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Corona-Virus (Welle 1)


Thread wurde von SGE_Werner am Samstag, 02. Mai 2020, 18:54 Uhr um 18:54 Uhr gesperrt weil:
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https://www.focus.de/politik/ausland/quote-drei-mal-so-hoch-wie-in-deutschland-sogar-die-who-will-davon-lernen-sonderweg-ueberzeugt-schweden-trotz-vieler-toter_id_11945600.html

Diese positive Einschätzung bezüglich des Schweden-Modells beim Umgang mit der Krise überrascht mich jetzt schon.
Kann der WHO-Direktor nicht rechnen? Oder sind ihm die vielen Toten nicht so wichtig? Gemessen an der Bevölkerungszahl wäre die vergleichebare Todeszahl in Deutschland jetzt bei rund 20.000 (meine Annahme)

 
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https://www.focus.de/politik/ausland/quote-drei-mal-so-hoch-wie-in-deutschland-sogar-die-who-will-davon-lernen-sonderweg-ueberzeugt-schweden-trotz-vieler-toter_id_11945600.html

Diese positive Einschätzung bezüglich des Schweden-Modells beim Umgang mit der Krise überrascht mich jetzt schon.
Kann der WHO-Direktor nicht rechnen? Oder sind ihm die vielen Toten nicht so wichtig? Gemessen an der Bevölkerungszahl wäre die vergleichebare Todeszahl in Deutschland jetzt bei rund 20.000 (meine Annahme)

 
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Was sagt er denn?
Gib doch bitte mal einen kurzen Abriss, was er sagt und was Dich überrascht. So wirkt das auf mich wie diese ominösen Ippen-Schlagzeilen: "WHO-Direktor blickt nach Schweden. Was er zu sagen hat wird Sie überraschen!"
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katteker schrieb:

Einfach mal Danke für diesen großartigen Service! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, zukünftig darauf verzichten zu müssen. Wie erklärst du dir eigentlich die verhältnismäßig niedrigen Zahlen in Ost- und Südosteuropa. Ist das deiner Meinung nach überwiegend ein Problem der geringen Erfassung/Übermittlung oder ein Erfolg der strengen Maßnahmen?


Da kann ich mich nur anschliessen.
Die Lage in Ost-und Südeuropa lässt mich auch etwas ratlos zurück. Gerade in Russland und der Türkei hatte ich mit einer katastrophalen Entwicklung gerechnet... Pustekuchen. Ich kann mir das auch nur damit erklären das dort nur wenig getestet wird und die Dunkelziffern extrem hoch sind. Würde ja auch zur allgemein bekannten Vertuschungsstrategie von Erdogan und Putin passen.
Was natürlich nicht erklärt warum es auf dem Balkan und Griechenland so wenig Probleme gibt...
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Diegito schrieb:

katteker schrieb:

Einfach mal Danke für diesen großartigen Service! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, zukünftig darauf verzichten zu müssen. Wie erklärst du dir eigentlich die verhältnismäßig niedrigen Zahlen in Ost- und Südosteuropa. Ist das deiner Meinung nach überwiegend ein Problem der geringen Erfassung/Übermittlung oder ein Erfolg der strengen Maßnahmen?


Da kann ich mich nur anschliessen.
Die Lage in Ost-und Südeuropa lässt mich auch etwas ratlos zurück. Gerade in Russland und der Türkei hatte ich mit einer katastrophalen Entwicklung gerechnet... Pustekuchen. Ich kann mir das auch nur damit erklären das dort nur wenig getestet wird und die Dunkelziffern extrem hoch sind. Würde ja auch zur allgemein bekannten Vertuschungsstrategie von Erdogan und Putin passen.
Was natürlich nicht erklärt warum es auf dem Balkan und Griechenland so wenig Probleme gibt...


