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LTW Thüringen 27.10.2019

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WuerzburgerAdler schrieb:

planscher08 schrieb:

War das viel anders in den Dreißigern? Kurz zuvor wurde ein Putschversuch der damaligen Nazis niedergeschlagen, der Anführer inhaftiert. Die NSDAP dümpelte weit unter der 5%-Hürde herum (die es freilich damals noch nicht gab).

Und ja, wir haben heute keinen WK unmittelbar hinter uns. Aber wir haben Flüchtlinge, Migranten, wir haben einen Rechtsruck in halb Europa, Erstarken des Nationalismus, eine hohe, oft unsachlich aufgeheizte Politik- und Demokratieverdrossenheit, wir haben eine Globalisierung und die Digitalisierung, beides Phänomene, die die Menschen zutiefst verunsichern und sie nach einfachen, klaren, überschaubaren Lösungen suchen lassen.

Ein Führer wäre so eine Lösung. Die Türken, Ungarn, Polen usw. haben sie scheinbar schon gefunden.


Die Zeiten damals waren doch ganz anders. Die Leute hatten den ersten Weltkrieg hinter sich, Weltwirtschaftskrise, Weimarer Republik und der Versailler-Vertrag der die Bevölkerung förmlich zuschnürrte. Das kann man weiß Gott nicht mit damals vergleichen. Sorry

Nun, ein paar Parallelen habe ich ja genannt. Wie wäre es denn zusätzlich noch damit:

Trotz einer über 80 Jahre gefestigten Demokratie und trotz einer prosperierenden Wirtschaft und allgemeinen Wohlstands kann eine faschistische Partei weitgehend ungehindert ihr Unwesen treiben und erstarken - bis hin zu gestern, als sie zum ersten Mal "gestalten" durfte.

Kannst du dir ausmalen, was passiert, wenn sich die Wirtschaft turnusmäßig wieder eintrübt, die Arbeitslosigkeit auf alte Höchststände wächst und die sozialen Unterschiede in der Gesellschaft, die es ja jetzt schon gibt, sich daraufhin extrem verschärfen werden? Wenn viele Arbeitsplätze wegdigitalisiert sind und die Volksparteien weiterhin an Bedeutungslosigkeit zunehmen?

Ich halte deine Aussage für blauäugig.


Die Welt ist immer wieder im Wandel. Man hat innerhalb 100 Jahren Demokratie, Diktatur, Kommunismus, Sozialismus und Kaiserreich durchlebt. Zeiten waren nie ruhig. Daher ist es auch kaum möglich jetzt anzufangen was wäre wen. Was ich nur verdeutlichen will das damals in den  30er den Leuten ziemlich schwere Zeiten durchleben mussten. Da ist es doch heute um Welten besser. Das es immer wieder rechte Strömungen gibt, kann man nie aufhalten. Man kann es nur immer versuchen zu begrenzen. Ist doch gut das Höcke sein Plan nicht umsetzen kann.
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planscher08 schrieb:

Das es immer wieder rechte Strömungen gibt, kann man nie aufhalten.



vermutlich, aber um so besser, dass es Deutschland weit massive Proteste zur MP Wahl gibt, das beruhigt.
Unsere Demokratie ist (hoffentlich) stabil
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WuerzburgerAdler schrieb:

planscher08 schrieb:

War das viel anders in den Dreißigern? Kurz zuvor wurde ein Putschversuch der damaligen Nazis niedergeschlagen, der Anführer inhaftiert. Die NSDAP dümpelte weit unter der 5%-Hürde herum (die es freilich damals noch nicht gab).

Und ja, wir haben heute keinen WK unmittelbar hinter uns. Aber wir haben Flüchtlinge, Migranten, wir haben einen Rechtsruck in halb Europa, Erstarken des Nationalismus, eine hohe, oft unsachlich aufgeheizte Politik- und Demokratieverdrossenheit, wir haben eine Globalisierung und die Digitalisierung, beides Phänomene, die die Menschen zutiefst verunsichern und sie nach einfachen, klaren, überschaubaren Lösungen suchen lassen.

Ein Führer wäre so eine Lösung. Die Türken, Ungarn, Polen usw. haben sie scheinbar schon gefunden.


