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Corona - Gedanken zur Wirtschaft

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Die die nicht dürfen aber gerne würden.
Es melden sich derzeit auch einige Freiwillige.
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PhillySGE schrieb:

Die die nicht dürfen aber gerne würden.
Es melden sich derzeit auch einige Freiwillige.


Also soweit ich das verstanden habe darf man im Rahmen der Beschlüsse der Bundesregierung ohne Abzüge zum Kurzarbeitergeld dazu verdienen.

Heute Morgen habe ich ein Interview mit einem Bauern gesehen, der sagte die Freiwliigen wären wichtig, würden aber keine Planungssicherheit bieten.
Als Beispiel hatte er genannt, dass manche eben abieten für ein paar Stunden zu kommen, andere für 2 -3 Tage.
Da die Erntesaison ca. 3 Montae dauert kann das nur bedingt hilfreich sein.

Ich kaufe bei Amazon, weil es für mich schlicht und einfach oft nicht anders geht.
Exil-Adler-NRW schrieb:

Die Frage ist halt, wie lange die kleinen und mittelständischen Unternehmen bis dahin durchhalten.

Es lohnt sich ggfs. mal bei den Läden aus der Ortschaft auf die Homepage zu gehen. Bei uns zum Beispiel bringt die kleine örtliche Buchhandlung aktuell alles bis zu Haustür. Dort gibt es nicht nur Bücher, sondern auch Spiele, Musik, Filme, Games etc.. Was sie vorrätig haben wird noch am selben Tag gebracht. Alles andere bestellen halt die und liefern es 2-3 Tage später. Also im Grunde kein großer Grund die Sachen bei Amazon zu bestellen, die es auch dort gibt.


Na dafür müssen die Kleinen aber auch reagieren.

Bei uns hat man auf der Page der Stadt einen Bereich eingerichtet, wo sich Kleinunternehmen vorstellen können und angeben ob sie liefern oder man abholen kann.

Ich habe am Sonntag Abend zwei davon angeschrieben (Telefonnumern waren nicht angegeben).
Einmal den Blumenladen und eine Buchhandlung.

Ich hab bisher von keinem der beiden eine Antwort.
Amazon und Fleurop hätten schon geliefert.
Friedberg hat ja zum Glück noch ein paar alteingesessene Fachgeschäfte. Die Buchhandlung scheint echt ganz gut über die Runden zu kommen, da stapelten sich gestern die Bestellungen im Schaufenster. Andere kleinere Läden bieten "Window-Shopping" an -  etwa beim Geschäft für Haushaltswaren ruft man vorm Geschäft eine Nummer an, sagt meinetwegen man hätte gerne einen Teller für das Kleinkind und bekommt dann alle vorhandenen Teller am Schaufenster präsentiert. Die ausgewählte Ware samt Rechnung bekommt man dann herausgereicht. Ähnlich beim Lederladen und im Klamottengeschäft.

Die Not macht erfinderisch. Hoffentlich reicht es, um diese Zeit zu überstehen

Das stimmt natürlich. Man kann nur versuchen dem Einzelhandel zu helfen. Der muss natürlich auch versuchen diese Kunden dann auch einzufangen.

Letztes Jahr ging mal Abends mein Lattenrost kaputt. Sofort ins nächste Möbelgeschäft gefahren, um mir ein neues zu holen. Nachdem nach 20 Minuten Warten ich einen freien, für die Abteilung zuständigen Verkäufer hatte, der mit mir sprach, wurde mir eröffnet, dass man in dem Haus kein Lager mehr hätte und nichts mehr vor Ort mitnehmen könnte. Man würde nur noch liefern. Lieferzeit etwa eine Woche. Dann habe ich halt auch bei Amazon bestellt, die am nächsten Tag mir ein Lattenrost lieferten.

Aber das ist vielleicht ein anderes Thema. Man sollte jedenfalls gerade in der aktuellen Zeit gucken, wen man von den Läden vor Ort unterstützen kann. Wenn diese wie in Deinem Fall nicht antworten, kann man nur hoffen, dass der Grund ist, dass es den Läden doch noch gut genug geht und soviel zu tun ist.
Wedge schrieb:


Na dafür müssen die Kleinen aber auch reagieren.



Zumindest die Restaurants werden erfinderisch. In meiner Heimat hat ein gutbürgerliches Restaurant einfach jetzt mal nen Abholdienst eingerichtet und eine verkürzte Speisekarte mit Vorbestellungen. Wird auf Facebook und Co. von vielen geteilt und vermutlich haben die jetzt mehr Umsatz als zuvor.

Beim Einzelhandel... Tja. Der war dank Internet-Handel sowieso schon in Bedrängnis. Da könnte es für einige düster werden. Andererseits werden die, die dann übrig bleiben, mehr Platz in ihrer Nische haben.
Basaltkopp schrieb:

Ich kaufe bei Amazon, weil es für mich schlicht und einfach oft nicht anders geht.