Was ich irgendwo gelesen habe ist, dass die Reisetätigkeit ins Ausland und aus dem Ausland dort nicht so ausgeprägt ist, außerdem nimmt man an, dass die Bevölkerung dort an schlimme Krisen gewöhnt ist und schon von sich aus Schutzmaßnahmen getroffen wurden, weil man vom Staat nix erwarten kann, ich kenne Osteuropa eigentlich recht gut und neige dazu, dem zuzustimmen. In Russland kommt dazu, dass es dort keine so eine ausgeprägte Kneipenkultur gibt. Der Russe ist in der Öffentlkeit eher reserviert und trifft sich lieber in der Küche mit Freunden. Also kein Karneval, keine Starkbierfeste etc.
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Ja, die Wirtschaft ist insoweit stabil, als sie sich selbst nach schweren Ereignissen immer wieder erholt.
Ausnahme scheinen die beiden genannten zu sein: Klimawandel und Pandemie.
Und Pandemie auch nur deshalb, weil wir auf eine just-in-time-Wirtschaft umgestellt haben, die vollkommen abhängig von weltweiten funktionierenden Lieferketten ist.

Niemand will, dass alles zusammenbricht. Wir wären aber vollkommen bescheuert, wenn wir aus Corona nicht die richtigen Lehren ziehen würden. Und die heißen (nach meiner Meinung):
- Regionalität
- Nachhaltigkeit
- Ressourcenschonend resp. unabhängig (Solar- und Windenergie statt Öl und Gas)
- Dezentralität
- Überprüfung der Lieferketten

Würde man genau diese Lehren ziehen, hätte man beide Bedrohungen gleichzeitig angepackt. Win Win.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Ja, die Wirtschaft ist insoweit stabil, als sie sich selbst nach schweren Ereignissen immer wieder erholt.
Ausnahme scheinen die beiden genannten zu sein: Klimawandel und Pandemie.
Und Pandemie auch nur deshalb, weil wir auf eine just-in-time-Wirtschaft umgestellt haben, die vollkommen abhängig von weltweiten funktionierenden Lieferketten ist.

Niemand will, dass alles zusammenbricht. Wir wären aber vollkommen bescheuert, wenn wir aus Corona nicht die richtigen Lehren ziehen würden. Und die heißen (nach meiner Meinung):
- Regionalität
- Nachhaltigkeit
- Ressourcenschonend resp. unabhängig (Solar- und Windenergie statt Öl und Gas)
- Dezentralität
- Überprüfung der Lieferketten

Würde man genau diese Lehren ziehen, hätte man beide Bedrohungen gleichzeitig angepackt. Win Win.

Mein Eindruck ist, Genau das wird in der Industrie und im Handel genau so gemacht. Vielleicht noch nicht in dem von Dir gewünschten Umfang. Aber genau das sind die Themen. Und nicht erst seit der Pandemie.
Ein Beispiel von VW:
https://www.volkswagenag.com/de/sustainability/environment/supply-chain.html#
Ein Beispiel von Daimler
https://www.daimler.com/nachhaltigkeit/
Ein Beispiel von Bosch
https://csr-praxistage.de/bnzrh-upj/uploads/2016/06/praxistag_stuttgart_bosch_20151126.pdf
Ein Beispiel von EDEKA
http://ebook.zukunftleben.de/nachhaltigkeitsbericht_2018/#60

Das bashing der Wirtschaft von einigen hier (nicht von Dir), hat mit der Realität zumeist nichts zu tun.  
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Xaver08 schrieb:

das ist aber beileibe auch nicht die erste studie, die zu einem vergleichbaren ergebnis kommt, ich hatte die tage dazu schon was anderes gesehen.


Nimm's mir nicht übel, aber ich habe die letzten Wochen so viele Studien vor die Nase verlinkt bekommen. Da gab es auch viele, die zu ganz anderen Schlüssen kamen als die, die Du schon verlinkt hast. Letztlich verlinkt hier doch fast jeder derer, die hier Studien verlinken, nur die Studien, die die Ergebnisse liefern, die die eigene Meinung untermauern.
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SGE_Werner schrieb:

Letztlich verlinkt hier doch fast jeder derer, die hier Studien verlinken, nur die Studien, die die Ergebnisse liefern, die die eigene Meinung untermauern

So was ähnliches hatte ich bereits vor ein paar Wochen geschrieben und dafür gabs dann reichlich Shitstorm.
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SGE_Werner schrieb:

Letztlich verlinkt hier doch fast jeder derer, die hier Studien verlinken, nur die Studien, die die Ergebnisse liefern, die die eigene Meinung untermauern