Die Zeiten damals waren doch ganz anders. Die Leute hatten den ersten Weltkrieg hinter sich, Weltwirtschaftskrise, Weimarer Republik und der Versailler-Vertrag der die Bevölkerung förmlich zuschnürrte. Das kann man weiß Gott nicht mit damals vergleichen. Sorry

Nun, ein paar Parallelen habe ich ja genannt. Wie wäre es denn zusätzlich noch damit:

Trotz einer über 80 Jahre gefestigten Demokratie und trotz einer prosperierenden Wirtschaft und allgemeinen Wohlstands kann eine faschistische Partei weitgehend ungehindert ihr Unwesen treiben und erstarken - bis hin zu gestern, als sie zum ersten Mal "gestalten" durfte.

Kannst du dir ausmalen, was passiert, wenn sich die Wirtschaft turnusmäßig wieder eintrübt, die Arbeitslosigkeit auf alte Höchststände wächst und die sozialen Unterschiede in der Gesellschaft, die es ja jetzt schon gibt, sich daraufhin extrem verschärfen werden? Wenn viele Arbeitsplätze wegdigitalisiert sind und die Volksparteien weiterhin an Bedeutungslosigkeit zunehmen?

Ich halte deine Aussage für blauäugig.


Die Welt ist immer wieder im Wandel. Man hat innerhalb 100 Jahren Demokratie, Diktatur, Kommunismus, Sozialismus und Kaiserreich durchlebt. Zeiten waren nie ruhig. Daher ist es auch kaum möglich jetzt anzufangen was wäre wen. Was ich nur verdeutlichen will das damals in den  30er den Leuten ziemlich schwere Zeiten durchleben mussten. Da ist es doch heute um Welten besser. Das es immer wieder rechte Strömungen gibt, kann man nie aufhalten. Man kann es nur immer versuchen zu begrenzen. Ist doch gut das Höcke sein Plan nicht umsetzen kann.
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planscher08 schrieb:

Was ich nur verdeutlichen will das damals in den  30er den Leuten ziemlich schwere Zeiten durchleben mussten. Da ist es doch heute um Welten besser.

Erzähl das mal den AFD Wählern.

planscher08 schrieb:

Ist doch gut das Höcke sein Plan nicht umsetzen kann.

Bitte was? Höcke hat seinen Plan gestern zu 100 % umgesetzt. Mit dankbarer Unterstützung durch sogenannte demokratische Parteien.
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Ich gebe zu, dass ich etwas hin und her gerissen bin mit meiner Beurteilung der Situation. Und zwar zwischen dem verhaltenen Optimismus von dir oder skyeagle oder Raggamuffin, den ich ein Stück weit auch teile und zwischen dem hier:

Der bisherige thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat nach der umstrittenen Wahl der FDP-Politikers Thomas Kemmerich mit Stimmen der AfD ein Zitat von Adolf Hitler auf Twitter veröffentlicht. "Den größten Erfolg erzielten wir in Thüringen. Dort sind wir heute wirklich die ausschlaggebende Partei. [...] Die Parteien in Thüringen, die bisher die Regierung bildeten, vermögen ohne unsere Mitwirkung keine Majorität aufzubringen." A. Hitler, 02.02.1930
Quelle: t-online
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WuerzburgerAdler schrieb:

Ich gebe zu, dass ich etwas hin und her gerissen bin mit meiner Beurteilung der Situation. Und zwar zwischen dem verhaltenen Optimismus von dir oder skyeagle oder Raggamuffin, den ich ein Stück weit auch teile und zwischen dem hier:

Der bisherige thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat nach der umstrittenen Wahl der FDP-Politikers Thomas Kemmerich mit Stimmen der AfD ein Zitat von Adolf Hitler auf Twitter veröffentlicht. "Den größten Erfolg erzielten wir in Thüringen. Dort sind wir heute wirklich die ausschlaggebende Partei. [...] Die Parteien in Thüringen, die bisher die Regierung bildeten, vermögen ohne unsere Mitwirkung keine Majorität aufzubringen." A. Hitler, 02.02.1930
Quelle: t-online

Das finde ich von Ramelow allerdings auch ziemlich billige Stimmungsmache. Die DNVP und der Thüringer Bund oder wie die noch gleich hießen, war ja selbst stark nationalistische und antisemitische Parteien. Da war der Sprung nicht groß. Und bei allem Ärger, den wir ja ausnahmsweise mal fast alle teilen, darf man nicht vergessen, dass die AFD nicht an der Regierung beteiligt ist. Insofern hinkt der Vergleich schon gewaltig.
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Interessantes Demokratieverständnis hier und bei den Parteien.

