwie kann ich dem Jungen keinen Vorwurf machen. Er ist ein Produkt seiner Zeit, in der das Bewusstsein für Orte, Zeiten und Geschehnisse zunehmend schwindet.
Ein Beispiel dazu aus einem ganz anderen Bereich: Im Juli bestieg ich - ohne Klettern, auf normalen Bergpfaden - einen Dreitausender. Der Aufstieg war schweißtreibend, doch die Aussicht auf das Gipfelerlebnis und die Ausblicke von dort machten ihn leicht. Oben angekommen dann der Schock. Kinder und Jugendliche lärmten in Massen dort herum, Ehepaare stritten sich, Menschenmassen stopften sich am "Gipfelrestaurant" Junk Food in den Schädel und die Oma wurde gegen ihren Willen zum Gipfelkreuz geschleift, um dort unter großem Hallo ein Selfie zu machen. Kein Gipfelerlebnis, sondern Jahrmarkt per Seilbahn, bei dem niemand Respekt für den Berg aufbringen musste und auch niemand einen Blick für die überwältigende Schönheit der Natur dort oben hatte.
Ist ein ganz anderes Thema als bei Zalazar, aber doch irgendwie vergleichbar.
Er hat sich mittlerweile auf Instagram für seinen Post entschuldigt und das Foto gelöscht. Er sagt, er war sich nicht bewusst, an welchem geschichtsträchtigen Ort er sich befindet und er wollte mit diesem Foto keinen vor den Kopf stoßen. Als Entschuldigung will er eine Spende an eine Auschwitz Gedenkstätte tätigen. Ich glaube, ihm ist es selber richtig unangenehm und in Zukunft wird er sich wohl dreimal versichern, wo er Fotos macht und hochlädt.
Er sagt, er war sich nicht bewusst, an welchem geschichtsträchtigen Ort er sich befinde
Irgendwie kann ich dem Jungen keinen Vorwurf machen. Er ist ein Produkt seiner Zeit, in der das Bewusstsein für Orte, Zeiten und Geschehnisse zunehmend schwindet.
Ein Beispiel dazu aus einem ganz anderen Bereich: Im Juli bestieg ich - ohne Klettern, auf normalen Bergpfaden - einen Dreitausender. Der Aufstieg war schweißtreibend, doch die Aussicht auf das Gipfelerlebnis und die Ausblicke von dort machten ihn leicht. Oben angekommen dann der Schock. Kinder und Jugendliche lärmten in Massen dort herum, Ehepaare stritten sich, Menschenmassen stopften sich am "Gipfelrestaurant" Junk Food in den Schädel und die Oma wurde gegen ihren Willen zum Gipfelkreuz geschleift, um dort unter großem Hallo ein Selfie zu machen. Kein Gipfelerlebnis, sondern Jahrmarkt per Seilbahn, bei dem niemand Respekt für den Berg aufbringen musste und auch niemand einen Blick für die überwältigende Schönheit der Natur dort oben hatte.
Ist ein ganz anderes Thema als bei Zalazar, aber doch irgendwie vergleichbar.
Ist ein ganz anderes Thema als bei Zalazar, aber doch irgendwie vergleichbar.
Absolut. Mir fallen da spontan noch weitere Beispiele ein. Z.B. Gaffen/Filmen statt 1. Hilfe leisten.
Auf der anderen Seite jetzt aufgrund der Unaufmerksamkeit eines jungen spanischen Kickers die Brücke zu gesamtgesellschaftlichen Trends zu ziehen, finde ich dann doch etwas weit gefasst. Wir waren damals mit 16 auf Klassenfahrt in Berlin vermutlich auch keine Vorzeige-Gedenkenden am Holokaust-Mahnmal, obwohl das Thema 2. Weltkrieg bei uns in der Klasse sehr präsent war und mit Fingerspitzengefühl behandelt wurde.
Sorry, da wird mir zu viel vermischt bzw. unter einem sehr allgemeinen Thema subsumiert. Ja, die Sensibilität für Orte und Räume, in denen man sich befindet, hat vermutlich nachgelassen. Nachweisen oder belegen kann ich es nicht, aber auch ich habe den Eindruck.
Das geht mit lauter Handymusik in der Straßenbahn los und hört mit unmöglichem Verhalten auf dem Berggipfel nicht auf. Anderes Beispiel: Google bei Interesse mal "Freiburg Mahnmal Synagoge", Du findest den derzeit größten Zankapfel einer an Zankäpfeln nicht armen Stadt. Beim Umbau eines Platzes in der Innenstadt vor einigen Jahren wurden Grundmauern der alten Synagoge gefunden. Der Bau wurde gestoppt und lange wurde unter Einbeziehung verschiedener Interessensgruppen beraten, was nun zu tun sei. Man einigte sich darauf, den Platz weiterzubauen und an der Stelle der Grundmauern ein flaches Wasserbecken in Form des Grundrisses als Mahnmal anzubringen. Soweit so gut - allerdings wurde bereits im ersten Sommer klar, dass der Plan nicht aufgeht: Horden von planschenden, tobenden und schreienden Kindern, Touris, die ihre Füße ins Wasser halten oder Studierende, die ihre Bierflaschen kühlstellen. Im Winter, als das Wasser abgelassen wurde, sind die Jungs mit Cordhosen und Dreadlocks darauf rumgeskatet und haben irgendwelche Flips geübt. Beispielbild Ein riesen Geschrei ging los: Die jüdische Gemeinde war gekränkt, die Freiburger Linken waren hin- und hergerissen zwischen der Ablehnung von Religionen und dem Kampf gegen Antisemitismus und die (betroffenen) Eltern warfen dem Rest der Welt vor, er wäre Kinderhasser und Freiburg solle doch dann bitte in Verbotburg umbenannt werden. Die Stadt steht irgendwo dazwischen und kann es niemandem recht machen. Jetzt sollen 700.000€ in Infoaktionen investiert werden.