So was ähnliches hatte ich bereits vor ein paar Wochen geschrieben und dafür gabs dann reichlich Shitstorm.
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das liegt nun mal in der natur der dinge, und dass das dann dazu fuerhrt, dass jemand mit einer anderen meinung, dann bei so einer studie etwas genauer hinschaut, gehoert auch dazu. aber studien nur wegen des ueberbringers zu kritsieren, ist vorsichtig formuliert ein wenig substanzarm, aber das hatte ich werner ja auch schon geschrieben.
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Was sagt er denn?
Gib doch bitte mal einen kurzen Abriss, was er sagt und was Dich überrascht. So wirkt das auf mich wie diese ominösen Ippen-Schlagzeilen: "WHO-Direktor blickt nach Schweden. Was er zu sagen hat wird Sie überraschen!"
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Haliaeetus schrieb:

Was sagt er denn?
Gib doch bitte mal einen kurzen Abriss, was er sagt und was Dich überrascht. So wirkt das auf mich wie diese ominösen Ippen-Schlagzeilen: "WHO-Direktor blickt nach Schweden. Was er zu sagen hat wird Sie überraschen!"

Ich glaube, Schweden zeigt ein Modell für die Zukunft“, sagt WHO-Direktor Mike Ryan. „Wenn wir zu einer Gesellschaft ohne Schließungen zurückwollen, muss sie über einen potentiell langen Zeitraum hinweg die physischen und sozialen Bedingungen an das Virus anpassen.“

Ryan hat Schweden im Kampf gegen das Coronavirus als «Vorbild» bezeichnet. «Es gibt möglicherweise Lehren von unseren Kollegen in Schweden zu ziehen», sagte Ryan gestern an einer Medienkonferenz in Genf.
«Ich denke, es gibt die Wahrnehmung, Schweden habe keine Kontrollmassnahmen eingesetzt und habe es der Krankheit erlaubt, sich zu verbreiten.» Ryan glaubt aber: «Nichts ist aber weiter entfernt von der Wahrheit als eine solche Wahrnehmung.»

Anstelle eines Lockdowns habe Schweden einen anderen Weg eingeschlagen. «Eine sehr starke öffentliche Politik zum Social Distancing und zum Schutz von Leuten in Einrichtungen zur Langzeitpflege verfolgt».

https://www.de24.news/2020/04/die-who-lobt-dass-schweden-als-vorbild-fuer-laender-ignoriert-wird.html
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WuerzburgerAdler schrieb:

Wie gesagt: das sagen Berechnungsmodelle über den Fall einer außer Kontrolle geratenen Pandemie.


Hast du da mal einen Link zur Originalquelle? Die würde mich ja doch mal interessieren, die würde ich gerne lesen.

LDKler_ schrieb:

Das mag ja sein, aber die Substanz der Unternehmen ist ja trotzdem noch da. Ist ja nicht der 2. WK, wo alles kaputtgebombt war. Wenn die Lufthansa pleite geht sind deren Flugzeuge ja weiterhin da und auch die Piloten. Man geht in die Insolvenz, entledigt sich der Schulden und ein neues Unternehmen kann mit der noch vorhandenen Substanz wieder bei null starten. Ja ich weiß, das ist jetzt stark vereinfacht und in der Realität ist es komplizierter, mir ging es aber um die Grundaussage, dass die Betriebsmittel in der Krise ja nicht einfach verschwinden.


Das ist ein Aspekt, der mir oft ein bissi kurz kommt. Auf den Crash folgt der Boom.

Sowas kann auch mal ein reinigendes Gewitter sein, das Alte macht Platz für das Neue, das unweigerlich entsteht, wenn es eine entsprechende Nachfrage gibt. Und wenn nicht machts auch keinen Sinn, das Alte zu stützen, denn das wäre entweder ein Fass ohne Boden oder nur ein Hinauszögern des Unvermeidlichen.

Meine persönliche Sicht darauf: Für einige Branchen (z.B. Airlines) wünsche ich mir in der Tat, dass die Nachfrage nachhaltig geschädigt ist, weil die die Nachfrage Gegerierenden nun andere Prioritäten setzen.
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miraculix250 schrieb:

Hast du da mal einen Link zur Originalquelle? Die würde mich ja doch mal interessieren, die würde ich gerne lesen.