"Neu-Wahlen bis das Ergebniss kommt, was unserer Meinung nach das Beste für die Demokratie ist."
"Die CDU hat nicht gewählt wie sie das sollte (AKK)"
"CDU & FDP kompletten Landesverband rauswerfen (Habeck)"
"FDP MP mit Adolf H. vergleichen (Linke)"


Wenn 22 AFD Stimmen das 4.te Reich heraufbeschwören, na dann Prost.

Und diese abstrusen Vergleiche mit 1933. (Damals: Elsass-Lothringen, Dolchstoßlegende, Preußische Generalität, Arbeitslosigkeit massivst, Unfair empfunder Versailler Vertrag, Handelsbeschränkungen, Reparationszahlungen, Inflation und Hungerstnot, Revanchismus mit Frankreich & Ostgebieten, Imperalismus der europäischen Großmächte, Zerfall der Republik und und und und und und....)

Sorry Leute. Eher enden wir im atomaren Feuer als das ein NS-Regime widerkehrt.
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Herr Kemmerich sagt er sei "Anti-AfD, Anti-Höcke".

Ich sage:

"An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!"
1. Johannes 2,1-6

Herr Kemmerich hat in der Sekunde, in der er die Wahl angenommen hat gezeigt, welch Geistes Kind er ist und es ist ein sehr brauner Geist...
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WuerzburgerAdler schrieb:

Ich gebe zu, dass ich etwas hin und her gerissen bin mit meiner Beurteilung der Situation. Und zwar zwischen dem verhaltenen Optimismus von dir oder skyeagle oder Raggamuffin, den ich ein Stück weit auch teile und zwischen dem hier:

Der bisherige thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat nach der umstrittenen Wahl der FDP-Politikers Thomas Kemmerich mit Stimmen der AfD ein Zitat von Adolf Hitler auf Twitter veröffentlicht. "Den größten Erfolg erzielten wir in Thüringen. Dort sind wir heute wirklich die ausschlaggebende Partei. [...] Die Parteien in Thüringen, die bisher die Regierung bildeten, vermögen ohne unsere Mitwirkung keine Majorität aufzubringen." A. Hitler, 02.02.1930
Quelle: t-online

Das finde ich von Ramelow allerdings auch ziemlich billige Stimmungsmache. Die DNVP und der Thüringer Bund oder wie die noch gleich hießen, war ja selbst stark nationalistische und antisemitische Parteien. Da war der Sprung nicht groß. Und bei allem Ärger, den wir ja ausnahmsweise mal fast alle teilen, darf man nicht vergessen, dass die AFD nicht an der Regierung beteiligt ist. Insofern hinkt der Vergleich schon gewaltig.
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Adlerdenis schrieb:

Insofern hinkt der Vergleich schon gewaltig.

Redet euch das ruhig immer wieder ein. Das gestern war doch nur Teil eins des Höcke-Plans.
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Interessantes Demokratieverständnis hier und bei den Parteien.

"Neu-Wahlen bis das Ergebniss kommt, was unserer Meinung nach das Beste für die Demokratie ist."
"Die CDU hat nicht gewählt wie sie das sollte (AKK)"
"CDU & FDP kompletten Landesverband rauswerfen (Habeck)"
"FDP MP mit Adolf H. vergleichen (Linke)"


Wenn 22 AFD Stimmen das 4.te Reich heraufbeschwören, na dann Prost.

Und diese abstrusen Vergleiche mit 1933. (Damals: Elsass-Lothringen, Dolchstoßlegende, Preußische Generalität, Arbeitslosigkeit massivst, Unfair empfunder Versailler Vertrag, Handelsbeschränkungen, Reparationszahlungen, Inflation und Hungerstnot, Revanchismus mit Frankreich & Ostgebieten, Imperalismus der europäischen Großmächte, Zerfall der Republik und und und und und und....)