Warum können die Kiddies nicht ins Freibad? Oder, wenn zu teuer, an den Fluss, der die Stadt einmal durchquert, mit den herrlichsten und grünsten Ufern und Stellen, an denen man Schwimmen kann und Stellen, die so wenig tief sind, dass man hervorragend mit Kleinkindern planschen und Quatsch machen kann? Warum zur Hölle muss man das in einem nach Chlor stinkenden Mahnmal für die alte Synagoge machen? Warum muss man da draufrumskaten?? Mir unbegreiflich. Auch das Argument, dass ein Denkmal doch viel lebendiger sei, wenn es belebt wird, zählt für mich nur bedingt, das ist für mich eine vorgeschobene Legitimation.
Dieses fehlende Gespür ist für mich ein Produkt eines ganz anderen gesellschaftlichen Auswuchses, nämlich zunehmend abnehmende Rücksichtnahme den Befindlichkeiten Anderer gegenüber. Ich fände es einfach toll, wenn es für das Wasserbecken keine Verbote und 700k teure Infotafeln bräuchte, sondern wenn man es einfach nicht macht, weil man weiß, dass man andere damit verletzt, ärgert, kränkt, stört. Ob das jetzt der genervte Knueller in der StraBa ist, der WA auf dem Gipfel oder ein in seinem Glauben und seiner Biografie gekränkter Mensch jüdischen Glaubens ist zwar bei weitem nicht das Gleiche, wurzelt aber in der gleichen respektlosen Haltung.
Sich aber in Auschwitz hinzustellen und ein Selfie zu machen, ganz gleich, ob man da jetzt von Kindheit an geschult wurde oder nicht, zeugt für mich aber wirklich eher von Dummheit. Dieser Ort hat noch eine ganz andere Qualität als ein Denkmal in Berlin oder Freiburg. Viel direkter und unmittelbarer logischer Weise. Ich war dort und gerade Birkenau strahlt ein Grauen aus, das mich im negativen Sinne nachhaltig beeindruckt hat. Ich finde, man spürt eigentlich schon, wo man sich befindet. Ähnlich furchtbar muss es auf den killing fields in Kamobscha sein, ich glaube nicht, dass da einer auf die Idee käme, ein lustiges Geburtstagsselfie zu schießen, auch wenn er kein Experte in südostasiatischer Geschichte ist. Zumal man, zumindest 2005 als ich dort war, darauf hingewiesen wurde, bitte keine Fotos zu machen (was aber damals schon ignoriert wurde und die Leute haben sich unter das "Arbeit macht frei"-Schild gestellt und sich knipsen lassen) und natürlich an allen Ecken und Enden genau erklärt bekommt, was dort passiert ist. Also für mich gibts da keine Ausrede.
Aber es scheint ihm ehrlich unangenehm zu sein und er hat sich entschuldigt und das ist ja schonmal was!
Da muss man den Jungen - so dämlich diese Aktion natürlich ist - auch ein bisschen in Schutz nehmen. Das Thema Holocaust und die vielen anderen Verbrechen des NS-Regimes werden außerhalb Deutschlands bei weitem nicht über ganze Schuljahre hinweg im Unterricht behandelt. Ich habe geschäftliche und privat einige Bekannte aus Asien, da ist das Thema beispielsweise ein großer, grauer Bildungsfleck.
Der Junge hat sich jetzt aber entschuldigt und wird daraus lernen, das gehört zum erwachsen werden dazu.
Manche machen manchmal Dinge die echt dumm sind. Gerade in Onlinezeiten wird man dann ja auch eindringlich drauf hingewiesen wenn man einen Bock geschossen hat.
Werner hatte ja schon drauf hingewiesen das es ja diesen Selfie Trend beim Holocaust Mahnmal in Berlin gab. Das hatte damals einen Künstler dazu veranlasst diese Bilder zu nehmen und die Selfies in Bilder aus KZs rein zu setzen. Vielen war es damals wohl nicht bewusst wo drauf sie herum turnen und was das geschichtlich bedeutet. Nach den umgestalteten eigenen Selfies ging da bei dem ein oder anderen doch die 30 W Birne im Kopf an und man hat gemerkt das es doch unpassend war an so einem Ort lustige Selfies zu machen und die bei Instagram hoch zu laden.
Er sagt, er war sich nicht bewusst, an welchem geschichtsträchtigen Ort er sich befinde
Irgendwie kann ich dem Jungen keinen Vorwurf machen. Er ist ein Produkt seiner Zeit, in der das Bewusstsein für Orte, Zeiten und Geschehnisse zunehmend schwindet.