Schwierig. Es gibt keinen Link, da meine diesbezüglichen Beiträge eine Zusammenfassung von umfangreichen Arbeiten verschiedener Autoren sind.
Ich will mich da vor nichts drücken, aber ich denke, die Thesen sind schlüssig und diskussionsreif. Wer darauf gekommen ist und wie, spielt eher eine untergeordnete Rolle, ich stelle sie einfach zur Diskussion, weil sie mich in ihrer Logik überzeugt haben.
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Haliaeetus schrieb:

Was sagt er denn?
Gib doch bitte mal einen kurzen Abriss, was er sagt und was Dich überrascht. So wirkt das auf mich wie diese ominösen Ippen-Schlagzeilen: "WHO-Direktor blickt nach Schweden. Was er zu sagen hat wird Sie überraschen!"

Ich glaube, Schweden zeigt ein Modell für die Zukunft“, sagt WHO-Direktor Mike Ryan. „Wenn wir zu einer Gesellschaft ohne Schließungen zurückwollen, muss sie über einen potentiell langen Zeitraum hinweg die physischen und sozialen Bedingungen an das Virus anpassen.“

Ryan hat Schweden im Kampf gegen das Coronavirus als «Vorbild» bezeichnet. «Es gibt möglicherweise Lehren von unseren Kollegen in Schweden zu ziehen», sagte Ryan gestern an einer Medienkonferenz in Genf.
«Ich denke, es gibt die Wahrnehmung, Schweden habe keine Kontrollmassnahmen eingesetzt und habe es der Krankheit erlaubt, sich zu verbreiten.» Ryan glaubt aber: «Nichts ist aber weiter entfernt von der Wahrheit als eine solche Wahrnehmung.»

Anstelle eines Lockdowns habe Schweden einen anderen Weg eingeschlagen. «Eine sehr starke öffentliche Politik zum Social Distancing und zum Schutz von Leuten in Einrichtungen zur Langzeitpflege verfolgt».

https://www.de24.news/2020/04/die-who-lobt-dass-schweden-als-vorbild-fuer-laender-ignoriert-wird.html
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was genau ist denn der unterschied zu deutschland?

der hauptunterschied scheint zu sein, dass manches nicht verpflichtend ist und dass aelter menschen staerker in die pflicht genommen werden, was ich an sich schon bemerkenswert finde, da die negativen folgen von isolation bei aelteren menschen deutlich drastischere folgen haben koennen als bei juengeren.

ich hatte mehrere berichte ueber das schwedische vorgehen gelesen, aber schweden selber sagt:

https://www.euronews.com/2020/04/17/coronavirus-in-sweden-it-s-a-myth-that-life-is-going-on-as-normal-says-swedish-government


Sweden's foreign minister, Ann Linde, who spoke alongside Carlson at Friday's briefing in Stockholm, said the idea that life goes on as normal in Sweden is "a myth".


und

"Many people stay at home and have stopped travelling. Many businesses are collapsing. Unemployment is expected to rise dramatically," Linde said.

der preis, den sie fuer den etwas anderen umgang zahlen, scheint den todeszahlen nach  hoch zu sein.
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Haliaeetus schrieb:

Was sagt er denn?
Gib doch bitte mal einen kurzen Abriss, was er sagt und was Dich überrascht. So wirkt das auf mich wie diese ominösen Ippen-Schlagzeilen: "WHO-Direktor blickt nach Schweden. Was er zu sagen hat wird Sie überraschen!"

Ich glaube, Schweden zeigt ein Modell für die Zukunft“, sagt WHO-Direktor Mike Ryan. „Wenn wir zu einer Gesellschaft ohne Schließungen zurückwollen, muss sie über einen potentiell langen Zeitraum hinweg die physischen und sozialen Bedingungen an das Virus anpassen.“

Ryan hat Schweden im Kampf gegen das Coronavirus als «Vorbild» bezeichnet. «Es gibt möglicherweise Lehren von unseren Kollegen in Schweden zu ziehen», sagte Ryan gestern an einer Medienkonferenz in Genf.
«Ich denke, es gibt die Wahrnehmung, Schweden habe keine Kontrollmassnahmen eingesetzt und habe es der Krankheit erlaubt, sich zu verbreiten.» Ryan glaubt aber: «Nichts ist aber weiter entfernt von der Wahrheit als eine solche Wahrnehmung.»