Sorry Leute. Eher enden wir im atomaren Feuer als das ein NS-Regime widerkehrt.
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MemmingerAdler schrieb:

Eher enden wir im atomaren Feuer als das ein NS-Regime widerkehrt.



ich hoffe Du hast recht, ich würde was Politik anbelangt, nichts ausschließen
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Interessantes Demokratieverständnis hier und bei den Parteien.

"Neu-Wahlen bis das Ergebniss kommt, was unserer Meinung nach das Beste für die Demokratie ist."
"Die CDU hat nicht gewählt wie sie das sollte (AKK)"
"CDU & FDP kompletten Landesverband rauswerfen (Habeck)"
"FDP MP mit Adolf H. vergleichen (Linke)"


Wenn 22 AFD Stimmen das 4.te Reich heraufbeschwören, na dann Prost.

Und diese abstrusen Vergleiche mit 1933. (Damals: Elsass-Lothringen, Dolchstoßlegende, Preußische Generalität, Arbeitslosigkeit massivst, Unfair empfunder Versailler Vertrag, Handelsbeschränkungen, Reparationszahlungen, Inflation und Hungerstnot, Revanchismus mit Frankreich & Ostgebieten, Imperalismus der europäischen Großmächte, Zerfall der Republik und und und und und und....)

Sorry Leute. Eher enden wir im atomaren Feuer als das ein NS-Regime widerkehrt.
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Haha, genau. Wie absurd! Fast so absurd wie zu glauben, dass die Amis wirklich Donald Trump zum Präsidenten wählen! Oder, dass der Putin die ganze Regierung austauscht um seine Präsidentschaft auf Lebenszeit vorzubereiten. Oder dass die Philipinos wirklich jemanden wählen, der öffentlich zu Morden aufruft. Oder, dass die polnische Regierung einfach die Unabhängigkeit der Justiz abschafft. Nenene, sowas wird nicht passieren, sind doch alles gefestigte demokratische Strukturen!
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Haha, genau. Wie absurd! Fast so absurd wie zu glauben, dass die Amis wirklich Donald Trump zum Präsidenten wählen! Oder, dass der Putin die ganze Regierung austauscht um seine Präsidentschaft auf Lebenszeit vorzubereiten. Oder dass die Philipinos wirklich jemanden wählen, der öffentlich zu Morden aufruft. Oder, dass die polnische Regierung einfach die Unabhängigkeit der Justiz abschafft. Nenene, sowas wird nicht passieren, sind doch alles gefestigte demokratische Strukturen!
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kocidp schrieb:

Haha, genau. Wie absurd! Fast so absurd wie zu glauben, dass die Amis wirklich Donald Trump zum Präsidenten wählen! Oder, dass der Putin die ganze Regierung austauscht um seine Präsidentschaft auf Lebenszeit vorzubereiten. Oder dass die Philipinos wirklich jemanden wählen, der öffentlich zu Morden aufruft. Oder, dass die polnische Regierung einfach die Unabhängigkeit der Justiz abschafft. Nenene, sowas wird nicht passieren, sind doch alles gefestigte demokratische Strukturen!


Im Vergleich zu Stalin ist Putin ein Chorknabe. Das auch heute nicht alles gut ist bestreitet ja keiner, aber immer wieder die Keule schwingen das man vor düsteren Zeiten steht, ist Blödsinn. Die Zeiten von damals waren andere als heute. Aber sicher nicht so mies wie zu Maos, Hitlers und Stalins-Zeiten. Was natürlich in Zukunft kommt kann niemand sagen. Nur momentan ist sicher keine so schlechte Zeit. Die aktuellen Themen sind doch primär der Klimawandel. Da wird man noch weit mehr Energie aufbringen müssen, als gegen Faschisten.
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Es wird doch zu 100% Neuwahlen geben, wenn der Lindner, wovon ich ausgehe, dies jetzt von seinem Parteikollegen verlangt.

Vielleicht gibt es dann eine Mehrheit, die ohne die AfD auskommt.  



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Es wird doch zu 100% Neuwahlen geben, wenn der Lindner, wovon ich ausgehe, dies jetzt von seinem Parteikollegen verlangt.