Ein Beispiel dazu aus einem ganz anderen Bereich: Im Juli bestieg ich - ohne Klettern, auf normalen Bergpfaden - einen Dreitausender. Der Aufstieg war schweißtreibend, doch die Aussicht auf das Gipfelerlebnis und die Ausblicke von dort machten ihn leicht. Oben angekommen dann der Schock. Kinder und Jugendliche lärmten in Massen dort herum, Ehepaare stritten sich, Menschenmassen stopften sich am "Gipfelrestaurant" Junk Food in den Schädel und die Oma wurde gegen ihren Willen zum Gipfelkreuz geschleift, um dort unter großem Hallo ein Selfie zu machen. Kein Gipfelerlebnis, sondern Jahrmarkt per Seilbahn, bei dem niemand Respekt für den Berg aufbringen musste und auch niemand einen Blick für die überwältigende Schönheit der Natur dort oben hatte.
Ist ein ganz anderes Thema als bei Zalazar, aber doch irgendwie vergleichbar.
Er sagt, er war sich nicht bewusst, an welchem geschichtsträchtigen Ort er sich befinde
Irgendwie kann ich dem Jungen keinen Vorwurf machen. Er ist ein Produkt seiner Zeit, in der das Bewusstsein für Orte, Zeiten und Geschehnisse zunehmend schwindet.
Ein Beispiel dazu aus einem ganz anderen Bereich: Im Juli bestieg ich - ohne Klettern, auf normalen Bergpfaden - einen Dreitausender. Der Aufstieg war schweißtreibend, doch die Aussicht auf das Gipfelerlebnis und die Ausblicke von dort machten ihn leicht. Oben angekommen dann der Schock. Kinder und Jugendliche lärmten in Massen dort herum, Ehepaare stritten sich, Menschenmassen stopften sich am "Gipfelrestaurant" Junk Food in den Schädel und die Oma wurde gegen ihren Willen zum Gipfelkreuz geschleift, um dort unter großem Hallo ein Selfie zu machen. Kein Gipfelerlebnis, sondern Jahrmarkt per Seilbahn, bei dem niemand Respekt für den Berg aufbringen musste und auch niemand einen Blick für die überwältigende Schönheit der Natur dort oben hatte.
Ist ein ganz anderes Thema als bei Zalazar, aber doch irgendwie vergleichbar.
Ist ein ganz anderes Thema als bei Zalazar, aber doch irgendwie vergleichbar.
Absolut. Mir fallen da spontan noch weitere Beispiele ein. Z.B. Gaffen/Filmen statt 1. Hilfe leisten.
Auf der anderen Seite jetzt aufgrund der Unaufmerksamkeit eines jungen spanischen Kickers die Brücke zu gesamtgesellschaftlichen Trends zu ziehen, finde ich dann doch etwas weit gefasst. Wir waren damals mit 16 auf Klassenfahrt in Berlin vermutlich auch keine Vorzeige-Gedenkenden am Holokaust-Mahnmal, obwohl das Thema 2. Weltkrieg bei uns in der Klasse sehr präsent war und mit Fingerspitzengefühl behandelt wurde.
Wir waren damals mit 16 auf Klassenfahrt in Berlin vermutlich auch keine Vorzeige-Gedenkenden am Holokaust-Mahnmal, obwohl das Thema 2. Weltkrieg bei uns in der Klasse sehr präsent war und mit Fingerspitzengefühl behandelt wurde.
Oh ja, ich erinnere mich auch noch dunkel als wir in Dachau waren, ich dürfte so 14/15 Jahre alt gewesen sein. Es gab nach dem Besuch einen ordentlichen Rüffel von der Klassenlehrerin weil manche zu viel rumgealbert haben, es kursierte danach auch ein Foto mit "zweifelhaften" Handbewegungen... ich selbst war damals auch nicht unbedingt ein Vorzeigeschüler der sich gewissenhaft auf diesen Besuch vorbereitet und dann dementsprechend verhalten hat. Und genau so ergeht es wahrscheinlich sehr sehr vielen... das Gespür dafür bekommt man wohl erst später.
Wenn wir deutschen also nicht mal die moralische Messlatte schaffen sollte man es einem jungen Menschen aus Uruguay schon mal gar nicht vorwerfen.
Ist ein ganz anderes Thema als bei Zalazar, aber doch irgendwie vergleichbar.
Absolut. Mir fallen da spontan noch weitere Beispiele ein. Z.B. Gaffen/Filmen statt 1. Hilfe leisten.
Auf der anderen Seite jetzt aufgrund der Unaufmerksamkeit eines jungen spanischen Kickers die Brücke zu gesamtgesellschaftlichen Trends zu ziehen, finde ich dann doch etwas weit gefasst. Wir waren damals mit 16 auf Klassenfahrt in Berlin vermutlich auch keine Vorzeige-Gedenkenden am Holokaust-Mahnmal, obwohl das Thema 2. Weltkrieg bei uns in der Klasse sehr präsent war und mit Fingerspitzengefühl behandelt wurde.