Anstelle eines Lockdowns habe Schweden einen anderen Weg eingeschlagen. «Eine sehr starke öffentliche Politik zum Social Distancing und zum Schutz von Leuten in Einrichtungen zur Langzeitpflege verfolgt».

https://www.de24.news/2020/04/die-who-lobt-dass-schweden-als-vorbild-fuer-laender-ignoriert-wird.html
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OK, danke. Aber ist das Lob oder positive Einschätzung oder nur der Blick nach Schweden, der ihm Rückschlüsse erlaubt, wie es anderswo verlaufen wäre und was uns erwarten wird, wenn wir weiter lockern? Man könnte daraus ja beispielsweise auch ableiten - bereinigt durch die weitaus größere Bevölkerungsdichte - was uns hierzulande erwarten wird, wenn zu früh (was auch immer zu früh dann letztlich ist) gelockert wird. Denn offenbar ist es doch bei aller Eigenverantwortung der Schweden immer noch so, dass weitaus mehr Menschen betroffen sind als in den Nachbarländern mit einer ähnlichen Bevölkerungsstruktur.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Niemand will, dass alles zusammenbricht. Wir wären aber vollkommen bescheuert, wenn wir aus Corona nicht die richtigen Lehren ziehen würden. Und die heißen (nach meiner Meinung):
- Regionalität
- Nachhaltigkeit
- Ressourcenschonend resp. unabhängig (Solar- und Windenergie statt Öl und Gas)
- Dezentralität
- Überprüfung der Lieferketten

Würde man genau diese Lehren ziehen, hätte man beide Bedrohungen gleichzeitig angepackt. Win Win.


Woher solls kommen? Dafür bräuchte es eine koordinierte internationale (mind. europaweite) Aktion der Politik. Mittels Subventions- und Steuerpolitik müssten Bedingungen geschaffen werden, die die o.g. Entwicklung massiv begünstigen und Gegenteiliges sanktionieren.

Gegner einer solchen Entwicklung gibt es sicher viele. All jene, die unter den derzeitigen Bedingungen Gewinner sind - oder sich zumindest dafür halten (und davon gibt es viele! Wohl weit mehr als tatsächliche Gewinner) - dürften dazu zählen. Erstere haben einen direkten Draht zur Politik, die die Weichen stellt, und beeinflusst diese entsprechend (Lobbyismus). Letztere Stimmen ab, wählen also das Personal aus. Und ob des Trugschlusses, zu den Gewinnern zu zählen, wird von vielen entsprechendes Personal gewählt.

Es ist ein Graus.
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miraculix250 schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Niemand will, dass alles zusammenbricht. Wir wären aber vollkommen bescheuert, wenn wir aus Corona nicht die richtigen Lehren ziehen würden. Und die heißen (nach meiner Meinung):
- Regionalität
- Nachhaltigkeit
- Ressourcenschonend resp. unabhängig (Solar- und Windenergie statt Öl und Gas)
- Dezentralität
- Überprüfung der Lieferketten

Würde man genau diese Lehren ziehen, hätte man beide Bedrohungen gleichzeitig angepackt. Win Win.


Woher solls kommen? Dafür bräuchte es eine koordinierte internationale (mind. europaweite) Aktion der Politik. Mittels Subventions- und Steuerpolitik müssten Bedingungen geschaffen werden, die die o.g. Entwicklung massiv begünstigen und Gegenteiliges sanktionieren.

Gegner einer solchen Entwicklung gibt es sicher viele. All jene, die unter den derzeitigen Bedingungen Gewinner sind - oder sich zumindest dafür halten (und davon gibt es viele! Wohl weit mehr als tatsächliche Gewinner) - dürften dazu zählen. Erstere haben einen direkten Draht zur Politik, die die Weichen stellt, und beeinflusst diese entsprechend (Lobbyismus). Letztere Stimmen ab, wählen also das Personal aus. Und ob des Trugschlusses, zu den Gewinnern zu zählen, wird von vielen entsprechendes Personal gewählt.

Es ist ein Graus.

Naja, es stehen ja diverse Punkte zur Diskussion, die man mit dem Wissen der Coronakrise jetzt vielleicht anders beurteilen wird.

Beispiel 1:
Einen Südlink zu bauen und die Stromgewinnung im Wattenmeer der Nordsee zu zentralisieren, wäre törichter Selbstmord. In einer Krise oder einem Konfliktfall ist eine zentrale Energiegewinnung ein gefundenes Fressen für jeden Angreifer - mit apokalytischen Folgen.