Vielleicht gibt es dann eine Mehrheit, die ohne die AfD auskommt.  



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Misstrauensvotum ist auch im Gespräch
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Es wird doch zu 100% Neuwahlen geben, wenn der Lindner, wovon ich ausgehe, dies jetzt von seinem Parteikollegen verlangt.

Vielleicht gibt es dann eine Mehrheit, die ohne die AfD auskommt.  



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Afdp Lindner

FDP-Chef Lindner soll vorab grünes Licht gegeben haben.

Man hat, hätte sich also mit dem Faschist Höcke an einen Tisch gesetzt!
Mindestens!!!
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WuerzburgerAdler schrieb:

Ich gebe zu, dass ich etwas hin und her gerissen bin mit meiner Beurteilung der Situation. Und zwar zwischen dem verhaltenen Optimismus von dir oder skyeagle oder Raggamuffin, den ich ein Stück weit auch teile und zwischen dem hier:

Der bisherige thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat nach der umstrittenen Wahl der FDP-Politikers Thomas Kemmerich mit Stimmen der AfD ein Zitat von Adolf Hitler auf Twitter veröffentlicht. "Den größten Erfolg erzielten wir in Thüringen. Dort sind wir heute wirklich die ausschlaggebende Partei. [...] Die Parteien in Thüringen, die bisher die Regierung bildeten, vermögen ohne unsere Mitwirkung keine Majorität aufzubringen." A. Hitler, 02.02.1930
Quelle: t-online

Das finde ich von Ramelow allerdings auch ziemlich billige Stimmungsmache. Die DNVP und der Thüringer Bund oder wie die noch gleich hießen, war ja selbst stark nationalistische und antisemitische Parteien. Da war der Sprung nicht groß. Und bei allem Ärger, den wir ja ausnahmsweise mal fast alle teilen, darf man nicht vergessen, dass die AFD nicht an der Regierung beteiligt ist. Insofern hinkt der Vergleich schon gewaltig.
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Natürlich ist die AfD an der Regierung beteiligt. Ohne deren Stimmen und mithin einer Wiederholung des gestrigen Szenarios geht in Thüringen nichts. Insofern ist das ein absolute Parallele zu damals. Im Übrigen eine von vielen.

Wie schon geschrieben: lass die Weltwirtschaft sich mal wieder so richtig eintrüben, die Arbeitslosigkeit massiv ansteigen, die sozialen Unterschiede extrem wachsen und die europaweiten Nationalismen weiter zunehmen, dann sprechen wir uns wieder. Im Moment reden wir über ein Erstarken faschistischer Kräfte mitten im Wohlstand und einer prosperierenden Wirtschaft!
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Es wird doch zu 100% Neuwahlen geben, wenn der Lindner, wovon ich ausgehe, dies jetzt von seinem Parteikollegen verlangt.

Vielleicht gibt es dann eine Mehrheit, die ohne die AfD auskommt.  



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Landroval schrieb:

Es wird doch zu 100% Neuwahlen geben, wenn der Lindner, wovon ich ausgehe, dies jetzt von seinem Parteikollegen verlangt.

Vielleicht gibt es dann eine Mehrheit, die ohne die AfD auskommt.  

Natürlich gibt es Neuwahlen und dreimal darfst du raten, wer dadurch noch mehr gestärkt wird. Und vielleicht wird diesmal seitens CDU (und FDP falls die noch einer wählen sollte) gleich mal offen signalisiert, dass sie auch mit den Nazis koalieren würden.
Dann haben wir genau den Salat, den manche hier noch fleißig ins Land der Fabeln verorten wollen. Und die haben dann wieder von allem nichts gewusst.

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Herr Kemmerich sagt er sei "Anti-AfD, Anti-Höcke".

Ich sage:

"An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!"
1. Johannes 2,1-6

Herr Kemmerich hat in der Sekunde, in der er die Wahl angenommen hat gezeigt, welch Geistes Kind er ist und es ist ein sehr brauner Geist...
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kocidp schrieb:

Herr Kemmerich sagt er sei "Anti-AfD, Anti-Höcke".