Wir waren damals mit 16 auf Klassenfahrt in Berlin vermutlich auch keine Vorzeige-Gedenkenden am Holokaust-Mahnmal, obwohl das Thema 2. Weltkrieg bei uns in der Klasse sehr präsent war und mit Fingerspitzengefühl behandelt wurde.
Oh ja, ich erinnere mich auch noch dunkel als wir in Dachau waren, ich dürfte so 14/15 Jahre alt gewesen sein. Es gab nach dem Besuch einen ordentlichen Rüffel von der Klassenlehrerin weil manche zu viel rumgealbert haben, es kursierte danach auch ein Foto mit "zweifelhaften" Handbewegungen... ich selbst war damals auch nicht unbedingt ein Vorzeigeschüler der sich gewissenhaft auf diesen Besuch vorbereitet und dann dementsprechend verhalten hat. Und genau so ergeht es wahrscheinlich sehr sehr vielen... das Gespür dafür bekommt man wohl erst später.
Wenn wir deutschen also nicht mal die moralische Messlatte schaffen sollte man es einem jungen Menschen aus Uruguay schon mal gar nicht vorwerfen.
Wir waren damals mit 16 auf Klassenfahrt in Berlin vermutlich auch keine Vorzeige-Gedenkenden am Holokaust-Mahnmal, obwohl das Thema 2. Weltkrieg bei uns in der Klasse sehr präsent war und mit Fingerspitzengefühl behandelt wurde.
Oh ja, ich erinnere mich auch noch dunkel als wir in Dachau waren, ich dürfte so 14/15 Jahre alt gewesen sein. Es gab nach dem Besuch einen ordentlichen Rüffel von der Klassenlehrerin weil manche zu viel rumgealbert haben, es kursierte danach auch ein Foto mit "zweifelhaften" Handbewegungen... ich selbst war damals auch nicht unbedingt ein Vorzeigeschüler der sich gewissenhaft auf diesen Besuch vorbereitet und dann dementsprechend verhalten hat. Und genau so ergeht es wahrscheinlich sehr sehr vielen... das Gespür dafür bekommt man wohl erst später.
Wenn wir deutschen also nicht mal die moralische Messlatte schaffen sollte man es einem jungen Menschen aus Uruguay schon mal gar nicht vorwerfen.
Da ist viel wahres dran. Es ist glaube ich auch eh immer schwerer, junge Menschen für solche Orte vollends zu sensibilisieren. Ich weiß nicht, wie heute der Nationalsozialismus im Unterricht behandelt wird, bei uns war es leider auch schon ein wenig zu oberflächlich.
Wir waren damals mit 16 auf Klassenfahrt in Berlin vermutlich auch keine Vorzeige-Gedenkenden am Holokaust-Mahnmal, obwohl das Thema 2. Weltkrieg bei uns in der Klasse sehr präsent war und mit Fingerspitzengefühl behandelt wurde.
Oh ja, ich erinnere mich auch noch dunkel als wir in Dachau waren, ich dürfte so 14/15 Jahre alt gewesen sein. Es gab nach dem Besuch einen ordentlichen Rüffel von der Klassenlehrerin weil manche zu viel rumgealbert haben, es kursierte danach auch ein Foto mit "zweifelhaften" Handbewegungen... ich selbst war damals auch nicht unbedingt ein Vorzeigeschüler der sich gewissenhaft auf diesen Besuch vorbereitet und dann dementsprechend verhalten hat. Und genau so ergeht es wahrscheinlich sehr sehr vielen... das Gespür dafür bekommt man wohl erst später.
Wenn wir deutschen also nicht mal die moralische Messlatte schaffen sollte man es einem jungen Menschen aus Uruguay schon mal gar nicht vorwerfen.
Wir waren damals mit 16 auf Klassenfahrt in Berlin vermutlich auch keine Vorzeige-Gedenkenden am Holokaust-Mahnmal, obwohl das Thema 2. Weltkrieg bei uns in der Klasse sehr präsent war und mit Fingerspitzengefühl behandelt wurde.
Oh ja, ich erinnere mich auch noch dunkel als wir in Dachau waren, ich dürfte so 14/15 Jahre alt gewesen sein. Es gab nach dem Besuch einen ordentlichen Rüffel von der Klassenlehrerin weil manche zu viel rumgealbert haben, es kursierte danach auch ein Foto mit "zweifelhaften" Handbewegungen... ich selbst war damals auch nicht unbedingt ein Vorzeigeschüler der sich gewissenhaft auf diesen Besuch vorbereitet und dann dementsprechend verhalten hat. Und genau so ergeht es wahrscheinlich sehr sehr vielen... das Gespür dafür bekommt man wohl erst später.
Wenn wir deutschen also nicht mal die moralische Messlatte schaffen sollte man es einem jungen Menschen aus Uruguay schon mal gar nicht vorwerfen.
Da ist viel wahres dran. Es ist glaube ich auch eh immer schwerer, junge Menschen für solche Orte vollends zu sensibilisieren. Ich weiß nicht, wie heute der Nationalsozialismus im Unterricht behandelt wird, bei uns war es leider auch schon ein wenig zu oberflächlich.