Beispiel 2:
Braunkohle und Öl-/Gaskraftwerke vs. Subventionierung von Wind- und Sonnenkraft. Es liegt auf der Hand, wie hier die Entscheidung ausfallen muss.

Beispiel 3:
Flächenverbrauch und Konzentration in der Landwirtschaft. Beidem ist endlich konsequent Einhalt zu gebieten. Lässt sich einfach umsetzen: die bisherige Subventionspolitik umkehren (bislang profitieren die Riesenhöfe mehr als die kleinen) und eine konsequente Subventionierung der ökologischen Landwirtschaft mit regionaler Vermarktung. Schluss mit der Bebauung von landwirtschaftlichen Flächen durch Wohn- oder Gewerbegebiete. Entsiegelung der Böden. Verbot von Glyphosat u. a., Einschränkung des Gülleausbringens etc.

Beispiel 4:
Rückholaktion von Produktionen lebenswichtiger Produkte (Medikamente, medizinische Geräte, Grundnahrungsmittel etc.)

Zu alldem braucht man keine große Phantasie. Trotzdem hast du in deinem letzten Absatz natürlich recht. Ich hoffe nur, dass es anders kommt. Ansonsten wäre es so, als wenn man beim Fußball bezüglich der Entscheidungen, wie es weitergeht, sich nur nach den Spielerberatern richten würde.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Ja, die Wirtschaft ist insoweit stabil, als sie sich selbst nach schweren Ereignissen immer wieder erholt.
Ausnahme scheinen die beiden genannten zu sein: Klimawandel und Pandemie.
Und Pandemie auch nur deshalb, weil wir auf eine just-in-time-Wirtschaft umgestellt haben, die vollkommen abhängig von weltweiten funktionierenden Lieferketten ist.

Niemand will, dass alles zusammenbricht. Wir wären aber vollkommen bescheuert, wenn wir aus Corona nicht die richtigen Lehren ziehen würden. Und die heißen (nach meiner Meinung):
- Regionalität
- Nachhaltigkeit
- Ressourcenschonend resp. unabhängig (Solar- und Windenergie statt Öl und Gas)
- Dezentralität
- Überprüfung der Lieferketten

Würde man genau diese Lehren ziehen, hätte man beide Bedrohungen gleichzeitig angepackt. Win Win.

Mein Eindruck ist, Genau das wird in der Industrie und im Handel genau so gemacht. Vielleicht noch nicht in dem von Dir gewünschten Umfang. Aber genau das sind die Themen. Und nicht erst seit der Pandemie.
Ein Beispiel von VW:
https://www.volkswagenag.com/de/sustainability/environment/supply-chain.html#
Ein Beispiel von Daimler
https://www.daimler.com/nachhaltigkeit/
Ein Beispiel von Bosch
https://csr-praxistage.de/bnzrh-upj/uploads/2016/06/praxistag_stuttgart_bosch_20151126.pdf
Ein Beispiel von EDEKA
http://ebook.zukunftleben.de/nachhaltigkeitsbericht_2018/#60

Das bashing der Wirtschaft von einigen hier (nicht von Dir), hat mit der Realität zumeist nichts zu tun.  
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60revax schrieb:

Das bashing der Wirtschaft von einigen hier (nicht von Dir), hat mit der Realität zumeist nichts zu tun.  

Also mir geht es nicht ums bashen der Wirtschaft, sondern - im Gegenteil - um ihre Rettung.

Vorausgesetzt die Thesen, dass es genau 2 Ereignisse gibt, die die Weltwirtschaft an den Abgrund bringen können, stimmen, sollte man Corona als letzte Mahnung begreifen, Maßnahmen zu treffen, damit beide Ereignisse entweder nicht eintreffen oder beherrschbar bleiben.

Das erfordert allerdings ein bisschen Umdenken. Mit einem kleinen Nachhaltigkeitsprogramm ist das nicht getan.
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Auf focus online steht dass neuesten Studien zufolge Fettleibigkeit Risikofaktor Nummer 1 für einen schweren Corona Verlauf ist. Was ist eure Meinung dazu?
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Auf focus online steht dass neuesten Studien zufolge Fettleibigkeit Risikofaktor Nummer 1 für einen schweren Corona Verlauf ist. Was ist eure Meinung dazu?
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Hit-Man schrieb:

Auf focus online steht dass neuesten Studien zufolge Fettleibigkeit Risikofaktor Nummer 1 für einen schweren Corona Verlauf ist. Was ist eure Meinung dazu?