Es gibt keine anderen Versandhändler, z. B. solche, die auch einen stationären Laden haben oder die ihre Steuern nicht in Luxemburg entrichten, wenn überhaupt?
zappzerrapp schrieb:

Die Not macht erfinderisch. Hoffentlich reicht es, um diese Zeit zu überstehen



Mein Dampferladen sieht aus wie ne Schleuse aus Contagion

Aber ist offen.
Exil-Adler-NRW schrieb:

Letztes Jahr ging mal Abends mein Lattenrost kaputt. Sofort ins nächste Möbelgeschäft gefahren, um mir ein neues zu holen. Nachdem nach 20 Minuten Warten ich einen freien, für die Abteilung zuständigen Verkäufer hatte, der mit mir sprach, wurde mir eröffnet, dass man in dem Haus kein Lager mehr hätte und nichts mehr vor Ort mitnehmen könnte. Man würde nur noch liefern. Lieferzeit etwa eine Woche. Dann habe ich halt auch bei Amazon bestellt, die am nächsten Tag mir ein Lattenrost lieferten.

Verstehe ich vollkommen. Es gibt aber auch noch andere, deutsche Versandhändler, die dir den Lattenrost geliefert hätten.
Machen die Restaurants bei uns auch.
Exil-Adler-NRW schrieb:

Letztes Jahr ging mal Abends mein Lattenrost kaputt.

Ihr erwartet bald Nachwuchs oder?
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Adler_im_Exil schrieb:

Das ist doch ein hausgemachtes Problem, weil man als Spargelbauer nicht bereit ist mehr als den Mindestlohn zu zahlen, aber im Gegenzug sagt, man brauche junge, starke und gesunde Menschen für die Arbeit. Und das ganze um dann den frischen Spargel für teilweise 5,99 das Kilo auf den Markt zu werfen.
Wenn die Spargelbauern gescheites Geld zahlen würden, dann würden sie auch genug Arbeitskräfte bekommen.

Die Wirtschaft insgesamt, die immer alles da produzieren lässt und von denen produzieren lässt die den eigenen Gewinn maximieren ist nicht ein Opfer der Corona Krise sondern der Verursacher.

Ein Spargelstecher kann auf 3000 Euro im Monat kommen, so schlecht ist das nicht.

Zu dem Vorwurf an den Bauern, ich seh sie hier überall im Rolls Royce rum fahren, die leben in Saus und Braus. Wenn es nur allen so gut gehen würde wie unseren Bauern.
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propain schrieb:

Ein Spargelstecher kann auf 3000 Euro im Monat kommen, so schlecht ist das nicht.

Aber sicher nicht bei 8 Stunden am Tag. Für 3000 Euro musst du bei Mindestlohn 320 Stunden im Monat leisten. Die 3000 Euro gehen daher nur über Bonuszahlungen auf Basis des geernteten Gewichts. Und das geht halt wieder auf die Gesundheit des Arbeiters. Ganz so schön ist das alles nicht.
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propain schrieb:

Ein Spargelstecher kann auf 3000 Euro im Monat kommen, so schlecht ist das nicht.

Aber sicher nicht bei 8 Stunden am Tag. Für 3000 Euro musst du bei Mindestlohn 320 Stunden im Monat leisten. Die 3000 Euro gehen daher nur über Bonuszahlungen auf Basis des geernteten Gewichts. Und das geht halt wieder auf die Gesundheit des Arbeiters. Ganz so schön ist das alles nicht.
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Ist ja nur eine temporäre Sache. Da kommen Leute aus Osteuropa und die arbeiten dann natürlich auch 7 Tage pro Woche und nein, natürlich nicht nur 8 Stunden. Bei 30 Tagen bist Du da bei gut 10 Stunden pro Tag.
Und Bonuszahlungen jetzt als schlechte Sache hinzustellen, weil es angeblich schlecht für die Gesundheit ist? Die Haltung beim Spargelstechen ist so oder so nicht gut für den Rücken, da sind wir uns mal einig. Und da macht es auch keinen großen Unterschied, ob man viel oder wenig erntet. Es ist eher die Dauer der Belastung.

Bedienungen auf dem Oktoberfest stehen auch unter Dauerstress. Das viele Laufen und das Tragen von 10 und mehr Maßkrügen auf einmal sind auch nicht gut für Beine und Gelenke. Aber die machen das zum großen Teil freiwillig. Viele verwenden sogar ihren Jahresurlaub, um da mehr Geld zu verdienen als in ihrem normalen Job.