Wir waren damals mit 16 auf Klassenfahrt in Berlin vermutlich auch keine Vorzeige-Gedenkenden am Holokaust-Mahnmal, obwohl das Thema 2. Weltkrieg bei uns in der Klasse sehr präsent war und mit Fingerspitzengefühl behandelt wurde.
Oh ja, ich erinnere mich auch noch dunkel als wir in Dachau waren, ich dürfte so 14/15 Jahre alt gewesen sein. Es gab nach dem Besuch einen ordentlichen Rüffel von der Klassenlehrerin weil manche zu viel rumgealbert haben, es kursierte danach auch ein Foto mit "zweifelhaften" Handbewegungen... ich selbst war damals auch nicht unbedingt ein Vorzeigeschüler der sich gewissenhaft auf diesen Besuch vorbereitet und dann dementsprechend verhalten hat. Und genau so ergeht es wahrscheinlich sehr sehr vielen... das Gespür dafür bekommt man wohl erst später.
Wenn wir deutschen also nicht mal die moralische Messlatte schaffen sollte man es einem jungen Menschen aus Uruguay schon mal gar nicht vorwerfen.
Da ist viel wahres dran. Es ist glaube ich auch eh immer schwerer, junge Menschen für solche Orte vollends zu sensibilisieren. Ich weiß nicht, wie heute der Nationalsozialismus im Unterricht behandelt wird, bei uns war es leider auch schon ein wenig zu oberflächlich.
Bei uns wurde er aus verständlichen Gründen überhaupt nicht behandelt, war aber auch nicht nötig....meine Lehrer, alles noch stramme Braune, haben uns keine Sekunde vergessen lassen, was NS bedeutet..
Schule und oder her, man hat es doch selbst in der Hand, den Kindern dieses Thema näher zu bringen. Das fängt schon im Alltag damit an, dass man altersgerecht erklärt, warum man nicht auf die verlegten Stolpersteine tritt.
wie sonst auch außerhalb europas
wie sonst auch außerhalb europas
Wie ist denn der Geschichtsunterricht in Spanien?
Wie ist denn der Geschichtsunterricht in Spanien?
Keine Ahnung. Aber hat sich evtl in den 70er Jahren verändert, nachdem die faschistische Diktatur dort endlich zuende ging. Aber ob das Curriculum so sehr auf die Niederungen des deutschen Nationalsozialismus eingeht....das müsste jmd anderes beantworten.
Wie ist denn der Geschichtsunterricht in Spanien?
Keine Ahnung. Aber hat sich evtl in den 70er Jahren verändert, nachdem die faschistische Diktatur dort endlich zuende ging. Aber ob das Curriculum so sehr auf die Niederungen des deutschen Nationalsozialismus eingeht....das müsste jmd anderes beantworten.
Wie ist denn der Geschichtsunterricht in Spanien?
Keine Ahnung. Aber hat sich evtl in den 70er Jahren verändert, nachdem die faschistische Diktatur dort endlich zuende ging. Aber ob das Curriculum so sehr auf die Niederungen des deutschen Nationalsozialismus eingeht....das müsste jmd anderes beantworten.
Zalazars Posts auf Instagram sind meiner Meinung nach nicht durch mangelnde Information zu erklären, sondern eher durch Naivität und/oder Unbedarftheit, eventuell gepaart mit einer Prise Dummheit.
Damit unterscheidet er sich allerdings auch nicht groß von vielen Deutschen.
Was Zalazar vermutlich nicht weiß, ist dass Äußerungen rund um das Thema 3. Reich und Holocaust in Deutschland sehr sensibel wahrgenommen werden.
Zalazars Posts auf Instagram sind meiner Meinung nach nicht durch mangelnde Information zu erklären, sondern eher durch Naivität und/oder Unbedarftheit, eventuell gepaart mit einer Prise Dummheit.
Damit unterscheidet er sich allerdings auch nicht groß von vielen Deutschen.
Was Zalazar vermutlich nicht weiß, ist dass Äußerungen rund um das Thema 3. Reich und Holocaust in Deutschland sehr sensibel wahrgenommen werden.
Thema verfehlt. Da würde ich mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden an Stelle der Eintracht und ihn entsprechend sensibilisieren, damit er das nächste Mal mit der nötigen Reife agiert.
Ich glaube, ihm ist es selber richtig unangenehm und in Zukunft wird er sich wohl dreimal versichern, wo er Fotos macht und hochlädt.
Irgendwie kann ich dem Jungen keinen Vorwurf machen. Er ist ein Produkt seiner Zeit, in der das Bewusstsein für Orte, Zeiten und Geschehnisse zunehmend schwindet.
Ein Beispiel dazu aus einem ganz anderen Bereich:
Im Juli bestieg ich - ohne Klettern, auf normalen Bergpfaden - einen Dreitausender. Der Aufstieg war schweißtreibend, doch die Aussicht auf das Gipfelerlebnis und die Ausblicke von dort machten ihn leicht.
Oben angekommen dann der Schock. Kinder und Jugendliche lärmten in Massen dort herum, Ehepaare stritten sich, Menschenmassen stopften sich am "Gipfelrestaurant" Junk Food in den Schädel und die Oma wurde gegen ihren Willen zum Gipfelkreuz geschleift, um dort unter großem Hallo ein Selfie zu machen. Kein Gipfelerlebnis, sondern Jahrmarkt per Seilbahn, bei dem niemand Respekt für den Berg aufbringen musste und auch niemand einen Blick für die überwältigende Schönheit der Natur dort oben hatte.