Ich sage:

"An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!"
1. Johannes 2,1-6

Herr Kemmerich hat in der Sekunde, in der er die Wahl angenommen hat gezeigt, welch Geistes Kind er ist und es ist ein sehr brauner Geist...

Herr Kemmerich hat sich zur Wahl gestellt obwohl er wusste das er nur mit den Stimmen der AfD gewählt werden kann. Von daher ist alles was er jetzt gegen die AfD sagt hohles Geschwätz.
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Landroval schrieb:

Es wird doch zu 100% Neuwahlen geben, wenn der Lindner, wovon ich ausgehe, dies jetzt von seinem Parteikollegen verlangt.

Vielleicht gibt es dann eine Mehrheit, die ohne die AfD auskommt.  

Natürlich gibt es Neuwahlen und dreimal darfst du raten, wer dadurch noch mehr gestärkt wird. Und vielleicht wird diesmal seitens CDU (und FDP falls die noch einer wählen sollte) gleich mal offen signalisiert, dass sie auch mit den Nazis koalieren würden.
Dann haben wir genau den Salat, den manche hier noch fleißig ins Land der Fabeln verorten wollen. Und die haben dann wieder von allem nichts gewusst.

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Raggamuffin schrieb:

und dreimal darfst du raten, wer dadurch noch mehr gestärkt wird

Stärker als sie gestern Nachmittag waren, werden sie nach Neuwahlen nicht (zumindest nicht im Parlament) sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die AFD kurzfristig noch mehr Potential abrufen kann, als bisher.

Fällt die FDP unter 5% kann es durchaus eine Regierung ohne Wohlwollen des Höcke geben. Wir werden es bald wissen. ...

Raggamuffin schrieb:

Dann haben wir genau den Salat, den manche hier noch fleißig ins Land der Fabeln verorten wollen



Die bevorstehenden Wirtschaftskrisen werden die Änderungen der politischen Verhältnisse noch einmal mit einer neuen Dynamik versehen, daher glaube ich auch, dass der weitere Aufstieg keine Fabel bleiben muss. Aber: noch nicht bei der kommenden Neuwahl!
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SGE_Werner schrieb:

Die demokratischen Strukturen sind m.E. stärker als 1933 (insbesondere im Westen) und das Wählerpotenzial der AfD einfach auch im bundesdeutschen Bereich kleiner als das der NSDAP. Ganz zu schweigen davon, dass wir nicht gerade 14 Jahre zuvor einen Weltkrieg verloren haben und ein erheblicher Teil gerne Lust hätte wieder Ost- und Westgebiete zurückzuerobern.

War das viel anders in den Dreißigern? Kurz zuvor wurde ein Putschversuch der damaligen Nazis niedergeschlagen, der Anführer inhaftiert. Die NSDAP dümpelte weit unter der 5%-Hürde herum (die es freilich damals noch nicht gab).

Und ja, wir haben heute keinen WK unmittelbar hinter uns. Aber wir haben Flüchtlinge, Migranten, wir haben einen Rechtsruck in halb Europa, Erstarken des Nationalismus, eine hohe, oft unsachlich aufgeheizte Politik- und Demokratieverdrossenheit, wir haben eine Globalisierung und die Digitalisierung, beides Phänomene, die die Menschen zutiefst verunsichern und sie nach einfachen, klaren, überschaubaren Lösungen suchen lassen.

Ein Führer wäre so eine Lösung. Die Türken, Ungarn, Polen usw. haben sie scheinbar schon gefunden.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Kurz zuvor wurde ein Putschversuch der damaligen Nazis niedergeschlagen, der Anführer inhaftiert


Also zwischen November 1923 und dem Januar 1933 lagen schon mal gute neun Jahre. Und die NSDAP wurde eigentlich erst mit der Wahl 1930 zum ernsthaften Faktor. Und da lagen dann auch schon sieben Jahre zum Putsch. Das finde ich jetzt eher nicht "kurz zuvor" , aber nun gut, das ist jetzt eher Geschmackssache.

Dass die NSDAP rumgedümpelt ist, lag vor allem daran, dass die ganzen späteren NSDAP-Wähler zunächst ihre Stimme bei der DNVP abgegeben haben. Das ist später so gewesen, als wären die Wähler von der AfD zur NPD übergelaufen.