Mal ehrlich: Wer soll dir das hier beantworten, wo derzeit die Forschung noch ganz am Anfang steht zu Corona?
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LDKler_ schrieb:

Aceton-Adler schrieb:
Ok bestenfalls kommt dann sowas heraus wie in den USA.

Schlimmstenfalls dann sowas wie in Deutschland.

Oder so ein Mittelding wie auf dem Balkan?...

Alles ganz easy, es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Insbesondere wenn man das Erstarken der Nationalisten in Europa bedenkt...

Wir schütteln uns alle mal kurz und alles wird gut.
Das ganz sicher nicht, denn alles, was du davor beschrieben hast, kann eintreten. Und deshalb ist es so wichtig, dass wir für den richtigen Weg kämpfen und nicht den rechten und marktradikalen Sozialdarwinisten das Feld überlassen.

Aceton-Adler schrieb:
Ich will da mal lieber nichts „riskieren“. Mir, meiner Familie und meinen Verwandten ging es bis hierher insgesamt gut, auch wenn keiner von uns im Geld schwimmt.
So comfortable, we're livin' in a bubble, bubble
So comfortable, we cannot see the trouble, trouble


Aber mal im Ernst, ich kann dich grundsätzlich sehr gut verstehen. Allerdings ist das gegenwärtige System nicht nachhaltig, Corona hat das eindeutig bewiesen, aber auch ohne Corona wäre es früher oder später kollabiert. Dein Leben in der Bubble hätte sowieso früher oder später geendet.
Ich will das nicht weiter erläutern, habe ja schon genug dazu geschrieben, andere wie z. B. der Würzi ja auch.


Das gegenwärtige System ist nicht nachhaltig, stimmt. Also müssen Korrekturen vorgenommen werden, stimmt auch. Soweit so gut.

Das heißt aber nicht, dass es wünschenswert wäre, dass das System nun einbrechen sollte, ganz im Gegenteil. Zu glauben, dass man bei einem Zusammenbruch einfach hingeht und es durch etwas besseres ersetzt, ist super naiv oder total ignorant und wenn man beides nicht ist einfach nur mega egoistisch. Denn dann will man hier scheinbar einfach nur seine politischen Träume verwirklichen, koste es was es wolle.

Im Falle eines Zusammenbruchs wird es gewiss zu Richtungskämpfen kommen. Das letzte mal haben die Nationalisten gewonnen. Und wenn ich mich im Moment in Europa so umschaue, kann ich mir gut vorstellen, wo die Reise wieder hingehen würde. Da habe ich überhaupt keine Lust auf Experimente.

Und nur mal so nebenbei, noch ist nichts kollabiert. Und ich glaube auch nicht, dass man es soweit kommen lassen wird. Im Moment stellt man sehr bewusst die wirtschaftlichen Interessen hinten an. Noch kann man es sich wohl noch leisten. Es wird aber Grenzen geben. Ich bin mir sehr sicher, dass man es zu keinem kompletten Einbruch kommen lassen wird.