Ist ein ganz anderes Thema als bei Zalazar, aber doch irgendwie vergleichbar.
Ich glaube, ihm ist es selber richtig unangenehm und in Zukunft wird er sich wohl dreimal versichern, wo er Fotos macht und hochlädt.
Irgendwie kann ich dem Jungen keinen Vorwurf machen. Er ist ein Produkt seiner Zeit, in der das Bewusstsein für Orte, Zeiten und Geschehnisse zunehmend schwindet.
Ein Beispiel dazu aus einem ganz anderen Bereich:
Im Juli bestieg ich - ohne Klettern, auf normalen Bergpfaden - einen Dreitausender. Der Aufstieg war schweißtreibend, doch die Aussicht auf das Gipfelerlebnis und die Ausblicke von dort machten ihn leicht.
Oben angekommen dann der Schock. Kinder und Jugendliche lärmten in Massen dort herum, Ehepaare stritten sich, Menschenmassen stopften sich am "Gipfelrestaurant" Junk Food in den Schädel und die Oma wurde gegen ihren Willen zum Gipfelkreuz geschleift, um dort unter großem Hallo ein Selfie zu machen. Kein Gipfelerlebnis, sondern Jahrmarkt per Seilbahn, bei dem niemand Respekt für den Berg aufbringen musste und auch niemand einen Blick für die überwältigende Schönheit der Natur dort oben hatte.
Ist ein ganz anderes Thema als bei Zalazar, aber doch irgendwie vergleichbar.
Absolut. Mir fallen da spontan noch weitere Beispiele ein. Z.B. Gaffen/Filmen statt 1. Hilfe leisten.
Auf der anderen Seite jetzt aufgrund der Unaufmerksamkeit eines jungen spanischen Kickers die Brücke zu gesamtgesellschaftlichen Trends zu ziehen, finde ich dann doch etwas weit gefasst. Wir waren damals mit 16 auf Klassenfahrt in Berlin vermutlich auch keine Vorzeige-Gedenkenden am Holokaust-Mahnmal, obwohl das Thema 2. Weltkrieg bei uns in der Klasse sehr präsent war und mit Fingerspitzengefühl behandelt wurde.
Ja, die Sensibilität für Orte und Räume, in denen man sich befindet, hat vermutlich nachgelassen. Nachweisen oder belegen kann ich es nicht, aber auch ich habe den Eindruck.
Das geht mit lauter Handymusik in der Straßenbahn los und hört mit unmöglichem Verhalten auf dem Berggipfel nicht auf. Anderes Beispiel: Google bei Interesse mal "Freiburg Mahnmal Synagoge", Du findest den derzeit größten Zankapfel einer an Zankäpfeln nicht armen Stadt. Beim Umbau eines Platzes in der Innenstadt vor einigen Jahren wurden Grundmauern der alten Synagoge gefunden. Der Bau wurde gestoppt und lange wurde unter Einbeziehung verschiedener Interessensgruppen beraten, was nun zu tun sei. Man einigte sich darauf, den Platz weiterzubauen und an der Stelle der Grundmauern ein flaches Wasserbecken in Form des Grundrisses als Mahnmal anzubringen. Soweit so gut - allerdings wurde bereits im ersten Sommer klar, dass der Plan nicht aufgeht: Horden von planschenden, tobenden und schreienden Kindern, Touris, die ihre Füße ins Wasser halten oder Studierende, die ihre Bierflaschen kühlstellen. Im Winter, als das Wasser abgelassen wurde, sind die Jungs mit Cordhosen und Dreadlocks darauf rumgeskatet und haben irgendwelche Flips geübt.
Beispielbild
Ein riesen Geschrei ging los: Die jüdische Gemeinde war gekränkt, die Freiburger Linken waren hin- und hergerissen zwischen der Ablehnung von Religionen und dem Kampf gegen Antisemitismus und die (betroffenen) Eltern warfen dem Rest der Welt vor, er wäre Kinderhasser und Freiburg solle doch dann bitte in Verbotburg umbenannt werden. Die Stadt steht irgendwo dazwischen und kann es niemandem recht machen. Jetzt sollen 700.000€ in Infoaktionen investiert werden.
Warum können die Kiddies nicht ins Freibad? Oder, wenn zu teuer, an den Fluss, der die Stadt einmal durchquert, mit den herrlichsten und grünsten Ufern und Stellen, an denen man Schwimmen kann und Stellen, die so wenig tief sind, dass man hervorragend mit Kleinkindern planschen und Quatsch machen kann? Warum zur Hölle muss man das in einem nach Chlor stinkenden Mahnmal für die alte Synagoge machen? Warum muss man da draufrumskaten?? Mir unbegreiflich. Auch das Argument, dass ein Denkmal doch viel lebendiger sei, wenn es belebt wird, zählt für mich nur bedingt, das ist für mich eine vorgeschobene Legitimation.