Ich habe ja die Parallelen genannt, die ich sehe. Vor allem zu der Weimarer Republik. Aber ich sehe eben auch Unterschiede. Die imperialistischen Gedanken der NSDAP, die in der AfD nicht wirklich vorhanden sind (Abschottungswünsche), eine hohe Auswahl an wirklich demokratischen Parteien, positive Erfahrungen mit der Demokratie über 70 Jahre (zumindest im Westen) und eine völlig veränderte Welt, in der selbst ein Höcke weiß, dass ihm ohne eine wirtschaftsliberale Politik und einem guten Miteinander mit anderen Staaten alles um die Ohren fliegt. Und unser Militär ist in bedenklicher Verfassung. Wir würden vermutlich beim nächsten Feldzug nicht mal an die polnische Grenze kommen, weil die Hälfte der Fahrzeuge ne Panne hat.

Wo ich starke Parallelen sehe, sind die innenpolitischen Prozesse, in denen andere Parteien mit der AfD anfangen gemeinsame Sache zu machen und damit dieser Tür und Tor öffnen für die Aushöhlung demokratischer Strukturen. Danke noch mal gestern an FDP und CDU dafür, ihr Deppen. Ich sehe eine müde und resignierende Mitte, die satt ist, ich sehe eine Polarisierung der Gesellschaft, ich sehe verbale und auch körperliche Gewalt gegen Andersdenkende, ich sehe die Ausgrenzungsgedanken in weiten Teilen der AfD (Wer so ein richtiger Deutscher zu sein hat usw.).
Das alles erinnert mich schon an Weimar.

Wie Du schon sagst, was die AfD und Ihre Anhängerschaft will, sind Verhältnisse wie in Ungarn oder Polen. Eine rechtsnationale autokratische Regierungsform.

Und ja, falls es noch mal eine Art Weltwirtschaftskrise etc. geben sollte, werden die Karten neu gemischt. Die Frage ist nur, wem dann die Stimmen zufallen.

Ich will das Ganze noch nicht so schwarz sehen wie Du, aber ich sehe eben auch genügend Gefahren für das, was unsere Demokratie so wertvoll macht.
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Natürlich ist die AfD an der Regierung beteiligt. Ohne deren Stimmen und mithin einer Wiederholung des gestrigen Szenarios geht in Thüringen nichts. Insofern ist das ein absolute Parallele zu damals. Im Übrigen eine von vielen.

Wie schon geschrieben: lass die Weltwirtschaft sich mal wieder so richtig eintrüben, die Arbeitslosigkeit massiv ansteigen, die sozialen Unterschiede extrem wachsen und die europaweiten Nationalismen weiter zunehmen, dann sprechen wir uns wieder. Im Moment reden wir über ein Erstarken faschistischer Kräfte mitten im Wohlstand und einer prosperierenden Wirtschaft!
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WuerzburgerAdler schrieb:

Natürlich ist die AfD an der Regierung beteiligt. Ohne deren Stimmen und mithin einer Wiederholung des gestrigen Szenarios geht in Thüringen nichts


Na na na. Einige FDPler und CDUler gingen doch davon aus, dass jetzt eben auch mal je nach Thema auch die Linken, SPD und Grüne diesen demokratisch gewählten Mann unterstützen. Keine Ahnung, ob die das ernst gemeint haben, aber ich musste kurz lachen.
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Hätten die AfD Abgeordneten mit ihren Stimmen den SED Ramelow gewählt, hätte er die Wahl dann auch abgelehnt? 😂

Deutschland = DDR 2.0
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Hätten die AfD Abgeordneten mit ihren Stimmen den SED Ramelow gewählt, hätte er die Wahl dann auch abgelehnt? 😂

Deutschland = DDR 2.0
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Natiwillmit schrieb:

Hätten die AfD Abgeordneten mit ihren Stimmen den SED Ramelow gewählt, hätte er die Wahl dann auch abgelehnt?


Er hätte dann aus den anderen Reihen eine ausreichende Mehrheit gehabt, so dass die Stimmen der AfD egal gewesen wären.

Natiwillmit schrieb:

Deutschland = DDR 2.0


Dumme Sprüche raushauen ist leicht. Diese zu begründen deutlich schwerer.


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