Wer den Wohlstand in Europa, der gewiss keine Selbstverständlichkeit ist, aufs Spiel setzen möchte, dem scheint es in den letzten 75 Jahren einfach zu gut gegangen zu sein.
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Danke, aus meiner Sicht ein sehr guter Beitrag. Das war im Prinzip auch das gestrige Streitthema meinerseits im Wirtschaftsthread...ja, in unserem Wirtschaftssystem läuft vieles schief, und sicher ist eine Krise auch eine Chance für Korrekturen. Vorschläge wie z.B. finanzielle Unterstützung an Bedingungen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu koppeln gehe ich ja voll d'accord. Aber manch einer hier scheint ja ganz versessen drauf zu sein, seine politische Agenda durchzudrücken, und unser System wie mit der Abrissbirne zu verändern, und das in Zeiten einer kommenden Wirtschaftskrise, die ohnehin viele Menschen auf der ganzen Welt in große Schwierigkeiten stürzen wird...das ist, wie du sagst, entweder echt naiv, oder wie ich sagen würde, echt pervers.
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Auf focus online steht dass neuesten Studien zufolge Fettleibigkeit Risikofaktor Nummer 1 für einen schweren Corona Verlauf ist. Was ist eure Meinung dazu?
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Da  Fettleibigkeit ja häufig zu vielen Covid-Risikofaktoren (Diabetis, Herz-Kreislauf-Erkankungen etc.) führt, klingt es nicht  abwegig.
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Danke, aus meiner Sicht ein sehr guter Beitrag. Das war im Prinzip auch das gestrige Streitthema meinerseits im Wirtschaftsthread...ja, in unserem Wirtschaftssystem läuft vieles schief, und sicher ist eine Krise auch eine Chance für Korrekturen. Vorschläge wie z.B. finanzielle Unterstützung an Bedingungen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu koppeln gehe ich ja voll d'accord. Aber manch einer hier scheint ja ganz versessen drauf zu sein, seine politische Agenda durchzudrücken, und unser System wie mit der Abrissbirne zu verändern, und das in Zeiten einer kommenden Wirtschaftskrise, die ohnehin viele Menschen auf der ganzen Welt in große Schwierigkeiten stürzen wird...das ist, wie du sagst, entweder echt naiv, oder wie ich sagen würde, echt pervers.
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Nee, kein Aber. Lass einfach den zweiten Teil deines Beitrags weg. Dann bleibt ein konstruktiver Beitrag übrig.
Das Umdenken muss heftig sein. Mindestens so heftig wie die negativen Veränderungen, die seit den 60er-, 70er-Jahren passiert sind.
Dazu kann man alles, was seitdem an technischem und wissenschaftlichen Know-how dazugekommen ist, wunderbar nutzen. Von der digital gesteuerten Tröpfchenbewässerung von Feldern über Videokonferenzsysteme bis zur Speichertechnologie von Strom. Das Potenzial zur Veränderung ist gigantisch.

Man muss es nur in die richtigen Wege leiten. Ein Gießkannenprinzip beim "Neustart" nach alten Prinzipien (siehe die Forderung nach einer neuen Abwrackprämie) wäre katastrophal.
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Da  Fettleibigkeit ja häufig zu vielen Covid-Risikofaktoren (Diabetis, Herz-Kreislauf-Erkankungen etc.) führt, klingt es nicht  abwegig.
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katteker schrieb:

Da  Fettleibigkeit ja häufig zu vielen Covid-Risikofaktoren (Diabetis, Herz-Kreislauf-Erkankungen etc.) führt, klingt es nicht  abwegig.

Sehe ich auch so. Allerdings wäre die Frage in einem Ärzteforum besser aufgehoben als bei uns Fußballern.
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katteker schrieb:

Da  Fettleibigkeit ja häufig zu vielen Covid-Risikofaktoren (Diabetis, Herz-Kreislauf-Erkankungen etc.) führt, klingt es nicht  abwegig.

Sehe ich auch so. Allerdings wäre die Frage in einem Ärzteforum besser aufgehoben als bei uns Fußballern.
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WuerzburgerAdler schrieb:

katteker schrieb:

Da  Fettleibigkeit ja häufig zu vielen Covid-Risikofaktoren (Diabetis, Herz-Kreislauf-Erkankungen etc.) führt, klingt es nicht  abwegig.

Sehe ich auch so. Allerdings wäre die Frage in einem Ärzteforum besser aufgehoben als bei uns Fußballern.

Also zumindest hier im Thread gibt es doch minimum 1-2 User, die Experten für alles sind. Von daher ist die Frage hier nicht falsch gestellt.
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katteker schrieb:

Da  Fettleibigkeit ja häufig zu vielen Covid-Risikofaktoren (Diabetis, Herz-Kreislauf-Erkankungen etc.) führt, klingt es nicht  abwegig.

Sehe ich auch so. Allerdings wäre die Frage in einem Ärzteforum besser aufgehoben als bei uns Fußballern.
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Da ich kein Ärzteforum kenne, muss ich mich mit euren Eimschätzungen begnügen...

Das Schlimme ist ja, dass dieser kleine Virus eine übertriebene Immunantwort provozieren kann, dass sich dann im dümmsten Falle verselbständigt. Ich denke, da wird noch einiges rauskommen. Die Bandbreite der Expertenmeinungen reicht ja von "kaum anders als andere Viren" bis hin zu "sehr gefährlich"


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