Dieses fehlende Gespür ist für mich ein Produkt eines ganz anderen gesellschaftlichen Auswuchses, nämlich zunehmend abnehmende Rücksichtnahme den Befindlichkeiten Anderer gegenüber. Ich fände es einfach toll, wenn es für das Wasserbecken keine Verbote und 700k teure Infotafeln bräuchte, sondern wenn man es einfach nicht macht, weil man weiß, dass man andere damit verletzt, ärgert, kränkt, stört. Ob das jetzt der genervte Knueller in der StraBa ist, der WA auf dem Gipfel oder ein in seinem Glauben und seiner Biografie gekränkter Mensch jüdischen Glaubens ist zwar bei weitem nicht das Gleiche, wurzelt aber in der gleichen respektlosen Haltung.
Sich aber in Auschwitz hinzustellen und ein Selfie zu machen, ganz gleich, ob man da jetzt von Kindheit an geschult wurde oder nicht, zeugt für mich aber wirklich eher von Dummheit. Dieser Ort hat noch eine ganz andere Qualität als ein Denkmal in Berlin oder Freiburg. Viel direkter und unmittelbarer logischer Weise. Ich war dort und gerade Birkenau strahlt ein Grauen aus, das mich im negativen Sinne nachhaltig beeindruckt hat.
Ich finde, man spürt eigentlich schon, wo man sich befindet. Ähnlich furchtbar muss es auf den killing fields in Kamobscha sein, ich glaube nicht, dass da einer auf die Idee käme, ein lustiges Geburtstagsselfie zu schießen, auch wenn er kein Experte in südostasiatischer Geschichte ist.
Zumal man, zumindest 2005 als ich dort war, darauf hingewiesen wurde, bitte keine Fotos zu machen (was aber damals schon ignoriert wurde und die Leute haben sich unter das "Arbeit macht frei"-Schild gestellt und sich knipsen lassen) und natürlich an allen Ecken und Enden genau erklärt bekommt, was dort passiert ist.
Also für mich gibts da keine Ausrede.
Aber es scheint ihm ehrlich unangenehm zu sein und er hat sich entschuldigt und das ist ja schonmal was!
Der Junge hat sich jetzt aber entschuldigt und wird daraus lernen, das gehört zum erwachsen werden dazu.
Werner hatte ja schon drauf hingewiesen das es ja diesen Selfie Trend beim Holocaust Mahnmal in Berlin gab. Das hatte damals einen Künstler dazu veranlasst diese Bilder zu nehmen und die Selfies in Bilder aus KZs rein zu setzen. Vielen war es damals wohl nicht bewusst wo drauf sie herum turnen und was das geschichtlich bedeutet. Nach den umgestalteten eigenen Selfies ging da bei dem ein oder anderen doch die 30 W Birne im Kopf an und man hat gemerkt das es doch unpassend war an so einem Ort lustige Selfies zu machen und die bei Instagram hoch zu laden.
Irgendwie kann ich dem Jungen keinen Vorwurf machen. Er ist ein Produkt seiner Zeit, in der das Bewusstsein für Orte, Zeiten und Geschehnisse zunehmend schwindet.
Ein Beispiel dazu aus einem ganz anderen Bereich:
Im Juli bestieg ich - ohne Klettern, auf normalen Bergpfaden - einen Dreitausender. Der Aufstieg war schweißtreibend, doch die Aussicht auf das Gipfelerlebnis und die Ausblicke von dort machten ihn leicht.
Oben angekommen dann der Schock. Kinder und Jugendliche lärmten in Massen dort herum, Ehepaare stritten sich, Menschenmassen stopften sich am "Gipfelrestaurant" Junk Food in den Schädel und die Oma wurde gegen ihren Willen zum Gipfelkreuz geschleift, um dort unter großem Hallo ein Selfie zu machen. Kein Gipfelerlebnis, sondern Jahrmarkt per Seilbahn, bei dem niemand Respekt für den Berg aufbringen musste und auch niemand einen Blick für die überwältigende Schönheit der Natur dort oben hatte.
Ist ein ganz anderes Thema als bei Zalazar, aber doch irgendwie vergleichbar.
Des war frieher halt alles anners...mir habbe noch spuren misse, sonst gabs uff die Ohren.....
Des war frieher halt alles anners...mir habbe noch spuren misse, sonst gabs uff die Ohren.....
Irgendwie kann ich dem Jungen keinen Vorwurf machen. Er ist ein Produkt seiner Zeit, in der das Bewusstsein für Orte, Zeiten und Geschehnisse zunehmend schwindet.
Ein Beispiel dazu aus einem ganz anderen Bereich:
Im Juli bestieg ich - ohne Klettern, auf normalen Bergpfaden - einen Dreitausender. Der Aufstieg war schweißtreibend, doch die Aussicht auf das Gipfelerlebnis und die Ausblicke von dort machten ihn leicht.
Oben angekommen dann der Schock. Kinder und Jugendliche lärmten in Massen dort herum, Ehepaare stritten sich, Menschenmassen stopften sich am "Gipfelrestaurant" Junk Food in den Schädel und die Oma wurde gegen ihren Willen zum Gipfelkreuz geschleift, um dort unter großem Hallo ein Selfie zu machen. Kein Gipfelerlebnis, sondern Jahrmarkt per Seilbahn, bei dem niemand Respekt für den Berg aufbringen musste und auch niemand einen Blick für die überwältigende Schönheit der Natur dort oben hatte.