Und die Arbeiter aus Osteuropa verdienen in den 2,5 Monaten als Erntehelfer hier mehr Geld als in ihrer Heimat im Rest des Jahres.
Richtig, der wurde aber auf neuem stabilen Lattenrost gezeugt.
Möglich. Aber gerade mit allem was Möbel und Lieferungen beinhaltet habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass dies bei anderen um einiges länger dauert, als bei Amazon. Hatte dann auch keine große Lust noch zig Anbieter hinsichtlich der Lieferzeit zu vergleichen.  Das ist im normallfall auch egal, wenn es was länger dauert, aber nicht unbedingt wenn die Anzahl der Nächte die man nicht im Bett schlafen kann davon abhängt.
Exil-Adler-NRW schrieb:

Möglich. Aber gerade mit allem was Möbel und Lieferungen beinhaltet habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass dies bei anderen um einiges länger dauert, als bei Amazon. Hatte dann auch keine große Lust noch zig Anbieter hinsichtlich der Lieferzeit zu vergleichen.  Das ist im normallfall auch egal, wenn es was länger dauert, aber nicht unbedingt wenn die Anzahl der Nächte die man nicht im Bett schlafen kann davon abhängt.

Der Anlass deiner Ungeduld ist ja jetzt hinlänglich bekannt
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Ist ja nur eine temporäre Sache. Da kommen Leute aus Osteuropa und die arbeiten dann natürlich auch 7 Tage pro Woche und nein, natürlich nicht nur 8 Stunden. Bei 30 Tagen bist Du da bei gut 10 Stunden pro Tag.
Und Bonuszahlungen jetzt als schlechte Sache hinzustellen, weil es angeblich schlecht für die Gesundheit ist? Die Haltung beim Spargelstechen ist so oder so nicht gut für den Rücken, da sind wir uns mal einig. Und da macht es auch keinen großen Unterschied, ob man viel oder wenig erntet. Es ist eher die Dauer der Belastung.

Bedienungen auf dem Oktoberfest stehen auch unter Dauerstress. Das viele Laufen und das Tragen von 10 und mehr Maßkrügen auf einmal sind auch nicht gut für Beine und Gelenke. Aber die machen das zum großen Teil freiwillig. Viele verwenden sogar ihren Jahresurlaub, um da mehr Geld zu verdienen als in ihrem normalen Job.

Und die Arbeiter aus Osteuropa verdienen in den 2,5 Monaten als Erntehelfer hier mehr Geld als in ihrer Heimat im Rest des Jahres.
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Ja. Tagelöhner mussten immer schon schauen, wie sie über die Runden kommen!
Die haben auch immer schon "freiwillig" mehr gearbeitet als der Gesundheit zuträglich ist.
Und Leute, die in ihren mies bezahlten Jobs auf keinen grünen Zweig kommen könnten sich auch nichts schöneres vorstellen, als mehr als die Hälfte ihres Jahresurlaubs für bedienen am Oktoberfest zu verballern. Schon klar!
Mit seinem Lattenrost sollte er lieber mal zu einem Urologen gehen bevor er Nachwuchs zeugt.
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PhillySGE schrieb:

Die die nicht dürfen aber gerne würden.
Es melden sich derzeit auch einige Freiwillige.


Also soweit ich das verstanden habe darf man im Rahmen der Beschlüsse der Bundesregierung ohne Abzüge zum Kurzarbeitergeld dazu verdienen.

Heute Morgen habe ich ein Interview mit einem Bauern gesehen, der sagte die Freiwliigen wären wichtig, würden aber keine Planungssicherheit bieten.
Als Beispiel hatte er genannt, dass manche eben abieten für ein paar Stunden zu kommen, andere für 2 -3 Tage.
Da die Erntesaison ca. 3 Montae dauert kann das nur bedingt hilfreich sein.

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Wedge schrieb:

Also soweit ich das verstanden habe darf man im Rahmen der Beschlüsse der Bundesregierung ohne Abzüge zum Kurzarbeitergeld dazu verdienen.

Nein, darf man eben nicht, es sei denn man hat z.B. schon seit längerem einen Minijob. Wenn man sich jetzt einen sucht wird er angerechnet.
https://www.vbw-bayern.de/vbw/ServiceCenter/Corona-Pandemie/Kurzarbeitergeld/Corona-Minijob-neben-Kurzarbeitergeldbezug.jsp
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Motoguzzi999 schrieb:

Wurde das hier schon verlinkt?

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/corona-beschraenkungen-endlich-frei-kolumne-a-d9c4d6a1-4f48-4449-84d7-76d568832efe

Der Fischer mit ein paar klugen Gedanken.

Naja, das gleiche Gesabbel wie das von den Leuten, die mit dem Argument kommen man wolle Tote mit Wirtschaft verrechnen.

In diesem Fall halt zynisch umschrieben  mit „Aktienpaketen oder E-Klasse-Coupés“ und in einen ellenlangen Text mit intellektuellen Phrasen gehüllt.


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