Ist ein ganz anderes Thema als bei Zalazar, aber doch irgendwie vergleichbar.
Absolut. Mir fallen da spontan noch weitere Beispiele ein. Z.B. Gaffen/Filmen statt 1. Hilfe leisten.
Auf der anderen Seite jetzt aufgrund der Unaufmerksamkeit eines jungen spanischen Kickers die Brücke zu gesamtgesellschaftlichen Trends zu ziehen, finde ich dann doch etwas weit gefasst. Wir waren damals mit 16 auf Klassenfahrt in Berlin vermutlich auch keine Vorzeige-Gedenkenden am Holokaust-Mahnmal, obwohl das Thema 2. Weltkrieg bei uns in der Klasse sehr präsent war und mit Fingerspitzengefühl behandelt wurde.
Oh ja, ich erinnere mich auch noch dunkel als wir in Dachau waren, ich dürfte so 14/15 Jahre alt gewesen sein. Es gab nach dem Besuch einen ordentlichen Rüffel von der Klassenlehrerin weil manche zu viel rumgealbert haben, es kursierte danach auch ein Foto mit "zweifelhaften" Handbewegungen... ich selbst war damals auch nicht unbedingt ein Vorzeigeschüler der sich gewissenhaft auf diesen Besuch vorbereitet und dann dementsprechend verhalten hat.
Und genau so ergeht es wahrscheinlich sehr sehr vielen... das Gespür dafür bekommt man wohl erst später.
Wenn wir deutschen also nicht mal die moralische Messlatte schaffen sollte man es einem jungen Menschen aus Uruguay schon mal gar nicht vorwerfen.
Absolut. Mir fallen da spontan noch weitere Beispiele ein. Z.B. Gaffen/Filmen statt 1. Hilfe leisten.
Auf der anderen Seite jetzt aufgrund der Unaufmerksamkeit eines jungen spanischen Kickers die Brücke zu gesamtgesellschaftlichen Trends zu ziehen, finde ich dann doch etwas weit gefasst. Wir waren damals mit 16 auf Klassenfahrt in Berlin vermutlich auch keine Vorzeige-Gedenkenden am Holokaust-Mahnmal, obwohl das Thema 2. Weltkrieg bei uns in der Klasse sehr präsent war und mit Fingerspitzengefühl behandelt wurde.
Oh ja, ich erinnere mich auch noch dunkel als wir in Dachau waren, ich dürfte so 14/15 Jahre alt gewesen sein. Es gab nach dem Besuch einen ordentlichen Rüffel von der Klassenlehrerin weil manche zu viel rumgealbert haben, es kursierte danach auch ein Foto mit "zweifelhaften" Handbewegungen... ich selbst war damals auch nicht unbedingt ein Vorzeigeschüler der sich gewissenhaft auf diesen Besuch vorbereitet und dann dementsprechend verhalten hat.
Und genau so ergeht es wahrscheinlich sehr sehr vielen... das Gespür dafür bekommt man wohl erst später.
Wenn wir deutschen also nicht mal die moralische Messlatte schaffen sollte man es einem jungen Menschen aus Uruguay schon mal gar nicht vorwerfen.
Da ist viel wahres dran. Es ist glaube ich auch eh immer schwerer, junge Menschen für solche Orte vollends zu sensibilisieren. Ich weiß nicht, wie heute der Nationalsozialismus im Unterricht behandelt wird, bei uns war es leider auch schon ein wenig zu oberflächlich.
Oh ja, ich erinnere mich auch noch dunkel als wir in Dachau waren, ich dürfte so 14/15 Jahre alt gewesen sein. Es gab nach dem Besuch einen ordentlichen Rüffel von der Klassenlehrerin weil manche zu viel rumgealbert haben, es kursierte danach auch ein Foto mit "zweifelhaften" Handbewegungen... ich selbst war damals auch nicht unbedingt ein Vorzeigeschüler der sich gewissenhaft auf diesen Besuch vorbereitet und dann dementsprechend verhalten hat.
Und genau so ergeht es wahrscheinlich sehr sehr vielen... das Gespür dafür bekommt man wohl erst später.
Wenn wir deutschen also nicht mal die moralische Messlatte schaffen sollte man es einem jungen Menschen aus Uruguay schon mal gar nicht vorwerfen.
Da ist viel wahres dran. Es ist glaube ich auch eh immer schwerer, junge Menschen für solche Orte vollends zu sensibilisieren. Ich weiß nicht, wie heute der Nationalsozialismus im Unterricht behandelt wird, bei uns war es leider auch schon ein wenig zu oberflächlich.
Bei uns wurde er aus verständlichen Gründen überhaupt nicht behandelt, war aber auch nicht nötig....meine Lehrer, alles noch stramme Braune, haben uns keine Sekunde vergessen lassen, was NS bedeutet..
Schule und oder her, man hat es doch selbst in der Hand, den Kindern dieses Thema näher zu bringen. Das fängt schon im Alltag damit an, dass man altersgerecht erklärt, warum man nicht auf die verlegten Stolpersteine tritt.